Methoden und Kriterien für die Ermittlung der technisch-ökologischen Potenziale der Windenergienutzung an Land in Deutschland
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- Johannes Lang
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1 Methoden und Kriterien für die Ermittlung der technisch-ökologischen Potenziale der Windenergienutzung an Land in Deutschland Kirsten Adlunger Insa Lütkehus Folie 1
2 Gliederung 1. Zielsetzung 2. Vorgehensweise 2.1 Vorgehensweise - Datenbeschaffung 2.2 Vorgehensweise - Flächenpotenziale 2.3 Vorgehensweise - Leistungspotenziale 3. Ausblick Folie 2
3 1 Zielsetzung Zielsetzung Hintergrund: Politisches Ziel der Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien Dafür ist Zielgröße wichtig, wie viel Energie sich mit Windenergie bereitstellen lässt Ermittlung von Flächen- und Leistungspotenzialen Prämisse: technisch-ökologisches Potenzial Vorgehen kann auf kommunaler Ebene dezidierter stattfinden (z.b. Artenschutz, lokale Windverhältnisse etc.) als auf Bundesebene Methodik aber übertragbar Folie 3
4 2 Vorgehensweise - Gesamtkonzept Vorgehensweise Flächennutzung Geodaten Geeignet/ungeeignet für WEA? Abstände erforderlich? Gesetze Richtlinien technische Regelwerke Befragung von Experten Ländererlasse Flächenpotenziale Leistungspotenziale Referenzanlagen Wetterdaten Folie 4
5 2.1 Vorgehensweise Datenbeschaffung/Datengrundlage Beste verfügbare Geodaten Mehrere Datenbestände: Basis-DLM Basis-DGM COSMO-DE + ERA Interim Schutzgebietskartierung, Flächen für den länderübergreifenden Biotopverbund, Waldfunktionenkartierung der Länder Folie 5
6 2.2 Vorgehensweise - Flächenpotenziale Technische Ausschlusskriterien harte Tabuflächen Siedlungsgebiete Verkehrsflächen und sonstige Infrastruktur Gewässerflächen Flächen mit großer Hangneigung Folie 6
7 2.2 Vorgehensweise - Flächenpotenziale Schutzabstände aus technischer Sicht Infrastruktur Abstand Quelle Straßen Bundesautobahnen: Bundesstraßen: Landesstraßen: Kreisstraßen: 100 m (40 m + 1 RR) 80 m (20 m + 1 RR) 80 m (20 m + 1 RR) 80 m (20 m + 1 RR) Fernstraßengesetz (FStrG) Schienenstrecken 250 m (4 x RR+ 10 m) Eisenbahnbundesamt Freileitungen 120 m (1 RD) F2E Engineering Gewässerstraßen 1. Ordnung 2. und 3. Ordnung Flugverkehr Flughafen Flugplatz 65 m (5 m + 1 RR) 5 m Umrechnung der trichterförmigen An- und Abflugflächen in einen radialen Abstand (IWES) 1/2 Platzrunde (750 m) + Puffer von 400 m zum Gegenanflug bzw. 850 m zu Quer- und Endanflug Wasserhaushaltsgesetz (WHG) NFL 328/ Empfehlung des Bund- Länder-Fachausschusses Luftfahrt und der Deutschen Flugsicherung GmbH Folie 7
8 2.2 Vorgehensweise - Flächenpotenziale Lärmschutz Dem Lärmschutz wird durch einen angemessenen Abstand zu den Siedlungsgebieten Rechnung getragen Dabei ist die TA Lärm einzuhalten, um schädlichen Immissionen vorzubeugen Die TA Lärm gibt für unterschiedliche Arten der baulichen Nutzung (Wohn-, Industriegebiete etc.) einzuhaltende Immissionsrichtwerte vor Je nach Wahl der Anlagenanzahl bzw. Anlagenkonfiguration, Nabenhöhe und Schalleistungspegel der einzelnen Anlagen ergeben sich bestimmte Abstände Folie 8
9 2.2 Vorgehensweise - Flächenpotenziale Parameter für Abstandsberechnung Nabenhöhe: 140 m Schallleistungspegel: 99,5 db(a) Anlagenkonfigurationen: Abstände Siedlungskategorie Grenzwert Abstand Kurgebiete 35 db (A) 900 m Wohngebiete 40 db (A) 600 m Industrie- und Gewerbegebiete 50 db (A) 250 m Folie 9
10 2.2 Vorgehensweise - Flächenpotenziale Naturschutz Berücksichtigung durch Festlegung von Ausschlussgebieten und Schutzabständen aus ökologischer Sicht Berücksichtigung des Artenschutzes (Horststandorte, Vogelzugkorridore etc.) aufgrund unzureichender Datenlage auf Bundesebene nicht direkt möglich Indirekt wird der Artenschutz aber z. B. durch Natura 2000-Gebiete und die Flächen für den länderübergreifenden Biotopverbund berücksichtigt Folie 10
11 2.2 Vorgehensweise - Flächenpotenziale Naturschutzfachliche Ausschlussgebiete und Schutzabstände Schutzgebiet Ausschlussgebiet Schutzabstand Nationalpark X 200 Naturschutzgebiet X 200 Geschützter Landschaftsbestandteil X - Landschaftsschutzgebiet > 25 % - Naturpark - - Biosphärenreservat - Kernzone - Pflegezone - Entwicklungszone - Regenerationszone Vogelschutzgebiet X 200 Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) - FFH-Gebiete mit Schutzzweck Fledermäuse Feuchtgebiete nach Ramsar-Konvention X - X X - - X X Folie 11
12 2.2 Vorgehensweise - Flächenpotenziale Wald Bei differenzierter Betrachtung geeignet für die Windenergie Datengrundlage zur Differenzierung der Waldflächen: Waldfunktionenkartierung (WFK) der Länder Ausgeschlossen wurden alle Waldflächen, die eine wichtige ökologische oder forstwissenschaftliche Funktion haben z. B.: Bodenschutzwald, Naturwaldzellen, Saatgutbestände etc. Folie 12
13 2.3 Vorgehensweise - Leistungspotenziale Vorgehen: 1. Platzierung einer Anlage am windhöffigsten Standort der verfügbaren Fläche 2. Berücksichtigung des Anlagenabstandes (4 x Rotordurchmesser) 3. Platzierung einer Anlage am nächstbesten Standort 4. Wiederholung, bis alle Potenzialflächen mit Anlagen belegt sind Leistungspotenziale 5. Berechnung der Ertragspotenziale anhand der Leistungskennlinie der Referenzanlagen und der Wetterdaten am Standort Folie 13
14 2.3 Vorgehensweise - Leistungspotenziale Referenzanlagen Standort Schwachwind Starkwind Mittl. Windgeschwindigkeit < 7,5 m/s > 7,5 m/s Nabenhöhe 140 m 100 m Rotordurchmesser 114 m 104 m Leistung 3,2 MW 3,4 MW Schallleistungspegel (Lärmreduzierter Modus) 99,5 db(a) 100 db(a) Folie 14
15 3 Ausblick Ergebnisse der bundesweiten Studie relevant für Netzplanung und als politischer Orientierungswert Veröffentlichung der Studie noch in diesem Jahr Folie 15
16 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kirsten Adlunger, Insa Lütkehus Ansprechpartnerin bei weiteren Fragen: Insa Lütkehus Folie 16
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