Abnehmen und schlank bleiben mit Ayurveda

Transkript

1 Dr. Vinod Verma Abnehmen und schlank bleiben mit Ayurveda Wunschgewicht und jugendliche Ausstrahlung mit den Ratschlägen der»first Lady of Ayurveda«Mit 37 Fotos Aus dem Englischen von Christine Bendner nymphenburger

2 Inhalt Vorwort Teil I Abnehmen Übergewicht in der Ayurveda-Lehre Das Ausbalancieren der Elemente Raum und Feuer Faktoren, die eine Gewichtszunahme fördern Die 7-Wochen-Diät Sanfte Methoden zur Gewichtsabnahme Ayurvedische Heilmittel, die das Abnehmen unterstützen Mit Yogaübungen an bestimmten Problemzonen abnehmen Psychische Ursachen von Übergewicht

3 Inhalt Teil II Spezialmaßnahmen für das Abnehmen Wie man die Methoden bei speziellen Problemen kombiniert Wie man den Körper während des Abnehmens schützt und pflegt Das Abnehmprogramm für stark Übergewichtige Teil III Das Gewicht halten Gesunde und ausgewogene ayurvedische Ernährung Die 8 goldenen Regeln der ayurvedischen Ernährung Das 15-Minuten-Yogaprogramm Dickmacher meiden Die Einnahme von gewichtsreduzierenden Präparaten

4 Inhalt Anhang Ayurvedische Eigenschaften einiger Nahrungsmittel Beschreibung einiger Gewürze Dank Adressen Die Autorin Charaka School of Ayurveda Register

5 3 Faktoren, die eine Gewichtszunahme fördern In Großstädten begegne ich häufig Menschen mit Übergewicht und einer aus der Form geratenen Figur ganz im Gegensatz zu den Bewohnern meines Heimatdorfes in den Bergen. Hier sieht man keine dicken Bäuche oder Speckrollen um die Taille. Interessanterweise haben die Stadtbewohner immer die eine oder andere Erklärung für ihre Extrapfunde parat. Wenn ich diese beiden Menschentypen vergleiche, sind die plausiblen Erklärungen: zu wenig Bewegung im Verhältnis zur Nahrungsaufnahme, eine undisziplinierte Lebensweise und ein Übermaß an Fastfood oder Junkfood. Übergewicht sollte vor allem unter den Gesichtspunkten der Figur und der Beweglichkeit betrachtet werden. Bereits ein paar Kilo zu viel lassen die Figur aus der Form geraten, verursachen ein Gefühl der Schwere und machen uns lethargisch und schweratmig. Deshalb sollten Sie bei der Beurteilung Ihres Übergewichts mehr auf Ihre Körperform und Ihre Beweglichkeit achten als auf die Extrapfunde auf der Waage. Da die Beweglichkeit schon bei relativ geringem Übergewicht eingeschränkt ist, gerät man in einen Teufelskreis und nimmt aufgrund der durch das Übergewicht verursachten Lethargie noch mehr zu. Diesen Teufelskreis kann man nur durchbrechen, wenn man absolut entschlossen ist, aktiv zu bleiben. Es ist äußerst wichtig, die Hauptfaktoren zu kennen, die zu einer Gewichtszunahme führen. Falls Sie jung und nur leicht übergewichtig sind, können Sie Ihr Gewichtsproblem lösen, indem Sie diese Faktoren einfach meiden. Problematisch sind: Mit Kunstdünger angebaute Nahrungsmittel Gespritzte, industriell verarbeitete und konservierte Lebensmittel 23

6 Faktoren, die eine Gewichtszunahme fördern Bewegungsmangel und ungenügender Bewegungsradius Zu-Bett-Gehen kurz nach dem Abendessen oder Naschen zwischen dem Abendessen und dem Schlafengehen Zu viel Schlaf Eine unter ayurvedischen Gesichtspunkten unausgewogene Ernährungsweise Eine nicht an Raum und Zeit angepasste Ernährungsweise Ein gestörtes Gleichgewicht von Rasa und Mala Fehlhaltungen beim Sitzen und zu langes Sitzen Überwiegend tamasische Geisteshaltungen, die sich in Gier, Faulheit und Trägheit äußern Das Ende der Pitta-Phase und der Beginn des mittleren Alters Wir wollen diese Faktoren nacheinander gründlich unter die Lupe nehmen, um Mittel und Wege zu finden, sie auszuschalten oder ihre negativen Folgen zu vermeiden. Mit Kunstdünger angebaute Nahrungsmittel Die Verwendung von chemischen Düngemitteln bringt Nahrungsmittel aus ihrem natürlichen Gleichgewicht. Wenn wir solche Nahrung essen, nehmen wir ein Übermaß an Nitraten auf, die wiederum das Gleichgewicht von Vata und Pitta stören. Pitta ist für das Verdauungsfeuer verantwortlich, sodass eine Pittastörung das Energiesystem des Körpers durcheinander bringt. Vata ist für die Energieverteilung im Körper zuständig. Ein Vata- und Pitta- Ungleichgewicht führt zu einer Störung des Wärmehaushalts des Körpers. Symptome sind übermäßiger Durst, Appetitstörungen, übermäßige Nahrungsaufnahme und Aufgeblähtheit. Der Körper lagert Wasser ein und nimmt allmählich an Gewicht zu. Lösung: Essen Sie ausschließlich oder überwiegend biologisch angebaute Nahrungsmittel. 24

7 Gespritzte, industriell verarbeitete und konservierte Lebensmittel Gespritzte, industriell verarbeitete und konservierte Lebensmittel Diese Nahrungsmittel wirken sich auf unseren Organismus ähnlich wie die zuvor genannten aus. Pestizide und andere Chemikalien bringen das Verdauungsfeuer durcheinander und führen zu verstärkter Flüssigkeitsaufnahme. Sie lassen das Körpergewebe erschlaffen. Industriell verarbeitete und konservierte Lebensmittel enthalten bestimmte Mengen an chemischen Farb- und Konservierungsstoffen, die nicht Teil des natürlichen Nahrungsmittels und unvereinbar mit den biologischen Systemen sind. Sie verursachen normalerweise eine Pitta- und Vatastörung und verunreinigen das Blut. Dadurch wird allmählich auch der Wasserhaushalt des Körpers (Vata und Kapha) negativ beeinflusst. Beim übermäßigen Verzehr solcher Nahrungsmittel werden schließlich alle drei Energien des Körpers in Mitleidenschaft gezogen. Der Körper wird schwer und träge, das Gewebe erschlafft und die verschiedensten Beschwerden stellen sich ein. Die mit Pestiziden verunreinigten, chemisch gedüngten, konservierten und industriell verarbeiteten Lebensmittel weisen einen Mangel an Prana (vitaler Lebensenergie) auf. Daher können sie den Körper nicht genügend energetisieren und man verspürt nach dem Essen nicht das angenehme Gefühl der Zufriedenheit wie nach einer gesunden Mahlzeit. Ich habe diese Zusammenhänge noch nicht wissenschaftlich untersucht, doch meine allgemeine Beobachtung ist, dass solche Lebensmittel nicht wirklich den Hunger stillen und im Gegensatz zu frischen, organisch angebauten Nahrungsmitteln kein wohltuendes Sättigungsgefühl auslösen. Deshalb isst man mehr als nötig. Zusätzlich zu den Nebenwirkungen der Chemikalien muss man beim regelmäßigen Verzehr solcher unnatürlichen und vitalstoff- 25

8 Faktoren, die eine Gewichtszunahme fördern armen Nahrungsmittel also auch noch mit einer allmählichen Gewichtszunahme rechnen. Lösung: Essen Sie möglichst biologisch angebaute Nahrung. Falls das Gemüse gespritzt wurde, sollten Sie es in Wasser einweichen und mehrmals gründlich abspülen. Zum Schluss sollten Sie es einmal heiß abwaschen, um die Giftstoffe soweit wie möglich zu entfernen. Achten Sie darauf, frische Nahrung zu sich zu nehmen, und verzichten Sie auf Gerichte, die bereits Stunden vor dem Essen zubereitet wurden. Kaufen Sie keine Fertignahrung, weil diese normalerweise Konservierungsstoffe enthält. Bewegungsmangel und ungenügender Bewegungsradius In modernen Ayurveda-Büchern wird das Äther- oder Raumelement Vata meistens vernachlässigt. Für unser Thema ist es allerdings sehr wichtig, da aus ayurvedischer Sicht außer dem reinen Kalorienverlust durch Bewegung noch andere Punkte berücksichtigt werden müssen, wenn man das Körpergewicht stabil halten will. Mit anderen Worten, man sollte sich nicht auf einen geringen Bewegungsspielraum innerhalb von Gebäuden beschränken. Viele Menschen, insbesondere Frauen, sind der Meinung, durch Hausarbeit und Kinderbetreuung genug Bewegung zu haben. Aus ayurvedischer Sicht ist der Körper jedoch kein mechanisches System und das Element Raum ist sehr wichtig für eine ausgeglichene Körperdynamik. Lösung: Machen Sie es sich zur Gewohnheit, mindestens einmal täglich spazieren zu gehen. Das ist besonders wichtig, wenn Sie überwiegend zu Hause arbeiten oder den größten Teil des Tages in Ihren vier Wänden verbringen. 26

9 Zu viel Schlaf Zu-Bett-Gehen kurz nach dem Abendessen oder Naschen zwischen dem Abendessen und dem Schlafengehen Viele Menschen glauben, dass es sehr gesund sei, möglichst früh zu Abend zu essen. Wenn sie dann jedoch spät zu Bett gehen, bekommen sie noch einmal Hunger und naschen zwischen dem Abendessen und dem Zu-Bett-Gehen Süßigkeiten, Chips oder andere Kleinigkeiten. Diese Angewohnheit führt auf Dauer nicht nur mit Sicherheit zu einer Gewichtszunahme, sondern beeinträchtigt auch den allgemeinen Gesundheitszustand. Ihr Körper leistet Schwerstarbeit, um die Nahrung zu verdauen, die Sie beim Abendessen zu sich genommen haben. Vor dem Schlafengehen sollte daher der aktive Verdauungsprozess abgeschlossen sein, damit sich der Körper auf den Schlaf vorbereiten kann. Abends schließen sich allmählich die Energiekanäle (Srotas) des Körpers. Wenn man also kurz vor dem Schlafengehen noch Nahrung zu sich nimmt, zwingt man das Verdauungssystem zu zusätzlicher Arbeit, obwohl es sich bereits teilweise im Ruhezustand befindet. Lösung: Bestimmen Sie den Zeitpunkt Ihres Abendessens nach Ihren Schlafgewohnheiten. Essen Sie mindestens zwei Stunden vor dem Zu-Bett-Gehen zu Abend. Ein Spaziergang nach dem Essen ist sehr zu empfehlen. Zwischen dem Abendessen und dem Frühstück am nächsten Morgen sollten etwa zwölf Stunden liegen. Zu viel Schlaf Babys und Kleinkinder brauchen sehr viel Schlaf. Ein Erwachsener sollte jedoch nicht länger als acht Stunden schlafen. Ich empfehle für einen gesunden Erwachsenen unter normalen Umständen eine Schlafdauer von sieben Stunden. 27

10 Register Abnehmen in relativ kurzer Zeit 35, 67 Agni 18, 35f., 86, siehe auch Verdauungsfeuer Appetitstörung 21f., 24 Beweglichkeit 23 Bewegung 26, 28, 32, 34, 100ff., 105f., 115, siehe auch Yoga Bierbauch 99f. Blähungen 24, 100 Brot 64 Darmreinigung 22, 36ff., 78 Dhatu 16, 18, 21, 107 Durst, übermäßiger 24 Eigenverantwortung 95 Einläufe 78 Element Raum 13, 18ff., 26 Feuer 18f., 21 Luft 19 Wasser 19 Erde 19 Ernährung, altersgerechte 29ff., 34 Fettleibigkeit 74, 107ff. Frustration 13, 93ff. Gemüsegerichte 49ff. Gerste 65 Getreide 60 Gewichtskontrolle 132f. Gewürze 100, 139 Grundenergien, die drei: Vata, Pitta, Kapha 13, 19, 29ff., 34, 107 Halbfasten 119 Heilmittel, ayurvedische 75ff. Hunger, übermäßiger 21, 33, 36 Joghurt 59, 61 Junkfood 23, 94ff. Magenprobleme 22 Mala 12, 21, 31 Möhren

11 Register Nahrungsaufnahme, übermäßige 13, 24, 33, 94 Nahrungsmittel, biologisch angebaute 24f. Ojas 12, 33f. Ölanwendung 37, 104f. Paneer 62 Prana 20, 25 Qualitäten, geistige 32f. Rajas 32f. Sattva 32f., 120 Tamas 24, 32f. Raitas 61 Rasa 12, 21, 31, 39, 122 Reis und Getreidegerichte 56ff. Salate 63 Schlaf 28 Schwitzkur 37, 111 Spaziergang siehe Bewegung Steckrüben 54 Störung Vata 24f., 32, 60, 100f. Pitta 24f. Kapha 28, 109 Stuhlgang, regelmäßiger 31f. Suppen 46ff. Surya Namaskar (Sonnengruß) 127ff. Trifala 134 trinken, warmes oder heißes Wasser 32, 115 Ungleichgewicht der Grundenergien, siehe Störung, Vata, Pitta, Kapha Verdauungsfeuer 21f., 25, 28, 34, 127 Verjüngung 79, 106 Verjüngungstee 43f. Wasserhaushalt 25 Yoga 79ff., 101f., 106,