GIS für Radschulwegpläne

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Ingeborg Gerhardt
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1 Geoinformation und Landentwicklung GIS für Radschulwegpläne Modellprojekt Ellentalgymnasien Bietigheim-Bissingen Karl-Heinz Holuba, LGL Referat 62 - Geoinformationssysteme

2 Verkehrspräventionsprojekt Besonders angetan hat es dem Minister ein Computerprogramm, das die Arbeitsgruppe zusammen mit dem Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) entwickelt hat. Die Schüler hatten den Radwegplaner benutzt, um den Radschulwegplan im Erdkunde-Unterricht mit Daten über die Strecken zu füttern, auf denen sie jeden Tag zur Schule kommen, Dieses Projekt zeichnet sich durch eine hervorragende Grundlagenarbeit, ehrenamtliches und nachhaltiges Engagement, Vernetzung und Einbindung aller Beteiligten, Nutzung und Weiterentwicklung von Webanwendungen und moderner Geoinformationssysteme sowie Einbindung in den Geographieunterricht in besonderer Weise aus und ist wegweisend für andere Kommunen zur Entwicklung sicherer Schulwege.

Die Schüler hatten den Radwegplaner benutzt, um den Radschulwegplan im Erdkunde-Unterricht mit Daten über die Strecken zu füttern, auf denen sie jeden Tag zur Schule kommen, Dieses Projekt

3 Motivation Radfahren Unfälle mit Kindern im Straßenverkehr: Quelle:Unfallkasse NRW, 2008 Öffentlicher Verkehr Schulbus PKW mot. Zweirad Zu Fuß Fahrrad?

4 Motivation Radfahren Bei Straßenunfällen verunglückte Kinder im Alter von 6 bis unter 14 Jahren als Fußgänger und Radfahrer nach Uhrzeiten 2009 Fußgänger Radfahrer 7 8 Uhr! Quelle:Statistisches Bundesamt, Kinderunfälle 2009 Radelnde Schüler haben ein hohes Unfallrisiko!

Uhrzeiten 2009 Fußgänger Radfahrer 7 8 Uhr!

5 Projektinitiative und Zielsetzung Im Januar 2011 wurde an den Ellentalgymnasien Bietigheim-Bissingen die Arbeitsgemeinschaft Radschulwegplan (AG RSWP) gegründet, bestehend aus Eltern, Lehrer und Schulleitung. Ziel der AG RSWP ist, mit Beteiligung der Schüler und gemeinsam mit der Stadt Bietigheim- Bissingen und weiteren Projektpartnern einen Radschulwegplan zu erstellen, der den Weg zur Schule mit dem Fahrrad sicherer und das Radfahren für die Schülerinnen und Schüler attraktiver gestalten soll. Das Projekt soll Antworten auf folgende Fragen liefern: 1. Wie kommen die Schüler/innen zur Schule? 2. Wo fahren die Schüler/innen tatsächlich? 3. Wo ist der empfehlenswerte (sicherste) Weg? Befragung A Mobilitätsverhalten Befragung B Radschulwege

Ziel der AG RSWP ist, mit Beteiligung der Schüler und gemeinsam mit der Stadt Bietigheim- Bissingen und weiteren Projektpartnern einen Radschulwegplan zu erstellen, der den Weg zur

6 Befragung A- Mobilitätsverhalten Rahmendaten: 931 SchülerInnen haben an der Befragung teilgenommen. Das sind rund 70 % aller SchülerInnen der Ellentalgymnasien! Anteilig 54 % Mädchen / 46 % Jungen Die Befragung kann als repräsentativ für alle SchülerInnen der Ellentalgymnasien angesehen werden. 97 % der SchülerInnen besitzen ein Fahrrad Für 73 % der Befragten ist die Schule per Fahrrad innerhalb von 20 Minuten erreichba Für nur 44 % der Befragten ist die Schule per Bus innerhalb von 20 Minuten erreichbar RadfahrerInnen sind also tendenziell schneller in der Schule... Bei den Ellentalgymnasien ist das Fahrrad im Sommer die Nummer 1.

97 % der SchülerInnen besitzen ein Fahrrad Für 73 % der Befragten ist die Schule per Fahrrad innerhalb von 20 Minuten erreichba Für nur 44 % der Befragten ist

7 Befragung B - GIS- technische Umsetzung Webbasiertes GIS-Erfassungstool (Open Source GIS) mit Zugang über Standard-Webbrowser Ohne GIS-Vorkenntnisse, intuitiv bedienbare schülergerechte Erfassungsoberfläche Reduktion der Erfassungsmerkmale auf die wesentlichen Objekte und Beschreibungen, die für eine aussagekräftige Situationsanalyse und für planungsrelevante Empfehlungen erforderlich sind Einfache Implementierung in IT-Infrastruktur der Schule (Dezentrale Intranetlösung als Client- Serverbetrieb) Aktuelle Geobasisdaten des LGL als Kartengrundlage für die Radwegeerfassung Datenanalyse, QS und Kartenherstellung mit Desktop- ( Experten-) GIS Referat 62 Geoinformationssysteme

für planungsrelevante Empfehlungen erforderlich sind Einfache Implementierung in IT-Infrastruktur der Schule (Dezentrale Intranetlösung als Client- Serverbetrieb)

8 Systemkonfiguration WebGIS-Tool Software / Hardware - Komponenten Desktop GIS Datenbankebene Applikationsebene Nutzerebene Schule WMS WMS // WFS-T WFS-T Geobasisdaten WebServer CMS WebGIS Framework Internet Map Server (IMS) RK10 RK10 / DOP / DOP Geodatenbank Geodatenbank Radwegedaten Extranet / LAN Notebook Windows / Internetbrowser (IE) OpenSource Apache MoziloCMS MapBender UMN MapServer/GeoServer OpenSource PostgreSQL/ PostGIS LGL ESRI Lizenzprodukt Analyse und Präsentation Geobasis Geobasis RSWP- shape RSWP- shape Rohdaten Rohdaten RSWP- shape RSWP- shape Ergebnisdaten Ergebnisdaten Datensicherung Externe Festplatte oder USB-Stick

Windows / Internetbrowser (IE) OpenSource Apache MoziloCMS MapBender UMN MapServer/GeoServer OpenSource PostgreSQL/ PostGIS LGL ESRI Lizenzprodukt Analyse und

9 orkflow Befragung B In 4 Schritten zum Radschulwegplan 1. Vorbereitungen 2. Analoge Vorerfassung 3. Digitale Datenerfassung 4. Datenauswertung Web-GIS Erfassungstool Desktop-GIS Analysetool Elternanschreiben Kartenauszüge Erfassungsanleitung Rohdaten Digitale Radwegedaten Auswertung und Visualisierung Qualifizierung / Sensibilisierung Lehrer, Eltern, Schüler Manuelle Radwegekartierung Beschreibung der Problemstellen Photos (optional) Radwege (polygon) Problemstellen (points) Bilder (Jpeg), Hinweise (Text) Kernmodul Schüler- GIS

Radwegedaten Auswertung und Visualisierung Qualifizierung / Sensibilisierung Lehrer, Eltern, Schüler Manuelle Radwegekartierung

10 Datenerfassung in der Schule Geographiestunde im EDV-Raum 44 Klassen mit ca. 900 Schüler/innen Erfassungsdauer: 1 Unterichtsstunde (45min) Erfassungsumfang: 2 Wochen

11 Startseite

12 Online Hilfe

13 Erfassungsoberfläche Navigationsleiste Kartenfenster Übersichtskarte Erfassungswerkzeuge

14 Kartengrundlagen / Geobasisdaten Digitale Digitales Rasterkarte Orthophoto 1: (DOP) (RK10) - Detailansicht - Topographie (Straßen,Wege) aus dem Digitalen Landschaftsmodell (DLM) - Gebäude, Hs.Nrn. und Straßennamen aus der Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK)

(Straßen,Wege) aus dem Digitalen Landschaftsmodell (DLM) -

15 Radwegedigitalisierung Zielvorgaben

16 Erfassung und Attributierung der Problemstellen

17 Bilder-Upload (optional) U:\Eigene Bilder\Gefahrenstelle

$U:\Eigene$

18 Verbesserungsvorschläge Mein Schulweg ist eigentlich sehr sicher. Einziges Problem: ich fahre durch die Fußgängerzone, was offiziell nicht erlaubt ist. Nicht die Hauptstraße zu nehmen, würde einen großen Umweg bedeuten, der darüberhinaus weit weniger sicher ist.

19 Datenauswertung (Rohdatenanalyse) Geometriedaten (Radschulwege u. Problemstellen) + Attributdaten (Problemstellen) Koordinatenwerte: Punktelemente,Linienelemente 14 Attribut-Klassen bzw. Problemstellenarten

20 Datenauswertung Quantitative und qualitative Analyse der Radwege und Problemstellen Gesamtfrequentierung Auswertung: Problemstellen-Art Gefahrenbereiche Gesamtlänge Radschulwege: 1.728,55 km (Hin- und Rück km, Nordkap = km) Längster gefahrener Radschulweg: 9,49 km Erfasste Problemstellen: Häufigste Nennungen: 311 Autofahrer-Radfahrer Konflikte 172 Fußgänger-Radfahrer Konflikte Stellen 213 Unübersichtliche

457 km, Nordkap = 3.352 km) Längster gefahrener Radschulweg: 9,49 km Erfasste Problemstellen: 1.

21 Ergebnis Radschulwegeplan mit Problemstellenkatalog

22 Ergebnis Bedeutung aus sozialer, ökologischer und ökonomischer Sicht Die Schüler können mit Hilfe des WebGIS-Erfassungstools ihre Radwege selbst erfassen und damit die entscheidenden Hinweise zur Verbesserung ihrer Schulwegsicherheit liefern. Durch den partizipativen Ansatz der Schüler, Eltern und Schulen aktiv in die Entwicklung der Pläne mit einbezieht wird erreicht, dass das Thema Radverkehr bei den einbezogenen Zielgruppen zum wichtigen Thema und die Akzeptanz zur Nutzung empfohlener Radwege bei den Schülern erhöht wird. Die Schüler werden motiviert, ihren Schulweg selbständig mit dem Fahrrad zu bewältigen und lernen das Rad als modernes und umweltfreundliches Verkehrsmittel für eine eigenständige Alltagsmobilität kennen. Das Projekt wird dem Anspruch der Förderung einer modernen, sozial- und umweltverträglichen Nahmobilität nach dem Leitbild Stadt der kurzen Wege bestens gerecht. Der GIS-gestützte Radschulwegplan schafft Transparenz über benutzte Wege und vorhandene Gefahrenstellen. Die Daten sind für die Verkehrs-und Stadtplanung sowie für weitere staatliche und kommunale Stellen interessant ( z.b. Unfallkassen), da sie eine reale Einschätzung des Radverkehrsaufkommens liefern und mit weiteren (Geo-) Fachdaten in Beziehung gesetzt werden können ( z.b. Unfallstatistik).

23 Vielen Dank! Weitere Informationen:

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