PM 4/ Oktober 2011 Kanzleientwicklungsindex (KEI 2011):
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- Günther Adler
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1 Pressemitteilung PM 4/ Oktober 2011 Kanzleientwicklungsindex (KEI 2011): Überraschung beim Management: Mittelgroße Kanzleien vorn! Geschäftsklima: Mehr Optimismus als Gesamtergebnis Den KEI erhebt die DGPSF jährlich nach DGPSF-Standards verbandsunabhängig unter Professional Service Firms und er ist damit das einzige großvolumige Trend - und Geschäftsklima- Barometer freiberuflicher, wissensbasierter, Beratungseinheiten im deutschsprachigen Markt. Die Ergebnisse 2011: Alle Kanzleitypen haben sich im Management leicht verbessert (1,2 Indexpunkte gegenüber 2010). In sechs Disziplinen haben sich Professional Service Firms im Durchschnitt etwa um 2 bis 3 %. verbessert. Deutlich zugelegt haben Marktstrategie/Business Development (+ 3,3 Punkte) sowie PR- und Öffentlichkeitsarbeit (+2,8 Punkte), so dass man davon ausgehen kann, dass im Nachkrisen-Jahr 2010 diese beiden Themen im Mittelpunkt der Bemühungen von Professional Service Firms gestanden haben. Leadership und Kundenmanagement (das 2010 ohnehin schon nur den zweitniedrigsten Wert hinter HR erreicht hatte, ist nunmehr in 2011 Schlusslicht) haben sich verschlechtert. In 2010 noch hatte Human Ressources-Management die rote Laterne, liegt aber dieses Jahr erfreulicherweise auf dem drittletzten Platz immerhin um zwei Plätze verbessert! Bemerkenswert ist, dass sich erst in der Schlussgruppe, wie 2010, die wichtigsten Erfolgsfaktoren des Professional-Services-Geschäfts finden: Personal und Kunden! Die größte Übereinstimmung haben alle Kanzleitypen bei der Finanzverfassung: Alle halten sich in diesem Managementfeld für gleich gut, allerdings nur auf bedenklichem 62 % -Niveau.
2 2 Das KEI-Management-Ranking 2011 An der Spitze 1. IT konstant mit dem besten Wert, hier haben PSF offenbar (end lich!) alles im Griff. 2. Finanzverfassung behauptet erfreulicherweise Platz Büro-Organisation (strukturierte Aufbau- und Ablauforganisation) scheint, wie 2010, auch zu funktionieren. Die nächste Performance-Gruppe belegen, im Vergleich zu 2010 konstant Die Schlusslichter 4. Business Development 5. PR- und Öffentlichkeitsarbeit 6. Human Ressources Management 7. Leadership 8. Kunden- und Produktmanagement Gewinner sind mittelgroße / Verlierer sind Großkanzleien (minus von 14 %! ) Der Kanzleientwicklungsindex 2011 (DGPSF-KEI 2011) zeigt deutlich Gewinner und Verlierer des Nachkrisenjahres 2010: Für Marktkenner wenig überraschend haben sich am deutlichsten die mittelgroßen Firms (zehn bis zu 50 Berufsträger) gegenüber 2010 verbessert und das gleich um ordentliche 6,3 %. Ihnen sitzen die Großkanzleien (ab 50 Berufsträger) im Nacken, deren Performance -Index um mehr als 14 % (!) gesunken ist. Zwar führen die Großen noch immer beim Leadership und HR-Management, aber: Das sind die einzigen Pluswerte gegenüber den andere n Kanzleitypen! Bei der Büroorganisation erreichen die großen firms gar das Niveau von Kleinkanzleien. Kleinkanzleien (bis zu zehn Berufsträger) scheinen dazugelernt zu haben: Etwa 2 % verbessert. Außerdem: Die Nase vorn bei IT.
3 3 Details der Kanzleitypen Der Gesamtindex für Einzelkämpfer und Kleinkanzleien liegt bei 55,1 %, 2 % unter dem Gesamt-KEI 57,1 %. Das war in 2010 schon genauso. Im Vergleich zu 2010 tauschten nur IT (um einen Platz gegenüber 2010 auf Platz 1 verbessert) und Kostenrechnung, Budge tierung und Controlling (von Platz 1 in 2010 auf 2 gerutscht) die Plätze. Sonst blieben alle Rangplätze gleich. Werbeoffensiven der Softwarehersteller in den letzten fünf Jahren haben offenbar dazu geführt, dass Kleinkanzleien ihre IT im Griff haben. Dass die Qualität des Personals im zweiten Jahr hintereinander auf dem letzten Platz landet, muss aber bedenklich stimmen, denn es geht ja noch immer um people s business. Der Gesamtindex für mittelgroße Kanzleien liegt mit 60,6 %, 3,5 % über dem Gesamt-KEI 57,1 %. In 2010 lag er noch 1,6 % unter dem damaligen Gesamt-KEI. Bei den mittelgroßen führt, wie in 2010 strukturierte Aufbau- und Ablauforganisation das Feld an, sogar mit 4,2 % Verbesserung gegenüber IT ist vom zweiten Platz durch Business Develo pment (vorher 4.Platz) verdrängt worden. Auch Kostenrechnung, Budgetierung und Controlling haben zwei Ränge verloren (in 2011 nun 5. Platz). Leadership verliert auch einen Rang (6.). Einen großen Sprung nach vorne hat PR gemacht: 2010 noch an 6. Stelle, 2011 schon auf Platz 3. Kundenmanagement, und das sollte zu denken geben, liegt auf dem letzten Platz, Abstieg vom letztjährigen Platz 7. Dafür hat sich HR um eine Stelle nach oben, nur um eine Stelle, auf den 7. Rang verbessert. Der Gesamtindex für Großkanzleien liegt niederschmetternd nur noch bei 57 % (nach stolzen 71,4 % in 2010) und damit exakt im Wert des Gesamt-KEI Aber nicht darüber, was zu erwarten gewesen wäre! Die Ränge: Wir unterstellten bisher, dass IT in der Realität bei den Großen kein Thema mehr ist, der 7. Rang heuer gegenüber Platz hat uns aber dann doch schockiert. Noch schlimmer aber ist, dass Kundenmanagement sich überhaupt nicht weiterentwickelt hat: Schlusslicht, wie 2010! Immerhin führt jetzt die Finanzverfassung (2010 noch auf dem vorletzten Platz). Auch die Stellschrauben Personal (2.Rang), Büroorganisation (wie 2010 Platz 3) und Business Development (2010 noch an 6. Stelle) scheinen verbessert worden zu sein. PR hat am stärksten gegenüber 2010 (Platz 1) verloren: Nur noc h 5.Platz. Leadership um einen Platz abgesunken, nach dem schon 2010 enttäuschenden Platz 5 nun nur noch 6. Rang. Was ist bloß bei den Großkanzleien los? Die Finanzkrise hat offenbar Wirkung gezeigt, sonst ist Platz 1 für die Finanzverfassung (Controlling, Budgetierung) nicht zu verstehen. Aber: Wie wollen sie mit unterentwickeltem Kundenmanagement Geld verdienen? Keine Frage: Gesamt- und Einzelwerte gestatten zur Zeit nicht, die Großen als Primus des Marktes zu sehen. Da stehen jetzt die mittelgroßen, deren Zeit gekommen zu sein scheint.
4 4 Geschäftsklima 2011/ 2012 Die von der DGPSF zum zweiten Mal ermittelten Werte eines GeschäftsklimaIndexes für Professional Service Firms spiegeln ihre optimistische Stimmung wieder: Den befragten Kanzleien geht es im Vergleich zum Vorjahr (zum Teil deutlich um 2,4 Indexpunkte) besser (78,3 gegenüber 75,9 IndexPunkten in 2010). Die Prognose für das kommende Jahr gibt möglicherweise die gegenwärtig anhaltende Verunsicherung auf den Finanzmärkten wieder, sie liegt aber auf Vorjahresniveau (76,8 gegenüber 76,5 IndexPunkten in 2010). Prinzipiell scheint es bei den beratenden Berufen aber so zu sein, das der Nachlauffaktor (der Aufschwung macht sich später bemerkbar, folglich auch eine sich beginnende Abkühlung ) auch diesmal wieder greifen wird. In allen Kanzleitypen scheint es aufwärts gegangen zu sein und weiter zu gehen, überproportional positiv gestimmt sind Großkanzleien, trotz starken Einbrüchen in der Management-Performance. Man könnte meinen, dass die großen Professional Service Firms die Geschäftslage sogar noch günstiger einschätzen, als die deutsche Wirtschaft selbst, denn sie scheinen besonders vom Aufschwung profitiert zu haben: Ihr aktueller Indexwert stieg im Jahresvergleich von 77,8 (2010) auf 82,1 Punkte (+ 4,2 IndexPunkte). Aber auch sie rechnen mit einer Abflauung der wirtschaftlichen Situation. Die Erwartung/ Prognose für das kommende Jahr wird nunmehr nur noch mit 80,4 IndexPunkten angegeben liegt aber auf Vorjahresniveau (80,6 IndexPunkte). Verbessert hat sich offenbar auch die wirtschaftliche Situation und Geschäftslaune der mittelgroßen Kanzleien. Ihr Wert stieg wenn auch nur mäßig (im Vergleich mit den Großen der Branche) um 1,3 IndexPunkte von 78,0 auf 79,3 IndexPunkte. Aber im Vergleich zu den großen der Branche erwartet man für 2012 bessere Geschäfte - Der Prognosewert steigt um 1,6 IndexPunkte im Vergleich zum Vorjahr. Auch die kleineren Kanzleien haben in 2011 vom wirtschaftlichen Aufschwung der ersten Monate profitiert. Ihr Indexwert stieg von 74,5 auf 76,2 Punke an. Der Prognosewert für das kommende Jahr liegt mit 1,9 Punkten allerdings unter dem Vorjahreswert.
5 5 Kommentare der DGPSF-Vorstände Dieter Baumert (Vorsitzender der DGPSF) erklärt: Die KEI-Ergebnisse 2011 zur Management- Performance und zur Geschäftsstimmung zeigen schon jetzt eine gewisse Konstanz zu den Letztjahreswerten. Die Hausaufgaben sind Dauerbrenner -Pferdefüße freiberuflicher Dienstleister: Leadership und Kundenmanagement. Es deutet sich an, dass wir damit die Haupt-Management- Schwächen aufdecken konnten, wir warten aber die nächsten Jahre ab, um die Vermutung weiter zu verifizieren. Prof. Dr. Volker Albert Tausch (Vorstandsmitglied der DGPSF) ergänzt: Gute Stimmung allenthalben, besonders bei mittelgroßen Kanzleien. Das war schon immer unsere Vermutung: Mittelgroße Kanzleien können durch vernünftige Honorargestaltung bei Mandanten gegenüber den Großkanzleien punkten und das auf fachlich sehr ähnlichem Niveau. Keine Überraschung, dass ihre Zeit jetzt gekommen zu sein scheint: Geerdete Berufsträger, die geerdet abrechnen und viel von Großkanzleien zu lernen bereit waren. DGPSF-Pressekontakt: Prof. Dr. Volker Albert Tausch: Tel Die Deutsche Gesellschaft für Professional Service Firms e.v. mit Sitz in Köln ist seit dem 11. März 2009 im Vereinsregister Köln unter der Nummer VR eingetragen und verfolgt folgende Haupt- Vereinszwecke: Initiieren und Fördern praktischer, forschender und lehrender Tätigkeiten auf dem Gebiet des Managements wissensbasierter Dienstleistungsunternehmen (Professional Service Firms). Setzen klarer bundesweiter und berufsverbandsunabhängiger Standards erfolgreicher Kanzleientwicklung. Die DGPSF-Standards haben die Vorstandsmitglieder aus mehr als einem Jahrzehnt Beratungsarbeit in Projekten für Professional Service Firms destilliert - mit dem Anspruch und der Suche nach der ideal gemanagten Kanzlei (Beratungsgesellschaft). Vertretungsberechtigte Vorstandsmitglieder sind Dieter W. Baumert (Vorsitzender), Jörg Meyer und Prof. Dr. Volker Albert Tausch. Anlage: Presseexemplar des KEI 2011 mit Umfragedesign, Berechnungsmethoden, Graphiken
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