Minderheitensprachen und Schule in Österreich
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- Kerstin Bach
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1 VO +KO Sprachen in Österreich Andrea Berger, Katharina Rieck, Olivia Wiltshire, Sana Patel, Dariana Todorova, Marietta Steindl Minderheitensprachen und Schule in Österreich
2 Aufbau: 1. Allgemeine Information 2. Historischer Muttersprachenunterricht 3. Sprachfördermöglichkeiten 4. Muttersprachenunterricht
3 Allgemein Information: Sprachenvielfalt an Österreichischen Schulen Globalisierung entwickelte Gesellschaft mit sprachlicher und kultureller Diversität Warum gibt es sprachliche Diversität? 1. Geographische Gründe -Österreich grenzt 5 verschiedene Ländern ab 2. Demographische Gründe -Zwei-drittel der Bevölkerungszunahme ist wegen der Immigration sus_day/index.html Also, an Österreichs Schulen haben mehr als 20% der Schüler/innen eine andere Erstsprache als Deutsch
4 Wie fördert man Sprachenvielfalt? Es gab ein europäisches Jahr der Sprachen im Jahr 2001 = Förderung der Mehrsprachigkeit/Sprachenvielfalt. Sprachenvielfalt in den österreichischen Schulen bleibt belebt aber auch notwendig. 26. September = Tag der Sprachen Verschiedene Kooperationen haben sich versammelt um Sprachenvielfalft zu förden. Z.B: BMUKK (Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur) und Österreichischen Sprachen-Kompetenz Zentrum.
5 Bundesverfassungsgesetze Artikel 8. (2) Die Republik (Bund, Länder und Gemeinden) bekennt sich zu ihrer gewachsenen sprachlichen und kulturellen Vielfalt, die in den autochthonen Volksgruppen zum Ausdruck kommt. Sprache und Kultur, Bestand und Erhaltung dieser Volksgruppen sind zu achten, zu sichern und zu fördern. (3) Die Österreichische Gebärdensprache ist als eigenständige Sprache anerkannt. Das Nähere bestimmen die Gesetze.
6 Der Fokus = Frühe Förderung durch Schulen Diese Förderung ist nicht nur für Migrantenkinder.,,Sprache ist ein Schlüssel zu Bildung
7 Es gibteine Förderungvon Sprachenvielfalt = warum? Ein höheres Verständnis der Funktionalität der Sprachen Kognitive Fähigkeiten eine aktuelle amerikanische Studie unterstützt diese Theorie ( ). Andere Lehrfächer Diversität und Multikultarismus bzw Globalisierung Bessere berufliche Möglichkeiten
8 HIST. MUTTERSPRACHENUNTERRICHT Habsburgermonarchie: Mehrsprachigkeit grundlegende Komponente Amts-und Verwaltungssprache Deutsch sollte gefördert werden ab 1773 in den Volksschulen Muttersprache als Unterrichtssprache im gesamten Gebiet der Habsburgermonarchie
9 MUTTERSPRACHENUNTERRICHT Elementarschule: Muttersprache als Basis für die Erlernung der deutschen Sprache zweisprachige Lehrbücher Texte lesen in Landessprache, dann Erlernen der passenden deutschen Vokabeln Universitäten: Deutsch anstatt Latein als Unterrichtssprache
10 FALLBEISPIEL TSCHECHISCH Elementarunterricht: 1. Klasse Tschechisch, 2. Klasse Unterrichtssprachen Tschechisch und Deutsch, ab 3. Klasse Unterrichtssprache Deutsch Haupt-und Normalschulen: deutsche Sprache dominant; Gymnasien: Tschechisch nur Unterrichtsfach in Wr. Neustadt Tschechisch als Unterrichtsfach an der Militärakademie
11 FALLBEISPIEL SLOWENISCH 1774: deutsche Schule in der gesamten Habsburgermonarchie 1777: Methodenbuch für Lehrer der deutschen Schulen 2. Hälfte 19. Jahrhundert: ultraquistische Schule 1938: Umwandlung der ultraquistischen Schulen in Deutsche Schulen; ab 1945 zweisprachige Schulen ab 1958/59: Anmeldung zum zweisprachigen Unterricht obligatorisch
12 FALLBEISPIEL SLOWENISCH heute: verschiedene Herangehensweisen wie Teamteaching und Ein-Tag-eine-Sprache- Modelle Zweisprachige Kindergärten, Anspruch auf Muttersprache im Elementarunterricht; ab der Hauptschule Slowenisch als obligatorische 1. Fremdsprache, alternativer Pflichtgegenstand oder Freigegenstand
13 LITERATUR Eder, Ulrike: Auf die mehrere Ausbreitung der teutschen Sprache soll fürgedacht werden. Deutsch als Fremd-und Zweitsprache im Unterrichtssystem der Donaumonarchie zur Regierungszeit Maria Theresias und Josephs II. Innsbruck, Wien, Bozen: StudienVerlag (= Theorie und Praxis. Österreichische Beiträge zu Deutsch als Fremdsprache. Serie B. Bd. 9) Baumgartner, Gerhard: 6 x Österreich. Geschichte und aktuelle Situation der Volksgruppen. Mit einem Geleitwort von Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky. Hsg. Von Ursula Hemetek für die Initiative Minderheiten. Klagenfurt/Celovec: DRAVA (= Edition Minderheiten. Bd. 1) Wiesinger, Peter: Das österreichische Deutsch in Gegenwart und Geschichte. 2. Durchgesehene und erweiterte Auflage Wien, Berlin: LIT Verlag (= Austria: Forschung und Wissenschaft Literatur. Bd. 2) Bundeskanzleramt Östereich: 3. Bericht der Republik Österreich gemäßartikel 15 Abs. 1 der Europäischen Charta der Regional-oder Minderheitensprachen. Juli eingesehen am ). Busch, Brigitta: Mehrsprachige Bildung in Österreich: Ein Fokus auf Curricula, Lehr-und Lernmaterialien. mehrspra_schulea.pdf(zuletzt eingesehen am ).
14 Migrationssprachen und Schule Etwa 17 % aller SchülerInnen in Österreich verwenden in ihrem Alltag neben Deutsch eine andere Sprache. An den allgemein bildenden Pflichtschulen beträgt dieser Anteil fast 22 %. (BMUKK) Faktum: Gesellschaftliche Wirklichkeit wird auf unbestimmte Dauer von Mehrsprachigkeit geprägt sein
15 Migrationssprachen und Schule
16 Migrationssprachen und Schule Sprache ist Mittel der Herstellung gesellschaftlicher Anerkennung: Welche Sprachen gelten (in der Gesellschaft, in der Schule) als legitime Sprachen? Wer gehört zu uns? Zugang zu gesellschaftlichen Kontexten ist davon abhängig, ob die Sprache, in der ich kompetent bin, anerkannt wird Schule kann dabei gesellschaftliche Ungleichheiten reproduzieren, oder so der Anspruch jedes pluralistisch-demokratischen Bildungswesens bestrebt sein, diese zu überwinden.
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18 Migrationssprachen und Schule Das System Schule trägt durch seine sprachlichen Erwartungen und Anforderungen zu einer systematischen Reproduktion gesellschaftlicher Ungleichheit bei. Grundorientierung: Monolinguale Virtuosität ist der Normalfall Dynamische Vielfalt der Sprachen: Neuschöpfungen und Hybridisierungen Pädagogische Maxime: diskriminierungsförderliche Momente im Umgang mit sprachlicher Vielfalt reflektieren und verändern
19 Migrationssprachen und Schule Pädagogische Ziele: Bewusstsein von verschiedenen Registern vermitteln Entwicklung der in offiziellen Zusammenhängen benötigten Deutschkompetenzen ermöglichen anerkennender Umgang mit der Pluralität migrationssprachlicher Phänomene Modelle sprachlicher Bildung siehe Dirim und Mecheril (2010), S. 107
20 Migrationssprachen und Schule Quellen und Links Inci Dirim und Paul Mecheril: Die Sprache(n) der Migrationsgesellschaft. In: Paul Mecheril u.a (2010): Migrationspädagogik. Weinheim und Basel Statistik Austria. Kommission für Migrations-und Integrationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2011): Migration & Integration. Zahlen, Daten, Indikatoren Wien Fachtexte zu muttersprachlichem Unterricht: Plattform für muttersprachliche Lehrer/innen: Referat für Migration und Schule des BMUKK: Liste österreichischer Schulen mit muttersprachlichem Unterricht im Schuljahr 2010/2011: Verein Österreichisches Sprachen-Kompetenz-Zentrum :
21 MUTTERSPRACHENUNTERRICHT Definition Erstsprache: diejenige Sprache, die von Kindern in der Primärsozialisation und bis zum Erreichen des dritten Lebensjahres erworben wird (vgl. BICKES/ PAULI 2009, S. 8)
22 RECHTLICHE GRUNDLAGEN: Österr. Verfassungsgesetzbuch Artikel 8. B-VG: (2) Die Republik (Bund, Länder und Gemeinden) bekennt sich zu ihrer gewachsenen sprachlichen und kulturellen Vielfalt, die in den autochthonen Volksgruppen zum Ausdruck kommt. Sprache und Kultur, Bestand und Erhaltung dieser Volksgruppen sind zu achten, zu sichern und zu fördern. (3) Die Österreichische Gebärdensprache ist als eigenständige Sprache anerkannt. Das Nähere bestimmen die Gesetze. seit dem 1. September 2005
23 Muttersprachenunterricht in der Schule in jeder Sprache, sofern Bedarf besteht und personelle und stellenmäßige Ressourcen vorhanden sind im Schuljahr 2011/12: muttersprachliche Unterricht an allgemeinbildenden Pflichtschulen in 21 verschiedenen Sprachen angeboten aus: BMUKK Informationsblatt Nr. 1/2009, S.23
24 Sprachenangebot Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Englisch, Kurdisch (Kurmançi und Sorani), Makedonisch, Persisch, Portugiesisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Serbokroatisch (Bosnisch/Kroatisch/Serbisch), Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Türkisch und Ungarisch Tschechisch, Romani, ÖGS?
25 ÖGS in der Schule? Gebärdensprachbenutzer haben österreichweit Anrecht, in Amts-und Justizangelegenheiten ÖGS zu verwenden, und Recht auf einen Dolmetscher zum Unterricht gibt es aber keine Regelung.
26 Beispiel: ÖGS in der Schule? ca Sprecher der Österreichischen Gebärdensprache
27 Beispiel: ÖGS in der Schule? Pflichtschule: Lehrplan der Sonderschule für gehörlose Kinder; Bundesgesetzblatt II Nr bei Projekten zum Interkulturellen Lernen an Schulen werden stets ethnische Kulturen angesprochen Uni: Fond Soziales Wien übernimmt einen Teil der Dolmetschkosten für eine Lehrveranstaltung im Semester abgedeckt ist der Rest muss von Privatpersonen selbst gezahlt werden
28 Fragen Was unterscheidet die Gebärdensprache von anderen Minderheitensprachen? Warum könnte es hier zu Schwierigkeiten kommen?
29 Literatur Quellen BICKES, Hans/PAULI, Ute (2009): Erst-und Zweitspracherwerb. Paderborn: Wilhelm Fink GmbH & Co. Verlags-KG ÇINAR, Dilek/DAVY, Ulrike (1998): Von der Rückkehrförderung zum Interkulturellen Lernen: Rahmenbedingungen des muttersprachlichen Unterrichts. In: ÇINAR, Dilek (Hrsg.): Gleichwertige Sprachen? Muttersprachlicher Unterricht für Kinder von Einwanderern. Innsbruck/Wien: STUDIENVerlag; S DE CILLIA, Rudolf (1998): Mehrsprachigkeit und Herkunftssprachenunterricht in europäischen Schulen. In: ÇINAR, Dilek (Hrsg.): Gleichwertige Sprachen? Muttersprachlicher Unterricht für Kinder von Einwanderern. Innsbruck/Wien: STUDIENVerlag; S KRACHT, Annette (2000): Migration und kindliche Zweisprachigkeit. Interdisziplinarität und Professionalität sprachpädagogischer und sprachbehindertenpädagogischer Praxis. Münster [u.a.]: Waxmann
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