Intelligente Raster in AutoCAD Architecture

Transkript

1 Ausgabe 2008/088 im November 2007 Intelligente Raster in AutoCAD Architecture Raster bilden die Grundlage nahezu jeder Architekturplanung und sind somit grundlegende Zeichnungselemente. Sie werden in sehr frühen Projektphasen erstellt und müssen teilweise bis in die Werkplanung hinein flexibel und veränderbar sein. AutoCAD Architecture bietet Ihnen verschiedene Möglichkeiten Raster zu erstellen und anzupassen weiterhin stehen Ihnen Werkzeuge zur automatischen Beschriftung und Bemassung zur Verfügung. Mit Hilfe von Knotenankern können Sie Elemente wie z.b. Stützen auf Rasterachsen assoziativ platzieren, mit Zellenankern können Sie Elemente wie Unterraster oder Wände assoziativ zu Position oder Grösse der Zelle verknüpfen. Idealerweise legen Sie Ihr Raster als Gebäudemodul im Projektnavigator fest und binden es als externe Referenz in Ihre Grundrisse ein. Somit erfolgen Änderungen zeitsparend in dieser Zeichnung weiterhin werden alle Bearbeiter sofort informiert, sobald eine neue Version gespeichert wird. Seite 1 von 14

2 Erstellen von Konstruktionsrastern Fügen Sie aus der Palette BAUTEILE (Palettensatz GESTALTUNG) ein Konstruktionsratser ein: Positionieren Sie das Raster auf X0; Y0, Z0 und wählen Sie als Winkel ebenfalls 0. Das Raster hat die im Palettenwerkzeug voreingestellten Standardparameter, die Sie über die Eigenschaften verändern können (mit der rechten Maustaste auf das Werkzeug klicken und dann EIGENSCHAFTEN wählen). Markieren Sie nun das Raster und wählen Sie im Kontextmenü der rechten Maustaste per KOMPONENTE AUSWÄHLEN nacheinander X und Y Achse und konfigurieren Sie diese nach Ihren Anforderungen (Linientyp und Linientypfaktor in der Eigenschaftspallette, Karteireiter DARSTELLUNG) Seite 2 von 14

3 Alternativ können Sie vor dem Absetzen des Rasters in der Eigenschaftspalette RADIAL wählen: Eine weitere Möglichkeit ist die Erstellung eines Rasters aus einer Liniengrafik. Skizzieren Sie ein Raster aus Linien, wählen im Kontextmenü des Rasterwerkzeuges ANWENDEN AUF LINIENGRAFIK: Seite 3 von 14

4 Einstellen der Rasterparameter rechteckige Raster Markieren Sie nun das Raster und legen Sie in den Eigenschaften den Layouttypen fest. Hierbei stehen drei Varianten zur Verfügung: Wiederholen: Sie legen die Gesamtrasterbreite und die Feldgrösse fest, die Feldanzahl wird automatisch ermittelt Gleichmässig anordnen: Sie legen die Gesamtrasterbreite und die Anzahl der Felder fest, die Feldgrösse wird automatisch errechnet Manuell: nach der Grobeinstellung des Rasters über eine der beiden obigen Optionen schalten Sie das Raster manuell und verschieben jede einzelne Rasterlinie mittels Griffen. radiale Raster Bei radialen Rastern sind die Rasterlinien in X Richtung die Bogensegmente hier steht zusätzlich der Innenradius zur Auswahl. Die Rasterlinien in Y Richtung sind strahlenförmig angeordnet. Hier können Sie die Feldwinkel einstellen. manuelle Raster Die Rasterlinien werden nur mit Griffen verschoben, bei Rastern die aus einer Liniengrafik erstellt wurden ist ein freies Strecken möglich. Tip: Alle Rasterparameter von radialen und rechteckigen Rastern können Sie auch vor dem Platzieren des Rasters über die Eigenschaftspalette vornehmen. Seite 4 von 14

5 Rasterbeschriftung Erstellen von Beschriftungen Im Kontextmenü der rechten Maustaste steht Ihnen ein Werkzeug zur automatischen Beschriftung von rechteckigen und radialen Rastern zur Verfügung. Wählen Sie für die X Achse aufsteigend also von links nach rechts und geben Sie als erste Achsbezeichnung 1 ein. Da Werte für Beschriftung automatisch berechnen aktiviert ist, werden alle anderen Achsen automatisch benannt. Sie können händisch Korrekturen vornehmen (z.b. 1a,.) Die Vorgehensweise ist bei der Y Achse identisch, wobei hier zu beachten ist, dass aufsteigend die positive Y Achse bezeichnet also von unten nach oben. Geben Sie also für die erste Achse A ein, steigen die Bezeichnungen nach oben an: Seite 5 von 14

6 Das Ergebnis dieses Beispiels: Die Beschriftungselemente sind MV Blöcke, die automatisch auf dem im Layerschlüssen angegebenen Layer platziert (Standard: A_Rasterbeschriftung). Verändern sich Raster nach der Beschriftung, werden bei neu entstandenen Zellen nicht automatisch weitere Beschriftungsblöcke hinzugefügt. Dies kann jedoch schnell und einfach mit einer neuen Beschriftung erfolgen. Bereits bestehende Beschriftungen werden berücksichtigt Verändern sich nur die Feldgrössen, ändert sich das Raster durch die Objektverankerungen automatisch mit. Jede einzelne Beschriftung kann auch über die Option ATTRIBUTE in den Eigenschaften hinsichtlich Ihrer Bezeichnung verändert werden. Seite 6 von 14

7 Eine automatische Beschriftung bei aus Liniengrafiken erstellten Rastern ist nicht möglich. Sie können jedoch eine bestehende Rasterbeschriftung auswählen, im Kontextmenü der rechten Maustasste FÜHRUNGSANKER wählen und diese Beschriftung auf eine Achse eines freien Rasters anwenden. Im Kontextmenü der rechten Maustasste können Sie unter FÜHRUNGSANKER auch die (Aus ) Richtung festlegen. Wählen Sie unter RICHTUNG für Oben: 0 Links: 90 Unten: 180 Rechts: 270 Die Textdrehung justieren Sie über DREHUNG. Seite 7 von 14

8 Versätze der Beschriftungen Rasterbeschriftungen besitzen innerhalb der Achsverlängerung einen Griff, mit dem die Beschriftungen verzogen werden können: Die Versätze können Sie auch in der Eigenschaftspalette unter dem Punkt ANKER für mehrere ausgewählte Beschriftungsobjekte gleichzeitig einstellen: Rasterbemassungen Um Raster assoziativ zu bemassen klicken Sie im Kontextmenü der rechten Maustaste auf AEC Bemassung: Seite 8 von 14

9 Umgrenzungen In den Eigenschaften der Raster finden Sie unter ALLGEMEIN die Option Umgrenzung. Wählen Sie hiermit eine Polylinie, um ein Raster zu beschneiden und Teilbereiche auszublenden. Die Beschriftungen bleiben an den Rastergrenzen bestehen. Schalten Sie den Layer der Polylinie aus oder auf nicht plotten. Knotenanker am Beispiel von Stützen Wählen Sie das Stützenwerkzeug und positionieren Sie die Stütze auf eine Rasterkreuzung ohne jedoch diese abzusetzen. Drücken Sie nun STRG, und alle Knotenpunkte werden hervorgehoben dargestellt hier die Ansicht in der Isometrie: Seite 9 von 14

10 Setzen Sie nun die Stütze ab, um auf jedem Rasterpunkt eine Stütze zu platzieren. Die Stützen sind mit dem Raster verankert und folgen allen Rasterveränderungen. In den meisten Fällen ist es bei verankerten Stützen sinnvoll, die Ausrichtung der Tragwerke in den Eigenschaften auf ZENTRIERT MITTIG zu setzen. Nach Belieben können Sie nun die Eigenschaften oder den Stil der Stützen verändern. Sie können auch einer oder mehreren Stützen Einfügeversatz zuweisen damit bleibt die Stütze mit dem Raster verankert, steht aber dennoch an einer frei definierbaren Position. Verwenden Sie hierzu in der Eigenschaftspalette die Option ANKER. Näheres zu Tragwerken erfahren Sie in der Technical Information 5/2008 (erschienen im August 2007). Seite 10 von 14

11 Tip: Sie können nun auch Unterzüge über die Stützen legen, die ebenfalls verankert sind. Schalten Sie dazu in die Darstellungskonfiguration Tragwerks Kontrolldarstellung, um die Basislinien einzublenden. Tragwerke, deren Basislinien sich verschneiden interagieren miteinander ähnlich wie verschnittene Wände Zellenanker am Beispiel eines Subrasters Erstellen Sie ein weiteres Raster beliebiger Grösse mit 3x3 Zellen. Öffnen Sie den Katalogbrowser und geben Sie als Suchbegriff ZELLENANKER ein: Ziegen Sie diesen per idrop in eine Palette. Verwenden Sie das Werkzeug und wählen zunächst im Kontextmenü der rechten Maustaste OBJEKT ZUORDNEN. Seite 11 von 14

12 Wählen Sie das neu erstellte Raster. In der Befehlszeile fragt Sie AutoCAD Architecture nun nach der Zelle, der dieses Objekt zugewiesen werden soll: Wählen Sie eine der Umgrenzungslinien der Zelle. Das neue Unter Raster wird in die Zelle eingepasst und ist hinsichtlich Grösse und Position assoziativ. Hauptund Unterraster können beliebig markiert und in Ihren Eigenschaften verändert werden. Seite 12 von 14

13 Auch Achsbeschriftungen können im Unterraster vorgenommen werden: Tip: Beim Arbeiten mit verschachtelten Rastern kann es sinnvoll sein, in den Darstellungseigenschaften die Zellenmarkierungen einzublenden: Die Verankerungsoptionen des Unterrasters sind auch hier wieder in den Eigenschaften abzurufen: Seite 13 von 14

14 Sie können mittels der automatischen Grössenänderung und den Versätzen sogar Wände in Zellen platzieren, die sich trotze eines Überstandes in der Länge mit dem Raster ändert. Innerhalb des Unterrasters können nun wiederum Stützen oder weitere Raster eingebettet werden. In AutoCAD wären alle Rasterlinien Einzellinien oder Polylinien, Raster und Beschriftungen würden manuell erstellt hauptsächlich unter Verwendung der Befehle KOPIEREN, STRECKEN, SCHIEBEN. Copyright 2007 Autodesk, Inc. All rights reserved Autodesk GmbH Aidenbachstr München Deutschland Geschäftsführer: Roland Zelles Pat O Donohoe Carl Bass Al Castino Sitz der Gesellschaft: München HRB (Amtsgericht München) Diese technischen Informationen sowie die Tips und Tricks erscheinen monatlich auf der entsprechenden Produktseite unter In den meisten Fällen können hier beschriebene Arbeitsweisen weitestgehend auch auf neueren Produktversionen angewandt werden. Im Zuge der Weiterentwicklung können die Arbeitsschritte in den neueren Releases jedoch von den hier beschriebenen Vorgehensweisen abweichen oder durch andere ersetzt werden. Thorsten Simon, Dipl. Ing. (FH), Architekt Application Engineer AEC Central Europe Autodesk GmbH Seite 14 von 14