Der demografische Wandel
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- Nadja Becke
- vor 7 Jahren
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1 Der demografische Wandel 40, 50, 60plus - Zur gesundheitlichen Situation älterer Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen Agenda - - Gesundheitliche Situation von (älteren) Erwerbstätigen Zahlen, Daten, Fakten - Wer ist alt und wer ist jung? vom Defizit- zum Kompetenzmodell - Gesundheit erhalten, Gesundheit fördern im demografischen Wandel
2 Steigende Lebenserwartung und sehr niedrige Geburtenraten Alter und Erwerbstätigkeit Zentrale Ergebnisse des Forschungsreports des BMAS, 2012: Die Erwerbstätigenquote der 60- bis 64-Jährigen ist auch im Jahr 2010 weiter auf 40,8 Prozent gestiegen (2009: 38,4 Prozent). Die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen ist seit 2000 in Deutschland stärker gestiegen als in fast allen anderen EU-Ländern, bei den 60- bis 64-Jährigen war der Anstieg in Deutschland sogar am stärksten in der EU. Quelle: Fortschrittsreport "Altersgerechte Arbeitswelt", BMAS 2012 Gründe für die Steigerung der Beschäftigtenquote: Abschaffung der Anreize zur Frühverrentung, Anhebung des Rentenzugangsalter, Erfassungsmethoden versus veränderte Einstellungspolitik der Unternehmen Nordeuropäische Länder weisen nach wie vor deutlich höhere Erwerbsquoten bei älteren Beschäftigten auf als Deutschland! 4
3 Fehlzeiten - durchschnittliche Falldauer AU-Tage je Fall Männer Frauen Altersgruppe Quelle: TK-Gesundheitsreport 2011 Fehlzeiten - AU-Fälle je Versicherungsjahr ,0 AU-Fälle je Versicherungsjahr 1,5 1,0 0,5 Männer Frauen 0, A ltersgruppe Quelle: TK-Gesundheitsreport 2011
4 Arbeitsunfähigkeiten 2010 AU-Tage je 100 Versicherungsjahre nach ICD10-Diagnosekapiteln Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten Neubildungen Endokrine, Ernährungs- u. Stof f w echselkrankheiten Psychische und Verhaltensstörungen Krankh. des Nervensystems und der Sinnesorgane Krankheiten des Kreislaufsystems Krankheiten des Atmungssystems Krankheiten des Verdauungssystems Krankheiten d. Haut u. d. Unterhaut Krankh. d. Muskel-Skelett-Systems u. d. Bindegew ebes Krankheiten des Urogenitalsystems Schw angerschaft, Geburt und Wochenbett Symptome u. abnorme klinische und Laborbefunde Verletzungen, Vergiftungen u. Folgen äußerer Ursachen Männer Frauen A U-Tage je 100 V J Quelle: TK-Gesundheitsreport 2010, Erwerbspersonen TK, standardisiert Quelle: TK-Gesundheitsreport 2011 Demografische Einflüsse auf diagnosespezifische Fehlzeiten 125 % X. Kreislaufsystem II. Neubildungen 120 % IV. Stoffwechselkrankheiten VII. Auge 115 % XIII. Muskel-Skelett-System VI. Nervensystem 110 % 105 % XVIII. Symptome VIII. Ohr V. Psychische Störungen XIV. Urogenitalsystem XI. Verdauungssystem 100 % XIX. Verletzungen XII. Krankheiten der Haut 95 % X. Atmungssystem I. Infekte 90 % XV. Schwangerschaft Quelle: TK-Gesundheitsreport 2007
5 Zahlen, Daten, Fakten: Gesundheitssituation älterer Erwerbspersonen Auswertungen der TK-Gesundheitsreporte zeigen gesundheitliche Belastungen von älteren Beschäftigten Ältere sind nicht häufiger arbeitsunfähig als jüngere, aber haben verhältnismäßig lange Fehlzeiten Ältere erhalten deutlich mehr Arzneimittelverordnungen. Ältere Beschäftigte sind häufiger von langwierigen Erkrankungen betroffen Tendenz zu Krankheitsverleugnung könnte neue Gesundheitsrisiken provozieren, gerade in der alternden Gesellschaft. Quelle: Gesundheitsreport der TK, 2011 Präsentismus - der neue Kostentreiber 10
6 Agenda - - Gesundheitliche Situation von (älteren) Erwerbstätigen Zahlen, Daten, Fakten - Wer ist alt und wer ist jung? vom Defizit- zum Kompetenzmodell - Gesundheit erhalten, Gesundheit fördern im demografischen Wandel Statements zu älteren Erwerbstätigen Ältere Erwerbstätige sind nicht belastbar! Ältere Erwerbstätige haben Angst vor Neuerungen und Veränderungen! Ältere Erwerbstätige haben! keine kreativen Ideen Ältere Erwerbstätige verhindern den nötigen Wandel! Ältere Erwerbstätige verursachen mehr Kosten als Jüngere! Ältere Erwerbstätige sind häufiger krank! 12
7 Stärken und Schwächen älterer Arbeitnehmer Psychische und physische Anpassungsfähigkeit Konzentrationsfähigkeit und Wissensgebrauch Lernfähigkeit Kommunikative Fähigkeiten Lebens- und Arbeitserfahrung Überblick über komplexere Sachverhalte bleiben erhalten und können erweitert werden Physiologische Funktionen, wie Seh- und Hörvermögen, Temperaturtoleranz, Muskelkraft nehmen eher ab Fazit: Ein Umdenken ist erforderlich vom Defizit- zum Kompetenzmodell. Defizit versus Wandel an Kompetenzen Unterschiede zwischen Jung und Alt aus Sicht von Betrieben Leistungspotentiale Erfahrungswissen Theoretisches Wissen Kreativität Lernbereitschaft Lernfähigkeit Arbeitsmoral/-disziplin Einstellung zur Qualität Zuverlässigkeit Loyalität Teamfähigkeit Führungsfähigkeit Flexibilität Körperliche Belastbarkeit Psychische Belastbarkeit Beruflicher Ehrgeiz Jüngere Beschäftigte Ältere Beschäftigte Quelle: INIFES/ SÖSTRA aus BAUA 2004
8 Von Defiziten und Kompetenzen Wer sind jüngere und wer ältere Arbeitnehmer/innen...? Ist ein 51-Jähriger Verwaltungsangestellter alt? Ist ein 53-Jähriger Papst jung? Ist eine 63-Jährige Bundespräsidentin alt? Ist eine 28-Jährige Auszubildende jung? Ist eine 39-Jährige Ärztin jung? Ist ein 32-Jähriger Krankenpfleger alt? Ist ein 42-Jähriger Busfahrer jung? Ist ein 37-Jähriger Fußballer alt? Ist ein 61-Jähriger Schäfer alt? Ist ein 59-Jähriger Pilot alt? Bock & Teves GbR Agenda - - Gesundheitliche Situation von (älteren) Erwerbstätigen Zahlen, Daten, Fakten - Wer ist alt und wer ist jung? vom Defizit- zum Kompetenzmodell - Gesundheit erhalten, Gesundheit fördern im demografischen Wandel
9 Einflussfaktoren auf die Gesundheit Arbeit Art der Tätigkeit physikalische Bedingungen Arbeitsorganisation und Kommunikation Arbeitsabläufe Arbeitszeiten Information/Komm. Beziehungen zu Kollegen und Vorgesetzten Person Erwartungen Bewertungen Verhalten genetische Dispositionen Soziales Umfeld soziale Beziehungen familiäre Situation Wohnsituation etc. Führungsverhalten Arbeitsbewältigungsfähigkeit - Definition Die Arbeitsbewältigungsfähigkeit (einfach: Arbeitsfähigkeit ) beschreibt das Potenzial eines Menschen, eine gegebene Aufgabe zu einem gegebenen Zeitpunkt zu bewältigen. Quelle: Ilmarinen, Juhani / Tempel, Jürgen (2002): Arbeitsfähigkeit 2010 : Was können wir tun, damit Sie gesund bleiben? Hrsg. von Marianne Giesert im Auftr. d. DGB-Bildungswerk e. V. Hamburg: VSA-Verlag. 18
10 Positive Auswirkungen auf Arbeitsfähigkeit Arbeitsfähigkeit (ABI) 50 sehr gut 45 gut 40 mäßig schlecht 25 Individuelle Gesundheitsförderung, Ergonomische Maßnahmen, verbessertes Führungsverhalten Nur individuelle Gesundheitsförderung Keine Maßnahmen Alter (Jahre) Quelle: Ergebnisse aus 11 Jahre finnischer Langzeitanalyse nach Ilmarinen/Tempel, 2002 Jung und Alt im Team sind produktiver Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW): Die Produktivität eines Betriebes erhöht sich um gut 0,5 Prozent, wenn der Anteil der 45- bis 50-Jährigen an der Gesamtbelegschaft um einen Prozentpunkt zunimmt. Wenn altersgerechte Arbeitsplätze vorhanden sind, steigt laut ZEW die Produktivität der Beschäftigten zwischen 45 und 50 Jahren sogar um zwei Prozent. Quelle: Göbel. CH.; Zwick, Th. (2011): Age and Productivity - Sector Differences? ZEW Discussion Paper Nr
11 Die TK unterstützt Unternehmen BGM- und Demografieberater der TK unterstützen mit spezifischen Unternehmensanalysen unter demografischen Aspekten: Altersstrukturanalyse mit Daten des Unternehmens. Mitarbeiterbefragung um Basisinformationen für das Gesamtunternehmen zu erhalten. Arbeitsbewältigungsindex als Möglichkeit, um die individuelle Arbeitsfähigkeit zu ermitteln und zu gestalten. Demografie-Workshops für Entscheidungsträger, Personalverantwortliche, Betriebsräte und Führungskräfte. Fokusgruppen Arbeitsfähigkeit erhalten und fördern - von jung und bis alt. Mit einem vielfältigen Angebot an Maßnahmen Demografischer Wandel - Bspl. aus der Praxis von BGM- Projekten Verhältnispräventive Maßnahmen: altersgemischte Projektgruppen, Tandems kollegiale Beratung, Intervision strukturierter Wissenstransfer ergonomische Anpassungen wie höhere Bildschirmauflösungen, Lärmdämpfung, Lichtanpassung altersspezifische Fortbildungen und Qualifikationen alternsgerechte Personalpolitik
12 Demografischer Wandel - Bspl. aus der Praxis von BGM- Projekten Verhaltenspräventive Maßnahmen: bedarfsspezifische Interventionen auf der Grundlage der Analyseergebnisse Seminar "Erfolgreich eigene Kompetenzen erhalten und fördern" für MA Seminar: "Gesund führen im demografischen Wandel" für FK Rückencoaching Demografischer Wandel - Bspl. aus den individuellen Angeboten weitere verhaltenspräventive Maßnahmen: Präventionskurse zu den Themen: Rückengesundheit Ernährung Entspannungskurse Stressmanagement (i.d.r. altersunspezifisch) Broschüren zu Stress, Ernährung, Bewegung, Aktiv werden und bleiben, Entspannung für ältere Erwerbstätige TK Gesundheitscoach
13 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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