Nachhaltigkeits-Monitoring Tool

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1 Nachhaltigkeits-Monitoring Tool Durch Aktivitäten von Organisationen und Unternehmen entstehen neben Produkten und Dienstleistungen auch Auswirkungen auf die Umwelt und das soziale Umfeld. Die Öffentlichkeit bzw. insbesondere Konsumentinnen und Konsumenten erwarten zusehends, dass Organisationen und Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsperformance Rechenschaft ablegen, die ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Tätigkeiten ermitteln, kommunizieren unter anderem in Form von Nachhaltigkeitsberichten und negative Effekte so weit wie möglich reduzieren. Auch gesetzliche Anforderungen, Wettbewerbsfaktoren und Kaufentscheidungskriterien entwickeln sich in diese Richtung. Vor diesem Hintergrund zielt das Software-Tool more darauf ab, ein leistbares und einfach zu handhabendes Nachhaltigkeits-Monitoring zu unterstützen, das die Umweltauswirkung und die soziale und ökonomische Performance von Unternehmen darstellen kann und eine optimale Basis für die Nachhaltigkeitsberichtserstattung darstellt. Indikatoren und Rucksäcke Für die Messung der Umweltleistung von Unternehmen wird dabei das von Entwicklungspartner SERI in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und NGOs entwickelte Indikatorenset, bestehend aus CO2-Fußabdruck, Wasser-Rucksack, Flächennutzung, abiotischer und biotischer Material-Rucksack, herangezogen und um den Kumulierten Energieaufwand und den ökologischen Fußabdruck ergänzt. more berechnet außerdem die Treibhausgasemissionen auf Unternehmens- und Knotenebene unterteilt in Scope 1, 2 und 3 entsprechend Greenhouse Gas Protocol ( Orientiert am Leitfaden für Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative (kurz GRI, siehe auch liefert more sowohl für die Berichterstattung nach G3.1 als auch nach G4 die für Dienstleistungsunternehmen relevantesten Daten. Es wurden für die Version G und für G4 47 (Leistungs)-Indikatoren aus den Bereichen Wirtschaft (EC), Mitarbeiter/innen (LA), Soziales (HR, PR, SO) und Umwelt (EN) und 4 Leistungsindikatoren aus dem Finanzsektor (FS) standardkonform integriert: Indikator Name G4 EC1 G4 EC9 G4 EN1 G4 EN2 G4 EN3 G4 EN4 G4 EN5 G4 EN6 G4 EN8 G4 EN15 G4 EN16 G4 EN17 G4 EN18 G4 EN19 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert Anteil der Ausgaben für lokale Lieferanten an Hauptgeschäftsstandorten Eingesetzte Materialien Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz Energieverbrauch innerhalb der Organisation Energieverbrauch außerhalb der Organisation Energieintensität: Energieverbrauch pro Aktivitäts- oder Produktionseinheit Verringerung des Energieverbrauchs Gesamtwasserentnahme aufgeteilt nach Quellen Direkte Treibhausgas-Emissionen (Scope 1 Emissionen nach GHG-Protocol) Indirekte energiebezogene Treibhausgasemissionen (Scope 2 Emissionen nach GHG-Protokoll) Andere relevante indirekte Treibhausgasemissionen (Scope 3 Emissionen nach GHG-Protokoll) Intensität der THG-Emissionen: pro Aktivitäts- oder Produktionseinheit Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und erzielte Ergebnisse Factsheet more, März 2016 Seite 1

2 G4 EN23 G4 EN29 G4 EN30 G4 EN32 G4 EN33 G4 EN34 G4 FS1 G4 FS13 G4 FS14 G4 FS16 G4 HR1 G4 HR3 G4 HR10 G4 HR11 Abfallaufkommen und Entsorgungsmethode Bußgelder und Strafen wegen Nichteinhaltung von Umweltgesetzen und -vorschriften Verkehrsbedingte Umweltauswirkungen Lieferanten, die nach ökologischen Kriterien überprüft wurden Negative ökologische Auswirkungen in der Lieferkette Beschwerden in Bezug auf ökologische Auswirkungen Richtlinien mit spezifischen ökologischen und sozialen Komponenten je Geschäftsbereich Zugangspunkte zu Finanzdienstleistungen in schwach besiedelten bzw. wirtschaftlich benachteiligten Gebieten Initiativen, um für Benachteiligte den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu verbessern Initiativen, um Umgang mit Finanzthemen zu verbessern Investitionsvereinbarungen und Verträge mit Menschenrechtsklauseln Vorfälle von Diskriminierung und dagegen ergriffene Maßnahmen Lieferanten, die nach Menschenrechtskriterien überprüft wurden Negative menschenrechtliche Auswirkungen in der Lieferkette G4-10 Struktur der Gesamtbelegschaft G4-11 MitarbeiterInnen mit Kollektivvereinbarungen G4 LA1 G4 LA3 G4 LA6 G4 LA9 G4 LA11 G4 LA12 G4 LA13 G4 LA14 G4 LA15 G4 PR4 G4 PR6 G4 PR7 G4 PR8 G4 PR9 G4 SO4 G4 SO5 G4 SO6 G4 SO7 G4 SO8 G4 SO9 G4 SO10 Mitarbeiterfluktuation Rückkehr- und Verbleibquoten nach der Elternkarenz Krankenstandstage Aus- und Weiterbildung Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung Diversität der Mitarbeiter und leitender Organe Einkommensunterschiede zwischen Männer und Frauen Neue Lieferanten, die in Bezug auf Arbeitspraktiken überprüft wurden Negative Auswirkungen auf Arbeitspraktiken in der Lieferkette Verstöße in Bezug auf Informationen über und die Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen Gesetzeskonformität in der Werbung Verstöße in Bezug auf Werbung einschließlich Anzeigen, Verkaufsförderung und Sponsoring Beschwerden im Zusammenhang mit dem Schutz von Kund/innendaten Bußgelder wegen Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften in Bezug auf die Bereitstellung und Nutzung von Produkten und Dienstleistungen Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Korruption In Reaktion auf Korruptionsvorfälle ergriffene Maßnahmen Gesamtwert der politischen Spenden Gesamtzahl der Verfahren durch wettbewerbswidriges Verhalten Bußgelder und Strafen wegen Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften Neue Lieferanten, die in Bezug auf Auswirkungen auf die Gesellschaft überprüft wurden Negative Auswirkungen auf die Gesellschaft in der Lieferkette Für die Berechnung der Indikatoren wurden Faktoren aus der Ecoinvent-Datenbank, Version 2.2, zu Grunde gelegt. Nicht in dieser Datenbank verfügbare und teilweise österreich-spezifische Faktoren (u.a. Fernwärme) wurden von Seri berechnet und im Tool ergänzt. Factsheet more, März 2016 Seite 2

3 Entwicklungskonsortium Konzeption und Umsetzung des Tools erfolgt durch akaryon, SERI und plenum. Dieses Konsortium bündelt wissenschaftliche, organisatorische und technische Kompetenzen, umfangreiche Erfahrung in Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekten, Nachhaltigkeitsberichterstattung und in der Entwicklung von webbasierten Umwelt-Tools. akaryon internet umwelt förderung akaryon GmbH 1040 Wien und 8665 Langenwang Tel: Web: SERI Sustainable Europe Research Institute Nachhaltigkeitsforschungs und -kommunikations GmbH 1090 Wien Tel: Web: plenum gesellschaft für ganzheitlich nachhaltige entwicklung gmbh 1070 Wien Tel: Web: Die Entwicklung des Tools wurde gefördert durch die Wirtschaftsagentur Wien ( im Rahmen der Förderschiene KOOP Entwicklungspartner: Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Raiffeisen Klimaschutz-Initiative, ZHS Office- & Facilitymanagement GmbH Lizenzen More ist ein webbasiertes Tool und kann entsprechend ohne Installation direkt online genützt werden. Auf Wunsch ist es auch möglich, das Tool auf einem eigenen Server zu installieren. Kontakt: info@more-tool.eu Tool-Funktionen Customizing Die/der AdministratorIn kann für das Unternehmen bzw. die Organisation das eigene Logo in die Oberfläche einspielen, individuelle Berichts-Zeiträume definieren, BenutzerInnen mit verschiedenen Berechtigungen hinzufügen und gegebenenfalls mehrere Standorte/Bereiche/ Abteilungen in Form eines Organigramms abbilden, um diese sowohl separat als auch vergleichend bzw. in Zusammenschau bearbeiten und auswerten zu können. Auch können über die Administration Daten, die als nicht relevant für die eigene Organisation eingestuft werden, ausgeblendet werden, um für die Dateneingabe ein sinnvoll konfiguriertes Set zu bearbeiten. Umgekehrt können auch eigene Datensätze (Strom-, Wärme-Mix) angelegt werden. Ein individuell gestaltbarer Hilfebereich unterstützt alle am Nachhaltigkeitsmonitoring beteiligten Personen und trägt zu einer synchronisierten Vorgangsweise bei. Factsheet more, März 2016 Seite 3

4 Dateneingabe Für alle Berichtsperioden und Knoten im Organigramm können Daten im Tool erfasst bzw. auch mittels Exceldokument importiert werden, eingegebene Daten und Templates für den Datenimport können exportiert werden. Ausfüllgrad und Datenqualität werden auf verschiedensten Ebenen visualisiert. Als Unterstützung bei der Toolnutzung bzw. im Sinne des Kompetenzaufbaus werden über Informationsicons an vielen Stellen Zusatz-Informationen bereitgestellt. more ermöglicht eine unbeschränkte Anzahl an Daten einzugeben und diese Eingaben mit Anmerkungen nachvollziehbar zu dokumentieren. Nebenrechner helfen bei der Umrechnung von Werten, Übersichten visualisieren den Datenstand, Plausibilitätsprüfungen verweisen auf mögliche Unstimmigkeiten der Dateneingabe. Datenauswertung more stellt einerseits automatisiert einen schnellen Überblick zur Verfügung, andererseits gibt es auch vertiefende Möglichkeiten zur individualisierten Auswertung der Daten. a) Auswertung Überblick: Factsheet more, März 2016 Seite 4

5 b) Auswertung individuell: Durch Anlegen von Auswertungsvorlagen können individuell Tabellen und Diagramme für Standortund Zeitraum-Kombinationen definiert werden. Diese Vorlagen können auch mit anderen UserInnen geteilt werden. Das Spektrum der ausgebbaren Ergebnisse beinhaltet sämtliche Eingaben, verschiedenartig aggregiert und ein breites Spektrum an berechneten Indikatoren und Rucksäcken (siehe vorne). Eine erste Darstellungsform ist die Datentabelle. In dieser sind weitere Individualisierungen durch einfaches Wegklicken von Zeilen und Spalten möglich. So können die Daten bestimmter Zeiträume und verschiedener Organisationsebenen in wenigen Schritten aufbereitet werden. Die Differenz-Option ermöglicht die flexible Darstellung von absoluten oder relativen Unterschieden zwischen verschiedenen Größen. Hotspots zeigen die Anteile von Spalten an der Gesamtsumme. Zusätzlich können die Werte auch relativ zu bestimmten Referenzgrößen (MA, Nettoumsatz, m²) dargestellt werden. Die Werte der Datentabelle können auch automatisch als Kreis-, Balken oder Liniendiagramm dargestellt oder im Excel-Format exportiert werden. Sämtliche Diagramme können in verschiedenen Grafik-Formaten gespeichert werden. Auswertungs-Konstellationen können gespeichert und in Folgeperioden schnell wieder verwendet werden. So entsteht ein strukturiertes, einfach zu handhabendes Monitoring, das über viele Berichtsperioden, Überblick über die Nachhaltigkeitsperformance gibt und Stärken und Verbesserungspotenziale zu Tage bringt. Factsheet more, März 2016 Seite 5