Tiere versus Musik. Eine empirische Untersuchung zum Vergleich von tiergestützter mit musiktherapeutischer Aktivität
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- Hella Morgenstern
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1 Tiere versus Musik Eine empirische Untersuchung zum Vergleich von tiergestützter mit musiktherapeutischer Aktivität Interdisziplinäre Fachtagung zur Tiergestützten Intervention Dresden, 08. September 2012 Dipl.-Psych. Katharina S. Blesch
2 Tiere versus Musik - Überblick Die Untersuchung Was wurde warum und wie gemacht? Ergebnisse Die Implikationen Weiterführende Forschungsfragen Ergänzung des Modells der Lebensqualität
3 Tiere versus Musik die Untersuchung Was? Gefühlszustände demenzkranker Menschen Hundebesuchsprogramm Musiktherapeutische Aktivität. Warum? Zu Klärung dreier Fragen: - Haben Hundebesuchsprogramme nachweisbare Effekte auf die Gefühlszustände demenzkranker Menschen? - Sind solche Effekte von der Häufigkeit des direkten Hundekontaktes abhängig? - Sind Hundebesuchsprogramme in ihrer Wirksamkeit anderen Aktivitäten gleichzusetzen?
4 Tiere versus Musik die Untersuchung Wie? Pflegeheim (Hundebesuchsprogramm & Gemeinsames Singen) Materialien: Observed Emotion Rating Scale (Lawton 1996) Aufmerksamkeit, Freude, Ärger, Angst, Traurigkeit Beobachtungsbogen Hundekontakt, Fragebogen Ergotherapeutinnen Qualitative Beobachtungen von vier Teilnehmern Personen: Hundebesuchsprogramm: N=25, ø Alter= 84.5, Demenz=72% Gemeinsames Singen: N=11, ø Alter= 83.4, Demenz=27.3% Begleitung beider Aktivitäten durch zwei Rater über vier Sitzungen Zwei Zeitpunkte: Baseline & während Aktivität Fünf Minuten Beobachtungszeit pro Person Analysen: Paired-Samples T-Tests, Varianzanalysen, Kovariaten (Geschlecht, Demenzstadium, Anwesenheit)
5 Ergebnisse Hundebesuchsprogramm Hundebesuchsprogramm hat signifikante Effekte auf pos. Emotionen Effekte auf pos. Emotionen sind bei häufigem direkten Hundekontakt stärker (signifikanter Haupteffekt) Für neg. Emotionen keine signifikanten Effekte (Tendenz) Gleiche Ergebnisse bei Gemeinsamen Singen Ergebnisse Vergleich Hundebesuchsprogramm erhöht positive Emotionen stärker als das Gemeinsame Singen (signifikant) Für neg. Emotionen kein Effekt (Tendenz) Tiere versus Musik die Ergebnisse
6 Emotionen Vergleich der Interventions- formen (Positive Emotion) Zeitpunkt t Zeitpunkt t2 Hundebesuchsdienst Gemeinsames Singen
7 Einfluss des direkten Hundekontaktes Positive Emotion Negative Emotion Wenig Hundekontakt t1 Wenig Hundekontakt t2 Viel Hundekontakt t1 Viel Hundekontakt t2
8 Qualitative Beobachtungen Person A: Aufgeschlossen Bekommt viel spontanen Hundekontakt Freie Gestaltung gut! Person B: Stereotypien Bekommt viel gelenkten Hundekontakt Geleitete Interaktion! Person C: Verängstigt, unsicher Zunächst übergangen, bei Unterstützung deutliche Freude Geleitete Interaktion & langsames Heranführen! Person D: Will keinen Kontakt, deutlich überfordert Abbruch Langsames Heranführen außerhalb Gruppe!
9 Tiere versus Musik die Implikationen Weiterführende Untersuchungen Reduzierung der Einschränkungen (v.a. Stichprobenzahl, Randomisierung) Lässt sich die positive Wirkung auch nach den Sitzungen feststellen? Vergleich mit anderen Aktivitätsformen
10 Umwelt Räumliche Umwelt Soziale Umwelt Funktionale Umwelt Gesundheit z.b. Allgemein -zustand Verhaltens - kompetenz z.b. Selbststän -digkeit Affekt Subjektives Erleben & emotionale Befindlichkeit Zugehörigkeitsgefühl Wohlbefinden = Zufriedenheit mit anderen Dimensionen Individualität z.b. Persönlichkeit Erweiterung der Konzepte der Ökogerontologie um die Rolle der Tiere TIERE? Beurteilung finanz. Sit. Dimensionen der Lebensqualität bei Menschen mit Demenz (um die Rolle der Tiere erweitertes Modell nach Oppikofer 2008)
11 Danke für Ihre Aufmerksamkeit Das Tier schaut uns an und wir stehen nackt vor ihm. Und vielleicht fängt das Denken an genau dieser Stelle an. Jacques Derrida
12 Literatur Oppikofer, S. (2008a):Lebensqualität bei Demenz Eine Bestandsaufnahme, Sichtung und Dokumentation bestehender Instrumente zur Messung von Lebensqualität bei Menschen mit schwerer Demenz. In: Universität Zürich (ed.): Zürcher Schriften zur Gerontologie. Bd. 5. Zürich Blesch, K. (2010): Vergleich des Einflusses von Hundebesuchsdienst und Gemeinsamen Singen auf die Gefühlszustände demenzkranker Bewohner eines Pflegeheims. Diplomarbeit im Fach Psychologie an der Universität Heidelberg.
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