Gottlos glauben 12I18. Soldat in Welt und Kirche. Ethische Bildung in der Bundeswehr Kick-off -Veranstaltung. Beilage: Betreuung aktuell 04/2018

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1 Die Zeitschrift des Katholischen Militärbischofs für die Deutsche Bundeswehr Soldat in Welt und Kirche 12I18 Gottlos glauben? ISSN Ethische Bildung in der Bundeswehr Kick-off -Veranstaltung Beilage: Betreuung aktuell 04/2018

2 Editorial KS / Doreen Bierdel Liebe Leserinnen und Leser. Noch kurz vor seiner Verabschiedung gerät ein wichtiges Dokument der Vereinten Nationen (VN) auch in Deutschland, noch dazu in den Reihen der Regierungsparteien, unter Druck. Worum handelt es sich bei diesem Dokument, das so kurz vor Weihnachten in die (partei-) politischen Diskussionen geraten ist? Auf der zwischenstaatlichen Konferenz zur Annahme des Globalen Pakts für eine sichere, geordnete und reguläre Migration, die am 10. und 11. Dezember in Marrakesch (Marokko) tagt, liegt unter Punkt 10 der vorläufi gen Tagesordnung dieser Pakt als Entwurf des Ergebnisdokuments der Konferenz zur Verabschiedung vor. Er geht zurück auf eine Resolution der Generalversammlung, die am 6. April 2017 verabschiedet wurde. Zwischenzeitlich wurde bekannt, welche Mitgliedsstaaten der VN diesen Pakt nicht unterzeichnen wollen: Die USA unter Präsident Donald Trump nahmen an den Verhandlungen erst gar nicht teil und werden mit Sicherheit nicht zustimmen. Im Juli dieses Jahres stiegen als erste Mitgliedsstaaten Australien und Ungarn aus dem Abkommen aus. Anfang November zog sich dann die österreichische Regierung aus dem Abkommen zurück. Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte als Außenminister den Pakt noch begrüßt und Österreich nahm sogar eine führende Rolle bei den Verhandlungen ein. Auch Bulgarien verabschiedete sich bereits aus dem Pakt. Anfang November sagte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, so wird gemeldet, es sei sehr wahrscheinlich, dass sich sein Land zurückziehen werde. Kroatien erwägt ebenfalls einen Rückzug, Tschechien will nicht zustimmen. In der Schweiz ist die Nationalversammlung, mit Blick auf den Pakt, gespalten. Es darf angenommen werden, dass sich weitere Regierungen mit ihren Vorbehalten zu Wort melden. In Deutschland muss der Bundestag dem Pakt nicht zustimmen. Weil eine Parlamentarisierung der auswärtigen Angelegenheiten, von wenigen Fällen einmal abgesehen, nicht vorgesehen und letztendlich auch nicht gewollt ist, entscheidet alleine die Bundesregierung. Diese ist zuständig für die Unterhaltung diplomatischer Beziehungen zu anderen Staaten. Die Regierung handelt die völkerrechtlichen Verträge der Bundesrepublik Deutschland aus und hat weite Befugnisse bei deren Interpretation und Fortentwicklung. Jedoch gilt auch: Zahlreiche Abkommen und Deklarationen der VN sind nicht rechtsverbindlich und gelten auch nicht als völkerrechtlicher Vertrag im Sinne des Grundgesetzes. Was nun den Pakt angeht, gilt es abzuwarten, wie in Marokko entschieden wird. Der Bundesrepublik Deutschland stünde es gut an, wenn sie sich nicht in die Reihe derer stellen würde, die ihre Zustimmung zu diesem wichtigen Anliegen verweigern. In diesem Sinne: Ihnen allen eine gnadenreiche und besinnliche Zeit des Advents! Josef König, Chefredakteur Impressum KOMPASS. Soldat in Welt und Kirche ISSN Redaktionsanschrift KOMPASS. Soldat in Welt und Kirche Am Weidendamm Berlin Telefon: +49 (0) Telefax: +49 (0) kompass@katholischesoldatenseelsorge.de Chefredakteur Josef König (JK) Redakteur Jörg Volpers (JV) Redakteurin Friederike Frücht (FF) Bild, Layout und Satz Doreen Bierdel Lektorat Schwester Irenäa Bauer OSF Herausgeber Der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr Verlag, Druck und Vertrieb Verlag Haus Altenberg Carl-Mosterts-Platz Düsseldorf Leserbriefe Bei Veröffentlichung von Leserbriefen behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. Hinweis Die mit Namen oder Initialen gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für das unverlangte Einsenden von Manuskripten und Bildern kann keine Gewähr und für Verweise in das Internet keine Haftung übernommen werden. Bei allen Verlosungen und Preisausschreiben in KOMPASS. Soldat in Welt und Kirche ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Internet Social Media

3 4 Inhalt Aus der Militärseelsorge Rubriken Titelthema Gottlos glauben? 4 Weihnachtsgruß des Katholischen Militärbischofs 6 Gottlos glauben geht das eigentlich? von Prof. em. Dr. Eberhard Tiefensee 10 Glauben auch ohne Gott? Einblicke in atheistische Spiritualitäten von Dr. Martin Hochholzer 12 Religion und Religionskritik heute von Diplom-Theologe Lothar Bendel 14 Religiöse Ethik ein Impuls ein Beitrag von Gregor Gysi 16 Ethische Bildung in der Bundeswehr Jahre Dienen für den Frieden 21 Generalinspekteur Zorn beim Katholischen Militärbischof 21 Podcast: Sicherheitshalber 22 Gewalt hat viele Gesichter Gedenkgottesdienst und Kranzniederlegung im Bendlerblock 26 Weltfriedenstag in München 27 GKS-Kreis feierte Hubertusmesse 27 Martinsfest in USA 28 Vier-Länder-Konferenz in Berlin 29 Spendenscheck-Übergabe 31 Friedenslicht aus Betlehem 31 adveniat Weihnachtsaktion 18 zum LKU: Wille 19 Kolumne des Wehrbeauftragten 23 Kompass Glauben 24 Mutige Zeugen: Pater Rupert Mayer 30 Auf ein Wort 32 Medien Filmtipp: Astrid Gewinnchance: Jupiter s Moon Buchtipp: Wilde Weihnachten 34 Vor 55 Jahren: Personalmangel und schlechte Ausbildung 34 VORSCHAU: Unser Titelthema im Januar Rätsel Titelbild: KS / Doreen Bierdel fl ickr Public Domain Mark 1.0 / Royal Navy Foto / Jim Gibson Kompass 12I18 3

4 Weihnachtsgruß Liebe Soldatinnen und Soldaten, liebe Leserinnen und Leser, das Weihnachtsfest gehört zu den ganz besonderen Festen im Laufe des Jahres. Wir Christen feiern: Gott wird Mensch! Fortan können wir von keinem Menschen mehr sprechen, ohne in ihm das Antlitz Gottes zu sehen. In Jesus wird Gott Mensch als Kind. Gott zeigt sich menschlich: wirklich verwundbar, zart, klein und arm, bedürftig allen Schutzes und begabt mit einer Würde, die ihm niemand nehmen kann. In diesem Jahr bin ich viel unterwegs gewesen, habe so manchen Standort besucht und dabei viele Gespräche geführt und Gottesdienste gefeiert. Immer wieder geht es mir darum, Gott in jedem Menschen mit seiner unbedingten Würde und großen Schutzbedürftigkeit zu entdecken. Besonders ist mir dies in den letzten Monaten in meinem Engagement für die Opfer sexualisierter Gewalt durch Priester und andere in der Seelsorge unserer Kirche Tätige bewusst geworden. Unbedingt müssen wir aus diesem Skandal und Verbrechen viel für uns als Kirche lernen, vor allem von den Opfern und Schutzbedürftigen her zu denken und zu handeln. Unsere Kirche ist durch diese schrecklichen Taten in eine ihrer schwersten Vertrauenskrisen geraten. Wir müssen alles tun, den Opfern, oftmals auch ihren Angehörigen und Freunden, zu helfen und beizustehen. Es gilt, die Täter zu überführen, damit sie nicht weiteres Unheil anrichten können. Es ist eine unserer bleibenden Aufgaben, uns nun unbedingt für die Prävention einzusetzen, von der niemand ausgenommen wird, der mit Kindern und Jugendlichen Umgang hat. Es geht um die Würde und den Wert eines jeden Menschen, zuvorderst der ganz Schutzbedürftigen, wie es Kinder und Jugendliche sind. In ihnen begegnet uns Gott. An Weihnachten, am Fest der Geburt Jesu, sagt Gott uns zu, dass er uns durch die Wirklichkeit umarmt, uns im Nächsten und in der Gemeinschaft mit anderen nahe ist. So wünsche ich Ihnen Augen, Ohren und wache Sinne für die Menschen, mit denen Sie Weihnachten feiern und denen Sie, wo auch immer Sie sind, begegnen. Liebe Soldatinnen und Soldaten, liebe Leserinnen und Leser, darum erbitte ich Ihnen für die Tage des Advents, am Weihnachtsfest und im vor uns liegenden Jahr 2019 viel Freude in der Begegnung und in der Gemeinschaft mit Gott durch Menschen, die Sie Gottes tröstende, liebende und stärkende Nähe erfahren lassen können. Das, was ich Ihnen allen wünsche, erhoffe ich besonders für die ganz Schutzbedürftigen, für die Hilfl osen, Armen, Kranken und Schwachen sowie für alle Opfer von Missbrauch, Terror, Gewalt, Hunger und Krieg. Denn so kann unter uns wirklich und menschlich erfahrbar werden, wie menschlich Gott in Jesus ist, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern. Ihnen und allen, die zu Ihnen gehören, frohe und gesegnete Weihnachtstage und ein segensreiches Jahr 2019! Ihr + Dr. Franz-Josef Overbeck Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr 4 Kompass 12I18

5 KS / Doreen Bierdel Weihnachtsgruß Kompass 12I18 5

6 Titelthema Gottlos glauben geht das eigentlich? Prof. em. Dr. Eberhard Tiefensee, bis 2018 Lehrstuhlinhaber für Philosophie am Philosophisch- Theologischen Studium bzw. an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt Warum sollte es nicht gehen?, wäre meine Gegenfrage. Die Frage im Titel zu verneinen, könnte an einem Missverständnis liegen. Glauben ist vieldeutig, gottlos ebenso. Man kann hier schnell aneinander vorbeireden. Deshalb ein Klärungsversuch mit praktischen Konsequenzen. 1. Gottlosigkeit hat eine subjektive und eine objektive Seite. Die subjektive Seite: Jemand ist überzeugt, dass Gott nicht existiert (Atheismus) oder dass die Frage nach Gott außerhalb unseres Wissens liegt (Agnostizismus) oder irrelevant beziehungsweise erledigt ist und deshalb vergessen werden kann (religiöse Indifferenz). Solche Menschen in den neuen Bundesländern in der Mehrzahl und in ganz Westeuropa zunehmend kann man als gottlos bezeichnen. Sie würden sich dagegen wehren, wenn das Wort gottlos mit sittenlos gleichgesetzt würde, was lange Zeit üblich war. So sehen das bis heute diejenigen, welche angesichts des Rückgangs der Religion ( Säkularisierung ) um die sogenannten christlichen Werte und die Grundlagen der Demokratie fürchten. Oder solches zuweilen sogar erhoffen, um die Kirchen als unersetzbare Werte-Agenturen anzupreisen? Alle seriösen Wertestudien konnten jedoch bisher keine so feste Verbindung von Religiosität und Moralität bestätigen. Falls Sittenlosigkeit in einigen Bereichen konstatiert wird, hat sie zumeist andere Gründe. Folglich müssen die Christen im Allgemeinen und die Kirchen im Besonderen gründlicher über ihre gesellschaftliche Rolle nachdenken, die sich nicht auf Wertevermittlung beschränken darf. Man kann sich auch gegen die Kennzeichnung gottlos wehren, weil sie nur sagt, was jemand nicht ist: nicht religiös oder nicht konfessionell gebunden Etwas abzusprechen führt rasch zu Abwertungen. Die Kommunikation wird schief von oben nach unten: belehrend oder verurteilend. Die Gottlosen sind aber nun positiv ausgedrückt zumeist humanistisch oder aufgeklärt-wissenschaftsgläubig oder in ihrer jeweiligen existentiellen Kultur eingewurzelt (in vielen Variationen, wie es auch die konfessionell Gebundenen sind). Ihre jeweilige Lebenseinstellung praktizieren sie das alles mehr oder weniger durchdacht und konsequent, wie alles, was Menschen denken und tun. Falls sie überhaupt an einem solchen Label interessiert sind, bezeichnen sich Gottlose als religions- oder konfessionsfrei, was ebenso wenig ein Defi zit meint, wie gewaltfreier Widerstand oder fl eischfreie Ernährung. Die objektive Seite: In christlicher Perspektive gibt es keine Gottlosigkeit. Aus der Frühgeschichte des Christentums wird berichtet, wie Paulus, der Völkermissionar, in Athen, dem damaligen intellektuellen Zentrum, auf griechische Philosophen trifft, denen er verdeutlicht: Die Menschen sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und fi nden könnten; denn keinem von uns ist er fern. Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir (Apostelgeschichte 17,27f.). Einer Stadt voller Götterbilder und Altäre (sogar mit einem Altar Dem unbekannten Gott für alle Fälle) war eine solche Aussage leichter zu vermitteln als Berlin heute. Gleichwohl sind die Christen wie seinerzeit Paulus davon überzeugt, dass Gott überall und nirgends ist: immer gegenwärtig, wenn auch konkret unfassbar. Er gehört nicht in unser Universum hinein wie andere raumzeitliche Dinge oder Kräfte oder empirische Tatsachen, weshalb die naturwissenschaftliche Suche nach Gott ewig ergebnislos bleiben muss. Darin stimmen die Christen mit den meisten Weltreligionen und besonders mit den Juden und Muslimen überein. Wegen der All-Gegenwart (zugleich: All- Abwesenheit) Gottes ist er selbstverständlich auch den Gottlosen nicht fern. Allerdings wird seine Beziehung zu ihnen anders sein als zu den Gottgläubigen. Sie kann offensichtlich auch so sein, dass seine Wirklichkeit zwar objektiv gesehen nahe ist, aber subjektiv als nicht existent, nicht relevant o. ä. 6 Kompass 12I18

7 Titelthema eingeschätzt wird. Phasenweise erleben das auch religiöse Menschen. In welcher Weise auch Nichtglaubende (dazu im Folgenden gleich mehr) Gottes andere Menschen sind und er ihnen nahe ist, gehört für die Christen hier und heute zu den spannenden Fragen. Sie löst eine Art Spurensuche aus, die nicht immer gelingt oder zuweilen in Formeln erstarrt ( Jesus liebt dich! ), die aber in Gang kommen muss, weil die verschiedenen existentiellen Kulturen inzwischen am selben Familientisch oder im selben Team versammelt sind die Christen (hoffentlich) mittendrin. Fazit: Subjektiv gottlose Menschen gibt es, was keine Diffamierung darstellen darf. Objektiv gibt es sie eigentlich nicht aus christlicher Perspektive betrachtet. 2. Glauben hat ebenfalls eine subjektive und eine objektive Seite. Die objektive Seite ist der Glaube, den ich habe. Das ist ein Gebäude aus Feststellungen (Glaubensbekenntnis, Dogma) und Vorschriften (Geboten, Regeln) und nicht zuletzt Beziehungen, in dem ich mich bewege, an dessen Grenzen ich mich zuweilen stoße, das ich in Teilen umund ausbauen oder auch niederreißen und entsorgen kann (Glaubenswechsel, Konversion). Dieser Glaube ist ein Schatz voller Deutungsmuster, um Situationen zu verstehen, die ich erlebe oder manchmal auch ein Ballast. Zugleich beinhaltet dieser Glaube eine Fülle von Möglichkeiten, alltägliche oder aus dem Alltag (positiv oder negativ) herausragende Erlebnisse zu erinnern oder mit anderen auszutauschen. Denn erst, wenn sie gedeutet und artikuliert sind, werden aus Erlebnissen Erfahrungen (im Sinne eines erfahrenen Menschen). Unartikuliertes oder Verdrängtes kann verheerende Spätfolgen haben. Meistens wird etwas nicht artikuliert, weil die angemessenen Möglichkeiten fehlen. Zu diesen gehören nicht nur bestimmte Worte, die ich (nur) dann verwende, um etwas zu formulieren (Feststellungen, Wünsche, Fragen ), sondern auch Bilder (Metaphern) und gehörte oder gelesene >> KS / Doreen Bierdel Kompass 12I18 7

8 Titelthema Gottlos glauben geht das eigentlich? >> Geschichten. Unterschätzt in unserer (Dialog-) Kultur sind Rituale und andere Feierformen (Liturgien), die ich praktiziere oder an denen ich mich beteilige, um Erlebtes zu verarbeiten. Das Ganze ist ein kompliziertes Wechselspiel. Wenn ich bestimmte Deutungen gegeneinander abwäge (es gibt meistens mehrere) oder wenn ich eine Ausdrucksform suche, eine fremde wahrnehme oder mich an Gesprächen oder Feierformen beteilige, erlebe und erfahre ich wieder Neues. Mein Glaube ist daher in ständiger Bewegung und hat mal mehr, mal weniger mit dem Glauben der jeweils anderen gemeinsam. Es ist erfreulich und bestärkend, auf Gleich-Gesinnte zu treffen, zumal wenn mir das hilft, meinen Glauben zu entfalten und zu vertiefen (ihn noch mehr lebenstauglich zu machen). Denn die wenigsten können präzise und detailliert ausdrücken, was ihr persönlicher Glaube ist (wie die Aussage: Da gibt es noch etwas! zeigt). Der Austausch mit Gleich-Gesinnten kann jedoch auch zum Stillstand oder sogar zur Abschottung führen. Der Glaube braucht also die Herausforderung durch Anderes-Glaubende, um lebendig und wirklich umfassend (griechisch: katholisch ) zu bleiben, besonders wenn er wie der christliche Glaube oder auch wie der an die Wissenschaft den Anspruch hat, universal zu sein. Glaube ist so gesehen nicht auf Religionen oder sogar auf das Christentum beschränkt. Jeder Mensch hat einen Glauben, eine Lebensoption oder lebt in einer Kultur oder verfügt über eine Art Weisheit (wie immer die Bezeichnungen lauten) zumeist unrefl ektiert einfach hineingeboren und darin aufgewachsen, manchmal jedoch bewusst gewählt. All das gilt auch für Gottlose. Dabei von einem Glaubens-System zu sprechen, ist meistens überzogen. Zu allen Zeiten lebten die Menschen mehr oder minder synkretistisch (zusammen-schaffend), was ihre Welt-, Lebens- und Moralvorstellungen betrifft in der Theorie und noch mehr in der Praxis (Beispiel: Patchwork-Religiosität ). Die Auswahlmöglichkeiten haben in unserer Region so explosionsartig zugenommen, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass sich allen Leitkultur-Debatten zum Trotz mehrere Menschen fi nden, die den völlig gleichen Glauben haben. Es ist eines der Kennzeichen einer säkularen Kultur, dass mir bei allem, was ich glaube und lebe, bewusst ist: Es gibt auch die Anderen, die Anderes glauben und deshalb anders ticken. Weltweit lösen sich die konfessionell oder weltanschaulich oder kulturell homogenen Regionen auf für immer. Die Quellen, aus denen sich der jeweilige Glaube speist, sind ebenfalls vielfältig und zumeist so verborgen, dass sie niemand mehr präzise identifi zieren kann. Deshalb habe ich oben von sogenannten christlichen Werten gesprochen, die selten von unverwechselbar christlicher Herkunft sind. Sie haben auch Wurzeln im Judentum und dessen Umfeld, in der griechisch-römischen Antike und in der neuzeitlichen und modernen Aufklärung (die Aufzählung ist unvollständig). Gleiches gilt von den christlichen Dogmen, in die unter anderem viel heidnische Philosophie eingefl ossen ist. Die subjektive Seite ist das Glauben. Es wird zumeist im Sinne von Meinen oder (noch) nicht Wissen gebraucht. So verstanden gelten alle Glaubenden vielen Gottlosen als unaufgeklärt oder sogar irrational, weil noch nicht zum Wissen oder zur Wissenschaft (und damit zum Atheismus) gelangt: Glaubst du noch, oder denkst du schon? Der Weg ist seit Platon klar beschrieben: Sobald ich eine angemessene Rechtfertigung für meine Meinung habe, ist sie Wissen. Wann genau dieses Niveau erreicht ist, ist allerdings strittig. Der Fortschritt besteht darin, in the long run das Meinen entweder durch empirische Fakten oder gemäß anderen Standards unserer wissenschaftlich-technischen Kultur in Wissen zu überführen oder eben als falsch aufzuklären. Viele Lebensbereiche sind infolgedessen religiös indifferent geworden: Ein Christ verhält sich im Labor kaum anders als ein Nichtchrist, und schon die ersten Seiten der Bibel sehen in der Sonne keinen Gott mehr. Welche Bereiche in diesem Sinne religiös indifferent sind, wird diskutiert; für Logik und Naturwissenschaft ist das inzwischen unbestritten. Eine so verstandene Indif- 8 Kompass 12I18

9 Titelthema Eine Herzenssache ist verletzlich und in diesem Sinne tiefste Privatsache. KS / Doreen Bierdel ferenz ist einer der Gradmesser, wie säkular eine Gesellschaft geworden ist. Dieses Glauben im Sinne von Meinen und (Noch-) Nicht-Wissen ist aber dessen abgeschliffene Variante. Das lateinische Credo ( ich glaube ) heißt eigentlich cor dare : das Herz geben. Außerdem hat es etwas mit Vertrauen schenken zu tun ( Kredit geben ). Die deutsche Wortherkunft meint für wertvoll halten und liegt nahe beim Wort geloben. Glauben bedeutet also mein Herz an etwas / jemand hängen, wobei Herz mein innerstes Personzentrum (heute: mein Ich, mein Selbst ) ist. Glauben meint: so wertschätzen, dass diese Wertschätzung mein Leben als Ganzes nicht nur theoretisch in einem eigenen Licht erscheinen lässt, sondern auch praktisch bestimmt. Ich fühle mich verpfl ichtet ( gelobe ), was mir heilig ist, zu stärken und vor Beschädigungen zu schützen. Der Glaube (objektiv s. o.) wird zur Herzenssache. Ihn offen vor sich herzutragen oder sogar zu propagieren, bleibt immer eine zweischneidige Angelegenheit. Denn eine Herzenssache ist verletzlich und in diesem Sinne tiefste Privatsache. Da aber kein Mensch nur privat ist, sondern sozial aktiv, wird sie auch sein öffentliches Handeln bestimmen mehr oder minder konsequent bzw. ausdrücklich ( Mission ). Der Glaube muss dann auch gerechtfertigt werden. In diesem Sinne kann auch ein Gottloser glauben. Christen sind mit Juden und Muslimen allerdings darin einig, dass das Glauben, insbesondere an Gott nicht irgendwie erzeugt werden kann, sondern allein dessen Gabe ist (Gnade). Folglich können sie und müssen sie sogar respektieren, dass andere Anderes und an Anderes glauben, womit wir wieder bei den oben genannten speziellen Beziehungen Gottes zu seinen anderen Menschen wären. Zwei praktische Konsequenzen seien angedeutet. 1. Ein Miteinander in dieser Vielfalt von Glauben (im objektiven Sinne) setzt voraus, dass ich mich anfragen lasse: Ist der oder die oder das es wirklich wert, Herzenssache zu sein? Ist das eine Grundlage, Quelle oder Richtung, die lebenstauglich ist auch in kritischen Situationen? Sich in dieser Weise auszutauschen und weiterzuhelfen, ist in unserer Gesellschaft aus verschiedenen Gründen fast mit einem Tabu belegt. Über Religion wird viel gestritten, selten aber über deren geglaubten und gelebten Glutkern. Das jedoch könnte eine für alle Gottlose wie Gottgläubige jeglicher Couleur spannende und vertiefende Angelegenheit werden. 2. Wenn Glaubensfragen Herzenssache und nicht nur Meinungen sind, bewege ich mich in diesem pluralen Feld respektvoll und meide Verletzungen. Herzenssachen sind wie die Würde des Menschen unantastbar. Das ist weniger eine juristische Forderung (Meinungs- und Kunstfreiheit, Blasphemie-Paragraphen), als eine ethische. Wer andere absichtlich ins Herz trifft, trifft auch ins eigene. Solche Menschen werden auf Dauer nämlich hartherzig bis herzlos, weil sie nichts und niemanden mehr wertschätzen. Gottlos glauben geht das eigentlich? Warum sollte es nicht gehen? Kompass 12I18 9

10 Titelthema Dr. Martin Hochholzer, Referent für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral (KAMP) Glauben auch ohne Gott? Einblicke in atheistische Spiritualitäten Foto-Atelier Merrbach Atheistinnen und Atheisten glauben an etwas. Etwa an die Liebe, an das Gute, an Freundschaft, Ehrlichkeit, Mitmenschlichkeit und Solidarität Und daran, dass es Gott nicht gibt; oder zumindest, dass nicht von der Annahme seiner Existenz auszugehen sei, oder dass er wahrscheinlich nur eine Projektion ist oder Atheisten und Atheistinnen sind also keine überzeugungslosen Wesen. Aber sie tragen nur selten ein Glaubensbekenntnis vor sich her oder haben sich einer Organisation angeschlossen, die explizit weltanschauliche Grundsätze formuliert hat. Konkret: Von den mittlerweile über 25 Millionen Konfessionslosen in Deutschland (von denen sich freilich nur ein Teil selbst als Atheisten oder auch nur Agnostiker bezeichnen würde) sind nur geschätzt einer atheistischen Weltanschauungsgemeinschaft oder Vereinigung zugehörig. Gottlos glauben ist also schwer zu fassen und vielfältig. Und doch gibt es gedankliche Grundmuster, die wiederholt auftauchen und sich auch in expliziten atheistischen Glaubensbekenntnissen niederschlagen. Szientismus und Humanismus Religionssoziologisch ist Deutschland auch knapp 30 Jahre nach der Wende ein zweigeteiltes Land: Der Westen ist nach wie vor von den zwei großen christlichen Konfessionen geprägt Konfessionslose haben meist noch (und sei es nur in ihrer Kindheit) Erfahrungen mit Kirche gehabt, an denen sie sich oftmals weiterhin abarbeiten. Im Osten dagegen sind viele bereits in dritter und vierter Generation konfessionslos, und für sie ist Religion ziemlich fremd; zudem wirkt die Sozialisation unter dem religionsfeindlichen DDR-Regime weiter nach. Insbesondere ein Bekenntnis zu einem Szientismus, einem Wissenschaftsglauben, kann Ostdeutschen sogar zu einem gewissen Selbstbewusstsein gegenüber den Wessis verhelfen: Man habe in der DDR anders als in der BRD den Irrationalismus der Religionen bereits überwunden und orientiere sich an den objektiven Erkenntnissen der (Natur-)Wissenschaften. Weiterhin spielt Humanismus für viele aktive religionslose Mitbürgerinnen und Mitbürger eine zentrale Rolle in ihrem Leben: zum einen im Rahmen gesellschaftlichen und sozialen Engagements; zum anderen in explizit religionsfreien Sinnentwürfen, in denen der Begriff zwischen Menschlichkeit (Humanität) und Weltanschauung oszilliert. Das Humanistische Selbstverständnis des HVD 1993 bildete sich aus einem Teil der Freidenkerbewegung der Humanistische Verband Deutschlands (HVD). Mit dem prominent vorangestellten Label Humanismus verbindet sich eine teilweise Abwendung von der Religionskritik und eine Hinwendung zu einer positiven Programmatik und zu gesellschaftlichem Engagement: vom Schulfach Humanistische Lebenskunde über Kitas und Hospize bis hin zur Jugendarbeit. Diese praktische Grundorientierung schlägt sich auch im Humanistischen Selbstverständnis nieder, dessen aktuelle Version der HVD 2017 verabschiedet hat. In den Vordergrund gerückt wird der Einsatz für ein gelingendes menschliches Leben; im Fokus ist dabei das Individuum, das jedoch als in die Gemeinschaft aller Menschen eingebettet gedacht wird es geht also nicht um Egoismus, sondern um Solidarität. Welches Fundament hat aber die dazugehörige Moral? Auf jeden Fall nicht Gott oder eine sonstige übernatürliche Ordnung; entsprechend werden religiös geprägte Ethiken und Dogmen abgelehnt. Dagegen will der HVD freies Denken, Menschenrechte, Toleranz und Meinungsstreit fördern. Entsprechend will das Humanistische Selbstverständnis möglichst wenig festlegen und betont die Meinungsvielfalt innerhalb des Verbandes. Basis für die eigene Lebensorientierung soll der aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisstand sein, der immer wieder zu überprüfen und zu revidieren ist. 10 Kompass 12I18

11 Titelthema Der HVD als Weltanschauungsgemeinschaft versucht also den Spagat, einerseits ein weltanschauliches Profi l zu defi nieren, andererseits aber seinen Mitgliedern so viel weltanschauliche Freiheit wie möglich zu geben. Zugleich versucht der HVD mit dem Humanismusbegriff an eine große Geschichte freien Denkens (im Widerstand gegen religiöse Bevormundung) anzuknüpfen, die bis auf die Antike (Sokrates) zurückgeführt wird allerdings recht selektiv. Schmidt-Salomons evolutionärer Humanismus Als zweiter großer Akteur im organisierten deutschen Atheismus ist die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) zu nennen. Sie ist freilich keine Weltanschauungsgemeinschaft, sondern eine Stiftung jedoch mit einem Umfeld von organisatorischen Ablegern und Unterstützern, deren Zahl in die Tausende geht. Führende Figur ist Michael Schmidt- Salomon. Von ihm stammen auch Publikationen, die das Leitbild der gbs, den evolutionären Humanismus, näher erläutern; zu nennen sind hier insbesondere das Manifest des evolutionären Humanismus (2., erweiterte Auflage 2006) sowie Hoffnung Mensch (2015). Der von Schmidt-Salomon vertretene Humanismus ist in vielem den Positionen des HVD ähnlich: ein Sinnentwurf in Abgrenzung zu den Religionen, zugleich eine Aufforderung zum gesellschaftlichen Einsatz. Unterschiede gibt es aber v. a. in zweierlei Hinsicht: Zum einen bewegt sich Schmidt-Salomon ganz dezidiert in szientistisch-naturalistischen Denkmustern und stellt dabei die Evolutionsbiologie in den Mittelpunkt; das wirkt sich in einer weitgehenden Relativierung der menschlichen Sonderstellung gegenüber dem Tierreich aus konkret werden etwa Grundrechte für Menschenaffen gefordert. Zum anderen ist die gbs für ihren härteren religionskritischen Ton bekannt, der sich auch in polemischen Aktionen niederschlägt. In seinem Manifest fordert Schmidt-Salomon etwa eine Leitkultur Aufklärung und Humanismus und will damit den öffentlichen Einfl uss von Religionen und deren Werten aus Politik und Gesellschaft verbannen, um so eine Humanisierung des menschlichen Lebens voranbringen. In Hoffnung Mensch schlägt er dagegen einen konzilianteren Ton an und kann auch humanisierende Impulse in Religionen würdigen, sieht aber gleichwohl eine Gefährdung der menschlichen Zukunft durch das Verharren in religiösen und anderen Ideologien. Jugendweihe und Sunday Assembly: Gottesdienst ohne Gott Spiritualität ist für viele säkulare Humanisten ein schwieriger Begriff klingt er doch zu sehr nach Religion. Bezeichnend ist, dass das Selbstverständnis des HVD diesen Begriff vermeidet. Und doch fi nden wir in der Szene nicht nur theoretische weltanschauliche Konzepte, sondern auch eine Feierkultur und Rituale. Insbesondere die Jugendweihe ist auch nach dem Ende der DDR in den neuen Bundesländern weit verbreitet. Sie ist Übergangsritus und Familienfeier, bleibt inhaltlich aber relativ unbestimmt und kann deshalb individuell mit Bedeutung aufgeladen werden. Andere Riten, wie sie etwa vom HVD angeboten werden (Namensfeier, Hochzeitsfeier, Trauerfeier), sind dagegen zumindest derzeit noch Nischenprodukte. Sunday Assemblies wurden 2013 erstmals in London durchgeführt. Sie orientieren sich an christlichen Gottesdiensten, beinhalten Lieder, Texte und Vorträge nur freilich ohne Gott oder Religion. Damit wollen sie insbesondere religionsfernen Menschen Besinnung und Gemeinschaft bieten. In Deutschland hat sich diese Form religionsfreier Spiritualität jedoch bisher erst in einigen Großstädten etablieren können. Fromme Atheisten Schließlich melden sich auch bekennende Atheisten zu Wort, die zwar einen Gottesglauben ablehnen, aber dennoch an religiösen Fragestellungen hohes Interesse haben. Der Philosoph Herbert Schnädelbach prägte dafür den Begriff fromme Atheisten und zählt sich selbst dazu. Ronald Dworkin um nur einen weiteren Vertreter dieses Typs zu nennen setzt sich in seinem Buch Religion ohne Gott mit der Frage nach überzeitlichen Werten und moralischen Überzeugungen auseinander und sieht hier Theisten und Atheisten nicht wesentlich voneinander getrennt. Suchbewegungen, Bekenntnisse, ja gar Spiritualität sind also in unterschiedlicher und oftmals konträrer Positionierung auch im religionsfernen Raum zu fi nden. Atheisten, Agnostiker und religiös Indifferente glauben zwar nicht an Gott, aber sie glauben an etwas und können damit im Bemühen um eine bessere Welt auch Partner von religiösen Menschen sein. Kompass 12I18 11

12 TitelthemaReligion und Religionskritik heute ein Kommentar von Diplom-Theologe Lothar Bendel, bis Dezember 2016 Referatsleiter im Katholischen Militärbischofsamt (KMBA) 1. Religion immer nur im Plural zu denken ist ein konkretes soziokulturelles Phänomen, das Antworten anbietet auf unvermeidliche Daseinsrisiken menschlichen In-der-Welt-Seins, zumal dort, wo die dominanten Problemlösungsstragien der technisch-naturwissenschaftlichen Vernunft versagen. Zugleich bilden sie einen sinngebenden Horizont zur Orientierung des menschlichen Denkens und Handelns. Die Defi nition und die Funktion von Religion, Vergangenheit und Zukunft der Religion, sind in der Wissenschaft Gegenstand ausgiebiger Kontroversen, an denen sich dieser Beitrag nicht ausrichten wird. Wir orientieren uns im Folgenden an einem lebensweltlich fundierten Religionsverständnis, das im Wesentlichen besagt, dass es eine der Erfahrungswelt transzendente Realität gibt, mit der menschliche Heilserwartungen aus Daseinsnot verbunden sind. KS / Doreen Bierdel 12 Kompass 12I18 2. Die ältesten philosophischen Überlieferungen zeigen, dass Religion und Religionskritik einander begleiten. Beides gehört zur Geschichte der Menschheit. Xenophanes von Kolophon, der den Beginn der Aufklärung in der europäischen Geistesgeschichte markiert, kritisiert die anthropomorphen Gottesvorstellungen seiner Zeitgenossen in konstruktiver Absicht, um eines wenngleich noch materiell vorgestellten nichtanthropomorphen transzendenten Gottesbegriffes willen. Zeitgenössische Religionskritik hat sich verändert: Nicht die Verbesserung ihres Gegenstandes was ansonsten die Intention des kritischen Geschäfts einer Literatur-, Kunst- oder Musikkritik ist, sondern deren Destruktion, die Restbestände von Religion als Relikte mangelhafter Aufklärung duldet, leitet das Interesse. Gegenwärtige Religionskritik präsentiert sich wissenschaftlich in der Regel in Berufung auf einen evolutionären Naturalismus, dessen Basisannahme eine evolutionäre Beschreibung des Menschen und seiner Welt ist. Daneben dominiert eine moralische Religionskritik, die vergangene und gegenwärtige religiöse Begründungen gewaltförmigen Handelns als Kritikbasis hat. Oftmals fällt in diesen religionskritischen Texten auf offensichtlich als Refl ex religiös begründeter Gewalthandlungen, dass philosophisch-wissenschaftliche Argumente verknüpft sind mit politischen Schlussfolgerungen und Forderungen nach vollständiger Säkularität staatlicher Ordnungen. Wissenschaftliche Fachkritik fällt hier zusammen mit einer religionspolitischen Postulatensammlung, die regelmäßig Kampfschriftcharakter annimmt.

13 Wissenschaftliche Fachkritik fällt hier zusammen mit einer religionspolitischen Postulatensammlung, die regelmäßig Kampfschriftcharakter annimmt. KS / Doreen Bierdel Titelthema 3. Religiöse Erfahrung ist die widerspruchsvolle Einheit refl ektierter Erfahrung der menschlichen Daseinsbedingungen. Sie umfasst (in unvollständiger Aufl istung): Die Gleichzeitigkeit von ungeschuldeter Sinnerfahrung, von Dankbarkeit, von das um seine Erhaltung besorgte Selbst transzendierender Ergriffenheit, von Ehrfurcht und Staunen und deren Destruktion und Verlust als endlichkeitsbedingte Dauerdrohung. Die Gleichzeitigkeit von Sollenserfahrungen, die kategorisch zu einer humanen, menschengerechten Praxis verpfl ichten und deren Scheitern in Handlungen schuldhafter Verweigerung des sittlich Gebotenen. In derartigen Erfahrungen wissen Menschen sich als heilsbedürftig. Religiöse Erfahrungen bilden insofern den Resonanzraum und Verstehenshorizont für die Heilsversprechen der Religionen. Die Logik solcher religiöser Erfahrungen ist atheistisch, soweit auch in diesen das menschlich letzte Wort über Gott die Abwesenheit Gottes in der Welt ist. 4. Glaubenserfahrungen gelingen nur im Kontext von durch kultisch-ritueller Praxis und Glaubenslehren geprägten religiösen Traditionen, deren Heilsversprechen sich in den Krisen und Gefährdungen des Lebens als tragfähig bewähren. In unserer christlichen Tradition fi ndet sich dieses Versprechen im Wort Gottes, dem Geschehen der Selbstmitteilung Gottes im menschlichen Wort der Glaubensverkündigung und Glaubensweitergabe. In diesem Wort wird uns Menschen die bedingungslose Gemeinschaft mit Gott zugesagt, die auch der Tod nicht aufl ö- sen kann. Glaube ist lebendig und lebt, wo Menschen Erfahrungen mit dem Wort Gottes machen. Aber auch hier bleibt wichtig: Gott ist kein direkt intendiertes Objekt der Erfahrung, sondern diese beziehen sich immer auf ein menschliches Wort von Gott. Auch im Glauben wird die kategorische Transzendenz Gottes, seine Unbegreifl ichkeit, nicht aufgehoben. 5. Religiöser Atheismus als Herausforderung? Im Kontext des evolutionären Naturalismus, einem gegenwärtigen religionskritischen Leitparadigma, ist seit einiger Zeit die Verwendung von Begriffen wie religiöser Atheismus, atheistische Spiritualität, Religion ohne Gott eingeführt (Ronald Dworkin). Kants berühmtes Diktum vom gestirnten Himmel über und dem moralischen Gesetz in uns, in dem Ergriffensein und Ehrfurcht ihren Ausdruck fi nden über das unerklärliche Faktum eines durch Naturgesetze beherrschten Universums, in dem moralfähige Wesen leben, gilt hier als traditionsstiftend. (Kant selbst hätte sich freilich niemals selbst als religiösen Atheisten bezeichnet.) Im Zentrum dieser Religiosität stehen tragende Sinnerfahrungen ohne Bezug auf Transzendenz und ein Kanon humaner Haltungen, wie Bescheidenheit, Demut und Dankbarkeit angesichts einer unerklärlichen Welt. Ausgeschlossen wird jedoch explizit jeder Bezug auf und jede Deutung dieser Erfahrungen durch religiöse Heilslehren. Religion, die ein Heilsversprechen beinhaltet, ist Wunschdenken und Illusion. Dieser Vorwurf bloßer Illusion bildet den gemeinsamen Kern der unterschiedlichen Varianten der Religionskritik in Geschichte und Gegenwart. Argumentativ ist der Streit um den illusorischen Charakter aller positiven Religion nicht zu schlichten, auch wenn allem Denken, weil es in menschlicher Daseinsnot gründet, die Sehnsucht nach Heil konstitutiv ist. Erst in einem Zustand der Menschheit ohne Daseinsnot zerreißt der Schleier, gewebt aus Sehnsucht und Bedürfnis, der das Absolute verhüllt. Kompass 12I18 13

14 Titelthema Religiöse Ethik ein Impuls Ein Beitrag von Gregor Gysi, Mitglied des Deutschen Bundestages, Die Linke Es gibt Menschen, die nicht religiös sind. Davon zu unterscheiden sind Menschen, die irgendwie religiös sind, ohne einem konkreten Glaubensbekenntnis zugehörig zu sein. Dafür wird häufi g auch der Begriff der Spiritualität gewählt. Zu letzterer kann ich aus eigener Praxis wenig beisteuern. Ich gehöre eben zu jenen, die nicht religiös sind. Aber was mich immer interessiert hat, ist die Frage, ob das, was religiöse Menschen tun, auch einen Wert haben kann für diejenigen, die nicht religiös sind. Ich habe diese Frage immer bejaht. Einer der wichtigsten deutschen Philosophen, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, hat das Problem des Glaubens, des religiösen Bewusstseins in einer aufgeklärten Welt besonders deutlich formuliert. Zwar hatte die Aufklärung die Natur entzaubert, sie stellte sich als Zusammenhang wissenschaftlich erklärbarer Prozesse dar, sie hat auch der staatlichen Macht die Legitimation durch die Macht des Glaubens und der Autoritäten entzogen, aber die Aufklärung hat den Menschen keinen, ich drücke mich jetzt simpel aus, Ersatz für das Verlorene liefern können. Das Verlorene ist die vereinigende Kraft der Religion. Sie ist es, die Gemeinschaft stiftet. Nun war sich Hegel im Klaren darüber, dass sich die moderne Entwicklung nicht wieder zurückdrängen lässt. Wiederherstellung kann es nicht in einem unmittelbaren Sinn geben. Bei der vergleichenden Betrachtung von Kunst, Religion und Philosophie betonte er, dass es immer um dasselbe ginge: um das Ganze unseres Lebens. Die Kunst drückt dies im Medium des Sinnlichen aus, die Religion bringt dieses Ganze zur Vorstellung, die Philosophie bemüht sich, es auf den Begriff zu bringen. Was auch immer man bevorzugen mag, ob Kunst, Religion oder Philosophie es handelt sich um Möglichkeiten, das Denken des Ganzen einzuüben. Wichtig wird das in der politischen Gemeinschaft. Als Staatsbürgerinnen und Staatsbürger bilden wir auch eine Gemeinschaft, der es um ein vernünftiges Ganzes geht: das Gemeinwohl. Zugleich jedoch wissen wir, dass unsere Gesellschaft sich auch dadurch auszeichnet, dass es verschiedene, teilweise auch konträre Interessen gibt. Diese müssen ausformuliert und Konfl ikte ausgetragen werden. In einem demokratisch verfassten Staat, und hier verlasse ich den Hegelschen Horizont, wird die Idee des Gemeinwohls auf der Basis unterschiedlicher Interessen ausformuliert, in der Regel durch Verhandlung zwischen Interessenträgern und ihren Repräsentanten. Wenn diese demokratische Auseinandersetzung um den Inhalt des Begriffs Gemeinwohl scheitert oder ausgebremst wird, etwa durch technokratische Herrschaft, dann verliert die politische Gemeinschaft an Substanz. Es wird dann immer mehr Menschen geben, die sich ausgeschlossen, nicht mehr wahrgenommen fühlen. So kommt es zur Krise der Demokratie, und hier setzen auch jene an, die von der Demokratie ohnehin nicht viel halten. Nicht immer passen mir die politischen Vorstellungen der Kirchen. Das ist auch nicht nötig. Aber sie sind auf der Grundlage einer Ethik aufgebaut, die in unserer Welt zunehmend fehlt. 14 Kompass 12I18

15 Titelthema Die Kirchen hatten in den letzten Jahrzehnten für die Situation der Abgehängten ein Sensorium entwickelt. Das hängt auch damit zusammen, dass das Christentum Liebe, also Solidarität, predigt. Und da man nicht nur predigen kann, tut man auch etwas für das, was man will. Nicht immer passen mir die politischen Vorstellungen der Kirchen. Das ist auch nicht nötig. Aber sie sind auf der Grundlage einer Ethik aufgebaut, die in unserer Welt zunehmend fehlt. Sich mit den politischen Vorstellungen religiöser Menschen auseinanderzusetzen bedeutet oft auch, sich mit der zugrundeliegenden Ethik auseinanderzusetzen. Selbst wenn man sie dann nicht teilt, oder wenn man die eine oder andere Doktrin abschwächen oder besser, etwa ohne Bezugnahme auf die Religion, begründen will, übt man sich im normativen Argumentieren. In diesem Sinn bin ich als Atheist froh, dass es die Religion und Stellungnahmen religiöser Menschen zu Angelegenheiten von öffentlichem Interesse gibt. Die heutige Situation zeichnet sich allerdings durch ein verkomplizierendes Merkmal aus. Religionen spielen wieder eine größere Rolle, nicht zuletzt durch die Migration. Es muss uns gelingen, nicht nur Christen in der politischen Öffentlichkeit eine Stimme zu geben, sondern auch anderen Religionen. Ausgrenzung darf es nicht geben. Aber es gibt auch keine Pfl icht, religiösen Positionen Folge zu leisten. Alle Beteiligten müssen die Bereitschaft zeigen, sich zu begrenzen und sich gegenseitig auszuhalten, sich gegenseitig nicht besiegen zu wollen. Anders wird das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen in einer Gesellschaft nicht gelingen. fl ickr / Die Linke / Martin Heinlein (CC BY 2.0) Kompass 12I18 15

16 Ethische Bildung Ethische Bildung in der Bundeswehr Mit einem Workshop im Bendlerblock startete das Vorhaben BMVg / Uwe Grauwinkel Der seit Sommer 2018 vom Bundesministerium der Verteidigung überraschend angekündigte und daher mit Spannung erwartete Workshop Ethische Bildung in der Bundeswehr fand am 13. November in Berlin im Bundesverteidigungsministerium statt. Ziel dieses als Kick-off-Veranstaltung deklarierten Workshops war es, einen ausgewählten Personenkreis im Hinblick auf eine zu erarbeitende Zentrale Dienstvorschrift zur ethischen Bildung in der Bundeswehr (ZDv A-2620/6) zu konsultieren. Im Informationsteil dieser Veranstaltung wurde dargelegt, dass es sich in Bezug auf die ethische Bildung um die Schließung einer sogenannten Regelungslücke handle. So wie bereits eine Vorschrift zur Politischen Bildung (ZDv A-2620/1) und zur Historischen Bildung (ZDv A-2620/4) existiert. Nun sei es angezeigt, eine solche Vorschrift auch für die ethische Bildung auf den Markt zu bringen. Alle diese Vorschriften, so eine weitere Zielangabe, sollen später in einer Vorschrift namens Persönlichkeitsbildung gebündelt werden. Wenngleich im Vorfeld jenes Workshops Unterschiedliches kolportiert wurde sowie ein genaues Lagebild jenseits deklaratorischer Bekundungen nicht immer leicht zu ermitteln war, so teilten die Vortragenden nun mit, was beziehungsweise was nicht beabsichtigt ist. Nicht beabsichtigt ist, eine Militärethik im Sinne einer Sonderethik für Soldaten zu kreieren, obzwar gelegentlich Gegenteiliges zu vernehmen war. Ebenso ist nicht beabsichtigt, den Lebenskundlichen Unterricht (LKU) in seiner bisherigen bewährten Form zu verändern oder gar abzuwerten, und schließlich will das Bundesministerium der Verteidigung auch nicht dieser Aspekt ist von besonderer Relevanz inhaltliche und oder spezifi sche Schwerpunkte hinsichtlich einer ethischen Bildung festlegen, das heißt keine inhaltlichen Bestimmungen zum Thema ethische Bildung vornehmen. Beabsichtigt hingegen ist, dass die Vorschrift zur ethischen Bildung als ein regulatorisches Instrument aufzufassen ist, welches auf diese Weise die ethische Bildung in der Bundeswehr letztlich stärken will. Vor diesem Hintergrund sollen somit die bereits bestehenden Bildungsangebote in und für die Bundeswehr leichter zugänglich gemacht werden. Dies bedeutet nach eigenem Bekunden, dass die Lernziele somit zuvor kompetenzorientiert festgelegt worden sind. In diesem Zusammenhang wird aus dem Bundesministerium der Verteidigung zugesichert und dies ist nur zu begrüßen, dass die Erarbeitung besagter Vorschrift transparent vonstattengehen wird, wozu externe Expertise zusätzlich hinzugezogen werden soll. All die genannten Punkte lassen sich wie folgt zusammenfassen: Bei der Erarbeitung der Vorschrift zur ethischen Bildung in der Bundeswehr geht es um formale und instrumentelle, aber nicht um inhaltliche Aspekte. Dies ist insofern auch zielführend, als in der Tat die Bundeswehr sich nicht eine eigene Militärethik geben oder gar eine eige- 16 Kompass 12I18

17 Ethische Bildung BMVg / Uwe Grauwinkel (2) Leitfrage war unter anderem: Was kann und soll ethische Bildung in der Bundeswehr bewirken? ne Persönlichkeitsbildung verordnen sollte. Einer der Teilnehmer an jenem besagten Workshop regte in der Abschlussdiskussion an, korrekterweise das Kind beim Namen zu nennen und zukünftig nicht mehr von einer ZDv Ethische Bildung, sondern vielmehr von einer ZDv Militärische Erziehung zu sprechen. Hier gibt es sicherlich noch weitere grundlegende Fragen zu klären. Unabhängig davon war in den Panels zuvor schließlich die Notwendigkeit einer solchen zusätzlichen Vorschrift in Zweifel gezogen worden. Freilich, es lassen sich hierzu Für und Wider rasch benennen sowie lang und breit diskutieren. In Bezug auf die von in unmittelbarer Verantwortung stehenden Soldaten vorgebrachten Fragen nach Personal und Zeit kann geantwortet werden, dass mit der Ethischen Bildung als Querschnittsaufgabe und diesbezüglich vor allem durch die bewährte Praxis des Lebenskundlichen Unterrichts diese genannten Punkte bereits in der Fläche erfüllt seien und dies schon seit vielen Jahren. Im weiteren Verlauf der Diskussion wird daher noch zu klären sein wie die bisherige ethische Bildung in der Bundeswehr durch den Lebenskundlichen Unterricht der Militärseelsorge ihre wichtige Funktion auch künftig behält, wie die Militärseelsorge die Inhalte hinsichtlich einer ethischen Bildung entwickeln und prägen kann, wie Vorgesetzte mit Bezug auf die zu erstellende Vorschrift Ethische Bildung in der Bundeswehr die bereits existierenden Fähigkeiten und Angebote der Militärseelsorge noch besser nutzen und letztlich ob jene Vorschrift angesichts aller umfassenden Einzelregelungen in der Zentralen Dienstvorschrift zum Lebenskundlichen Unterricht überhaupt notwendig ist bei allen noch vorzunehmenden Ergänzungen. Prof. Dr. Thomas R. Elßner Kompass 12I18 17

18 Wie Moral Persönlichkeit bildet: zum LKU Wil le [der] Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, aber auch seine Hölle! Unser Wollen ist überaus differenziert und reicht vom höchsten Gut bis zum größten Übel. Der menschliche Wille fasziniert einerseits man denke da nur an das Wollen eines Jesus von Nazareth und seine frohe Botschaft von Gottes Reich. Andererseits ist er auch zutiefst erschreckend, wenn man auf den ausgeprägten Willen Hitlers, der sein Tausendjähriges Reich propagierte, blickt. In Jesu Reich gilt das mosaische Gesetz. Die Moral der Zehn Worte und die der Propheten bekam, wie man heute sagen würde, durch Jesus ein Update. Mit göttlichem Willen, der Berge zu versetzen vermochte, erneuerte der Menschensohn die uralte Sittlichkeit des jüdischen Volkes: Behandelt jeden so, wie ihr selbst von ihm behandelt sein wollt. (vgl. Mt 7,12) Die Tafeln vom Berg Sinai haben ihre Gültigkeit verloren, verkündete Hitler fast Jahre später und ersetzte in seinem Reich die sittliche durch eine unsittliche Moral. Alle, die Gelegenheit hatten, den Diktator aus der Nähe zu beobachten, waren sich einig: Das Hervorstechendste an ihm war sein Wille (Der Spiegel, Nr. 9/1964, S. 46). Dieser böse Wille, genährt von einer unsittlichen Moral, führte ein ganzes Volk zwölf Jahre lang in die Barbarei mit unbeschreiblichem Leid und millionenfachem Mord. Während schon der Erste Weltkrieg der Menschheit die Frage nach der Schuld und der Verantwortung nahegebracht hatte, war es vor allem der Zweite Weltkrieg, der die Augen in besonderer Weise öffnete: Wollt ihr den totalen Krieg?, spätestens seit dieser von Goebbels 1943 den Deutschen gestellten Frage ist klar, warum der Artikel 1,1 GG zum unaufhebbaren Fundament unserer Verfassung wurde und das deutsche Volk nach dieser Menschheitskatastrophe im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt ist, nicht mehr einem unsittlichen Machtwillen, sondern dem Frieden der Welt zu dienen. (Präambel des GG) Moral ist das soziale Bindegewebe, das Menschen vereint aber auch trennt. Sie ist Nährboden des (freien) Willens, sowohl in der Person als auch in der Familie, in Gruppen, Institutionen oder Staaten und damit in der Menschheit als Ganzes. Doch die jeweils zugrunde liegende Moral muss erst einmal bewusst wahrgenommen werden, um sie in Bezug auf Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goebbels: Wollt ihr den totalen Krieg? Sittlichkeit vernünftig ethisch refl ektieren zu können. Das gilt ganz besonders auch für die voranschreitende Digitalisierung, die in der Menschheitsgeschichte eine völlig neue Sozialgestalt hervorbringt. Manifestiert sich im wachsenden smarten Reich letztlich eine Ausschließlich für Militärseelsorger: unsittliche Moral, könnte das in der Tat böse in einem entmenschlichten Digitalismus enden. Vorstellbar wäre beispielsweise eine Superintelligenz, die mit eiskalter Logik nur mehr eines macht: (menschliches) diese und den bösen Willen dann ethisch Anregungen Moral sehen zu lernen, um Hackfl eisch produzieren (vgl. Kling, Marc-Uwe, QualityLand, 2017, S. zu reflektieren, das bietet die Filmdokumentation Das Böse, zu finden im Didaktik- 190). Angesichts dieser gewaltigen ethischen Herausforderung vermag eine religiös begründete Moral befreiend wirken. Geradezu genial ist aber das Portal. Angebot Jesu, im Reich Gottes täglich den guten Willen zu stärken: Gib uns unser tägliches Brot und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Auf diese Weise ist das bewährte Vaterunser gleichsam Einladung, mit Gottes Willen und Weisheit dem Frieden, nicht dem Bösen zu dienen. Franz J. Eisend, Wissenschaftlicher Referent, KMBA 18 Kompass 12I18G Bundesarchiv, Bild / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0

19 Kolumne des Wehrbeauftragten fl ickr Public Domain Mark 1.0 / Royal Navy Foto / Jim Gibson 1. Kontingent Norwegen Berufsbedingt bin ich viel in Deutschland unterwegs, besuche Verbände, Schulen und Dienststellen: die Panzergrenadiere in Hagenow, den Cyber Innovation Hub in Berlin, die Technikschule des Heeres in Aachen, das Eurofi ghter-geschwader in Nörvenich, die Einsatzfl ottille in Kiel. Aber zur Wirklichkeit der Bundeswehr gehört inzwischen viel mehr Ausland als man denkt: NATO-Stäbe, multinationale Hauptquartiere und grenzüberschreitende Stationierungen etwa in den Niederlanden und in Frankreich, Flugausbildung in Amerika, natürlich die Auslandseinsätze in Asien, Afrika und auf dem Balkan, die einsatzgleichen Verpfl ichtungen im Baltikum und zuletzt die große Übung in Norwegen. Fast deutsche Soldatinnen und Soldaten, Volltruppe mit allem erforderlichen Gerät, wurden auf dem See- und dem Luftweg ins Manövergebiet Trident Juncture 2018 verlegt. Das hat im Großen und Ganzen gut geklappt. Schon in der Aufbauphase kamen allerdings die ersten Eingaben, was auch nicht wirklich überraschend war. Zu sehr denkt und plant die Bundeswehr inzwischen routiniert in den Kategorien von Auslandseinsätzen. Hier aber geht es um kollektive Verteidigung. Bei meinem Besuch in Camp Gardermoen, in Rena und Røros hörte ich Soldaten zu oft vom 1. Kontingent reden. Das Kontingentdenken aber passt nicht zur Bündnisverteidigung, die im Ernstfall alles, was man hat, zum Einsatz bringen würde. Und das müsste dann auch alles auf Anhieb funktionieren, inklusive Funk und Feldküche, Feldpost, Nachtkampffähigkeit und Ersatzteilversorgung, einheitlicher persönlicher Ausstattung der Kampftruppe und einheitlicher Führung wenigstens auf dem nationalen Strang. Im klassischen Auslandseinsatz pendelt sich nach einigen Kontingenten meist ein akzeptabler Normalzustand ein. Wenn dagegen die kollektive Verteidigung existenziell würde, wäre das Warten aufs Einpendeln keine Option. Insofern war Norwegen ein großer Testlauf, nicht nur für die VJTF 2019, sondern auch viel grundsätzlicher für die Klärung der Kategorien Auslandseinsatz und Bündnisverteidigung. Dafür werden Übungen gemacht: um daraus für morgen zu lernen. Dr. Hans-Peter Bartels, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages Kompass 12I18 19

20 aktion kaserne 50 Jahre Dienen für den Frieden Das Referat Soldatenfragen und die aktion kaserne feiern ein besonderes Jubiläum Bei den BDKJ-Bundeskonferenzen im November stand ein ganz besonderes Jubiläum im Fokus: Das Referat Soldatenfragen an der BDKJ-Bundesstelle und das Engagement der aktion kaserne sind im gesamten Bereich des Deutschen Bundesjugendrings das einzige Referat, das sich mit hauptamtlichem Personal für die Belange junger Soldatinnen und Soldaten einsetzt und friedensethische Fragen in der Gesellschaft voranbringt. Gefeiert wurde dieses Jubiläum auf dreierlei Weise: Mit einem Fachtag, einem Festakt und einer Festschrift. Die Jubiläumsveranstaltungen standen im Zeichen der Themen und Arbeitsweisen des Referats: Mit Blick auf die Friedensethik wurde ein Fachtag zum Thema 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs: Lehren für die Überwindung gegenwärtiger Konfl ikte? durchgeführt. Erinnerung ist wichtig, damit wir heute unserer Verantwortung in dieser Welt gerecht werden können, betonte eingangs Thomas Andonie, BDKJ-Bundesvorsitzender. Dementsprechend wurden die Delegierten der Verbände im BDKJ zunächst anhand des historischen Beispiels für die Herausforderungen bei der Überwindung von gegenwärtigen Konfl ikten hin zu stabilen Friedensentwicklungen sensibilisiert. Es folgte ein lebhafter Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Vorstände der Gemeinschaft katholischer Soldaten und pax christi die zwar als Christen das gleiche Anliegen haben, aber dazu durchaus unterschiedliche Möglichkeiten in Betracht ziehen. BDKJ-Bundesvorsitzender Thomas Andonie, der Sprecher der aktion kaserne Benedikt Kestner und der Referent für Soldatenfragen Stefan Dengel präsentierten die Festschrift zum Jubiläum. Anlässlich des Jubiläums wurde eine Festschrift über die Arbeit in den letzten 50 Jahren veröffentlicht, die gerne bei der BDKJ-Bundesstelle bestellt werden kann oder als PDF unter zum Download bereitsteht. Beim abendlichen Festakt stand der Austausch mit den Kooperationspartnern der aktion kaserne im Mittelpunkt. Nach einem Videogruß von Militärbischof Overbeck wurden mittels Kurzinterviews Soldatinnen und Soldaten sowie Vertreterinnen und Vertreter der verschiedensten Institutionen mit den Delegierten des BDKJ ins Gespräch gebracht. So ermunterte beispielsweise Josef König vom Katholischen Militärbischofsamt die Delegierten ausdrücklich, weiter Haltung in Friedens- und Soldatenfragen zu beziehen: Engagiert euch weiter, geht in die Politik und setzt euch auch dort für die Werte ein, die ihr im BDKJ vertretet. Aus der Perspektive der Soldatinnen und Soldaten würdigte Michael Mangold, früher im Vorstand des Gesamtvertrauenspersonenauschusses und heute im Personalrat der Bundeswehr, die Arbeit der aktion kaserne: Ich bedanke mich beim BDKJ und der aktion kaserne, dass sie die wichtige Ausbildung der Vertrauenspersonen in der Bundeswehr unterstützen. Es folgte ein rundum gelungener Abend, bei dem vor allem viel mit denjenigen Menschen gesprochen wurde, für die und mit denen wir unsere gemeinsamen Anliegen voranbringen, und nicht wie in der heutigen Zeit so oft pauschal über die Bundeswehr. Ein für die Delegierten der Jugendverbände und für die Soldatinnen und Soldstern sehr interessanter und wertvoller Austausch, der auch bei anderen Veranstaltungen vertieft werden soll. Stefan Dengel Christian Schnaubelt / BDKJ 20 Kompass 12I18

21 Generalinspekteur Zorn beim Katholischen Militärbischof General Eberhard Zorn ist seit dem 19. April 2018 der 16. Generalinspekteur der Bundeswehr. Der vormalige Leiter der Abteilung Personal im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) am zweiten Dienstsitz in Berlin hatte nun erstmals Gelegenheit, im Rahmen eines Antrittsbesuchs den Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Franz-Josef Overbeck, über das Grundverständnis, die Planungen und Absichten als truppendienstlicher Vorgesetzter aller Soldatinnen und Soldaten in den ihm unterstellten Streitkräften und als militärischer Berater der Bundesregierung zu informieren. Zugleich kamen in dem längeren Gespräch an der Kurie des Militärbischofs am Berliner Weidendamm grundsätzliche friedensethische Fragen einer verantwortbaren Friedens- und Sicherheitspolitik auch mit Blick auf den soldatischen Dienst zur Sprache. Militärbischof Overbeck richtete in seinen Einlassungen den Blick vorrangig auf die Situation und die Belastungen der Soldatenfamilien. Außerdem kamen grundlegende und praktische Fragen des Lebenskundlichen Unterrichts (LKU) zu Wort. Derzeit führen die Militärseelsorger der beiden Militärseelsorgen diesen berufsethischen Unterricht im Auftrag des BMVg durch. Militärbischof Overbeck informierte zum Abschluss über Vorhaben und Planungen in der Katholischen Militärseelsorge. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die 61. Internationale Soldatenwallfahrt, die im nächsten Jahr vom 15. bis 21. Mai, traditionell im französischen Wallfahrtsort Lourdes (erstmals 1958), stattfi nden wird. Josef König KS / Doreen Bierdel Aus der Militärseelsorge Podcast: SICHERHEITSHALBER Podcasts, also (abonnierbare) Audio-Angebote im Internet, haben Konjunktur: Zu praktisch allen Themen gibt es inzwischen die oft mehrstündigen Hör-Sendungen, die aufs Smartphone heruntergeladen und bei allen sich bietenden Gelegenheiten nachgehört werden. Nur in einem Themenbereich klaffte im deutschsprachigen Podcast-Angebot bislang eine Lücke: Wer sich für Verteidigungs- und Sicherheitspolitik interessierte, wurde international, meist in den USA, auf Englisch fündig. Aber eben nicht auf Deutsch. Diese Lücke soll der Podcast Sicherheitshalber schließen, den vier Kenner der Materie vor kurzem gestartet haben: In lockerem Gesprächston, aber sachlich fundiert, reden die Politikwissenschaftlerin Ulrike Franke vom Think Tank European Council on Foreign Relations (ECFR), die Wissenschaftler Carlo Masala und Frank Sauer von der Bundeswehr-Universität München und der Journalist Thomas Wiegold über Drohnen oder nukleare Abschreckung, autonome Waffensysteme und den deutschen Verteidigungshaushalt. Eben über alles, was Verteidigungs- und Sicherheitspolitik aus deutscher Perspektive ausmacht. Sicherheitshalber ist eine Koproduktion des ECFR und des von Wiegold betriebenen Blogs Augen geradeaus!. Für deutsche Podcast-Verhältnisse sind die Folgen mit einer Stunde Dauer vergleichsweise kurz, und in der Regel geht es um zwei Themen, die das Quartett diskutiert. Bislang sind sechs Folgen erschienen, bis auf Weiteres soll alle drei Wochen eine neue Folge erscheinen. Den Podcast gibt es direkt auf den Seiten des ECFR unter Augen geradeaus! bei SoundCloud und natürlich bei itunes, Spotify und YouTube. Aktuelles dazu auch auf dem Kompass 12I18 21

22 Aus der Militärseelsorge Katholischer Militärbischof ehrt Tote der Bundeswehr Gewalt hat viele Gesichter Gedenkgottesdienst und Kranzniederlegung im Bendlerblock Der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Franz-Josef Overbeck, hat die getöteten und gefallenen Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr geehrt. Für uns Christen ist es das eindrückliche Zeichen, dass wir neben der Erinnerung auch beten können, sagte der Militärbischof im Andachtsraum des Bundesministeriums der Verteidigung während des Gedenkgottesdienstes. Besonders mit Blick auf junge Soldatinnen und Soldaten, die kürzlich bei Unfällen ums Leben gekommen waren, betonte der Militärbischof, dass es eine Perspektive aus dem Glauben gibt, für einen Tod, dessen Sinn ich mir nicht erklären kann, nämlich, dass wir Menschen im Glauben darauf vertrauen, dass Gottes Wort stärker ist als der Tod. ber besuchte Overbeck die Soldatenfriedhöfe in der belgischen Stadt und gedachte der Millionen getöteten Soldaten und Zivilisten des Ersten Weltkriegs. Doch Gewalt hat viele Gesichter, fügte der Bischof hinzu, und wenn sie ein Gesicht wie bei den Zeugen des 20. Juli hat, steht ein Gewissen dahinter. Damit erinnerte Overbeck an den militärischen Widerstand der Verschwörer des 20. Juli 1944, die im Hof des Bendlerblocks hingerichtet wurden, weil sie ihrem Gewissen gefolgt waren. Im Anschluss an die Andacht legte der Militärbischof einen Kranz am Ehrenmal der Bundeswehr nieder und gedachte aller getöteten und gefallenen Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Barbara Dreiling Darüber hinaus zeigten Soldatenfriedhöfe wie in Ypern in besonderer Weise die Sinnlosigkeit des Stellungskriegs im Ersten Weltkrieg, der vor 100 Jahren endete. Im Okto- Militärdekan Bernd F. Schaller begrüßt zum Gedenkgottesdienst. KS / Doreen Bierdel (3) 22 Kompass 12I18

23 GLAUBEN KONKRET IV: Gelingendes Leben Verzeihen ein Weg zu innerer Freiheit und Versöhnung Kompass Glauben Ob bei Paaren, Familienangehörigen, Freunden, Kollegen oder Nachbarn unfaires Verhalten und Kränkungen können Beziehungen nachhaltig belasten, ja zerstören. Solche Erfahrungen gehen uns nach : Sie greifen unser Selbstwertgefühl an und rufen in uns Ärger, Groll, Wut, Verbitterung, Hass und Rachewünsche hervor. Versöhnung wäre die ideale Lösung. Wenn der Verletzende sich aufrichtig entschuldigen könnte, würde er dem Verletzten wieder Gerechtigkeit, Wertschätzung und Sicherheit erfahren lassen und ihm das Vergeben, das Weggeben des Schuldvorwurfs erleichtern. Was aber, wenn dies nicht geschieht? Die seelische Last, die unversöhnte Verletzte nachtragen, drückt oft so schwer, dass Psychotherapeuten in den letzten Jahren intensiv nach Wegen gesucht haben, wie sie bei Klienten die Bereitschaft zum Verzeihen fördern können. Dabei verstehen sie verzeihen nicht als ein Billigen oder Verharmlosen von Unrecht und Unterdrückung, sondern als Heilungs- und Befreiungsprozess. 1. Den ersten Schritt sollte der Betroffene dadurch gehen, dass er sich die negativen Gefühle, die ihn umtreiben, ehrlich bewusst macht und ohne Beschönigung über den Anlass der Kränkung nachdenkt. Diese Auseinandersetzung ist für den Verletzten zumeist schmerzhaft, kann ihm aber eine erste innere Distanz zum Geschehen verschaffen und neue Gefühle und Sichtweisen ermöglichen. 2. So vermag er in einem zweiten Schritt die kränkende Person vielleicht nicht nur aus der eigenen Verletztheit heraus zu sehen, sondern zu überlegen, aus welchen Beweggründen oder unter welchem Druck sie wohl gehandelt hat. Sich so in die Haut des anderen versetzen bedeutet nicht, dass man ihn entschuldigt, wohl aber, dass man den anderen umfassender sieht, noch mehr emotionale Distanz zu ihm gewinnt und aus der eigenen Opferrolle heraustritt. 3. Nun muss der Verletzte in einem weiteren Schritt bestimmen, wie er in Zukunft mit der erfahrenen Kränkung umgehen will, gleich wie sich der Täter verhält: Ob er seine Wut, seine Anschuldigungen und Vergeltungswünsche loslassen, hinter sich lassen, d. h. vergeben will. Ja, Vergebung erfordert eine Entscheidung, einen Willensakt. In diesem Sinne ist auch die Selbstvergebung bedeutsam, d. h. eine Person kann sich selbst vergeben, ohne dadurch die Verantwortung für eine zu verurteilende Handlung zu negieren (Annette Kämmerer). Da kann die Einsicht helfen, dass ein weiteres Grübeln und Grollen die eigene Aufmerksamkeit und Energie unnötig binden würde, während ein Akzeptieren des Schmerzes die Chance bietet, die Verletzung sozusagen vernarben zu lassen und Kräfte für eine selbstbestimmte Zukunft zu gewinnen. Wer vergibt, erfährt auch, dass er großzügig sein kann und über der Sache steht. Das Vergeben soll allerdings, etwa bei Paaren, nicht zur Fortsetzung verletzenden Verhaltens ermutigen. 4. Die wiedergewonnene Freiheit kann den Verletzten dazu befähigen, seine Beziehung zum Täter neu zu defi nieren, sei es, dass er sie abbricht, in Zukunft mit höfl ich-neutralem Sicherheitsabstand mit ihm verkehrt oder Bereitschaft zu einer Wiederannäherung signalisiert, die zu einer Versöhnung, einem Neubeginn führen kann. Eine Kultur, eine Familientradition und ein Bekanntenkreis können zum Verzeihen ermutigen oder aber darin eine Schwäche sehen und eine Wiederherstellung der Ehre durch Vergeltung erwarten. Der christliche Glaube wertet das Vergeben-Können nicht als Schwäche, sondern als Zeichen für Großzügigkeit, Barmherzigkeit und Stärke. Vorbild dafür ist Gott selbst. Mit Blick auf den Vater-Gott lädt Jesus ein, dem Nächsten 77 Mal zu vergeben: Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist (Lukas-Evangelium 6,36). Bezeichnenderweise werden überzeugte Christen an Weihnachten daran erinnert, dass Hirten und Heilige, Tiere und Menschen und Engel, ja die ganze Schöpfung in einem übergreifenden Frieden auf Erden versöhnt leben dürfen. Prof. Dr. Bernhard Grom SJ, Hochschule für Philosophie München Kompass 12I18 23

24 Aus dem Archiv Kein Weg zu schwer, kein Feuer zu stark Pater Rupert Mayer ( ) Berühmtheit erlangte der Jesuitenpater Rupert Mayer durch seine unbeugsame Haltung im Dritten Reich. Weniger bekannt ist sein Wirken als Militärseelsorger während des Ersten Weltkriegs. Als erster katholischer Geistlicher wurde er 1915 mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Tapferkeit legte er auch unter anderen Umständen an den Tag; sein persönliches Wohl stellte er dabei zurück. Volksmissionar in der Großstadt Rupert Mayer, dessen Andenken aufs Engste mit der Stadt München verbunden ist, war Schwabe. Als Spross einer wohlhabenden katholischen Kaufmannsfamilie wurde er 1876 in Stuttgart geboren. Rupert besuchte das Gymnasium, er lernte zu reiten und Geige zu spielen. Nach seinem Abitur in Ravensburg studierte er Theologie in Fribourg, München und Tübingen wurde er zum Priester geweiht, danach trat er in den Jesuitenorden ein. Nach verschiedenen Stationen als Volksmissionar kam er 1912 nach München. Dort geht er Herausforderungen nicht aus dem Weg. Er besucht Arbeiterfamilien ebenso wie die Versammlungen weltanschaulicher Gegner. Als er in den zwanziger Jahren feststellt, dass die Münchner am Sonntag gern Ausfl üge aufs Land unternehmen und dabei den Kirchgang vernachlässigen, organisiert er frühmorgendliche Gottesdienste im Hauptbahnhof, die auf große Resonanz stoßen. Rupert Mayer kommt aus bildungsbürgerlichem Hause, aber er spricht die Sprache der einfachen Leute. Der unermüdliche Seelsorger wird zur stadtbekannten Persönlichkeit stets im Dienst für den christlichen Glauben in einer Großstadt, in der Säkularisierung und politische Radikalisierung um sich greifen. Blutig ernst mit dem Glauben Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, drängte es ihn, ins Feld zu kommen. Nach den ersten Tagen als Geistlicher im Feldlazarett Nr. 2 des I. Bayerischen Armeekorps gestand P. Rupert Mayer als Feldgeistlicher mit seiner Spürhündin Erna 1915 in den Vogesen er am 29. August seinen Eltern: So habe ich mir die Sache doch nicht vorgestellt. Am zweiten Tag hatte er gleich drei Deutsche und vier Franzosen zu beerdigen. Besonders nahm er sich der Schwerverwundeten und Sterbenden an. Im Januar 1915 wurde er Divisionspfarrer und kam an die Front. In der Chronik seines Regiments heißt es über ihn: Was der Mann bei der kämpfenden Truppe geleistet hat, geht weit über den Rahmen des Pfl ichtmaßes hinaus. Die militärischen Vorgesetzten schrieben es Mayers Überzeugungskraft zu, dass die Truppe eine wichtige Stellung gegen die Franzosen halten konnte. Mehrfach erhielt er militärische Auszeichnungen. Zahlreiche Augenzeugenberichte belegen seine Einsatzbereitschaft. Er hielt sich in vorderster Linie auf, sorgte sich nicht um sein eigenes Leben und unterschied bei der Betreuung Verwunderter nicht zwischen Freund und Feind. Ein Reserveleutnant meinte, Pater Mayer sei kein Mensch wie wir, sondern ein gottgesandter Tröster. Für ihn war kein Weg zu schwer, kein Feuer zu stark, um Verwundeten Trost zu spenden. Wir haben oft die Köpfe hängen und die Füße schleifen lassen, bekannte ein anonymer Mitkämpfer von Rumänien, aber er war immer lustig und hat die Leute aufgemuntert. Seine Eltern und Verwandten hatte er 1916 Weihnachtsgaben für die Soldaten an der Karpatenfront sammeln lassen. Als er unterwegs war, um diese zu verteilen, wurde er jäh zu Boden geschleudert. Er schien dem Tode nah. Ein Bein musste amputiert werden. Der Fronteinsatz war für ihn zu Ende. Refl ektierend schrieb er ein Jahr später über seinen eigenen Anspruch als Militärseelsorger, man müsse im Feld zeigen, dass es einem blutig ernst ist mit dem Glauben an die göttliche Vorsehung, mit der treuen Pfl ichterfüllung bis in den Tod, mit der Übung der christlichen Nächstenliebe [ ] bis zur völligen Selbstaufopferung. Ein guter Feldseelsorger müsse jede Stellung aufsuchen und dem Soldaten als hilfsbereiter Freund begegnen, der ihn nie im Stich lässt. Archiv der Deutschen Provinz der Jesuiten, Abt. 800, Nr. 502,1 24 Kompass 12I18

25 Rupert Mayer hatte den Krieg ebenso wenig hinterfragt wie die monarchische Ordnung. Er sah sich nie als politischer Redner und Akteur, sondern blieb Seelsorger und Mann der Kirche. Mit der Demokratie konnte er sich arrangieren, doch meldete er sich immer dann deutlich zu Wort, wenn er in staatlichen Maßnahmen eine Gefährdung des Christentums sah. Sein öffentliches Engagement galt dem Erhalt der Bekenntnisschulen, der Zurückweisung kirchenfeindlicher Diffamierungen in der Presse und dem Kampf gegen eine Entchristlichung der Gesellschaft. Ein Christ kann kein Nationalsozialist sein Die Nazis hatte er bereits Anfang der zwanziger Jahre aus nächster Nähe kennengelernt. Er hielt Hitler für einen außergewöhnlich tüchtigen Volksredner, aber zugleich für einen Hysteriker reinsten Wassers. Mayer hatte keine Scheu, seine Überzeugung auch im gegnerischen Umfeld kundzutun und trat als Diskussions- und Gegenredner bei Freidenkern, Kommunisten oder Nationalsozialisten auf. Diese Haltung änderte er auch 1933 nicht, als eine bloße Meinungsäußerung lebensgefährlich werden konnte. Freimütig tat er kund, dass ein guter katholischer Christ kein Nationalsozialist sein könne. Papst, Bischöfe und Priester das sind unsere Führer, predigte er etwa vor jungen Männern in Dillingen. Die Reaktionen der Machthaber blieben nicht aus. Mehrfach wurde er inhaftiert, erhielt Redeverbot, kurz vor Weihnachten 1939 wurde er ins KZ Sachsenhausen eingewiesen. Aber Rupert Mayer ließ sich nicht mundtot machen. So hatte er 1937 vor der Gestapo die Erklärung seines Ungehorsams zu Protokoll gegeben: Ich werde auch weiterhin in der von mir bisher geübten Art und Weise predigen, selbst dann, wenn die staatlichen Behörden, die Polizei und die Gerichte, meine Kanzelreden als strafbare Handlungen und als Kanzelmissbrauch bewerten sollten. Angesichts einer solch unbeirrbaren Haltung gegenüber der Staatsgewalt wäre es ein Leichtes gewesen, Mayer dauerhaft im KZ zu halten oder zu ermorden. Aber die Nazis wollten ihn nicht zum Märtyrer machen. Er war zu populär. Letztlich verurteilte man ihn nur zum Schweigen. Auf Anordnung des Reichsführers SS wurde der infolge der Haft gesundheitlich geschwächte 64-Jährige 1940 ins Benediktinerkloster Ettal verbannt. Er durfte das Kloster nicht verlassen, keine Beichte hören, so gut wie keinen Besuch empfangen und keine öffentliche Predigt halten. Es ist der Herr Der Einmarsch der Amerikaner 1945 war für Rupert Mayer eine politische und persönliche Befreiung. Er hätte es selbst nicht mehr für möglich gehalten, in sein geliebtes München zurückzukehren. Unermüdlich war sein Einsatz in den Monaten nach Kriegsende. Wo Not herrschte, sorgte er für Hil- Mutige Zeugen Beispielhaft werden hier historische Persönlichkeiten vorgestellt, die mutig für andere und für ihre christliche Überzeugung eingetreten sind. Über Befehl und Gehorsam stellten sie ihr Gewissen. Dafür haben sie persönliche Nachteile bis hin zum Tod in Kauf genommen. Sie alle waren im militärischen Umfeld tätig oder standen in engem Kontakt zur Katholischen Militärseelsorge. Gerade zu einer Zeit, in der Fragen der Traditionswürdigkeit neu auf der Tagesordnung der Bundeswehr erscheinen, ist es angebracht, an Menschen wie sie zu erinnern. fe. Entgegen mancher Erwartungen verzichtete er auf eine Abrechnung mit dem NS-Regime und seinen Unterstützern. Das einfache Volk konnte nichts dagegen machen, war seine Überzeugung. Er sprach von Versöhnung, und nicht wenige frühere Parteigenossen nutzten die Gelegenheit, sich von dem integren Pater ein positives Leumundszeugnis, einen Persilschein für ihre Entnazifi zierung ausstellen zu lassen. Auch Gestapo-Leuten, die ihn einst verhört hatten, verzieh er. Nur sich selbst und seiner eigenen Gesundheit ließ er keine Schonung angedeihen. Er erlitt zwei Schlaganfälle und arbeitete unermüdlich weiter. An Allerheiligen 1945 predigte er wie so oft in der Kreuzkapelle der stark zerstörten Münchner Michaelskirche. Sein Thema war die Eucharistie als Quelle der christlichen Nächstenliebe. Bei den Worten Es ist er Herr geriet er ins Stocken. Die Beinprothese verhinderte, dass er am Altar umfi el. Man brachte den Bewusstlosen ins Krankenhaus und diagnostizierte einen weiteren Schlaganfall. Wenige Stunden später war Pater Rupert Mayer tot. Die Nachricht vom Tod des 15. Nothelfers verbreitete sich schnell. Den Presseberichten nach nahmen Zehntausende persönlich von ihm Abschied wurde Rupert Mayer von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. In Biographien und Filmen wurde sein Leben nacherzählt. Auch die Katholische Militärseelsorge hält das Andenken an den einstigen Feldseelsorger wach. Alljährlich feiert sie zum Todestag einen Gedenkgottesdienst an seinem Grab in der Münchner Bürgersaalkirche (siehe nächste Seite). Das Pater-Rupert-Mayer-Haus in SHAPE / Belgien und die 2012 geweihte Kapelle am Standort Bad Reichenhall tragen seinen Namen. Schon bald nach der Seligsprechung wurde Pater Rupert Mayer von vielen als der ideale Patron für die Militärseelsorge angesehen. Dr. Markus Seemann, Leiter des Archivs des Katholischen Militärbischofs Aus dem Archiv Der Text stützt sich vor allem auf die Rupert-Mayer-Biographien von Wilhelm Sandfuchs (1981) und Roman Bleistein (1993) sowie die Publikation Seliger Pater Rupert Mayer SJ Informationen Berichte Gebetserhörungen Folge 218 (November 2016). Für wertvolle Hinweise dankt der Verfasser dem Historiker Dr. Michael Stumpf, München. Kompass 12I18 25

26 KMBA / Marlene Beyel Aus der Militärseelsorge Weltfriedenstag in München Weihbischof Wolfgang Bischof dankte allen Soldaten und Polizisten für ihren Friedensdienst Unter den eindrucksvollen Klängen der Fliegerhorstkapelle Kaufbeuren zog Weihbischof Wolfgang Bischof mit den Konzelebranten, am 8. November 2018, anlässlich des Weltfriedenstags in die Bürgersaalkirche in München ein. Soldaten und Soldatinnen sowie zum ersten Mal Polizisten und Polizistinnen waren auf Einladung der Katholischen Militärseelsorge gekommen, um für den Frieden in Deutschland und in der Welt zu beten. Dieser Gottesdienst führte die Tradition des Pater Rupert Mayer-Gedächtnisses fort. Artur Wagner, Katholischer Leitender Militärdekan für den Bereich Bayern und Baden-Württemberg begrüßte alle Teilnehmer, besonders die Vizepräsidenten der Polizei aus München und Oberbayern Ost sowie den Landespolizeidekan Msgr. Andreas Simbeck. Weihbischof Wolfgang Bischof, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Polizeiseelsorge, sprach in seiner Predigt die Verbundenheit mit allen aus, die sich für den Frieden einsetzen. Es sei Realität geworden, sowohl bei der Bundeswehr wie auch bei der Polizei, mit dem eigenen Leben für die Freiheit und für den Rechtsstaat einzustehen. Welche Werte sind noch verbindlich und wichtig für unser Leben? Wofür wollen wir unser Leben einsetzen? Wofür steht unser Gewissen? In Zeiten der Umbrüche und des Wandels stelle sich die Frage nach Verlässlichkeit und Sicherheit. Welche Werte sind noch verbindlich und wichtig für unser Leben? Wofür wollen wir unser Leben einsetzen? Weihbischof Bischof nannte zwei Vorbilder: die Seligen Bernhard Lichtenberg und Pater Rupert Mayer SJ. Beide folgten in den schweren Zeiten des Nationalsozialismus nur ihrem Gewissen und zahlten ihren Mut mit dem Konzentrationslager bzw. dem Leben. Wofür steht unser Gewissen?, fragte der Weihbischof. Es sei eine wichtige Aufgabe für die Seelsorger im Lebenskundlichen Unterricht, das Gewissen zu schulen und Soldaten und Polizisten zu ethisch verantwortlichem Handeln zu befähigen. Der Glaube könne dabei eine große Hilfe sein. Die Institution Kirche, an der viele zweifelten, wolle Hilfestellungen geben und die Menschen gerade in schwierigen Situationen begleiten. Nach dem Gottesdienst, der musikalisch auch vom Chor der Universität der Bundeswehr Neubiberg mitgestaltet wurde, waren alle Besucher zum gemütlichen Beisammensein eingeladen. Marlene Beyel 26 Kompass 12I18

27 GKS / Steffen Göllnitz (2) GKS-Kreis München feierte Hubertusmesse Auch in diesem Jahr konnte der Kreis München der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) die bis ins Mittelalter zurückgehende Tradition, eine Messe zu Ehren des Heiligen Hubertus Schutzpatron der Jagd zu feiern, in der Ernst-von-Bergmann-Kaserne in München fortführen. Wie bereits im Vorjahr stand der Eucharistiefeier mit annähernd 200 Teilnehmern Militärpfarrer Andreas Vogelmeier (Pfarrer und Jäger) als Hauptzelebrant vor, der in seiner Predigt insbesondere auf die Jagdtradition einging. Deren Wahrung stellt sicher, dass die Jägerinnen und Jäger ihr Handeln stets vor dem eigenen Gewissen refl ektieren und so auch das Wild als Geschöpf Gottes achten. Begleitet wurde Pfarrer Vogelmeier (Katholisches Militärpfarramt Bad Reichenhall) dem Diakon Thomas Ervens (Bistum Aachen) assistierte von den Konzelebranten Dekan Rolf Merkle (Dekanat München- Freimann), Militärpfarrer Thomas Funke (Pfarrer und Jäger) und Kaplan Bernd Udo Rochna (Katholische Pfarreiengemeinschaft Neu-Ulm). Unter den Gästen aus den Bereichen Bundeswehr, Kirche und Jagd befand sich neben Generalarzt Dr. Hans-Ulrich Holtherm (Direktor Wehrmedizinische Wissenschaft und Fähigkeitsentwicklung Sanitätsdienst) und einer Vielzahl von Dienststellenleitern auch Frau Generalstabsarzt Dr. Gesine Krüger, Kommandeurin der Sanitätsakademie und ranghöchste Soldatin der Bundeswehr, die beim anschließenden Empfang im Offi zierheim in ihrem Grußwort erneut ihre Wertschätzung für die Veranstaltung und das damit verbundene Engagement der Gemeinschaft am Standort München zum Ausdruck brachte. Musikalisch begleitet und umrahmt wurde dieser durchweg harmonische Abend von den Jagdhornbläsern aus Mauern unter der Leitung von Lorenz Heckerl und von den Reiterlichen Jagdhornbläsern München e. V. unter der Leitung von Ursula Rudolf sowie von Florian Fürst am Klavier. Wie schon bei der Hubertusmesse 2017 waren auch in diesem Jahr Falkner Wolfgang Schreyer mit seinem Steinadler und seiner Tochter, der Falknerin Sandra Schreyer-Götz und deren Lannerfalken anwesend, die mit ihren für die Beizjagd abgerichteten Greifvögeln den Begriff Kultur auch anschaulich darstellten, da die Falknerei von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen ist. Stefan Nüßle St. Martin in den USA Obwohl 2015 in den Medien angekündigt worden war, dass sich die Pforten in Fort Bliss für die German Air Force schließen sollten, konnte das Martinsfest auch in diesem Jahr begangen werden. Somit feierten ca. 130 Bundeswehrangehörige den Gedenktag, zu dem die Katholische Militärseelsorge in die Chapel V / German Chapel, eingeladen hatte. Bei dem Programm war die Handschrift des Kollegiums der Deutschen Schule El Paso wieder zu erkennen, die sich federführend mit ihren Klassen beteiligt hatte. In seiner Begrüßungsansprache bedankte sich Militärpfarrer Bernhard Tschullik beim Schulkollegium und dem Schulleiter Hans-Albert Schüttig sowie bei den Schülerinnen und Schülern für die aufwendige Beteiligung. In Verbindung mit der Erinnerung an den helfenden Heiligen Martin ergab sich für die Klassen 8 und 9 die Frage: Wie können wir heute etwas Gutes tun? Diese wurde von den Beteiligten mit der Vorstellung verschiedener Hilfsprojekte beantwortet. Singend beteiligte sich auch die Klasse 1 bis 6 zu dem Thema mit Durch dich hat der Himmel den Armen umarmt. Der Laternenzug setzte sich auf dem Kirchplatz zu den Klängen der Musiker der Division Army-Band in Bewegung und umrundete mehrmals das Martinsfeuer. Fleißige Hände von Bundeswehrangehörigen, die sich um Pfarrhelfer Herman Lachnit geschart hatten, verteilten Weckmänner und Kinderpunsch. Engelbert Morawietz Kompass 12I18 27 Engelbert Morawietz Aus der Militärseelsorge

28 Aus der Militärseelsorge Vier-Länder-Konferenz in Berlin Leitende Militärgeistliche aus vier Ländern sind Mitte November in Berlin zu ihrer jährlichen Konferenz zusammengekommen. In diesem Jahr konnte der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Dr. Franz-Josef Overbeck, die Militärseelsorger aus Belgien, den Niederlanden und Luxemburg persönlich begrüßen. Gastgeber war der Militärgeneralvikar der deutschen Katholischen Militärseelsorge, Monsignore Reinhold Bartmann. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die seelsorgerliche Begleitung der internationalen Einsätze, bei der Militärseelsorger aus verschiedenen Ländern und verschiedenen Konfessionen zusammenarbeiten müssen. Auch jüdische, muslimische und humanistische Seelsorger begleiten die ausländischen Streitkräfte in den Auslandseinsätzen. Die interkonfessionelle und interreligiöse Zusammenarbeit kommt den Soldatinnen und Soldaten zugute, die lange Zeit außerhalb ihres religiösen Umfelds leben und gleichzeitig mit fundamentalen Lebensfragen konfrontiert sind. In Deutschland wird die Einrichtung einer muslimischen Militärseelsorge neben der bereits bestehenden Katholischen und Evangelischen Militärseelsorge diskutiert. Barbara Dreiling Leitende Militärseelsorger aus vier Ländern nach dem Gottesdienst in der St.-Michael-Kapelle, v. l. n. r.: Generalvikar Msgr. Alphons J. J. Woolderink (Niederlande), Generalvikar Johan Van den Eeckhout (Belgien). Leitender Kath. Militärseelsorger Diakon Oberst A. J. H. Tom van Vilsteren (Niederlande), Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck, Militärgeneralvikar Msgr. Reinhold Bartmann (Deutschland), Leitender Militärdekan Msgr. Joachim Simon (Deutschland), Militärpfarrer Oberstleutnant Nicolas Wenner (Luxemburg) Einsatzbegleitung ohne interkonfessionelle und interreligiöse Zusammenarbeit nicht denkbar KS / Barbara Dreiling (2) 28 Kompass 12I18

29 Spendenscheck-Übergabe Hilfe geben und Hilfe empfangen! Aus der Militärseelsorge Die Katholische Familienstiftung für Soldaten (KFS) unterstützt die Arbeit der Katholischen Militärseelsorge, darunter auch Angebote der lebenspraktischen Familienunterstützung für Bundeswehrangehörige, die von der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS) konzipiert und durchgeführt werden. Dass dies eine tolle Sache ist, davon waren die Kameraden der Sanitätsstaffel Einsatz Frankenberg (ZSan) in der Wettiner-Kaserne in Sachsen überzeugt. Sie organisierten im Sommer kurzerhand ein Familienfest mit Kuchenbasar in der Kaserne. Insgesamt kamen auf diese Weise 210 Euro zusammen. Am 15. November überreichten die Kameraden schließlich in den Räumlichkeiten der KAS in Berlin symbolisch einen Spendenscheck an die KFS, der von Rainer Krotz, dem Geschäftsführenden Vorstand der Stiftung, dankend entgegengenommen wurde. Die Frankenberger Gäste verliehen damit ihrem Anliegen Ausdruck, Bundeswehrangehörigen und ihren Familien konkret Unterstützung zukommen zu lassen. Dieses Ziel haben Stabsunteroffi zier Trommer, Oberstabsgefreiter Schöne, Oberstabsgefreiter Kerl und Oberstabsgefreiter Schröder mit ihrer Spende erreicht. Sie wurden bei ihrer Arbeit und bei der Aktion unterstützt von Pfarrhelfer Oliver Siebrandt vom Katholischen Militärpfarramt Frankenberg. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Online-Spende unter: Bei der Scheckübergabe betonte Oberstabsgefreiter Kerl: Diese Spende ist allein dank der tollen Resonanz bei unserem Sommerfest in Frankenberg zustande gekommen. Wesentlich zum Gelingen habe auch die KAS beigetragen, die das Engagement eines Clowns als unterstützende Betreuungsaktion ermöglichte und damit die gute Stimmung beim Fest sicherstellte. Wie geben mit unserer Spende nur etwas von dem zurück, was wir empfangen haben, so Oberstabsgefreiter Kerl weiter. Einen großen Dank sprachen die Kameraden aus Frankenberg und Pfarrhelfer Siebrandt ferner dem KAS-Regionalbetreuer, Oberstabsfeldwebel a. D. d. R. Helmut Kapell, aus. Bei allen geplanten Betreuungsmaßnahmen sei er es, der dem Standort immer wieder unbürokratisch und schnell mit praktischen Lösungen zur Seite stehe. Eines hat die Scheckübergabe einmal mehr gezeigt: Aktionen wie in Frankenberg geben der KFS die Möglichkeit, Bundeswehrangehörigen auch weiterhin direkt über konkrete Angebote zu helfen. Die Stiftung hofft, dass diesem Beispiel viele Spender bei anderer Gelegenheit folgen werden, denn jede eingehende Spende eröffnet neue Perspektiven bei der Angebotsgestaltung für die Zielgruppe der Soldatinnen und Soldaten. Daniel Bigalke KFS / Daniel Bigalke Kompass 12I18 29

30 Auf ein Wort Kaputte Krippe Weihnachtsmarkt in vielen Städten die Attraktion in der Adventszeit. Auch hier bei uns in Wilhelmshaven. Auf dem Valoisplatz: Buden und Musik..., gemütliches Bummeln und manchmal auch gestresstes Besorgen... Und dann diese ganz eigene Geruchsmischung in der Nase: Glühwein und Gyros, Krapfen und Kräuterbonbons... Auf dem Quedlinburger Weihnachtsmarkt gibt es was Besonderes: Eine Weihnachtskrippe. Schausteller hatten die Idee und haben sie auch verwirklicht. Denn so meinten sie: Weihnachten ist zwar unser Job und unser Geschäft, aber doch auch mehr als das. Und `ne Krippe gehört da doch einfach dazu... Ein bisschen ruhiger ist es hier Gelegenheit für Marktbesucher, ein wenig innezuhalten vor Maria und Joseph, den Königen und dem Kind. Auf dem Weihnachtsmarkt fi el mir etwas auf. Man sieht es ziemlich schnell: Das Kind in der Krippe ist kaputt, hat einen Sprung. Frostschaden. Ein kaputtes Jesuskind in einer teuren Krippe? Den Schaustellern ist das unangenehm. Sie möchten es schnell reparieren lassen und ihre Krippe wieder in Ordnung haben. Das kann ich verstehen. Ein Kind ist euch geboren, ein Sohn ist euch geschenkt. Der Retter und Heiland der Welt, sagen die Weihnachtstexte. Die Künstler von damals haben an Rettung und Heilung geglaubt. Sie haben deshalb Menschen dargestellt, die um das Jesuskind stehen. Zum Beispiel orientalische Wissenschaftler, oft als Könige bezeichnet. Die Legende erzählt: Sie suchten lange, bis sie ihren erwarteten Retter fanden. Mit einem Kind hatten sie nicht gerechnet. Aber sie trauen mehr ihrem Herzen als ihren Augen. Lassen sich verändern durch die Begegnung im Stall. Gehen als Beschenkte weg auf einem neuen Weg. Oder die Hirten auf dem Feld einfache Leute haben plötzlich eine wichtige Funktion. Sie erzählen weiter, was unglaublich klingt, sie aber erfahren haben: Gott ist in diesem Kind einer von uns geworden. Ein Bruder. Jedem Menschen nahe. Ist Jesus, der Mensch gewordene Gott, als Mittelpunkt verloren gegangen? Dreht sich nicht vieles an Weihnachten um eine Illusion von Friede, Freude, heiler Welt? Glück durch Festtagsbraten und teure Geschenke? Und wenn ich nach spätestens zwei Tagen wieder sehe, wie kaputt die Welt ist am Geburtsort Jesu in Bethlehem, in meiner Umgebung, in mir erwarte ich da sehnsüchtig Hilfe und Heilung von Gott? Das ist doch die Sehnsucht: Zu Weihnachten soll alles heil sein. Im Haus. In der Familie. Auch in mir selbst. Manch ein Riss soll da schnell gekittet werden... Aber was, wenn das nicht geht? Wenn die Risse umso weiter klaffen? Diese Weihnachtskrippe ist nicht heil. Das Porzellankind beschädigt. Ich sehe das und denke: Wie viele Kinder wurden in diesem Jahr verletzt. Innerlich und äußerlich. Missbraucht. Aus dem Leben gerissen. Namen fallen mir wieder ein: Ulrike. Julia. Dennis. Adelina. Und Fernsehbilder sehe ich vor mir: Von dem Flüchtlingskind in Honduras. Kinder in Israel und Palästina, Syrien, Irak und Sudan. Was für tiefe Risse in unserer Welt. Zerstörte Kindheit, gebrochene Menschen. Im Advent noch unerträglicher als sonst. Die kaputte Krippenfi gur Gott als verletzliches Kind. So kommt er zu uns. Ganz still. Mitten hinein in den bunten, lauten Adventstrubel. Kommt ganz nah. Weiß, wie weh Risse tun. Weint mit. Weint auch mit den Eltern, die in diesen Tagen um ihr Kind weinen. Weil s vor Weihnachten besonders schwer wird. Wenn sich die anderen Familien fröhlich tummeln zwischen Buden und Karussells. Das beschädigte Jesuskind auf dem Weihnachtsmarkt. Eigentlich ich weiß gar nicht, ob es wirklich repariert werden sollte... Ihnen eine bewusst gelebte Adventszeit! Diakon Rainer Schönborn, Katholisches Militärpfarramt Wilhelmshaven II 30 Kompass 12I18

31 Frieden braucht Vielfalt zusammen für eine tolerante Gesellschaft 25 Jahre Friedenslicht aus Betlehem in Deutschland Sowohl Pfadfi nderinnen und Pfadfi nder als auch weitere Jugendverbände und nicht zuletzt die Katholische Militärseelsorge und die Bundeswehr setzen mit der Verteilung des Friedenslichts aus Betlehem ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung. Das Plakat zur Friedenslichtaktion 2018 in Deutschland zeigt dies deutlich in seiner Buntheit. Unter dem Motto Frieden braucht Vielfalt werden in diesem Jahr alle Menschen guten Willens ermutigt, sich für den Frieden und eine tolerante Gesellschaft einzusetzen. Glaube, Kirche, Leben friedenslicht.de / Christian Schnaubelt Niemand weiß, welche Formen der Frieden haben wird, sagte Lord Robert Baden-Powell, Gründer der Weltpfadfi nderbewegung. Licht und Kerzen sind das weihnachtliche Symbol schlechthin. Mit dem Entzünden und Weitergeben des Friedenslichts, das im Dezember aus dem Heiligen Land nach Europa geholt wird mittlerweile seit insgesamt 25 Jahren, wird an die Weihnachtsbotschaft Friede auf Erden und den Auftrag, den Frieden zu verwirklichen, erinnert. Frieden braucht Vielfalt! Um ein friedliches Miteinander zu erreichen, benötigt es Toleranz, Offenheit und die Bereitschaft aufeinander zuzugehen. Das Friedenslicht aus Betlehem verbindet auf seinem über Kilometer langen Weg nach Deutschland viele Nationen und Religionen miteinander. Sie alle eint der Wunsch nach Frieden, auch wenn er gerade im Heiligen Land, aber auch hier in Deutschland zerbrechlich und manchmal unerreichbar scheint. Chancen geben Jugend will Verantwortung Die Weihnachtsaktion der katholischen Kirche 2018 Kindheit und Jugend enden in Lateinamerika häufi g viel zu früh: Jugendliche müssen für das Überleben ihrer Familie arbeiten. Dabei träumen sie von einer guten Zukunft. Sie wollen zur Schule gehen, studieren und Verantwortung übernehmen in Kirche und Gesellschaft. Mit der Weihnachtsaktion 2018 Chancen geben Jugend will Verantwortung lenkt Adveniat mit der Kirche vor Ort die Aufmerksamkeit auf die Situation de benachteiligten Jugendlichen in Lateinamerika und der Karibik. In Lateinamerika und der Karibik leben 114 Millionen Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren. Oft werden sie arm geboren und bleiben ein Leben lang benachteiligt. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft weit auseinander. Unter der Verteilungsungerechtigkeit leiden vor allem schwarze und indigene Jugendliche sowie junge Frauen. Die meisten von ihnen erleben weder eine behütete, noch eine unbeschwerte Jugend. Ein Großteil der Jugendlichen hat keinen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen schulischen oder berufl ichen Ausbildung. Etwa 50 Millionen von ihnen arbeiten ohne Vertrag, Krankenversicherung oder Alterssicherung im informellen Sektor. Dabei träumen sie genau wie ihre Altersgenossen in Deutschland von einer guten Zukunft, wollen zur Schule gehen, studieren, eine Festanstellung und Verantwortung in Familie, Gesellschaft, Kirche und Politik übernehmen. Ab dem 3. Advent ( ) sind alle Pfadfi nderinnen und Pfadfi nder dazu eingeladen, das Friedenslicht weiterzureichen am auch an die Luftwaffe zur Weiterleitung in die Einsatzgebiete. Denn schon ein altes dänisches Sprichwort sagt: Du verlierst nichts, wenn du mit deiner Kerze die eines anderen anzündest. JV Kompass 12I18 31

32 Filmtipp: Medien Es kam überraschend und glich einem Paukenschlag : Die über 70-jährige Astrid Lindgren machte erst Ende der 1970er-Jahre öffentlich, was bis dahin kaum jemand wusste: Dass sie mit 18 Jahren unehelich schwanger geworden war. Dass Sie ihr Kind zu einer Pfl egemutter nach Kopenhagen geben musste. Und sie den Kindesvater lange geheim hielt und später dann doch nicht bei ihm blieb. Und sie ihren Erstgeborenen erst wieder für sich gewinnen musste unter anderem in schwerster Zeit mit dem Erzählen von selbst ausgedachten Geschichten. Der Film ASTRID beginnt mit der alten Astrid Lindgren: Sie liest Kinderbriefe. Und als der Film dann in die behütete Kindheit und die weitere Entwicklung von Astrid zurückblendet, sind immer wieder solche Kinderstimmen und Kinderfragen aus dem Off zu hören. Erzählt wird die Geschichte von Astrid Lindgren, bevor die weltberühmte Kinderbuch-Autorin (weltweit 125 Millionen verkaufte Bücher) mit dem Schreiben begann. Von dieser Weltbedeutung der Astrid Lindgren erzählt ASTRID aber nichts. Er führt uns Zuschauer in die Zeit von 1925 bis Anfang der 30er Jahre. Und da regiert in jeder Szene die begnadete 25-jährige schwedische Schauspielerin Alba August. Mit ihr lebt, leidet und freut sich der Zuschauer die 123 Filmminuten gemeinsam mit. Alba August als junge Astrid ist der eigentliche Trumpf im Film. Der dänischen Regisseurin Pernille Fischer Christensen gelingt es mit einer einfühlsamen Regie, die Gefühle und Beweggründe ihrer Hauptfi gur immer wieder deutlich zu machen. Das schafft die Regisseurin auch mit dem Kameramann Erik Molberg Hansen: Bilder und Einstellungen mit vielen Halbtotalen und warmen, aber auch mal kalten Farbtönen. An den Figuren und natürlich an Astrid ist der Zuschauer nah dran, manchmal scheinen es Stimmungsbilder aus dem Innersten der Protagonistin zu sein. Die Musik ist weit entfernt von schwülsti- ASTRID Originaltitel: UNGA ASTRID Schweden / Deutschland / Dänemark, 2018 Regie: Pernille Fischer Christensen Kinostart: 6. Dezember 2018 gem Hollywood-Pomp; dafür zarte Pianoklänge kaum orchestrale Musik und dann viele scheinbar lautlose Momente. ASTRID ist ein kleiner, leiser Film der trotzdem aufwändig gedreht wurde, wenn es um die Darstellung dieser jungen Jahre von Astrid auf dem Land und in den Städten Skandinaviens geht. Da stimmt auch in der Ausstattung jedes Detail. ASTRID nimmt mich als Zuschauer mit in die Zeit von Astrid Lindgren bevor alles begann: Pippi Langstrumpf, Wir Kinder von Bullerbü, Karlsson vom Dach und Ronja Räubertochter. All diese Kinderbücher entstehen, als ASTRID seine Film-Geschichte längst erzählt hat. Doch ohne diese Geschichte wären all diese Bücher nicht entstanden und dieses Miterleben ist ein lange nachwirkendes Kino-Erlebnis. Thomas Bohne, Mitglied der Katholischen Filmkommission GEWINNCHANCE Zum November-Filmtipp Jupiter s Moon verlosen wir 5x2 Kinogutscheine, die in allen teilnehmenden Kinos eingelöst werden können.! Senden Sie uns eine an: kompass@katholische-soldatenseelsorge.de Schnell sein lohnt sich. Die ersten fünf Eingänge sind gleichzeitig auch die Gewinner von jeweils zwei Gutscheinen! Hinweise zur Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) fi nden Sie auf Seite 35 dieser Ausgabe. 32 Kompass 12I18

33 wild nicht den Erwartungen anderer entsprechen und den Mut haben, es zu leben sich nicht zähmen lassen sondern ursprünglich bleiben Medien und den eigenen Träumen trauen und der Sehnsucht auf der Spur sein ungezähmt und voller Neugier Buchtipp Dieses Gedicht fi ndet sich in Wilde Weihnachten. Das andere Lesebuch für die Advents- und Weihnachtszeit. Vom 1. Dezember bis zum 6. Januar gibt es für jeden Tag kurze Texte, die auf wilde und freie Weihnachten vorbereiten können. Aber wie können Weihnachten eigentlich wild sein? Sollen die Adventszeit und erst recht Weihnachten nicht eher behaglich, ruhig und besinnlich sein? Andrea Schwarz meint: nein ganz im Gegenteil! Für sie sind Weihnachten wild und frei. Wild, weil sich Weihnachten nicht zähmen lässt. Weihnachten überrascht und entzieht sich allem, was wir bereits kennen. Weihnachten in der Ursprungsbedeutung ist radikal und will uns auf die Kraft des Lebens verweisen. Das ist die Menschwerdung Gottes. Sie ist der Kern des Christentums und Gottes absolute Zusage an uns Menschen. Frei, weil Weihnachten eine Zusage ist. Eine Zusage ohne Druck und ohne Anforderungen. Die Zusage Gottes an uns Menschen. Durch ihn sind wir frei und lebendig. Frei in unseren Entscheidungen aber auch gehalten in den Stürmen des Lebens. Andrea Schwarz: Wilde Weihnachten. Das andere Lesebuch für die Adventsund Weihnachtszeit. Ostfi ldern 2018, 128 Seiten, Hardcover mit Leseband, 15,00 Euro, ISBN: Aber genau zu solchen Weihnachten möchte das Lesebuch einladen. Es spricht sich gegen eine Zähmung dieses Festes in jährlich gleich ablaufender Routine aus. Es erfüllt nicht die herkömmlichen Erwartungen. Vielmehr gibt es kurze Geschichten über Zimtsterne im Mai, Weihnachten im Oktober oder das Leben ist kein Ponyhof. Nette Weihnachten sind ja auch irgendwie ein bisschen langweilig. Friederike Frücht Kompass 12I18 33

34 Aus dem Archiv / Vorschau DAMALS Vor 55 Jahren Personalmangel und schlechte Ausbildung Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Vizeadmiral a. D. Hellmuth Heye, hat von den Ausbildungsmethoden in der Bundeswehr keinen guten Eindruck: Über die Hälfte aller Ausbilder halten lautes Gebrüll und zoologische und sexuelle Ausdrücke für den passenden Ton im Umgang mit Rekruten. [ ] Als Sau bezeichnet zu werden, gilt fast schon als normal. Wenige Monate vorher, im Sommer 1963, sind Berichte über Schikanen bekannt geworden, die ein erschreckendes Licht auf Missstände in der Rekrutenausbildung werfen. So war infolge eines Gepäckmarsches bei den Fallschirmjägern in Nagold ein 19-Jähriger tot zusammengebrochen. Dass die Richtlinien der Inneren Führung keine schöngeistige Lektüre, sondern verpfl ichtende Weisungen sind, ist offensichtlich noch nicht überall in der Truppe angekommen. Der Bundesminister der Verteidigung, Kai Uwe von Hassel, im Winter 1963 bei der Truppe In der November-Ausgabe der katholischen Zeitschrift Mann in der Zeit greift Chefredakteur Willi Weiskirch die Kritik des Wehrbeauftragten in zustimmender Weise auf. Als Grund des Übels werden der Personalmangel in der Bundeswehr, besonders bei den Unteroffi zieren, das Fehlen von Unteroffi zierschulen, aber auch ein Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit der Wehrpfl ichtigen genannt. Anstelle von kernig geschnitzten Bauern, Bergleuten und Arbeitern kämen nun oft Jünglinge mit Ärmchen wie Ballettratten zum Militär, so Heye, der auf militäri Bundeswehr / Jank sche Führungserfahrung in zwei Weltkriegen zurückblicken kann. Das Bundesministerium der Verteidigung geht von Ausnahmefällen aus und weist Vorwürfe zurück. In den folgenden Monaten setzt sich die Auseinandersetzung fort, bis Heye seinen Rücktritt als Wehrbeauftragter einreicht. Weiskirch soll ihm über 20 Jahre später im Amt nachfolgen. Dr. Markus Seemann Quelle: Mann in der Zeit, 14. Jahrgang / Nr. 11, November VORSCHAU: Unser Titelthema im Januar 2019 Die erste Ausgabe im neuen Jahr wird wiederum das in den Blick nehmen, woran uns der Heilige Vater zu Beginn eines jeden Jahres erinnert. Es gilt am 1. Januar, dem Hochfest der Gottesmutter Maria, für den Frieden in der Welt, zwischen den Völkern und Staaten und zwischen den Menschen zu beten. Der Beginn des Weltfriedenstags datiert auf das Jahr Der damalige Heilige Vater, Papst Paul VI., ordnete bereits in seiner vierten Enzyklika Christi matri rosarii vom 15. September 1966 das Rosenkranzgebet als Mittel zum Frieden ein. Papst Franziskus hat das Motto zum Weltgebetstag für den Frieden vorgestellt. Die Botschaft für 2019 die gute Politik im Dienste des Friedens legt einen Schwerpunkt auf die Rolle der Politik. Mithin bietet das Leitmotiv eine gute Gelegenheit, aus verschiedenen Perspektiven dem Anliegen des Heiligen Vaters nachzugehen und in unterschiedlichen Beiträgen zu kommentieren. Was macht gute Politik aus christlicher Sicht aus? Kann es eigentlich gute Politik geben und reduziert sich Politik ausschließlich auf einen Ausgleich unterschiedlicher Interessen? Kann, soll oder muss gute Politik dem (Welt-)Gemeinwohl dienen? Josef König 34 Kompass 12I18

35 Fernseher Full HD zu gewinnen! Rätsel Die Gewinner des Rätsels der Ausgabe 11/18 werden benachrichtigt. Lösungswort: KONGREGATION Zentralbehörde des Vatikans, oder Klosterverband: Die meisten Kongregationen entstanden im 19. Jahrhundert. Ihre Mitglieder legen die Gelübde des Gehorsams, der Armut und der Ehelosigkeit ab. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der Kirchenrechtsreform von 1983 lautet der gemeinsame Oberbegriff für Orden und Kongregationen instituta religiosa. Wir verlosen einen Dyon Live 22 Pro 21,5 Zoll Fernseher. Mit Ihrer Teilnahme sichern Sie sich eine Gewinnchance, sobald Sie uns das richtige Lösungswort mitteilen. Die Lösung bitte bis 20. Dezember 2018 an die Redaktion Kompass. Soldat in Welt und Kirche Am Weidendamm 2, Berlin oder per an (Wir bitten um eine Lieferanschrift und um freiwillige Altersangabe.) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kurie des Katholischen Militärbischofs (Berlin) und deren Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Alle Angaben, die in der Redaktion mit dem Gewinn des Kreuzworträtsels erfasst sind, werden nach den Bestimmungen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) verwendet. Sie dienen ausschließlich der Benachrichtigung des Gewinners und fi nden keine Verwendung für andere Zwecke. Kompass 12I18 35

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