PNG und QPR: Auswirkungen des Pflegeneuausrichtungs-Gesetzes und der neuen Qualitäts-Prüfrichtlinien auf die Prüfpraxis
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- Gerhardt Kirchner
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1 PNG und QPR: Auswirkungen des Pflegeneuausrichtungs-Gesetzes und der neuen Qualitäts-Prüfrichtlinien auf die Prüfpraxis Dr. Peter Pick Geschäftsführer des MDS Fachtagung des Saarländischen Ministeriums am 18. September 2014 in Saarbrücken 1
2 Gliederung 1. Einführung 2. MDK-Qualitätsprüfung und aktuelle Änderung - MDK-Prüfkonzeption - Änderungen der Pflege-Transparenzvereinbarungen - Änderung Qualitätsprüfungs-Richtlinien (QPR) - Zusammenarbeit mit der Heimaufsicht 3. Ergebnisse der MDK-Qualitätsprüfungen - Dritter Pflege-Qualitätsbericht - Pflegenoten 4. Weiterentwicklung der Qualitätsprüfung von Pflegenoten - Projekt Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation - Ergebnisindikatoren - Weiterentwicklung MDK-Qualitätsprüfung 5. Ausblick 2
3 Anzahl MDK-Qualitätsprüfungen 3
4 Gliederung 1. Einführung 2. MDK-Qualitätsprüfung und aktuelle Änderung - MDK-Prüfkonzeption - Änderungen der Pflege-Transparenzvereinbarungen - Änderung Qualitätsprüfungs-Richtlinien (QPR) - Zusammenarbeit mit der Heimaufsicht 3. Ergebnisse der MDK-Qualitätsprüfungen - Dritter Pflege-Qualitätsbericht - Pflegenoten 4. Weiterentwicklung der Qualitätsprüfung von Pflegenoten - Projekt Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation - Ergebnisindikatoren - Weiterentwicklung MDK-Qualitätsprüfung 5. Ausblick 4
5 MDK-Konzeption der Qualitätsprüfung Prüfung durch ein MDK-Prüfteam (i.d.r. Pflegefachkräfte) umfassende Analyse der Pflegeeinrichtung auf Basis eines Prüfkonzeptes Untersuchung einer Stichprobe der versorgten Bewohner/Pflegebedürftigen Fokus liegt auf bewohnerbezogener Versorgungsqualität an der Schnittstelle von Prozess- und Ergebnisqualität beratungsorientiertes Prüfkonzept Empfehlung qualitätssichernder Maßnahmen 5
6 Änderungen Pflegetransparenzvereinbarungen neu (1) Gesamtnote bleibt Metrische Skalierung der Noten Skalenabstand von 0,14 Note sehr gut (Note 1,4) wird noch vergeben ab Skalenwert von 9,31 (bisher 8,7) Note mangelhaft (Note 4,5) wird ab einem Skalenwert von 5,1 (bisher 4,5) vergeben keine Noten mehr für Kriterien, anstatt dessen wird deren Erfüllung ausgewiesen Aber! Keine Kernkriterien mit Abwertung, stattdessen Hervorhebung 6
7 Ergebnisse Pflegetransparenzvereinbarungen neu (2) 4 Kriterien auf Vorschlag LT gestrichen T25 Sturzereignisse dokumentiert T35 Verfahrensanweisungen Erste Hilfe T40 Aufenthaltsflächen auch nachts T48 Jahreszeitliche Feste 2 Kriterien zur Kontraktur auf Vorschlag LE gestrichen 7
8 QPR-Präzisierung - Nachweisebenen Laut PTVS einrichtungsbezogen Auswertung der Dokumentation Beobachtung während der Prüfung bei Zweifel des Prüfers Auskunft / Information / Darlegung durch Mitarbeiter Auskunft / Information der Pflegebedürftigen Laut PTVS personenbezogen Inaugenscheinnahme Auswertung der Pflegedokumentation bei Zweifel des Prüfers Auskunft / Information / Darlegung durch Mitarbeiter Auskunft Information Pflegebedürftiger oder teilnehmende Beobachtung gilt auch für QPR-Kriterien abweichende fachliche Meinung der Einrichtung inhaltlich zusammenfassend als solche im Prüfbericht festhalten 8
9 QPR Straffung der Prüfinhalte Kapitel gestrichen Kapitel 5 Konzeptionelle Grundlagen Kapitel 7 Pflegedokumentation Kapitel 5 (neu) QM Reduzierung von 14 auf 6 Fragen 9
10 QPR neue/veränderte Kriterien Kriterien zu zusätzlichen Betreuungskräften nach 87b Stellen besetzt Qualifikation/Fortbildung erfüllt bestimmungsgemäßer Einsatz Berücksichtigung von Expertenstandards (Ernährungsmanagement, Schmerzmanagement) im Qualitätsmanagement 10
11 QPR Änderungen ambulant Ankündigung am Tag zuvor Hinweis Für Berechnung der Größe der Stichprobe sind Personen mit Pflegestufe und Sachleistung (Grundpflege, Hauswirtschaftliche Leistungen, Betreuungsleistungen) nach 36 GB XI relevant In Stichprobe werden nur Personen mit Pflegestufe und Sachleistung (Grundpflege) nach 36 SGB XI einbezogen. Hinweis, dass Änderungen im Zusammenhang mit PTVA folgen werden 11
12 Zusammenarbeit mit der Heimaufsicht Zusammenarbeit Gegenseitige Information und Beratung Terminabsprachen zu Prüfungen Abstimmung notwendiger Maßnahmen Austausch von berichten und Daten Mitwirkung in regionaler Arbeitsgemeinschaft Beteiligung des MDK an Prüfungen der Heimaufsicht; Beteiligung der Heimaufsicht an MDK-Prüfungen Durchführung gemeinsamer Prüfungen 12
13 Gliederung 1. Einführung 2. MDK-Qualitätsprüfung und aktuelle Änderung - MDK-Prüfkonzeption - Änderungen der Pflege-Transparenzvereinbarungen - Änderung Qualitätsprüfungs-Richtlinien (QPR) - Zusammenarbeit mit der Heimaufsicht 3. Ergebnisse der MDK-Qualitätsprüfungen - Dritter Pflege-Qualitätsbericht - Pflegenoten 4. Weiterentwicklung der Qualitätsprüfung von Pflegenoten - Projekt Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation - Ergebnisindikatoren - Weiterentwicklung MDK-Qualitätsprüfung 5. Ausblick 13
14 3. Pflege-Qualitätsbericht zentrale Ergebnisse Die große Mehrzahl der Pflegebedürftigen wird - gemessen an den Ergebnisindikatoren - angemessen versorgt Die Mehrheit der Pflegebedürftigen wird - gemessen an den Prozesskriterien - entsprechend den Standards einer guten Pflege gepflegt Jedoch wird eine Minderheit der Pflegebedürftigen (von 10-40%) in zentralen Versorgungebereichen wie u.a. der Ernährungs- und Flüssigkeitsversorgung sowie bei der Betreuung von Menschen mit Demenz nicht entsprechend den anerkannten Standards gepflegt 14
15 Versorgungsqualität in der stationären Pflege- ausgewählte Ergebnisse Kriterium Ernährungszustand angemessen 95,0 Erforderliche Maßnahmen, Ernährung 79,5 Anforderungen erfüllt (in Prozent) Wundversorgung nach aktuellem Wissensstand 74,5 Erforderliche Dekubitusprohylaxe 59,3 Einwilligungen/Genehmigung bei freiheitsentziehenden Maßnahmen Soziale Betreuungsangebote bei Demenz 88,8 76,3 Ermittlung Wohlbefinden 57,9 Datengrundlage: Heime, Bewohner Quelle: MDS, 3. Pflege-Qualitätsbericht 15
16 Änderungen Pflegetransparenzvereinbarungen alt neu Notenvergleich Bereich Bundesdurchschnitt nach alter Regelung nach neuer Regelung Pflege und medizinische Versorgung 1,4 1,5 Umgang mit demenzkranken Bewohnern 1,1 1,2 Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung 1,1 1,1 Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft, Hygiene 1,0 1,1 Gesamtergebnis 1,2 1,3 Befragung der Bewohner 1,0 1,1 Quelle: newsletter der DCS-Pflege (Stand: ) 16
17 Kritik der Pflegenoten Pflegenoten geben ein unzutreffendes Bild der Pflegequalität Bei der Notenberechnung werden alle Kriterien gleich gewichtet Außerdem können negative Bewertungen durch positive Bewertungen ausgeglichen werden Dadurch erhalten Pflegeeinrichtungen mit manifesten Versorgungsdefiziten trotzdem gute Pflegenoten Streitpunkt: Wer entscheidet über Qualitätskriterien und die Bewertungssystematik? Einrichtungen?, Pflegekassen?, Med. Dienste? Verbraucher?, Politik? 17
18 Gliederung 1. Einführung 2. MDK-Qualitätsprüfung und aktuelle Änderung - MDK-Prüfkonzeption - Änderungen der Pflege-Transparenzvereinbarungen - Änderung Qualitätsprüfungs-Richtlinien (QPR) - Zusammenarbeit mit der Heimaufsicht 3. Ergebnisse der MDK-Qualitätsprüfungen - Dritter Pflege-Qualitätsbericht - Pflegenoten 4. Weiterentwicklung der Qualitätsprüfung von Pflegenoten - Projekt Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation - Ergebnisindikatoren - Weiterentwicklung MDK-Qualitätsprüfung 5. Ausblick 18
19 Der Koalitionsvertrag: neuer Ausgangspunkt für Qualitätssicherung Wir setzen uns für Personalmindeststandards ein Dokumentation und Bürokratie müssen begrenzt werden Transparenz und Nutzerorientierung sind zu verbessern QS muss wissenschaftlichen Standards genügen, kontinuierlich weiterentwickelt und verbindlicher gestaltet werden PTV soll Qualitätsunterscheide deutlicher machen. Entscheidungsstrukturen werden gestrafft, Blockademöglichkeiten reduziert Verfahren der Veröffentlichung von MDK/PKV-Prüfdienst- Ergebnissen wird verbessert 19
20 Pflegedokumentation und Entbürokratisierung Die Zeit ist reif für eine Lösung gut begründete und mit allen Beteiligten konsentierte Initiativen Bayern, Schleswig-Holstein) sind letztlich versandet Grundsatzstellungnahme Pflegeprozess und Dokumentation des MDS ist wohlwollend kommentiert worden, hat aber keine Änderungen ausgelöst Projekt Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation der Ombudsfrau Elisabeth Beikirch macht einen Aufschlag, der von zentralen Akteuren der Pflege unterstützt wird 20
21 Pflegedokumentation- Grundstruktur (Pflegeprozess 4-phasig) 21
22 22
23 Einschätzung MDK-Gemeinschaft Die vorgeschlagene Grundstruktur einer Pflegedokumentation ist zielführend und wird mitgetragen Ansatz ist geeignet, gleichzeitig den Dokumentationsaufwand zu verringern und die Pflege und Betreuung zu verbessern MDK kann seine Qualitätsprüfung auf der vorgeschlagenen Basis durchführen Einigung auf Grundstruktur einer Pflegedokumentation schafft Sicherheit für Pflegeeinrichtungen und Prüfinstanzen 23
24 Ergebnisindikatoren in der Pflege Projekt Indikatoren zur Beurteilung von Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe Projekt schlägt 16 gesundheitsbezogene Ergebnisindikatoren (u.a. Dekubitusentstehung bei Bewohnern mit hohem Dekubitusrisiko, Stürze mit gravierenden Folgen) und 11 lebensqualitätsorientierte Ergebnisindikatoren (u.a. Qualität des Mahlzeitenangebotes, Teilnahme an Aktivitäten und Kommunikation) vor. Die gesundheitsbezogenen Ergebnisindikatoren sollen regelmäßig an Stichtagen in und von den Einrichtungen erhoben werden. Die lebensqualitätsorientierten Ergebnisindikatoren sollen durch Bewohner- und Angehörigenbefragungen erhoben werden. Die entwickelten Ergebnisindikatoren sollen auch für die externen Qualitätsprüfungen und die Transparenzdarstellung genutzt werden. 24
25 Bewertung der Ergebnisindikatoren Das Konzept der Ergebnisindikatoren ist ein wichtiger Ansatz für das interne Qualitätsmanagement und kann für externe Qualitätsprüfungen genutzt werden aber: Ergebnisindikatoren decken wichtige pflegerische Bereiche wie Schmerz, Inkontinenz oder auffälliges Verhalten nicht ab Ergebnisindikatoren nehmen keine Bewertung der Indikatoren vor, sondern legen nur einen Vergleich (unterdurchschnittlich, durchschnittlich, über Durchschnitt) vor Das Erhebungsverfahren ist noch nicht validiert Konzept setzt auf Selbstbewertung durch die Einrichtungen. 25
26 Weiterentwicklung Qualitätsprüfungen Die Qualitätsprüfungen des MDK und der Heimaufsicht leisten einen wichtigen Beitrag zum Qualitätsentwicklungsprozess in der Pflege. Im internen Qualitätsmanagement und bei externen Qualitätsprüfungen werden der Ergebnisindikatoren zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Die Erhebung von Ergebnisindikatoren durch die Einrichtungen kann externe Qualitätsprüfungen mit Feststellung des Pflegezustands der Pflegebedürftigen nicht ersetzen. Deshalb ist ein Zusammenspiel von Ergebnisindikatoren und Qualitätsprüfungen zu organisieren. Bei aller berechtigten Kritik an der Pflegetransparenz halten die Medizinischen Dienste eine Veröffentlichung von Prüfergebnissen weiterhin für erforderlich. 26
27 Weiterentwicklung Qualitätsprüfungen Die Medizinischen Dienste werden die Qualitätsprüfungen mit dem Fokus auf die bewohnerbezogene Versorgungsqualität weiter entwickeln deutliche Straffung der Prüfinhalte höhere Bedeutung der Inaugenscheinnahme gegenüber Dokumentationsprüfung Weiterhin Prüfung von Ergebnis- und Prozesskriterien Klärung der Arbeitsteilung zur Heimaufsicht Nutzung der in den Einrichtungen erhobenen Ergebnisindikatoren 27
28 Gliederung 1. Einführung 2. MDK-Qualitätsprüfung und aktuelle Änderung - MDK-Prüfkonzeption - Änderungen der Pflege-Transparenzvereinbarungen - Änderung Qualitätsprüfungs-Richtlinien (QPR) - Zusammenarbeit mit der Heimaufsicht 3. Ergebnisse der MDK-Qualitätsprüfungen - Dritter Pflege-Qualitätsbericht - Pflegenoten 4. Weiterentwicklung der Qualitätsprüfung von Pflegenoten - Projekt Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation - Ergebnisindikatoren - Weiterentwicklung MDK-Qualitätsprüfung 5. Ausblick 28
29 Die Qualitätsdarstellung Die Qualitätsdarstellung der Zukunft der Zukunft Gesundheitsbezogene Ergebnisindikatoren Ergebnisse externer Qualitätsprüfungen Lebensqualitätsorientierte Indikatoren Personalindikatoren Die Qualitätsdarstellung sollte in der Zukunft auf mehreren Säulen fußen 29
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