Bachelorthesis Ordnungssysteme in Schriftbeständen. Von Klassifikationskämpfen und pragmatischen Parametern

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1 Bachelorthesis Ordnungssysteme in Schriftbeständen Von Klassifikationskämpfen und pragmatischen Parametern

2 Kapitel Ordnungssyteme in Schriftbeständen

3 Kapitelüberschrift 02 03

4 Kapitel Ordnungssyteme in Schriftbeständen

5 Bachelorthesis Ordnungssysteme in Schriftbeständen Von Klassifikationskämpfen und pragmatischen Parametern Hartmut Friedrich 12. Semester Kommunikationsdesign FH Potsdam Juli 2016 gutachter Prof. Lucas de Groot Prof. Friedrich Forssman

6 Vorwort Persönlicher Hintergrund und Haltung zur Gestaltung» Ein guter Typograph, Graphiker oder Designer muss mit Leib und Seele, einem Übermaß an Begeisterung und Interesse bei der Sache sein. Nur mit Leidenschaft kommt man wie in der Liebe, im gesamten Leben oder beim Lernen, so auch im Design weiter. «¹ Günter Gerhard Lang Als ich 2010 im ersten Semester im Typografie-Grundkurs bei Frau Betina Müller an die Schriftklassifikationen herangeführt wurde, waren Begriffe wie Serifenbetonte Linear-Antiqua für mich sehr fremd und wenig reizvoll. Ich konnte mir wohl kaum vorstellen, dass dieses komplexe Thema zwölf Semester später zu meiner selbstgewählten Thesis der Bachelorarbeit führen würde. Dieser Perspektivwechsel steht auch symbolisch für die Entwicklung und die gewachsene Haltung zur Gestaltung. Die Auseinandersetzung mit Schrift spielte in meinem Leben schon früh eine zentrale Rolle und hat mich im übertragenen Sinn auch zum Studium geführt. Selbst wenn es vor dem Studium eher große und farbige Buchstaben an Wänden waren, lag darin trotzdem ein Gefühl für Formen, Kontraste, Proportionen und Weißraum. Die Lehre an der FH Potsdam vermittelte mir, diese Parameter und konzeptionelles Denken in Bereichen wie Schriftgestaltung, Typografie, Editorial und Corporate Design auf andere Medien zu übertragen und Gestaltungsentscheidungen genauer zu hinterfragen bzw. dafür argumentieren zu lernen. Dieser Wandel von frei gewählten Buchstabenkompositionen bis hin zu dem Spacing eigens entworfener Schriften oder anwendungsbezogener Schriftwahl nach benötigten Opentype-Features zeigt, welch Tiefgang in der Typografie liegen kann. Das Studium öffnete für mich diese Welt und zeigte mir die Begeisterung und Liebe zur Schrift. In den Kursen fokussierte ich mich bei Gestaltungslösungen meist auf typografische Ansätze mit schriftgestaltungstechnischen Eingriffen. Meist im Corporate Design, um der Marke einen persönlichen Charakter zu verleihen. Die Umsetzung von plakativen Entwürfen wurde immer mehr von der Sensibilität für die Details verdrängt. Die jungen und lauten Grafiken wurden ruhiger und viele Entscheidungen werden nun nach Angemessenheit und konzeptionellem Ansatz getroffen. Mies van der Rohe formulierte es so :» Die Seele des Ganzen lebt in den Details. «² Der Umgang mit Schrift wird für mich nie vollkommen sein, da neue Aufgaben immer wieder verschiedene Parameter in Schriftwahl und -satz erfordern. Diese Anforderung hält für mich die Gestaltung lebendig und lässt mich über mein Studium hinaus neues Wissen über Typografie aneignen. So gibt es immer spannende Herausforderungen und der Lernprozess ist nie abgeschlossen. Parallel zur Ausbildung an der FH Potsdam arbeite ich seit vier Jahren als selbständiger Kommunikationsdesigner. Dabei wird auch wieder eine Entwicklung deutlich, von anfangs kleinen Projekten für Freunde, Wettbewerbe mit Kooperationspartnern, Gründung eines Verlages, Gestaltung, Herausgabe und Vertrieb eigener Publikationen, wie das KWER-Magazin, bis hin zur Zusammenarbeit mit internationalen Unternehmen wie die Financial Times London oder der Geberit Group aus der Schweiz. 1 Gerhard Lang, Günter Typografie.info Zugriff : 1. Juni van der Rohe, Mies Typografie.info Ebenda. 3 Willberg, Hans Peter Typografie.info Ebenda.

7 Da ich versuche meine Ansichten zur Gestaltung und typografische Lösungen auch in der Praxis so gut wie möglich umzusetzen, entstehen ständig Dialoge mit Kollegen, Agenturen und Kunden über Schrift, deren Anwendung und Wirkung.» Typografische Gestaltung interpretiert immer. Jeder Text, ob Zeitungsnotiz, lyrisches Gedicht oder Gebrauchsanweisung, wird durch die Typografie, in der er zu lesen ist, beeinflußt. «³ Als Kunde mehrerer Schrifthersteller kann ich wöchentlich über die Newsletter beobachten, wieviel neue Schriften auf den Markt kommen. Dabei gibt es immer wieder neue spezielle Entwürfe in ihren Eigenheiten und Stilmischungen. Es ist kaum möglich noch einen Überblick zu bewahren. Die Welt der Schrift ist allgegenwärtig und umfassend, besonders als Gestalter mit dem Schwerpunkt auf typografische Konzepte. Um mit dieser Vielfalt effektiv arbeiten zu können, erfordert es Ordnungssysteme, einen geschulten Blick und ein Grundverständnis der historischen Entwicklung und Anatomie der Schrift. Für eine gute Handhabung und zielführende Arbeitsprozesse habe ich versucht, mir anhand von gelernten Klassifikationen und eigenen Parametern Strukturierungen zu schaffen, um die eigenen Schriftbestände anwendungsbezogen aufzubereiten. Eine zufriedenstellende Lösung habe ich bei diesen Versuchen der Strukturierung leider nicht erreicht. Die Systematisierung ist immer mit einem sehr hohen Aufwand verbunden, bei der Aktualisierung der Schriftbestände oder eindeutigen Zuordnung in Gruppen. Dieser Ausgangspunkt brachte mich zu weiteren Recherchen nach Klassifikationen und Schriftverwaltungsprogrammen. In Anbetracht des heutigen Wissens und der technischen Entwicklung bin ich der Meinung, dass es intelligente bzw. automatisierte Lösungen für die Verwaltung von Schriftbeständen geben sollte. Der technologische Fortschritt ermöglicht heutzutage das Auslesen von Daten und formalen Merkmalen ohne Probleme, wie die Schriftbestimmungssoftware von» Identifont «oder» What the Font «von» MyFonts «zeigt. Außerdem bleibt noch offen, nach welchen Prinzipien die gewonnenen Daten der Schriften in Haupt- und Untergruppen sortiert werden können. In den letzten vier Jahren waren die Kurse an der FH Potsdam und die vorrangige Arbeit als Grafikdesigner geprägt durch eher praktische Projekte. Im Rahmen der Abschlussarbeit möchte ich mich somit diesmal einer theoretischen Fragestellung widmen und ein Kompendium von Ordnungssystemen für Schriftbestände zusammentragen. Dabei reicht das Spektrum von historischen Klassifikationen, Schriftkatalogen als App über Plattformen von Schriftherstellern bis hin zu Schriftverwaltungsprogrammen.

8 Inhaltsverzeichnis AThesIS 1 Einleitung Hinführung 12 Problemstellung 12 Grundlage 14 Begriffe 16 2 Analoge Ordnungssysteme Francis Thibaudeau 20» Chronologische Klassifikation «21 Jan Tschichold 22 Maximilien Vox 24 Aldo Novarese 25 Vox-AtypI 26 DIN British Standard 2961 : Jean Alessandrini 34 Gerrit Noordzij 36 Indra Kupferschmid 37 Max Bollwage 40 Lewis Blackwell 42 Hans Peter Willberg 44 Stefanie & Ralph de Jong 49 Joep Pohlen 52 Wolfgang Beinert 56 3 Digitale Ordnungssysteme schriftkatalog FontBook 62 schriftanbieter FontShop 64 Linotype 68 Fonts.com 72 Hoefler 74 Fontsquirrel 76 Google Fonts 80 Adobe Typekit 82 Fontstand 84 schriftverwaltung Fontyou 86 FontExplorer X Pro 88 schriftbestimmung Identifont 92 4 Schlussbetrachtung Entwicklung 96 Möglichkeitsräume 98 Perspektiven 100 Ordnungssysteme in Schriftbeständen

9 Thesis Praxis BPRAXIS 1 Gestaltung Entscheidungen 104 [ ] Anhang Quellenverzeichnis 108 Schriftenverzeichnis 110 Impressum 08 09

10 Kapitel AThesIS Ordnungssyteme in Schriftbeständen

11 Kapitelüberschrift 1 Einleitung Zu Beginn des ersten Kapitels wird auf die allgemeine Bedeutung von Ordnungssystemen hingewiesen und eine Überleitung zur Notwendigkeit zur Klassifizierung von Schriften geschaffen. Folgend wird die Problemstellung der Thesis ausführlicher erklärt und die Strukturierungen und Ansatz der Arbeit beschrieben. Für das Verständnis der in Kapitel zwei und drei aufgeführten Ordnungssysteme wird der anatomische Aufbau der Schrift dargestellt. Anschließend werden als Hilfestellung die wichtigsten Begrifflichkeiten der verschiedenen Klassifikationen in Gruppen zusammengefasst, um systemübergreifende Zuordnungen zu ermöglichen

12 1 Einleitung Hinführung Ordnungssysteme und Bedeutung der Schrift Problemstellung These und Aufbau Der Wunsch nach Systematisierung und Ordnung liegt wahrscheinlich im Wesen des Menschen. In jeder Gesellschaft sind gewisse Strukturierungen, wie Regeln und Normen nötig, um ein funktionierendes Miteinander zu gewährleisten. Mit dem beständigen Fortschritt und steigender Komplexität in Bereichen wie den Naturwissenschaften und der Technologie kann nur über Kategorisierungen und Abstraktion diese wieder greifbar und dadurch funktional gemacht werden. Neue Entdeckungen werden analysiert und somit eingeordnet. In etwa einem Jahrzehnt vervierfacht sich das weltweit verfügbare Wissen. Ebenso wächst die Masse an Daten, die digital gespeichert wird. Um diese Vielzahl an Informationen zu handhaben und daraus Erkenntnisse ziehen zu können, benötigt der Mensch Ordnungsprinzipien. Durch die Digitalisierung der Schriften sind wir im 21. Jahrhundert auch an einer unüberschaubaren Vielfalt von Schriftentwürfen angelangt. Durch die freie Zugänglichkeit von freien Schriften und Layout-Programmen werden auch Laien zu Gestaltern und sind gezwungen sich mit der Vielgestaltigkeit der Schriftarten auseinander zu setzen. Für Grafiker sind Schriften eines der bedeutendsten Gestaltungselemente. Die Wahl der Schrift verleiht dem zu gestaltenden Medium erst die richtige Tonalität. Dabei gilt es viele Parameter zu berücksichtigen. Welche Funktion nimmt die Schrift in der Visualisierung ein? Ist sie eher Gestaltungselement oder Informationsträger? Welche Inhalte sollen vermittelt werden? Und welche Schriften eignen sich besser für Lesetexte oder Plakatgestaltung? Die Lösung hängt oft vom Aufbau der Schriften ab sowie vom Auffassungsverhalten des Lesers. Um mit der Verschiedenartigkeit der Schriftcharaktere umgehen zu können, werden diese klassifiziert. Die Gruppenunterteilung kann nach historisch-chronologischen, funktionalen oder formästhetischen Kriterien vorgenommen werden. Arbeitsprozesse sollen damit leichter zu bewältigen sein und Schriftnutzer können dadurch theoretisch einen guten Überblick erhalten. Im Laufe der letzten hundert Jahre wurden zahlreiche Modelle zur Schriftklassifikation von Typographen, Schriftgestaltern und Autoren erarbeitet. Einige davon haben einen wichigen Grundstein gelegt, wie die Arbeit von Maximilien Vox, welche später als Vox-A typ I international anerkannt wurde und wiederum für nationale Systeme wie die DIN oder die British Standard 2961 : 1967 entscheidend war. Trotz der teilweisen Etablierung dieser Ansätze gab es immer wieder alternative Vorschläge, die diese Standards in Bezug auf ihre mangelnde Anwendungsbezogenheit oder Unvollständigkeit kritisiert haben. Dadurch entstanden zusätzlich viele Systeme, die mehr nach formalen Prinzipien statt nach historisch-chronologischen Merkmalen strukturiert wurden. Auch die Plattformen der verschiedenen Schrifthersteller weisen unterschiedliche Parameter zur Strukturierung ihrer Schriftbestände auf. Dabei wird versucht, spezieller auf die Auswahlkriterien und Anwendungsbereiche der Schriftnutzer einzugehen. Trotz dieser jahrzehntelangen Überlegungen und vielseitigen Modelle konnte sich keines der Systeme einheitlich durchsetzen. Mittlerweile werden einige Ansätze kombiniert um eine Vollständigkeit anzustreben. Doch welche Arten der Klassifikation gibt es bereits? An welchen Parametern der Schrift orientieren sich diese und inwieweit können diese anwendungsbezogen genutzt werden? Ziel der Arbeit ist es, ein Kompendium der bekanntesten Klassifikationen der lateinischen Schriften zu erstellen. Dabei werden neben den historischen Systemen vom Beginn des 19. Jahrhunderts an digitale Plattformen und Software anerkannter Schrifthersteller vorgestellt. Es gilt die Ordnungskriterien der Schriftbestände darzustellen, um eine medienübergreifende Übersicht der bisherigen und aktuellen Systeme zu erhalten. Anspruch ist es nicht, eine neue einheitliche und vollständige Schriftklassifikation daraus zu entwickeln. Durch die chronologische Zusammenstellung sollen eher Tendenzen sichtbar werden, wie sich die Klassifikationen im Laufe der Zeit an die wachsenden Schriftenbestände und ihren gestiegenen technischen Anforderungen angepasst haben. Abschließend werden gewonnene Erkenntnisse kurz zusammengefasst, um zukünftige Perspektiven in Verbindung mit eigenen Ansätzen in Bezug auf anwendungsbezogene Schriftklassifikationen anzudeuten. Ordnungssysteme in Schriftbeständen

13 Hinführung Problemstellung» Ein ideales System für die Klassifikation von Schriften bezieht jedoch auch die visuellen, funktionalen, technischen, historischen, geografischen und kulturellen Faktoren ein. Um eine gute Wahl treffen zu können, möchte der Nutzer oft noch wissen, ob und wie viele Schriftschnitte eine Schrift besitzt, ob es Gemeine, Mediävalziffern und Bruchzahlen gibt und für welche Einsatzzwecke die Schrift sich aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften eignet. Eine Klassifikation, die auch diese Anforderungen erfüllt, liegt bislang nicht vor. Praxistaugliche Klassifikationen werden immer gefragt sein, da die Designer möglichst unkompliziert aus den Tausenden von verfügbaren Schriften auswählen möchten. Auch Verlage und Produzenten möchten eine Vorlage zur Hand haben, mittels derer sie Kunden bequem durch ihren Schriftenbestand navigieren lassen und die Suche vereinfachen können. «¹ Joep Pohlen 1 Pohlen, Joep 2015 Klassifikation und ihre Anwendbarkeit In : Letterfontäne Taschen, Köln, S

14 1 Einleitung Grundlage Anatomie der Schrift Um Schriften klassifizieren und ein Verständnis für die Beschreibungen der einzelnen Gruppen entwickeln zu können, benötigt es ein Grundwissen über die Anatomie der Buchstaben. Die Bezeichnung eines einzelnen Buchstaben in seiner abstrakten Form lautet ( Schrift-) Zeichen. In der konkreten grafischen Darstellung in einer Schriftart wird er als Glyphe benannt. Die einzelnen Bestandteile des Zeichens werden hier dargestellt und mit ihren Bezeichnungen versehen. Die Großbuchstaben werden Majuskeln oder Versalien genannt. Die Begriffe Minuskeln oder Gemeine werden auch für die Benennung der Kleinbuchstaben verwendet.¹ 1 Williams, Jim / Hildebrandt, Gesine 2013 Anatomie der Buchstaben In : Schrift wirkt Verlag Hermann Schmidt Mainz, S. 22 / 23. Ordnungssysteme in Schriftbeständen

15 Grundlage Serife Anstrich Strichabschluss Querbalken Oberlänge Schulter Kegelhöhe Versalhöhe Schaft Punze Schweif Serife Bogen Tropfen Ohr i-punkt Bogen Sporn Dickte Punze x-höhe / Mittellänge Steg Schleife Unterlänge Grundlinie Cheng, Karen 2006 Buchstabenteile In : Anatomie der Buchstaben Verlag Hermann Schmidt Mainz, S. 12 /

16 1 Einleitung Begriffe Hilfestellung zur Gruppenübersicht Wie auch in der Anatomie der Buchstaben wird in den Bezeichnungen der Klassifikationen mit typografischen Fachbegriffen gearbeitet. Die Zusammenstellung beinhaltet auch internationale Ordnungssysteme und somit auch verschiedene Sprachen. Die Genauigkeit der Gruppenbezeichnung spielt in den Klassifikationen eine wichtige Rolle für die Einordnung. Um die Systeme in den folgenden Kapiteln nicht zu verfremden, wurden dafür die Originalbezeichnungen verwendet. Diese Übersicht soll in diesem Fall eine Hilfestellung bieten, um diverse Begrifflichkeiten besser einordnen zu können. Dabei werden hier nur die Hauptkategorien berücksichtigt. Untergruppenbezeichnungen reihen sich hier auf gleicher Ebene alphabetisch mit ein. Die einzelnen Erläuterungen sind in den jeweiligen Klassifikationen aufgeführt. Renaissance-Antiqua Claviennes Deltapodes Le romain Elzévir Venezianische Renaissance-Antiqua Dynamische Antiqua Humanes Humanist Humanistische Antiqua Old Face Venetians Veneziani Französische Renaissance-Antiqua Garalde Geraldes Old Face Barock-Antiqua Réales Transitional Transitionals Transizionali Übergangs-Antiqua Übergangsschriften Übergangstypen Vorklassizistische Antiqua Klassizistische Antiqua Bodoniani Didone Didones Filextres Le romain Didot Modern Face Serifenbetonte Linear-Aniqua Clarendon Egiziani Egyptians Egyptienne Egyptiennes Emparectes Italienne Mécanes Mechanistic Schreibmaschine Slab Serif Zeitungs-Antiqua Zeitungs-Egyptienne Serifenlose Linear-Antiqua Amerikanische Grotesk Dynamische Grotesk Geometric Geometrische serifenlose Linear-Antiqua Gothic Grotesk Grotesque L'Antique Lineal Lineal Geometric Lineal Grotesque Lineal Humanist Linéale-Schriften Lineal Neo-Grotesque Linéales Linear Serifenlose Lineari Ludiques Neo-Grotesque Sans Serif Serifenlose Benton-Linear-Antiqua Serifenlose humanistische Linear-Antiqua Serifenlose klassizistsichte Linear-Antiqua Simplices Ordnungssyteme in Schriftbeständen

17 Begriffe Antiqua-Varianten Glyphic Incised Incises Lapidari Romaines Schreibschriften Geschriebene Schriften Gestuelles calligraphique Script Scriptes Scritti Handschriftliche Antiqua Graphic Manuaires Manual Gebrochene Schriften Blackletter Fraktur Fraktur-Varianten Germanes Gotisch Medievali Rundgotisch Rotunda Schwabacher Textur Fremde Schriften Non-Latin Aliennes Kursive Schriften Diagones Italic Oblique Slant Schablonenschriften Stenciliennes Hybride Schriften Hybrides Techno-Schriften Machinales Spitzfeder Expansion Statisches Formprinzip Breitfeder dynamisches Formprinzip Translation Redis-Feder geometrisches Formprinzip Exotypes Screen Fonts Transfuges Display-Schriften Dekorschriften Fantasia Ornati Zierschriften Unzialschriften Gaelic Onciales 16 17

18 Kapitel Ordnungssyteme in Schriftbeständen

19 Kapitelüberschrift 2 Analoge Ordnungssysteme Im zweiten Kapitel werden verschiedene Klassifikationsansätze zusammen getragen. Die Sammlung ist größtenteils chronologisch strukturiert. Durch die Entwicklung der Schrifttechnologie und wachsenden Beständen an Schriftarten vollzieht sich auch in den Ordnungssystemen eine Steigerung der Komplexität um diesem Prozess gerecht zu werden. Um eine gute Übersicht zu erhalten, werden auch» einfachere «historische Klassifikationen, wie von Thibaudeau, Novarese etc. ab 1921 aufgeführt; diese bilden wichtige Grundlagen für spätere Überlegungen von Strukturierungen. Im Kontext der Schriftgeschichte betrachtet, waren die damaligen Systeme für die Anzahl der bestehenden Schriften meistens durchaus ausreichend. Über genormte Klassifikationen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, wie zum Beispiel die DIN 16518, bis hin zu sehr anwendungsbezogenen Ansätzen für die Desktop-Schriftverwaltung von Beinert, wird eine Vielzahl von möglichen Ordnungssystemen vorgestellt und ein fließender Übergang in das 21. Jahrhundert und somit zum dritten Kapitel geschaffen

20 Francis Thibaudeau 2 Analoge Ordnungssysteme 1921 entwickelte der französische Typograf Francis Thibaudeau ( * 1860, Cholet; 1925, Paris ) die erste etablierte Schriftklassifikation.¹ Er unterteilte die Schriften in vier allgemeine Gruppen nach ihren Serifenformen. Le romain Elzévir ( Dreieckige Serife ) Le romain Didot ( Linienförmige Serife ) L'Egyptienne ( Viereckige Serife ) L'Antique ( Serifenlos ) 2 Mit diesem Ordnungsprinzip bildete er die Grundlage für kommende Klassifikationen wie die von Maximilien Vox 1954, welche 1962 zur Vox-A Typ I von der» Association Typographique Internationale «auf elf Gruppen erweitert wurde. Thibaudeau selbst fügte seinen vier Kategorien später noch zwei weitere hinzu, die» Écritures «für die Schreibschriften und» Fantaisies «für die Display-Schriften. Seine Einteilung schafft natürlich nur eine grobe Übersicht und wird der Differenzierung der heutigen Schriftenvielfalt nicht mehr gerecht. Jedoch weist sein System durch die Einfachheit den großen Vorteil auf, dass selbst Laien eine schnelle und oberflächliche Schriftunterscheidung vornehmen können. Le romain Elzévir ( Garamond ) Le romain Didot ( Bodoni ) L'Egyptienne ( Rockwell ) L'Antique ( Akzidenz Grotesk ) Spätere Erweiterung Scriptes ( Metro Script ) Les Fantaisies ( Rowdy ) 1 O. V. Wikipedia Zugriff : 3. Juni Pohlen, Joep 2015 Schriften und ihre Klassifikation In : Letterfontäne Taschen, Köln, S. 57. Ordnungssysteme in Schriftbeständen

21 Francis Thibaudeau» Chronologische Klassifikation Chronologische Klassifikation «Joep Pohlen führt in seinem Werk» Letterfontäne «eine weitere historische Schriftklassifikation auf, die leider unbekannten Ursprungs ist. Diese unterteilt die Schriften im Kontext ihrer Entstehungsgeschichte. Old Face Venetians Der Duktus aus der Schreibschrift ist noch in einigen Details sichtbar. ( Jenson, Centaur ) Old Face Es wird erkennbar, dass eine Zeichnung dem Letter zu Grunde liegt. Zudem erhalten die Buchstaben einen höheren Strichstärkenkontrast. ( Bembo, Garamond, Plantin ) Übergangstypen ( Transitionals ) Vertreter der englischen und französischen Schriften des 18. Jahrhunderts. ( Baskerville, Fournier, Caledonia ) Modern Face Die Schriften weisen einen hohen Kontrast mit dicken Vertikalen und dünnen Serifen auf. ( Bodoni, Didot ) Egyptiennes ( Egyptians ) Erkennungsmerkmal sind hier die dicken eckigen Serifen, die ähnlich stark sind wie das Schriftbild des Letters. ( Clarendon, Rockwell, Benton ) Groteske und Sans Serif Diese Gruppe bilden die Schriften, die zum Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden sind. ( Akzidenz Grotesk, Syntax, Helvetica, Gill Sans ) ¹ Diese Form der Klassifikation gewährt einen kleinen Einblick in die Schriftgeschichte und bietet eine gute Orientierung, um die historischen / handwerklichen Merkmale auch in zeitgenössischen Schriftentwürfen wieder zu erkennen und somit einzuordnen. Old Face Venetians ( Jenson ) Old Face ( Garamond ) Übergangstypen ( Baskerville ) Modern Face ( Bodoni ) Egyptiennes ( Rockwell ) Grotesk und Sans Serif ( Akzidenz Grotesk ) 1 Pohlen, Joep 2015 Schriften und ihre Klassifikation In : Letterfontäne Taschen, Köln, S

22 2 Analoge Ordnungssysteme Jan Tschichold Tschichold ( * 1902, Leipzig; 1974, Locarno ) war als Kalligraf, Typograf, Schriftentwerfer, Plakatgestalter, Autor und Lehrer tätig.¹ Seine 1951 vorgestellte Klassifikation der Buchdruckschriften berücksichtigt die historische Entwicklung der Antiquas sowie die Gebrochenen Schriften. Gerade die genauere Unterteilung der Gebrochenen Schriften war in den bisherigen Klassifikationen jeweils oft übergangen bzw. oberflächlich als Überbegriff der» deutschen «Schriften zusammengefasst worden. Tschichold lieferte somit einen bedeutenden Beitrag für später entwickelte Klassifikationssysteme.2 Runde Schriften ( römische Form ) Mit wechselnden dicken und dünnen Strichen Schräger Druck Venezianische Antiqua Ältere Antiqua, mit Kursiv Vermittelter senkrechter Druck Antiqua des Übergangsstils, mit Kursiv Unvermittelter senkrechter Druck Jüngere Antiqua, mit Kursiv Mit gleich starken Strichen Ohne Endstriche Grotesk Grotesk-Kursiv Mit Endstrichen Egyptienne Gebrochene Schriften Rundgotisch ( Rotunda ) Obere Absätze gebrochen, Rundungen wie in der karolingischen Minuskel; mit Neigung zur Brechung, aber ohne scharfe Spitzen Textur Fast alle Teile der Gemeinen gebrochen Schwabacher Beidseitige Rundungen, in den Gemeinen scharfe Spitzen; charakteristische Sonderform mit Kreuz nach oben Fraktur Die Formen halb rund, halb gebrochen³ Runde Schriften Venezianische Antiqua ( Schneidler ) Ältere Antiqua, mit Kursiv ( Garamond ) Ant. des Übergangsstils, mit Kursiv ( Baskerville ) Jüngere Antiqua, mit Kursiv ( Bodoni ) Grotesk ( Futura ) Grotesk-Kursiv ( Futura ) Egyptienne ( Rockwell ) 1 O. V. Wikipedia Zugriff : 4. Juni O. V. Typovia Zugriff : 4. Juni Tschichold, Jan 1991 Klassifizierung Bd. II. 1991: S. 76. Ordnungssysteme in Schriftbeständen

23 Jan Tschichold Gebrochene Schriften Rundgotisch ( San Marco ) Textur ( Wilhelm-Klingspor Gotisch ) Schwabacher ( Duc De Berry ) Fraktur ( Fette Fraktur ) 22 23

24 2 Analoge Ordnungssysteme Maximilien Vox Der französische Schriftsteller und Typograf Maximilien Vox, eigentlich Samuel William Théodore Monod, ( * 1894, Condé-sur-Noireau; 1974, Lurs ) ¹ erstellte 1954 mit seiner Schriftklassifikation die Basis für die Vox-AtypI, die 1962 durch die» Association Typographique Internationale «länderübergreifend festgelegt wurde. Vox teilt die Schriften vordergründig nach deren Formunterschieden und zusätzlich chronologisch. Die speziellen Erkennungsmerkmale der einzelnen Gruppen werden ausführlich in der DIN-Klassifkation erläutert ( S. 28 ). 1. Humanes ( Venezianische Renaissance-Antiqua ) 2. Geraldes ( Französische Renaissance-Antiqua ) 3. Réales ( Barock-Antiqua ) 4. Didones ( Klassizistische Antiqua ) 5. Mécanes ( Serifenbetonte Linear-Aniqua ) 6. Linéales ( Serifenlose Linear-Antiqua ) 7. Incises ( Antiqua-Varianten ) 8. Manuaires ( Handschriftliche Antiqua ) 9. Scriptes ( Schreibschriften ) 2 Humanes ( Schneidler ) Geraldes ( Garamond ) Réales ( Baskerville ) Didones ( Bodoni ) Mécanes ( Rockwell ) Linéales ( Akzidenz Grotesk ) Incises ( Amerigo ) Manuaires ( Tekton ) Scriptes ( Metro Script ) 1 O. V. Wikipedia Zugriff : 22. Mai O. V. Wikipedia Zugriff : 22. Mai Ordnungssysteme in Schriftbeständen

25 Maximilien Vox Aldo Novarese Aldo Novarese 1956 entwarf der italienische Typograf Aldo Novarese ( *1920, Pontestura; 1995, Turin ) ein System zur Schrifteinteilung, welches besonders aus pädagogischer Sicht sehr hilfreich sein sollte. Die Prinzipien seiner Unterteilung in zehn Kategorien berufen sich auf historische, ästhetische und formale Kriterien.1 Lapidari ( Antiqua-Varianten ) Medievali ( Gebrochene Schriften ) Veneziani ( Venezianische Renaissance-Antiqua ) Transizionali ( Barock-Antiqua ) Bodoniani ( Klassizistische Antiqua ) Scritti ( Schreibschriften ) Ornati ( Zierschriften ) Egiziani ( Serifenbetonte Linear-Aniqua ) Lineari ( Serifenlose Linear-Antiqua ) Fantasia ( Display-Schriften ) ² Lapidari ( Amerigo ) Medievali ( Fraktur ) Veneziani ( Garamond ) Transizionali ( Baskerville ) Bodoniani ( Bodoni ) Scritti ( Metro Script ) Ornati ( Rosewood ) Egiziani ( Rockwell ) Lineari ( Akzidenz Grotesk ) Fantasia ( Rowdy ) 1 O. V. Wikipedia Zugriff : 2. Juni O. V. Wikipedia Zugriff : 2. Juni

26 2 Analoge Ordnungssysteme Vox-A typ I Die» Association Typographique Internationale «wurde 1957 von Schriftherstellern gegründet. Über die Jahre sind viele unabhängige Schriftgestalter, Typografen, Vertreter der Foundries und Grafikdesigner der typografischen Gesellschaft beigetreten. Die Vereinigung aus vierzig Nationen veranstaltet jährlich eine Konferenz mit der Zielstellung Kultur, Tradition und Geschichte von Schrift und Typografie zu bewahren wurde die Vox-AtypI als internationaler Standard für die Schriftklassifikation eingeführt. Sie bildet somit die Grundlage für den British Standard 2961 von 1967 und der Klassifikation der deutschen Druckschriften DIN von Die Bezeichnung und Unterteilung der einzelnen Gruppen ist jedoch länderspezifisch unterschiedlich. So gibt es in Großbritannien weitere Untergruppen bei den Serifenlosen und in Deutschland eine zusätzliche Gruppe für die Gebrochenen Schriften wurde die Gruppe der Unzialschriften neu in die Klassifikation mit aufgenommen. 1 Classicals 1.1 Humanist ( Venezianische Renaissance-Antiqua ) 1.2 Garalde ( Französische Renaissance-Antiqua ) 1.3 Transitional ( Barock-Antiqua ) 2 Moderns 2.1 Didone ( Klassizistische Antiqua ) 2.2 Mechanistic ( Serifenbetonte Linear-Aniqua ) 2.3 Lineal ( Serifenlose Linear-Antiqua ) Grotesque Neo-grotesque Geometric Humanist 3 Calligraphics 3.1 Glyphic ( Antiqua-Varianten ) 3.2 Script ( Schreibschriften ) 3.3 Graphic ( Handschriftliche Antiqua ) 3.4 Blackletter ( Gebrochene Schriften ) 3.5 Gaelic ( Unzialschriften ) 4 Non-Latin ( Fremde Schriften ) 2 1 Classicals 1.1 Humanist ( Schneidler ) 1.2 Garalde ( Garamond ) 1.3 Transitional ( Baskerville ) 2 Moderns 2.1 Didone ( Bodoni ) 2.2 Mechanistic ( Rockwell ) Grotesque ( News Gothic ) Neo-grotesque ( Akzidenz Grotesk ) Geometric ( Futura ) Humanist ( Gill Sans ) 1 O. V. Wikipedia Zugriff : 12. Juni O. V. Wikipedia Zugriff : 12. Juni Ordnungssysteme in Schriftbeständen

27 Vox-AtypI 3 Calligraphics 3.1 Glyphic ( Amerigo ) 3.2 Script ( Metro Script ) 3.3 Graphic ( Tekton ) 3.4 Blackletter ( Wilhelm-Klingspor Gotisch ) rafdenkugs 3.5 Gaelic ( Cry Uncial ) 4 Non-Latin يطوطخلا ( Traditional Arabic ) 26 27

28 DIN Analoge Ordnungssysteme Auch wenn die DIN-Klassifikation von 1964 dem heutigen Schriftenbestand kaum noch gerecht wird, gilt sie doch noch als gebräuchliches Ordnungssystem des Deutschen Institus für Normung. Besonders in der Lehre im grafischen Bereich wird sie weiterhin als typografische Grundlage vermittelt. Die DIN unterscheidet sich inhaltlich zu anderen nationalen Klassifzierungen in der Gruppe VII, den Antiqua-Varianten, die alle nicht eindeutig bestimmbaren Antiquas umfasst. Zudem wurde die Gruppe X, welche den gebrochenen Schriften zugeordnet ist, mit weiteren Unterkategorien versehen. Des weiteren sind die Fremden Schriften als Gruppe XI eine zusätzliche Neuerung, die jedoch fragwürdig bleibt im Kontext der internationalen Kommunikation.1 Im folgenden wird hier eine spezifische Beschreibung der Gruppen aufgeführt. Da es klassifikationsübergreifend viele Überschneidungen in den Gruppen gibt, gelten diese detailierten Erläuterungen stellvertretend. I Venezianische Renaissance-Antiqua» Die Venezianische Renaissance-Antiqua ist hervorgegangen aus der humanistischen Minuskel des 15. Jahrhunderts, die mit der Breitfeder im Wechselzug geschrieben wurde. Der Querstrich des Kleinbuchstaben e liegt schräg. Die Achse der Rundungen ist nach links geneigt. Haarund Grundstriche sind in der Dicke nicht sehr verschieden. Die Serifen sind ein wenig ausgerundet. In der Regel sind die oberen Serifen der Großbuchstaben M und N nach beiden Seiten ausgebildet. «( Trajanus, Schneidler-Mediaeval, Golden Type von William Morris, Antiqua der Bremer Presse ) II Französische Renaissance-Antiqua» Die Französische Renaissance-Antiqua gleicht ihrer Herkunft nach wie auch in ihren Eigenschaften der Venezianische Renaissance-Antiqua. Sie weist jedoch größere Unterschiede in der Strichdicke auf. Der Querstrich des Kleinbuchstabens e liegt waagerecht. «( Weiß- Antiqua, Palatino, Trump-Mediäval, Garamond ) III Barock-Antiqua» Die Barock-Antiqua steht unter dem Einfluss der Kupferstecher-Schriften. Sie weist größere Unterschiede in der Strichdicke auf als die Renaissance-Antiqua. Die Achse der Rundungen ist fast senkrecht. Die Serifen sind weniger oder gar nicht ausgerundet. In der Regel sind die Serifen der Kleinbuchstaben oben schräg, unten aber waagerecht angesetzt. «( Fournier, Baskerville, Imprimatur, Janson ) I Venezianische Renaissance-Antiqua ( Schneidler ) II Französische Renaissance-Antiqua ( Garamond ) III Barock-Antiqua ( Baskerville ) 1 O. V. Wikipedia Zugriff : 7. Juni Ordnungssysteme in Schriftbeständen

29 DIN IV Klassizistische Antiqua» Die klassizistische Antiqua steht den Kupferstecher-Schriften besonders nahe. Die Serifen sind waagerecht angesetzt. Die Winkel zwischen den Serifen und den Grundstrichen oder schrägen Haarstrichen sind kaum merklich oder gar nicht gerundet, Haar- und Grundstriche unterscheiden sich kräftig. Die Achse der Rundungen steht senkrecht. «( Bodoni, Didot, Corvinus, Walbaum ) V Serifenbetonte Linear-Aniqua» Die Haar- und Grundstriche der Serifenbetonten Linear-Antiqua unterscheiden sich wenig in der Dicke oder sind sogar, einschließlich der Serifen, optisch einheitlich ( linear ). Allen Schriften dieser Gruppe ist die mehr oder weniger starke, aber immer auffallende Betonung der Serifen gemeinsam. «( Clarendon, Volta, Schadow, Pro Arte, Memphis ) VI Serifenlose Linear-Antiqua» Ein Teil der zur Serifenlosen Linear-Antiqua zählenden Schriften ist in der Strichdicke vorwiegend oder sogar optisch ganz einheitlich. Bei einem anderen Teil dieser Schriftgruppe unterscheiden sich die Strichdicken erheblich. «( Akzidenz-Grotesk, Erbar-Grotesk, Folio, Helevtica, Univers, Optima, Futura ) VII Antiqua-Varianten» Zu den Antiqua-Varianten gehören alle Antiqua-Schriften, die in den Gruppen I bis VI, VIII und IX nicht zugeordnet werden können, weil ihre Strichführung vom Charakter der genannten Gruppen abweicht. Den Kern der Gruppe bilden Versalschriften für dekorative und monumentale Zwecke. «( Codex, Columna, Hammer-Unziale, Neuland, Profil, Weiß-Lapidar ) VIII Schreibschriften» Schreibschriften nennt man die zur Drucktype gewordenen Schul- und Kanzleischriften. «( Künstler-Schreibschrift, Berhard- Schönschrift, Virtuosa, Carme, Mistral, Ariston, Forelle, Legende, Lithographia ) IX Handschriftliche Antiqua» Handschriftliche Antiqua werden die Schriften genannt, die von der Antiqua oder deren Kursiv herkommend das Alphabet in einer persönlichen Weise handschriftlich abwandeln. «( Post-Antiqua, Polka, Hyperion, Time-Script ) X Gebrochene Schriften X a Gotisch» Mit Gotisch werden die nach dem Vorbild der schmallaufenden Textur des 15. Jahrhunderts geschnittenen Schriften benannt, desgleichen deren breitere Formen aus späterer Zeit. Die gotische IV Klassizistische Antiqua ( Bodoni ) V Serifenbetonte Linear-Aniqua ( Rockwell ) VI Serifenlose Linear-Antiqua ( Akzidenz Grotesk ) VII Antiqua-Varianten ( Amerigo ) VIII Schreibschriften ( Metro Script ) IX Handschriftliche Antiqua ( Tekton ) 28 29

30 2 Analoge Ordnungssysteme Schrift ist eng und hochstrebend. Die Grundstriche der Kleinbuchstaben sind gebrochen; Anfänge und Endungen zeigen Würfelform. «( Wilhelm-Klingspor- Schrift, Hupp-Gotisch Trump-Deutsch, Manuskript- Gotisch, Caslon-Gotisch, Weiß-Gotisch ) X b Rundgotisch» Die Rundgotisch beruht auf der Rotunda der Frühdruckzeit. Die gebrochenen Formen der Gotisch sind hier in herben Rundungen abgefangen; Anfänge und Endungen zeigen keine Würfelform. «( Weiß-Rundgotisch, Wallau ) X c Schwabacher» Die im 15. Jahrhundert entstandenen breitlaufenden volkstümlichen Schriften erhielten später den Sammelnamen Schwabacher. Typisch ist der kräftige Querstrich des Kleinbuchstabens g. «( Renata, Ehmcke-Schwabacher, Alte Schwabacher ) X d Fraktur» Diese aus dem Kulturkreis Maximilians I. hervorgegangene gebrochene Werkschrift hat schwungvolle Großbuchstaben sowie überwiegend schmale Kleinbuchstaben mit gegabelten Oberlängen bei b, h, k und l. «( Unger-Fraktur, Dürer-Fraktur, Gilgengart, Fichte-Fraktur, Zentenar-Fraktur, Breitkopf-Fraktur ) X e Fraktur-Varianten» Wie auch bei Antiqua- Schriften gibt es für die gebrochenen Schriften eine Klasse, die alle Sonderformen aufnimmt, deren Zuordnung zu den vier vorgenannten Klassen nicht gerechtfertigt erscheint. «( Claudius, Weiß-Fraktur, Heinrichsen-Kanzlei, Koch-Kurrent ) XI Fremde Schriften» In diese Sammelklasse werden alle Schriften eingeordnet, die nicht die lateinischen Zeichen verwenden. Dazu gehören z. B. griechische, keltische, kyrillische, hebräische, arabische, indische, südost-asiatische, chinesische und japanische Schriftsysteme. «² X a Gotisch ( Wilhelm-Klingspor Gotisch ) X b Rundgotisch ( San Marco ) X c Schwabacher ( Duc De Berry ) X d Fraktur ( Fette Fraktur ) X e Fraktur-Varianten ( American Text ) يطوطخلا XI Fremde Schriften ( Traditional Arabic ) Durch die Vielzahl der Neuerscheinungen von Schriften, besonders in der Gruppe VI sowie die Entwicklung von neuen Schrifthybriden, die zum Beispiel historische Vorbilder mit modernen Formprinzipen aus verschiedenen Gruppen vereinen, wird schnell deutlich, dass die DIN diese Anforderungen an ein umfassendes Ordnungssytem nicht mehr abdecken kann. Die British Standards 2961 : 1967, die auf der gleichen Grundlage wie die DIN beruht, sieht immerhin noch eine genauere Unterteilung in der Gruppe der Serifenlosen Linaer-Antiqua vor, welche auf den folgenden Seiten zu finden ist. 2 Willberg, Hans Peter 2001 DIN-Klassifizierung In : Wegweiser Schrift Verlag Hermann Schmidt Mainz. S.80/81. Ordnungssysteme in Schriftbeständen

31 DIN Zusätzlich führe ich noch eine Unterteilung der Gruppe V auf, welche Karl H. Warketin im Werk von Peter Karow» Schrifttechnologie «im Kapitel 16» Klassifikation nach DIN «vorstellt. V a Egyptienne» Die Egyptienne zeichnet sich weiterhin durch eckige Übergänge der Balken zu den Serifen aus, die etwa gleichstark wie die Balken selbst sind. Die Schriften wirken sehr konstruiert, haben jedoch meist verfeinerte Einläufe der Bögen in die Balken, um plumpe, schwerfällige Formen zu vermeiden. «( Serifa, Rockwell, City ) V b Clarendon» Bei der Clarendon dagegen sind die Übergänge der Serifen zu den Balken mehr oder weniger stark gerundet, und es besteht ein gewisser Kontrast zwischen Haarstrichen und Balken. Die Clarendon ist weniger konstruktiv als die Egyptienne und zeigt vielmehr Ähnlichkeiten mit der klassizistschenund Barock-Antiqua. «( Clarendon, Volta, Melior ) V c Italienne» Während die zwei zuvor genannten Typen durchaus Textschriften sind, ist die Italienne eine reine Auszeichnungs- oder Headline-Schrift. Ihre überbetonten Serifen, die deutlich größer sind als die Balken, Rundungen oder Schrägen der Schrift, lassen sie zu einem dominierenden Element aller Italienne- Schriften werden. «( Old Towne, Pro Arte, Figaro ) V d Zeitungs-Antiqua» Die Zeitungs-Antiqua erhielt ihren Namen aus der Verwendung dieser Schriftgattung, deren Stilelement den technischen Erfordernissen des schnellen Rotationsdruckes angepasst werden mussten. Sie zeichnet sich durch kräftige Haarstriche und breite Serifen aus, während die Grundstriche nicht übermäßig betont sind «. ( Rotation, Candida, Excelsior ) 3 V a Egyptienne ( Rockwell ) V b Clarendon ( Clarendon ) V c Italienne ( Old Towne No 536 D ) V d Zeitungs-Antiqua ( Excelsior ) V e Schreibmaschine ( American Typewriter ) Im Typolexikon ( ) wird des Weiteren noch eine fünfte Untergruppe der Serifenbetonten Linear-Antiqua aufgelistet : V e Schreibmaschine Die Serifen sind gerade oder gekehlt. Die optische Achse der Rundformen steht senkrecht und die Serifenübergänge sind rund oder eckig. Der Strichstärkenkontrast der Balken / Querbalken wirkt optisch gleich. ( American Typewriter, Courier New, Prestige Elite ) ⁴ 3 Karow, Peter 1992 Klassifizierung der Schriften nach DIN In : Schrifttechnologie Springer-Verlag Berlin Heidelberg S , O. V. Typolexikon Zugriff : 3. Juni

32 2 Analoge Ordnungssysteme British Standards 2961 : 1967 Die British Standards 2961 von 1967 bezieht sich ebenso wie die DIN auf die Vox-AtypI Schriftklassifikation von Ab 1980 / 81 wurden einzelne Gruppen umbenannt, wie Mechanistic in Slab-Serif, Incised in Glyphic und Manual in Graphic. Die Besonderheit der British Standards 2961 liegt in der feineren Unterteilung der Serifenlosen Schriften. Diese Unterkategorien sind auch in der Klassifikation von Hans Peter Willberg zu finden. Deswegen finden sich auch seine deutschen Beschreibungen neben den Übersetzungen der DIN-Klassifikation in der Auflistung wieder. I Humanist Französische Renaissance-Antiqua ( Centaur, Jenson, Verona, Kennerley ) II Garalde Französische Renaissance-Antiqua ( Stempel Garamond, Garamond, Caslon Old Face, Granjon, Sabon, Bembo ) III Transitional Barock-Antiqua ( New Baskerville, Baskerville, Caslon, Fournier, Perpetua ) IV Didone Klassizistische Antiqua ( Bodoni, Bauer Bodoni, Torino, Walbaum ) V Mechanistic Serifenbetonte Linear-Aniqua ( Clarendon, Memphis, Rockwell, Lubalin ) VI Lineal Serifenlose Linear-Antiqua VI a Lineal Grotesque Die Amerikanische Grotesk hat schmale Buchstaben, einfache, aber eindeutig ausgeprägte Formen ( doppelstöckiges g ), die auch bei schlechten Druckbedingungen ihren Zweck gut erfüllen. Willberg ordnet sie entgegen der British Standards der Gruppe der Statischen Grotesk unter. ( Franklin Gothic Demi-Bold, Franklin Gothic, News Gothic, Alternate Gothic ) VI b Lineal Neo-Grotesque Die Formen der Buchstaben der Statischen Grotesk sind in sich geschlossen. Sie stehen im Wortbild nebeneinander wie Soldaten, lehnen sich aneinader, aber bewegen sich nicht miteinander durch die Zeile. Die Senkrechte ist betont. Die Achsen stehen senkrecht und waagerecht. Das a ist offen, das g ohne untere Schleife. ( Akzidenz Grotesk, Folio, Helvetica, Univers ) VI c Lineal Geometric Die Kreisrunden Buchstaben der Geometrischen Grotesk treffen auf ihre Nachbarn wie Billardkugeln, sie stoßen einander ab. Manche Buchstaben sind einander sehr ähnlich, sie müssen dem Programm folgen mehr Roboter als Individualisten. ( Avant Garde Medium, Avant Garde, Futura, Eurostile, Erbar ) I Humanist ( Schneidler ) II Garalde ( Garamond ) III Transitional ( Baskerville ) IV Didone ( Bodoni ) V Mechanistic ( Rockwell ) VI a Lineal Grotesque ( News Gothic ) VI b Lineal Neo-Grotesque ( Akzidenz Grotesk ) VI c Lineal Geometric ( Futura ) VI d Lineal Humanist ( Gill Sans ) 1 Willberg, Hans Peter 2001 Grotesk auf einem Blick In : Wegweiser Schrift Verlag Hermann Schmidt Mainz. S. 60/61 2 Luc Devroye Zugriff : 12. Juni Ordnungssysteme in Schriftbeständen

33 British Standards 2961 : 1967 VI d Lineal Humanist Bei der Dynamischen Grotesk sind die Achsen der Rundungen schräg wie bei den Renaissance-Antiquas. Es gibt eine Betonung der Waagerechten. Die Buchstaben sind deutlich verschieden geformt. ( zweistöckiges g, offenes a ). ( Gill Sans, Goudy Sans, Optima ) ¹ VII Incised Antiqua-Varianten ( Albertus, Latin, Friz Quadrata ) VIII Script Schreibschriften ( Brush Script, Mistral, Park Avenue, Zapf Chancery ) IX Manual Handschriftliche Antiqua ( Neuland, Broadway, OCR-A, Pritchard ) X Black Letter Gebrochene Schriften ( Fette Fraktur, Old English, Goudy Text, Wilhelm Klingspor- Schrift ) XI Non-Latin Fremde Schriften ² VII Incised ( Amerigo ) VIII Script ( Metro Script ) IX Manual ( Tekton ) X Blackletter ( Fette Fraktur ) يطوطخلا XI Non Latin ( Traditional Arabic ) 32 33

34 Jean Alessandrini Codex Analoge Ordnungssysteme Alessandrini ( * 1942, Marseille ), der französiche Typograf, Illustrator und Schriftsteller, entwickelte 1979 die Klassifikation» Codex 1980 «.1 Bei der Benennung der Gruppen versucht er sehr visuell beschreibende Begrifflichkeiten zu finden. Zudem geht er bei den Antiquas genauer auf die Serifenform ein. Auch die immer populäreren Display-Schriften werden mit aufgenommen. Der» Codex 1980 «wird in zwei übergeordnete Gruppen unterteilt. Die» Désignations préliminaires «bildet die Hauptgruppe und stellt die Besonderheiten der einzelnen Kategorien dar. Die» Éventualités «, die die Kursiven und den Schablonenstil umfassen, sind eher Parameter, die sich auf jede Schriftart der Hauptgruppe übertragen lassen.2 Désignations préliminaires Simplices ( Grotesk ) Emparectes ( Egyptienne ) Emparectes à congés ( Clarendon ) Filextres ( Klassizistische Antiqua ) Filextres à congés ( Statische Antiqua mit rundem Übergang zu den Serifen ) Claviennes ( Renaissance Antiqua ) Deltapodes ( Antiqua mit dreieckiger Serifenform ) Deltapodes à congés ( Antiqua mit runden Übergang zur dreieckigen Serifenform ) Romaines ( Antiqua-Varianten ) Gestuelles calligraphique ( Schreibschriften mit feinerem kalligrafischen Duktus ) Gestuelles brossées ( Schreibschriften mit gröberem handschriftlichen Duktus ) Onciales ( Unzialschrift ) Germanes ( Gebrochene Schriften ) Aliennes ( Fremde Schriften ) Exotypes ( Lateinische Schriften mit visuellem Erscheinungsbild fremder Schriften ) Machinales ( technisches Formprinzip ) Ludiques ( spielerische/illustrierte Zierschrift ) Hybrides ( Hybride Schriftformen ) Transfuges ( Schriften, die in ihren verschiedenen Stärken / Schnitten unterschiedlichen Gruppen zugeordnet werden können ) Éventualités Diagones ( Kursive Schriften ) Stenciliennes ( Schablonenschriften ) 3 Désignations préliminaires Simplices ( Akzidenz Grotesk ) Emparectes ( Rockwell ) Emparectes à congés ( Clarendon ) Filextres ( Bodoni ) Filextres à congés ( Encorpada Classic ) Claviennes ( Garamond ) Deltapodes ( Noe Display ) Deltapodes à congés ( Tiempos ) Romaines ( Amerigo ) 1 O. V. Wikipedia Zugriff : 6. Mai O. V. Rocbo Zugriff : 6. Mai Ordnungssysteme in Schriftbeständen

35 Jean Alessandrini Gestuelles calligraphique ( Kuenstler Script ) Transfuges ( Stempel Schneidler ) Gestuelles brossées ( Choc ) rafdenkugs Onciales ( Cry Uncial ) Germanes ( San Marco ) Éventualités Diagones ( Rockwell ) Stenciliennes ( Geogrotesque Stencil C ) يطوطخلا Aliennes ( Traditional Arabic ) Exotypes Decorative ( Sansara ) Machinales ( Countdown D ) Ludiques ( Critter ) Hybrides ( Museo ) 3 Alessandrini, Jean 1979 Nouvelle Classification typographique: Codex 1980 In : Communication et langages, Nr. 43 S

36 2 Analoge Ordnungssysteme Gerrit Noodzij Für den niederländischen Typograf, Schriftgestalter und Autor Gerrit Noordzij ( * 1931, Rotterdam ) 1 besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen den geschriebenen und gedruckten Buchstaben. Die Drucktypen basieren für ihn ebenso auf einer handschriftliche Konstruktion. Er unterteilt Schriften in zwei Kontrastarten: Translation ( Breitfeder ) und Expansion ( Spitzfeder ). Der Translations-Kontrast folgt dem dynamischen Formprinzip wie der Garamond. Der Expansions-Kontrast entspricht dem statischen Formprinzip, wie wir es von der Bodoni kennen.2 Indra Kupferschmid beschreibt dessen Modell der Kontrastarten in ihrem Buch» Buchstaben kommen selten allein «wie folgt:» In der Horizontalen verdicken sich die Grundstriche zunehmend, was eine fette Variante der Schrift zur Folge hat. In der Senkrechten verdicken sich die Haarstriche, der Kontrast wird kleiner und es entsteht eine lineare Schrift bei gleichbleibendem Formprinzip. «Translation ( Garamond ) ( Gill Sans ) Expansion ( Bodoni ) ( Helvetica ) Translation Dynamisches Formprinzip Expansion Statisches Formprinzip Dieses binäre System besitzt in sich eine Klarheit, die eine gute Grundlage für eine Klassifikation darstellen kann und welche sich besonders für die Lehre und das allgemeine Verständnis der Schriftanatomie eignet. Noordzij ist sich aber natürlich bewusst, dass» die Wirklichkeit nicht die komfortable Einfachheit des Systems «aufweist. Das zeigt sich besonders anhand der Vernachlässigung der Serifenformen und anderen fehlenden Parametern im Modell. Garamond Gill fette Garamond fette Gill Bodoni fette Bodoni Helvetica fettehelvetica 1 O. V. Wikipedia Zugriff : 14. Mai Noordzij, Gerrit 1970 Broken scripts and the classification of typefaces. In : Journal of typographic research Western Reserve University, Ohio, [ Abb.] Kupferschmid, Indra 1999 Klassifizikation nach Formprinzip In : Buchstaben kommen selten allein Verlag Niggli AG, Sulgen/Zürich, 2003 S.32. Ordnungssysteme in Schriftbeständen

37 Indra Kupferschmid Klassifikation nach Formprinzip Gerrit Noodzij Indra Kupferschmid Die deutsche Typografin Indra Kupferschmid (* 1973, Fulda ) lehrt als Professorin an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken.1 Ebenso wie bei Noordzij bildet die Art des Schreibwerkzeugs die Basis für die Formprinzipien. Als weiteres Werkzeug kommt die Redis-Feder zum Einsatz, welche das konstruierte Formprinzip beschreibt. Breitfeder» schräg liegende Kontrastachse, dynamische, offene Formen ( Renaissance-Character ) «Spitzfeder» senkrechte Kontrastachse, statische, geschlossene Formen ( klassizistischer Character ) «Redis-Feder» kein Kontrast, konstruierte Formen ( geometrischer Character ) «² Sie betrachtet die historische und teilweise grob unterteilte DIN-Klassifikation als problematisch. Im anwendungsbezogenen Kontext kritisert Sie auch die komplexe Benennung der einzelnen Gruppen. Ihre Einteilung nach dem Formprinzip verhält sich eher konträr zur DIN-Klassifikation. Es gibt trotzdem Ansätze diese Modelle zusammenzuführen um eine optimale Lösung für Anwender zu entwickeln. Kupferschmids Einteilung greift somit partiell die DIN mit auf und versucht diese nach den Formprinzipien feiner auszudifferenzieren. In ihrer grundlegenden Strukturierung wird auch die Schriftgeschichte gut sichtbar. Serifenschriften mit Strichkontrast dynamisches Formprinzip veneziänische Renaissance-Antiqua französische Renaissance-Antiqua Barock-Antiqua kräftige Serifen statisches Formprinzip Klassizistische Antiqua kräftige Serifen geometrisches Formprinzip dekorativ Lineare Serifenschriften ( ohne Strichkontrast ) dynamisches Formprinzip statisches Formprinzip gerade Serifen gerundete Serifen geometrisches Formprinzip dekorativ Breitfeder ( Garamond ) Spitzfeder ( Bodoni ) Redis-Feder ( Futura ) Serifenschriften mit Strichkontrast Dynamisch Ven. Ren.-Antiqua ( Schneidler ) Dynamisch Franz. Ren.-Antiqua ( Garamond ) Dynamisch Barock-Antiqua ( Baskerville ) Dynamisch kräftige Serifen ( Scala ) Statisch Klassizistische Antiqua ( Bodoni ) Statisch kräftige Serifen ( Century ) 1 O. V. Wikipedia Zugriff : 8. Juni Kupferschmid, Indra 1999 Klassifikation nach Formprinzip In : Buchstaben kommen selten allein Verlag Niggli AG, Sulgen / Zürich, 2003 S

38 2 Analoge Ordnungssysteme Serifenlose mit Strichkontrast dynamisches Formprinzip statisches Formprinzip geometrisches Formprinzip dekorativ Lineare Serifenlose dynamisches Formprinzip statisches Formprinzip ursprüngliche Grotesk amerikanische Grotesk geometrisches Formprinzip dekorativ Geschriebene Schriften dynamisch, Breitfeder statisch, Spitzfeder geometrisch, Redis-Feder dekorativ Gebrochene Schriften Textur Rundgotisch Schwabacher Fraktur 3 Geometrisch ( Mirador ) Dekorative ( Friz Quadrata ) Lineare Serifenschriften Dynamisch ( Caecilia ) Statisch Gerade Serifen ( Glypha ) Statisch Gerundete Serifen ( American Typewriter ) Geometrisch ( Rockwell ) Dekorativ ( Rosewood ) Dekorativ Italienne ( Old Towne No 536 D ) 3 Kupferschmid, Indra 1999 Klassifikation nach Formprinzip In : Buchstaben kommen selten allein Verlag Niggli AG, Sulgen / Zürich, 2003 S Ordnungssysteme in Schriftbeständen

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