Mikrobiologie Multiresistente Keime - ein Thema im Trinkwasser?
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- Martin Schubert
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1 Mikrobiologie Multiresistente Keime - ein Thema im Trinkwasser? Dr. Anne Soltwisch, Westfälische Wasser- und Umweltanalytik GmbH Wasser im Gespräch
2 Grundlage der Diskussionen in
3 Grundlage der Diskussionen in 2018 NDR-Studie 02/18 zum Vorkommen von Antibiotikaresistenzen in der Umwelt Thematik wissenschaftlich seit mehreren Jahren diskutiert 2015 wurde die deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie DART 2020 verabschiedet One-Health-Ansatz 3
4 Grundlage der Diskussionen in 2018 Trinkwasser stand nicht im Fokus Klarer Bezug auf die Belastung von Oberflächengewässern und Badegewässern Thematik wurde politisch diskutiert (Bundesrat, Bundestag) Hintergrundinformation bei Gelsenwasser veröffentlicht Wenige Presseanfragen bei Gelsenwasser UBA äußert sich frühzeitig zur Bedeutung im Trinkwasser 4
5 Jetzt aber systematisch. 5
6 Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum? Antibiotika sind Arzneimittel, die zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt werden Antibiotika-Resistenzen entstehen, wenn Bakterien sich so verändern, dass ein Schutz gegen die Wirkung von Antibiotika besteht Bakterien entwickeln als natürliche Abwehrreaktion Resistenzen gegenüber Antibiotika Fleming entdeckte 1928 zufällig Penicillin (Schimmelpilzbefall) Bakterien sind multiresistent, wenn eine Unempfindlichkeit gegenüber mehreren Antibiotikaklassen vorliegt erstmaliges Auftreten von MRSA 1961 in Großbritannien 6
7 Resistenzprinzipien gegen Antibiotika 7
8 Historie der bakteriellen Resistenzen 8
9 Übertragungen von Antibiotika-Resistenzen Horizontaler Gentransfer: beschleunigte Anpassung an geänderte Umweltbedingungen Aufnahme freier Gene Übertragung über Bakteriophagen direkte Übertragung 9
10 Selektionsprozess Quelle: 10
11 Eintrag von Antibiotika in die Umwelt Quelle: 11
12 Verbreitung von Resistenzen Quelle: 12
13 Trinkwasserüberwachung basiert auf dem Konzept der Indikatorüberwachung Sind Indikatoren einer fäkalen Kontamination wie E. coli nicht nachweisbar, ist davon auszugehen, dass keine Krankheitserreger nachweisbar sind, damit auch keine multiresistenten Krankheitserreger E. coli selbst trägt häufig verschiedene Resistenzen Wasserversorgungen in Deutschland halten die Grenzwerte für Fäkalindikatoren in fast allen Proben ein Reduktion von Mikroorganismen in der Trinkwasseraufbereitung 13
14 Gezielter Nachweis resistenter Bakterien es liegt keine validierte Methode für Umweltproben (Trinkwasser) vor Momentan kultureller Nachweis auf Selektivnährböden (enthalten bestimmte Antibiotika) wie in der medizinischen Diagnostik Differenzierung der Bakterien über Antibiogramme Klassifizierung nach KRINKO 14
15 Gezielter Nachweis resistenter Bakterien Methoden werden genutzt, um u. a. die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen in der Umwelt abzuschätzen (z. B. Verbundprojekt ) Wenige Untersuchungsstellen haben die Methodik etabliert Stichprobenhafte Untersuchung von Trinkwasser keine multiresistenten Krankheitserreger nachweisbar In weiteren Forschungsprojekten sollen u.a. Methoden für die Umweltanalytik etabliert bzw. optimiert werden (TZW-Projekt in der Genehmigungsphase) Neben der Methode müssen auch Richtwerte zur Relevanz und Risikobewertung erarbeitet werden 15
16 Relevanz für die Trinkwasserversorgung Laut UBA Expositionsrisiko in Deutschland über Trinkwasser ohne praktische Bedeutung Quelle: WHO Nach derzeitigem Wissensstand besteht weder durch das Trinken noch bei der Körperreinigung mit Trinkwasser eine erhöhte Gesundheitsgefährdung durch antibiotikaresistente Bakterien 16
17 Relevanz für die Trinkwasserversorgung Verbesserten Nachweismethoden erlauben auch kleinste Genfragmente nachzuweisen: Trinkwasser ist nicht frei von Bakterien und Erbmaterial Bakterien mit natürlichen Resistenzen kommen in der Umwelt vor und können somit auch im Trinkwasser nachweisbar sein 17
18 Vermeidung an der Quelle One-Health-Ansatz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe Erhalt der Wirksamkeit von Antibiotika zur Bekämpfung von lebensbedrohlichen bakteriellen Infektionen 18
19 Kampf gegen Antibiotika und Antibiotikaresistenzen 19
20 erste Schritte Tierarzneimittel 20
21 erste Schritte Tierarzneimittel 21
22 Zusammenfassung Die Umwelt spielt eine wichtige Rolle für das Vorkommen und die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen Es ist kaum möglich den Ist-Zustand einer Verbreitung klinisch relevanter Antibiotikaresistenzen in der Umwelt oder im Wasser zu bewerten Fehlen von Richtwerten zur Relevanz oder Risikobewertung E. coli ist Indikatorbakterium und Träger verschiedener Resistenzen Nach TrinkwV sind keine Krankheitserreger nachweisbar, damit auch keine resistenten Krankheitserreger 22
23 die Diskussion ist eröffnet Dr. Anne Soltwisch Westfälische Wasser- und Umweltanalytik GmbH Willy-Brandt-Allee Gelsenkirchen
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