Masterarbeit. Spiritualität und Metaphysik in der Postmoderne: Die Integrale Vision von Ken Wilber. MAS UZH in Spiritualität

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1 MAS UZH in Spiritualität Masterarbeit von Rolf Knepper, Oktober 2012 Spiritualität und Metaphysik in der Postmoderne: Die Integrale Vision von Ken Wilber Graphik: 4Q-Mandala Uwe Schramm Betreuer: Dr. Karl Baier A.o.-Univ. Prof. Institut für Religionswissenschaft, Universität Wien

2 Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort 0 A. Absteckung des Rahmens Überlegungen zu den Begriffen Spiritualität Metaphysik Postmoderne 1 B. Die Integrale Vision von Ken Wilber 8 1. Ein kurzer Blick auf das bisherige Werk 8 2. Der aktuelle integrale Ansatz ( Wilber 5 ) Gesamtüberblick Die AQAL-Matrix: 11 Die fünf Grund-Elemente des integralen Ansatzes Ergänzende Aspekte Integrale Theologie: Die drei Gesichter Gottes Integraler methodologischer Pluralismus (IMP) Von vier Quadranten zu acht Zonen Zur spirituellen Relevanz des IMP: 20 Das Verhältnis zwischen Ebenen und Zuständen Eine integrale Mathematik der ursprünglichen Perspektiven Integrale Post-Metaphysik Herleitung: 26 Von der Grossen Kette des Seins zur Postmoderne in drei Schritten Weiterführung: Grundlegende Implikationen Anwendung: Wie postmetaphysisches Denken funktioniert Konsequenzen im Hinblick auf Spiritualität und Transzendenz 38 C. Abschluss 43 Literatur und Quellen 46 Anhang: Schaubilder (separat beigefügt, siehe Beiheft)

3 Vorwort Ausgangspunkt und Hintergrund dieser Masterarbeit ist die Situation der Spiritualität in der heutigen Gesellschaft der westlichen Hemisphäre bzw. in unserem heutigen gesellschaftlichen Umfeld. Mehr denn je geht der Fächer der spirituellen Bewegungen und wissenschaftlichen Teildisziplinen auseinander. Ein sich stets verbreiterndes Spektrum unterschiedlichster Weltanschauungssysteme erzeugt das Bild eines zwar bunten, aber unüberschaubaren Flickenteppichs, der alle überfordert. Die Überforderung generiert wiederum unterschiedliche Strategien, damit umzugehen: Erzkonservative Strömungen wenden sich zurück zum Altbewährten und reduzieren die bunte Vielfalt auf Schwarz und Weiss. Liberale Ansätze bieten Pluralismus und Relativismus bis hin zur Gleichgültigkeit und Konturlosigkeit. Die wissenschaftlichen Teildisziplinen sehen alles nur aus ihrer jeweiligen Perspektive, die sie, wenn nicht für die einzig richtige, so doch zumindest für die wichtigste halten. So führen viele Strategien der Bewältigung der heutigen Desorientierung in Partikularismus und Spezialisierung und damit letztendlich in die Zementierung der Zerstreuung. Willkommen im Patchwork-Land, willkommen in der Postmoderne! Dieses Szenario unserer Gegenwart führt zu vielen Fragen: Gibt es überzeugende Orientierung in der unübersehbaren Vielfalt heutiger Spiritualität und Religiosität? Wie verhalten sich Spiritualität und Wissenschaft zueinander? Gibt es heute und in Zukunft glaubhafte Orientierung? Gibt es Möglichkeiten der Verbindung? Gibt es Sinn hinter dieser verwirrenden weltanschaulichen Vielfalt? Kann man die Unmengen von Spezialwissen, kann man all dieses Material sinnvoll ordnen, dass sich daraus ein brauchbarer Überblick ergibt? Gibt es eine neue Sicht, die den Menschen helfen kann, die heutigen Krisen zu meistern? Gibt es da auch etwas, womit wir als Seelsorger in den Kirchen mit den Menschen arbeiten können? Damit eng verbunden wird in dieser Arbeit die Frage nach der Beziehung zwischen Metaphysik und Spiritualität gestellt: Ist Spiritualität notwendigerweise gebunden an metaphysische Vorstellungen oder gibt es heute eine sinnvolle postmoderne Spiritualität, die ohne Metaphysik auskommt? All diese Fragen verlangen nach einer Sichtweise, die zugleich Vertiefung und Integration der unterschiedlichen Modelle, Ansätze und Perspektiven ermöglicht. Hier kommt der integrale Ansatz von Ken Wilber ins Spiel. Diese Arbeit möchte insbesondere die aktuellste Version des wilberschen Ansatzes vorstellen, der sich als eine mögliche Antwort auf die Fragen des oben skizzierten Kontextes anbietet. Eine Vorstellung dieser Art bringt natürlich eine intensive und kritische Auseinandersetzung mit sich, denn der vorgestellte Stoff will erfasst, geordnet und durchdrungen sein. Mir persönlich ist die kritische Vorstellung der Integralen Vision Ken Wilbers in Form einer solchen Arbeit schon lange ein Anliegen. Seit nunmehr 23 Jahren kenne

4 und schätze ich die Schriften Ken Wilbers und habe die Entwicklung seines Denkens mit grossem Interesse verfolgt und für mich nachvollzogen. Nun dazu eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen, war für mich ebenso faszinierend wie herausfordernd, zumal der vorgeschriebene Umfang dieser Arbeit für ein so grosses Thema eigentlich zu klein ist. So hat mich während des ganzen Prozesses die Frage umgetrieben: Wie kann ich die mir selbst gestellte Aufgabe so lösen, dass etwas Sinnvolles dabei herauskommt? Ob mir dies gelungen ist, das werden letztlich die diese Arbeit Beurteilenden zu entscheiden haben. Ich jedenfalls habe mich für folgende Vorgehensweise entschieden: Beginnend mit Überlegungen zu den Begriffen: Spiritualität, Metaphysik und Postmoderne stecke ich im Teil A den Rahmen ab, um im Teil B darauf aufbauend die Integrale Vision von Ken Wilber vorzustellen. Hier wiederum ist die aktuellste Version seines Ansatzes von bevorzugtem Interesse. Wie ein mit der Materie vertrauter Moderator oder ein Scout versuche ich, den Leser durch dieses faszinierende und komplexe Terrain zu führen, in der Hoffnung, dieses hinreichend genug erschliessen zu können, um auf diese Weise die der ganzen Aktion impliziten Fragen, wenn sicher nicht umfassend zu beantworten, so doch derart zu berücksichtigen, dass eine grundsätzliche Klärung möglich wird. Dabei habe ich mich hauptsächlich an Ken Wilber selbst als Hauptquelle gehalten, insbesondere an sein Buch Integrale Spiritualität. Leider musste ich diesbezüglich von meinem ursprünglichen Vorhaben Abstand nehmen, verschiedene Positionen von Kritikern und Befürwortern des wilberschen Ansatzes zu diskutieren. Dazu reicht der vorgeschriebene Platz schlicht nicht aus. Ich entschied mich also, bei der Präsentation zu bleiben. Es kann ja nur etwas diskutiert werden, was vorher präsentiert wurde. In diesem Sinne wäre diese Arbeit (lediglich) ein erster Schritt, dem weitere folgen könnten Wie dem auch sei: Am Ende dieser Vorstellung entsteht möglicherweise ein Bild, das vielleicht bei der Klärung der Grundfragen des oben geschilderten Szenarios weiterhilft. Die entscheidende Frage ist: Gibt die integrale Vision Wilbers brauchbare Impulse zur Klärung dieser Grundfragen? Oder anders ausgedrückt: Ist unsere Zukunft integral? Ich lade den Leser ein, sich mit mir auf eine spannende Reise zu begeben Rolf Knepper, im Oktober 2012

5 A. Absteckung des Rahmens Überlegungen zu den Begriffen Spiritualität Metaphysik Postmoderne In dieser Arbeit geht es zunächst um einen Ausgangspunkt und Hintergrund, der sich manifestiert in den Begriffen Spiritualität, Metaphysik und Postmoderne, und darauf aufbauend als Schwerpunkt um eine Vorstellung des integralen Ansatzes von Ken Wilber als eine mögliche Antwort auf die mit diesem Ausgangspunkt und Hintergrund verbundene Problematik. Ein erster Schritt besteht nun darin, durch Überlegungen zu diesen Begriffen Spiritualität, Metaphysik und Postmoderne den Rahmen genauer abzustecken. Diese drei Begriffe stehen in einem interessanten Spannungsverhältnis zueinander, was ich verdeutlichen möchte durch drei thesenartige Feststellungen: a) Gingen wir von einer vormodernen Perspektive aus, dann wäre Spiritualität ohne Metaphysik undenkbar. Beide wären untrennbar miteinander verbunden, aufeinander bezogen. Sie würden einander bedingen. b) Gehen wir aber von einer nachmodernen (postmodernen) Perspektive aus, scheint es durchaus möglich, von einer Spiritualität ohne Metaphysik bzw. von einer postmetaphysischen Spiritualität zu sprechen. Letzteres bedeutet nicht, dass Spiritualität in der Postmoderne generell nicht-metaphysisch ist, sondern lediglich, dass es zumindest heute bestimmte Formen oder Ansätze von Spiritualität gibt, die erklärtermassen und praktisch nicht-metaphysisch bzw. postmetaphysisch sind. c) Und schliesslich ist Spiritualität als Begriff ein typisches Kind der Postmoderne. Das heisst nicht, dass Spiritualität erst ein heutiges Phänomen ist. Aber der Begriff Spiritualität ist erst im letzten Jahrhundert entstanden und in Mode gekommen. Da das gegenseitige Spannungsverhältnis dieser drei Begriffe die Basis für die folgende Vorstellung des wilberschen Integral-Ansatzes ist, möchte ich nun diese einzeln schwerpunktmässig beleuchten. Nur schwerpunktmässig deshalb, weil dabei bewusst bleiben muss, dass dies bei keinem der drei Begriffe möglich ist, ohne auf die anderen beiden Bezug zu nehmen. Spiritualität Der Begriff Spiritualität kann heute je nach Perspektive mehrere Bedeutungen haben. Schwierig wird es, wenn man von Spiritualität redet und nicht klar ist, von welcher Bedeutung man ausgeht. Mit Karl Baier möchte ich hier folgende drei Verständnisweisen unterscheiden, als Grundlage für die weiteren Überlegungen 1 : 1 Philosophische Anthropologie der Spiritualität, in: SPIRITUAL CARE, S. 24 ff. Ich greife Baiers Unterscheidung auf und ergänze zum Teil mit eigenen Stichworten. 1

6 Spiritualität 1: Spiritualität als soziokultureller Bereich in der heutigen Gesellschaft - Synonym für unsichtbare Religion, neue religiöse Szenerie, alternative religiöse Strömungen, Esoterik-Szene, funktionale Äquivalente zu institutionalisierter Religion ohne kirchenförmige Organisationsstrukturen, Offenheit und Unverbindlichkeit, Zusammenbringen und Mischen von Fragmenten unterschiedlicher Traditionen, Patchwork-Religiosität, spirituelle Wanderer, Lebensabschnitts-Spiritualität. - Spiritualität 1 ist ein neues Phänomen und damit idealtypisch für die Postmoderne. Es wird erforscht von der Soziologie. Spiritualität 2: die konkrete Ausprägung von Spiritualität in diversen Wegkulturen - Diverse Angebote von Spiritualität 1 + alle ausgeprägten Wegkulturen religiöser oder säkularer Art, z.b. buddhistische, jüdische, humanistisch-atheistische Spiritualität, o- der auch innerhalb dieser Traditionen weitere Differenzierungen: Spiritualität des Zen, jesuitische Spiritualität etc. - Auch Spiritualität 2 kann als ein Verständnis der Postmoderne gesehen werden, insofern es sowohl traditionelle als auch neue Elemente enthält, die heute gleichzeitig und oft unverbunden nebeneinander existieren. Sie wird erforscht in der Religionswissenschaft, in den Humanwissenschaften und in der Theologie. Spiritualität 3: Spiritualität als menschliche Grundmöglichkeit - Gemeinsame Basis von Spiritualität 1 und 2, ein Forschungsgegenstand der philosophischen Anthropologie, der Religionsphilosophie aber auch der sich mit Spiritualität 2 beschäftigenden Fächer, insofern sie Grundlagenreflexionen über ihren Forschungsbereich anstellen. - Diese Verständnisweise schätze ich zumindest als postmodern-kompatibel ein. Karl Baier legt in seinem Aufsatz Philosophische Anthropologie 2 dar, wie Hans Urs von Balthasar Pionierarbeit geleistet hat, indem dieser in den 1960er Jahren den damals noch recht jungen Begriff Spiritualität nicht einengend nur auf das Christentum und seine Theologie bezogen hat, sondern sehr weit und grundlegend auf eine allgemeinmenschliche Spiritualität 3, indem er Spiritualität als Durchstimmtheit des menschlichen Lebens von seinen objektiven Letzteinsichten und Letztentscheidungen her charakterisierte. 4 Baier erläutert dieses Verständnis so: Von Balthasar beruft sich an dieser Stelle auf ein damals bereits verbreitetes Verständnis ( allgemeines Bewusstsein ) von Spiritualität, das er philosophisch und theologisch zu klären versucht, indem er den Begriff zunächst in der Bedeutung von Spiritualität 2 einführt und dann eine Bestimmung seines Inhalts im Sinn von Spiritualität 3 gibt. Spiritualität 1 war damals unter diesem Namen noch kein Thema. 5 In seiner Frage nach der Bedeutung der Formulierungen Letzteinsichten, Letztentscheidungen und Durchstimmtheit des Menschen folgt Baier nicht den theologischen und 2 Ebd. 3 Ebd. S Von Balthasar, 1965, S. 715, zitiert nach Baier, ebd. 5 Ebd. 2

7 philosophischen man könnte auch sagen metaphysischen Überlegungen von Balthasars, sondern versucht, diese in grösserer Nähe zum faktischen Vollzug menschlichen Lebens zu analysieren 6. Dabei greift er zurück auf Konzepte hermeneutisch phänomenologischer Anthropologie. Es ist hier nicht möglich und nötig, alle Einzelheiten dieser Analyse wiederzugeben. Wenn ich versuche, den Spiritualitätsbegriff Baiers auf den Punkt zu bringen, dann komme ich zu dem Ergebnis: Spiritualität ist situativ bedingt. Der Mensch ist vor aller Reflexion eingebunden in innere und äussere Vollzüge betroffen von Situationen, die sein Leben bestimmen, ihn ständig konfrontieren. Er muss sich in diesen Situationen möglichst sinnvoll verhalten, sich orientieren. Situiertheit ist also die Voraussetzung von sinnvollem Handeln. Lebend in verschachtelten Innen- und Aussensituationen trifft mich eine (neue) Situation immer nur in einer bereits bestehenden Situation (bzw. in einem Netz bestehender Situationen) also niemals unabhängig oder neutral. Hier kommt der Begriff Grundsituation ins Spiel. Als Grundsituation bezeichnet Baier für den Einzelnen oder eine Gruppe von Menschen die jeweils äusserste und weiteste Situation, die allen anderen Situationen als sinnbestimmend zugrunde liegt. 7 Das Nennenkönnen letzter Gründe (Grundsituation) erschliesst das, was von Balthasar wahrscheinlich mit den Letztorientierungen gemeint hat. Diese werden insbesondere sicht- und fruchtbar, wenn es gelingt, Grenzerfahrungen und Lebenswendepunkte aufzuarbeiten, was auch zu einer Neustrukturierung der Grundsituation führen kann. Dazu meint Baier: Grundsituationen werden zugänglich in so genannten disclosure situations, die dadurch ausgezeichnet sind, dass man mit einem hohen Grad persönlicher Involviertheit an der Enthüllung eines umfassenden Sinnzusammenhangs teilnimmt, die den durchschnittlichen Erwartungs- und Könnenshorizont alltäglicher Situationen übersteigt. 8 Ich fasse zusammen: Spiritualität so verstanden bedeutet also, in vielfältiger Weise prozesshaft ausgehend von den jeweiligen alltäglichen Lebenssituationen eine Ausrichtung (Hin-Orientierung) auf eine sinnstiftende Grundsituation zu kultivieren, mit der Möglichkeit, die bisherige Weltoffenheit zu sprengen und in einen weiteren Rahmen zu stellen. Diese Sichtweise hat meiner Einschätzung nach durchaus einen Transzendenz(be)zug an sich, ohne zwingend metaphysisch zu sein. Damit ist sie im Prinzip sowohl für religiöse als auch für nicht nichtreligiöse Menschen von heute akzeptabel. Metaphysik Hier kommen wir nun zu einem sehr wichtigen Begriff, der oft reflexartig mit Spiritualität verbunden wird. Metaphysik (griech. meta danach, hinter, jenseits, und physis Natur, natürliche Beschaffenheit ) steht seit der Antike für das Erforschen 6 Ebd, S Ebd, S Ebd. 3

8 der (transzendentalen) Grundlagen des Seins (Ontologie), also für das Nachdenken über und das Erforschen von etwas, das sich jenseits (auch vor, über ) der sichtund beobachtbaren Welt befindet. Da das Wort Spiritus (lat. Geist ) dem Wort Spiritualität zugrunde liegt und traditionell etwas Immaterielles oder Transmaterielles meint, haftet dem Begriff Spiritualität per se etwas Metaphysisches an. Von der Antike bis zum Ende des Mittelalters gab es noch nicht die neuzeitliche (moderne) Differenzierung von Geisteswissenschaft auf der einen und empirischer Naturwissenschaft auf der anderen Seite. Es gab nur die Philosophie (und im Mittelalter auch Theologie), die sich eben zum einen Teil mit den sichtbaren Erscheinungen und zum anderen Teil mit der metaphysischen Wirklichkeit beschäftigte. Philosophie war also die Wissenschaft schlechthin, die diese beiden Seiten in sich vereinigte. Metaphysik war insbesondere seit Aristoteles die Königsdisziplin der Philosophie, insofern sie die transzendenten Grundlagen der sichtbaren, physischen Welt erforschte und versuchte, diese in Prinzipien und Kategorien zu systematisieren. Zu diesem Zweck wandte sie verschiedene Methoden an, die man z. B. wie folgt benennen kann 9 : Spekulative Deduktion: Ausgehend von einem obersten Grundsatz (Prinzip) wird versucht, die Gesamtwirklichkeit zu deuten. Beispiele für solche Prinzipien: Idee, Gott, das Sein, Monade, der Weltgeist, der Wille. Empirische Induktion: Versuch, die Ergebnisse aller Einzelwissenschaften in einer Gesamtschau vereint zu betrachten, Entwurf eines metaphysischen Weltbildes. Reduktion: Als spekulative Überhöhung jener Überzeugungen, die Menschen immer schon voraussetzen müssen, um überhaupt erkennen und handeln zu können. Ausgehend von der Antike über das Mittelalter bis hinein in die Neuzeit war die Metaphysik entsprechend des vorherrschenden und sich weiter entwickelnden Weltbildes (Ken Wilber würde sagen: Weltenraumes) immer wieder Änderungen und auch Anfechtungen ausgesetzt. So war die mittelalterliche Theologie z.b. des Thomas von Aquin bemüht, die antiken Prinzipen und Kategorien in Einklang zu bringen mit dem christlichen Weltbild. In der Neuzeit versuchte Immanuel Kant mit seiner Philosophie kritisch, die Metaphysik den wissenschaftlichen Standards und Erfordernissen seiner Zeit anzupassen. Dabei wendete er sich von der klassischen Metaphysik ab, die einfach ontologisch transzendente Prinzipien oder Wesen (wie Gott) voraussetze, ohne den Menschen in seiner begrenzten Subjekthaftigkeit als denkendes, erkennendes Wesen zu berücksichtigen. In seiner Kritik der reinen Vernunft zeigte Kant, dass die klassische Metaphysik nicht mehr überzeugte, weil der Mensch transzendente Wirklichkeit weder gedanklich erfassen noch empirisch wahrnehmen kann. In seiner Kritik der praktischen Vernunft konnte er aber zeigen, dass vom praktisch-sittlichen Handeln her die Möglichkeit bestand, Postulate aufzustellen, die die Existenz von freiem Willen, Unsterb- 9 Vgl. hierzu: Hinweis: Diese meine kurze Abhandlung über Metaphysik orientiert sich im Wesentlichen an diesem Link. 4

9 lichkeit der Seele und Gott begründen konnten. Damit konnte Kant (vom heutigen Standpunkt aus gesehen) die Metaphysik hinüberretten in die Moderne. Gleichzeitig hatte er aber ihrem klassischen ontologischen Fundament einen Schlag versetzt, von dem sich die Metaphysik nicht mehr erholen sollte. Von Kant ausgehend brachte der deutsche Idealismus, repräsentiert von Denkern wie Fichte, Schelling und Hegel nochmals eine neue, aber letzte Hoch-Zeit der Metaphysik bzw. metaphysischer Systeme. Das menschliche Subjekt wurde als Teil eines absoluten Subjekts betrachtet in seiner Entwicklung zum absoluten Ich hin. Aber der Bruch der Philosophie mit der Metaphysik liess sich nicht aufhalten, weil diese Sicht sehr spekulativ war. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts sprach man zunehmend vom Zusammenbruch der metaphysischen Systeme 10, was sicherlich bedingt war durch die zunehmenden Erfolge in den Naturwissenschaften sowie auch durch soziale, durch die Industrialisierung hervorgerufene Veränderungen. Diesseitig-konkrete Beherrschung und Berechnung verdrängten die Frage nach dem Sinn und dem transzendenten Grund des Lebens. Metaphysische Fragen wurden zunehmend als falsch gestellte Fragen bezeichnet, ohne wirkliche Relevanz. Die Wissenschaft beschäftige sich mit konkreten Fragen der einzig realen und das bedeutete: sichtbaren Welt. Luftige (spirituelle) Spekulationen hatten in dieser modernen Welt keinen Platz mehr. Die Metaphysik verlor ihren Rang als Königin der Wissenschaften und hatte aus der Philosophie abzudanken. Die Frage, die sich daher in dieser Arbeit stellt, ist: Wie sieht es aus mit Spiritualität und Metaphysik in der Postmoderne? Postmoderne Innerhalb unserer Begriffs-Dreiheit wenden wir uns hier nun schwerpunktmässig dem zeitlichen Aspekt zu. Eigentlich ist das, was Spiritualität und Metaphysik in ihrer gegenseitigen Beziehung ausmacht, letztlich nur denk- und reflektierbar aus zeitlicher, geschichtlicher (zeitgeschichtlicher) Perspektive. Dies berücksichtigend interessiert uns hier besonders die heutige Zeit, die sogenannte Postmoderne. (Daher lautet der Obertitel dieser Arbeit ja auch: Spiritualität und Metaphysik in der Postmoderne.) Erst hier und jetzt, in der Postmoderne, haben wir den Fokus, mit dem wir Spiritualität und Metaphysik zeitgemäss aktuell betrachten können. Hier haben wir auch den Fokus, mit dem wir später den integralen Ansatz Wilbers anschauen können. Postmoderne ist ein Begriff, der zurzeit sehr in Mode ist. 11 Aber was ist nun die Postmoderne? Wenn man per Google in Wikipedia nachschaut (was ja auch sehr zeittypisch ist), heisst es dort als grundlegende Definition: Die Postmoderne (lat. post hinter, nach ) ist im allgemeinen Sinn der Zustand der abendländischen Gesellschaft, Kunst und Kultur nach der Moderne. Im besonderen 10 Vgl. Ebd. S So gibt es z.b. dieser Tage (Sommer 2012) im Landesmuseum Zürich eine Ausstellung namens Postmodernism Style and Subversion

10 Sinn ist sie eine politisch-wissenschaftliche-künstlerische Richtung, die sich gegen bestimmte Institutionen, Methoden, Begriffe und Grundannahmen der Moderne wendet und diese aufzulösen und zu überwinden sucht. 12 Schauen wir nun etwas genauer, was diese Definition bedeutet. Wenn wir einmal die ganze begriffsgeschichtliche Entstehung ausser Acht lassen, dann finden wir eine bedeutsame Prägung des Begriffs Postmoderne bei Jean-François Lyotard in seinem Bericht Das postmoderne Wissen 13. In diesem Werk erklärt dieser die philosophischen Systeme der Moderne für gescheitert. Aufschlussreich ist hier seine Rede vom Ende der der grossen Erzählungen: Entsprechend seiner Analyse besteht seine Kernthese darin, dass es sich bei den sogenannten philosophischen Systemen (nur) um Erzählungen handelt. Um zu allgemeinen Aussagen zu kommen, läge diesen jeweils ein zentrales Prinzip der Welterklärung, wie z. B. Gott, Subjekt, Vernunft, marxistische Gesellschaftstheorie etc. zugrunde. Für Lyotard wird dadurch jedoch das Heterogene und damit dessen Besonderheiten ausgeblendet und einem absoluten Erklärungsprinzip geopfert. Dies findet Lyotard in der heutigen Zeit unglaubwürdig und setzt daher an die Stelle eines allgemeinen und absoluten Erklärungsprinzips eine Vielzahl von Sprachspielen, die verschiedene Erzählungen, sprich Erklärungsmodelle, anbieten. Die Konsequenz liegt auf der Hand: Die Metaerzählungen der Moderne, die ja dazu dienten, gesellschaftliche Institutionen, Politik, Ethik und Denkweisen zu legitimieren, verlieren in der Postmoderne ihren Konsens und lösen sich auf in eine Vielzahl von nicht zu vereinbarenden Wahrheits- und Gerechtigkeitsbegriffen. So haben wir in der Postmoderne eine grosse Toleranz und Sensibilität für Unterschiede, Heterogenität und Pluralität. Alles ist relativ. Unvereinbare Sprachspiele stehen einander gegenüber oder existieren nebeneinander her. Gemeinsames sieht sich prinzipiell dem Verdacht der Vereinnahmung ausgesetzt und lieber übt man sich im postmodernen Lager in der Kunst, die Pluralität in ihrer Unvereinbarkeit zu ertragen, als sich der Gefahr eines weltanschaulichen Totalitarismus auch nur ansatzweise auszusetzen. Das hat natürlich Folgen für unsere heutige Art der Weltanschauung und Sinnfindung. Wie man auch dazu stehen mag Lyotard definiert in äusserster Vereinfachung : Postmoderne bedeutet, dass man den Metaerzählungen keinen Glauben mehr schenkt. 14 Wie die oben zitierte Wikipedia-Definition deutlich macht, kann man die Postmoderne aber nicht nur als eine politisch-wissenschaftlich-künstlerische Richtung ansehen, sondern auch ganz allgemein als einen Zustand der abendländischen Gesellschaft, Kunst und Kultur nach der Moderne. Letzteres entspricht durchaus einem heutigen Lebensgefühl, wie man es in allen Bereichen unseres Alltagslebens zunehmend wahrnehmen kann. Als interessanter Beleg hierfür und als Beispiel aus dem religiösen Be Hinweis: Meine Abhandlung über Postmoderne orientiert sich an diesem Link. 13 Wien, Passagen 1999; orig.: La Condition Postmoderne: Rapport sur le savoir, Paris 1979, vgl. ebd. 14 Das postmoderne Wissen, 1986, 7/11, zitiert nach Wikipedia, Postmoderne, ebd. 6

11 reich sei die speziell für die Kirchen erstellte Sinus-Studie 15 genannt, die die verschiedenen religiösen Milieus im Zeitraum vom Ende des 2. Weltkrieges bis heute in den verschiedenen gesellschaftlichen Schichten beleuchtet und anschaulich macht. Wenn man gemäss dieser Studie die heutige Milieu-Landschaft betrachtet, dann gibt es dort einfach alles mit- und nebeneinander. Entsprechend fühlen sich viele Menschen heute desorientiert. Die Kirchen und Vereine leiden unter Mitgliederschwund. Der Trend zu Unverbindlichkeit, Werterelativismus ist unübersehbar. Das ist Postmoderne ganz alltäglich. In Wikipedia sind folgende Elemente postmodernen Denkens und Urteilens zusammengefasst, die ich nach meiner Beurteilung recht treffend finde 16 : Absage an das seit der Aufklärung betonte Primat der Vernunft (ratio) und an die Zweckrationalität (die bereits in der Moderne erschüttert wurden) Verlust des autonomen Subjektes als rational agierende Einheit Neue Hinwendung zu Aspekten der menschlichen Affektivität und Emotionalität Ablehnung oder kritische Betrachtung eines universalen Wahrheitsanspruchs im Bereich philosophischer und religiöser Auffassungen und Systeme (sog. Metaerzählungen oder Mythen wie Moral wodurch Postmoderne zum Amoralismus wird, Geschichte, Gott, Ideologie, Utopie oder Religion, aber auch, insofern sie einen Wahrheits- oder Universalitätsanspruch erhebt, Wissenschaft) Verlust traditioneller Bindungen, von Solidarität und eines allgemeinen Gemeinschaftsgefühls Sektoralisierung des gesellschaftlichen Lebens in eine Vielzahl von Gruppen und Individuen mit einander widersprechenden Denk- und Verhaltensweisen Toleranz, Freiheit und radikale Pluralität in Gesellschaft, Kunst und Kultur Dekonstruktion, Sampling, Mixing von Codes als (neue) Kulturtechniken Zunehmende Zeichenhaftigkeit der Welt (siehe auch semiotisches Dreieck und Baudrillard) Feminismus und Multikulturalismus Diskursanalyse, Poststrukturalismus und Dekonstruktivismus als vorherrschende Methoden der postmodernen Kultur- und Geisteswissenschaft Damit haben wir ein wenig die Begriffe Spiritualität, Metaphysik und Postmoderne charakterisiert und ihr Zusammenspiel betrachtet. Dies soll für den Zweck der Absteckung des Rahmens genügen. Spiritualität ist ein grosses Thema der postmodernen Gegenwart. Die Metaphysik hat ihre klassische Position als Wissenschaft bzw. philosophische Disziplin eingebüsst, existiert aber in vielen spirituellen und auch traditionell-religiösen Milieus (z.b. Theosophie, Esoterik) weiter. Nun ist der Boden bereitet bzw. der Rahmen gesetzt für die eigentliche Aufgabe dieser Arbeit: eine Vorstellung der Integralen Vision von Ken Wilber. 15 Siehe hierzu z.b Wikipedia, Postmoderne, ebd. 7

12 B. Die Integrale Vision von Ken Wilber Ein integraler Ansatz der Spiritualität wird, so glaube ich, entdecken, dass diese in der modernen und postmodernen Welt eine radikal neue Rolle übernehmen kann, die bislang völlig übersehen wurde und die nicht nur funktioniert, sondern für die Menschheit als ganze eine sehr reale Form der Erlösung birgt. Ein neuer Tag ist angebrochen, ein neuer Morgen dämmert, ein neuer Mann, eine neue Frau zeigen sich am Horizont. Der neue Mensch ist integral, und das gilt auch für seine Spiritualität 17 Diese Worte Wilbers aus dem Vorwort des Buches Integrale Spiritualität haben einen prophetischen, um nicht zu sagen pathetischen Klang. Hier wird von etwas völlig Neuem gesprochen und von einer realen Form der Erlösung der ganzen Menschheit. Das tönt nicht bescheiden. Angesichts unseres Rahmens (Spiritualität und Metaphysik in der Postmoderne) und damit einhergehenden Problemen und Fragestellungen, gilt es nun zu schauen, ob und inwiefern dieser hier von Wilber gepriesene integrale Ansatz zu einer Erlösung des heutigen Menschen beitragen kann. Dies ist selbstredend eine grosse Frage, eigentlich eine zu grosse. Bevor wir uns der aktuellsten Version dieses integralen Ansatzes (Wilber 5) zuwenden, ist es zwecks eines besseren Überblicks ratsam, zuerst einen kurzen Blick auf das bisherige Werk Wilbers zu werfen. 1. Ein kurzer Blick auf das bisherige Werk Das Werk Ken Wilbers ist ebenso reichhaltig wie beeindruckend. Von Anfang an hatte er das Bestreben, (scheinbar) nicht zusammenpassende Positionen möglichst in ein einziges System zu integrieren. Bei aller Vielgestaltigkeit handelt es sich aber hier ursprünglich um zwei Grundpositionen, klischeehaft formuliert um die westliche Wissenschaft und die östliche Weisheit. Im Werk Wilbers hat es immer wieder einmal Änderungen und Anpassungen gegeben. Im Laufe der Zeit wurde sein System immer reichhaltiger und differenzierter. Vom heutigen Standpunkt aus kann man Wilbers Werk in fünf Phasen unterteilen 18 : 17 Ken Wilber, Integrale Spiritualität, S. 8 f. 18 Diese Einteilung stammt von Wilber selbst, vgl. Das Wahre, Gute, Schöne und die Vorworte zu den Collected Works Band 1 und 2. Die folgende Darstellung habe ich bis auf einige Auslassungen und Ergänzungen wegen ihrer Übersichtlichkeit übernommen aus (Grundlagenkonzepte: Die fünf Phasen von Wilbers Werk.) In dieser Zusammenstellung gibt es viele Elemente, deren Kenntnis vorausgesetzt wird, und die 8

13 Phase 1 ( ), die er selbst als seine romantisch-jungianische Phase charakterisiert. Wie viele romantische Philosophen und jungianische Psychologen sieht er spirituelles Wachstum als eine (ganze oder teilweise) Rückkehr zu einem Zustand, der in der Vergangenheit bestanden hat, der aber im Verlauf des Aufwachsens bzw. der Kulturgeschichte verloren gegangen ist. Bücher der Phase 1: Das Spektrum des Bewusstseins Wege zum Selbst Phase 2 ( ), in der er sich der Entwicklungspsychologie zuwendet, als einem umfassenderen Kontext zur Integration östlicher und westlicher Psychologie. Spirituelles Wachstum sieht er nun als etwas, das nach dem Erwachsenwerden kommt. Mit anderen Worten, wir haben Gott nicht verloren, sondern wir wachsen in ihn hinein, in einem schrittweisen Entwicklungsprozess. Bücher der Phase 2: Das Atman Projekt Halbzeit der Evolution Phase 3 ( ), in der er sein Entwicklungsmodell mit den Jahren verfeinert. Entwicklung wird nicht länger als ein homogener und eindimensionaler Prozess verstanden, in dem das Selbst eine Anzahl von Stadien linear durchläuft, sondern als ein komplexer Prozess, an der verschiedene Entwicklungslinien beteiligt sind (kognitiv, emotional, sozial, spirituell etc.); das Selbst hat dabei (neben vielen anderen Aufgaben) als eine Art Navigator die Funktion, ein Gleichgewicht zwischen diesen Linien, die ganz unterschiedlich weit entwickelt sein können, zu wahren. Bücher der Phase 3: Der glaubende Mensch Die drei Augen der Erkenntnis Psychologie der Befreiung (Mitautor) Meister, Gurus, Menschenfänger (Mitautor) In den Jahren veröffentlicht Wilber aus persönlichen Gründen sehr wenig. Seine Frau erkrankt in dieser Zeit und stirbt Dieser Lebensabschnitt ist in Mut und Gnade (1992) aufgezeichnet. Phase 4 ( ), die gekennzeichnet ist durch das Modell der vier Quadranten, in dem Wilber seine bisherige Arbeit auf eine neuartige Weise zusammenfasst und über sie hinausgeht. Er stellt darin die innerlich/individuelle Entwicklung, die kulturelle Entwicklung, und ihre jeweils äusserlichen Ausprägungen in einen Gesamtzusammenhang, eben die vier Quadranten. Mit diesem Modell der vier Quadranten (intentional, physiologisch, kulturell und sozioökonomisch, d.h. individuell-subjektiv, individuellobjektiv, kollektiv-subjektiv und kollektiv-objektiv) demonstriert er die wechselseitige Abhängigkeit dieser Dimensionen, skizziert ihre gemeinsame Entwicklung als Tetra- Evolution, und weist auf die Einseitigkeiten von Ansichten hin, die auf nur einem hier vorgreifend zitiert werden. Die wichtigsten, für diese Arbeit relevanten Begriffe, werden in den folgenden Teilen der Arbeit aufgegriffen und erklärt. 9

14 Quadranten basieren und dabei die Gültigkeit der anderen Quadranten anzweifeln o- der ignorieren. Bücher der Phase 4: Eros, Kosmos, Logos Eine kurze Geschichte des Kosmos Das Wahre, Schöne, Gute Naturwissenschaft und Religion Einfach Das Ganzheitlich handeln Integrale Psychologie Mit Wilbers eigenen Worten: Phase-1 war romantisch, gekennzeichnet durch die grundlegende Überzeugung, dass die Menschendämmerung sowohl ontogenetisch auf das Kind bezogen als auch phylogenetisch auf die Frühmenschen bezogen eine Art von paradiesischem Schlummerzustand im Garten Eden darstellt(e), in einem vereinigten Zustand oder Grund des Seins, von dem wir uns durch das Erwachsenenwerden entfremden, und zu welchem wir daher zurückkehren sollen: das ursprüngliche Paradies muss zu unserer Rettung in irgendeiner Form wiedererlangt werden. Die unüberwindlichen Schwierigkeiten bei dieser Ansicht... führten dazu, dass ich den reinen Romantizismus aufgab, für eine mehr evolutionäre und entwicklungsorientierte Sicht (Phase-2), welche ein Modell einer wiedergefundenen Göttlichkeit durch eine Ansicht eines Wachstums zur Göttlichkeit ersetzte. In Phase-3 verfeinerte ich die entwicklungsorientierte Sicht und fügte Ebenen und Linien der Entwicklung hinzu (bzw. Wellen und Ströme), und in Phase-4 setze ich Entwicklung dann in einem Kontext von vier Hauptbereichen (den vier Quadranten der intentionalen, verhaltensmäßigen, sozialen und kulturellen Entfaltung). Doch der Hauptwendepunkt in meiner intellektuellen Entwicklung lag in der Bewegung von Phase-1 zu Phase-2 romantisch zu evolutionär... (Ken Wilber, aus der Einleitung zu den "Collected Works" Band 2.) Phase 5 (2002 heute) Diese Phase baut fliessend zur einen Hälfte auf Phase 4 auf und bringt zur anderen Hälfte eine ganz neue Perspektive: die Integrale Post-Metaphysik und daraus logisch folgend einen integralen methodologischen Pluralismus. (Diese derzeit aktuellste Version von Wilbers Ansatz wird in dieser Arbeit genauer vorgestellt unter Kapitel 2.2. und 2.3. und den entsprechenden Unterkapiteln.) Schriften / Bücher der Phase 5 Exzerpte A, B, C, D und G des zweiten Teils der Kosmos-Trilogie Integrale Spiritualität (2007) The Integral Vision A Very Short Introduction to the Revolutionary Integral Approach to Life, God, the Universe, and Everything (2007) The Many Faces of Terrorism (eine angekündigte Trilogie in Romanform zum Thema Terrorismus) Overview and Superview (eine angekündigte komplette Überarbeitung von Transformations of Consciousness [Engler, Brown, Wilber] in zwei Bänden) Integrale Lebenspraxis (2011) Zusammenfassend lässt sich aus meiner Perspektive feststellen, dass sich im Werk Wilbers bis heute mindestens ein grosser Bruch befindet, nämlich der von Phase 1 zur Phase 2. Man könnte ihn als kopernikanische Wende bezeichnen, da er hier sein System vom Kopf auf die Füsse gestellt hat. Die folgenden Phasen 3 bis 4 stellen eigent- 10

15 lich nur Erweiterungen, Differenzierungen dar, versehen mit zum Teil bahnbrechenden neuen Aspekten, wie z.b. das Konzept der vier Quadranten. Was die Phase 5 betrifft, könnte man durchaus sagen, dass diese auch nur eine weitere Ausdifferenzierung der Phase 4 darstellt. Ich allerdings meine, dass Phase 5 in Bezug zum Vorherigen eine ähnliche Revolution darstellt wie der Schritt von Phase 1 zu 2, auch wenn es oberflächlich nach Kontinuität aussieht. Denn hier verlässt Wilber nach eigenen Worten definitiv den Pfad der klassischen Metaphysik. Um dies genauer anschauen zu können, wenden wir uns nun der Phase 5 von Wilbers Werk zu. 2. Der aktuelle integrale Ansatz (Wilber 5) 2.1. Gesamtüberblick Abgesehen von diversen, im Internet veröffentlichten Auszügen der Exzerpte A, B, C und D 19 aus Wilbers Fortsetzung der Kosmos-Trilogie (deren 2. und 3. Band immer noch auf sich warten lässt), findet sich die derzeit detaillierteste und zugleich offizielle Fassung des aktuellsten Ansatzes in seinem Buch Integrale Spiritualität 20. Dieses vorletzte seiner Werke werde ich daher als Hauptquelle für die folgende Darstellung benutzen Die AQAL-Matrix: die fünf Elemente des integralen Ansatzes Wie von Anfang an in seinem Werk versucht Ken Wilber auch in seiner aktuellen Schaffensphase eine integrale d.h. alles verfügbare Wissen einbeziehende Landkarte zu erstellen, wobei der Schwerpunkt hier allerdings auf Spiritualität und Wissenschaft liegt. Bei der Überfülle der Daten ist das Destillat, das er anbietet, umso erstaunlicher: Fünf simple Faktoren, welche die wesentlichen Elemente oder Schlüssel zur Erschliessung und Förderung der menschlichen Evolution darstellen 21. Diese sind: Alle Quadranten, alle Ebenen, alle Linien, alle Zustände, alle Typen. In ihrer Zusammenschau bilden diese fünf Elemente eine Matrix, die bezogen auf ihre Komponenten auch abgekürzt AQAL genannt wird. Diese AQAL-Matrix (Abb. 1 zeigt einen graphischen Gesamtüberblick, der zugleich die Grundlage der meisten anderen Abbildungen ist) ist das theoretische Fundament, der Bezugsrahmen des aktuellen integralen Ansatzes von Ken Wilber. Er selbst bezeichnet die in dieser Matrix enthaltenen Elemente und Aussagen Vgl. Fussnote Integrale Spiritualität, S

16 auch als Orientierungs-Verallgemeinerungen 22, mit deren Hilfe er versucht, die wichtigsten Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen, Kulturen und Epochen zu einer neuen Ganzheit zu verbinden. Eine andere Bezeichnung für dasselbe ist IBS (Integrales Betriebssystem). Dieser aus der Computerwelt entlehnte Begriff zeigt, dass Wilber hier versucht, seine Landkarte für den heutigen Leser auch praktisch nutzbar zu machen. Das heisst, sein Buch ist seiner Anlage und Absicht nach nicht ausschliesslich ein rein theoretisches Werk wie beispielsweise Eros, Kosmos, Logos. Die fünf AQAL-Elemente seien nun kurz dargestellt: Bewusstseinszustände (Zustände) Ausgehend von den drei Hauptbewusstseinszuständen Wachen, Träumen, Tiefschlaf gehören auch alle möglichen weiteren Bewusstseinszustände wie meditative Zustände (ausgelöst durch Yoga, kontemplatives Gebet, Meditation), veränderte Zustände (z.b. bewirkt durch Drogen) und zahlreiche verschiedene Gipfelerfahrungen dazu. Wilber betont immer wieder, dass all diese Zustände grundsätzlich bei jedem Menschen auftreten können. Charakteristisch an Zuständen ist, dass sie flüchtig sind. Sie kommen, sind da, gehen wieder. Das Datenmaterial für die meditativen Zustände entnimmt Wilber den grossen spirituellen Weisheitstraditionen. (Eine detailliertere Landkarte der Bewusstseinszustände nach Wilber zeigt Abb. 9.) Entwicklungsstufen oder Entwicklungsebenen (Stufen) Im Unterschied zu den Zuständen sind Bewusstseinsstufen dauerhaft. Wilber nennt sie auch Ebenen. Die Bezeichnung Stufe verdeutlicht allerdings noch mehr als jene der Ebene, dass hier der Aspekt der Entwicklung eine Rolle spielt. Wilber sieht die Stufen oder Ebenen als unumkehrbare Meilensteine menschlicher Entwicklung (Evolution) an. Das Hauptmerkmal von Stufen/Ebenen ist: Wenn ein Mensch einmal eine solche Ebene stabil erreicht hat, bleibt diese mit all ihren Möglichkeiten verfügbar. Dabei schliesst jede höhere Stufe die transzendierte untere mit ein. Das Paradebeispiel (aus dem biochemischen Bereich) ist immer wieder das von den Atomen: Atome bilden Moleküle, die wiederum Zellen bilden, die sich ihrerseits zu komplexen Organismen zusammensetzen. So entwickelt sich von Stufe zu Stufe eine unumkehrbare Holarchie 23 des Seins. Was die Anzahl der Entwicklungsstufen betrifft, legt sich Wilber nicht fest. Das könne je nach Modell variieren. Wilber arbeitet mit mehreren Stufenmodellen, je nach Notwendigkeit oder Betrachtungsschwerpunkt. Die einzelnen, von Wilber oft benannten Stufenmodelle sind Ergebnisse ausführlicher Feldstudien diverser Forscher, wie z.b. Jean Gebser (kulturelle Entwicklung), Piaget (kognitive Entwicklung), Kohlberg (moralische Entwicklung), Jane Loevinger und Susanne Cook-Greuter (Selbst-Identität), Don Beck und Chris Cowan (Spiral Dynamics), Robert Kegan (Ordnungen des Bewusstseins) 22 Etwa: Generelle Aussagen, die innerhalb ihrer Disziplinen unumstritten sind, trotz etwaiger Unterschiede im Detail vgl. Ken Wilber, Eine kurze Geschichte des Kosmos, S. 37 f. 23 Ein von Wilber gern benutzter Begriff als Kombination von Hierarchie und Holon. Weiteres zu Holon siehe Fussnote

17 u.a. Wilber stellt die einzelnen Entwicklungs-Stufen-Modelle oft nebeneinander und versucht so Parallelitäten und Korrelationen sichtbar zu machen (siehe hierzu Abb. 13). Ein Beispiel hierfür ist die Stufenfolge in der moralischen Entwicklung des Kindes, wo Wilber diese kombiniert mit der entsprechenden Weltsicht: präkonventionell/egozentrisch > konventionell/ethnozentrisch > postkonventionell/weltzentrisch. Da jede Stufe die vorherige transzendiert und einschliesst, wird das, was sich so entwickelt, immer tiefer, komplexer und differenzierter. 24 Da Begriffe wie Stufe oder Ebene etwas statisch wirken, spricht Wilber in letzter Zeit auch von Wellen und Strömen 25, was allerdings den Nachteil hat, dass das Beständige einer erreichten Stufe oder Ebene nicht genügend zum Ausdruck kommt. Entwicklungslinien (Linien) Mit Linien (Plural!) ist hier gemeint, dass es in der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins nicht nur eine Spur gibt, sondern gleichzeitig mehrere nebeneinander. Ken Wilber nennt Howard Gardner, der diesen Gedanken populär gemacht habe. Demnach haben menschliche Wesen verschiedene Intelligenzen: kognitive, emotionale, musikalische, kinästhetische etc. Jeder Mensch ist in den einzelnen Bereichen unterschiedlich weit entwickelt. Daher kann man laut Wilber von diversen Entwicklungslinien, sprechen, die jeweils einen unterschiedlichen Entwicklungsstand haben. Jede Linie durchläuft für sich (in eigener Art und eigenem Tempo) die eine Skala der Entwicklungs- Stufen/Ebenen 26 (siehe hierzu Abb. 2). Typen Ein weiteres AQAL-Element sind die Typen und die dementsprechenden Typologien 27. Der Mensch ist vielfältig und bildet diverse Typen. Der beiden grundlegendsten Typen sind die von Mann und Frau. Weitere Beispiele für Typologien sind das Enneagramm, die jungsche Typologie, astrologische Typologie u.a. Charakteristisch für alle Typologien ist, dass sie im Unterschied zu den Stufen/Ebenen nicht vertikal, sondern horizontal sind. Das bedeutet: Sie kommen bei jedem Menschen auf allen Stufen/Ebenen vor. Ein Mann oder eine Frau bin ich immer, egal auf welcher Entwicklungsstufe ich stehe, aber die Stufe sagt etwas darüber aus, wie weit ich als Mann oder Frau entwickelt bin. Jeder Typ ist zudem noch unterteilbar in eine kranke und eine gesunde Version. Jeder Typ hat gesunde und pathologische Aspekte. Hier wären wir dann beim Thema Schattenarbeit. Das verbindende Muster: die vier Quadranten Die letzte AQAL-Komponente hat die wichtigste Bedeutung, denn sie bindet die anderen zu einem sinnvollen Ganzen zusammen. Ohne sie wären die anderen nur ein locke- 24 Vgl. Integrale Spiritualität, S. 17 und auch: Prä-Trans-Verwechslung unter dieser Arbeit. 25 Vgl. Integrale Spiritualität, S. 94 ff. 26 Vgl. ebd. S. 20 ff. 27 Vgl. ebd. S. 26. ff. 13

18 rer Haufen von Aspekten. Das Q (für Quadranten) ist das verbindende Element in der AQAL-Matrix. Seit seinem theoretischen Hauptwerk der Phase 4: Eros, Kosmos, Logos (EKL) teilt Wilber die manifeste Wirklichkeit in vier Bereiche auf. Genauer gesagt handelt es sich aber eigentlich nicht um objektive (ontologisch gegebene) Bereiche der Wirklichkeit, sondern um vier grundlegende Perspektiven, die man auf jedes Holon 28 anwenden kann. (Genau diese Präzisierung ist wichtig für diesen aktuellsten Ansatz Wilbers, wie wir später sehen werden.) Jedes Holon hat einen innerlichen/äusserlichen, sowie einen individuellen/kollektiven Aspekt. Wenn man diese fundamentalen Unterscheidungen kombiniert in einer graphischen Darstellung, dann ergeben sich vier Felder, eben die vier Quadranten (siehe Abb. 3). Den einzelnen Quadranten werden verschiedene Aspekte zugeordnet 29 : Der obere linke Quadrant (OL) steht für den innerlich-individuellen bzw. intentionalen Aspekt, die subjektive oder Ich -Perspektive. Der obere rechte Quadrant (OR) steht für den äusserlich-individuellen bzw. verhaltensbezogenen Aspekt, die objektive Es -Perspektive. Der untere rechte Quadrant (UR) steht für die äusserlich-kollektiven bzw. sozialen Aspekte, die interobjektive oder Es-Plural (oder Sie )- Perspektive. Der untere linke Quadrant (UL) steht für die innerlich-kollektiven bzw. kulturellen Aspekte, die intersubjektive oder Wir -Perspektive. Nach Wilber hat jedes Holon diese vier fundamentalen Dimensionen. Ganz wichtig ist hier die Feststellung oder (vorsichtiger formuliert) die These, dass diese vier Dimensionen bzw. Perspektiven nicht aufeinander reduzierbar sind. Jedes Holon hat sowohl eine Innen- als auch eine Aussenseite, sowie auch jeweils eine singulare und plurale Dimension. Innen und Aussen, Singular und Plural bedingen einander. Jeder Quadrant hat seine spezifische Perspektive und entsprechende Wahrheiten, die aber in Relation stehen zu den prinzipiell gleichwertigen Perspektiven und Wahrheiten der anderen Quadranten. So ist dieses Vier-Quadranten-Modell ein ausgewogener, integraler Bezugsrahmen mit einer inneren Leerstelle, der es ermöglicht, verschiedenste Inhalte durchscheinen zu lassen und gliedern zu helfen. Hier wird dem buddhistischen Prinzip des bedingten Entstehens aller relativen Phänomene Rechnung getragen. Die Mitte quasi das inne- 28 Ein Holon ist sowohl Ganzes als auch Teil (eines grösseren Ganzen). Holons treten immer in Form einer hierarchisch geordneten Schachtelung, einer Holarchie, auf. Ein Standard-Beispiel ist die Sequenz: Atom Molekül Zelle Organismus. Jedes Senior-Holon schliesst seine Vorgänger ( Junior- Holons ) ein und transzendiert sie, vgl. Ken Wilber, Eros, Kosmos, Logos, S. 55 ff. 29 Zu dieser Darstellung der Quadranten vgl. insbesondere: Dennis Wittrock, Perspektiven inter- und transdisziplinärer Kooperation im Lichte des methodologischen Pluralismus Ken Wilbers, S. 34 ff.; sowie allgemein: Ken Wilber, Integrale Spiritualität, S. 35 ff. 14

19 re Fensterkreuz dieses Rahmens ist allerdings leer oder offen, was der mahayanabuddhistischen Lehre von Shunyata (sanskr. Leerheit ) entspricht. Für Wilber ist diese Ausgewogenheit sehr wichtig, denn ohne sie kommt es zu den vielen einseitigen Sichtweisen, welche die Wirklichkeit auf ihren Lieblingsquadranten reduzieren und diesen damit verabsolutieren (Wilber nennt dies: Quadranten-Absolutismus ), z.b. OR: Positivismus, Materialismus; UR: Marxismus, Systemtheorie ( subtiler Reduktionismus ); UL: die soziale Konstruktion der Wirklichkeit; OL: extremer Solipsismus, New-Age -Wunschdenken. 30 Besonders gravierend ist für Wilber jene vereinseitigende Sicht der Moderne, die er Flachland nennt. Hier wird nur die sichtbare Welt (rechte Quadranten-Seite) als real akzeptiert. Alle Phänomene der linken Quadranten-Seite, wie Bewusstsein, Innerlichkeit, Tiefe, Schönheit, gemeinsames Verständnis, Gerechtigkeit, Güte, Wahrhaftigkeit etc. werden eingeebnet auf materielle, sichtbare Vorgänge im Aussen: physiologische, chemische, biologische, neurologische, ökologische, systemische. Dem versucht Wilber entgegenzuwirken durch Zuweisung der spezifischen Geltungsansprüche der einzelnen Quadranten: OR Es : propositionale Wahrheit; UR Es- Plural : funktionales Passen; UL Wir : Gerechtigkeit; OL Ich : Aufrichtigkeit, authentischer Selbstausdruck. Wilber fasst die vier Quadranten auch oft als die grossen Drei in verschiedenen Varianten zusammen 31 : Ich, Wir und Es; Kunst, Ethik und Wissenschaft; das Schöne, Gute, Wahre; Selbst, Kultur, Natur. Abb. 4 zeigt eine detaillierte Version des Quadrantenmodells. Hier wird die Evolution der menschlichen Entwicklungsstufen dargestellt durch die Pfeile und Zahlenskalen. Dabei wird anschaulich, dass diese Entwicklung bzw. Evolution synchron in allen vier Quadranten geschieht. So wird eine grosse vierdimensionale Holarchie des Seins sichtbar. Die Zahlen auf der Skala helfen, die Korrelationen in den einzelnen Quadranten zu verfolgen. Dabei muss aber bewusst bleiben, dass es sich hier nur um ein allgemeines Modell (vgl. Orientierungs-Verallgemeinerung ) handelt. Die tatsächlichen Korrelationen lassen sich wissenschaftlich bisher kaum in allen Einzelheiten rekonstruieren Ergänzende Aspekte Um die Differenziertheit des integralen Ansatzes zu unterstreichen, seien hier noch zwei ergänzende Aspekte zumindest kurz angesprochen, die zur AQAL-Matrix dazugehören: 30 vgl. Dennis Wittrock, ebd. S Er vereinfacht hier, indem er die beiden rechten Quadranten in der Es -Dimension zusammenfasst. In technischer Hinsicht werden sie weiterhin differenziert, vgl. Wilber, Das Wahre, Schöne, Gute, S

20 Wichtig bei den Entwicklungsstufen: die Prä-Trans-Verwechslung Die unteren Entwicklungsstufen sind abnehmend prä-rational (oder prä-modern). Die oberen Entwicklungsstufen sind zunehmend trans-rational (oder post-modern). Da beide prä- und trans auf gewisse Weise nicht-rational sind, werden sie oft in beide Richtungen verwechselt: Entweder wird etwas Vor-rationales als etwas verehrt, das die Vernunft übersteigt (romantische Sicht); oder umgekehrt: etwas die Vernunft Übersteigendes wird reduziert auf eine früher entwickelte Ebene (Reduktionismus). Die Prä- Trans-Verwechslung führt(e) zu grossen Irritationen. Wilber wird seit seiner Phase 2 nicht müde, diesen wichtigen Unterschied zu betonen (siehe hierzu Abb. 1 und 8). Charakter der Entwicklungslinien: Wellen und Ströme Wilber präzisiert den Charakter der Ebenen und einzelnen Entwicklungslinien, indem er sagt, dass es keine Linien im strikten Sinne sind. Sie stellen seiner Auffassung nach lediglich Verhaltenswahrscheinlichkeiten oder Wahrscheinlichkeitswolken dar. Andere Ausdrücke für Entwicklungslinien sind daher auch Wellen, Ströme oder Spiralen. Ken Wilber erklärt: Beachten Sie auch, dass viele Entwicklungslinien oder Entwicklungsströme oft zwischen verschiedenen Typen von Hauptpolaritäten oszillieren oder in Spiralen verlaufen und dabei jedes Mal dasselbe Gebiet abstecken, aber aus einer höheren Perspektive. Die Idee, dass Entwicklungslinien in Spiralen verlaufen, reicht mindestens zurück zu Erik Erikson (1963) Integrale Theologie: Die drei Gesichter Gottes An dieser Stelle möchte ich noch kurz auf einen Nebeneffekt des aktuellen integralen Ansatzes Wilbers aufmerksam machen, der christliche Theologen wie mich sehr erfreut: In früheren Werkphasen Ken Wilbers hatte es immer den Anschein, als ob wirklich hochstehende Gotteserfahrung (z.b. durch Gebet, Meditation) letztlich nondual sein müsse, also an einem Ort anzusiedeln sei, wo die Trennung zwischen Gott und Ich aufgehoben ist. Demgegenüber war auf der Skala religiöser Erfahrungen die jüdisch-christlich-islamische (monotheistische) Vorstellung und entsprechende Erfahrung eines göttlichen Gegenübers, eines göttlichen DU recht weit unten, nämlich im mythischen Bereich (bei Wilber: Bernstein) angesiedelt. Obwohl auch die christliche Tradition die Erfahrung einer Unio Mystica kennt, diese aber von der Beziehung zu Gott her ihren Ausgang nimmt und vielfach auch so beschrieben wird, fühlte ich mich als Christ vom Buddhisten Wilber in diesem Punkt nicht verstanden. Irgendetwas stimmte da für mich nicht. Irgendetwas fehlte 32 Integrale Spiritualität, S

21 Dies hat sich mit der aktuellen Phase Wilber 5 offensichtlich geändert. Hier spricht Wilber vom unmanifesten GEIST, der sich manifestiert in den drei Personen oder Perspektiven: ICH (Quadrant OL), DU (Quadrant UL) und ES (rechte Quadranten). Ich zitiere Wilber: 33 GEIST in der ersten Person ist das grosse Ich, das Ich-Ich, das Maha-Atman, der Über- Geist GEIST als der grosse Zeuge von Ihnen, das Ich-Ich in diesem und jedem Augenblick. Genau der Zeuge, in dem diese Seite, dieser Raum und dieses Universum auftauchen, genau dieser Zeuge oder dieses Ich-Ich ist GEIST in der Seinsweise seiner ersten Person. GEIST in der zweiten Person ist das grosse Du, das grosse Ihr, der leuchtende, lebendige, der ewig gebende Gott, dem ich mich in Liebe, Andacht, Opfer und Erlösung hingeben muss. [ ] Um Gott in diesem Augenblick zu finden, muss ich lieben, bis es schmerzt; lieben bis in alle Ewigkeit; lieben, bis es mich nirgendwo mehr gibt; nur dieses leuchtende, lebendige Du, das allem Glanz verleiht, das die Quelle alles Guten ist, allen Wissens, aller Gnade und mir meine eigene Manifestation, die anderen unweigerlich Leid zufügt, zutiefst verzeiht 34 GEIST in der dritten Person ist das Grosse Es oder Grosse System, das Grosse Netz des Lebens, die Grosse Vollkommenheit der Existenz selbst, die Ist-heit, die Das-heit, das reine So-Sein dieses und jedes Augenblicks. GEIST entsteht in der Seinsform seiner dritten Person als weites, unpersönliches, evolutionäres System; die grosse ineinandergreifende Ordnung, die grosse Holarchie des Seins Wilber führt aus, dass sich je nach Tradition die Menschen mit der ein oder anderen Version schwertaten und immer noch tun. So hatten die Menschen der theistischen Traditionen Mühe mit Gottes-Erfahrungen der ersten Person. Wenn Mystiker wie Jesus von Nazareth oder Al-Hallaj aufgrund ihrer Einheits-Erfahrung in der Ich-Form von Gott und sich selbst sprachen, war das für ihr Umfeld grösste Blasphemie. Wie Wilber feststellt, finden wir heute in den neuen religiösen Bewegungen eher das umgekehrte Problem: den völligen Verlust von GEIST in der zweiten Person. Stattdessen gibt es entweder ausführliche Beschreibungen von GEIST in der dritten Person (Gott als Gaia, Netz des Lebens, Energie etc.) oder man verbindet sich mit GEIST in der ersten Person und praktiziert Meditation, Kontemplation, welche die Erfahrungen des Grossen Ich hervorbringen oder zumindest anstreben. Ein Grosses Du, Hingabe und Andacht sind verpönt. Damit wird laut Wilber eine grundlegende Dimension unseres In-der-Welt-Seins unterdrückt mit der Wirkung, dass es nichts mehr gibt, wovor sich das Ich verneigen kann: Das Ego kann sich hinter den Ansätzen der ersten und dritten Person tatsächlich verstecken. Ich bewege mich einfach von Ich zu Ich-Ich, ohne mich jemals Dir hingegeben zu haben Ebd. S. 219 f. 34 Vgl. Niklaus von Flüe: Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir, und gib mich ganz zu eigen Dir. 35 Integrale Spiritualität, S

22 Den Grund dafür, dass sich heute so viele suchende Menschen im Westen von GEIST in der zweiten Person abwenden, sieht Wilber darin, dass diese Dimension mit dem mythischen, bernsteinfarbenen Gott gleichgesetzt wird. (Das allerdings hat Wilber früher selbst getan!). In diesem Zusammenhang macht er aber darauf aufmerksam, dass es gemäss dem Quadranten-Modell auch eine Evolution der Gottesbilder in dieser Gottes-Dimension der zweiten Person gibt: Den mythischen Gott sollten auch Sie hinter sich lassen, nicht aber GEIST in der zweiten Person! 36 So fordert er auf, auch dort die höheren Entwicklungen mit zu vollziehen: Das Ganze ist sehr einfach: Es geht bei den drei Gesichtern von GEIST darum, dass sie als Dimensionen genau dieses jetzigen Augenblicks oder GEIST in vier Quadranten ganz bis nach oben und ganz bis nach unten alle drei von entscheidender Bedeutung sind. 37 Wie gesagt: sehr erfreulich! 2.2. Integraler methodologischer Pluralismus (IMP): Hier kommen wir nun zu einem wesentlichen Punkt des aktuellen integralen Ansatzes Wilbers. Im Unterschied zur Phase 4 seines Werkes werden die vier Quadranten nicht mehr metaphysisch als ontologisch gegebene Quadranten der Wirklichkeit dargestellt, sondern als vier grundlegende Perspektiven auf die Wirklichkeit, von der wir letztlich nicht wissen, was oder wie diese an sich ist. Entsprechend werden auch die Methodologien, die wissenschaftlichen Erkenntniswerkzeuge der jeweiligen Perspektiven dargestellt. Ziel ist ein integraler methodologischer Pluralismus, eine integrierende Zusammenschau aller Disziplinen, zugeordnet zu den entsprechenden Quadranten. Doch Wilber bleibt bei den Perspektiven der vier Quadranten nicht stehen und differenziert weiter Von vier Quadranten zu acht Zonen Gehen wir nochmals kurz von den vier Quadranten aus (vgl. Abb. 3): Jede Gegebenheit hat eine Innen- und eine Aussenseite, sowie eine individuelle und eine kollektive Dimension. Nehmen wir nun irgendeine solche Gegebenheit (auch Holon genannt, s.o.) in einem beliebigen Quadranten, so kann man diese wiederum von ihrer eigenen Innenseite oder ihrer eigenen Aussenseite und her betrachten. Daraus ergeben sich acht ursprüngliche Perspektiven: die innere und die äussere Sicht eines Holons in je- 36 Ebd. S Ebd. S. 222 Im Integral Institute sind eine Reihe von angeleiteten Meditationen entwickelt worden das Gottes, die Menschen helfen sollen, alle drei Dimensionen in ihre spirituelle Praxis einzubeziehen. 18

23 dem der vier Quadranten 38 (siehe Abb. 5). Die Gesamtsumme dieser acht Sichtweisen nennt Wilber Integralen Perspektivismus. 39 Wilber erläutert: Wir bewohnen diese acht Räume, diese Zonen, diese Lebenswelten als praktische Realitäten. Jede dieser Zonen ist nicht nur eine Perspektive, sondern ein Handeln, eine Richtlinie, eine Reihe ganz konkreter Handlungen in einer realen weltlichen Zone. Jede Richtlinie bringt das Phänomen, das durch die verschiedenen Perspektiven wahrgenommen wird, hervor oder enthüllt es. Es ist nicht so, dass erst die Perspektiven kommen und die Handlungen oder Richtlinien später; sie entstehen gleichzeitig (tatsächlich entstehen sie vierfach). Perspektiven lokalisieren einfach das wahrnehmende Holon im AQAL-Raum. Eine bestimmte Perspektive einnehmen heisst, in diesem bestimmten Bereich der AQAL-Matrix auftauchen. 40 Entscheidend ist nun, dass laut Wilber diesen acht fundamentalen Perspektiven auch acht fundamentale Methodologien entsprechen. Das bedeutet: Die Perspektiven ermöglichen und bestimmen auch das wissenschaftliche Handeln. Abb. 6 bietet einen Überblick über einige der bekannteren dieser Methodologien, zugeordnet zu den acht Zonen. Der Integrale Methodologische Pluralismus ist also die Bezeichnung Wilbers für die Integration all dieser Methodologien. Zur Veranschaulichung erläutert Wilber die Vorgehensweise am Beispiel der beiden linken Quadranten (OL und UL). Er beginnt mit dem Quadranten OL, der für die Ich -Erfahrung steht. Dieser Ich- Bereich kann von aussen oder von innen betrachtet werden. Zur Betrachtung aus innerer Perspektive beschreibt Wilber: Ich kann mein eigenes Ich in diesem Augenblick von innen erleben, als gefühlte Erfahrung, Subjekt meiner augenblicklichen Erfahrung zu sein, eine erste Person, die diese Erfahrung macht. Wenn ich so vorgehe, ergeben sich daraus Dinge wie Introspektion, Meditation, Phänomenologie, Kontemplation. 41 Das Ich kann aber auch aus äusserer Perspektive betrachtet werden, mit der Haltung eines objektiven oder wissenschaftlichen Beobachters: Ich kann das in meinem eigenen Wahrnehmungsfeld tun (wenn ich versuche, objektiv mit mir zu sein oder mich so zu sehen, wie andere mich sehen), und ich kann das auch mit anderen Ichs versuchen, um bei meiner Untersuchung, wie Menschen ihr Ich erleben, möglichst wissenschaftlich vorzugehen. 42 Die wissenschaftliche Disziplin ist hier der Strukturalismus. 38 Ebd, S Ebd. S Ebd. 41 Ebd. 42 Ebd. S

24 Im Quadranten UL kann man dann auf gleiche Weise ein Wir von aussen oder innen untersuchen. Zur inneren Wir -Betrachtung erläutert Wilber: Von innen betrachtet, gehört dazu auch Ihr und mein Versuch, uns in diesem Augenblick zu verstehen. Wie kommt es, dass Sie und ich uns gegenseitig auch nur über irgendetwas verständigen können, und sei es, dass wir einfach miteinander plaudern? Wie kommen Ihr Ich und mein Ich zusammen zu etwas, das wir beide, Sie und ich, wir nennen? 43 Die Disziplin (die Kunst und Wissenschaft ) der Wir-Interpretation ist laut Wilber die Hermeneutik. Das letzte Beispiel ist die Betrachtung des Wir von aussen im unteren linken Quadranten. Hier nennt Wilber als wissenschaftliche Disziplinen die Kulturanthropologie, die Archäologie in der Tradition von Foucault und die Ethnomethodologie 44 (vgl. Abb. 6). Soweit die Skizzierung des IMP mit seinen acht ursprünglichen Perspektiven. Innerhalb seines Quadranten-Modells bezeichnet Wilber diese auch als Zonen. Dies ergibt folgende Einteilung (siehe auch Abb. 7): Quadrant OL: Quadrant UL: Zone 1 > Innenseite / Zone 2 > Aussenseite Zone 3 > Innenseite / Zone 4 > Aussenseite Quadrant OR: Zone 5 > Innenseite / Zone 6 > Aussenseite Quadrant UR : Zone 7 > Innenseite / Zone 8 > Aussenseite Welche Relevanz aber hat dies für die Beschäftigung mit Spiritualität? Dies wollen wir uns unter dem folgenden Punkt anschauen Zur spirituellen Relevanz des IMP: Das Verhältnis zwischen Ebenen und Zuständen Als konkretes Beispiel für die spirituelle Relevanz der Anwendung des IMP möchte ich nun ein Problem aus dem oberen linken Quadranten aufgreifen, also vorwiegend die Zonen 1 & 2 betreffend. Dabei geht es angelehnt an Wilber um folgende Fragen: Warum können wir jahrzehntelang auf dem Meditationskissen sitzen, ohne jemals etwas zu sehen, was den Entwicklungsstufen von z.b. Spiral Dynamics 45 ähnelt? Und wa- 43 Ebd. S vgl. ebd. 45 Ein vertikales Entwicklungsstufen-Modell von Don Beck und Chris Cowan, das von Wilber gern benutzt wird. 20

25 rum können wir bis in alle Ewigkeiten Spiral-Dynamics studieren, ohne jemals ein Satori zu haben? 46 Oder anders ausgedrückt: Wie ist das Verhältnis von Ebenen und Zuständen? Mag diese Fragestellung vielleicht auf den ersten Blick auch wenig relevant erscheinen, so ist sie doch von zentraler Bedeutung. Die klare Unterscheidung von Ebenen und Zuständen ist nämlich ein wichtiger Meilenstein der Phase 5 von Wilbers Werk, der ein 20-jähriges Ringen vorausgegangen ist. Bis einschliesslich Phase 4 hatte Wilber Entwicklungs-Ebenen und Zustände nicht klar unterschieden. Zumindest hatte er sie auf einer Skala untergebracht, was zu immer grösseren Problemen führte. (Abb. 8 zeigt ein dementsprechendes älteres Stufenmodell.) Bevor wir die Frage nach dem Verhältnis von, oder den Zusammenhang zwischen Ebenen und Zuständen behandeln können, empfiehlt es sich, nochmals zu vergegenwärtigen, worin nach Wilbers aktuellem Verständnis der Unterschied besteht: Die Ebenen sind evolutive Strukturstufen, die durch eine Reihe von Studien von Gebser, Piaget, Kohlberg, Graves und Beck u.a. (s.o.) erforscht wurden und zu hierarchischen Stufenmodellen führten. Die entsprechende wissenschaftliche Methodik ist der Strukturalismus und die Entwicklungstheorie (Zone 2), sowie die Ethnologie und die Anthropologie (Zone 4 sozialer Bereich) 47. Hingegen sind die Zustände eher flüchtiger Natur, basieren auf innerer Erfahrung und wurden in den spirituellen Traditionen introspektiv erforscht (Zone 1) und systematisiert (Zone 2). Die Methodik ist hier im Prinzip die Phänomenologie (Zone 1) und der Strukturalismus (Zone 2). In der Vergangenheit hatte Wilber festgestellt, dass die Stufenmodelle der westlichen Wissenschaftler durchschnittlich etwa oberhalb der rationalen Stufe bald einmal ausliefen. Also setzte er die meditativen höheren Bewusstseinszustände der spirituellen Traditionen einfach oben drauf und glaubte, durch diese Synthese eine vollständigere Skala der menschlichen Bewusstseinsentwicklung erhalten zu haben. (vgl. Abb. 8) Dieser Gedanke war nicht abwegig, denn gemäss der Befunde aus den spirituellen Traditionen konnten die an sich flüchtig auftretenden höheren Bewusstseinszustände systematisch geschult, und z.t. so weit stabilisiert werden, dass man durchaus auch hier von Stufen reden konnte, (heute spricht Wilber von Zustands- Stufen, die allerdings fliessender, und damit weniger abgrenzbar sind als Struktur- Stufen, siehe Abb. 9). Doch dann tauchten Fragen auf: Kann man spirituell hochstehende Erfahrungen erst machen, wenn man höhere Stufen der Bewussteinsentwicklung erreicht hat? Falls ja, wie konnten dann Menschen wie Gautama Buddha vor über 2500 Jahren Erleuchtungserfahrungen gemacht haben, ohne die heutige Stufe der Entwicklung (sagen wir mal: die rationale) erreicht zu haben? Und wenn sie es konnten, was bedeutet(e) Erleuchtung dann? Solche Fragen führten bei Wilber (und seinen Mitarbeitern) lang- 46 Vgl. Integrale Spiritualität, S Die Entwicklungsstufen kann man je nach Forschungszweig phylogenetisch (individuell Zone 2) oder ontogenetisch (gesellschaftlich-geschichtlich Zone 4) betrachten, daher sind sie hier zusammen genannt. 21

26 sam zu der Erkenntnis, dass Stufen und Zustände etwas Unterschiedliches sein mussten. Dazu Ken Wilber: Der wesentliche Schlüssel ist, mit der Erkenntnis anzufangen, dass die meisten meditativen Zustände Variationen der natürlichen Zustände grobstofflich-wachend, subtilträumend, kausal-formlos [ ] auf praktisch allen Wachstumsstufen präsent sind oder präsent sein können, weil wir selbst auf den frühesten Stufen wachen, träumen und schlafen. 48 Zusammen mit seinem Freund Alan Combs, der ebenfalls schon länger an diesem Problem arbeitete, versuchte Wilber nun, die beiden unterschiedlichen Skalen in ein System zu bringen. Was dabei herauskam ist das Wilber-Combs-Raster (siehe Abb. 10). Die Graphik zeigt in ihrer vertikalen Achse die Entwicklungsstufen und in ihrer horizontalen Achse die Zustände bzw. Zustands-Stufen des Bewusstseins. Es wird deutlich, dass praktisch auf allen Entwicklungsstufen alle Bewusstseinszustände auftreten können. Doch wie ist ihr Verhältnis zueinander? Die Schwäche dieses Wilber-Combs- Rasters ist, dass es über die (genaue) Relation zwischen der vertikalen und der horizontalen Achse bzw. zwischen Entwicklungsebenen und Zuständen praktisch keine Auskunft gibt, nicht einmal allgemein. Die einzige Aussage ist: Alle Zustände können auf jeder Ebene auftreten. Wenn man sich mit den meditativen Zustandsstufen beschäftigt, dann ist klar, dass auch hier mit zunehmender Schulung und Reife das Niveau zunimmt, dass sich auch hier eine Entwicklung vollzieht. Wenn z.b. ein Säugling (der ja selbstverständlich keine spirituelle Übungspraxis hat) auf der untersten Entwicklungsebene einen hohen meditativen Zustand erfährt (was allerdings etwas schwierig festzustellen sein dürfte, da der Säugling sich sprachlich dazu noch nicht äussern kann), dann wird dieser wahrscheinlich nur sehr flüchtig sein und keinerlei nachhaltige Wirkung haben: Es passiert einfach, ist da und wieder vorbei, fertig. Der Säugling kann aufgrund seiner Entwicklung und der ihr entsprechenden Fähigkeiten dieses Erlebnis nicht stabilisieren. Also ist die Annahme naheliegend, dass der Mensch ein gewisses Entwicklungslevel braucht, um überhaupt höhere Zustände bewusst-nachhaltig zu erleben oder gar relativ dauerhaft zu kultivieren. Wie könnte nun eine Relation zwischen Entwicklungs- und Zustands-Stufen aussehen? Meine These ist: Es könnte sein, dass es eine durchschnittliche Relation in Form einer idealtypischen diagonalen Linie oder Kurve zwischen den beiden Achsen gibt, die allerdings nicht zwingend sein muss. Das würde bedeuten: Höhere Bewusstseinszustände (Zone 1) können zwar auf allen Entwicklungsstufen auftreten, aber dauerhaft-kultiviert (als Plateau-Erfahrung) erst ab einem gewissen Level, wobei es möglicherweise Korrelationen zu den entsprechenden Entwicklungsstufen (Zone 2) gibt: Je höher die Entwicklungsstufe, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit (!) von entsprechend dauerhaft-kultivierten hohen Zustands-Stufen. Wir müssen hier von Wahr- 48 Integrale Spiritualität, S

27 scheinlichkeit reden, da die höheren Entwicklungs-Stufen nicht zwingend bedeuten, dass man auch höhere (dauerhafte) Zustandslevel erreicht, sondern diese jene lediglich fördern können. Aber das ist nur eine sehr spekulative These von mir. Was Wilber selber sieht ist, dass dauerhafte Erleuchtung schon auf unteren Entwicklungsebenen (auch kulturell gesehen Quadrant UR, Zone 7 & 8) auftreten kann (Beispiel Gautama Buddha). Daher fragt er sich, was eigentlich Erleuchtung bedeutet, und kommt zu dem Ergebnis, dass es je nach Evolutionsstufe entsprechend unterschiedliche Varianten von Erleuchtung gibt. Eine Erleuchtung vor 2500 Jahren muss demnach auf einer anderen Ebene stehen als eine in der heutigen Zeit, geschweige denn eine in ferner Zukunft. Dementsprechend definiert er sinngemäss: Erleuchtung hat nach heutigem Erkenntnisstand zwei Komponenten. Es gibt eine Erleuchtung in Richtung Form (höhere Entwicklungsstufen) und eine in Richtung Leere (Zustand-Stufen). Letztere ist schon auf weniger entwickelten Strukturstufen möglich, die erstere entsprechend nur auf (bzw. mit) der jeweils höchstmöglichen aktuellen Entwicklungsstufe. Angenommen Buddha war zu seiner Zeit auf dem höchsten Doppel- Level (Stufe/Form und Zustand/Leere) erleuchtet, dann hätte ein Mensch heute ein anderes (höheres) Doppel-Level ein Mensch der Zukunft wiederum ein anderes (höheres), wobei der Bereich Zustand/Form im Prinzip der selbe wäre. So ergibt sich für Wilber eine gleitende Skala der Erleuchtung. 49 Dieser exemplarische Blick in die Tiefe der Problematik zeigt: Wenn Stufen und Zustände unterschieden werden, entsteht ein integraleres, differenzierteres Bild von Spiritualität und spirituellem Wachstum, weil mehrere Perspektiven einbezogen werden können und müssen. Wichtig ist dabei die Frage nach dem genauen Verhältnis von, und dem Zusammenhang zwischen Stufen und Zuständen. Über diese Verhältnismöglichkeiten gibt das Wilber-Combs-Raster (in der bisherigen Form) keinerlei Auskunft. Hier wären noch viele Forschungen in Zone 1 & 2 (und auch anderer) nötig, die jedoch interdisziplinär und darüber hinaus transdisziplinär ausgewertet werden müssten. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befinden wir uns hier allerdings noch auf völlig neuem Boden. Aber die Richtung könnte stimmen. Ein integraler methodologischer Pluralismus scheint mir ein wichtiger Schritt in diese Richtung zu sein Eine integrale Mathematik der ursprünglichen Perspektiven Hier kommen wir nun zu einer sehr wichtigen Vertiefung, die die Anwendungskonsequenzen des IMP veranschaulicht und konkretisiert. Laut Wilber ergeben nämlich die acht Methodologien tatsächlich Perspektiven auf Perspektiven auf Perspektiven. Dazu führt er aus: 49 Dieses äusserst komplexe Thema behandelt Wilber ausführlich, ebd. Kapitel 4, S.123 ff. und Anhang II, S. 320 ff. 23

28 Bei Meditation zum Beispiel geht es um eine innere Sicht einer innerlichen Sicht einer individuellen Sicht. Francesco Varelas Ansatz einer biologischen Phänomenologie ist die äussere Sicht der inneren Sicht der äusserlichen Sicht. Hermeneutik ist die innere Sicht der innerlichen Sicht der kollektiven Sicht. An der Lokalisierung jeder Zone sind mindestens drei Hauptperspektiven beteiligt. 50 Wenn man auf diese Weise alle Zonen und Kombinationsmöglichkeiten durchgeht, ergeben sich vielfältige Perspektiven und Beschreibungen, die allerdings sprachlich ziemlich aufwendig und daher schwer nachvollziehbar sind. Daher hat Wilber diesbezüglich einen neuen Typ mathematischer Schreibweise entwickelt, die er integrale Mathematik nennt. Dabei ersetzt Wilber die Variablen mit realen Perspektiven. Ich versuche, diese Schreibweise grundlegend zu skizzieren (was aber selbstverständlich nur die Spitze des Eisbergs darstellt). Beginnen möchte ich mit der folgenden Tabelle, die in einem Gesamtüberblick die integrale Mathematik der ursprünglichen Perspektiven darstellt. Wir sehen die vier Quadranten, und welche der acht Zonen sich in welchem dieser Quadranten befindet. Wir sehen, welche Methodologie welcher Zone zugeordnet ist. Und wir sehen, welche Perspektiven-Grundformel zu welcher Methodologie gehört: Quadrant OL: (innerlich-individuell /subjektiv) Zone 1 (Innenseite) > Phänomenologie: 1-p x 1-p x 1p Quadrant OR: (äusserlich-individuell /objektiv) Zone 5 (Innenseite) > Autopoiesis: 3-p x 1-p x 3p Zone 2 (Aussenseite) > (Entwicklungs-)Strukturalismus: 3-p x 1-p x 1p Zone 6 (Aussenseite) > Empirizismus: 3-p x 3-p x 3p Quadrant UL: (innerlich-sozial / inter-subjektiv) Zone 3 (Innenseite) > Hermeneutik: 1-p x 1-p x 1p*pl Quadrant UR (äusserlich-sozial / inter-objektiv) Zone 7 (Innenseite) > Soziale Autopoiesis: 3-p x 1-p x 3p*pl Zone 4 (Aussenseite) > Ethnomethodologie: 3-p x 1-p x 1p*pl Zone 8 (Aussenseite) > Systemtheorie: 3-p x 3-p x 3p*pl 50 Ebd. S

29 Bevor wir diese Formeln genauer anschauen, möchte ich ihre Elemente erklären, so wie sie von Wilber benutzt werden: 1p, 2p, 3p, steht für die 1., 2., 3. Person. Der Zusatz *pl steht für deren Pluralform. Dann gibt es Terme für die Sichtweisen oder Arten, diese 1., 2., 3. Personen zu betrachten: 1-p (mit Bindestrich) bedeutet einen Zugang der 1. Person zu einem Phänomen (Wissen durch direkte, interne Betrachtung), 3-p einen Zugang der 3. Person (Wissen durch Betrachtung aus der Entfernung). Das Zeichen x steht für die Verknüpfung von Perspektiven. Als Beispiel nehmen wir nun die Formel für die Phänomenologie im Quadranten OL, Zone 1: 1-p x 1-p x 1p. Diese Formel steht für reine Introspektion, also z.b. für Meditation: Eine Sicht der ersten Person (1-p) des Gewahrseins meiner ersten Person (1-p) von mir oder meiner ersten Person (1p). 51 Warum zur Darstellung dieser simplen Selbsterfahrung im eigenen Inneren drei Perspektiven benötigt werden, wird klarer, wenn wir als weiteres Beisspiel die Zone 2 aus demselben Quadranten nehmen, die Methodologie des Strukturalismus: 3-p x 1-p x 1p. Hier handelt es sich um die Sicht einer dritten Person (3-p) auf das Gewahrsein meiner ersten Person (1-p) von mir oder meiner ersten Person (1p). Diese 3-p-Sicht ist eine objektive Sicht von aussen auf mein inneres Erleben. Eine solche Perspektive von aussen nimmt gewöhnlich eine andere Person ausserhalb von mir ein; aber ich kann auch selber versuchen, mich und mein Innenleben objektiv wie von aussen zu betrachten (was allerdings ohne Hinzunahme der Sicht von anderen Personen sehr verzerrt sein kann). Ein extremes Gegenbeispiel ist die Formel aus dem Quadranten OR, Zone 6, der Domäne des Empirizismus: 3-p x 3-p x 3p. In diesem Bereich haben wir es mit individuellen Holons zu tun (3p), deren Aussensicht (3-p) von ausserhalb in objektiven Begriffen beschrieben wird (3-p). Dies ist der Ort der klassischen naturwissenschaftlichen Methodologien, wie z.b. Physik, Chemie, Biologie, Geologie, Astronomie aber auch der Verhaltensforschung. Diese Beispiele sollen genügen, um die prinzipielle Systematik und Notation der acht grundlegenden Methodologien vorzustellen. Selbstverständlich gibt es mehr und noch mehr Variablen einbeziehende Kombinationsmöglichkeiten. Aber wichtig ist für uns einfach die Feststellung, dass es nach Wilber verschachtelte Perspektiven gibt (ausgehend von den vier Quadranten, weiter untergliedert in die acht Zonen mit den entsprechenden wissenschaftlichen Methodologien), und dass es eine Möglichkeit gibt, diese formelhaft zu beschreiben. Damit ist der Grundstein gelegt für jedwede weitergehende integrale Betrachtung und Systematisierung der mehrdimensionalen Wirklichkeit des Kosmos. Insbesondere können wir nun die theoretischen Konsequenzen anschauen, die dies alles für die aktuelle Philosophie Ken Wilbers hat. 51 Ebd. S

30 2.3. Integrale Post-Metaphysik In vielerlei Hinsicht verweist die Darstellung des Integralen methodologischen Pluralismus (IMP) auf einen neuen theoretisch-philosophischen Hintergrund im Werk Ken Wilbers. Tatsächlich ist der IMP dessen praktischer Aspekt. Nun schauen wir direkt auf diesen Hintergrund. Wilber selbst charakterisiert diesen als einen völlig neuen Ansatz der Metaphysik, der eigentlich Postmetaphysik sei, da er vom traditionellen Ballast der Metaphysik (wie der Postulierung von prä-existierenden ontologischen Strukturen nach Spielart von Platon, der Archetypen, Patanjali oder des Yogachara Buddhismus) nichts mitschleppen müsse, und dennoch diese Strukturen bei Bedarf selbst hervorbringen könne. 52 Um nachvollziehen zu können, was Wilber mit Postmetaphysik meint, ist es hilfreich und notwendig, sich zu erinnern, was mit Metaphysik gemeint ist. Hier knüpfen wir bei dem an, was ich oben im Teil A (S. 3 5) zur Metaphysik zusammengefasst habe. Ohne dies an dieser Stelle wiederholen zu müssen, lässt sich feststellen, dass Wilber grundsätzlich mit der obigen Darstellung übereinstimmt, inklusive der Feststellung, dass die Metaphysik mit Aristoteles als Disziplin begann und mit Kant endete bzw. mit dessen kritischer Philosophie eine entscheidende Wende nahm, die seitdem das Denken aller hervorragenden Philosophen über Realität bestimmt. 53 Bevor ich genauer definiere und analysiere, was Postmetaphysik in diesem Kontext meint, möchte ich den Weg skizzieren, den Wilber nimmt, um seine integrale Postmetaphysik herzuleiten Herleitung: Von der Grossen Kette des Seins zur Postmoderne in drei Schritten Ein wesentliches Konstrukt der klassischen Metaphysik ist nach Ken Wilber die sogenannte traditionelle Grosse Kette des Seins, die er selber in seinen früheren Schaffensphasen befürwortet und verwendet hat. Verkürzt dargestellt besteht sie aus: Materie, Körper, Geist (Verstand), Seele und GEIST. 54 Abb. 11 zeigt ein Modell, demgemäss es eine Evolution der Ebenen gibt, die mit der Materie beginnend (1/A) sich immer weiter in Richtung GEIST (5/A+B+C+D+E) ausbrei- 52 Ebd. S. 68 f. 53 Ebd. S Wilber bringt als Beispiel die entsprechenden Ebenen des Vedanta-Hinduismus: Anna-Maya-Kosha (Hülle oder Ebene aus physischer Nahrung), Prana-Maya-Kosha (Hülle der schöpferischen Lebenskraft), Mano-Maya-Kosha (Ebene des Verstand-Geistes), Vijnana-Maya-Kosha (Ebene des höheren Geistes bzw. der Seele), Ananada-Maya-Kosha (Ebene der transzendentalen Glückseligkeit bzw. des kausalen Geistes) etc.; vgl. ebd. S

31 tet, wobei jeweils die höhere emergierte Ebene die vorherige transzendiert (und einschliesst). Evolution ist dementsprechend die Entfaltung des GEISTes von Materie zu Körper zu Geist (Verstand) zu Seele zu GEIST selbst. So entsteht eine grosse, verschachtelte Holarchie des Seins, wie sie laut Wilber von ihren grossen Vertretern von Plotin bis Aurobindo vertreten (und früher von ihm selbst in dieser Form) dargestellt wurde. Die folgende Abb. 12 zeigt noch einen weiteren Aspekt dieser Lehre von der grossen Kette, wonach sich nämlich die Ebenen der Wirklichkeit in der äusseren Welt in den Ebenen des Selbst (oder Ebenen von innerem Wissen und Sein ) widerspiegeln. 55 Wichtig bei dieser Sicht ist noch, dass die Evolution zwar durch die niederen Ebenen hindurch geschieht, aber nicht aus ihnen. Dahinter steht der esoterische Grundsatz: Höheres kann sich nicht aus Niederem entwickeln. Oder: Niederes kann nicht Höheres hervorbringen. Daher gibt es in dieser Weltsicht die Involution als vorausgehende Bedingung jeder Evolution. Es kann sich nur etwas ausfalten (evolvieren), was sich zuvor eingefaltet (involviert) hat: GEIST verliert, vergisst, entleert sich (Kenosis) Stufe für Stufe immer tiefer in die manifestierte Wirklichkeit (Schöpfung) hinein bis zur unteren materiellen Ebene (Involution) um dann wieder sukzessiv aufzusteigen, sich zu ent-wickeln, zu erwachen zu sich selbst (Evolution). Dies mag in sich ein stimmiges Interpretationsschema sein (vgl. Phase Wilber 2). Aber es überzeugt keinen Denker der Postmoderne. Es ist vielleicht gute Metaphysik aber gerade weil es Metaphysik ist, ist es heute nicht mehr akzeptabel. (Wir kommen unten noch genauer dazu, inwiefern das der Fall ist.) Wilber versucht nun zu retten, was zu retten ist und fragt (sinngemäss): Was ist von dieser traditionellen Sicht brauch- und auch unverzichtbar? Was ist überflüssig und bedeutungslos geworden? Zunächst trifft er eine wichtige Feststellung: Aus unserer heutigen Sicht waren die grossen metaphysischen Systeme der Prämoderne Interpretationsrahmen, in die weise Menschen ihre subjektiven spirituellen Erfahrungen einordneten: Schemata wie die grosse Kette waren Interpretationen lebendiger Erfahrungen sie waren kein feststehendes, rigides oder ontologisches Raster, das in alle Ewigkeit gültig ist. 56 Wilber zweifelt nicht an der Authentizität der diesen Systemen zugrundeliegenden Erfahrungen, aber er stellt die Angemessenheit der Interpretation einiger dieser Erfahrungen in Frage. So schlägt er vor, dass wir diese Erfahrungen, da die Evolution selbst kontinuierlich voranschreitet, auf der Grundlage neuer Horizonte in einen neuen Kontext und einen neuen Bezugsrahmen stellen, welche auf einem Netzwerk von Interpretationen beruhen, und die im 55 Vgl. ebd., S Ebd. S

32 Licht der modernen und postmodernen Beiträge angemessener sind. So könne das Endresultat die besten der modernen und postmodernen Formen der Entfaltung von GEIST selbst vereinen. 57 Dies ist im Grunde eine einfache, grundlegende Definition seines Konzeptes der integralen Post-Metaphysik. Wilber geht in seiner Darstellung drei Schritte. D.h. er sieht in der klassischen grosse Kette des Seins drei Probleme und drei entsprechende Lösungen: Schritt 1: Das Problem: In den Darstellungen der traditionellen Metaphysik (vgl. Abb. 11 u. 12) sind sämtliche Ebenen, die höher sind als Materie, tatsächlich buchstäblich metaphysisch, also jenseits von Physik und Materie. Dementsprechend wäre z.b. das komplexe Gehirn des Menschen (Materie) auf einer niedrigeren Seins-Ebene angesiedelt als die Gefühle eines Wurms (Bewusstsein). Hier stimmt offenbar etwas überhaupt nicht. Diese Unstimmigkeit wird erklärbar, wenn man sich klarmacht, dass die metaphysischen Landkarten sich auf innere, subjektive Erfahrungen wie Gebet, Meditation, Kontemplation beziehen (Zone 1, Quadrant OL). Die Beziehung zwischen menschlichem Bewusstsein und menschlicher Neurophysiologie ist für die Phänomenologie der Introspektion weder einsichtig noch zugänglich. Zudem war dieses Wissen in der Prämoderne noch nicht verfügbar: Plotin wusste noch nichts von Dopamin, Serotonin und synaptischen Verbindungen. Die Lösung: In der manifesten Welt ist das, was wir als Materie bezeichnen nicht die unterste Sprosse im Spektrum der Existenz, sondern die äussere Form jeder Sprosse im grossen Spektrum. Materie ist nicht niedriger und Bewusstsein höher, sondern Materie und Bewusstsein sind der äussere und der innere Aspekt jeder Gegebenheit. 58 Dies ist im Grunde die Hinzunahme der linken Seite des Vier- Quadranten-Modells als Korrektur und Ergänzung der traditionellen Schemata (vgl. Abb. 4). Die unsichtbaren Ebenen sind hier nicht mehr oberhalb, sondern neben der sichtbaren Welt, bzw. nicht aussen sondern innen. Statt um meta-physische, handelt es sich um intra-physische Realitäten. Damit schliesst Wilber nicht kategorisch aus, dass es auch trans-physische Realitäten (Transzendenz) geben mag, betont aber, dass vieles von dem, was die Prämoderne für etwas über der Welt Stehendes hielt, in Wirklichkeit (bzw. aus heutiger Sicht!) innerweltlich ist. 57 Ebd. 58 Ebd. S Kursiv-Setzung der wörtl. Zitate in diesem Abschnitt von mir. 28

33 Schritt 2: Das Problem: Vieles von dem, was von den Weisen der prämodernen Kulturen für metaphysische Absolutheiten gehalten wurde, ist in Wirklichkeit kulturell geprägt und konditioniert 59, d.h. diesseitig relativ. Die Prämoderne weiss noch nichts von sozialer Interaktion und gegenseitiger kultureller Durchdringung. Zwar passierte dies in der Gesellschaft und zwischen den Kulturen (wie wir heute wissen) immer schon, aber es wurde früher nicht als eigener Bereich erkannt und wissenschaftlich reflektiert. Die entsprechenden metaphysischen Schemata bezogen sich daher allein auf das Individuum. Soziale Gebilde gehörten (wie der Körper des Individuums und von diesem nicht differenziert) der untersten, materiellen Ebene der Wirklichkeit an. Das bedeutet: Die prämoderne Sicht konnte weder von den modernen wissenschaftlichen Entdeckungen noch von den tiefgreifenden Enthüllungen der Postmoderne (wie z.b. Ethnomethodologie, kultureller Kontextualismus, Soziologie des Wissens) profitieren. Die Lösung: Die unvermeidbare Existenz des kulturellen Kontexts bedeutet nicht, dass es keine kulturübergreifenden oder universellen Wahrheiten gibt. Sie bedeutet lediglich, dass wir beim Benennen dieser Wahrheiten sehr viel sorgfältiger vorgehen müssen, als die Metaphysik sich das vorstellte; und dass wir dabei Forschungsmethoden benutzen müssen, und keine spekulative Metaphysik. 60 Konkret bedeutet der zweite Schritt von der Metaphysik zur integralen Post-Metaphysik das Übernehmen des vollständigen AQAL-Rahmens und damit aller heute zur Verfügung stehenden Methodologien. Auf die Inhalte der Quadranten bezogen bedeutet das: - Quadrant UR: soziale Systeme > kollektive Systeme oder kollektive äussere Seiten von individuellen Organsimen, die in der äusseren oder sensomotorischen Welt sichtbar sind, z.b. Ökosysteme, geopolitische Systeme, technisch-ökonomische Produktionsformen. Die Systemtheorie in ihren diversen Spielarten ist hier die massgebliche Methodologie. - Quadrant UL: sämtliche inneren Aspekte von Gruppen oder Kollektiven > Gruppenwerte, Identitäten, Weltanschauungen, kulturelle Überzeugungen. Dieser Bereich ist die Domäne der postmodernen Methodologien, wie z.b. des Poststrukturalismus. - Quadrant OL: das Ich und die inneren Gefühle und Werte. Dies ist nach wie vor die Domäne der grossen spirituellen Traditionen, sowie der Disziplinen, die dies systematisch kartographieren. 59 Ebd. S Ebd. 29

34 - Quadrant OR: das Es, die äussere Form aller fühlenden Wesen. Hier sind die klassischen harten Wissenschaften zu Hause: Physik, Chemie, Biologie, Astronomie, Neurophysiologie. Dies ist das Hoheitsgebiet der Moderne. 61 Für Wilber repräsentieren diese vier Quadranten die vier untrennbaren Dimensionen des In-der-Welt-Seins jedes Individuums und müssen unbedingt in einer integralen Post-Metaphysik berücksichtigt werden. Schritt 3: Das Problem: Auf dem Hintergrund der Tatsache, (1.) dass die Prämoderne keine Klarheit über die Rolle der Materie besitzt und (2.) die Alten sich feinstoffliche Energie deshalb grundsätzlich als metaphysisch oder übernatürlich vorstellten; (3.) aber ausgehend von der modernen Auffassung von Materie, die diese nicht als unterste Sprosse, sondern als Äusseres begreift, stellt sich die Frage, wie können wir (4.) zu einer angemessenen Neuinterpretation der Beziehung zwischen Feinstofflichen Energien und grobstofflichen Formen gelangen? 62 Dies ist zugegebenermassen ein Spezialproblem, das aber gerade für spirituell interessierte Zeitgenossen bedeutsam sein könnte, die sich mit Esoterik beschäftigt haben. Feinstoffliche Energien waren bisher eine Domäne einer metaphysischen Esoterik. Also fragt Ken Wilber: Wenn Materie nicht die Grundlage aller Ebenen, sondern das Äussere aller Ebenen ist, wie passt dann feinstoffliche Energie in dieses Schema? 63 Die Lösung: Wilber bietet drei Hypothesen 64 : 1. Das Fortschreiten der Evolution geht einher mit einer zunehmenden Komplexität grobstofflicher Form. 2. Die wachsende Komplexität der Form (im oberen rechten Quadranten) korreliert mit wachsendem innerem Bewusstsein (im oberen linken Quadranten). 3. korreliert die wachsende Komplexität grobstofflicher Form mit einer wachsenden Subtilität von Energien. Für individuelle Wesen: Fortschreitende Evolution führt zu fortschreitender Komplexität von grobstofflicher Form (oben rechts), die mit einem Fortschreiten des Grads an Bewusstsein (oben links) und im oberen rechten Quadranten selbst mit entsprechend immer subtiler werdenden Energien korreliert. Diese Hypothesen bedeuten für Wilber die Möglichkeit, feinstoffliche Energien aus dem Feld der Metaphysik hinaus zu holen: Indem er sie in den oberen rech- 61 Vgl. zu dieser Aufzählung: ebd. S. 306 f. 62 Ebd. S Ebd. 64 Ebd. S

35 ten Quadranten platziert, holt er sie ins Diesseits und leistet seiner Einschätzung nach vielleicht zumindest einen Beitrag der Vervollständigung der grundlegenden Schritte für einen gangbaren Weg von der Metaphysik zur integralen Postmetaphysik Weiterführung: Grundlegende Implikationen Die vorangegangene Darstellung war in gewisser Hinsicht eine sehr konkrete schrittweise Herleitung der integralen Postmetaphysik ausgehend vom Beispiel der metaphysischen Grossen Kette des Seins. Wilber versucht damit zu zeigen, wie bisher prämoderne, aber wertvolle und unverzichtbare (!) Inhalte ihres unzeitgemässen metaphysischen Beiwerks entkleidet, und in einen nunmehr postmodernen Bezugsrahmen gestellt rekonstruiert und weiterhin nutzbar gemacht werden können. Genauer gesagt handelt sich dabei um den integralen Bezugsrahmen der AQAL-Matrix, denn für Wilber ist die postmoderne Sicht bei aller Wertschätzung ihrer bahnbrechenden Entdeckungen in soziokultureller Interaktion allein zu einseitig, da diese ja in seinem System (nur) dem unteren linken Quadranten zugehört. Genauso ist für ihn die monologische, auf äussere Es-heiten ausgerichtete Wissenschaft der Moderne zu einseitig, gehört diese doch (nur) dem oberen rechten Quadranten an. Die Lösung ist daher eine integrale Post-Metaphysik (praktisch gesehen: ein integraler methodologischer Pluralismus), die versucht, alle Sichtweisen einzubeziehen und diesen den ihnen gebührenden Platz zuzuweisen. Integration bedeutet auch, den einzelnen Perspektiven ihre Grenzen zuzuweisen, sofern diese sich absolut setzen wollen. Im Folgenden möchte ich nun versuchen, genauer auf die Implikationen einer integralen Post-Metaphysik in Abgrenzung zur Metaphysik einzugehen. Beginnen möchte ich nochmals bei der Theorie der Grossen Kette des Seins, wie Wilber sie analysiert hat. Demgemäss haben die Theoretiker der Grossen Kette drei wesentliche Dinge behauptet 66 : 1. Alle Phänomene alle Dinge und Ereignisse, Menschen, Tiere, Mineralien, Pflanzen sind Manifestationen des verschwenderischen Überflusses und der Fülle von GEIST. GEIST ist also mit jedem und allem untrennbar verwoben, und sogar die ganze Welt der Materie und der Natur ist ein sichtbarer, fühlbarer Gott, wie es bei Platon heisst (die Fülle von GEIST). 2. gibt es deswegen in der Natur keine Lücken, keine fehlenden Verbindungsstücke, keine unüberbrückbaren Dualismen, weil jeder und alles mit jedem und allem verwoben ist (das Kontinuum des Seins). 65 In diesem Zusammenhang verweist Wilber auf eine umfassendere akademische Erläuterung dieses Themas in Exzerpt G, siehe ebd. S Siehe hierzu ebd. S. 316 f. 31

36 3. weist das Kontinuum des Seins trotzdem Abstufungen auf, weil in manchen Dimensionen zahlreiche verschiedene Emergenzen auftauchen, die in anderen nicht auftauchen, sodass bei Emergenzen im speziellen Sinne Lücken existieren (die Hierarchie des Seins). Nach Wilber war diese Sicht der allseits akzeptierte Status Quo der grossen Philosophen der Prämoderne. Ihrem Weltbild gemäss bestand die Grosse Kette des Seins in unterschiedlicher Spielart aus einer Fülle von Ebenen. (Die Version Materie-Körper- Geist-Seele-GEIST ist nur eine sehr reduzierte Reihenfolge.) Diese Ebenen waren sowohl Ebenen des Seins als auch Ebenen der Erkenntnis (vgl. Abb. 12). Egal in welcher Spielart diese Ebenen betrachtete man als gegeben, als prä-existent! Ob man es glaubte, entdeckte oder nicht: Sie waren als solche immer schon da. Und genau das bezweifelte zunächst die Moderne und später die Postmoderne. Die Moderne erkannte nur noch die unterste, materielle Ebene des Seins an. Und die Postmoderne erklärte einfach alles als kulturell konditioniert und konstruiert, also als Metaerzählung unglaubhaft auch die objektiven Erkenntnisse der Moderne (vgl. hierzu oben unter 2.: Lyotard). Dadurch gerieten die prämodernen Selbstverständlichkeiten einer Ontologie der Seinsebenen in Erklärungszwang. Auch wenn der ganze Sachverhalt sehr komplex ist: Ken Wilber kommt zu der Schlussfolgerung, dass die prämoderne, metaphysische Sicht nicht verteidigt werden kann und in dieser Form aufgegeben werden muss. Er glaubt zwar, dass sowohl die Moderne als auch die Postmoderne mit der völligen Dekonstruktion der Metaphysik das Kind mit dem Bade ausgeschüttet hat. Aber die Metaphysik in ihrer prämodernen Form hält er für bedeutungslos, rückwärtsgerichtet und unzeitgemäss. Sie hält der kritischen Vernunft unserer Tage einfach nicht mehr Stand. Wilber schlägt drei Schritte vor, mit deren Hilfe die seiner Einschätzung nach unbedingt wichtigen Aspekte der Metaphysik überprüft und auf den neuesten Stand gebracht werden müssen und können: Die etwa zehn Ebenen der Realität sind keine präexistenten Strukturen [, die darauf warten entdeckt zu werden]. Selbst WENN wir einräumen, dass es so etwas wie zehn Realitätsebenen gibt, dürfen wir diese Ebenen nicht als unabhängig existierende Strukturen begreifen, sondern müssen sehen, dass sie zum Teil Kon-strukte des erkennenden Subjekts sind das heisst: Strukturen des menschlichen Bewusstseins. 2. die Methoden der Verifizierung der Existenz dieser Bewusstseinsstrukturen können nicht länger darin bestehen, ihre Existenz einfach zu behaupten, weil die Traditionen gesagt haben, es gäbe sie; noch kann ihre Existenz lediglich auf Introspektion oder Meditation gründen (oder anderen Aussagen und Behauptungen, die angeblich die Kultur transzendieren). Sie müssen zumindest in irgendeiner Form der Forderung der Moderne nach objektiven Beweisen und der Forderung der Postmoderne nach einer 67 Ebd. S. 319 f. Da diese drei Schritte inhaltlich und argumentativ sehr zentral sind, zitiere ich sie hier fast in voller Länge, habe aber ergänzende Gedanken verkleinert. 32

37 intersubjektiven Grundlage entsprechen weil sie sonst in erster Linie einen gegebenen Mythos vertreten (oder eine gegebene Mythologie; Mythen sind Wahrheiten, die ohne angemessene Beweise behauptet werden und stellen damit die Typen von Behauptungen dar, welche die Moderne kühn bekämpfte, um sie zu überwinden, weil es sich hier nur allzu oft um empirische Unwahrheiten handelt, die imperialistische Macht bemänteln); oder, im zweiten Fall, den Mythos des Gegebenen postulieren (Behauptungen aufstellen, die vorgeben, sie seien frei vom kulturellen Kontext und damit die Typen von Behauptungen darstellen, welche die Moderne kühn bekämpfte, um sie zu überwinden, weil sie nur allzu oft Formen von falschem Bewusstsein sind, die Marginalisierung und Unterdrückung verdecken). 3. können wir diese Bewusstseinsstrukturen nicht als ewig oder zeitlos gegeben annehmen es handelt sich hier nicht um Archetypen, nicht um ewige Ideen im Geist Gottes, nicht um kollektive Formen ausserhalb der Geschichte, unvergängliche eidetische Bilder usw. Wir müssen diese postmetaphysischen Ebenen des Seins und Wissens hauptsächlich betrachten als Formen, die sich im Verlauf der Zeit, Evolution und Geschichte entwickelt haben. [Wilber nennt sie an anderer Stelle: Kosmische Gewohnheiten, die zwar nicht ontologisch prä-existent sind, aber sobald sie sich entwickelt haben, unabhängig vom Individuum existieren und prägen.] Das soll nicht heissen, dass eine spirituelle Philosophie völlig ohne a priori- Formen auskommen kann (das kann keine Philosophie); aber je weniger desto besser. Und die a priori- Formen, die postuliert werden, sollten zumindest mit einigen Verweisen auf die modernen und postmodernen Formen der Rechtfertigung (und Gültigkeitserklärung) verteidigt werden können. Wenn wir einfach behaupten, dass sie existieren, reicht das eindeutig nicht aus Anwendung: Wie postmetaphysisches Denken funktioniert Nachdem grundlegende Implikationen einer integralen Post-Metaphysik vorgestellt wurden, stellt sich nun die Frage: Wie sieht das konkret aus? Oder wie kann es aussehen, wenn man diese Implikationen konsequent anwendet? Eine allgemeine Antwort ist: Der integrale methodologische Pluralismus ist die konsequente Anwendung postmetaphysischen Denkens. Davon ausgehend versucht Ken Wilber dies ganz fundamental zu erschliessen und fragt: Welche Adresse hat ein Objekt im Kosmos? Dabei benutzt er eine Terminologie aus der strukturalistischen Linguistik 68 : Ausgangspunkt sind die Signifikanten (Bezeichnungen, Symbole), z.b. Hund, Weihnachtsmann, die mathematische Wurzel aus minus eins, Leerheit. Haben diese Signifikanten einen tatsächlichen Referenten (ein reales Bezugsobjekt) und sind sie damit ein korrektes Signifikat (eine bedeutungsvolle Bezeichnung)? Wenn ja, wo kann man den gesuchten Referenten finden? Wo ist er lokalisierbar? Wo ist seine Adresse (im Kosmos)? Als Richtungsweisung nennt Wilber folgende Formel: Kosmische Adresse = Höhe + Perspektive. Damit ist gemeint: Wenn man im postmetaphysischen Denken einen realen Referenten lokaliseren will, dann muss man so genau wie möglich seine Kosmische Adresse angeben. Dabei sind Höhe und Perspektive zumindest die notwendigen Komponenten, 68 Vgl. Ferdinand de Saussure u.a. 33

38 die ermöglichen, den Referenten im AQAL-Raum finden zu können. Gemäss Wilber gilt dies für jeglichen Referenten bzw. dessen Signifikanten, egal ob es sich um einen spirituellen oder gegenständlichen handelt (siehe obige Beispiele Hund, Leerheit usw.) Das grundlegende Koordinatensystem ist der AQAL-Raum, wie er z.b. in Abb. 3 oder 4 als Quadranten-Modell dargestellt ist. Höhe meint die Ebene der Entwicklung; Perspektive meint den Quadranten oder noch detaillierter: die Zone. Das Vier- Quadranten-Schema ist nur ein sehr grobes Raster. Je detaillierter die Angaben und Komponenten sind, desto genauer kann die Adresse bestimmt werden. Am besten wäre die gesamte AQAL-Matrix: alle Quadranten (alle Zonen), alle Ebenen, alle Linien, alle Zustände, alle Typen. 69 Dennoch dient das Vier-Quadranten-Schema als erste, grundsätzliche Navigationshilfe. Die Skalen des Diagramms zeigen die Ebenen und ihre jeweils entsprechenden Korrelationen in allen vier Quadranten (siehe Abb. 4). Zur Komponente: Höhe Zur besseren Orientierung und Anschauung benutzt Wilber eine Grundskala von zehn postmetaphysischen Hauptebenen des Seins und Wissens (die ersten zehn Ebenen von Abb. 13), die ich hier extra (an absteigender Reihenfolge) zeigen möchte 70 : 1. Infrarot - archaisch, sensomotorisch 2. Magenta - magisch-animistisch 3. Rot - egozentrisch, Macht, magisch-mythisch 4. Bernstein - mythisch, ethnozentrisch, traditionell 5. Orange - rational, weltzentrisch, pragmatisch, modern 6. Grün - pluralistisch, multikulturell, postmodern 7. Petrol - beginnendes integrales Denken, niedere Schau-Logik, systematisch 8. Türkis - globales Denken, hohe Schau-Logik, höherer Geist, Verstand 9. Indigo - luzides Denken, transglobal, erleuchteter Geist 10. Violett - Meta-Geist und Übergeist (Die Farben haben gegenüber den Zahlen den Vorteil, dass sie fliessend ineinander übergehen und die Anzahl der Ebenen sich so mehr relativiert. Auch kann man sie sich unter Umständen leichter merken als Zahlen.) Wenn wir diese Skala vor Augen haben und nun zu der Formel: Kosmische Adresse = Höhe + Perspektive zurückkehren, dann bedeutet Höhe, dass ein Referent, der in einer bestimmten Ebene seine kosmische Adresse hat, nur ab dort (d.h. in dieser Ebene und von allen höheren Ebenen aus weil es ja evolutive Ebenen sind) entdeckt werden kann, und nicht auf den vorausliegenden unteren Ebenen. Wilber bringt als erste Regel ein sehr heikles Beispiel, wenn er dementsprechend behauptet: Ökosysteme existieren nur in einem Weltraum von Türkis und hö- 69 Nebst der Mathematik der Perspektiven und deren formelhafter Schreibweise (vgl. diese Arbeit: ) hat Wilber auch ein Notationssystem für die anderen AQAL-Komponenten entwickelt, das mit der Perspektiven-Notation kombiniert werden kann. 70 Vgl. ebd. S Wilber betont, dass diese Ebenen postmetaphysisch sind: Sie sind nicht prä-existent, sondern haben sich entwickelt und etabliert in Zone 2 (Quadrant OL). 34

39 her. 71 Abgesehen davon, dass ich die Höhe hier für falsch eingeschätzt halte (es müsste wohl mindestens grün sein), scheint diese Behauptung eine Provokation gegen jeden gesunden Menschenverstand zu sein: Ökosysteme existieren doch einfach immer schon, unabhängig davon, ob das jemand realisiert oder nicht. Aber genau an diesem provokanten Beispiel macht Wilber deutlich, wie integrale Post-Metaphysik in ihrer Konsequenz funktioniert: Wir können nicht eine einzelne vorgegebene, ahistorische Welt postulieren, die einfach da ist, und zu der begriffliche Methoden uns in unterschiedlichem Masse Zugang verschaffen. Wenn das der Fall wäre, dann würden Menschen das, was wir heute als Ökosysteme denken, in tausend Jahren wahrscheinlich für Energiepfuhle voll dunkler Materie halten, die den Zugang zu einem elfdimensionalen Hyperraum kontrollieren Niemand ist also jemals im Besitz einer Wahrheit, sondern lediglich von graduellen Unwahrheiten. Das ist der Mythos des Gegebenen; das ist genau das, was die Postmoderne in Grund und Boden stampfte, und genau darauf können wir uns nicht glaubwürdig berufen. 72 Zu den Ökosystemen erklärt Wilber weiter sehr aufschlussreich: Ökosysteme existieren nur in türkisen [grünen!] oder höheren Weltenräumen. Und existieren bedeutet hier ex-ist : in Erscheinung treten, erkannt sein, entdeckt sein, vierfach umgesetzt sein [vier Quadranten] alles, ausser Teil einer vorgegebenen Welt zu sein, die einfach herumliegt und darauf wartet, dass sie jemand wahrnimmt. Zur kosmischen Adresse eines Objekts gehört auch die Tatsache, dass Objekte nur auf zahlreichen verschiedenen Entwicklungsebenen ins Dasein treten oder umgesetzt werden. Ob sie auch in irgendeiner anderen Hinsicht existieren, KANN AUF KEINEN FALL GE- WUSST WERDEN. 73 Die Annahme, (die/jegliche) Objekte existierten unabhängig von einem erkennendem Geist, ist daher für Wilber nichts als der Mythos des Gegebenen, also reine Metaphysik. Zur Komponente: Perspektive Nach Ken Wilber ist die Perspektive einfach der Quadrant, in dem der Referent ex-istiert. Das metaphysische Weltbild geht seiner Darstellung nach einfach von einem perspektiv-freien Universum aus. Dort existieren die Dinge an sich frei von Perspektiven und Kontexten. Dies hält er für eine äusserst egozentrische Variante des Mythos des Gegebenen. Demgegenüber stellt er markant seine Grundthese: 71 Ebd. S. 388 f. 72 Ebd. S Wenn ich Wilber recht verstehe, dann meint er damit, dass es kein Ding an sich gibt, das ein Ökosystem ist. Das, was wir heute Ökosystem nennen, wurde früher anders wahrgenommen und bezeichnet und wird in Zukunft anders wahrgenommen und bezeichnet werden. 73 Ebd. S

40 Sämtliche reale Objekte sind an erster Stelle vor allem Perspektiven sie werden NICHT aus Perspektiven gesehen, sondern SIND Perspektiven. 74 Dazu führt er weiter aus: Alle Begebenheiten haben vier Dimensionen/Perspektiven/Quadranten. Das sind vier Dimensionen dessen, was sie sind, und nichts von ihnen Getrenntes denn es gibt nichts Getrenntes davon, wie die Dinge in Erscheinung treten; es gibt nur, wie sie in Erscheinung treten, und sie treten IMMER BEREITS als Perspektiven in Erscheinung. 75 Also muss zumindest der Quadrant spezifiziert werden, wenn auf den Referenten verwiesen wird. So ist z.b. ein Ökosystem ein Sie (es Plural) oder ein Gebilde/eine Begebenheit im unteren rechten Quadranten. Daher lautet die kosmische Adresse eines Ökosystems: Ökosystem = Türkis [ ] + unten rechts. Dies sei nur eine generelle Postanschrift, wie Wilber sagt, die noch erweitert werden könne. Aber es sei eine eindringliche Aufforderung, uns daran zu erinnern, dass die Dinge nicht in einer vorgegebenen Welt existieren. Bezüglich der Perspektive kommt noch etwas sehr Wichtiges hinzu: Wenn im Universum etwas lokalisiert werden soll, dann reicht es nicht, nur die Adresse des Objektes (des Wahrgenommenen) anzugeben, sondern es muss auch die Adresse des Subjektes (des Wahrnehmenden) angegeben werden. Denn Wilber erinnert daran, dass man in der postmetaphysischen Welt Subjekt und Objekt nicht radikal trennen kann. Wilber erwähnt hier als Analogie Einsteins spezielle Relativitätstheorie, wo das Verhältnis der Dinge zueinander absolut relativ zueinander ist: Nirgendwo im Universum gibt es einen festen Punkt, den wir als ein Zentrum betrachten können; die Dinge sind immer nur in Relation zueinander zu lokalisieren. Um dieses Prinzip auf das postmetaphysische Denken bzw. auf die Lokalisation von Betrachter und Referenten anzuwenden, führt Wilber zusätzlich zum Begriff des Quadranten, den des Quadriviums ein und erklärt: Ein Quadrant ist die Perspektive eines Subjekts; ein Quadrivium ist die Perspektive, aus der das Objekt betrachtet wird. Weil ein Objekt durch einen bestimmten Quadranten oder von einem bestimmten Quadranten aus betrachtet wird, betrachtet das Subjekt das Objekt durch einen Quadranten, und das Objekt selbst existiert in einem Quadranten. In beiden Fällen muss der Quadrant der wahrnehmenden Person und der Quadrant (Quadrivium) des Wahrgenommenen spezifiziert werden, um die kosmische Adresse des Referenten zu wissen. 76 Zur Frage, wie in einem postmetaphysischen Universum etwas lokalisiert werden kann, bringt Wilber folgende Zusammenfassung 77 : 74 Ebd. S Ebd. 76 Ebd. S. 344 f. 77 Ebd. S. 345 f. Verkleinerung von mir. 36

41 1. Da es kein festes Universum gibt und noch nicht einmal eine grundlegende Ebene [es sind nach oben und unten immer weitere Ebenen], kann die Lokalisierung eines Phänomens, Dings, Ereignisses, Prozesses oder Holons nur in Relation zueinander spezifiziert werden. 2. Ausserdem gibt es keine vorgegebene Welt, die unabhängig von jeder Wahrnehmung dieser Welt existiert. Noch sind sämtliche Dinge lediglich Wahrnehmungen. Stattdessen gibt es die totale Summe sich gegenseitig enthüllender Dinge und Ereignisse, die sich relativ zueinander (d.h. relativ zu ihrer gegenseitigen Perspektive) enthüllen. In Wirklichkeit bedeutet das, dass jedes Ding, bevor es irgendetwas anderes ist, eine Perspektive ist. Und das heisst, es gibt in der manifesten Welt keine Wahrnehmungen, sondern nur Perspektiven. Um es unverblümt zu sagen: Wahrnehmung, Erfassen, Gewahrsein, Bewusstsein usw. sind alles monologische Abstraktionen der dritten Person, die keinerlei Realität besitzen. Soweit wir wissen oder wissen können, besteht die manifeste Welt aus fühlenden Wesen mit Perspektiven und weder aus Dingen mit Eigenschaften, noch aus Subjekten mit Wahrnehmung, noch Vakuumpotentialen, Dharmas, Strings, Hologrammen, Biofeldern usw. Das sind alles Perspektiven, die in Bezug auf ein fühlendes Wesen relativ sind. 3. Um also den Ort einer Begebenheit zu spezifizieren [ ] müssen wir sowohl den Ort des Wahrnehmenden als auch den Ort des Wahrgenommenen relativ zueinander spezifizieren. Dieser Ort hat mindestens zwei Komponenten: eine vertikale, die Entwicklung betreffende und evolutionäre Komponente (Höhe) und die Perspektive, aus welcher (Quadrivium) oder durch welche (Quadrant) Zugang zu einer Gegebenheit gewonnen wird. Wir können noch weitere Komponenten bestimmen aber diese beiden (Ebenen und Quadranten) sind das minimal Erforderliche. Wenn wir dies formelhaft zusammenfassen, dann gilt: Grundformel: Kosmische Adresse = Höhe + Perspektive Spezifizierung sowohl für den Wahrnehmenden/das Subjekt als auch für das Wahrgenommene/das Objekt: Kosmische Adresse = (Höhe + Perspektive) s x (Höhe + Perspektive) o Oder Variation mit Terminologie des Quadranten (Perspektive, durch die etwas gesehen wird) und des Quadriviums (Perspektive, aus der etwas betrachtet wird): Kosmische Adresse = (Höhe und Quadrant) x (Höhe und Quadrivium) Wie schon in erwähnt (vgl. Fussnote 69) können auch noch die Linien, die Zustände und die Typen jeder Begebenheit spezifiziert und angegeben werden. Aber für Wilber ist das obige zumindest das notwendige Minimum, um eine integrale Post-Metaphysik konsequent zu betreiben. Bei alldem ist (logischerweise) noch folgende Feststellung äusserst wichtig: Egal, welche Landkarte (z.b. das Quadranten-Modell, Abb. 3/4) man benutzt es muss dabei bewusst sein, dass es keine Landkarte einer (ontologisch) vorgegebenen 37

42 Welt ist, sondern eine Landkarte der/von Perspektiven. Und diese Landkarte ist nicht objektiv von einem neutralen externen Standpunkt aus erstellt, sondern hat ihrerseits eine ganz konkrete kosmische Adresse innerhalb des ganzen Systems! Die kosmische Adresse der Landkarte AQAL-Matrix (oder auch des ganzen integralen Ansatzes von Ken Wilber) ist lokalisierbar und ex-ist-iert im Weltenraum von Türkis aufwärts, von der Perspektive der dritten Person (Quadrant OL) aus betrachtet, die davon in einer objektiven Es-Sprache (Ouadrivium OR) redet. Das bedeutet: Nur ab dem Weltenraum von Türkis können Subjekte in der dritten Person die Referenten des entsprechenden Signifikanten AQAL-Matrix hervorbringen und umsetzen bzw. die korrekten Signifikate hervorbringen. Wilber dazu: Ohne Angabe der kosmischen Adresse sowohl des Wahrnehmenden als auch des Wahrgenommenen ist jede Äusserung über die Welt oder über Realität schlichtweg absolut bedeutungslos. 78 Nur auf diese Weise kann laut Wilber die Metaphysik (in ihrer überholten Version) überwunden, ihre wertvollen Aspekte jedoch rekonstruiert werden, nämlich in einer integralen Post-Metaphysik. Mit ihrem methodologischen Pluralismus bewahrt diese auch vor einseitigen und damit falschen Verabsolutierungen der Postmoderne (wie vor jeglicher einseitig-verabsolutierender Perspektive). Wilber behauptet nämlich, dass selbst die Vertreter der Postmoderne, die meinen, die Metaphysik zu überwinden, in Wirklichkeit in subtileren Versionen von Metaphysik befangen seien, denn Metaphysik sei alles, was nicht alle AQAL-Komponenten einer Begebenheit selbst-bewusst aufdecke Konsequenzen im Hinblick auf Spiritualität und Transzendenz Was bedeutet das bisher Dargestellte für Spiritualität? Was bedeutet es für den Glauben an einen transzendenten Gott oder das Konzept einer transzendenten Wirklichkeit? Wenn Metaphysik als sinngebende Grundlage für Spiritualität ausfällt, was bedeutet und wie funktioniert dann eine postmetaphysische Spiritualität im Sinne Wilbers? Ist Transzendenz auch postmetaphysisch denkbar? Hat sie einen Platz im neuen integralen Ansatz Wilbers? Ist eine postmetaphysische Theologie denkbar? Diese Fragen führen zunächst zu dem sicher interessantesten Anspruch einer integralen Post-Metaphysik: Die Bedeutung einer Aussage ist der Weg ihrer Umsetzung. Ken Wilber behauptet: Wenn wir das einmal verstanden haben, werden wir, wie ich glaube, feststellen, dass es einen völlig neuen Weg gibt, spirituelle Realitäten 78 Ebd. S Vgl. ebd. S

43 zu diskutieren, einen Weg, der Möglichkeiten und Mittel enthält, die Existenz dieser Realitäten zu beweisen. 80 Ganz prinzipiell können wir schon mal feststellen: Wilber macht keinen Unterschied, um welchen Referenten es sich jeweils handelt. Für jeden Referenten gilt dasselbe Prinzip. Das, was also vorgängig dargestellt wurde, gilt auch für spirituelle Referenten oder Fragen. Wenn man einen beliebigen Signifikanten hat und wissen will, ob dessen Referent existiert, dann muss man seine kosmische Adresse ausmachen egal ob es sich um den Signifikanten Hund oder Gott handelt. Wenn man die Adresse gefunden hat, kann man gemäss der ihr entsprechenden Methodologie nachschauen, ob man den Referenten wahrnehmen kann. Und jede Begebenheit kann aus unterschiedlicher Perspektive betrachtet werden. Aber schauen wir uns den Signifikanten Gott an. Wilber stellt fest, dass man aus der Perspektive der dritten Person drei Möglichkeiten hat, über etwas oder eben Gott zu sprechen: Wir können (a) metaphorisch, analogisch, kataphatisch beschreiben, wie etwas ist. Wir können (b) negativ, apophathisch beschreiben, was etwas nicht ist. Und wir können (c) positiv, behauptend, ontologisch beschreiben, was etwas ist. Dies anwendend auf Gott benutzt Wilber die Notation GEIST(*) für die metaphorische Redeweise (a), GEIST(-) für die negative Redeweise (b) und GEIST(+) für die positive Redeweise (c). Problematisch ist nun jede positive Redeweise über Gott oder GEIST(+). Denn jeder behauptende Modus(+) muss in der Lage sein, die kosmische Adresse angeben zu können. [> Kosmische Adresse = (Höhe und Quadrant) x (Höhe und Quadrivium)]. Wie wir unter Kapitel (Integrale Theologie: Die drei Gesichter Gottes) gesehen haben, kann es eine Perspektive aus dem Quadranten OL (Gott als ICHbin) oder aus dem Quadranten UL (Gott als DU) oder aus den rechtsseitigen Quadranten (Gott als ES) sein. Wenn wir die 10 postmetaphysischen Seinsebenen einbeziehen, spielt auch noch die Höhe eine Rolle: Handelt es sich um einen Magenta- oder Rotoder Bernstein- oder Orange- oder Grün- oder Türkis- oder Indigo-Gott? Von welchem Gott wird also jeweils gesprochen? Was ist seine kosmische Adresse? In welchem Weltenraum existiert er? Nach Wilber ist genau dies die entscheidende Frage (die beantwortet werden muss) nicht etwa ob er (metaphysisch) existiert oder nicht: Denn ob es Gott an sich gibt das kann auf keinen Fall gewusst werden, weil es diese objektiv-neutrale (d.h. perspektivlose) Perspektive nicht gibt. Diese Frage ist metaphysisch. Sie ist aus der Sicht der Post-Metaphysik falsch gestellt und nicht beantwortbar. Man kann spekulieren und behaupten. Aber das ergibt keine Bedeutung, wenn man nicht klärt, um welchen Gott (Adresse) es sich handelt. Wenn man also z.b. die 10 Ebenen nimmt, wäre demnach die sinnvolle Frage: Welche Ebene ist heutzutage für den Referenten Gott die angemessenste? In Wilbers Worten: Als erstes stossen wir hier unter anderem darauf, dass es, grob gesehen, Ebenen von Gott gibt. Das heisst, Ebenen von Antworten, welche die spirituelle Intelligenz auf die 80 Ebd. S

44 Frage gibt: Was ist von höchstem Anliegen, was ist die höchste Realität, oder was ist der Urgrund des Seins? Es gibt einen magischen Urgrund, einen mythischen Urgrund, einen rationalen Urgrund, einen pluralistischen Urgrund, einen Urgrund zweiten Ranges, einen Urgrund dritten Ranges usw. Und auch eine grobstoffliche, subtile, kausale und nichtduale Version von all diesen Urgründen. Aber all diese Signifikanten haben einen realen Referenten an dem einzigen Ort, an dem sämtliche Referenten welcher Art auch immer sowieso existieren: in einem Zustand oder einer Struktur des Bewusstseins. 81 Das Problem, Gott zu beweisen, löst sich für Wilber damit in Luft auf. Das wirkliche Problem ist ihm gemäss das möglichst genaue Bestimmen der kosmischen Adresse, was impliziert, die genauen Richtlinien zu spezifizieren, die einen bestimmten Weltenraum hervorbringen oder umsetzen: Die Bedeutung einer Aussage ist der Weg ihrer Umsetzung (s.o.). In diesem Zusammenhang erinnert Wilber daran, dass es jede gültige Erkenntnis aus mindestens drei Hauptsträngen besteht 82 : 1. Einer Richtline (einem Paradigma, einem exemplarischen Beispiel, einem Experiment, einer Umsetzung), immer in der Form: Wenn du dies wissen willst, tue das. 2. Einer Erfahrung (einem Bezugspunkt, einem Einleuchten, einem Erfassen, einem Gewahrsein), die das Phänomen, das durch die Richtlinie hervorgebracht oder umgesetzt wird, erhellt. 3. Einer gemeinschaftlichen Bestätigung/Widerlegung und damit einer Überprüfung zusammen mit anderen, welche die ersten beiden Anforderungen erfüllen. Diese drei Stränge sind gemäss Wilber unabdingbar, um bedeutungsvolle Aussagen über was auch immer zu machen auch über GEIST bzw. Gott. Aber die Richtungsweisung ist der erste Schritt. Um diesen richtungsweisenden Sprachmodus zu betonen, schlägt Wilber vor, diesen mit einem! darzustellen, und erläutert: Jede andere Sprache als die richtungsweisende ist Metaphysik. Das gilt für sämtliche Denkbereiche. Aber für das spirituelle Denken heisst das, jede GEIST(+)-Sprache muss ersetzt werden können durch GEIST(!)-Sprache, um zu einer referentiellen oder tatsächlichen Bedeutung zu gelangen. Und das heisst, wir müssen die Richtlinien spezifizieren können, die notwendig sind, um das Phänomen mit der kosmischen Adresse, die für den Referenten geltend gemacht wird, hervorzubringen. Wenn also ka kosmische Adresse bedeutet, können wir sagen, um Metaphysik zu entkommen: Jede GEIST(+)-Sprache muss ersetzt werden können durch GEIST(!)- und GEIST(kA)-Sprache, wobei GEIST(!)-Sprache einfach die instruktive, richtungweisende Sprache [1.] ist, die das Subjekt braucht, um die kosmische Adresse des spirituel- 81 Ebd. S Ebd. S. 359 f. vgl. dazu auch die Entsprechungen in Wilbers Büchern: Die drei Augen der Erkenntnis und Naturwissenschaft und Religion. 40

45 len Objekts, Referenten oder Bezugspunkts umsetzen zu können [2.], welche die GEIST(kA)-Sprache vorgibt. 83 Genau dies ist gemeint mit dem postmetaphysischen Anspruch: Die Bedeutung einer Aussage ist ihre Richtlinie. Die Schlussfolgerung von alldem lautet: Keine Richtlinie, keine Bedeutung, keine Realität. Metaphysik ist für Wilber etwas, das diese Richtlinien nicht kennt oder anerkennt, und daher nicht umsetzt. Eine Realität an sich, von der die Metaphysik nur behauptet, es gäbe sie, gibt es nicht kann es nicht geben, in den Weltenräumen, in denen wir als wahrnehmende Wesen existieren. Zum Schluss nochmals die Gretchenfrage: Was ist jetzt mit der Transzendenz? Wenn uns Metaphysik nicht mehr zur Verfügung steht: Wie kann man dann überhaupt noch von Transzendenz sprechen? Opfert Wilber zusammen mit der Metaphysik nicht auch die Transzendenz? Ist seine integrale Spiritualität nicht eine trostlos diesseitige Sache? Ich möchte versuchen, folgendermassen auf die letzte Frage zu antworten: nämlich mit JA und NEIN JA, deshalb, weil sein ganzes System nichts anderes zum Gegenstand hat als das manifeste Universum. Und dieses manifeste Universum die einzige Realität, die uns (wenn überhaupt) zur Verfügung steht besteht aus evolvierenden, interagierenden Perspektiven und Höhen, die mitbedingt sind durch unsere Entwicklung, unser Wahrnehmen, Erkennen, Denken und unsere Sprache, weil wir selbst dazugehören. Von hier aus betrachtet, innerhalb dieses manifesten Universums und ausserhalb können wir als lebende, fühlende Wesen gar nicht sein können wir nicht wissend von Gott, GEIST oder Transzendenz ontologisch sinnvoll reden. Wenn es da eine höhere (dieses Universum transzendierende) Dimension geben sollte, dann können wir dies nur von hier aus annehmen, ahnen, spekulieren, glauben aber sicher nicht so, als befände sich der Referent des Signifikanten Transzendenz objektiv ausserhalb dieses Universums. Das bedeutet, wir können nicht anders: Gott, GEIST, Transzendenz bleiben als Referenten unserer Signifikanten diesseitig, sie bleiben Form. Aber: Form ist relativ und kann durch ihre Evolution über sich hinausweisen, und durch ihre ständige Selbsttranszendenz hinweisen auf eine unmanifeste Transzendenz. Und an dieser Stelle hilft uns vielleicht die Weisheit des mahayana-buddhistischen Herz-Sutras, wo es heisst: Leere ist Form, Form ist Leere. Da ist vielleicht diese andere, grössere Dimension vor, über, unter, in diesem Universum, die jegliche Form transzendiert und ihr gleichzeitig immanent ist und gerade deshalb nicht fassbar ist und nicht gewusst werden kann. Aber wenn sie existiert, dann in und durch alle unsere Manifestationen hindurch. Post- Metaphysik sagt, es gibt im manifesten Universum keinen ontologischen Urgrund an sich. Aber vielleicht gibt es einen grundlosen (leeren) Urgrund dieses manifesten Universums jenseits aller Gegensätze. Aber hier versagt alles Erkennen, alles Den- 83 Ebd. S

46 ken, alle Sprache. Hier ist nur noch unverfügbares Geheimnis. Shunyata 84 nennt der Mahayana-Buddhismus dieses Unnennbare Wenn wir also über Transzendenz sprechen wollen, dann ist dies ungefährdet nur in der metaphorischer, poetischer Sprache (*) oder negativer Sprache (-) möglich und sinnvoll. Und dies ist die innerste Sprache der Mystik. Und damit bin ich beim NEIN-Teil meines Antwortversuchs. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass Ken Wilber das gerade von mir Ausgeführte ähnlich sieht. Mit seiner Integralen Post-Metaphysik will er letztlich nicht eine transzendente Wirklichkeit im eben beschriebenen Sinne leugnen, sondern nur die überholte, metaphysische Art, sie zu denken und von ihr zu sprechen. Er zeigt, wie vieles, das für metaphysisch gehalten wurde, auch anders, aktueller, zeitgemässer und auch diesseitiger erklärt werden kann und muss. Auf diese Weise möchte er so postmetaphysisch wie möglich und so essentiell metaphysisch wie nötig sein. Gleichzeitig will er aber auch die Anti- oder zumindest A-Metaphysik der Moderne und Postmoderne überwinden bzw. transzendieren (schliesslich nennt er ja seinen Entwurf: Integrale Post-Metaphysik) denn ganz ohne die Annahme eines transzendenten, spirituellen Eros kommt Ken Wilber nicht aus. Für die Erklärung der Entstehung immer höherer Evolutionsstufen des Seins und Wissens ist seiner Ansicht nach allerdings nichts weiter erforderlich als eine autopoetische Tendenz zu dissipativen Strukturen im Universum oder Eros, um es poetischer auszudrücken. An Metaphysik brauchen wir nicht viel mehr als das, was Whitehead das kreative Fortscheiten zum Neuen nannte. Und doch kann diese minimalistische Metaphysik eine Grosse Kette mit all ihren wesentlichen Elementen hervorbringen, ohne prä-existente, unabhängige ontologische Strukturen welcher Art auch immer postulieren zu müssen. 85 Was bedeutet dies für eine postmetaphysische Theologie? Kann es das geben? Ich denke ja. Am von Wilber ins Leben gerufenen Integralen Institut gibt es auch einige christliche Theologen, wie z.b. Thomas Keating, David Steindl-Rast, Richard Rohr, die genau dies versuchen, theologisch umzusetzen. 86 Eine postmetaphysische Theologie wird in ihren positiven Äusserungen(+) vorsichtig sein und versuchen, die aktuellen Richtlinien der AQAL-Matrix einzuhalten(!). Sie wird vor allem auch eine negative(-) und poetische Theologie(*) sein. Sie wird eine kontemplative Theologie sein, die Ihre Erfahrungsdaten ausgehend von ihrer Tradition und über diese hinausgehend deutet. Sie wird auf jeden Fall eine integrale Theologie sein, die Neuland betritt und hoffentlich auch erobert 84 Vgl. hierzu meinen Essay: Shunyata, eine persönliche Betrachtung ausgehend vom Herz-Sutra 85 Integrale Spiritualität, S Ich denke da z.b. an das beeindruckende Buch von David Steindl-Rast: CREDO ein Glaube, der alle verbindet oder an das Buch von Marion und Werner Küstenmacher und Tilmann Haberer: Gott 9.0 wohin unsere Gesellschaft spirituell wachsen wird. 42

47 C. Abschluss Was bleibt noch zu sagen? Sehr viel! Angesichts dieses grossen Themas zu viel für den engen Rahmen dieser Arbeit! Eigentlich kann eine eingehende Untersuchung und Diskussion hier erst beginnen. Denn selbstverständlich gibt es nicht nur Befürworter dieser aktuellen Integralen Vision Ken Wilbers, sondern auch zahlreiche Kritiker, und das ist gut so! Wenn ich mir die Frage stelle, wie dieser integrale Ansatz Wilbers zu bewerten sei, ob er überzeugt und funktioniert, dann muss ich mich notgedrungen an dieser Stelle sehr einschränken. (Dies ausführlich zu tun, wäre eine eigene Arbeit.) Daher möchte ich nur sehr allgemein Folgendes feststellen: Es ist gut denkbar, dass Ken Wilber sich mit seinem aktuellen Werk zwischen die Stühle setzt. Da sind auf der einen Seite postmoderne oder zeitkritische Philosophen wie z.b. Jürgen Habermas, die (sinngemäss) etwa sagen könnten: Das ist ja ganz ordentlich aber das reicht uns nicht. Wir können letztlich keine Philosophie akzeptieren, die wenn auch sehr reduziert immer noch an einem metaphysischen Rest festhält. Wir können keine Philosophie akzeptieren, die immer noch versucht, alles in ein System einzuordnen, so als könne man dadurch die Welt erklären. Das ist definitiv vorbei. Ausserdem ist dieses ganze Ebenen-, Zustände-, Linien -, Typen-, Quadranten-Geklapper äusserst kompliziert, einengend und letztlich nutzlos. Wir müssen Abschied nehmen von einem transzendenten Sinn in einer rätselhaften Welt, die wir nicht kontrollieren können. Auf der anderen Seite sind da die Vertreter der klassischen, oder meinetwegen einer modernen Esoterik und Theosophie, die Wilber vorwerfen, die Metaphysik und die entsprechende Spiritualität in ihren Augen unsachgemäss, zu leichtfertig und in anbiedernder Weise an die Postmoderne verraten zu haben. Ich denke da vor allem an Frank Visser, ein Theosoph, der im Laufe der Zeit zunehmend von einem Wilber-Fan zu einem Wilber-Kritiker wurde und mit der Wilber-Phase 5 insbesondere mit der Integralen Post-Metaphysik, die er für den falschen Weg hält schlichtweg nichts mehr anfangen kann oder will. Es mag noch mehr Stühle geben, zwischen die Wilber sich gesetzt hat. Aber diese beiden scheinen mir die grössten zu sein. Bei beiden Grundpositionen muss man aber auch fragen, ob (a) Wilber wirklich verstanden wird, und (b) was denn die Alternative sei. Soweit ich das beurteilen kann, liefert keine Seite überzeugende Argumente für eine sinnvolle Alternative zum Integralen Ansatz Ken Wilbers. Dieser konkrete Ansatz wie ich ihn versucht habe in dieser Arbeit zumindest komprimiert darzustellen und seine Implikationen herauszuarbeiten mag an vielen Stellen noch unvollständig oder sogar in einzelnen Punkten sehr ungenau oder sogar falsch sein (der Teufel steckt be- 43

48 kanntlich im Detail). Aber meiner Einschätzung nach gibt es gerade auch im Hinblick auf den Rahmen dieser Arbeit (Spiritualität und Metaphysik in der Postmoderne) und damit auf eine Spiritualität der Zukunft hin keine Alternative zu einem Integralen Ansatz (vielleicht zu dieser aktuellen Version, aber nicht grundsätzlich). Um diese meine Einschätzung zu stützen, möchte ich an dieser Stelle die Leitlinien des wilberschen Integralen methodologischen Pluralismus (IMP), von denen ich glaube, dass sie zu einem jeden guten integralen Ansatz gehören müssten, hervorheben 87 : Nicht-Ausschliessung (Non-exclusion) Dieses Prinzip beruht auf der Annahme, dass sich verschiedene Weisen der Gewinnung wissenschaftlicher Daten, d.h. verschiedene Paradigmen nicht von vornherein ausschliessen. Es beinhaltet die grundsätzliche Offenheit und den Respekt für die Wahrheit und Eigenart einer jeden Erkenntnis oder Disziplin. Es geht darum, möglichst vielen Positionen einen legitimen Platz zu ermöglichen, aber diese auch zu begrenzen, wenn sie sich absolut setzen. Entfaltung (Unfoldment) Dieses Prinzip drückt die Tatsache aus, dass innerhalb von Disziplinen veraltete Paradigmen legitimerweise durch neue, angemessenere ersetzt werden, wobei die immer noch angemessenen Anteile des alten Paradigmas integriert werden sollten. Bei der Beurteilung anderer Paradigmen sollte dementsprechend darauf geachtet werden, um welche Version es ich jeweils handelt. Inszenierung (Enactment) Dieses Prinzip bedeutet, dass sich Daten immer nur im Kontext eines bestimmten Paradigmas zeigen, deren Richtlinien befolgt werden müssen, um sie nachvollziehen und umsetzen zu können. Diese Leitlinie steht in engem Verhältnis zu den drei Strängen gültiger Erkenntnis (s.o.) Nochmals: Für mich gibt es in der Gegenwart und auf die Zukunft hin keine Alternative als eine in diesem Sinne fundierte und sich weiterentwickelnde Integrale Vision, die hilft, die postmoderne spirituelle Diaspora auf unserem Planeten wenn nicht zu heilen, so doch wenigstens zu lindern, damit wir ganzer, heiler und sinnerfüllter werden. Die Integrale Vision Ken Wilbers will und kann ein Anstoss dazu sein. Nicht mehr und nicht weniger! Die Zukunft wird zeigen, wie sich diese Vision weiterentwickelt. Eine Chance der Beachtung und Umsetzung sollte sie allemal haben. *** Es ist nicht nur so, dass eine solche Aufgabe jeden menschlichen Verstand überfordert, sondern dass die Aufgabe als solche von Natur aus unlösbar ist. Das Wissen nimmt schneller zu als die Möglichkeiten, es nach Kategorien zu ordnen. 87 Vgl. Dennis Wittrock, ebd. S. 39 ff. 44

49 Das Streben nach einer Gesamtschau ist ein sich uns immer wieder entziehender Traum, ein Horizont, der mit jedem Schritt auf ihn zu weiter zurückweicht, ein Topf voller Goldtaler am Ende eines Regenbogens, den wir nie erreichen werden. Warum also das Unmögliche versuchen? Weil, wie ich meine, ein wenig Ganzheit besser ist als gar keine. Und eine integrale Vision bietet wesentlich mehr Ganzheit als die Stückwerk-Alternativen. Wir können mehr oder weniger ganzheitlich sein, mehr oder weniger zersplittert, mehr oder weniger entfremdet. Und eine integrale Vision lädt uns ein, etwas ganzheitlicher und ein bisschen weniger zersplittert bei unserer Arbeit, in unserem Leben und im Verständnis unseres Schicksals zu sein Ken Wilber, aus dem Vorwort zu: Ganzheitlich handeln. S

50 Literatur und Quellen Baier, Karl, Philosophische Anthropologie der Spiritualität, in SPIRITUAL CARE, 1/2012, Stuttgart, Integrales Forum, Die fünf Phasen von Wilbers Werk, zuletzt geprüft am Knepper, Rolf, Shunyata, eine persönliche Betrachtung ausgehend vom Herz-Sutra, Schriftliche Arbeit (Essay), Kurs MAS Spiritualität, UZH, Küstenmacher, Marion und Werner, Tilmann Haberer, Gott 9.0 wohin unsere Gesellschaft spirituell wachsen wird, Gütersloh, Sinus-Studie, zuletzt geprüft am Steindl-Rast, David: CREDO ein Glaube, der alle verbindet, Freiburg im Breisgau, von Balthasar, Hans Urs, Das Evangelium als Norm und Kritik aller Spiritualität in der Kirche, Concilium 1, 1965, 2. Halbjahr. Wikipedia, Metaphysik, zuletzt geprüft am Wikipedia, Postmoderne, zuletzt geprüft am Wilber, Ken, Die drei Augen der Erkenntnis, München, Wilber, Ken, Das Atman-Projekt, Paderborn, Wilber, Ken, Eros, Kosmos Logos, Frankfurt am Main, Wilber, Ken, Eine kurze Geschichte des Kosmos, Frankfurt am Main, Wilber, Ken, Naturwissenschaft und Religion, Frankfurt am Main, Wilber, Ken, Das Wahre, Schöne, Gute, Frankfurt am Main, Wilber, Ken, Ganzheitlich handeln, Freiamt, Wilber, Ken, Exzerpte A, B, C, D, zuletzt geprüft am Wilber, Ken, Exzerpt G, zuletzt geprüft am Wilber, Ken, Integrale Spiritualität, München, Wittrock, Dennis, Perspektiven inter- und transdisziplinärer Kooperation im Lichte des integralen methodologischen Pluralismus Ken Wilbers, Magisterarbeit, Universität Bremen,

51 Masterarbeit Spiritualität und Metaphysik in der Postmoderne: Die integrale Vision von Ken Wilber Rolf Knepper, Oktober 2012 ANHANG: Schaubilder Abb. 1 : AQAL-Matrix Gesamtüberblick (spiral dynamics aqal BIG.jpg) 1

52 Masterarbeit Spiritualität und Metaphysik in der Postmoderne: Die integrale Vision von Ken Wilber Rolf Knepper, Oktober 2012 ANHANG: Schaubilder Abb. 2: Entwicklungslinien (aus: Ken Wilber, Integrale Spiritualität) Abb. 3: Die vier Quadranten (aus: Ken Wilber, Integrale Spiritualität) 2

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