Einsatz niedrigschwelliger Betreuungsangebote im Betreuten Wohnen zu Hause
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- Werner Meyer
- vor 7 Jahren
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1 Einsatz niedrigschwelliger Betreuungsangebote im Betreuten Wohnen zu Hause 3.Fachtag mit Workshop Betreutes Wohnen zu Hause Referentin: Bianca Broda Alzheimer Gesellschaft München e.v.
2 Inhalt 1. Betreuungsgruppen Zielgruppe; Ziele; Standards; Angebot 2. Häusliche Betreuung Zielgruppe; Ziele; Standards; Angebot; Statistik, Grenzen 3. Finanzierung beider Angebote allgemein und an Beispielen 4. Tipps für den Aufbau/ Erfahrungen
3 Betreuungsgruppen historisch ca Gründung der erste Betreuungsgruppe durch Angehörige in Stuttgart Betreuung im Verhältnis 1:1, ca. 8 Gäste pro Gruppe Anlaufschwierigkeiten wegen starker Fluktuation der Gäste AGM 1. Gruppe 1998 in Kooperation mit einem ASZ, seitdem Aufbau von 9 Gruppen In München gibt es derzeit 20 Gruppen Betreuungsgruppen sind ein niedrigschwelliges Angebot für Demenzkranke nach 45 c SGB XI. Wichtiger Baustein der ambulanten Versorgung
4 Zielgruppe Menschen, deren Gedächtnis und Orientierung nachlässt und die sich in einer Gruppe wohl fühlen.
5 Ziele von Betreuungsgruppen Ziele für Angehörige Entlastung Kontakt mit anderen Angehörigen Gruppenleitung als Ansprechpartner Erster Schritt zur Fremdbetreuung Ziele für Erkrankte Aktivierung und Erfolgserlebnisse Teilnahme am gesellschaftlichen Leben Kontakt mit anderen Erkrankten langsames gewöhnen an Fremdbetreuung
6 Standards Betreuung 1:1 Leitung muss eine Fachkraft sein Helfer sind geschult Häufigkeit: 1x wöchentlich für 3h (Beispiel AGM) Klar strukturierter Rahmen und Ablauf, je nach Fähigkeiten und Bedürfnissen der Gäste biografieorientiertes Arbeiten
7 Betreuungsgruppen Geselliger Nachmittag mit: Kaffee und selbstgebackenem Kuchen Gemeinsames Singen und Musizieren Spaziergänge und leichte Gymnastik Gesellschaftsspiele Kreatives Gestalten passend zur Jahreszeit Erinnerungsarbeit Ausflüge
8 Betreuungsgruppen Praxisreihe der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Band1 3 über die DALZ oder auch über die Münchner Alzheimer Gesellschaft e.v.
9 Häusliche Betreuung Erste Helferkreise in Deutschland Mitte der 90iger Jahre Seit Gründung der AGM gehört ein Helferkreis zum Entlastungsangebot Seit Einführung des PflEG 2002 führt die AGM einen anerkannten und geförderten Helferkreis mit inzwischen 66 Helfer
10 Zielgruppe a) Menschen mit Demenzerkrankungen, die gemeinsam mit Angehörigen im häuslichen Umfeld leben Fallbeispiele: Herr M. 85 Jahre; Pflegestufe III, bettlägerig Frau L. 86 Jahre; Pflegestufe II, allein zu Hause Frau G. 42 Jahre; keine Pflegestufe, im Leben stehend Herr H. 76 Jahre; Pflegestufe II, geistig fit, im Rollstuhl Frau L. 72 Jahre; Pflegestufe I, in ganz eigener Welt
11 Zielgruppe b) Menschen mit Demenzerkrankungen, die allein leben Fallbeispiele: Frau B.; 78 Jahre; Pflegestufe I, Existenzsicherung Frau H.; 65 Jahre; Pflegestufe I, Wunsch nach Gesellschaft Frau S.; 82 Jahre; Pflegestufe I, Klavierlehrerin Ehepaar E.; 80 und 85 Jahre; Pflegestufe I, fester Punkt in der Woche
12 Ziele der häuslichen Einsätze Erhalt und Stärkung der individuellen Fähigkeiten von Menschen mit Demenz Verbleib im häuslichen Umfeld Teilhabe am gesellschaftlichen Leben Entlastung der Angehörigen Unterstützung des gesamten individuellen ambulanten Versorgungsnetzes In Auszügen: Deutsche Alzheimer Gesellschaft; Praxisreihe Band4 S.9; 2004
13 Häusliche Betreuung
14 Tätigkeiten während des Einsatzes Individuell, je nach Stadium der Erkrankung, körperlichem Befinden, Interesse und Biografie. Gespräche, Lesen, Musik aktivieren Fähigkeiten und Erinnerungen sportlich sein wie Schwimmen, Tischtennis, Spaziergänge vertraute Haushaltstätigkeiten: gemeinsames Backen/ Essen; Wäsche zusammenlegen als Aktivierung! nicht als Versorgung Besuche von Museen, Konzerte, Kino, Friedhof, Freunden Einfach da sein KEINE Pflege und Hauswirtschaft!
15 darüber hinaus... Für das soziale Umfeld sind Helfer Ansprechpartner Angehörige: zuhören und moralisch unterstützen rechtliche Betreuer: über den Zustand des Erkrankten informieren Nachbarn: über das Krankheitsbild informieren und um Verständnis bitten
16 Herausforderungen Bei Einsätzen besteht die Gefahr, dass das Umfeld den Helfer über Gebühr beanspruchen möchte Aber: häusliche Betreuung ist ein stundenweises Angebot und kein Ersatz für andere Hilfeformen! Die häuslichen Helfer benötigen klare Rollenvorgaben und sind nicht befugt, Angehörige zu beraten. Im Zentrum steht der an Demenz erkrankte Mensch!
17 häusliche Einsätze Helfer gesamt häusliche Klienten
18 häusliche Einsätze ,75 Einsatzstunden ,5 Einsatzstunden ,5 Einsatzstunden Deutlicher Anstieg der Anfragen durch erhöhte Leistungen der Pflegekassen höherer Bekanntheitsgrad des Angebots niedrigschwelliges Angebot
19 Grenzen häuslicher Einsätze Aufgrund häuslicher Strukturen (z.b. Verschlechterung Gesundheitszustand) Grenzüberschreitungen innerhalb des Helfers (keine Abgrenzung) und auch körperliche Grenzen (eigenes Alter) Institutionelle Grenzen in der Begleitung der Einsätze
20 Münchner Helfernetzwerk Demenz Entstehung aus einem Modellprojekt ( ) freiwilliger Verbund von momentan 10 Einrichtungen verschiedener Verbände/ Träger (nach 45 c SGB XI anerkannte Helferkreise) 166 Helfer für München Stand
21 Häusliche Betreuung Praxisreihe der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Band 4 3 über die DALZ oder auch über die Münchner Alzheimer Gesellschaft e.v. Neuauflage vorauss. 11/ 2009
22 Finanzierung Beide Angebote (Betreuungsgruppen, häuslicher Helfereinsatz) nach 45c SGB XI als niedrigschwelliges Angebot anerkannt; Versicherte mit erheblichen allgemeinen Betreuungsbedarf bekommen Kosten bis zu jährlich erstattet. Finanzierung der Betreuungsgruppen: Am Rechenbeispiel einer Gruppe Mögliche Förderungen Finanzierung des häuslichen Helferkreises Am Beispiel von 2008 Mögliche Förderung
23 Finanzierungsbeispiel Kosten- und Finanzierungsplan einer Gruppe mit mind. 44Treffen Ausgaben - Personalkosten Leitung 60 / Treffen 45 Treffen Helfer 17 / Treffen 45 Treffen fachl. Begleitung ca. 30h ca. 900 Verwaltung ca. 36h ca. 630 Ausgaben Personalkosten Summe 7.035
24 Finanzierungsbeispiel Ausgaben Sachkosten Verpflegung ca. 4 TN á 2 45 Treffen 360 Materialkosten 100 Büromaterial (Porto...) 180 Ausgaben Sachkosten Summe 640 Personalkosten Sachkosten 640 Gesamtkosten 7.675
25 Finanzierungsbeispiel Einnahmen /Finanzierung TN Gebühren 4 TN 45 Treffen (3,5 zahlen á 18 ) Zuschuss ZBFS (bei 44 Treffen) Zuschuss Pflegekasse (bei 44 Treffen) Eigenmittel 840 Einnahmen Summe 7.675
26 Zuschüsse ZBFS/ Pflegekassen Betreuungsgruppen: wöchentlich (min. 44x) tägig (min. 22x) monatlich (min. 11x) (nur in Verbindung mit Angehörigengruppe) Schulungen/Fortbildungen pro UE 40, Mindestteilnehmerzahl 8 Personen Fördergrundsätze und nähere Bestimmungen siehe
27 Aufbau von Betreuungsgruppen Das Zentrum Bayern Familie und Soziales in Bayreuth (Telefon 09 21/ ) unterstützt Sie bei Fragen Langer Atem am Anfang nötig. Gute Öffentlichkeitsarbeit Vernetzung mit anderen Einrichtungen und Nutzung bestehender Kontakte Evt. Kooperationen eingehen
28 Aufbau von Betreuungsgruppen Aufgaben der Fachkraft: Sorgfältige Helferauswahl und Vorgespräche, Schnuppern Koordinator für Helfer; Leitungen; Gäste und deren Angehörige; evt. Kooperationspartner Begleitung der Helfer (Treffen, Fortbildungen) Problem Fahrdienst
29 Und zuletzt Gewappnet sein für jede Art von Schwierigkeiten, sie treten bestimmt auf!
30 Finanzierung häuslicher Einsätze Je Einsatzstunde 1 vom ZBFS und 1 von den Pflegekassen 2 pro Einsatzstunde Schulungen/Fortbildungen pro UE 20 vom ZBFS und 20 von den Pflegekassen 40 pro UE Mindestteilnehmerzahl 8 Personen Fördergrundsätze und nähere Bestimmungen siehe
31 Finanzierung häuslicher Einsätze ,5 Einsatzstunden Förderung ZBFS 4.685,50 Förderung Pflegekassen 4.685,50 Förderung gesamt 9.371,00 Betreute zahlen 10 pro Einsatzstunde Helfer bekommen 9 pro h Aufwandsentschädigung Verwaltungsaufwendung 1 pro Einsatzstunde
32 Aufbau eines Helferkreises Eigene Schulung anbieten, Vorteil besseres Kennen lernen der Ehrenamtlichen; oder in Kooperation sorgfältige Auswahl nach Eignung Versicherungsfragen klären (Unfall, Haftpflicht) Vereinbarung über Abrechnungsmodalitäten, Spielregeln Teilweise sehr engmaschige Begleitung notwendig Organisation von häuslichen Einsätzen ist häufig Krisenmanagement und immer auch Trauerarbeit Erstbesuch nur durch Fachkraft, Besuch zur Einsatzabstimmung gemeinsam mit der Helfer
33 Aufbau eines Helferkreises Fortbildungen, Helfertreffen organisieren und durchführen Angehörige sehen Fachkraft als Lotse durchs System Finanzierungsschwierigkeiten - ein Hindernis für Einsätze Im Helferverbund wurden Empfehlungen für Auswahl, Einsatz, fachliche Begleitung und Fortbildungen erarbeitet
34 Qualitätssicherung im Helferkreis Sorgfältige Auswahl von Interessent Schulung regelmäßige Austauschtreffen und Fortbildung Fachkraft als stets erreichbare Ansprechpartner für die Helfer bei allen Fragen und Problemen Einsatzvereinbarung auf Basis der Leitlinien für den Helferkreis
35 Und zuletzt Gewappnet sein für jede Art von Schwierigkeiten, sie treten bestimmt auf!
36 Verwendungsnachweis Muss jährlich termingerecht erbracht werden Nachweis und Antrag für das laufende Förderjahr in einem Formular Für Betreuungsgruppen müssen Teilnahmelisten geführt werden Für häusliche Einsätze müssen Einsatzlisten geführt werden Auch für Fortbildungen/Schulungen Listen führen, Teilnahmebestätigungen Schulung
37 Stimmen von Angehörigen Wenn der nette Herr für meinen Mann kommt:...habe ich keine Sorgen und kann dann abdüsen. (Ehefrau, hat Helfer für 1x wöchentlich ca. 3 4 h)
38 Stimmen von Angehörigen "Die Gruppe ist wirklich eine sehr gute Sache. Das wird immer alles so liebevoll gedeckt und hergerichtet, richtig herzlich." (Angehörige)
39 Stimmen von Angehörigen Ich bin sehr froh, dass man unterstützt wird, wenn man einen dementen Angehörigen in kein Pflegeheim geben möchte. Ich stehe weiterhin dazu, dass man, wenn es möglich ist, seine nahen Angehörigen zuhause pflegen sollte. Es ist für mich ein tolles Gefühl, dass meine Mutter so ein gutes und inniges Verhältnis zu Frau G. aufgebaut hat. Ich habe in meiner Familie die Erfahrung gemacht, dass man mit einem dementen Kranken nicht viel zu tun haben möchte. (Tochter eine Betroffenen; Einsatz 2 x wöchentlich ca.3h)
40 Stimmen von Angehörigen Meine Mutter geht da so gerne hin - sie kommt immer lächelnd heim nach der Gruppe" ( Angehörige)
41 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Bianca Broda Dipl. Sozialpädagogin (FH) Alzheimer Gesellschaft München e.v. Tel: Josephsburgstraße München Foto aus Alive with Alzheimer`s C.Stein Greenblat
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