Rundbrief Juni Utho Ngathi Südliches Afrika e.v. St.-Michael-Str. 20; Siegen. Kontakt: Simone Haase. Tel.

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1 Rundbrief Juni 2015 Utho Ngathi Südliches Afrika e.v. St.-Michael-Str. 20; Siegen Kontakt: Simone Haase Tel.: Herzliche Grüße aus dem kalten Südafrika. Wir merken zurzeit ganz deutlich, dass Johannesburg auf 1800 Meter liegt, es ist richtig kalt hier. Wir sitzen mit Jacke und Schal am Computer, Heizungen gibt es hier in den Häusern in Soweto nicht. Seit Ostern sind wir in einem anderen Büro, das sich in einem sehr alten Kirchengebäude der Holländischen Reformierten Kirche befindet. Durch die Fenster kommt kaum Licht, weil sie zum großen Teil zugemauert sind, natürlich aus Sicherheitsgründen. Die Kirche mit unserem Büro im rechten Gebäude. Andreas im Büro mit Strelitzien-Bild (schön). Wir haben oft Stromausfall, da Südafrika zu wenig Strom hat. Wenn das wieder der Fall ist, dann müssen wir unser Büro bereits um 12 Uhr verlassen. Das passiert aber zurzeit nur alle zwei Wochen an zwei Tagen. Es ist schon alles anders in Afrika, das könnt ihr mir glauben.

2 Rendani Nthangeni arbeitet nun seit 6 Monaten auf Honorarbasis bei uns. Er unterstützte die Arbeit von Utho Ngathi im Büro bereits während seines Studiums. An der Universität in Johannesburg studierte er Dorfentwicklung und Entwicklungspolitik. Im Frühjahr dieses Jahres schloss er sein Studium erfolgreich ab. Wir sind zurzeit sehr oft im Büro und es gibt auch dort immer eine Menge zu tun. Mir persönlich fehlen die Fahrten in die Dörfer der Ostkapprovinz und nach Sambia. Bei den vielen Begegnungen mit den Menschen in den ländlichen Gebieten merke ich immer wieder neu, wie sehr wir und Utho Ngathi von vielen Menschen, besonders von Menschen mit Behinderungen, gebraucht werden. Rendani mit Schal und Jacke bei 12 Grad. Durch die zahlreichen Arbeiten im Büro und unsere Präsenz vor Ort, öffnen sich natürlich auch immer wieder neue Türen. Wir hatten im August 2014 einen Vortrag vor der Deutschen Industrie- und Handelskammer hier in Johannesburg. Bei dieser Gelegenheit ist eine Firma auf mich zugekommen, die ihr bestimmt kennt, wenn ihr BvB-Fan seid. Ich weiß, in der Kirchengemeinde Eichen gibt es einen großen Fan. Evonik, Hauptsponsor von Borussia Dortmund, hat uns schon mehrmals in das Büro der Firma eingeladen und wir haben von Evonik Afrika einen Spezialrollstuhl für einen jungen Mann in Soweto gespendet bekommen. Zudem hat dann der Chef der Firma, die ihren Firmensitz in Essen hat, auch noch Geld für zwei weitere Spezialrollstühle gespendet. Masauso am großen Schreibtisch. Am kommt der Evonik Boss nach Südafrika, um die Rollstühle offiziell an die beiden jungen Leute zu übergeben. Wir werden alle dabei sein und es wird bestimmt eine tolle Veranstaltung, mit Sicherheit mit einem landestypischen, guten Essen. Dazu kann ich euch noch eine kurze Geschichte erzählen, die zeigt, wie wichtig unsere Arbeit auch hier in Soweto ist. Der junge Mann MJ, dem wir den Rollstuhl von Evonik gegeben haben, ist so begeistert über unsere Unterstützung und den Rollstuhl von Evonik, dass er plötzlich viel besser in der Schule ist. Sein Schulleiter hatte ihn vor ein paar Wochen ins Büro gerufen und gefragt, warum er nun so viel besser in der Schule sei. MJ sagte, dass er durch die Unterstützung von Utho Ngathi total motiviert wird und zudem sich besser fühlt, weil MJ bei der Übergabe seines Rollstuhls

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4 eigene Bettdecke und ein eigenes Bett haben und jeden Tag etwas zu essen bekommen. Die gesamte Dorf- und Schulgemeinde kennt nun die Namen der Kinder. Ihr müsst euch einmal vorstellen, dass bis dahin niemand unsere Kinder mit Namen kannte. Seit wir diese betreuen, gehören sie nun zu ihren Familien und den Dorfgemeinschaften dazu. Hier nun die Namen der Kinder. Die Kinder sind zum ersten Mal in ihrem Leben richtig glücklich und ich wünschte mir, ihr könntet mit uns in Sambia sein, um an dieser Freude und diesem Glück teilzuhaben. Oscar Mudenda, George Mudenda, Happy Simuunza, Iless Mudenda, Anna Chiswili, Alumbwe, Ernester, Mirriam Mwizani und Vista Muleya konnten schon einziehen. Sodimico Masilini und Buumba Masilini, Lwate Mweetwa und Memory Mweetwa werden auch bald ins Internat einziehen. Utho Ngathi musste das Honorar der drei Hausmütter und die Lebensmittelversorgung der Kinder für drei Monate übernehmen, damit die Kinder im Mai tatsächlich ins Internat einziehen konnten. Die Familien der Kinder mussten zudem einen Sack Mais als Schulgebühr mitbringen. Bevor die Kinder einziehen konnten, musste die Regierung die endgültige Fertigstellung des Neubaus bescheinigen ein langwieriger Prozess. Aus diesem Grunde mussten wir die Entscheidung treffen, die Hausmütter für drei Monate zu bezahlen. Wir haben nun unseren Vorsitzenden Moses Malunda und Annie Ngwira vom CVJM Sambia gebeten, von höherer Position in der Regierung etwas Druck zu machen.

5 Leider scheint es so, dass die Entwicklung von Kindern mit Behinderungen auch weiterhin wenig Bedeutung in den Regierungsbehörden hat. Wir glauben, dass sich das mit unserem Internat langsam ändern wird. Ab September, also im nächsten Quartal, wird dann die Regierung die Gehälter der Hausmütter und die Kosten für die Ernährung der Kinder übernehmen. Natürlich werden wir als Utho Ngathi weiterhin an der Planung und Durchführung der Inklusion teilnehmen und die Kinder und ihre Familien regelmäßig besuchen. Es ist schön zu sehen, dass nach harter Arbeit die Inklusion der Kinder in die Schule und die Dorfgemeinschaft Wirklichkeit geworden ist. Ein weiterer Erfolg ist das Gewächshaus, das gleichzeitig mit dem Bau des Internats aufgestellt wurde. Kinder der Schule lernen nun gemeinsam, wie man Gemüse anbaut und erntet, eine Fähigkeit, die in einer so ländlichen Region durchaus lebensnotwendig ist. Angeleitet und unterstützt werden sie von unserem Mitarbeiter Andrew. Wir haben schon so viele Tomaten gepflanzt, dass ein Teil der Ernte sogar in den Dorfgemeinschaften verkauft werden kann. Ihr könnt euch vorstellen, dass die Inklusion uns noch sehr viel Arbeit bereiten wird, aber mit viel Liebe und mit allen Menschen, die hier und zu Hause in Deutschland hinter uns stehen, wird dieses Projekt noch viele Kinderleben positiv verändern. Autokauf Im Januar 2015 kam der große Gau, beide Autos, mit denen es Masauso und mir möglich war, in die Ostkapprovinzen und nach Sambia zu fahren, gaben ihren Geist auf. Trotz Reparaturen waren beide Autos nur noch für den Stadtverkehr in Johannesburg fahrtüchtig. Es lag jetzt an Utho Ngathi in Deutschland einen Spendenaufruf zu starten und auf diese Weise Abhilfe für die schwierige Situation zu schaffen. Die Bilanz der Spendenaktion ergab die Wahnsinns-Summe von knapp Euro. Gemeinsam blicken wir auf eine herausragende Aktion zurück, die zu einem Spendenaufkommen führte, von dem alle Beteiligten mehr als positiv überrascht wurden. Die Aktion ist zum jetzigen Zeitpunkt nahezu abgeschlossen, es werden nur noch einzelne Beträge aus laufenden Aktionen erwartet. Wir, Masauso und Andreas in Südafrika, möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei den vielen Spendern bedanken, die unserem Spendenaufruf gefolgt sind. Das Ergebnis der Spendenaktion ermöglicht es uns in naher Zukunft einen guten, fast neuen Gebrauchtwagen zu kaufen. Dann werden wir wieder viele Fahrten in die ländlichen Regionen im südlichen Afrika machen können. Die Familien dort warten auf uns. Wir freuen uns, wenn wir mit dem neuen Auto wieder unterwegs sein können und unseren Beitrag dazu leisten, dass Menschen mit Behinderungen in ihre Familien und in die Dorfgemeinschaften integriert werden. Der Verein Utho Ngathi schließt sich diesen Worten von Andreas und Masauso gerne an. Im Namen des Vereins sagen wir allen Spendern ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung. Es ist ein schönes Gefühl, dass wir uns gerade in schwierigen Situationen auf Ihre/eure Hilfe verlassen können.

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