Inklusion in der Ausbildung einfach mal ausprobieren! Ausbildungsleitertagung 2014 DLR Köln
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- Hansl Frank
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1 Inklusion in der Ausbildung einfach mal ausprobieren! Ausbildungsleitertagung 2014 DLR Köln Ralf Schneider, BASF SE Ausbildung Technik (Abteilung GPD/VT)
2 Ausbildung bei BASF Das Herz unserer Fachkräftesicherung Ausbildung bei BASF am Standort Ludwigshafen und im BASF Ausbildungsverbund Zahlen, Daten, Fakten 2013/2014 Anzahl Einstellungen ( ): 942 Ausbildungsberufe ~ 40 Auszubildende ( ): ~ Kosten ~ 72 Mio. Euro Übernahmeangebotsquote BASF SE: 97 % BASF Ausbildungsverbund: ~ 70 % Ralf Schneider, Ausbildung Technik BASF SE 2
3 UN-Behindertenrechtskonvention Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung (UN 2006) Von 102 Staaten und der EU ratifiziert Bewusstsein für die Würde von Menschen mit Behinderung schaffen Behinderung als Vielfalt menschlichen Lebens verstehen Gesellschaftliche Strukturen so gestalten und verändern, dass sie der realen Vielfalt menschlicher Lebenslagen von vornherein besser gerecht werden Aktionsplan des Landes Rheinland-Pfalz 2010 BASF SE: U.a. Ausrichtung des BASF Ausbildungsverbunds zur Unterstützung der Ausbildung von Jugendlichen mit Schwerbehinderung 3
4 Der BASF Ausbildungsverbund Ein Markt der Möglichkeiten Der BASF Ausbildungsverbund ist eine Initiative der BASF SE in Kooperation mit Partnerbetrieben der Region Ziel: Junge Menschen aus der Region für eine Ausbildung fit machen und ihnen bei der Berufsorientierung unter die Arme greifen Unterstützung junger Menschen, die ohne Unterstützung keine oder nur geringe Chancen am Ausbildungsmarkt haben Verbesserung von Grundkenntnissen, Selbstvertrauen und Sozialkompetenz Verbesserung der Berufsorientierung Hinführung zu einer dualen Ausbildung 4
5 Der BASF Ausbildungsverbund Ein Markt der Möglichkeiten Die vier Säulen des neuen BASF Ausbildungsverbunds: Start in den Beruf : Das Programm macht junge Menschen mit und ohne Hauptschulabschluss (Berufsreife) fit für eine Berufsausbildung. Anlauf zur Ausbildung : Dieses Programm gibt praktisch begabten jungen Menschen mehr Zeit, Berufe mit Zukunft zu erlernen. Leuphana Sommerakademie : Die Akademie fördert Schüler auf dem Weg zur Berufsreife, deren Schulabschluss gefährdet ist. Ergänzende Fachpraxis in Kooperation mit Berufsfachund Förderschulen: Fachpraktika ermöglichen Berufsfachschülern und Schülern mit Handicap eine bessere Berufsorientierung, um spätere Ausbildungsabbrüche zu vermeiden Ralf Schneider, Ausbildung Technik BASF SE 5
6 Programm Start in den Beruf Zielgruppe Schwächere, aber motivierte Schüler mit und ohne Berufsreife Ziel Herstellung der Ausbildungsreife und langfristige Motivation der Teilnehmer Direkter Übergang in eine Ausbildung nach Beendigung des Programms Kooperationspartner Berufsschulen Partnerbetriebe 6
7 Programm Start in den Beruf Was leistet das Programm? Die Programmteilnehmer erlangen ihre Ausbildungsreife durch erste berufliche Erfahrungen bei der Mitarbeit in den Partnerbetrieben und werden seitens BASF ganzheitlich auf eine Ausbildung vorbereitet. Kurz gesagt: Das Programm Start in den Beruf dient der individuellen Vorbereitung von jungen Menschen auf eine anschließende Ausbildung in einem der zahlreichen Partnerbetriebe. 7
8 Programm Anlauf zur Ausbildung für Haupt- und Realschüler (m/w) Gemeinsam mit einem Partnerbetrieb aus der Region oder einem Betrieb der BASF SE und der Berufsbildenden Schule werden die Teilnehmer im Rahmen des Programms ein Jahr lang intensiv und ohne Zeitdruck auf ihren Wunschberuf vorbereitet. Nach einem erfolgreichen Anlaufjahr können die Teilnehmer direkt in eine Ausbildung durchstarten. Ausbildungsmöglichkeiten 2014 Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungsund Klimatechnik Berufsfeld Metall Berufsfeld Elektro 8
9 Programm Anlauf zur Ausbildung Zielgruppe Schwächere, aber motivierte Schüler mit Berufsreife oder Mittlerer Reife Ziel Erfolgreicher Abschluss der Ausbildung nach 4,5 Jahren Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Region Kooperationspartner Berufsschulen Partnerbetriebe 9
10 Programm Anlauf zur Ausbildung Was leistet das Programm? Die Programmteilnehmer werden im Anlaufjahr von der BASF betreut und sammeln erste Praxiserfahrungen im Betrieb. Dabei ergänzen sich Theorie-, Praxis-, Übungs- und Förderphasen optimal. Kurz gesagt: Das einjährige Programm Anlauf zur Ausbildung ist einer Ausbildung vorlagert und für junge Menschen mit höherem Lern- und Betreuungsbedarf. Es steht mehr Zeit zur Verfügung und es kann somit individueller auf Lerngeschwindigkeiten eingegangen werden. 10
11 Leuphana Sommerakademie Zielgruppe Schwächere, aber motivierte Schüler, deren Hauptschulabschluss gefährdet ist Ziel Herstellung der Ausbildungsreife und langfristige Motivation der Teilnehmer Direkter Übergang in eine Ausbildung nach Beendigung des Programms Kooperationspartner Agentur für Arbeit Leuphana Universität Lüneburg 11
12 Leuphana Sommerakademie Was leistet die Akademie? Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Ludwigshafen bietet die BASF schwächeren Schülern, die die Berufsreife anstreben, die Möglichkeit, an einem Feriencamp mit anschließender Betreuung teilzunehmen. Kurz gesagt: Mit der Leuphana Sommerakademie steigen die Chancen der Jugendlichen auf einen besseren Abschluss und damit auf einen direkten Einstieg in eine Ausbildung und in eine gesicherte berufliche Zukunft. 12
13 Ergänzende Fachpraxis Zielgruppe Motivierte Berufsfachschüler und Behinderte mit Interesse an Berufsvorbereitungsmaßnahmen Ziel Unterstützung bei der Berufsorientierung und Reduzierung von Ausbildungsabbrüchen Frühzeitige Bindung zur Sicherung des Fachkräftebedarfs Kooperationspartner Berufsfachschulen Fördereinrichtungen für Schüler mit Handicap 13
14 Ergänzende Fachpraxis Was leisten die Praktika? Gemeinsam mit Betrieben, Berufsschulen und Fördereinrichtungen für Behinderte will die BASF junge Menschen bei der Berufsorientierung intensiv und möglichst praxisnah unterstützen. Kurz gesagt: Fachpraktika sind für Schüler und Unternehmen gleichermaßen ein Gewinn, wenn es darum geht, einen Einblick in die Tätigkeiten eines Ausbildungsberufes zu erhalten oder die Kandidaten kennenzulernen. Für ausgewählte Teilnehmer können sich hieraus Ausbildungsmöglichkeiten bei BASF ergeben. 14
15 Berufsorientierungs-Praktikum 2013 Inklusion beginnt schon bei der Zusammensetzung der Praktikantengruppe BASF SE Zentrale Ausbildung Ludwigshafen 8 Schüler mit Hör- und ggf. Sprachbehinderung Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation (PIH), Frankenthal Berufsfachschule, Ludwigshafen 5 Schüler ohne Handicap 15
16 Berufsorientierungs-Praktikum 2013 Daten und Fakten 3-wöchiges Praktikum im Ausbildungszentrum der BASF Ludwigshafen 2 Ausbilder Metall der BASF SE 1 Lehrer des Pfalzinstituts für Hören und Kommunikation, Frankenthal (bedarfsorientierte Anwendung der Gebärdensprache) Vermittlung sicherheitstechnischer Grundlagen und metalltechnischer Grundfertigkeiten im Rahmen zweier Projektarbeiten (Herstellung einer Uhr und eines Schreibutensilienständers) 16
17 Berufsorientierungs-Praktikum 2013 Einstellung auf spezifische Bedürfnisse der Teilnehmer Vorabstimmung mit Förderlehrern (Hospitation in Klasse vor Ort) Ausbildungswerkstätte ohne extreme Geräuschkulisse Optisches Warnsystem zur Anzeige von Betriebsstörungen (Alarmfall) Angepasster Umgang mit Hörgeschädigten Dem Praktikanten zugewandt sprechen Deutliche Artikulation Kurze Berührung am Arm zur Kommunikationsankündigung 17
18 Berufsorientierungs-Praktikum 2013 Erfahrungen beim Praktikum Behinderte junge Menschen zeigen sich meist überdurchschnittlich motiviert Umgang zwischen hörgeschädigten und nicht behinderten Praktikumsteilnehmern gestaltet sich sehr natürlich Spezifische Anforderungen an Ausbildungspersonal und -umgebung sind gering Dreiwöchiges Berufsorientierungspraktikum bietet gute Gelegenheit zur Auswahl geeigneter Kandidaten für Ausbildungsplätze 18
19 Der Weg zur Ausbildung (1) Vom Wunsch zur Wirklichkeit Step 1 Betrieblichen Einsatzplatz identifizieren Akzeptable Geräuschkulisse (Feinmechanik-Werkstatt) Überschaubar und verkehrstechnisch gut erreichbar Step 2 Abstimmung am Lernort Betrieb (betriebliche Durchläufe) Offene Info über körperliche Einschränkungen Persönliche Vorstellung des Auszubildenden Step 3 Berufsschule einbeziehen Handicap des Azubis kommunizieren Ggf. gemeinsam Maßnahmen ableiten, z.b. Sitzplatzposition in Schulklasse 19
20 Der Weg zur Ausbildung (2) Step 4 Bedarfsorientierte Sonderförderung in Betracht ziehen Unterstützung des PIH (Förderschule) bei schulischen Problemen sichern Step 5 Betriebliche Maßnahmen einleiten Ebenfalls hörbehinderter Pate übernimmt individuelle Betreuung Gesonderte Gefährdungsbeurteilungen (Schleifarbeiten, Alarmsituationen) Step 6 Maßnahmen in der zentralen Ausbildung Verträglichkeit der Hörgeräteelektronik des Azubis mit Ausbildungsequipment prüfen (z.b. Schweißgeräte Magnetfelder) Start 20
21 Teilnahme am Inklusionsprojekt!nkA Inklusionsprojekt zur gemeinsamen Ausbildung von Jugendlichen mit und ohne Behinderung Träger Partner Ziel Förderung UnternehmensForum (14 Konzerne und mittlere deutsche Unternehmen) Paul-Ehrlich-Institut (Koordination) Bundesarbeitsministerium (finanzielle Unterstützung) Ermöglichung einer dualen Ausbildung für 40 junge Menschen mit Behinderung in den Jahren 2013 und 2014 Ausbildungsvergütung, Sachausgaben, Reise- und Fahrtkosten 21
22 Teilnahme am Inklusionsprojekt!nkA Aktivitäten Inklusion von schwerbehinderten Azubis in die Institutionen der Projektpartner Seminare, Tagungen und Veranstaltungen im Netzwerk der Projektpartner Öffentlichkeitsarbeit: Vorstellung des Projektes bei Veranstaltungen von Wirtschaft, Politik und öffentlichem Leben Nachahmung erwünscht! 22
23 Zu guter Letzt sueddeutsche.de, 16. Juni 2014 Ein Kommentar von Heribert Prantl Inklusion ist ein Modewort geworden. Es geht dabei aber nicht um Modisches, sondern um Wichtiges, um Demokratisches: um die Eingliederung der Menschen mit Behinderung in die normale Alltagswelt - so gut es nur geht. Inklusion heißt Abbau von Barrieren und Zugänglichkeit - und zwar nicht nur zu Gebäuden und Verkehrsmitteln. Es ist kein bautechnisches, sondern ein gesellschaftspolitisches Prinzip. Gemeint ist die Zugänglichkeit der Gesellschaft insgesamt, die Integration im Arbeits- und Freizeitleben. Inklusion heißt Anerkennung und Wertschätzung für Menschen mit Behinderungen Ralf Schneider, Ausbildung Technik BASF SE 23
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