Aktuelle Empfehlungen aus Wissenschaft und Praxis für die Junghennenaufzucht in der Ökologischen Landwirtschaft

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1 Aktuelle Empfehlungen aus Wissenschaft und Praxis für die Junghennenaufzucht in der Ökologischen Landwirtschaft Marion Staack, Christiane Keppler, Susanne Döring, Robby Andersson, Ute Knierim Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, Fachgebiet Nutztierethologie und Tierhaltung. Fachhochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur, Fachgebiet Tierhaltung und Produkte. Finanziert durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung

2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Federpicken - Definition und Entwicklung Kannibalismus - Definition und Entwicklung Federpicken und Kannibalismus verhindern Manipulierbares Material Vorgaben Sandbad Vorgaben Auslauf Vorgaben Erhöhte Sitzstangen Vorgaben Fütterung Vorgaben Besatzdichte Vorgaben Gruppengröße Vorgaben Licht Vorgaben Genetische Disposition Vorgaben Weitere Faktoren Vorgaben Empfehlungen für die Junghennen-Aufzucht Maßnahmen während der Legephase Zusammenfassung... 38

3 1. Einleitung In alternativen Haltungssystemen und auch unter den Bedingungen der ökologischen Landwirtschaft ist die Verhütung von Federpicken und Kannibalismus in der Legehennenhaltung immer noch eine große Herausforderung. Die beiden Verhaltensanomalien zeigen eine Beeinträchtigung des Wohlbefindens der betroffenen Hennen an. Das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus ist durch viele verschiedene Faktoren bedingt. Ein Ausbruch ist nur schwer vorhersehbar, da viele Aspekte der Haltung und Fütterung während der Aufzucht und der Legephase berücksichtigt werden müssen. Ziel dieser Arbeit ist es, auf Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen und Praxiserfahrungen Empfehlungen für die ökologische Junghennen-Aufzucht darzulegen, die zur Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus während der Legephase beitragen.

4 2. Federpicken - Definition und Entwicklung Das Bepicken von Federn sowie das Herausziehen und Fressen von Federteilen oder ganzen Federn eines Artgenossen wird als Federpicken definiert (BILCÍK und KEELING, 2000). Federpicken stellt ein tierschutzrelevantes Problem dar, da das Herausziehen der Federn für das Opfer schmerzhaft ist (GENTLE und HUNTER, 1990) und Stress verursacht. Für den Beschädigte FedernHennenhalter ergeben sich außerdem finanzielle Einbußen durch eine geringere Legeleistung Foto: Marion Staackder betroffenen Herde (EL-LETHEY et al., 2000) und einen erhöhten Futterverbrauch der schlecht befiederten Hennen (EMMANS und CHARLES,1977;TAUSON und SVENSSON, 1980;THIELE und POTTGÜTER, 2007a). Federpicken ist nicht aggressiv motiviert(savory 1995; CLOUTIER und NEWBERRY, 2002). Aggressive Pickschläge sind in der Regel auf die Kopfregion gerichtet (NEWBERRY et al. 2007) und erfolgen von oben nach unten. Die Pickschläge werden schnell und heftig ausgeführt und führen zur Flucht des unterlegenen Tieres. Sie dienen der Bildung oder Festigung von Dominanzbeziehungen. Beim Federpicken richten sich die Pickschläge hauptsächlich gegen den Rumpf und werden mehrmals hintereinander ausgeführt. Federpicken kann als sanftes oder kräftiges Legehenne mit Gefiederschaden Federpicken, mit Beschädigen oder Herausziehen der Feder, auftreten. Sanftes Foto: Marion Staack auf Federn gerichtetes Picken kann als erkundendes, soziales Federpicken eingeordnet werden (RIEDSTRA und GROOTHUIS, 2002), es kann jedoch auch in stereotyper Form auftreten (NEWBERRY et al., 2007) und wird dann zur Verhaltensstörung. Aus sanftem Picken kann sich schädigendes Federpicken entwickeln, dies geschieht jedoch nicht zwangsläufig (NEWBERRY et al., 2007). Bereits während der Aufzuchtphase können Schäden an Federn und Haut der Küken und Junghennen auftreten. Erste stärkere Gefiederschäden wurden in verschiedenen Untersuchungen um die 4. Lebenswoche beobachtet (HUBER-EICHER und WECHSLER, 1997; DURKA, 1998; KEPPLER et al., 2003; KEPPLER, 2008). Durch die nach der 6. Lebenswoche einsetzende Juvenilmauser (APPLEBY et al. 1992, KEPPLER et al. 1999) werden eventuell Pickschäden bei einem Küken vorhandene Schäden durch den Federwechsel wieder beseitigt und sind zum Ende Foto: Christiane Keppler der Aufzucht oft nicht mehr sichtbar. Höchstwahrscheinlich hängt die Entwicklung von Federpicken mit einem fehlgeleitetem Futtersuch- und -aufnahmeverhalten zusammen (u. a. WENNRICH, 1975a; BLOKHUIS und ARKES, 1984; BLOKHUIS, 1986; MARTIN, 1990; BAUM, 1992; HUBER-EICHER und WECHSLER 1997, 1998; AERNI et al. 2000). Einige Untersuchungen zeigen auch einen möglichen Zusammenhang mit dem Staubbadeverhalten (VESTERGAARD und LISBORG, 1993; JOHNSEN et al., 1998), mit dem Gefiederpflegeverhalten (VAN HIERDEN et al., 2002) und mit dem Sozialverhalten (RIEDSTRA und GROOTHUIS, 2002). Man nimmt an, dass sich Federpicken häufig während der Aufzuchtphase entwickelt und dann während der Legephase unter ungünstigen Bedingungen wieder auftritt, d. h. die Bedingungen während der Aufzucht beeinflussen auch das Verhalten während der Legephase. Dies trägt dazu bei, dass unter weitgehend gleichen Bedingungen im Legestall einige Herden zu Federpicken neigen und andere nicht.

5 3. Kannibalismus - Definition und Entwicklung Kannibalismus ist definiert als das Picken und Ziehen an der Haut und dem darunter liegenden Gewebe einer anderen Henne (KEELING, 1994) und kann sowohl als Folge von Verletzungen durch Federpicken, als auch unabhängig von Federpicken, z. B. als Kloakenoder Zehenkannibalismus, auftreten. Beschädigte Federfollikel Als Folge von Federpicken tritt Kannibalismus auf, wenn z. B. Federfollikel verletzt werden, Foto: Marion Staack dort Blut austritt und die darüber liegenden Federn diese Region nicht mehr verdecken. Es kann zu Hautverletzungen kommen, da die blutenden Follikel verstärkt bepickt werden (HUBER-EICHER und WECHSLER,1997). Hautverletzungen oder Verletzungen an blutgefüllten Federfollikeln sowie Verluste durch Kannibalismus können ab der 3. bis 4. Lebenswoche auftreten (WENNRICH, 1975b; HUBER-EICHER und WECHSLER, 1997; JOHNSEN et al., 1998; KEPPLER et al., 2003). Verletzte Junghenne, 4 Wochen alt Bedingt durch die Schmerzen und das Leiden, die betroffene Tiere erfahren, ist Foto: Christiane Keppler Kannibalismus ein tierschutzrelevantes Problem. Für den Hennenhalter entstehen durch sinkende Legeleistung und hohe Mortalitätsraten wirtschaftliche Verluste(NIEBUHR et al., 2006a), hinzu kommt die psychische Belastung durch das Problem einer hohen Anzahl verletzter oder getöteter Tiere (GRUBER, 2006). Treten Kannibalismus und Federpicken in einer Herde gleichzeitig auf, werden die beiden Verhaltensstörungen von unterschiedlichen Hennen ausgeübt (KEELING, 1994). Genau wie Federpicken ist auch Kannibalismus kein aggressiv motiviertes Verhalten(CLOUTIER und NEWBERRY, 2002). Kannibalistische Angriffe richten sich meistens gegen den Rumpf des Opfers und erfolgen oft von hinten. Kloake, Bauch, Bürzel und Zehen sind die Körperteile, die am häufigsten betroffen sind (YNGVESSON, 2002). Kannibalin und Opfer Foto: Christiane KepplerIm Vergleich zu Federpicken ist über die Entwicklungsmechanismen von Kannibalismus weniger bekannt. Aber wie für Federpicken spielen auch für die Entwicklung von Kannibalismus die Erfahrungen der Tiere während der Aufzuchtphase eine Rolle und die begünstigenden oder vorbeugenden Faktoren beider Verhaltensstörungen stimmen weitgehend überein.

6 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern Durch eine große Anzahl von Untersuchungen und Versuchen wurde bestätigt, dass die Bedingungen in der Junghennenaufzucht eine wichtige Rolle für das spätere Auftretensrisiko von Federpicken und Kannibalismus in der Legehennenhaltung spielen. Aber auch die Haltungsbedingungen während der Legephase haben darauf einen Einfluss. Henne mit Gefiederschaden Foto: Marion Staack Die bekannten Faktoren, die das Auftretensrisiko für diese Henne mit intaktem Gefieder Foto: Marion Staack multifaktoriell bedingten Verhaltensstörungen vermindern, werden im Folgenden diskutiert und die bestehenden Vorgaben für die ökologische Junghennenaufzucht und Legehennenhaltung aufgeführt. 4.1 Manipulierbares Material Die Nahrungsaufnahme beim Huhn schließt Erkunden, Scharren und diverse Schnabelaktivitäten (Ziehen, Reißen, Hacken, Bearbeiten von Futtermitteln mit dem Schnabel) ein. Bankiva-Hühner, die Vorfahren der Legehennen, die in seminatürlicher Umgebung gehalten werden, verbringen einen Großteil ihrer aktiven Zeit mit der Nahrungssuche und -aufnahme (DAWKINS, 1989). Das Bedürfnis der Hühner, ihre Umgebung zu erkunden und nach Nahrung zu suchen, wird durch das Futterangebot in den modernen Haltungssystemen, das zu einer schnellen Sättigung führt, nicht erfüllt (LUGMAIR et al., Futtersuchende Legehenne 2005). Um dieses Bedürfnis zu befriedigen, benötigen die Tiere manipulierbares Material. Foto: Marion Staack Wenn ihnen geeignetes manipulierbares Material zur Verfügung steht, verbringen auch Hybridhennen einen bedeutenden Teil (25 bis 68 %) des Lichttages mit Scharren und Bodenpicken (SAVORY et al., 1978; FÖLSCH, 1981). Die Ergebnisse einer Vielzahl von Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Entwicklung von Federpicken mit einem fehlgeleitetem Futtersuch- und -aufnahmeverhalten zusammenhängt (u. a. WENNRICH, 1975a; BLOKHUIS und ARKES, 1984; BLOKHUIS, 1986; MARTIN, 1990; BAUM, 1992; HUBER-EICHER und WECHSLER 1997, 1998; AERNI et al. 2000) und sich schon während der Aufzucht entwickelt. So beeinflusste das Anbieten von geeignetem Material zum Scharren, Picken, Zerren und Sandbaden während der Aufzucht die Federpickhäufigkeit sowohl während der Aufzucht- (HUBER-EICHER und WECHSLER, 1997, 1998; JOHNSEN et al., 1998), als auch während der Legephase (BLOKHUIS und VAN DER HAAR, 1992; NØRGAARD-NIELSEN et al., 1993; SANOTRA et al., 1995; JOHNSEN et al., 1998; GUNNARSSON et al., 1999). Wichtig ist die Verfügbarkeit von manipulierbarem Material schon ab den ersten Lebenstagen. Auch soll vermieden werden, dass das manipulierbare Material nur zeitlich begrenzt zugänglich ist. Ein späteres Bereitstellen, z. B. ab dem 10. Lebenstag (HUBER-EICHER und WECHSLER, 1997; JOHNSEN et al., 1998) und eine Begrenzung auf bestimmte Tageszeiten (HUBER-EICHER und WECHSLER, 1998) kann zu einer höheren Federpickrate führen. Auch während der Legephase spielt die Verfügbarkeit von adäquater Einstreu als Beschäftigungs- und Sandbadesubstrat eine Rolle bei der Reduzierung von Federpicken (NØRGAARD-NIELSEN et al., 1993; AERNI et al., 2000; EL-LETHEY et al, 2000; GREEN et al., 2000; STAACK et al., 2008). Positiv zu bewerten ist die zusätzliche Bereitstellung von Material, welches mit dem Schnabel manipuliert und bearbeitet werden kann, z. B. Langstroh und Styroporblöcke, auch schon während der Aufzucht (HUBER-EICHER und WECHSLER, 1998). Strohkorb im Außenscharrraum Foto: Christiane Keppler In manchen Praxisbetrieben werden den Küken leere Tetrapacks und aufgehängte Schnüre zum Bepicken angeboten. Dies ist eine Maßnahme, die den Tieren erlaubt,

7 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern 7 diverse Pickaktivitäten auszuführen, ohne die Futteraufnahme zu beeinträchtigen. Bei Legehennen erreicht man mit dem Aufstellen von Ytong-Steinen oder Pickblöcken den gleichen Effekt und fördert gleichzeitig die Abnutzung der scharfen Schnabelspitze (NIEBUHR et al., 2006b), was im Falle des Auftretens von Kannibalismus das Zufügen von Hautverletzungen erschwert. Das Anbieten von Stroh, Heu oder Grassilage mit einer Halmlänge von mindestens 10 cm wird zur Beschäftigung von Legehennen empfohlen (NIEBUHR et al., 2006b). Auch ganze Strohballen als Einstreu, die erst nach einigen Tagen aufgeschnitten werden, wenn die Hennen sie nicht schon selbst zerlegt haben (LUGMAIR et al., 2005), können zur Befriedigung des Futtersuchverhaltens eingesetzt werden. Positiv ist es, nicht nur einzelne Materialien einzusetzen, sondern den Tieren auch immer wieder Abwechslung zu bieten. Im Hinblick auf die Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus sollte den Hühnern schon ab den ersten Lebenstagen während der Aufzucht und während der Legephase ständig manipulierbares Material zur Verfügung stehen. Neben einer lockeren, trockenen und qualitativ hochwertigen Einstreu (kein Staub-Kot-Gemisch) benötigen die Tiere weiteres Material, welches sie mit dem Schnabel bearbeiten können. Wichtig ist die ständige Bereitstellung manipulierbaren Materials, eine unregelmäßige Verfügbarkeit erhöht das Federpickrisiko Vorgaben Manipulierbares Material Im Rahmen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (2009), der Niedersächsischen Mindestanforderungen an die Junghennenaufzucht (2000), der Niedersächsischen Empfehlungen zur Haltung von Legehennen in Boden- und Freilandhaltung (1997), der EU-Öko-Verordnung (2008), der Verbands-Richtlinien des (a) Bioland- (2009), (b) Demeter- (2009), (c) Naturland- (2009), (d) Gäa- (2009), (e) Biokreis- (2007), (f) Biopark- (2009) und (g) Verbund Ökohöfe- (2010) Verbandes werden in Bezug auf manipulierbares Material für die Junghennen (JH)- und Legehennen (LH)-Haltung die folgenden Vorgaben gemacht (Tab. 1). Tabelle 1: Vorgaben in Bezug auf manipulierbares Material für die Junghennen (JH)- und Legehennen (LH)-Haltung Verordnung/ Richtlinie Anteil eingestreuter Scharrfläche Material und Höhe Beschaffenheit Tierschutz- LH: min. 1/3 d. begehbarenlh: geeignetes Einstreumaterial LH: lockere Nutztierhaltungs-Verordnung Stallgrundfläche, min. 250 cm²/lh, kann auch im in ausreichender Menge, das allenstruktur LH ermöglicht, ihre artgemäßen Bedürfnisse, insbesondere Picken, JH: keine Angaben Kaltscharrraum sein, wenn dieser zu min. 2/3 der Hellphase zugänglich ist. Scharren und Staubbaden, zu befriedigen. JH: keine Angaben JH: keine Angaben

8 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern 8 Niedersächsische - Empfehlungen zur Haltung von Legehennen in Bodenund Freilandhaltung; - Mindestanforderungen an die Junghennenaufzucht für die Boden- und Freilandhaltung (Legerichtung) LH: 1/3 der LH: Sand, Stroh, möglichst LH: locker Stallgrundfläche, empfohlen Langstroh, Holzspäne, evtl. andere wird 1/2 der natürliche Materialien. Eine JH: die Tiere Stallgrundfläche. Flächendeckung muss stets müssen picken, gegeben sein. scharren und in JH: In traditioneller Teilbereichen Bodenhaltung und in JH: manipulierbares Material zur staubbaden Bodenhaltung mit zweiter Beschäftigung. Empfehlung: Stroh, können. Ebene müssen 100 % der anderes Einstreumaterial, Stallgrundfläche eingestreut Körnerfutter, Möhren, Rüben, sein. bepickbare Steine oder anderes mehr. Der Scharrraum muss ganzflächig bedeckt sein. EU-Öko- Verordnung LH: min. 1/3 d. festen Bodenfläche JH: dito LH: Stroh, Holzspäne, Sand, Torf;keine Angaben befestigte Bodenfläche muss bedeckt sein JH: dito Verbands- Richtlinien LH: - min. 1/3 der LH: - geeignetes EinstreumaterialLH: locker, Bewegungsfläche im Stallinnenbereich (a, b), - min. 1/3 der (a, b), - organische Substanzen (z. B. Stroh, Dinkelspelzen) mit Zusätzen trocken, sauber halten (a) Stallgrundfläche (c, f), (z. B. Steinmehl, Sand) (c), JH: locker, - min. 1/3 der begehbaren - manipulierbare Einstreu (z. B. trocken, sauber Stallfläche (d, e, g), - davonstroh, Holzspäne, Sand, Torf) (d, halten (a, c, d, e, muss mindestens die Hälftee), g) im Stallinnenbereich sein - die Hühner müssen scharren (e) können, die Fläche ist mit Stroh, Sand oder Holzspänen zu JH: min. 1/2 der versehen (f), Bewegungsfläche im Stall, - die Fläche muss mit Küken müssen ab Scharrmaterial wie Stroh, Sand oder Holzspänen belegt sein (g); Aufstallung manipulierbare Einstreu zur Verfügung - min. 5 cm (a), haben (a bis e, g) - genügende Höhe (b), - in ausreichender Stärke (e) JH: - geeignetes Einstreumaterial (a, b), - manipulierbare Einstreu (c, d, e); - min 5 cm tief (a), - zur freien Verfügbarkeit (c, d) a - Bioland, b - Demeter, c - Naturland, d - Gäa, e - Biokreis, f - Biopark, g - Verbund Ökohöfe

9 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern Sandbad Sand- oder Staubbadeverhalten bei Hühnern ist angeboren und kann ab der ersten Lebenswoche beobachtet werden. Es gehört zum artgemäßen Körperpflegeverhalten und wird von Hennen, wenn ihnen geeignetes Material zur Verfügung steht, regelmäßig ausgeführt (VAN LIERE und BOKMA, 1987). Es trägt nicht nur zum Wohlbefinden der Hennen bei, sondern hält auch die Daunenstruktur des Gefieders in Ordnung und hilft den Tieren Parasiten und Fett aus dem Gefieder zu entfernen. Artgemäßes Sandbaden läuft in einer typischen Sequenz ab (VESTERGAARD, 1981; VAN LIERE, 1992), der Vorgang Sandbad im Außenscharrraum wird mehrmals wiederholt und unter naturnahen Bedingungen von mehreren Tieren Foto: Marion Staack gleichzeitig ausgeführt. Ein Zusammenhang von Federpicken mit dem Staubbadeverhalten wird aufgrund einiger Untersuchungen postuliert (VESTERGAARD und LISBORG, 1993; NORGAARD-NIELSEN et al., 1993; JOHNSEN et al., 1998). Im Hinblick auf die Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus sollte den Hühnern schon ab der ersten Lebenswoche während der Aufzucht und während der Legephase Material zum Sandbaden zur Verfügung stehen. Ein von der Einstreu abgetrennter Sandbadebereich, in dem mehrere Tiere gleichzeitig sandbaden können, sollte eingerichtet werden Vorgaben Sandbad Im Rahmen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (2009), der Niedersächsischen Mindestanforderungen an die Junghennenaufzucht (2000), der Niedersächsischen Empfehlungen zur Haltung von Legehennen in Boden- und Freilandhaltung (1997), der EU-Öko-Verordnung (2008), der Verbands-Richtlinien des (a) Bioland- (2009), (b) Demeter- (2009), (c) Naturland- (2009), (d) Gäa- (2009), (e) Biokreis- (2007), (f) Biopark- (2009) und (g) Verbund Ökohöfe- (2010) Verbandes werden in Bezug auf ein Sandbad für die Junghennen (JH)- und Legehennen (LH)-Haltung die folgenden Vorgaben gemacht (Tab. 2). Tabelle 2: Vorgaben in Bezug auf ein Sandbad für die Junghennen (JH)- und Legehennen (LH)-Haltung Verordnung/ Richtlinie Tierschutz- Nutztierhaltungs-Verordnung Niedersächsische - Empfehlungen zur Haltung von Legehennen in Boden- und Freilandhaltung; Sandbad Haltungseinrichtungen müssen so ausgestattet sein, dass alle LH artgemäß staubbaden können. LH: keine Angaben JH: Die Einstreu muss stets so beschaffen sein, dass die Tiere in Teilbereichen staubbaden können. - Mindestanforderungen an die Junghennenaufzucht für die Bodenund Freilandhaltung (Legerichtung)

10 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern 10 EU-Öko- Verordnung Verbands- Richtlinien Wenn Geflügel im Stall gehalten wird, müssen die Tiere ständigen Zugang zu geeignetem Material haben, um ihren ethologischen Bedürfnissen nachkommen zu können. - Ab der 1. Lebenswoche muss den Tieren ein Staubbad zur Verfügung stehen. Den Tieren muss permanent ein Staubbad, wenn möglich im Außenklimabereich (AKB) zur Verfügung stehen (a). - Die LH in feststehenden Stallsystemen haben täglich Zugang zu einem AKB mit einem Staubbad. Auch der AKB der JH ist mit einem Staubbad zu versehen (b). - Ab der 1. Lebenswoche muss den Tieren die Möglichkeit zum Staubbaden zur Verfügung stehen (c, d, e, g). - Ein AKB ist verbindlich, er muss ganzjährig zugänglich sein und bietet die Möglichkeit zum Sand- und Staubbaden (c). - Die Möglichkeit eines Sandbades sollte permanent vorhanden sein (e). - Der Stall muss so beschaffen sein, dass die Hühner sandbaden können (f). a - Bioland, b - Demeter, c - Naturland, d - Gäa, e - Biokreis, f - Biopark, g - Verbund Ökohöfe 4.3 Auslauf Das Angebot eines überdachten Außenscharraums und eines Grünauslaufs ist in vielerlei Hinsicht positiv zu bewerten. Die Jung- und Legehennen können vorübergehend sowohl Besatzdichte als auch Gruppengröße durch Wechseln ihres Standortes ändern. Im Außenscharrraum bieten lockere Einstreu oder manipulierbares Material und die anderen Lichtverhältnisse einen besonderen Beschäftigungsanreiz. Die Tiere kommen mit dem Außenklima in Kontakt und es herrscht außerdem eine bessere Luftqualität als im Stall. Zugang zu einem Außenscharrraum während der Aufzucht ist auch wichtig, Hennen im Außenscharrraum um die Tiere für die Legephase optimal auf Tageslicht, Klimaschwankungen und Foto: Marion Staack Störungen durch Lärm und Bewegung vorzubereiten. In einem gut strukturierten Grünauslauf können die Tiere ihr Bedürfnis bezüglich Futtersuche und -aufnahme befriedigen. Zum Effekt der Nutzung eines Grünauslaufs liegen für die Junghennen-Aufzucht keine Untersuchungsergebnisse vor. Auch bezüglich der Wirkung eines Außenscharrraums gibt es bislang keine belastbaren Ergebnisse. In einer epidemiologischen Untersuchung deutete sich zwar sogar ein risikosteigernder Effekt für Kannibalismus und Federpicken an, weitere Untersuchungen hierzu sind jedoch notwendig, da nicht auszuschließen ist, dass indirekt noch weitere, nicht erfasste Faktoren eine Rolle spielten (KNIERIM et al., 2007). Hennen im Freiland Foto: Marion Staack Für die Legephase zeigen Ergebnisse verschiedener Untersuchungen, dass eine gute Nutzung des Grünauslaufes durch die Hennen das Federpickrisiko reduziert (BESTMANN und WAGENAAR, 2003; GREEN et al., 2000; NICOL et al., 2003; MAHBOUB et al., 2004; LAMBTON et al., 2010) und dass der Anteil Legehennen mit Gefiederschäden höher war, wenn die Tiere keinen Grünauslauf hatten (KNIERIM et al., 2007), bzw. dass signifikant geringere Gefiederschäden bei Legehennen in Freilandhaltungen in Vergleich zu Hennen in Bodenhaltungen auftraten (NIEBUHR et al. 2006b). Der Zugang zu einem überdachten Außenscharraum in der Legephase kann das Kannibalismusrisiko vermindern (KNIERIM et al., 2007). Im Hinblick auf die Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus ist das Angebot eines Außenscharrraums und eines Grünauslaufs positiv zu bewerten, da durch vorhandenes manipulierbares Material und andere Lichtverhältnisse ein besonderer Beschäftigungsanreiz für die Tiere gegeben wird.

11 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern 11 Legehennen sollten regelmäßig während der Aktivitätszeit Zugang zu einem Außenscharrraum haben. Der Zugang zu einem gut strukturierten Grünauslauf während der Legephase vermindert das Federpickrisiko Vorgaben Auslauf Im Rahmen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (2009), der Niedersächsischen Mindestanforderungen an die Junghennenaufzucht (2000), der Niedersächsischen Empfehlungen zur Haltung von Legehennen in Boden- und Freilandhaltung (1997), der EU-Öko-Verordnung (2008), der Verbands-Richtlinien des (a) Bioland- (2009), (b) Demeter- (2009), (c) Naturland- (2009), (d) Gäa- (2009), (e) Biokreis- (2007), (f) Biopark- (2009) und (g) Verbund Ökohöfe- (2010) Verbandes werden in Bezug auf den Auslauf für die Junghennen (JH)- und Legehennen (LH)-Haltung die folgenden Vorgaben gemacht (Tab. 3). Tabelle 3: Vorgaben in Bezug auf den Auslauf für die Junghennen (JH)- und Legehennen (LH)-Haltung Verordnung/ Richtlinie überdachter Außenscharrraum Freiland und Geflügellaufhof Tierschutz- LH in Bodenhaltung: wenn Freiauslauf LH in Bodenhaltung: Auslaufflächen Nutztierhaltungs-Verordnung vorhanden ist, muss auch, soweit müssen so groß sein, dass sie von allen baulich und rechtlich möglich, ein Hennen gleichzeitig und möglichst Kaltscharrraum vorhanden sein. gleichmäßig genutzt werden können. Mehrere Zugänge vom Stall zum Auslauf (min. 35 cm hoch, min. 40 cm breit) müssen über die gesamte Länge einer Stallaußenwand verteilt sein. Die Länge der Zugangsöffnungen muss zusammengerechnet min. 2 m/1000 LH Niedersächsische - Empfehlungen zur Haltung von Legehennen in Bodenund Freilandhaltung; - Mindestanforderungen an die Junghennenaufzucht für die Boden- und Freilandhaltung (Legerichtung) betragen. LH: Ein Kaltscharrraum und/oder ein LH: Die Nutzung des Freilandauslaufes befestigter Vorhof, der insgesamt min. muss den LH min. 6 h, empfohlen werden 8 h, pro Tag ermöglicht werden. Witterungsbedingte Ausnahmen können toleriert werden. Als jederzeit nutzbare 1/3 der Stallgrundfläche entsprechen muss, ist dem Freilandauslauf vorzulagern. Die Auslauföffnungen [min. 35 cm (empfohlen 50 cm) hoch, min. 40 cm Auslauffläche je Huhn müssen min. 2,5m² zur Verfügung stehen, empfohlen werden 10 m²/tier. breit] müssen gleichmässig über die gesamte Stalllänge verteilt sein. Für je 600 Tiere müssen min. 1 m JH: keine Angaben Auslauföffnung zur Verfügung stehen, empfohlen werden 60 cm für 100 Tiere. JH: keine Angaben EU-Öko- Verordnung Der Auslauf kann teilweise überdacht Die Tiere müssen ständigen Zugang zu sein. Die Länge der Klappen zum Freigelände, vorzugsweise zu Auslauf müssen zusammengerechnet Weideland, haben, wann immer die min. 4 m je 100 m², der den Tieren zur Witterungsbedingungen und der Zustand des Bodens dies erlauben.

12 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern 12 Verbands- Richtlinien Verfügung stehenden Stallfläche Jeder LH stehen 4 m² zur Verfügung. betragen. Die Ställe müssen so gebaut sein, dass alle Tiere leichten Zugang zum Auslauf und ungehinderten Zugang zu einer angemessenen Anzahl Tränken und Futtertrögen haben. Das Freigelände muss überwiegend aus einer Vegetationsdecke bestehen und Unterschlupf bieten. LH: - Befestigter, überdachter LH: - Ein Grünauslauf (a bis e), Außenklimabereich (AKB) ist - traditionelle Auslaufhaltung (f) vorgeschrieben (a, b, c, e). ist vorgeschrieben. - Ein Kaltscharrraum ist bereitzustellen (g). - Ein umzäunter nicht bedachter Geflügellaufhof ist obligatorisch (b). Für Die Länge der Klappen zum Auslauf 1000 Tiere sind je 100 m² AKB und muss zusammengerechnet Geflügellaufhof notwendig (b). Die - min. 4 m je 100 m² des den Hennen Fläche des Geflügellaufhofes wird auf zur Verfügung stehenden Gebäudes (a, c, e) - min. 4 m je 100 m² Stallfläche (d) - min. 7 m /1000 LH (b) betragen. den Grünauslauf angerechnet (b). An den Kaltscharrraum soll ein befestigter Laufhof angeschlossen werden (g). Die einzelnen Auslaufluken müssen - Jedem Tier stehen 4 m² (e, f, g), im - min. 50 cm breit, min. 45 cm hoch (a), Umkreis von 150 m (a, b, c), inklusive - min. 70 cm breit, min. 40 cm hoch (b) AKB (d), zur Verfügung. Der Zugang sein, muss während der gesamten - eine angemessene Größe haben (e, Vegetationszeit, f). - außer bei extremen Witterungsbedingungen, ab Uhr Nur wenn der AKB den LH während desmittags (a, b), ganzen Tages zugänglich ist, kann seine Fläche zur Besatzdichtenerhöhung im Stallinnenbereich teilweise miteingerechnet werden (a bis e). JH: Zugang zu einem befestigten, überdachten AKB ist für JH, in Abhängigkeit von Befiederung und Klima, spätestens - ab der 10. Lebenswoche (a, b, c, d, g), - spätestens ab der 12. Lebenswoche (e) während der täglichen Aktivitätszeit vorgeschrieben. Der AKB muss eine Größe von min. 1/4 der begehbaren Stallfläche haben (a, d, e). Ab dem 64. Lebenstag darf der Tierbesatz im AKB max. 16 JH/m² betragen (b). - sofern die Witterung es zulässt (c), gewährt werden. Die Auslaufflächen müssen größtenteils Pflanzenbewuchs (a, c, d, e) aufweisen und den Tieren Schutz bieten (a bis e). Auslaufflächen sollen zum überwiegenden Teil begrünt sein, natürliche oder künstliche Deckungsmöglichkeiten müssen vorhanden sein (g). JH: Ein evtl. Grünauslauf muss als Wechselauslauf angelegt (a, c, d, e) und mit Schutzmöglichkeiten ausgestattet sein (a, d, e). Ein Grünauslauf ist neben dem Geflügellaufhof nicht erforderlich (b, d, e). Wenn ein Grünauslauf angeboten wird beträgt die benötigte Fläche 0,2-1 m²/jh (b). Ab der 12. Lebenswoche ist den Junghennen Zugang zu einem - nicht bedachten, umzäunten und eingestreuten Geflügellaufhof (b),

13 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern 13 Die Länge der Auslauföffnungen beträgt- Laufhof oder Grünauslauf (g) mit - min. 2 m/1000 JH (a), Schutzmöglichkeiten (d, e) zu - min 4 m/1000 JH (b), gewähren. - min. 4 m/100 m² des den Tieren zur Verfügung stehenden Gebäudes (c) - min. 4 m/100 m² Stallfläche (d) - min. 4 m/100 m² Grundfläche des Warm- und Kaltbereiches(g). a - Bioland, b - Demeter, c - Naturland, d - Gäa, e - Biokreis, f - Biopark, g - Verbund Ökohöfe 4.4 Erhöhte Sitzstangen Hühner übernachten, wenn sie die Möglichkeit dazu haben, zum Schutz vor Bodenfeinden auf erhöhten Plätzen (MCBRIDE et al., 1969; WOOD-Gush und DUNCAN, 1976; FÖLSCH, 1982). Es handelt sich um ein angeborenes Verhalten. Wahrscheinlich bedeutet der Aufenthalt auf erhöhten Plätzen unabhängig von einer tatsächlichen Bedrohung durch Beutegreifer Sicherheit für die Hühner. In Stallhaltungen sind einzelne Küken schon ab der 2. Lebenswoche tagsüber auf den Sitzstangen zu finden (KEPPLER et al., 2003; HEIKKILÄ et al., 2006). Die Nutzung nimmt dann bis zur 12. Lebenswoche kontinuierlich zu. Küken auf Sitzstangen Legehennen, die in Boden- und Volierenhaltungssystemen Foto: Christiane Kepplergehalten werden, müssen zum Erreichen der Nester und der Fütterungs- sowie Tränkeanlagen erhöhte Standorte erreichen können. Auch sollten die Tiere aus hygienischen Gründen über den Kotgittern auf erhöhten Standorten übernachten. Um dies zu gewährleisten, spielt Legehennen in Volierenhaltung das Erlernen des Anfliegens erhöhter Standorte in der Aufzucht eine große Rolle Foto: Christiane Keppler (FRÖHLICH, 1991). Küken, die erst ab der 8. Lebenswoche Zugang zu Sitzstangen hatten, waren später schlechter in der Lage, erhöhte Plattformen zu erreichen (GUNNARSSON et al. 2000). Als Grund hierfür wird vermutet, dass die Tiere ein schlechteres räumliches Vorstellungsvermögen entwickeln. Ein Sitzstangenangebot ab der 4. Lebenswoche im Vergleich zum Angebot ab der 8. Lebenswoche oder später führte in der Legephase zu erheblich weniger Bodeneiern (APPLEBY et al. 1988). Auch in Praxisbetrieben beobachteten GUNNARSSON et al. (1999) weniger verlegte Eier, wenn die Tiere spätestens ab der 4. Lebenswoche Sitzstangen im Aufzuchtstall hatten. Das Vorhandensein von erhöhten Sitzstangen während der Aufzucht der Tiere kann auch ein wichtiger Einflussfaktor auf das Auftreten von Kannibalismus während der Legephase sein. So fanden GUNNARSSON et al. (1999) weniger Kloakenkannibalismus in der Legeperiode, wenn die Tiere schon früh Sitzstangen zur Verfügung hatten. In einer anderen Studie führten erhöhte Sitzstangen, die während der Aufzucht angeboten wurden, zu einer niedrigeren Mortalität aufgrund von Kannibalismus während der Sitzstangen für JunghennenLegephase (FRÖHLICH, 1991). Ein Grund für diese Ergebnisse ist wahrscheinlich die Foto: Christiane Keppler Fähigkeit von Hennen, mit einem besseren räumlichen Vorstellungsvermögen Fluchtmöglichkeiten nach oben besser wahrnehmen zu können. So zeigten Legehennen, die während der ersten acht Lebenswochen Zugang zu erhöhten Sitzstangen hatten, ein effektiveres Fluchtverhalten in Bezug auf simulierte kannibalistische Angriffe im Vergleich zu Tieren, die vor der achten Lebenswoche keinen Zugang zu erhöhten Sitzstangen hatten (YNGVESSON et al., 2002). Grundsätzlich besteht für Tiere auf dem Boden ein größeres Risiko bepickt zu werden als für Tiere auf Sitzstangen (WECHSLER und HUBER-EICHER, 1998; RAMADAN und BORELL, 2008).

14 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern 14 Auch in Bezug auf die Vermeidung von Federpicken spielen erhöhte Sitzstangen eine Rolle. Das Fehlen von erhöhten Sitzstangen während der Aufzucht erhöht das Federpickrisiko während der Aufzucht (HUBER-EICHER und AUDIGÉ, 1999) und während der Legeperiode (KNIERIM et al., 2007), bzw. hat einen signifikanten Einfluss auf das Auftreten von Federpicken während der Aufzucht (WECHSLER und HUBER-EICHER, 1998). Während der Legephase ist der Zugang zu Sitzstangen wichtig, um das Auftreten von sanftem Sitzstangen im Legestall Federpicken zu reduzieren (LAMBTON et al., 2010). Foto: Marion Staack Die ökologischen Verbände schreiben eine Sitzstangenlänge von mindestens 12 cm pro Junghenne ab der 12. Lebenswoche vor, allerdings müssen davon nur 1/3 erhöht sein. Ergebnisse einer epidemiologischen Untersuchung weisen darauf hin, dass in Bezug auf die Vermeidung von Federpicken dieser empfohlene Anteil zu niedrig ist, ein Mindestwert von 10 cm erhöhte Sitzstange pro Junghenne wurde in dieser Studie ermittelt (KNIERIM et al., 2007). Im Hinblick auf die Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus sollten den Junghennen erhöhte Sitzstangen schon ab der zweiten Lebenswoche in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Die effektive Nutzung erhöhter Sitzstangen ermöglicht auch den Legehennen, sich vor anderen pickenden Hennen zurückzuziehen und dadurch Schäden zu vermindern Vorgaben Erhöhte Sitzstangen Im Rahmen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (2009), der Niedersächsischen Mindestanforderungen an die Junghennenaufzucht (2000), der Niedersächsischen Empfehlungen zur Haltung von Legehennen in Boden- und Freilandhaltung (1997), der EU-Öko-Verordnung (2008), der Verbands-Richtlinien des (a) Bioland- (2009), (b) Demeter- (2009), (c) Naturland- (2009), (d) Gäa- (2009), (e) Biokreis- (2007), (f) Biopark- (2009) und (g) Verbund Ökohöfe- (2010) Verbandes werden in Bezug auf erhöhte Sitzstangen für die Junghennen (JH)- und Legehennen (LH)-Haltung die folgenden Vorgaben gemacht (Tab. 4). Tabelle 4: Vorgaben in Bezug auf erhöhte Sitzstangen für die Junghennen (JH)- und Legehennen (LH)-Haltung Verordnung/ Richtlinie Erhöhte Sitzstangen Tierschutz- LH: Sitzstangen dürfen nicht über dem Einstreubereich angebracht sein und Nutztierhaltungs-Verordnung ihre Anordnung muss ein ungestörtes, gleichzeitiges Ruhen aller LH ermöglichen. Für die Bodenhaltung sind min. 15 cm Sitzstange/ LH vorgeschrieben, mit einem Mindestabstand von 20 cm zur Wand und einem waagerechten Achsenabstand von min. 30 cm zur nächsten Sitzstange, soweit sich die Sitzstangen auf gleicher Höhe befinden. Erhöhte Sitzstangen sind nicht vorgeschrieben. JH: keine Angaben Niedersächsische LH: min. 15 cm Sitzstangenlänge/Tier, empfohlen werden 25 cm. Min. 50 % der Sitzstangen sind möglichst in unterschiedlichen Höhen anzubringen. Min.

15 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern 15 - Empfehlungen zur Haltung von Legehennen in Bodenund Freilandhaltung; 40 cm (empfohlen 70 cm) Freiraum oberhalb der Sitzstangen, min. 20 cm Abstand zur Wand, min. 30 cm Achsenabstand. Die Sitzstangen müssen so beschaffen sein, dass Fußballengeschwüre und Krallenverletzungen möglichst verhindert werden. - Mindestanforderungen an die Junghennenaufzucht für JH: Bis zur 10. Lebenswoche min. 6 cm Sitzstangenlänge/Tier, ab der 10. die Boden- und Lebenswoche min. 10 cm/ Tier (empfohlen werden 15 cm/tier). Sitzstangen Freilandhaltung sollen erhöht in aufsteigender Reihenfolge in den dunkleren Bereichen (Legerichtung) (Ruhezonen) des Stalles angebracht werden. Min. 40 cm (empfohlen 60 cm) Freiraum oberhalb der Sitzstangen, die angeflogen werden müssen, min. 30 cm Achsenabstand. Die Sitzstangen müssen so beschaffen sein, dass Fußballengeschwüre und Krallenverletzungen möglichst verhindert werden. EU-Öko- Verordnung LH: 18 cm Sitzstange/LH sind vorgeschrieben. Erhöhte Sitzstangen sind nicht vorgeschrieben. JH: keine Angaben Verbands- Richtlinien LH: 18 cm Sitzstange/LH sind vorgeschrieben (a bis g). Der Querschnitt der Sitzstangen muss min. 3 x 3 cm betragen, die oberen Kanten müssen abgerundet sein (a bis e). - In Kotgrubenställen müssen min. 1/3 der Sitzstangen um 45 cm erhöht sein und die lichte Höhe zwischen übereinander liegenden Sitzstangen muss min. 45 cm betragen (a), - genügend erhöhte Sitzstangen müssen angeboten werden (b), - Sitzstangen sind in verschiedenen Höhen anzubringen (c), - hochgestellte Sitzstangen sind vorgeschrieben (f). Ein horizontaler Achsenabstand zur nächsten Sitzstange von - min. 30 cm und ein Wandabstand von min. 20 cm (a, b), - ein horizontaler Achsenabstand von min. 25 cm (d, e) müssen eingehalten werden. JH: Erhöhte Aufbaummöglichkeiten sind - ab dem ersten Aufzuchttag (b), - ab der ersten Lebenswoche (a, c, d, e, g) vorgeschrieben. Eine Sitzstangenlänge von - 8 cm/jh ab der 8. Lebenswoche (a), - 10 cm/jh bis zum 63. Aufzuchttag (b), - 12 cm/jh ab der 12. Lebenswoche, davon 1/3 erhöht (a, c, d, e, g), - 14 cm/jh ab dem 64. Aufzuchttag (b) ist vorgeschrieben. - In Haltungssystemen mit Tiefstreu kann der bodenaufliegende Teil der Sitzstangen entfallen (g). - Bis zum 63. Aufzuchttag kann der horizontale Achsenabstand 20 cm und der Wandabstand 10 cm betragen, danach 25 bzw. 20 cm (b), - der horizontale Achsenabstand muss min. 25 cm betragen (d, e, g). - Der Querschnitt der Sitzstangen muss min. 3 x 3 cm betragen, die oberen Kanten müssen abgerundet sein (g).

16 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern 16 a - Bioland, b - Demeter, c - Naturland, d - Gäa, e - Biokreis, f - Biopark, g - Verbund Ökohöfe 4.5 Fütterung Zu den Aspekten der Fütterung, die einen Einfluss auf das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus haben, gehören die Futterinhaltsstoffe bzw. die Nährstoffversorgung der Tiere, das Fress- und Trinkplatzangebot, die Futterstruktur und die Fütterungsstrategie. Nährstoffversorgung Untersuchungen zur Legehennenfütterung zeigen, dass ein Mangel an Rohprotein und essentiellen Aminosäuren, Mineralstoffen oder Rohfaser in der Futtermischung (Literaturübersicht von VAN KRIMPEN et al., 2005) das Auftreten von Federpicken begünstigen können. Auch das Auftreten von Kannibalismus bei Legehennen kann durch die Fütterung beeinflusst werden. So konnte in Experimenten durch Protein- (AMBROSEN und PETERSEN, 1997), Natrium- (WAHLSTRÖM et al., 1998) und Arginin-Mangel (SIRÉN, 1963) Kannibalismus ausgelöst werden. In der ökologischen Hennenhaltung können aufgrund der Beschränkung der nutzbaren Proteinquellen Probleme durch eine begrenzte Verfügbarkeit essentieller Aminosäuren entstehen (VELIK et al. 2005). D. h. unter den Rahmenbedingungen des ökologischen Landbaus ist eine haltungs- und leistungsbezogene Fütterung von Jung- und Legehennen schwieriger als in der konventionellen Tierhaltung, da konventionelles Sojaextraktionsschrot, der überwiegende Proteinträger in der konventionellen Legehennenhaltung und synthetisch erzeugtes DL-Methionin hier nicht eingesetzt werden dürfen. Untersuchungen bestätigen jedoch, dass es möglich ist, Küken ab dem ersten Lebenstag ohne erhöhtes Risiko für Federpicken und Kannibalismus 100 % ökologisch zu füttern (FÖLSCH et al., 2004), wenn ausreichende Anteile an Methionin und Lysin in der Futterration enthalten sind und die Futteraufnahme gut ist (KEPPLER, 2008). Eine regelmäßige Überprüfung der Inhaltsstoffe der Ration, um eine Nährstoffunter- oder -überversorgung auszuschließen, wird empfohlen (NIEBUHR et al. 2006b). Dies gilt besonders für Selbstmischer, da die Nährtstoffgehalte in den einzelnen Futtermitteln stark schwanken können (LUGMAIR et al. 2005). Eine Praxisuntersuchung zeigte, dass sich gegenüber der Verwendung von Fertigfutter das Risiko für Kannibalismus erhöhte, wenn die Tiere selbstgemischtes Futter erhielten (LUGMAIR et al. 2005; NIEBUHR et al. 2006b). Ein wichtiges Ziel der Junghennenfütterung ist die optimale Vorbereitung auf die spätere Legephase. Damit die Junghennen zum Legebeginn ein hohes Futteraufnahmevermögen besitzen, müssen die Verdauungsorgane ausreichend entwickelt sein (DAMME und HILDEBRAND, 2002). Auch für Bio-Junghennen sollte eine vierphasige Fütterung, die auf das Küken in der FutterschaleLichtprogramm abgestimmt sein muss, durchgeführt werden, um den Nähr- und Foto: Christiane Keppler Mineralstoffbedarf der Tiere immer optimal decken zu können und ein leicht über der Züchternorm liegendes Körpergewicht zu erreichen. Hierfür muss darauf geachtet werden, dass die Herde gleichmäßig wächst, dass in den ersten 6 Lebenswochen eine gute Körperausbildung stattfindet, dass das Federwachstum ungestört verläuft, dass die Junghennen zwischen der 10. und 18. Lebenswoche langsamer wachsen und ein hohes Magenvolumen ausbilden, dass in der 18. bis 20. Lebenswoche die Anfütterung zum Legebeginn erfolgt und die Tiere in der 20. Lebenswoche mit Eierlegen beginnen können (JOOST-MEYER ZU BAKUM, 2004). In sehr inhomogenen Herden kann es schneller zum Auftreten von Federpicken und Kannibalismus kommen, da stark untergewichtige Tiere, die in ihrer Entwicklung zurückgeblieben sind, vom Futter verdrängt und meist auch als erstes Opfer von Pickattacken werden (LUGMAIR et al. 2005). Allgemein sind Herden mit einem geringen Durchschnittsgewicht zu Beginn der anstrengenden Legephase erheblich mehr Stress ausgesetzt, als Tiere mit Körperreserven und neigen deshalb stärker zu Kannibalismus

17 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern 17 und Federpicken. Die Einstallung ausreichend schwerer Junghennen ist eine geeignete Vorbeugemaßnahme gegen Kannibalismus während der Legephase (KNIERIM et al., 2007). Fütterungsstrategie Da nach derzeitigem Kenntnisstand, wie schon mehrmals erwähnt, Federpicken und Kannibalismus Verhaltensstörungen sind, die sich aus fehlgeleitetem Futtersuch- und Futteraufnahmeverhalten entwickeln, spielen bereits in der Aufzuchtphase die Fütterungsbedingungen eine entscheidende Rolle. Dazu gehören im weiteren Sinne neben dem Nährstoffgehalt des Futters auch das Angebot von Körnern in der Einstreu Körnerfütterung im Freiland und von Raufutter. Die positive Auswirkung einer Körnergabe in die Einstreu auf das Foto: Christiane Keppler Auftreten von Federpicken wurde von BLOKHUIS und VAN DER HAAR(1992) bestätigt, die eine regelmäßige Getreidegabe (dreimal wöchentlich) während der Aufzucht im Hinblick auf Federpicken während der Legephase experimentell untersucht hatten. Auch von anderen Autoren wird im Hinblick auf die Vermeidung von Federpicken eine Körnergabe in die Einstreu empfohlen (LUGMAIR et al., 2005; KNIERIM et al., 2007; BESTMAN, 2008). Die Beschäftigung mit Raufutter reduziert das Federpickrisiko ebenfalls (STEENFELDT et al., 2007) und Raufutter dient außerdem als zusätzliche Rohfaserquelle (LUGMAIR et al. 2005). Während der Legeperiode ist das Anbieten von Muschelgrit oder Austernschalen zur Deckung des Calcium-Bedarfs der Hennen zur Eischalenbildung von großer Bedeutung. Auch dies dient zusätzlich der Beschäftigung (NIEBUHR et al. 2006b). Fress- und Trinkplatzangebot Alle Tiere einer Herde sollten gleichzeitig an den Fütterungseinrichtungen Platz finden. Vor allem während der Aufzucht und bei restriktiven Tagesrationen ist dies wichtig, um ein Auseinanderwachsen der Tiere zu verhindern (DAMME und HILDEBRAND, 2002) und die Stressbelastung zu minimieren. Durch eine unzureichende Zugänglichkeit von Fressplätzen könnte anderweitiges Pickverhalten stimuliert werden, das sich auch gegen Artgenossen Legehennen am Trogwenden kann. Ein Fressplatzangebot unter 7 cm Längstrog pro Junghenne bzw. 2,8 cm Foto: Marion Staack Rundtrog erhöhte das Risiko für Federpicken und Kannibalismus während der Legeperiode (KNIERIM et al., 2007). Zuchtfirmen empfehlen je nach Alter der Tiere eine Mindestfutterfläche von 5 bis 7 (HENDRIX GENETICS, 2009) bzw. 2,5 bis 4,5 cm Längstrog pro Junghenne ( LOHMANN TIERZUCHT; THIELE, 2007). Ein Trinkplatzangebot von einer Nippel- oder Cuptränke für mehr als 11 Junghennen erhöhte das Risiko für Federpicken während der Legeperiode und für mehr als 10 Junghennen das Risiko für Kannibalismus während der Legeperiode (KNIERIM et al., 2007). Zuchtfirmen empfehlen eine Nippel- oder Cuptränke für 6 bis 8 Junghennen (LOHMANN TIERZUCHT; THIELE, 2007) bzw. je nach Alter der Tiere für 8 bis 10 Junghennen (HENDRIX GENETICS, 2009).

18 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern 18 Futterstruktur Hühner verfügen über ein angeborenes Augenmaß für leicht verzehrbare Partikel. Sie bevorzugen Körner von etwa 2 mm Größe. Vor allem in der Junghennenaufzucht sollte auf eine einheitliche Korngrößenzusammensetzung des Futters geachtet werden. Sonst kann es durch die Selektion des Futters durch die Hühner zu einer Eiweißunterversorgung kommen. Pellets für Küken Foto: Christiane Keppler Pellets haben eine hohe Nährstoffdichte und sind somit schnell sättigend, dadurch benötigen die Tiere jedoch weniger Zeit zur Futteraufnahme und können ihr Futtersuch- und -aufnahmebedürfnis schlechter befriedigen. Untersuchungen bestätigen, dass das Füttern von Pellets das Auftreten von Federpicken während der Aufzucht (SAVORY und MANN, 1997; SAVORY et al., 1999) und der Legephase (LINDBERG und NICOL, 1994; ; AERNI et al., 2000) begünstigt. Im Hinblick auf die Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus sollten die Junghennen bedarfsgerecht gefüttert werden, schon während der Aufzucht eine regelmäßige Getreidegabe in die Einstreu erhalten und Raufutter angeboten bekommen. Ein ausreichendes Trink- und Fressplatzangebot ist wichtig. Mehlfütterung oder Fütterung mit gekrümeltem Futter ist der Fütterung mit Pellets vorzuziehen. Das Gewicht der Junghennen vor der Umstallung sollte über dem angegebenen Durchschnittsgewicht der Zuchtfirmen liegen Vorgaben Fütterung Im Rahmen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (2009), der Niedersächsischen Mindestanforderungen an die Junghennenaufzucht (2000), der Niedersächsischen Empfehlungen zur Haltung von Legehennen in Boden- und Freilandhaltung (1997), der EU-Öko-Verordnung (2008), der Verbands-Richtlinien des (a) Bioland- (2009), (b) Demeter- (2009), (c) Naturland- (2009), (d) Gäa- (2009), (e) Biokreis- (2007), (f) Biopark- (2009) und (g) Verbund Ökohöfe- (2010) Verbandes werden in Bezug auf die Fütterung für die Junghennen (JH)- und Legehennen (LH)-Haltung die folgenden Vorgaben gemacht (Tab. 5 und 6). Tabelle 5: Vorgaben in Bezug auf die Fütterung für die Junghennen (JH)- und Legehennen (LH)-Haltung, 1. Teil Verordnung/ Richtlinie Ökologisch produzierte Futtermittel Raufutter und Körnergabe Tierschutz- trifft nicht zu Nutztierhaltungs-Verordnung keine Angaben Niedersächsische trifft nicht zu. LH: Durch das Einbringen von Körnerfutter, Grit u. a. m. wird die

19 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern - Empfehlungen zur Haltung von Legehennen in Bodenund Freilandhaltung; - Mindestanforderungen an die Junghennenaufzucht für die Boden- und Freilandhaltung (Legerichtung) Beschäftigung der Hühner mit dem Einstreumaterial gefördert. 19 JH: Zur Beschäftigung wird das Einbringen von Stroh, anderem Einstreumaterial, Körnerfutter, Möhren, Rüben, bepickbare Steine oder anderes mehr empfohlen. Den Tieren sollte täglich Raufutter angeboten werden. EU-Öko- Verordnung Verbands- Richtlinien Bis sind je Soweit Geflügel im Stall gehalten wird, Zwölfmonatszeitraum 5 % müssen die Tiere ständigen Zugang zu nichtökologische Futtermittel zulässig, ausreichend Raufutter und geeignetem wenn die Landwirte nicht in der LageMaterial haben, um ihren ethologischen sind, sich mit Futtermitteln aus Bedürfnissen nachkommen zu können. ausschließlich ökologischer Der Tagesration von Geflügel ist frisches, Erzeugung zu versorgen. getrocknetes oder siliertes Raufutter beizugeben. LH: Grundsätzlich 100 % ökologische LH: - Mind. 10 % (a), Fütterung (a bis f). - ein Teil der Futterration (b,d, e), - ein Teil des Getreides (c), müssen/muss täglich als Körnergabe in die Einstreu verabreicht werden. -Hühnervögeln ist ein Teil der Futterration als ganze Körner vorzulegen (g). - Bis können je Zwölfmonatszeitraum - nach ausdrücklicher Zulassung bis zu 5 % des Futters aus nichtökologischem Eiweißergänzer (Kartoffeleiweiß und Maiskleber) bestehen (a), - solange Futtermittel aus ökologischem Anbau nicht Die freie Aufnahme von - Muschelschalen, Grit o. ä. (a, c, f), - Magensteinen (b) ist zu gewährleisten. ausreichend verfügbar sind, können - In der Futterration müssen bis zum bis zu 5 % FutterFutterkomponenten mit geringer konventionellen Ursprungs (c, d, f, g) Verdaulichkeit enthalten sein (z. B. Gras) zur Eiweißaufwertung (c, f) eingesetzt(a). werden, - Geflügel soll täglich Raufutter erhalten, - in begründeten Fällen können bevorzugt vom Aufwuchs im Grünauslauf Maiskleber oder Grünmehl (b). konventionellen Ursprungs bis zu 5 - Allen Tieren ist Raufutter anzubieten (c). % der Ration ausmachen (e). - Dem Geflügel soll frisches, siliertes oder - Die Verfütterung von getrocknetes Raufutter mit angeboten konventionellen Futtermitteln ist nur werden (f). in Notsituationen mit Ausnahmegenehmigung möglich (b). JH: - Spätestens ab der 7. Lebenswoche (a, c, e), - ab dem 21. Aufzuchttag (b) müssen die Tiere ein geeignetes Körnergemisch aus der Einstreu aufnehmen können. JH: - dito (a, b, c, d). - Maiskleber oder Grünmehl konventionellen Ursprungs können bis zu 20 % der Ration ausmachen (e). - Für Küken sind zusätzlich Fischprodukte aus Meeresbeifängen oder Resten der Verarbeitung einsetzbar (g). a - Bioland, b - Demeter, c - Naturland, d - Gäa, e - Biokreis, f - Biopark, g - Verbund Ökohöfe

20 4. Federpicken und Kannibalismus verhindern 20 Tabelle 6: Vorgaben in Bezug auf die Fütterung für die Junghennen (JH)- und Legehennen (LH)-Haltung, 2. Teil Verordnung/ Richtlinie Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen Tierschutz- LH: Haltungseinrichtungen müssen so ausgestattet sein, dass alle LH artgemäß Nutztierhaltungs-Verordnung fressen und trinken können. Vorgeschrieben sind Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen, die so verteilt und bemessen sind, dass alle LH gleichermaßen Zugang haben. Bei der Verwendung von Rinnentränken ist eine Kantenlänge von min. 2,5 cm/lh und bei Rundtränken von min. 1 cm/lh vorgeschrieben. Bei der Verwendung von Nippel- oder Bechertränken werden für bis zu 10 LH min. 2 und für jeweils 10 weitere LH eine zusätzliche Tränkestelle benötigt. Niedersächsische - Empfehlungen zur Haltung von Legehennen in Bodenund Freilandhaltung; - Mindestanforderungen an die Junghennenaufzucht für die Boden- und Freilandhaltung (Legerichtung) LH in Bodenhaltung: Die Kantenlänge von Längsfuttertrögen muss min. 10 cm/lh und von Rundtrögen min. 4 cm/lh betragen. JH: keine Angaben LH: Futtertröge sind auf der Kotebene zu plazieren. Bei ad Libitum und kontrollierter Fütterung muss die nutzbare Trogseitenlänge/Tier min. 8 cm (empfohlen werden 12 cm) betragen. Die Rundtrog-Seitenlänge/Tier muss min. 3 cm (empfohlen werden 9 cm) betragen. Bei rationierter Fütterung muss die nutzbare Trogseitenlänge/Tier min. 16 cm bei Längströgen und min. 6 cm/tier bei Rundtrögen betragen. Tränken sind auf der Kotebene und ggf. im Kaltscharrraum zu plazieren. Bei der Verwendung von Rinnentränken sollten pro Tier 2,5 cm Seitenlänge zur Verfügung stehen (empfohlen werden 3,5 cm). Bei der Verwendung von Rundtränken soll eine Rundtränke für max. 80 Tiere zur Verfügung stehen (empfohlen werden 2,5 cm Seitenlänge/Tier). Bei der Nutzung von Nippeltränken soll eine Tränke für max. 12 Tiere zur Verfügung stehen, empfohlen wird eine Nippeltränke für 6 Tiere. JH: Futter- und Tränkeeinrichtungen sind in Ställen mit mehreren Ebenen auch auf unterschiedlichen Ebenen anzubringen. Bei Längströgen muss eine nutzbare Trogseitenlänge von min. 1,5 cm/kg Lebendgewicht vorhanden sein, empfohlen werden 3,5 cm. Bei Rundtrögen sind 0,66 cm nutzbarer Trogrand/kg Lebendgewicht vorzusehen, empfohlen werden 1,5 cm. Rundtränken: 0,33 cm Tränkerand/kg Lebendgewicht. Nippeltränken: max. 15 Tiere/Nippel. EU-Öko- Verordnung Verbands- Richtlinien keine Angaben LH: - Alle Tiere müssen gemeinsam fressen können (a, b). - Den Tieren müssen ausreichend Fress- und Tränkemöglichkeiten zur Verfügung stehen (c). Futter und Wasser muss auf verschiedenen Ebenen angeboten werden (b). Die Kantenlänge von Längsfuttertrögen muss min. 10 cm/lh und von Rundtrögen min. 4 cm/lh betragen. Beim Fressen am Trog ab erhöhten Sitzstangen müssen 15 cm/lh zur Verfügung stehen (b).

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