Hans Dresig Schwingungen und mechanische Antriebssysteme
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- Gundi Böhme
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1 Hans Dresig Schwingungen und mechanische Antriebssysteme
2 Hans Dresig Schwingungen und mechanische Antriebssysteme Modelbildung, Berechnung, Analyse, Synthese Zweite Auflage Mit 192 Abbildungen und 46 Tabellen 123
3 Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Hans Dresig Institut für Mechanik Professur Maschinendynamik/Schwingungslehre Straße der Nationen Chemnitz Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. ISBN Aufl. Springer Berlin Heidelberg New York ISBN Aufl. Springer Berlin Heidelberg New York ISBN Aufl. Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001, 2006 Printed in EU Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. SollteindiesemWerkdirektoderindirektaufGesetze,VorschriftenoderRichtlinien(z.B.DIN,VDI,VDE) Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden sein, so kann der Verlag keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität übernehmen. Es empfiehlt sich, gegebenenfalls für die eigenen Arbeiten die vollständigen Vorschriften oder Richtlinien in der jeweils gültigen Fassung hinzuziehen. Satz: Satzherstellung Dr. Naake, Chemnitz Herstellung: LE-TEX Jelonek, Schmidt & Vöckler GbR, Leipzig Umschlaggestaltung: Medionet AG, Berlin Gedruckt auf säurefreiem Papier 7/3100/YL
4 Vorwort Antriebssysteme haben die Aufgabe, Körper in Bewegung zu setzen und dabei zuverlässig und sicher zu funktionieren. Erfahrungsgemäß gibt es aber verschiedenartige dynamische Störerscheinungen in den Baugruppen zwischen Motor und Abtrieb, insbesondere bei Anlauf- und Bremsvorgängen oder bei bestimmten kritischen Drehzahlen. Beim Entwurf und der Konstruktion der mechanischen Antriebssysteme von Maschinen und Transporteinrichtungen, insbesondere des Verarbeitungsmaschinen- und Werkzeugmaschinenbaues, werden hohe Ansprüche an den Konstrukteur gestellt, der Aufgaben der Maschinendynamik lösen muß. Das beginnt mit der zweckmäßigen Konzeption eines Antriebssystems und geht bis zur Auslegung und Dimensionierung einzelner Bauelemente. Solche Aufgaben sind nur lösbar, wenn Klarheit über die Gesetzmäßigkeiten herrscht, die das dynamische Verhalten der Antriebssysteme bestimmen. Die Entwicklung der rechnergestützten Simulation, die eine Analyse festkörpermechanischer Erscheinungen in Wechselwirkung mit anderen Einflüssen erlaubt und deren Integration in die CAD-Umgebung, ist gegenwärtig der Inhalt vieler Forschungsprojekte. Im vergangenen Jahrzehnt gab es enorme Fortschritte bei der Entwicklung der numerischen und der experimentellen Methoden. Das dynamische Verhalten der Maschinenelemente und einiger Baugruppen dynamisch hoch beanspruchter Antriebssysteme ist von vielen Forschern intensiv analysiert worden, worüber in zahlreichen Artikeln berichtet wird. Es ist ein Anliegen des Autors, einen Einblick in den aktuellen Stand zu geben. Es werden die neuesten Publikationen berücksichtigt, aber da es unmöglich ist, bei einer zusammenfassenden Darstellung auf allen Teilgebieten in die Tiefe zu gehen, wird nur exemplarisch gezeigt, wie weit die Modellbildung und Modellberechnung bei manchen Baugruppen bereits getrieben wurde. Das Buch wendet sich an Fachleute, die beim Entwurf der verschiedenartigsten Erzeugnisse dynamische Effekte berücksichtigen müssen. Es behandelt festköpermechanische Antriebssysteme, also keine elektrischen, magnetischen, hydraulischen oder pneumatischen Antriebe. Die Wechselwirkung mit den elektrischen Antrieben wird stellenweise berücksichtigt, aber der wesentliche Inhalt bezieht sich auf das mechanische Verhalten von Antrieben des klassischen Maschinenbaues. Es wird die Verbindung zwischen den fundamentalen Methoden der Mechanik und den modernen Berechnungsmethoden gezeigt, um zur Integration solcher an den Technischen Universitäten und Fachhochschulen vertretenen Grundlagengebiete wie Angewandte Mechanik, Konstruktionstechnik, Maschinenelemente, Getriebe- und Antriebstechnik, Maschinendynamik, Schwingungstechnik, Simulationstechnik und Mechatronik einerseits und den Anwendungsgebieten, wie z. B. allgemeiner Maschinenbau, Fördertechnik, Verarbeitungsmaschinen und Werkzeugmaschinen andererseits beizutragen.
5 VI Vorwort Das Buch soll dem Leser helfen, spezifische dynamische Erscheinungen in Antriebssystemen kennenzulernen, zu analysieren, zu bewerten, zu berechnen und konstruktiv zu beeinflussen. Es werden deshalb typische dynamische Effekte erklärt und behandelt, die bei der Entwicklung eines Erzeugnisses zu beachten sind, wenn z. B. durch die Drehzahlerhöhung ein höheres dynamisches Problemniveau erreicht wird. Manche der Erkenntnisse werden in Form allgemeiner Regeln zusam- mengefaßt. Allen Mitarbeitern meines Lehrstuhls, insbesondere den Herren Dipl.-Ing. Gao Xingliang, Dr.-Ing. Ludwig Rockhausen, Dr.-Ing. Paul Rodionow, Dr.-Ing. Holger Weiß und Dipl.-Ing. Jörg Weiß sowie dem Studenten Arnd Golle, die mit ihren Diskussionen und bei der Berechnung von Beispielen behilflich waren, möchte ich für die Mitarbeit danken, insbesondere auch Frau Gisela Richter, die alle meine Wünsche bei der Zeichnung von Bildern und Tabellen erfüllte und Frau Eugenia Tereschenko, die mich bei der Literaturbeschaffung sehr unterstützte. Dank für Anregungen und Diskussionen richte ich auch an die mir kollegial verbundenen Herren Dr.-Ing. A. Laschet (ARLA Maschinentechnik/Wipperfürth), Dipl.-Ing. U. Schreiber (ITI Dresden), Dipl.-Ing. E. Schröder (Mannesmann Dematic/Wetter), Dr.-Ing. C. Spensberger (Kupplungswerk Dresden) und Dr.-Ing. H. Wiese (MAN Roland Druckmaschinen/Offenbach), die mir Parameterwerte, praktische Beispiele und Bildmaterial zur Verfügung stellten. Ich danke auch den Herren Prof. Dr. sc. nat. I. I. Blekhman (Russische Akademie der Wissenschaften/Sankt Petersburg), Dr.-Ing. A. Fidlin (Fa. LuK Antriebssysteme/Bühl), Dr. sc. techn. P. Hupfer (Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik Chemnitz), Prof. Dr. rer. nat. E. Krämer (Technische Universität Darmstadt), Prof. Dr. sc. techn. H. Loose (Fachhochschule Brandenburg), Prof. Dr.-Ing. H. H. Müller-Slany (Universität Duisburg) und Dipl.-Ing. Friedmar Dresig (Robert Bosch GmbH Stuttgart), die Teile des Manuskriptentwurfs gelesen und mich mit ihren kritischen Fragen und Anmerkungen zu klareren Formulierungen und Ergänzungen veranlaßt haben. Besonders danke ich Herrn Dr.-Ing. Steffen Naake, der mit viel Geduld, Sachkenntnis und Verständnis aus meiner sich im Laufe von zwei Jahren entwickelnden Manuskriptvorlage das Buchmanuskript in die vorliegende Form gebracht hat. Herrn Dr. Merkle vom Springer-Verlag danke ich für die verständnisvolle Zusammenarbeit. Dankbar bin ich auch Barbara, meiner lieben Frau, ohne deren ermunternden Beistand dieses Buch nicht entstanden wäre. Auerswalde, Dezember 2000 Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Hans Dresig TU Chemnitz Institut für Mechanik Professur Maschinendynamik/Schwingungslehre
6 Vorwort zur 2. Auflage Für die zweite Auflage wurden Druckfehler eliminiert sowie Korrekturen und einige Ergänzungen vorgenommen. Zur Modellbildung gibt es neue Abschnitte, die sich auf die Vermeidung steifer Systeme (Abschn ), auf geschlossene Frequenzgleichungen von Kontinua-Biegeschwingern (Abschn ), auf die Reibung (Abschn ) und die modale Anregbarkeit (Abschn ) beziehen. Der bisherige Abschn. 4.7 wurde als Abschn eingeordnet. Ganz neu geschrieben wurden die Abschnitte über Planetengetriebe (Abschn. 4.7), Stoßfolgen (Abschn ) und Vibrationshämmer (Abschn ). Darin werden jeweils konkrete Maßnahmen zur Schwingungsminderung empfohlen. Im Literaturverzeichnis wurden schwer erreichbare und/oder veraltete Literaturstellen gestrichen, aber dafür neueste Literatur an 35 Stellen ergänzt. Auerswalde, Juni 2005 Prof. em. Dr.-Ing.-habil. Hans Dresig Mittelstr Lichtenau
7 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Modellbildung mechanischer Antriebssysteme Einführung in die Modellbildung Ziele der Modellbildung Typen der Berechnungsmodelle Allgemeines Einteilung der Berechnungsmodelle Zur Vermeidung steifer Systeme Beispiel: Antrieb eines Mechanismus Bewertung von Modellgleichungen Regeln zur Verifikation von Modellgleichungen Normierung der Parameter und der Variablen Berechnungsmodelle von Schubkurbelgetrieben Modellgleichungen Elastisches Abtriebsglied mit Spiel Spiel im Kurbelgelenk Zur Kolbensekundärbewegung Beispiele für mehrere Modellstufen Modellgleichungen von Rotoren mit Unwucht Schadensfall an einer Pumpenwelle Versuchsstand mit Unwuchterreger Induktive Modellbildung Allgemeines Parametererregte Schwingungen einer Buchschneidemaschine Selbsterregte Schwingungen eines Wicklers Instationäre Bewegungen bei Kranen Anheben der Last vom Boden Heben und Senken (Modell mit n = 2) Heben und Senken (Modell mit n = 4) Antriebsmoment bei Wippkranen Diskrete Schwinger statt Kontinua (Balken- und Stabmodelle) Deduktive Modellbildung Allgemeines Grundfrequenz von Schleifspindeln Von 23 zu 5 Parametern (Fahrbewegung eines Brückenkrans) Von räumlichen zu eindimensionalen Balken- und Stabmodellen Allgemeine Zusammenhänge...105
8 X Inhaltsverzeichnis Biegeschwingungen Längs- und Torsionsschwingungen Modellierung einer Getriebewelle Schwenkbewegung eines Auslegerarms Modellreduktion mit der Mittelungsmethode Reibungseinflüsse Zur Modellierung der Reibung Einflußder Schwingungen auf die Reibungszahl Ermittlung von Parametern des Gesamtsystems Sensitivitätsanalyse Allgemeine Zusammenhänge Beispiel: Torsionsschwingerkette Parameterermittlung aus gemessenen Eigenfrequenzen und Eigenformen Identifikation eines Systems mit zwei Freiheitsgraden Freiheitsgradreduktion und Modellanpassung Grundlagen der Freiheitsgradreduktion Statische und dynamische Kondensation (GUYAN, RÖHRLE) Reduktion nach RIVIN und DI Modale Reduktion und Eigenformapproximation Vergleich der Reduktionsmethoden an einem Beispiel Modale Synthese Kopplung von zwei Schwingerketten Parameterwerte von Maschinenelementen und Baugruppen Erreger- und Übertragungselemente von Torsionsschwingern Parameterwerte einzelner Elemente Zylinder- und Kegelelemente ZusatzlängenundNachgiebigkeitsfaktoren Drehsteifigkeiten von Kurbelwellen Dämpfungswerte von Torsionsschwingern WälzlagerundFugen Allgemeine Zusammenhänge Kugel- und Rollenlager Fugen, Kontaktstellen, Gleit- und Wälzführungen Getriebe, Kupplungen, Motoren Zahnradgetriebe Berechnungsmodelle für nachgiebige Kupplungen Allgemeine Zusammenhänge Berechnungsmodell für Elastomerkupplungen Nichtlineare Effekte bei biharmonischer Erregung Asynchronmotor Dämpfungskennwerte Beispiele zur dynamischen Analyse von Antriebssystemen Anlaufvorgang eines Antriebs mit Asynchronmotor Fahrzeug-Antriebsstrang...221
9 Inhaltsverzeichnis XI 4.3 Kupplungen im Antriebsstrang Allgemeine Problemstellung Lüfterantrieb Druckmaschine Ungleichmäßig übersetzendemechanismen Schwingungsursachen Schwingungen am Abtriebsglied Schwingungen infolge elastischer Antriebsglieder SelbsthemmendeGetriebe Schwingungsursachen Keilschubgetriebe Schneckengetriebe Schwingungen von Zugmittelgetrieben Schwingungsursachen Eigenfrequenzen des Zweischeiben-Riemengetriebes Erzwungene und parametererregte Schwingungen Kettengetriebe Zahnriemengetriebe Planetengetriebe Allgemeine Problemstellung Bewegungsgleichungen eines einfachen Berechnungsmodells Beispiel: Getriebe mit drei Planeten Vergleich von drei FällenunterschiedlicherZahneingriffe Fahrbewegung eines Regalbediengerätes Modellbildung Herleitung der Bewegungsgleichungen Lösung der Bewegungsgleichungen Zahlenbeispiel Irreguläre Belastungen Querstoßan Führungsbahn Nachlauf nach dem Abschalten (Überlastsicherung) Zur Synthese von Antriebssystemen Regeln zur dynamischen Synthese Zur Struktursynthese Modellstufe Starrkörpersystem Bewegung eines einzelnen Starrkörpers Bewegung von Starrkörpersystemen Modellstufe Lineares Schwingungssystem Modellstufe Nichtlineares Schwingungssystem ModaleAnregbarkeit Allgemeine Zusammenhänge Beispiel: Torsionsschwingerkette Optimale Auslegung von Baugruppen Konturen von Unwuchtmassen Kompensatoren für ungleichmäßig übersetzendegetriebe...326
10 XII Inhaltsverzeichnis Übersetzungsverhältnisse bei minimalem Trägheitsmoment Stabprofile fürextremeeigenfrequenzen Optimale Bewegungsabläufe Instationäre Starrkörperbewegung Eigenbewegung von Mechanismen Anlaufen und Bremsen eines linearen Schwingers Vergleich von Anlauffunktionen Optimaler Antriebskraftverlauf Rechtecksprünge und Restschwingungen Stöße und deren Kompensation Einzelstoß Mehrere Stöße Endlose Stoßfolge Beispiel Resonanzdurchlauf Zum Entwurf schwingungsarmer Mechanismen Gestellschwingungen und Massenausgleich Torsionsschwingungen und Leistungsausgleich HS-Profile bei Kurvengetrieben Theoretische Grundlagen Rastgetriebe Schrittgetriebe Beeinflussung des Erregerspektrums mehrgliedriger Koppelgetriebe Optimale StützenabständeangetriebenerBalken Aufgabenstellung Gekoppelte Biege- und Torsionsschwinger Balken auf mehreren Stützen Antriebe von Vibrationsmaschinen Aufgabenstellung Schubkurbelgetriebe als Schwingungserreger Unwuchterreger und Selbstsynchronisation Zur historischen Entwicklung dieser Antriebsart Bedingungen für stabile Betriebszustände von Unwuchtrotoren Beispiele für Vibrationsantriebe mit Selbstsynchronisation Vibrationshammer Minimale konstante Handkraft Dynamisch ausgeglichener pneumatischer Schlaghammer Häufig benutzte Formelzeichen Literaturverzeichnis Sachverzeichnis...449
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