glück auf Begegnung auf Augenhöhe Minister auf Stippvisite Stahl in der Diskussion Wieder einmal nutzten Unternehmen Windkraft liegt inzwischen

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1 glück auf Die 4/2007 Zei tung für Freun de, Kun den und Mit ar bei ter der Ge orgs ma ri en hüt te Un ter neh mens grup pe EDITORIAL Lie be Kol le gin nen und Kol le gen, der fromme Weihnachtswunsch nach mehr Frieden auf Erden scheint zumindest im Kleinen zuweilen Früchte zu tragen. Denn nach mehreren Warnstreiks, die auch den Unternehmen der GMH-Gruppe viel Logistik-Geschick abverlangten, haben Bahn und Lokführer eine Auszeit vereinbart mindestens bis Ende Januar. Einer harmonischen Weihnachtszeit steht also auch reisetechnisch nichts mehr im Wege. Ein gesegnetes Fest wünscht Ihnen INHALT Ihr Re dak ti ons team HOL DING Kreative Ordnung. Wie viel Ordnung braucht der Mensch? Kann systematisches Perfektionsdenken Kreativität abtöten? Eine Antwort darauf wagt Peter van Hüllen auf Sei te 3 STAHL Gute Perspektive. Mit der neuen Kolbenstangen- und Komponentenfertigungshalle hat die Stahl Judenburg klar Position bezogen: Sie setzt auf Wachstum in der Hydraulikbranche. Die offizielle Übergabe an die Belegschaft schildert Mario Griesmaier auf Sei te 17 SCHMIE DE Goldene Stadt. Prag war Schauplatz des 15. Internationalen Radsatzkongresses. Gleich zwei Unternehmen der Bahngruppe konnten sich dort mit innovativen Beiträgen zu Wort melden. glück auf befragte dazu Matthias Schwartze und Franz Murawa auf Sei te 24 GUSS Prüfender Blick. Nach einem tiefgreifenden Umbruch gilt die Walter Hundhausen GmbH als Vorzeigebetrieb. Christa Thoben, NRW-Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, konnte sich im Beisein von Peter van Hüllen und Dr. Jürgen Großmann vor Ort ein eigenes Bild verschaffen. Wie ihr Resümee ausfiel, schildert Dr. Rainer Wirtz auf Sei te 29 AN LA GEN BAU Begehrter Preis. Wer als Unternehmen den SIEMENS Supplier Award erhält, kann ruhig einmal kurz innehalten und stolz auf sich sein. Weshalb und bei welchem Projekt sich EICKHOFF die hohe Auszeichnung verdient hat, berichtet Kirsten Gottwald auf Sei te 33 ROH STOFF-RE CY CLING Großer Rückhalt. Es ist nicht zu sehen und fasst 100 Kubikmeter: das neue unterirdische Speicherbecken der Rohstoff Recycling Osnabrück. Es gehört zur Emulsionsspaltanlage, die erweitert werden musste. Weshalb die alte Anlage zu klein war, beschreibt Jörg Bossmeyer auf Sei te 36 DIENST LEIS TUNG Zweite Chance. Als es darum ging, sechs Arbeitsplätze auszuschreiben, griff MAGNUM auf ein Mitarbeiterpotenzial zurück, das normalerweise außen vor bleibt: Langzeitarbeitslose. Dass es sich lohnt, über seinen eigenen Schatten zu springen, bestätigen Sonja Schellin und Hartmut Budde auf Sei te 37 Begegnung auf Augenhöhe GMH-Gruppe Welcher Jugendliche lässt sich schon gerne von Erwachsenen überzeugen? Deshalb ging die GMH-Gruppe auf der IdeenExpo mit ihren Azubis in die Werbeoffensive. Wieder einmal nutzten Unternehmen der GMH- Gruppe die Möglichkeit, vor allem bei Jugendlichen und potenziellen Nachwuchskräften für sich zu werben. Die Chance dazu bot die IdeenExpo, eine Initiative der niedersächsischen Landesregierung, die erstmals vom 6. bis 14. Oktober in Hannover auf dem ehemaligen EX- PO-Gelände stattfand. Deutscher Pavillon und Außengelände boten knapp 100 Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Schulen aus Niedersachsen die ideale Bühne, innovative Techniken und kreative Ideen zu präsentieren. Workshops, Shows, Experimente und musikalische Beiträge rundeten die Exponate, Aktionen und Beratungsangebote ab. Auf dem Euro Plaza war auch das Stahlcamp vertreten. Dort präsentierten sich mehrere Stahlunternehmen mit ihrem Werkstoff Stahl. Darunter waren auch zehn in Niedersachsen ansässige Unternehmen der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe. Das Besondere ihres Auftritts: Es waren in der Hauptsache Azubis aus den eigenen Reihen, die den vornehmlich jungen Besuchern Einblicke in Produktion, Weiterverarbeitung, Forschung und Entwicklung gaben und die damit verbundenen Berufsperspektiven. Uns war wichtig, so Christian Bloom, Leiter der Aus- und Weiterbildung bei der GMHütte, dass sich die jugendlichen Minister auf Stippvisite HUSUMwind 2007 Windkraft liegt inzwischen auch energiepolitisch voll im Trend. Und so kann es nicht verwundern, dass Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die HUSUMwind 2007 offiziell mit einer Rede eröffnete. Zuvor gab es allerdings eine angenehme Überraschung für die Weser- Wind GmbH, die ebenfalls auf der Veranstaltung vertreten war: Bevor der Umweltminister ans Rednerpult trat, kam er zu einem Blitzbesuch auf den Messestand des Unternehmens zur Freude von Geschäftsführer Dirk Kassen, der dem Minister ein Souvenir mitgeben konnte (siehe auch: Die Welt zu Gast in Husum, Seite 31). pkm Waren für Schülerinnen und Schüler die idealen Ansprechpartner: Azubis aus Unternehmen der GMH-Gruppe. Asienmarkt. Besucher und Schüler mit uns auf gleicher Augenhöhe über Technik und Berufsperspektiven unterhalten konnten also mit etwa gleichaltrigen Ansprechpartnern. Allein aus den Schulen des Osnabrücker Lands waren auf Einladung der GMH-Gruppe etwa Jugendliche zur IdeenExpo gekommen. Darunter waren auch 400 Schülerinnen und Schüler der Realschule Georgsmarienhütte, die Dr. Henning Schliephake, Geschäftsführer Technik der GMHütte, begrüßte. In einem kurzweiligen und informativen Vortrag ging er der Frage nach: Was passiert eigentlich hinter dem Werkzaun? Mit eindrucksvollen Fotos und informativen Schautafeln illustrierte er seinen Vortrag, um Aggregate, Prozesse und das Produkt mit seinen vielfältigen Anwendungsbereichen leicht verständlich darzustellen. Die jugendlichen Zuhörer dankten Dr. Schliephake mit Foto: panthermedia, L. Halbauer Welches Unternehmen wollte nicht vom Wirtschaftswachstum in China profitieren fragt sich nur: wie? Die Mannstaedt GmbH hat Mittel und Wege gefunden, in der Intralogistik-Branche in China Fuß zu fassen und eigene Produkte und Dienstleistungen an den Mann zu bringen ohne sich unter Wert zu verkaufen. Zu ihrer Strategie zählt die Teilnahme an der CeMAT in Schanghai. Was es ansonsten noch auf dem chinesischen Markt zu beachten gilt, schildert Peter Himmelstein im glück auf-interview Hintertür-Taktik auf Seite 18. pkm einem lautstarken und lang andauernden Applaus, dem sich ebenso beeindruckt Lehrerinnen und Lehrer anschlossen. Aber nicht nur der Auftritt der GMH-Gruppe war ein Erfolg. Auch die IdeenExpo schloss mit positiver Bilanz. Denn mehr als junge Besucher waren nach Hannover gekommen, um mehr über Niedersachsens Forschung, Lehre, Wirtschaft und deren Ausbildungsangebote zu erfahren (siehe auch Seite 2). ikw Stahl in der Diskussion IISI-Jahrestagung Sie fand bereits zum 41. Mal statt, wurde im Oktober 1967 ins Leben gerufen, war letztmals 1989 in Deutschland zu Gast und wählte sich dieses Jahr Berlin als Veranstaltungsort: die Jahrestagung des International Iron and Steel Institute (IISI). Als Forum eines der größten Industrieverbände der Welt sammelt es Jahr für Jahr alle Unternehmer und Fachleute um sich, die in der Welt des Stahls etwas zu sagen haben (siehe dazu: Nachfrage ohne Ende, Seite 3). Einige Tagungsgäste nahmen die Gelegenheit wahr, der GMHütte einen Besuch abzustatten (siehe: Individuelle Betreuung, Seite 11). pkm

2 HOLDING Drum prüfe, wer sich bindet GMH-Gruppe Vertrag zur Stromversorgung für zwei Jahre verlängert Starker Mann für Märkte und Vertrieb Holding Hartwig Kockläuner wechselt zur Holding. Foto: Heiko Preller Über die neuen Konditionen bestens im Bild (von links nach rechts): Oliver Greve (Geschäftsführer Finanzen, Controlling und Einkauf GMH-Holding), Olaf Kieser (Leiter Key Account EnBW), Stefan Thiele (Sprecher der Geschäftsführung EnBW), Dirk Rosenstock (EnBW), Dr. Beate-Maria Zimmermann (Leitung Einkauf GMHütte) und Stefan Dobelke (GfSt). Zum ersten Januar 2008 wird die Geschäftsführung der Georgsmarienhütte Holding GmbH erweitert. Die Verantwortung für die Betreuung der Märkte der GMH- Unternehmensgruppe und die vertrieblichen Belange wird zukünftig Hartwig Kockläuner wahrnehmen. Diese Aufgaben hat bisher der Vorsitzende der Geschäftsführung Peter van Hüllen wahrgenommen, der in Personalunion den Vertrieb und Technik verantwortete. Diese personelle Ergänzung der Führung der Unternehmensgruppe hat der Aufsichtsrat der Georgmarienhütte Holding GmbH auf seiner Dezember-Sitzung einstimmig beschlossen. Dipl.-Kfm. Hartwig Kockläuner wechselt von der Geschäftsführung der Georgsmarienhütte GmbH, wo er bisher die Bereiche Vertrieb und Logistik verantwortete, in die Geschäftsführung der Georgsmarienhütte Holding GmbH. Er ist seit vielen Jahren Mitarbeiter des Stahlwerkes und hat im Vertrieb den Weg des Unternehmens von Anbeginn maßgeblich und erfolgreich mitgestaltet. Als sein Nachfolger in der Georgsmarienhütte GmbH ist Frank Koch, der bisher den Vertrieb Edelbaustahl bei den Deutschen Edelstahl Werken, Witten Krefeld verantwortete, vom Aufsichtsrat der Georgsmarienhütte GmbH berufen worden. Bis zu seinem Eintritt in die Gesellschaft am 1. Juli 2008 wird Hartwig Kockläuner beide Ämter in Personalunion führen. ikw Nach langen Verhandlungen war es so weit der Partner für die Vertragsverlängerung Stromversorgung stand fest. Es bleibt für weitere zwei Jahre die EnBW mit Sitz in Stuttgart. In dem neuen Stromliefervertrag sind bis auf zwei Gesellschaften alle Unternehmen der Georgsmarienhütte Unternehmen zusammengeschlossen. Vieles hatte sich im Vertragswerk für die Unternehmen der GMH-Gruppe geändert, und auch das Beschaffungskonzept wurde völlig neu ausgelegt. So war es nur selbstverständlich, alle Beteiligten einmal zusammenzubringen und ausführlich über die Veränderungen zu informieren. Mitte September trafen sich deshalb auf Einladung der EnBW und der GMH-Holding die vom neuen Rahmenvertrag betroffenen Einkaufsleiter und Geschäftsführer in Düsseldorf. Mit mehr als 40 Teilnehmern war die Veranstaltung sehr gut besucht. In Vorträgen und einer Diskussionsrunde konnte man mit der Gesellschaft für Stromwirtschaft (Strompartner der GMH-Gruppe), der EnBW und Vertretern der GMH-Holding Details des Vertragswerkes hinterfragen und offene Fragen klären. bmz Reise durch die Welt des Stahls GMH-Gruppe GMH-Gruppe präsentiert sich geschlossen auf IdeenExpo. Nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ konnte überzeugen, was einige Unternehmen der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe auf der IdeenExpo in Hannover zu bieten hatten (siehe auch Titelseite). Vertreten waren zehn in Niedersachsen ansässige Unternehmen der GMH-Gruppe: die GMHütte, GMH Blankstahl, IAG, RRO, MA- GNUM, Pleissner Guss, Pleissner, Harz Guss Zorge, WeserWind und BGG. Sie präsentierten mit ihren Azubis, was ihre jeweilige Kompetenz ausmacht vom Bereich Rohstoff Recycling über Guss-Eisen/ Stahl und Anlagenbau bis hin zur Berufsausbildung. Entsprechend war der Messestand konzipiert: Er spannte den Bogen vom Rohstoff Schrott bis hin zum Endprodukt. Eingebettet war der gemeinsame Messesauftritt in den Stahlcampus auf dem EXPO-Gelände, das den Besuchern die Welt des Stahls näherbringen wollte. Unterteilt war er in fünf Bereiche, die von den jeweiligen Unternehmen der GMH- Gruppe mit Exponaten bestückt wurden. So waren ausgestellt: Recycling: ein Schrottwürfel und eine Schrottsäule (Beitrag RRO). Anlagenbau: ein Windradmodell von WeserWind, ein Exponat der IAG und ein gemeinsam genutzter CAD-Arbeitsplatz mit CAD-Modellen (Beitrag von WeserWind, IAG, Harz Guss Zorge und Pleissner Guss). Im Mittelpunkt des Interesses standen die vielen Demonstrationsobjekte. Guss: eine Zylinderkopfgussform und ein fertiger Zylinderkopf von Harz Guss Zorge, Vorführung eines optischen Messsystems von Pleissner Guss, eine Ultraschallprüfung und Fehlerfinden für Schüler an kleineren Gussteilen (Beitrag der drei Gussunternehmen). Das Gerät kam von der GMHütte. Stahl: Stranggussabschnitt, Blankstahlabschnitt, Kurbelwelle und Motor (Beitrag der GMHütte). Berufsausbildung: eine Füllstation mit Saftverteilung und eine Regelstrecke (Beitrag der BGG). Augenfang des Messestandes war der Rennwagen des Ignition Racing Teams der Fachhochschule Osnabrück, den die Georgsmarienhütte Holding gesponsert hat. Azubis der GMHütte hatten dafür Bauteile gefertigt. Um den Rennwagen herum war eine Carrera-Bahn aufgebaut, an der die Schüler Rennen fahren konnten. Christian Bloom Dipl.-Kfm. Hartwig Kockläuner Unsere Besten Holding Die Sieger des Azubi-Award 2007 Wer sind die besten Azubis der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe? Für 2007 stehen die Sieger fest. Gewonnen haben Christoph Kampmeyer (Mechatroniker, Georgsmarienhütte GmbH), Judith Morsch (Industriekauffrau, Mannstaedt GmbH), Thomas Hinterlassnig (Werkzeugmaschineur, Stahl Judenburg GmbH), Sebastian Arend (Industriekaufmann, Bochumer Verein Verkehrstechnik Von links nach rechts: Judith Morsch, Christoph Kampmeyer, Sebastian Arend, Thomas Hinterlassnig, Mario Salvo und Christian Schmutte. GmbH), Mario Salvo (Gießereiwerker, Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH) und Christian Schmutte (IT-Systemkaufmann, GMH-Systems GmbH). Als Preis erhalten die Gewinner von ihrem jeweiligen Geschäftsführer eine Urkunde und ein Wochenende in München mit einem Besuch des Deutschen Museums. Susanne Schubert glück auf 4/

3 HOLDING Nachfrage ohne Ende Jahrestagung des IISI prognostiziert auch für das Jahr 2008 einen Aufwärtstrend. Die seit rund sechs Jahren andauernde gute Konjunktur in der internationalen Stahlindustrie wird sich auch 2008 fortsetzen. Darin waren sich die rund 300 Top-Entscheider der internationalen Stahlindustrie auf der Jahrestagung des International Iron and Steel Institute (IISI) in Berlin einig. Der weltweite Stahlverbrauch steigt in Deutschland allerdings weit weniger als etwa in den Schwellenländern wie China oder Indien. Insgesamt werden in diesem Jahr weltweit voraussichtlich 1,2 Milliarden Tonnen Stahl produziert das ist ein Plus von 6,8 Prozent gegenüber Am stärksten stieg die Nachfrage in Brasilien, Russland, Indien und China, das inzwischen weltweit größter Stahlproduzent und Stahlverwender ist. Im laufenden Jahr werden nach Angaben des IISI bereits gut drei Viertel des weltweiten Nachfragezuwachses allein auf diese vier Länder fallen. Tendenz steigend. Deutschland profitiert von guter Konjunktur Wenn auch im internationalen Vergleich geringer, wächst doch die Stahlverwendung auch in Deutschland. Die Kunden der Stahlindustrie melden eine gute Auslastung. Die Rohstahlproduktion ist auf 48,6 Millionen Tonnen angewachsen, das entspricht einer Steigerung um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit verbucht die Stahlindustrie seit der Wiedervereinigung einen neuen Rekord. Die Branche kann deshalb auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Sie profitiert überdies von der außergewöhnlich guten Konjunktur der Stahl verarbeitenden Industrien, die zur wirtschaftlichen Erholung in Deutschland beitragen. Der allgemeine Maschinenbau, die Automobilindustrie und ihre Zulieferer sowie die Hersteller von Metallwaren konnten ihre Marktanteile deutlich steigern, was nicht zuletzt auf die Innovationskraft der Stahlunternehmen zurückzuführen ist. Gute Aussichten für 2008 Für das Jahr 2008 prognostiziert Professor Dr. Dieter Ameling, Vorsitzender des Stahlinstituts VDEh und Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, noch einmal ein Nachfrageplus in Deutschland von 1,5 Prozent. Ein ähnlich hoher Anstieg der Rohstahlproduktion wird für die Europäische Union erwartet. So wird sich der Aufschwung fortsetzen, wenn auch nicht mit der gleichen Dynamik wie im Jahr Der Rückgang sei einerseits auf den Abbau der Lagerbestände zurückzuführen, andererseits habe der starke Euro eine bremsende Wirkung auf die Exporte in Drittländer, so Ameling. Wir sind in Deutschland sicherlich an der Kapazitätsgrenze, sagt Ameling über die aktuelle Produktionssituation der Branche. Die Auslastung liege bei 95 bis 98 Prozent. Der Bau neuer integrierter Stahlwerke in Deutschland sei aber schwierig, so der Verbandschef. Als Hintergrund dafür nennt er die EU-Feinstaubverordnung, weitere Umweltauflagen sowie zeitraubende Genehmigungsverfahren. Doch der anhaltende Boom hat auch eine Kehrseite: Nach einem moderaten Anstieg in diesem Jahr werden die wichtigen Rohstoffe wie Eisenerz und Stahlschrott 2008 erheblich teurer. Hinzu kommen insbesondere in Deutschland die auf hohem Niveau steigenden Energiepreise. Der europäische Emissionshandel tue ein Übriges dafür, dass im nicht-europäischen Ausland preiswerter produziert werden könne, erklärt Ameling. Aktive Beiträge für den Umweltschutz Dass auch die Stahlindustrie ihren Beitrag für einen effektiven Umweltschutz leistet, machen folgende Zahlen deutlich: So sind die CO 2 -Emissionen bei der Stahlerzeugung in Deutschland in den letzten 40 Jahren von 2,4 Tonnen pro Tonne Rohstahl auf 1,3 Tonnen beinahe halbiert worden. Die spezifischen Staubemissionen wurden von 1960 bis 2006 um 95 Prozent reduziert. Zudem verringerte sich der spezifische Primärenergieverbrauch bei der Rohstahlerzeugung von 1960 bis 2006 um 40,7 Prozent. Aber auch Produkte aus Stahl tragen dazu bei, die Belastung der Umwelt und des Klimas mit Treibhausgasen zu reduzieren: Automobiler Leichtbau mit Stählen höherer Festigkeit und modernen Fertigungsverfahren führt zu leichteren Karosserien. Stahl in Katalysatoren und Rußpartikelfiltern reinigt Abgase effizient. Zum Abschluss der Jahrestagung wurde deutlich: Die Stahlindustrie kann optimistisch in die Zukunft blicken. Allerdings muss Stahl seine vielfältigen Fähigkeiten voll ausspielen, um auch weiterhin als Werkstoff der Zukunft wahrgenommen zu werden. ikw Liebe Leserinnen und Leser, LEITARTIKEL Nobody is perfect Perfektion tötet Inspiration Jeder Chef sollte für weniger, nicht für mehr Organisation kämpfen. VON HERMANN SIMON IN MEINEN JÜNGEREN JAHREN NEIGTE ICH DAZU, scheinbar perfekt organisierte Unternehmen zu bewundern. Man wusste genau, wer für was zuständig war. Prozesse liefen reibungslos. Sitzungen waren minutiös vorbereitet, und Zeiten wurden präzise eingehalten. Heute betrachte ich Unternehmen, die so viel Wert auf die Ordnung der Dinge legen, mit großer Skepsis. Denn über die Jahrzehnte musste ich immer wieder erfahren, dass eine perfekte Organisation in Wirklichkeit vor allem Bürokratie, Inflexibilität, hohe Kosten und, am schlimmsten, Erstickung von Unternehmertum bedeutet. Mehr denn je wundere ich mich über die Bewunderung, die Max Weber für Organisation und Bürokratie, am reinsten verwirklicht in der staatlichen Verwaltung, hegte. Die meisten Firmen haben nicht zu wenig, sondern zu viel Organisation, und vor allem zu viel Zentralisation. Irgendwie ist aus den Köpfen die Vorstellung nicht herauszubekommen, die Zentrale sei intelligenter als die Untergliederungen. Auf dieses Stereotyp trifft man in der Politik, wo Brüssel sich für klüger hält als das einzelne EU-Mitglied und Berlin meint, schlauer zu sein als die Bundesländer. Genauso glauben die Leute in den Unternehmenszentralen besser zu wissen, was richtig ist, als die Manager in den dezentralen Einheiten. Eher selten trifft man auf Abweichungen von diesem Muster. In der Politik ist die Schweiz eines der wenigen Beispiele, in denen das Subsidiaritätsprinzip wirklich ernst genommen wird. Sei es, dass die Kantone entscheiden oder das Volk per Abstimmung. IN DER WIRTSCHAFT finde ich solche Abweichungen vom zentralistischen Ordnungsprinzip überraschenderweise bei Private-Equity-Investoren, die den Führungskräften der erworbenen Unternehmen oft erstaunliche Freiräume lassen. Aber auch erfolgreiche Mittelständler taugen häufig als Beispiele für konsequente Dezentralisierung. So hat die Körber- Gruppe, deren bekanntestes Unternehmen der Tabakmaschinen-Weltmarktführer Hauni ist, einen kleinen Konzern mit zahlreichen Weltmarktführern geschmiedet, die rechtlich selbstständig sind und mit hohen Freiheitsgraden operieren. Erstaunlich viele Hidden Champions folgen diesem Muster, wenn sie in neue Geschäfte eintreten. Beispiele sind Weltmarktführer wie Plansee bei Hochleistungswerkstoffen, IBG kennen Sie das auch? Sie lesen in einem Buch oder einer Zeitschrift einen Artikel und sagen: Genau so ist es! Das hätte von mir sein können! Mit folgendem Artikel von Hermann Simon, Chef der Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partners, ist mir das so gegangen. Als gelernter Techniker bin ich nicht erst während meines Berufslebens zum Genau- Hingucker geworden. Ich mag keine ungeraden Linien, ich schätze keine Halbfertigkeiten, ich setze auf und schätze das Maß an Ordnung, das das Leben leichter macht. Aber was genau ist das richtige Maß? Darum geht es mir: Perfektion kann Kreativität abtöten das ist keine neue Weisheit, aber eine Erfahrung, die ich im Lauf der letzten Jahre immer wieder gemacht habe. Übertriebene Perfektion in Situationen, die ihr Potenzial erst in der Großzügigkeit und Toleranz zeigen, oder Pedanterie und Haarspalterei als Machtinstrument eingesetzt, können Initiative und Engagement bremsen oder gar ganz töten. Und so möchte ich Ihnen empfehlen, den folgenden Artikel einmal aufmerksam durchzulesen. Nicht, damit Sie ebenso wie ich jeden Satz unterschreiben. Aber damit Sie ein wenig nachvollziehen können, wie ich mir die Führung der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe und die Kultur, die darin herrschen soll, vorstelle und wie ich sie von allen unseren Mitarbeitern verstanden wissen möchte. Wohl gemerkt: Ich rede nicht Schludrigkeiten das Wort: So haben Kunden Anspruch auf Spitzenqualität, Lieferanten auf pünktliche Zahlung, Mitarbeiter auf einen fairen Umgang und ein angemessenes Entgelt, es gäbe viele weitere Beispiele. Aber: Die schönste Power-Point- Präsentation, die genaueste Tabelle und das exakteste Datenblatt nützen gar nichts, wenn ein Unternehmen in Organisation und Perfektionismus zu ersticken droht. Man muss nicht alles regeln, damit der Mitarbeiter erfolgreich das tun kann, wofür er auch und gerade bei uns bezahlt wird: Für das selbstständige und kreative Mitdenken bei seiner täglichen Arbeit für unseren gemeinsamen Erfolg. Ich hoffe, die Gedankenwelt von Hermann Simon inspiriert Sie wie mich, mit Kreativität, Engagement und Leistungsbereitschaft immer besser zu werden. Ihnen allen wünsche ich besinnliche und frohe Weihnachtstage mit Ihren Familien und uns allen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr. Glückauf in der Schweißtechnik oder Hoerbiger in der Kompressorund Antriebstechnik. Alle diese Firmen operieren in Dutzenden von weitgehend autonomen Einheiten, die klein sind und eher Schnellbooten gleichen als den schwerfälligen Tankern der Großkonzerne. Entscheidend bei dieser Dezentralisation ist, dass sich die unternehmerische Energie der Führungskräfte frei entfalten kann. Auch in Konzernen gibt es viele Versuche, vor Ort entscheiden zu lassen. Aber immer noch kann als typisch gelten, was mir kürzlich ein junger Manager aus einem deutschen Großunternehmen gesagt hat: Bei uns wird mit zwei Methoden geführt, nämlich mit Angst und mit Controlling. Dass da die unternehmerische Energie keine Funken mehr schlagen kann, versteht sich. NATÜRLICH HAT DIE DEZENTRALISIERUNG eine Spiegelseite, ohne die sie nicht funktioniert. Diese heißt Verantwortung oder Rechenschaft. Managementvordenker Tom Peters nennt diese Polarität Decentralization and Accountability. Dezentralisierung bedeutet, dass ich, statt den Prozess vorzuschreiben beziehungsweise ständig in diesen einzugreifen, die Ergebnisse prüfe und dann entsprechend reagiere. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Reaktion konsequent erfolgt. Wenn wirksame Sanktionen gegen Versager zu lange auf sich warten lassen, kann der Schaden groß sein. Umgekehrt liefert zu viel Zentralisation den Versagern willkommene Argumente, dass es nicht an ihnen liegt teilweise trifft das sogar zu. Wie oft habe ich von Führungskräften gehört, dass sie ihre Einheit ganz anders führen würden, wenn sie nur dürften. Und wie oft habe ich erlebt, dass eine Geschäftseinheit aufblüht, wenn sie aus dem Konzernverbund herausgenommen und den bisherigen Führungskräften überlassen wird. Kann es einen überzeugenderen Beleg für Überorganisation geben? Ein weiteres Argument für weniger Organisation resultiert aus der Verschiebung zur Wissensarbeit. Je intelligenter die Mitarbeiter sind, desto weniger Organisation brauchen sie und umgekehrt. Hüten Sie sich also davor, jedes Ein-Prozent-Problem mit einer Hundert-Prozent-Regel zu bekämpfen. Es ist effizienter und billiger, gewisse Fehler durchgehen zu lassen als alles perfekt kontrollieren zu wollen. Eine kluge Regel besteht darin, eine neue Vorschrift nur zu akzeptieren, wenn gleichzeitig eine alte abgeschafft wird. Würden unsere Politiker dieses simple Prinzip beherzigen, dann wäre manches einfacher. Und geben Sie nicht allen Forderungen Ihrer Mitarbeiter nach mehr Organisation nach. Ich jedenfalls sehe eine wichtige Rolle des Chefs darin, eher für weniger als für mehr Organisation zu kämpfen. Professor Dr. Hermann Simon ist Chairman der Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partners. glück auf 4/

4 HOLDING Dritte NWK-Runde bereits eingeläutet GMH-Gruppe Das Nachwuchskräfteprogramm der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe ist alt genug, um ein erstes Resümee zu ziehen. INTERVIEW Mitte Juni fand das Abschlusstreffen der ersten Nachwuchskräfte- Runde in Georgsmarienhütte statt Zeit, ein erstes Resümee zu ziehen. Wie Dr. Klaus Lang aus heutiger Sicht die Erfahrungen der ersten Runde bewertet, verriet er glück auf bei einem Interview: glück auf: Herr Dr. Lang, bereits am 11. und 12. Juni hat das Abschlusstreffen der Nachwuchskräfte (NWK) in Georgsmarienhütte stattgefunden. Welches Resümee ziehen Sie nach dem ersten Durchgang des zweijährigen Nachwuchskräfteprogramms? Dr. Klaus Lang: Alles in allem ein guter Start, aber es gibt auch noch einiges zu verbessern. Die Präsentation der Projektarbeiten vor der Geschäftsführung der Holding war auf jeden Fall ein gelungener Abschluss des ersten Durchgangs. Auch die Nachwuchskräfte haben uns insgesamt ein gutes Feedback zu unserem Programm und speziell zu dem Abschlusstreffen gegeben. Wie ist das Abschlusstreffen verlaufen? Dr. Klaus Lang Nachwuchskräfteprogramm Für alle Nachwuchskräfte in der Unternehmensgruppe ist ein zweijähriges Programm vorgesehen. Es soll auf Führungs- bzw. Fachaufgaben vorbereiten, eine kontinuierliche überfachliche Qualifizierung sichern, speziell zugeschnittene Seminarangebote mit einem festen Dozententeam bieten, eine Identifikation mit dem Leitbild (Unternehmensphilosophie) sowie Netzwerkbildung und Teamorientierung fördern. Dr. Lang: Die 31 jungen Leute haben sich ein Jahr lang mit sehr praxisnahen Projektthemen auseinandergesetzt und ihre Arbeiten der Geschäftsführung und weiteren Führungskräften aus der Unternehmensgruppe präsentiert. Die sechs Projektteams haben dabei interessante Konzepte erarbeitet, und es gab sehr lebhafte Diskussionen mit den Zuhörern. In den zwei gemeinsamen Jahren haben sich die Mitarbeiter während der Seminare, der offiziellen, jährlichen Treffen und der Projektarbeiten immer besser kennengelernt und miteinander gearbeitet. Zum Abschluss wollten wir einen besonderen Event veranstalten, bei dem es an Spaß nicht mangeln sollte. Deswegen ging es auf die Kartbahn nach Emsbüren, wo man sich spannende Rennen geliefert haben soll. Die Nachwuchskräfte haben also den ersten Durchlauf des Nachwuchskräfteprogramms erfolgreich absolviert. Wie geht es weiter? Dr. Lang: Die Projektmitglieder haben im Nachgang zu ihren Projektpräsentationen eine Beurteilung von einem Trainer, der bei den Präsentationen anwesend war, erhalten. Er hat die Vorstellung gefilmt, ausgewertet und mit den Vortragenden, die präsentiert haben, analysiert. Darauf aufbauend müssen die NWK ihre Weiterqualifizierung weiter verfolgen. Sie haben in den zwei Jahren verschiedene Seminarmodule im überfachlichen Bereich besucht. Diese Möglichkeit steht ihnen natürlich weiterhin offen. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass die weitere Qualifizierung in den Gruppenunternehmen forciert werden muss, die BGG hat dabei eine Dienstleistungsfunktion. Wichtig ist auch, dass die NWK selbst die Initiative ergreifen und ihre eigene Entwicklung vorantreiben! Was haben Sie aus der ersten Runde der NWK gelernt? Gibt es besonders wertvolle Erfahrungen? Wollen Sie Veränderungen bzw. Verbesserungen im Programm der nachfolgenden Durchgänge vornehmen? Dr. Lang: Selbstverständlich haben wir immer wieder Rückmeldungen von den Teilnehmern eingeholt so auch nach Beendigung des ersten Durchgangs im Juni. Es gibt einige Aspekte, die besser gemacht werden können und auch sollen. Die Nachwuchskräfte haben diverse Anmerkungen, Verbesserungsvorschläge, Kritikpunkte geäußert, die wir gerne aufgenommen haben. Beispielsweise werden wir den Ablauf der Projekte verbessern. Darüber hinaus haben wir bereits in der zweiten Runde, in der sich die NWK vom 30. August bis 1. September bereits zum zweiten Mal trafen und mit ihren Projektarbeiten begannen, die Programmpunkte der offiziellen Treffen verändert. Sie erwähnten gerade, dass die zweite Runde der NWK bereits läuft. Wann wird die nächste, also die dritte Runde ins Leben gerufen? Netzwerke. Dr. Lang: Aufgrund der großen Nachfrage aus den Gruppenunternehmen sind wir bereits im September 2006 mit der zweiten NWK-Runde gestartet. Das heißt, dieser Durchgang wird im Herbst 2008 sein Abschlusstreffen haben und dann werden wir mit einer neuen Runde, den NWK 3, starten. Im kommenden Jahr werden wir also wieder auf die Geschäftsführer und Personalleiter aller Gruppenunternehmen zugehen, damit diese dann ihre Nachwuchskräfte benennen. Wir hoffen natürlich wieder auf zahlreiche Meldungen von kompetenten und zielstrebigen jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Unternehmensgruppe. Herr Dr. Lang, vielen Dank für das Gespräch! Untereinander Netzwerke zu bilden war von Anfang an ein wichtiges Ziel des Nachwuchskräfteprogramms. Die Basis dafür ist nach zwei gemeinsamen Jahren geschaffen. Jetzt ist es Aufgabe der Nachwuchskräfte (NWK), ihr Netzwerk weiter zu pflegen. So kam bereits die Idee, Ehemaligen-Treffen zu organisieren wobei auch die Teilnehmer der kommenden NWK- Runden einbezogen werden sollen. Dass gemeinsame Aktivitäten den Zusammenhalt stärken, zeigte sich zuletzt beim NWK-Abschlusstreffen Mitte Juni. Während am ersten Tag die Nachwuchskräfte ihre Projektarbeiten bei sehr sommerlichen Temperaturen präsentierten, waren am folgenden Tag auf der Kartbahn der Regen und die damit verbundene nasse Fahrbahn eine besondere Herausforderung. So tummelten sich einige Schumis häufiger neben als auf der Strecke. Christian Bloom Teamgeist wächst GMH-Gruppe Tagung Beschaffungsnetzwerk Im November tagte das Beschaffungsnetzwerk Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe bei der BGG in Georgsmarienhütte. Die Veranstaltung findet jährlich statt und hat sich inzwischen mehr als bewährt, wenn es um gemeinsame Beschlüsse oder um die Umsetzung von Rahmenverträgen geht. Diesmal gelang es, einen für alle Gruppengesellschaften gültigen Werkliefervertrag und Allgemeine Einkaufsbedingungen (Montagen, Anlagen, Bauleistungen) zu verabschieden. Erläutert und vorgestellt wurde das Thema von Rechtsanwalt Stefan Thoß, der den Prozess mit juristischem Sachverstand begleitet hatte. Für die vielen anstehenden Investitionsverhandlungen sind die se Unterlagen sie werden bald im Intranet veröffentlicht ein unverzichtbares Hilfsmittel. Gemeinsam mit der BGG wird es 2008 Seminare zum Thema Vertragsrecht geben mit besonderem Schwerpunkt auf Praxisnähe. Auch das Thema Warengruppenmanagement hat sich sehr gut entwickelt. Die Arbeitsgruppe rund um Friedhelm Apke hat inzwischen mit der Beratungsfirma Intra ein Handbuch für den künftigen Warengruppenschlüssel entwickelt. Entsprechende Schulungen finden in den nächsten Wochen statt. Weitere Themen waren Rohstoffpreise, der Neuvertrag mit Air Liquide, Sägeblätter, Dienstleistungen und Tauchmessköpfe. In allen Fällen wurden die Kostenaspekte intensiv diskutiert. Das Beschaffungsnetzwerk wird auf jeden Fall auch nächstes Jahr tagen. Alle waren sich einig: Der Teamgedanke funktioniert immer besser in diesem Kreis. bmz Foto:Vera Loose Waren mit den Ergebnissen ihres Jahrestreffens, das bei der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte stattfand, mehr als zufrieden: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Beschaffungsnetzwerkes der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe. glück auf 4/

5 HOLDING HIER SPRICHT DER GESELLSCHAFTER Eigenen Fähigkeiten vertrauen Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe, liebe Leserinnen und Leser der glück auf, zu Ende geht ein Jahr, das für die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe unter dem Strich ein gutes war. Wer hätte noch vor wenigen Jahren gedacht, dass nicht allein Bits und Bytes die Märkte bestimmen würden, sondern heute vor allem Grundstoffe und Energie. In meinem jetzigen Aufgabenbereich fällt mir immer wieder auf, wie selbstverständlich wir alle ich selbst eingeschlossen die ständige Verfügbarkeit von Licht, Kraft und Wärme hinnehmen. Bei mir kommt der Strom aus der Steckdose was einmal als Ironie gemeint war, empfinden heute viele schlicht als Normalität. Wo dieser Strom herkommt, wie er produziert wird, wie viele Menschen dafür täglich arbeiten, darüber wird nicht nachgedacht. Und wenn doch, dann mit negativen Vorzeichen: Kernkraft? Nein danke!, Kohlekraftwerk nicht in meiner Nachbarschaft, Windräder verschandeln die Landschaft, Fischer gegen Wasserkraftwerk solche Schlagzeilen begleiten meine jetzige Branche Tag für Tag. Deshalb bin ich froh, als Unternehmer Erfahrungen gesammelt zu haben, die ich dort einbringen kann. Eine Erfahrung ist: Kooperation geht vor Konfrontation. Wer mich kennt, weiß, dass ich das offene Wort schätze und auch sage. Und diese Kultur ist auch maßgeblich für den Umgang miteinander in der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe. Für ein Beharren aus Eitelkeit haben wir weder Zeit noch Kraft. Es geht darum, dem Kunden das zu geben, was er braucht und das immer ein Stückchen besser, als der Wettbewerb es hergibt. Dafür ziehen alle an einem Strang, und zwar in eine Richtung. Eine weitere Erfahrung: Menschen machen Fehler. Aber dazu muss man stehen. Jeder von uns hat schon mal eine falsche Entscheidung getroffen, sich verschätzt oder die ihm gestellte Aufgabe nicht komplett bewältigt. Nur wenn diese Fehler offen angesprochen werden, können sie beim nächsten Mal vermieden werden. Die aktuell gute Konjunktur darf uns in der Unternehmensgruppe nicht nachlässig werden lassen. Fehler werden häufig in guten Zeiten begangen. Jetzt müssen wir doppelt scharf hinschauen, dürfen uns nicht mit der 08/15-Lösung sofort zufriedengeben. Der konjunkturelle Rückenwind dreht sich irgendwann. Und dann müssen wir sturmfest sein. Und die dritte, die wohl wichtigste Erfahrung, die ich an dieser Stelle ansprechen möchte: Vertrauen ist die Grundlage jeder Zusammenarbeit war das erste Jahr, in dem ich die Aktivitäten meiner Unternehmensgruppe nicht mehr selbst gesteuert habe. Loslassen dazu gehört Vertrauen auf beiden Seiten: bei dem, der die Verantwortung abgibt, und bei denen, die sie übernehmen. Dieses Vertrauen hat sich ausgezahlt. Der neue Chef ist besser als der alte. Ich hoffe, dass jeder an seinem Platz in der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe auch künftig das notwendige Vertrauen in sein Unternehmen, aber vor allem in die eigene Leistungsfähigkeit setzt. Ihnen allen und Ihren Familien wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr Glückauf, Ihr Mannschaftsaufstellung Das TEAM CHINA bezog neue Büroräume mit kurzem Draht nach Deutschland. Was für ein Erlebnis! Beim Training der Fußball-Nationalmannschaft Centers liegt. Helle Möbel und viel Tageslicht sorgen für eine angenehme Arbeitsumgebung. Arbeitsinseln, Besprechungsraum und moderne Computer schaffen die Voraussetzung, die Interessen der GMH-Gruppe im quirligen Treiben Chinas effektiv zu vertreten. Als Service-Büro der GMH-Gruppe steht das TEAM CHINA als Vertriebsplattform den Töchtern der Gruppe jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung. Rufen Sie einfach an Jöran F. Treppschuh Neu aufgestellt für künftige Aufgaben Das TEAM CHINA von links nach rechts: Steffi Zhan, Jöran F. Treppschuh, Susan Yang, Sandy Du, Prof. Li und Yolanda Yao. Am 1. September war es so weit. Endlich konnte die Pekinger Repräsentanz der GMH-Holding in neue Büroräume ziehen. Seit der Eröffnung im Dezember 2004 war man in den Büros der Metals Europe Ltd. im Kempinski Business Center untergebracht recht beengt, ohne Besprechungsraum und ohne Möglichkeit zu expandieren. Zum 1. April 2007 wurde der Rahmenvertrag mit Metals Europe beendet. Seitdem wird die Vertriebsunterstützung der Tochtergesellschaften zu 100 Prozent inhouse geleistet und nicht mehr durch einen Agenten. Für das neue, im 15. Stock des TYG CENTERS untergebrachte Büro im Herzen des Central Business Districts spricht nicht nur die gute Anbindung an die Infrastruktur Pekings. In einer 16-Millionen- Metropole ist es zudem wichtig, seine deutschen Wurzeln zu pflegen. Insofern ist es großes Glück, dass das Büro in der Nähe der Deutschen Botschaft und des German Das TEAM CHINA Nicht nur die Büroräume sind neu. Auch das TEAM CHINA wurde neu aufgestellt: Jöran F. Treppschuh, Chief Representative. Prof. Li (Botschaftsrat a. D.), Senior Consultant. Sandy Du, Sales: ETE, Pleissner Guss und Gröditz. Susan Yang, Sales: ETE (Cronidur), Judenburg u. a. Steffi Zhan, Sales: Windhoff. Yolanda Yao, Office Manager. Dr. Hans Schmidt-Horix, Co- Chief Representative, China Desk GMH. Um den Vertrieb der Gröditzer Schmiedewerke zu unterstützen, gibt es zudem eine Repräsentanz in Dongguan, Südchina. Ansprechpartner sind dort die Herren Guan, Wang und Liu. Nach dem Training, vor dem Länderspiel: Kopfballspezialist Miroslav Klose (links) gibt Dennis gerne ein Autogramm. Mutter Ingrid Michalski freut sich für ihren Sohn. Dennis Michalski (14 Jahre) konnte was erleben, als er seine Mutter bei der GMH-Holding besuchte. Sie arbeitet seit über 30 Jahren für die Georgsmarienhütte und leitet das dortige Büro des Gesellschafters. Hier sein Bericht: Für zwei Tage konnte ich bei der GMH Systems im Rahmen der Betriebserkundung in Klasse 8 Eindrücke sammeln. Am Nachmittag des zweiten Tages rief mich Dr. Jürgen Großmann in sein Büro. Dort erwartete mich eine saftige Überraschung: Die Tür ging auf und Oliver Bierhoff, Manager der Fußball-Nationalmannschaft, stand vor mir. Er war zu einem Gespräch bei Dr. Großmann. Ich war so überrascht, dass ich erst gar nicht wusste, was ich sagen sollte. Aber dann haben wir über Fußball geredet (ich spiele selber zurzeit in der B-Jugend), und ich habe Autogrammkarten bekommen. Aber das war noch nicht alles: Zum Abschied lud er mich zu einem Training der Nationalmannschaft ein. Dieser Traum ging für mich im November in Erfüllung. Ich durfte vor dem Qualifikationsspiel Deutschland Zypern zum nicht-öffentlichen Training nach Barsinghausen kommen. Wir mussten uns erst anmelden, und nach dem Check durch die Security waren wir endlich im Sporthotel. Leider reiste Schweini gerade ab, da er sich verletzt hatte. Wir wurden sehr nett von Oliver Bierhoff begrüßt. Nach einer Kaffeepause ging es zum Trainingsplatz. Was für ein Erlebnis. Die Nationalspieler haben ein Super-Training durchgeführt. Für mich als Torwart war es vor allem imponierend, wie beweglich Lehmann, Hildebrandt und Enke sind. glück auf 4/

6 HOLDING Aus der Praxis für die Praxis Begeistert hat uns die Offenheit GISMA Interview mit Absolvent (MBA-Studiengang) Benjamin Schlosser GISMA Fallstudien helfen Nachwuchsmanagern, später die richtigen Entscheidungen zu treffen. rau ist alle Theorie wusste Gschon Johann Wolfgang von Goethe. Und daran hat sich in den vergangenen 200 Jahren nichts geändert. Geändert hat sich allerdings der Weg, wie Theorie einfach vermittelt werden kann: mit Erfahrungen aus der Praxis. Und damit der Managementnachwuchs an der GISMA Business School in Hannover die Praxis am eigenen Leibe erfahren kann, setzt sie auf sogenannte Case Studies (Fallstudien). Die Studenten bekommen während ihres MBA-Studiums viele solcher Fälle vorgelegt erstellt von Business Schools in Kooperation mit Unternehmen auf der ganzen Welt. Die meisten steuert die Harvard Business School in den USA bei. In diesem Jahr hat die GISMA erstmals eine Fallstudie eingesetzt, die Bezug zur Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe hat: der Fall Walter Hundhausen. Entwickelt wurde sie im letzten Jahr gemeinsam von Prof. Dr. Kenneth F. Harling, Dr. Ulf Achenbach (GMH- Holding-Mitarbeiter und GISMA- Absolvent) und der GISMA. Thema: die Entwicklung und strategische Neuausrichtung der Gießerei zu Beginn des neuen Jahrtausends. Entsprechend mussten sich die Studenten mit der damaligen Wirtschaftslage und dem deutschen Arbeitsmarkt auseinandersetzen. Dazu gehören auch die Herausforderungen, denen sich ein typisch mittelständisches Unternehmen in dieser Zeit stellen musste: Wirtschaftsflaute und Überalterung der Gesellschaft. Mitte 2004 war das Unternehmen, so Prof. Dr. Kenneth F. Harling, an einem kritischen Punkt. Man musste entscheiden, ob und wie es leben kann. Erwartet wurde für das laufende Geschäftsjahr 2004 bei etwa 120 Mio. Euro Umsatz und einer Produktion von Tonnen Guss erneut ein hoher Verlust obwohl Management und Belegschaft in den vergangenen Jahren kontinuierlich und hart an der Performance gearbeitet hatten. Es ging um Sein oder Nicht-Sein, wie Dr. Ulf Achenbach betont: Trotz steigender Absatzmengen, Steigerung der Produktivität der Fertigung und Zugeständnissen der Belegschaft konnte der Break-even nicht erreicht werden. Die Geschäftsführung hatte zu entscheiden, ob es möglich ist, das Unternehmen zu restrukturieren oder wenn nicht, zu verkaufen oder zu schließen. Die Studenten des MBA-Jahrgangs 2007 haben die Fallstudie bereits bearbeitet. Sie standen vor derselben Aufgabe wie die damalige Führungsebene des Unternehmens wussten aber nicht, welchen Lösungsweg sie eingeschlagen hatte. Umso erstaunlicher war das Ergebnis: Aufgrund ihrer Analyse haben sie dieselbe Strategie entwickelt wie seinerzeit die Georgsmarienhütte-Tochter: Reduzierung der Break-even-Menge und Verbesserung des Produktfolios bei gleichzeitiger Erhöhung der Profitabilität. Ein besonderes Highlight für die MBA-Studenten war, dass sie mit Dr. Achenbach über den Fall Walter Hundhausen persönlich diskutieren konnten, da er im Rahmen der Strategie-Vorlesungen an der GISMA die Fallstudie unterrichtete. Zudem lernten sie bei einem Werksrundgang Gießerei, Formanlage, Kernmacherei und übrige Produktionsbereiche der Gießerei kennen. Nicht nur der Besuch trug dazu bei, die Problemlage noch realistischer zu vermitteln. Dr. Annegret Zurawski, Akademische Direktorin der GISMA Business School: Besonders realitätsnah wurde die Fallstudie dadurch, dass der Co- Autor viele Details zu Prozessabläufen und Kosten verwendet hat. Dadurch fühlten sich die Studenten wirklich wie Mitarbeiter des Unternehmens. Andere Fälle bleiben da leider oft viel weiter an der Oberfläche. Walter Hundhausen ist die erste Fallstudie, die die GISMA selbst veröffentlicht hat und auch anderen Business Schools für den Unterricht zur Verfügung stellt. Da es bislang nicht viele Fallstudien über deutsche Unternehmen gibt, ist man in Hannover sicher: Die Fallstudie wird der GISMA auch zu mehr Renommee in der Welt der Business Schools verhelfen. Marcus Wolf Fruchtbare Partnerschaft Mit der GMH-Gruppe arbeitet die GISMA schon sehr lange zusammen. Seit ihrer Gründung nehmen jedes Jahr Mitarbeiter der Gruppe an Studiengängen der GISMA sowohl im Vollzeit- als auch im Executive-MBA- Programm teil. Zudem erweitern Führungskräfte in Seminaren, die die GISMA speziell auf die Georgsmarienhütte zuschneidert, ihr Wissen in den Bereichen Strategie, Führungsverhalten und Change Management. Vor allem die GISMA-Vollzeit-Studenten haben über Unternehmensbesuche und Studienprojekte einen guten Kontakt zur Georgsmarienhütte fand das jährliche Ehemaligen-Treffen der GISMA in Osnabrück und bei der GMHütte statt, unterstützt von der GMH-Holding. Mit Beiträgen aus dem eigenen Berufsfeld zum Beispiel der Fallstudie Walter Hundhausen wollen GISMA-Absolventen zudem versuchen, für die nachfolgenden Studenten das Lernen vielfältiger und interessanter, aber auch aktuell und praxisnah zu gestalten. INTERVIEW glück auf: Herr Schlosser, als Absolvent des letzten MBA-Jahrganges haben Sie ebenfalls die Walter Hundhausen -Fallstudie bearbeitet. Wie bewerten Sie solche Studien generell und wie den Fall Hundhausen? Benjamin Schlosser: Die Fallstudien-Methode ermöglicht uns Studenten, relativ realistische betriebliche Entscheidungssituationen durchzuspielen, so als wären wir selber Mitglieder der Geschäftsführung. Gerade der Walter Hundhausen -Fall war besonders komplex und wies viele interessante Facetten auf. Was meinen Sie mit Facetten? Schlosser: Wir mussten nicht nur die rein wirtschaftlichen Daten verstehen. Zu bewerten waren auch das Unternehmen im Umfeld seiner Firmengeschichte, die handelnden Parteien darunter besonders die Mitarbeiter und die Wirtschaftslage im Jahr Was unterschied das Fallbeispiel von den anderen im MBA-Programm? Schlosser: Dass es im deutschen Umfeld spielt mit einer real existierenden Firma des Mittelstandes. Hinzu kam, dass wir von Ulf Achenbach unterrichtet wurden, glück auf: Herr Klaas, als Geschäftsführer der Walter Hundhausen GmbH waren Sie anfangs des neuen Jahrtausends mit den Problemen des Unternehmens konfrontiert und gehörten zu denjenigen, die zukunftsweisende Entscheidungen für die Gießerei treffen mussten. Wie war die Ausgangslage? Norbert Klaas: Die Entwicklung des Unternehmens war damals geprägt durch einen erheblichen Mengenanstieg bei gleichzeitigem Verfall der Erlöse und der Deckungsbeiträge. Diese Preis-Mengen-Strategie führte zu einer Überauslastung der vorhandenen Kernkapazitäten ohne Reduzierung der Stückkosten. Erforderliche Investitionen in eine Modernisierung der Anlagentechnik wurden bis dahin nicht getätigt. Gleichzeitig waren die Rohstoffpreise erheblich gestiegen, für die man keine ausreichenden Materialteuerungszuschläge mit den Kunden vereinbart hatte. Dies alles führte 2004 zu einem Ergebnisverlust von über 6 Mio. Euro. Wie sind Sie damals die wirtschaftlichen Probleme angegangen? Klaas: Nach andauernden Verlusten hat man 2003 unter Mithilfe einer Unternehmensberatung eine Strategie erarbeitet, die Ansatzpunkte aufzeigen sollte, unsere wirtschaftliche Lage langfristig zu verbessern. Entschieden wurde, im Kern Folgendes umzusetzen: eine radikale Marktbearbeitung dem Co-Autor der Fallstudie und Mitarbeiter der GMH-Holding. Er hat zusätzliche Branchen-Infos und die Philosophie der Unternehmensgruppe eingebracht was authentische und praxisorientierte Diskussionen nach sich zog. Wissen Sie, wie es mit Walter Hundhausen tatsächlich weiterging? Schlosser: Ja, und das war ein ganz besonderer Effekt dieser Fallstudie. Acht Studenten wurden eingeladen, ihre Lösungsansätze mit dem Management von Walter Hundhausen zu diskutieren. Zudem konnten wir lernen, wie die richtigen Profis das Problem gelöst hatten, und uns bei einer Werkführung davon überzeugen, wie die Strategie umgesetzt worden war. Ein erfreuliches Resultat GISMA Interview mit Norbert Klaas INTERVIEW Benjamin Schlosser (GISMA-Absolvent) Norbert Klaas, Geschäftsführer Walter Hundhausen GmbH mit Anpassung von Materialteuerungszuschlägen und Produktselektion interne Maßnahmen zur Verbesserung der Kostensituation und der Organisationsstrukturen Technologie und Investitionskonzept zur Verbesserung der Produktivität. Wie bewerten Sie diese Entscheidungen rückblickend? Klaas: Dass sie richtig waren. Das bestätigen uns heute unsere gute Markpositionierung und unsere stabilen Unternehmenszahlen. Wie entstand die Idee, Ihren Fall als Case Study für die GISMA zu nutzen? Klaas: Im Gespräch mit Dr. Ulf Achenbach. Wir fragten uns: Sehen Außenstehende, die keinerlei Beziehungen zur Gießereibranche Begeistert haben uns dabei die Offenheit des Managements und die Stringenz, mit der die strategische Neu-Ausrichtung seit 2004 bis heute betrieben wird. Ein besonderes Highlight war natürlich auch das Zusammentreffen mit Herrn van Hüllen, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der GMH-Gruppe. Er hat uns an seinem Marktverständnis und seiner Berufserfahrung teilhaben lassen. Kannten Sie und Ihre Kommilitonen Hundhausen eigentlich vorher? Schlosser: Nein, aber in unserer Wahrnehmung ist da ein attraktives Bild entstanden auch von der gesamten GMH-Gruppe. Dadurch wurde sie für viele Studenten ein interessanter potenzieller Arbeitgeber. Ich weiß, dass sich einige direkt bei Walter Hundhausen oder bei der Holding beworben haben. Was machen Sie nun nach der GISMA beruflich? Schlosser: Die Case Studies allen voran der Walter-Hundhausen - Fall haben mich so sehr fasziniert, dass ich mich entschieden habe, als Strategieberater bei einer namhaften internationalen Unternehmensberatung in Hannover anzufangen. Vielen Dank für das Gespräch. haben, die das Unternehmen und dessen Abläufe in keiner Weise kennen, die Unternehmensproblematik ähnlich? Kann man nur anhand von Zahlenwerken und Beschreibungen eine strategische Ausrichtung definieren? Werden unsere strategischen Maßnahmen von externen Beobachtern bestätigt auch wenn sie unsere Strategie nicht kennen? Wir dachten: ein hervorragendes Lehrbeispiel für die GISMA-Studenten. Der Hundhausen-Case war geboren. Der letzte MBA-Jahrgang hat als Erster diese Fallstudie bearbeitet. Hat Sie das Resultat überrascht? Klaas: Das Resultat war sehr erfreulich und zufriedenstellend für beide Seiten. Die Studenten haben ihre Ergebnisse ja am 18. Mai 2007 in Schwerte präsentiert und sahen erstmals eine Gießerei überhaupt von innen und damit die Gießerei, die sie strategisch beurteilt hatten. Umso spannender das Ergebnis: Ihre Beurteilung der wirtschaftlichen Lage und ihre Lösungsansätze zur strategischen Neuausrichtung deckten sich in allen wesentlichen Punkten mit unserer eigenen Strategie. Unterstützen Sie weitere Fallstudien? Klaas: Das werden wir gerne. Dabei interessiert uns aber nicht nur die Arbeit weiterer GISMA-Absolventen am Walter Hundhausen -Fall. Mit dem Kupolofen haben wir den zweiten Schritt der strategischen Neuausrichtung eingeleitet. Daher haben wir bereits Interesse an einem zweiten Case über unser Unternehmen nach aktuellem Stand angemeldet. Mal sehen, ob die Studenten dann unsere Entscheidungen wieder bestätigen. Vielen Dank für das Gespräch. glück auf 4/

7 STAHL Stahlverarbeitung: Stahlerzeugung: Ge orgs ma ri en hüt te GmbH Stahl werk Bous GmbH Blankstahl: GMH Blank stahl GmbH J. A. Bäu er le GmbH & Co. KG SAW Blank stahl GmbH Heinrich Geissler GmbH Blankstahlwerk WISTA Stahlhandel Witten GmbH Stahl Ju den burg GmbH VTK Krieg lach GmbH Um form tech nik Bäu er le GmbH Mannstaedt GmbH IRON-MAN stärkt Schleifpower GMHütte Zweiter halbautomatischer Putzmanipulator komplettiert Putzlinie und beschert dem Finalbetrieb einen weiteren ergonomischen Arbeitsplatz. Marco Griese im Steuerstand des neuen IRON-MAN Er ist stark, leistungsfähig, schnell, präzise und vor allem auch leicht zu bedienen: der IRON- MAN am Putzstand 1 im Finalbetrieb Halb zeug. Seit er vor vielen Monaten eingestellt wurde, hat er sich bestens bewährt. Jetzt wurde auch die 2. Putzlinie mit einem halbautomatischen Putzmanipulator ausgestattet. Dort hatte man noch bis vor einigen Wochen Halbzeugvierkant und dickes Rund mit handgeführten Turboschleifern nachbearbeitet wobei aufgrund der Platzverhältnisse nur ein einziger Mitarbeiter mit dem Turboschleifer hantieren konnte. BKK DER PARTNER Reife(n)- prüfung Sind Ganzjahresreifen wintertauglich? Braucht man wirk lich noch Winterreifen? Experten warnen: Es muss nicht erst schneien oder frieren, bis Winterreifen gefragt sind. Schon bei Temperaturen unterhalb von sieben Grad plus sind sie jedem Ganzjahresreifen in puncto Sicherheit überlegen. Auch wenn die Winter in Deutschland in der Regel nicht mehr ganz so kalt sind wie früher, bieten die Winter reifen immer noch annähernd an jedem zweiten Tag die besten Fahreigenschaften. Daran ändern selbst Ganzjahresreifen mit geschütztem Schneeflockenzeichen nichts (die wintertauglicher als Reifen mit herkömmlicher M+S-Kennzeichnung sind). Bei Sommer- und Winterreifen sind unter anderem Lamellen und Kautschukmischung auf das jeweilige Wetter zugeschnitten. Ein Ganzjahresreifen ist immer ein Kompromiss. Fazit: Wer optimale Sicherheit will, muss sich der Jahreszeit anpassen. Christian Kluge Foto: Vera Loose Jetzt hat dort der IRON-MAN II seinen Dienst angetreten. Wie im IRON-MAN I sitzt der Bediener in einer klimatisierten Kabine und steuert über einen Meisterarm den am Außenarm befindlichen Turboschleifer und somit den Schleifprozess. Eine ausgeklügelte Mechanik, kombiniert mit modernster Elektronik, hilft, die Schleifeinheit punktgenau an den Fehler zu führen und ihn mühelos zu beseitigen. Um den IRON-MAN II zu installieren, musste die Putzstrecke II nur kurzzeitig für Anpassungsarbeiten außer Betrieb gehen. Natürlich ist auch diese Strecke jetzt Teil Bereits seit über einem halben Jahr verhandeln die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) und die Deutsche Bahn AG (DB) über einen Tarifvertrag. Nach wiederholt abgebrochenen Einigungsgesprächen kam es am 8. November erstmals zu einem Lokführer-Streik, der auch den Güterverkehr betraf. Die GMHütte hatte bereits im Vorfeld Vorsorge getroffen und einen Tag zuvor den Bahnversand komplett auf Lkw-Verladung umgestellt. Denn da der Transport zu den Kunden zum Teil zwei bis drei Tage dauert, wollte niemand riskieren, dass es zu Transportverzögerungen auf unbestimmte Zeit kommt. Als großer Vorteil erwies sich die relativ kurze Distanz zur Rohstoff Recycling Osnabrück, dem Hauptschrottversorger des E-Ofens der GMHütte. Der Rohstoff-Nachschub war dadurch relativ sicher. Denn die Transporte führen dort in Osnabrück stationierte Rangierlokführer durch Arbeitnehmer, die zum größten Teil nicht in der GDL organisiert sind. des Sicherheitskonzeptes der Finalbetriebe und mit entsprechenden Schutzeinrichtungen versehen. Klar abgetrennt, bildet sie einen klaren Kontrast zu anderen Anlagen, wobei sich die komplette Linie als Fertigungsinsel deutlich erkennbar abhebt. Die Investition hat also das gesamte Bild des Finalbetriebes Halbzeug nochmals deutlich aufgewertet und dem Werk eine leistungsfähige Putzlinie sowie moderne und ergonomische Arbeitsplätze beschert. hgr Das putzt ungemein An den Putzständen wird Halbzeugvierkant und dickes Rund nachbearbeitet. Die Linien sind so aufgebaut, dass über eine Vereinzelung und einen Zuführrollgang die Stäbe dem Putzer zugeführt werden. Das Putzen selbst ist ein Vorgang, bei dem mit Turboschleifern und Schruppscheiben Oberflächen-Ungänzen und Risse im Rahmen der Kundentoleranz ausgeschliffen werden. Der so nachgearbeitete Stab wird dann visuel l beurteilt und bei Gutbefund der Gutmenge zugeführt. Der gesamte Prozess verbessert damit signifikant das Ausbringen. Wenn ihr starker Arm es will GMHütte... stehen bekanntlich alle Räder still. Bahnstreik konnte Stahlwerk wenig anhaben. Die Umstellung der Verladung von der Schiene auf die Straße hatte dennoch weitreichende Konsequenzen: Anstatt etwa 100 Lkw wie bisher mussten jetzt pro Tag abgefertigt werden. Ein Teil des damit verbundenen Mehraufwandes konnte man kompensieren, weil die Waggonverladung entfiel. Dennoch: Den Mitarbeitern wurde jede Menge logistisches Geschick, Feingefühl im Gespräch mit den Kunden und eine effiziente Organisation der Verlademannschaften abverlangt. Die Werkseisenbahn hatte auch den Betrieb der Ostlok eingestellt. Sie ist in normalen Zeiten für das Waggonhandling in der Verladung zuständig. So nutzte man dort wie auch in der Güterabfertigung und im Bahnhof die Streiktage, um Urlaubstage abzubauen. Am 13. November beschloss die GDL den nächsten Streik. Durch Erfahrung bestens vorbereitet, konnte auch diese Aktion der Hütte nichts anhaben. Und jetzt herrscht bis Ende Januar erst einmal Waffenstillstand. hu Alles sicher. Die Umspannanlage der GMHütte wurde im Oktober mit einem weiteren Netzversorgungstransformator verstärkt (siehe Foto). Er erhöht die Anschlussleistung der Umspannanlage um erforderliche 40 MVA. Seit seiner Inbetriebnahme Anfang September stehen damit dem gesamten Werk 240 MVA Anschlussleistung zur Verfügung. Dadurch ist die Energieversorgung für die kommenden Investitionen gesichert. Für die Montage des Transformators, der ein Gesamtgewicht von 70 t auf die Waage bringt, musste die Werkstraße für acht Stunden gesperrt werden. Raimund Laermann Alles neu. Foto: Vera Loose Das Arbeitsumfeld der Finalbetriebe Gütesicherung der GMHütte hat an Qualität gewonnen. Grund dafür ist die Renovierung der Koordinationsräume (Abarbeitung und Rückmeldung der auf Verwechselungsfreiheit zu prüfenden Aufträge), einer kleinen Werkstatt für Wartungs- und Reparaturarbeiten der Prüfgeräte sowie einer Ecke für Test-, Schulungs- und Unterweisungszwecke. Mit großem Eifer übernahmen die Kollegen selbst die Renovierung, und die Betriebsleitung kümmerte sich um die komplette Büro- und Werkstattausstattung. Die Räumlichkeiten, die gerade auch bei Auditierungen gerne aufgesucht werden, sind jetzt höchst präsentabel. Und dass sich die Kollegen ebenfalls über ihr neues Arbeitsumfeld freuen, zeigen (von links nach rechts) Dirk Hömske, Michael Ogallar-Martin und Dieter Hömske. hgr Telegen. Foto: Ralf Kübeck Seit Anfang 2007 ist bei der GMHütte die Betriebsvereinbarung vom 1. Oktober 2006 über Arbeitsund Lebensarbeitszeitkonten in Kraft. Wie das Modell in der Praxis funk - tioniert, wollte auch der Fernsehsender n-tv für seine Themenwoche Altersvorsorge wissen. Aus diesem Grund war am 25. November ein n-tv-team vor Ort, um einen Beitrag zu drehen. Vor laufender Kamera zum Thema befragt wurden Ute Trautmann (Stahlwerk) und Christian Rinklake (Walzwerk) als Anwender der Regelung sowie Roger Meurer hier umringt von Kameramann und Tontechniker, der die Betriebsvereinbarung wesentlich mitgestaltet hat. hg glück auf 4/

8 STAHL Ein Herz für den Stahl Gröditz Frank Treppschuh wurde zum Ehrenmitglied des Stahlwerksausschusses des Stahlinstitutes VDEh ernannt. Er ist ein Urgestein unserer Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe sein Herz schlägt für den Stahl: Frank Treppschuh. Er ist nicht allein den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Georgsmarienhütte und Gröditz bekannt, sondern gilt weit über unsere Unternehmensgrenzen hinaus als sympathisches Original der Stahlbranche. Jetzt wurde sein Engagement für unseren Werkstoff gewürdigt. Anfang November wurde Treppschuh anlässlich der STAHL 2007 zum Ehrenmitglied des Stahlwerksausschusses des Stahlinstitutes VDEh ernannt. Und wirklich: Treppschuhs Lebenslauf ist fest verbunden mit dem Werkstoff. Geboren am 10. Juli 1941 in Krefeld, wuchs er in einer Stahlwerkerfamilie auf. Nach dem Studium der Hüttentechnik an der Staatlichen Ingenieur-Schule für Maschinenwesen in Duisburg beginnt er 1966 bei den Klöckner-Werken in Osnabrück zunächst als Schichtassistent im Schmelzbetrieb. Später wird er stellvertretender Betriebsleiter, 1982 schließlich Leiter des Elektrostahlwerks kommt er als Betriebsleiter im Stahlwerk nach Georgsmarienhütte wird er Leiter für das gesamte KS-Stahlwerk und ist zuständig für Schmelzbetrieb und Pfannenmetallurgie. Den Wechsel vom Konverterbetrieb auf das Elektrolichtbogenofen-Verfahren bei der Georgsmarienhütte GmbH 1994 hat er maßgeblich mitgestaltet. Der Umbau des Stahlwerkes in nur sechs Wochen Stillstand und der erfolgreiche Anlauf des E-Ofens sind maßgeblich sein Werk. Treppschuh ist dabei derart in diese Aufgabe vertieft, dass ihm schon nachgesagt wird, er habe ein Feldbett neben dem Ofen stehen Auch sonst erinnern sich die Kolleginnen und Kollegen gerne an seine Zeit in Georgsmarienhütte. Noch heute stellt man sich die Frage, wie er wohl ohne seinen Helm mit dem Visier und den Micky-Maus-Ohren aussieht. Seit 2004 hat Frank Treppschuh seinen Wirkungsbereich ins sächsische Gröditz verlegt. Als Geschäftsführer Technik ist er im Gröditzer Stahl- und Schmiedewerk aktiv. Auf sein immenses Fachwissen setzen aber nicht nur die Kollegen am Standort Gröditz, sondern auch andere Unternehmen der Gruppe. Neben seinen Sonderaufgaben im Bereich Technologie/ Metallurgie in der Unternehmensgruppe ist er heute darüber hinaus Mitglied der Leitung des Geschäftsbereichs Freiformschmiede. In Gröditz schaut er jeden Morgen, wenn er vor Ort ist, nach dem Rechten. Jeder kennt den großen bärtigen Mann mit der tiefen Stimme, der roten Jacke, den Stiefeln Foto: Ina Klix und dem Helm mit den Antennen. Immer auf Empfang immer am Ball: So könnte seine Devise lauten. Selbst wenn er mittags seinen Salat vor sich hat, liest und studiert er nebenbei noch Unterlagen oder Fachbeiträge. Unermüdlich zeigt er sich bei den Aufräumtagen und legt Hand an manches Werkzeug. Gern empfehlen die Gröditzer Frank Treppschuh als idealen Begleiter für Betriebsbesichtigungen. Mehr aus Spaß stellen sie den Besuchern dann die Frage: Die kurze oder die lange Tour? denn die große Runde kann schon einmal vier Stunden dauern. Aber langweilig wird es dabei nie. So mancher Besucher kommt sichtlich erschöpft, aber völlig begeistert zurück und die Begeisterung gilt nicht nur den Aggregaten oder Produkten, sondern auch seiner Art und Weise der Führung und des Erzählens. Anders ausgedrückt: Das Wissen und die Erfahrung von Frank Treppschuh beeindrucken jedermann. Nicht allein auf diesen Werksführungen für Besucher findet Treppschuh die richtigen Worte: Er ist an den Menschen interessiert und hat für die Mitarbeiter immer ein offenes Ohr und einen freundlichen Spruch auf den Lippen. Im vergangenen Jahr feierte er seinen 65. Geburtstag. Zum Ende dieses Jahres wird er aus der Geschäftsführung in Gröditz ausscheiden. Für die Unternehmensgruppe bleibt er aber noch weiter aktiv. So zum Beispiel als eifriger Autor für die glück auf. Wenn es seine Zeit erlaubt, greift er gern selbst zum Stift und zur Kamera oder aber er liefert die Ideen für spannende Artikel. Zwar hat Frank Treppschuh sein Herz dem Stahl verschrieben, doch hat für ihn die Familie gleich nach dem E-Ofen den höchsten Stellenwert: Bei seiner Frau, seinen sieben Kindern und seinen vielen tierischen Freunden verbringt er gerne seine Freizeit. Sein Hobby, das Fotografieren, führt ihn regelmäßig auf den Weg hinaus in die Natur. Besonders gerne fotografiert er Vögel oder wilde Orchideen sei es im Landkreis Osnabrück oder rund um Gröditz. Musikalisch ist Jazz für ihn das Größte. Wir gratulieren Frank Treppschuh zur verdienten Auszeichnung und sind unabhängig davon stolz und dankbar, ihn bei uns zu haben. Glückauf Frank Treppschuh! Peter van Hüllen und Dr. Michael Schiller Stahl-ABC für Schüler buchstabiert GMHütte Die fünfte WiKi-Club-Veranstaltung brachte jungen Zuhörern näher, wie Stahl produziert wird. ie kommt Milch in die Kuh? W Wie entsteht Spielzeug? Wieso kostet 1 Lolly 10 Cent? Und weshalb können wir von Schokolade nicht genug kriegen? Mit diesen Themen hatten sich die vier ersten WiKi-Club-Treffen befasst. Beim fünften ging es um die Frage: Wie wird Stahl erzeugt? Aber wie erklärt man 8- bis 12-jähri gen Grundschülern dieses komplexe Verfahren, wenn sie aus Sicherheitsgründen das Stahlwerk nicht betreten dürfen? Vor diesem Problem stand Dr. Henning Schliephake, Geschäftsführer Technik der GMHütte. Denn er hatte sich dazu bereit erklärt, im WiKi-Club rund 250 Kindern die Stahlerzeugung zu erläutern. Wir haben lange überlegt, wie wir Kindern die komplizierten Abläufe näher bringen können, so Dr. Schliephake. Geholfen habe letztlich das Malbuch Vom Schrott zum Stahl, das die GMHütte aus Anlass ihres 150-jährigen Geburtstags letztes Jahr herausgegeben hatte. Hier wird in einfachen Bildern und mit guten Erklärungen den Kleinen die Fertigung erläutert. Um dann aber doch noch den E- Ofen in Aktion zeigen, haben sich Dr. Henning Schliephake umringt von wissbegierigen Schülerinnen und Schülern beim WiKi-Club-Treffen WiKi-Club Nicht nur aus Georgsmarienhütte, sondern inzwischen schon aus dem gesamten Südkreis kommen die 8- bis 12-jährigen Grundschüler, um im WiKi-Club viermal im Jahr von Professoren aus der Praxis komplizierte Themen einleuchtend erklärt zu bekommen. Zum Hörsaal umfunktioniert wird jeweils der Ratssitzungssaal des Rathauses der Stadt Georgsmarienhütte. Dieses Mal ging es um die Stahlerzeugung bei der GMHütte. die Organisatoren etwas Besonderes einfallen lassen. Gleich zweimal gab es eine Live-Schaltung direkt in das Stahlwerk: einmal in die Schrotthalle und einmal vor den E-Ofen. Dort erklärte dann Stahlwerksleiter Michael Jünemann, wie die großen Transportbehälter mit Schrott gefüllt werden oder der Abstich am E-Ofen erfolgt. Die Kinder dankten für Vortrag und Live-Schaltung mit angestrengter Aufmerksamkeit und Applaus. Sie haben jetzt einen Eindruck davon, wie die GMHütte Stahl erzeugt und können alles noch einmal nachlesen. Denn zum Abschluss haben Azubis des Werkes das Malbuch an alle verteilt. bmz glück auf 4/

9 STAHL American Way of Life GMHütte In den USA ist so manches anders als in Deutschland sowohl bei der sozialen Absicherung als auch bei der Gewerkschaftsarbeit. Auf Einladung der amerikanischen Stahlgewerkschaft USW (United Steelworkers) besuchte eine Delegation der IG Metall die Vereinigten Staaten, darunter Wilfried Brandebusemeyer, Betriebsratsvorsitzender der GM- Hütte. Zu diesem Besuch gehörte auch ein Informations- und Gedankenaustausch in Cleveland (Ohio) über die Be rufs bildung, den demografischen Wandel, Tarifverträge und Rentenreform. Hier berichtet Wilfried Brandebusemeyer, welche Erfahrungen er sammeln konnte: Ist das Dein Bein? Nein, ich trage meine Schutzkleidung! Schutzkleidung? Aber sicher! Vor dem Hauptquartier der United Steelworkers of America (von links): Norbert Kalwa (Betriebsratsmitglied ThyssenKrupp Nirosta Krefeld), Wilfried Brandebusemeyer und Bernhard Heise (Betriebsratsvorsitzender Gebrüder Gienanth-Eisenberg GmbH). Die amerikanische Stahlindustrie hat in den 80er Jahren mehr unter der weltweiten Stahlkrise gelitten als die deutsche Stahlindustrie. Ganze Stahlstandorte wurden geschlossen. Nur durch die Initiative der Gewerkschaft United Steelworkers und der ehemaligen Stahlarbeiter wurden die Stahlwerke 2001 bis 2002 wieder hochgefahren, sodass heute von über Stahlarbeitern eine Anstellung gefunden haben. Unter dieser Situation hat die amerikanische Stahlindustrie sehr gelitten. Der demografische Wandel ist zurzeit das größte Problem. Bei der Besichtigung des Stahlwerkes Burns-Harber wurde uns mitgeteilt, dass das Durchschnittsalter der Belegschaft bei über 55 Jahren liegt. Im Jahr 2008 gehen von Mitarbeitern in Rente unvorstellbar. Noch eine Besonderheit: Die Ausbildung der Kollegen liegt in der Hand der Gewerkschaft. Das Unternehmen zahlt pro geleistete Stunde 15 Cent an die Gewerkschaft. Die USW-Schulungszentren sind auf dem neuesten Stand der Technik, aber wie es möglich ist, einen Kollegen innerhalb von Wochen zum Mechaniker und Elektriker auszubilden, bleibt schon erstaunlich. Die USW hat ein Projekt zur Karriereentwicklung gestartet. Das sind Schulungsmaßnahmen, die nicht auf das Werk bezogen sind. Stahlarbeiter erwerben dabei in ihrer Freizeit Zusatzqualifikationen für die Zeit nach dem Ausscheiden aus dem Stahlwerk. Sie werden geschult, um sich ein zweites Standbein aufzubauen, zum Beispiel als Koch, um sich anschließend selbstständig machen zu können. Die Sozialsysteme der USA sind mit unseren nicht zu vergleichen. Über 50 Millionen Amerikaner sind nicht sozialversichert. Die Gewerkschaften der USA versuchen, dieses System zu verändern. Sie wollen zum Beispiel Krankenversicherung und Rentenversicherung so gestalten, dass die Kollegen besser geschützt sind. Dies wird aber noch ein langer, beschwerlicher Weg. Ich war das erste Mal in den USA und sehr beeindruckt. Es ist ein fantastisches Land. Alles ist bedeutend größer als bei uns. In den USA muss noch vieles geleistet werden, um den für uns selbstverständlichen Standard zu erreichen. Natürlich stand auch Kultur auf dem Programm: Die Feier zum Tag der Arbeit, eine Besichtigung der Stadt Cleveland, des Museums Rock-n-Roll Hall of Fame, der Stadt Chicago und der Besuch eines Baseballspiels. Nächstes Jahr im Herbst werden uns die amerikanischen Kolleginnen und Kollegen in Deutschland besuchen. Denn wir wollen uns zukünftig regelmäßig austauschen. Hart aber auch fair? Hier noch ein paar Fakten über die Verhältnisse in der amerikanische Stahlindustrie: Die 40-Stunden-Woche ist üblich, die 60- oder auch 70-Stunden-Woche aber keine Seltenheit. Sollarbeitszeit: Std./Jahr. Der Stundenlohn liegt zwischen 12 und 22 US-Dollar, Mehrarbeit wird mit plus Prozent vergütet. Urlaub gibt es zwischen 10 und 25 Tagen, je nach Betriebszugehörigkeit. Wer 30 Jahre im Stahlwerk gearbeitet hat, hat Anspruch auf die gesetzliche Rente. Werksrente gibt es erst, wenn der Mitarbeiter 62 Jahre alt geworden ist. Diese Renten sind allerdings aufgrund des amerikanischen Systems sehr unsicher, da das Geld in den Firmen verbleibt. Bei Insolvenz trifft es besonders diese Zahlungen. Es gibt keinen Betriebsrat, sondern sogenannte externe Betreuer, die die Tarifverträge und deren Umsetzung überwachen. Schützenswert. Nichts ist wichtiger als Gesundheit und Sicherheit. Und viele wissen die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) erst zu schätzen, wenn der Unfall bereits passiert ist. Deshalb geht die im September bei der GMHütte gestartete Aktion Trage Deine Schutzausrüstung weiter mit Plakatkampagnen, die unterschiedliche Sicherheitsaspekte thematisieren. Der Sicherheitsschuh, der als Blumentopf missbraucht wird, gehörte zur Plakatlinie Nur richtig benutzt ist sicher denn schließlich wird erst so ein (Sicherheits-) Schuh draus. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Die Plakatserie Ist das Dein Bein? will eine der möglichen Folgen fehlender Schutzkleidung ansprechen. Der letzten Lohn- und Gehaltsabrechnung lag zudem ein Handzettel bei, der drei häufig gestellte Fragen zur PSA beantwortet. Wichtiger als alle Theorie aber ist: PSA muss getragen werden. Wer noch Fragen dazu hat, kann sich gerne an die Abteilung Arbeitssicherheit wenden. Norbert Kölker Logo! Das Betriebliche Gesundheitsmanagement der GMHütte zeigt inzwischen Flagge mit einem neuen Logo. Es soll immer dann deutlich sichtbar ins Spiel kommen, wenn es um die Gesundheit der Belegschaft geht. Die Kick-off-Veranstaltung der Projektgruppe Betriebliches Gesundheitsmanagement fand bereits am 12. Juli statt. Die Gruppe wird von Roger Meurer geleitet und setzt sich aus Vertretern aller Betriebsbereiche und der BKK zusammen. Zum Auftakt wurden die Ziele des Projektes erläutert und ein anonymisierter Gesundheitsbericht in Auftrag gegeben: Die BKK soll Ausfallzeiten unter verschiedenen Aspekten analysieren und erste Anhaltspunkte für gesundheitsfördernde Maßnahmen ausfindig machen. Danach ist eine anonyme Mitarbeiterbefragung geplant. Auf dieser Datengrundlage will man dann konkrete Ansätze entwickeln, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu verbessern. Ausgangspunkt des neuen Logos war Leonardo da Vincis Studie über ästhetische bzw. natürliche Körperproportionen. Die Zeichnung gilt als Sinnbild der ganzheitlichen Betrachtung des Menschen was den Ansatz des Betrieblichen Gesundheitsmanagements passend widerspiegelt. hg Gefahr erkannt, Unfall verbannt! GMHütte Wissen, was alles schiefgehen kann Wer Arbeitsunfälle vermeiden will, muss den Blick der Mitarbeiter schärfen für das, was sie täglich umgibt: potenzielle Gefahrenquellen. Dies dachte sich auch Hans-Günter Randel, Leiter des Finalbetriebs der GMHütte und erstellte mit Unterstützung der Abteilung Arbeitssicherheit für seine Mitarbeiter Gefahrenhinweise und Sicherheitsratschläge. Die 32-seitige Broschüre enthält nicht nur die üblichen Informationen über Persönliche Schutzausrüstung, Sauberkeit und Ordnung. Sie demonstriert vor allem mit zahlreichen Fotos unfallträchtige Situationen aus dem Arbeitsalltag. Dabei wird gegenübergestellt, wie man sich besser nicht verhält ( So nicht! ) bzw. wie man der Unfallgefahr aus dem Weg geht ( So ist es richtig! ). Randel: Sinn und Zweck ist, neue Mitarbeiter und alte Hasen auf die täglichen Gefahren aufmerksam zu machen, indem sie die eine oder andere Passage in einer ruhigen Minute nachlesen. Für Vorgesetzte ist die Broschüre ein Hilfsmittel, um neue Kollegen zu unterweisen und Mitarbeitern fehlerhaftes Verhalten zu illustrieren. Zudem hilft sie in den Sommermonaten, unsere nicht wenigen Ferienarbeiter professionell auf ihren Kurzeinsatz im Finalbetrieb vorzubereiten. Selbst Laien können beim Lesen erkennen, wie gefährlich der Job im Finalbetrieb sein kann. pkm Beispielhafte Eigeninitiative: Die Broschüre wird ohne Zweifel zur Arbeitssicherheit beitragen. glück auf 4/

10 STAHL Individuelle Betreuung für hochkarätige Gäste GMHütte IISI-Teilnehmer aus Berlin machten Tagestrip zur Hütte. Nach 18 Jahren fand die 41. Jahreskonferenz des International Iron and Steel Institute (IISI) vom 7. bis 10. Oktober 2007 erneut in Deutschland statt. Vorstände und Geschäftsführungen aus 250 Mitgliedsunternehmen, darunter auch der Georgsmarienhütte Holding GmbH, diskutierten in Berlin vor dem Hintergrund einer weiter wachsenden Welt-Stahlindustrie. Themen waren unter anderem die Position der deutschen Stahlindustrie im internationalen Umfeld, die wirtschaftlichen Aussichten für die globale Stahlindustrie, Antworten auf die Herausforderung des Klimawandels und innovative Lösungen in Stahl für die Verbesserung der Ressourceneffizienz. Zu den Rednern aus Politik und Öffentlichkeit gehörte auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Gute Tradition der IISI-Jahrestagungen: Den Teilnehmern wird ermöglicht, verschiedene Stahlwerke im Gastgeberland zu besichtigen. Die Georgsmarienhütte GmbH hatte sich spontan dazu bereit erklärt, ebenfalls einen Werksbesuch anzubieten. Bereits fast ein Jahr vorher hatte man gemeinsam mit dem Ausrichter der IISI-Weltjahrestagung, der Wirtschaftsvereinigung Stahl, mit den Vorbereitungen begonnen. Relativ einfach war es, das Rahmenprogramm festzulegen, den Transfer der Gäste nach Georgsmarienhütte zu regeln oder auch das interne Besuchsprogramm vorzubereiten. Schwierig und offen dagegen blieb bis zum Schluss, wie viele die GMHütte besuchen würden. Aber selbst bei kurzfristigen Änderungen fand man flexibel schnelle Lösungen dank unkomplizierter Zusammenarbeit zwischen der GMHütte, der Wirtschaftsvereinigung Stahl und dem Senator-Reisebüro. Die Gästeliste war recht international. So hatten sich für den Werksbesuch unter anderem Hajime Bada (President & CEO JFE, Japan), Akiyoshi Morita (President Aichi Steel Corporation, Japan), André Bier Johannpeter (President Gerdau S.A., Brasilien) und Jarmo Tontering (Managing Director & CEO OVAKO, Finnland) angekündigt. Auch Max Aicher (Eigentümer u. a. der Lech-Stahlwerke) wollte sich persönlich von der Leistungsfähigkeit der Hütte überzeugen. Am Morgen des 10. Oktobers war es dann so weit. Die Gäste wurden in Berlin vom Hotel Interconti abgeholt und per Flugzeug und Bus nach Georgsmarienhütte gebracht. Während eines kurzen Frühstücksimbisses stellten Peter van Hüllen und Dr. Henning Schliephake den Besuchern die Georgsmarienhütte Holding GmbH bzw. die Georgsmarienhütte GmbH vor. Auch Dr. Jürgen Großmann war gekommen, um die Gäste persönlich zu begrüßen. Vom Stahlwerk über das Walzwerk bis hin zu Finalbetrieb und Blankbetrieb: Alle Produktionsbereiche wurden vor Ort jeweils vom entsprechenden Betriebsverantwortlichen präsentiert. Nach dem Werksrundgang nutzten die Gäste während des Mittagsessens die Möglichkeit, weitere Fragen zu stellen. Im Anschluss an die Verabschiedung traten alle die Rückreise über den Flugplatz Münster/Osnabrück an. Dr. Henning Schliephake Foto: Vera Loose Berlin Georgsmarienhütte: Teilnehmer der IISI-Weltjahrestagung nutzten die Gelegenheit, die GMHütte näher kennenzulernen. Empfangen wurden sie von Peter van Hüllen (ganz oben) und Dr. Henning Schliephake (rechte Reihe, Dritter von unten). Foto: Potthoff Alles dicht. Die schon beinahe in Vergessenheit geratene finanzielle Geburtsbeihilfe der Georgsmarienhütte (sie betrug 51 Euro) gehört der Vergangenheit an. Stattdessen dürfen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Geburt ihres Kindes über eine andere Aufmerksamkeit des Unternehmens freuen: einen GMHütte-Strampelanzug und Windelgutscheine im Gegenwert von sechs Jumbo Pack Pampers. Einmal im Monat können die Eltern ein halbes Jahr lang je einen der Gutscheine in einer der umliegenden Filialen einer großen Warenhauskette einlösen. Strampelanzug und Pampers- Gutscheine sind eine Idee der GMHütte-Arbeitsgruppe Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Diese Gruppe hat im Rahmen ihrer Arbeit bereits diverse Maßnahmen vorgeschlagen, wie man die Familienfreundlichkeit der GMHütte noch steigern könnte. Einige dieser Maßnahmen werden schon umgesetzt. Mit der Strampler- Windel-Aktion will die GMHütte auch ein Signal setzen und zeigen, dass sie sich für die Belange ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter interessiert und Familien unterstützt und zwar nicht nur ideell, sondern auch handfest und finanziell. Den ersten Strampelanzug, verbunden mit herzlichen Glückwünschen, erhielt Ende September der stolze Vater Marko Potthoff. Er ist Meister im Finalbetrieb (Produktion Stabstahl und Halbzeug) der GMHütte und zudem Mitglied der Arbeitsgruppe. Wie man sieht, hat sich sein Töchterchen Lucy köstlich über Strampelanzug und Windeln amüsiert. Wiebke Budde Ein Vereinsname im Wandel der Zeit GMHütte Ehemalige stimmen für Umbenennung. Foto: Werner Beermann Stimmten für den neuen Namen: die ehemaligen Hüttenwerks-Beschäftigten im Saal des Kolpinghauses, der bis zum letzten Platz besetzt war. Wenn es nach Johann Wolfgang von Goethe geht, sind Namen nichts als Schall und Rauch. Die Mitglieder des Vereins ehemaliger Klöckner-Mitarbeiter e. V. sahen dies allerdings anders. Denn bei einer außerordentlichen Versammlung Mitte Oktober benannte man sich in Verein ehemaliger Mitarbeiter der Georgsmarienhütte e. V. um. Hintergrund: Zunehmend mehr Vereinsmitglieder sind ehemalige Mitarbeiter der GMHütte. Auch die Satzung über die Vermögungsüberführung bei Auflösung des Vereins wurde einstimmig geändert. Anschließend informierte Arbeitsdirektor Dr. Klaus Lang die rund 200 anwesenden Vereinsmitglieder über Auftragslage und technische Neuanlagen der Hütte. Breiten Raum nahmen seine Ausführungen über die Entwicklungen bei den Werksrenten ein. Sie waren in jüngster Zeit aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage der Georgsmarienhütte nicht unbedeutend erhöht worden. Zum Schluss führte Hugo Mittelberg, ehemals Vermessungstechniker des Hüttenwerks, einen digital bearbeiteten 16-mm-Film vor, der bei den Älteren Erinnerungen wach werden ließ. Thema: der Betrieb der Seilbahn am Südhüggel (sie bestand zwischen 1927 und 1937) und der Seilbahn Holperdorp/Augustaschacht ( ). Werner Beermann glück auf 4/

11 STAHL We are family GMHütte Eine gute Vorbereitung ist das halbe Fest. Nachwuchs-Billiardäre unter sich: Jede Altersgruppe fand das passende Angebot. Fotos: Vera Loose/s Hier geht s um die Wurst fachmännisch gegrillt und gewendet von den MAGNUM- Geschäftsführern Alfred Bücker (links) und Peter Schnittfeld. Fast vollständig die Platte geputzt Sabine Wagner von der Kantine der GMHütte freut sich darüber, dass es den Gästen sichtlich gut geschmeckt hat. Reise nach Jerusalem Während sich viele Festgäste bereits Essen und Trinken schmecken lassen, warten die anderen ungeduldig darauf, dass der eine oder andere Sitzplatz frei wird. Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus: Schon Tage vorher wurden auf dem Festplatz im Oeseder Feld Zelte, Getränkestände und Würstchenbuden aufgebaut. Zuvor hatte man die Fläche sogar noch eingeebnet, und zwar mit 100 t Schlacke, die dankenswerterweise die Firma Lüdecke spendiert hatte. Anlass der Betriebsamkeit: das alljährliche Betriebsfest der GM- Hütte und der zur Unternehmensgruppe gehörenden Firmen aus der Region. Insgesamt hatten sich weit über Mitarbeiter samt Partner/-innen angemeldet viele sogar mit Kindern. Denn die Geschäftsleitung hatte entschieden, das Betriebsfest zum Familienfest zu machen und Kinder bis zu 16 Jahren mit einzuladen. Und so wurde in einem eigenen Zelt und auf dem Freigelände ein buntes Programm geboten aus Spielen, Basteln, Hüpfburg, sportlicher Betätigung und Geschicklichkeitsübungen, fein sortiert nach unterschiedlichen Altersgruppen. 800 Kinder zu beschäftigen, dazu benötigt man Erfahrung, Equipment und jede Menge guter Ideen. Die brachte Don Bosco mit ein, das Heim für katholische Jugendhilfe aus Osnabrück. Es unterstützte ebenso wie die BKK, die mit einem Luftballon-Wettbewerb und einer Torwand vertreten war, zudem die Hütte bei der Kinderbetreuung. Für die Großen wiederum gab es Buffet, Musik, Tanz und Unterhaltung mit der bekannten Musikgruppe Desperados und der Tanzgruppe Stuxx. Als weiteres bot eine Kindergruppe des Don-Bosco-Heims einen lautstarken, aber dennoch hörenswerten musikalischen Beitrag. Auch Angelika Walter steuerte Kulturelles bei. Die Malerin präsentierte einige ihrer in der Hütte entstandenen Bilder und ihr neues Buch Stahlhimmelblau. Wie es die Tradition will, agierten die Geschäftsführer natürlich wieder am Wurstgrill, und wie immer kam die Bedienung an den Theken kaum zum Luftholen. Gespräche unter Kolleginnen und Kollegen drinnen wie draußen rundeten den Familientag ab. Gut, dass das Wetter so spätsommerlich schön war. So konnten sich die kaum überschaubare Besuchermenge und der damit verbundene Geräuschpegel in und vor den Zelten besser verteilen. vl Rechts: Hand aufs Herz War je ein Betriebsfest unterhaltsamer? Die Antwort kennen (von links nach rechts) Frank und Felix Treppschuh und Hagen Steinlage.. Unten rechts: Luftikusse bei der Arbeit Kinder bereiten zusammen mit Schwester Emanuela vom Don-Bosco-Heim Luftballons vor. Viel Lärm um nichts? Falsch: die Samba-Trommel-Truppe des Don-Bosco-Heims. Sichtlich viel Vergnügen (von links nach rechts): Daniela Grave-Weber (BGG), Christian Weber, Karen Winter (Versand) und Vera Loose (GMHütte). glück auf 4/

12 STAHL AZUBI-ECKE Vertrauen ist das beste Rezept GMHütte Kennenlernseminar in Rulle bringt Azubis einander näher. Es ist Montag, der 22. Oktober. Die Auszubildenden des 1. Lehr - jahres haben sich vor der Ausbildungswerkstatt getroffen. Gleich geht es mit dem Bus zum Haus Maria Frieden in Rulle. Sinn und Zweck der Veranstaltung: Die Azubis sollen sich untereinander besser kennenlernen. Hier einige Auszüge aus dem Seminarbericht von Niklas Himker (angehender Elektroniker für Betriebstechnik) und Tina Elixmann (angehende Werkstoffprüferin): Der erste Tag stand unter dem Motto Kennenlernen. Dabei standen Übungen wie Daniel Dachdecker und Lügenbaron auf dem Programm. Ziel war es, die Namen unserer Kollegen zu lernen und uns besser einschätzen zu können Abends in die Kapelle zur Feuermeditation, um zu entspannen und über den Tag nachzudenken Am Dienstag ging es um soziale Kompetenzen und Teamwork. Bei der Übung Zickzack musste man die ganze Gruppe mit Hilfe von Baumstümpfen und zwei Holzbalken sicher ans Ziel zu bringen ohne den Boden zu berühren. Bei Schaf und Schäfer musste ein Schäfer seine blinden Schafe ins Ziel Ein aufregender Tag! Bei Teamspielen munterten wir uns am ersten Tag auf. Hier waren Teamfähigkeit und Planungsvermögen gefragt. Ein Säurefluss sollte überwunden werden. Es war besonders lustig, alle aus unserem Team auf die andere Seite zu bekommen, was erst zuletzt klappte, weil nicht immer alle rüber kamen Endlich Mittagessen. Es ist wirklich lecker! Danach etwas Freizeit. Jetzt lernten wir uns auch außerhalb der Gruppe kennen, bis es dann am Nachmittag zur nächsten Einheit kam. Was wir erwarten würden, war die Frage, die uns jetzt gestellt wurde. Eine gar nicht so einfache Frage. Wieder wurden wir in Gruppen aufgeteilt. Und mussten nun unsere eigenen Ideen präsentieren. Es folgte eine große Party mit allem, was dazugehört, mit viel Musik und Spaß eben. Fazit: Es war ein super Tag! Sebastian Niermann (angehender Bürokaufmann) Foto: Manuel Mockewitz Teamarbeit ist Trumpf: einen Säurefluss überqueren, ohne sich die Füße zu verbrennen. bringen, ohne mit ihnen zu reden. Sie mussten ihm also blindlings vertrauen Mittwochnachmittags. Kletterwald im Nettetal, um Grenzen auszutesten. Auch hier war es wichtig, seinem Partner zu vertrauen Donnerstag war Projektarbeit. Thema: Ausbildungsstrang Wir hatten sechs Stunden Zeit, um unser Projekt auszuarbeiten. Als Präsentationsform wählen konnten wir zwischen Zeitung, Video, Schwarz- Weiß-Bildern, Collage, digitalen Fotos und Leinwand Freitagmorgens haben wir in unseren Gruppen zusammen mit den Teamern die Woche bewertet und ein Abschlussgespräch geführt. Nach dem Mittagessen ging es dann nach Hause Die Woche in Rulle hat sehr viel Spaß gemacht. Wir sind zusammengewachsen und haben sehr viel über Teamarbeit gelernt, was wir in Zukunft auch anwenden wollen. Wenn um fünf der Wecker klingelt GMHütte Wie aus Schülern Azubis werden. Zehn Jahre lang pauken, zehn Jahre lang früh aufstehen und zehn Jahre lang lange Ferien. Doch irgendwann ist auch das vorbei. Diese Erfahrung mussten auch Daniel Plitzner (Auszubildender Elektroniker für Betriebstechnik) und Steffen Ortwerth (Auszubildender Elektroniker für Betriebstechnik) machen. Es begann mit Praktika in der Schule, bei denen sie herausfinden konnten, wo ihre Interessen liegen. Mit Vorbereitungen auf Vorstellungsgespräche und Eignungstests ging es weiter. Dann wurden Bewerbungen an die GMHütte geschrieben, denn sie wussten, dass sie dort die Berufe finden würden, für die sie sich entschieden hatten. Nach erfolgreichem Einstellungstest und Bewerbungsgespräch kam der Ausbildungsvertrag. Hier berichten die beiden über ihre ersten Schritte ins Berufsleben: Schnell wurde uns bewusst, was das Arbeitsleben mit sich bringt. Anstatt bis halb sieben schlafen zu können, müssen wir nun um fünf Uhr aufstehen, um pünktlich um sechs Uhr umgezogen vor der Werkbank zu stehen. Auch müssen wir unsere schönen langen Schulferien durch 30 Tage Urlaub im Jahr ersetzen. Der Weg zum Traumjob ist für einige sehr weit. Oft müssen sie viele Kilometer mit Zug und Bus zurücklegen. Und körperlich ist es für viele eine Herausforderung, stundenlang auf einem Fleck zu stehen und zu feilen. Aber auf der anderen Seite gibt es viele Aspekte, für die es sich lohnt, morgens so früh aufzustehen. Anfangs war es für uns ungewohnt, doch hier im Stahlwerk wird selbstständiges Arbeiten gefördert und gefordert, was für uns alle eine Herausforderung ist, aber dennoch sehr viel Spaß macht. Einige Aufgaben können wir nur im Team bewältigen, was den Zusammenhalt stärkt und ein angenehmes Arbeitsklima schafft. Natürlich spielt die hart erarbeitete Ausbildungsvergütung keine unwichtige Rolle. Während man als Schüler sein letztes Taschengeld zusammenkratzen musste, können wir uns jetzt auch mal öfter etwas leisten. Viele fangen mit der Ausbildung an, auf den Führerschein oder das Auto zu sparen. Die Schule ist aber noch nicht ganz vorbei. Denn ein- bis zweimal die Woche müssen wir zur Berufsschule, um uns das nötige Fachwissen anzueignen. Nach dreieinhalb Jahren Ausbildung folgt die Abschlussprüfung, in der wir unser Können unter Beweis stellen müssen. Aber auch nach der Ausbildung ist die Weiterbildung wichtig. Man kann immer weitere Schulen, Kurse und Seminare besuchen, um sein Fachwissen zu erweitern und seine Zukunft zu sichern. Zusammengefasst macht uns unsere Ausbildung bei der Georgsmarienhütte GmbH sehr viel Spaß. Und wir sind froh, den Sprung von der Schulbank zur Werkbank geschafft zu haben. Eine zündende Idee GMHütte Ein Feueranzünder aus Recyclingmaterial gibt behinderten Menschen Arbeit. Die Maschinen zur Herstellung fertigt die GMHütte. Umweltfreundliche, saubere und geruchlose Feueranzünder für Kamin und Grill wer greift nicht gerne darauf zurück? Die Ledder Werkstätten ggmbh in Tecklenburg, eine Werkstatt für behinderte Menschen, kann damit dienen. Der Anzünder erinnert ein wenig an eine Dynamitstange: Kleine Holzstücke sind von einem Pappring umgeben, mit einem Docht versehen und in Wachs getaucht. Der Clou: Bis auf den Docht sind alle Bestandteile des Anzünders Recyclingmaterialien. Das Holz ist Restholz aus der eigenen Tischlerei, die Kartonringe sind wiederverwertete WC-Papierhülsen, das Wachs stammt von gesammelten Kerzenresten. Um die Materialien für die Endmontage vorzubereiten, benötigt man Spezialmaschinen: Holzspalter und Papprollen-Schneidemaschine. Sie werden von Azubis der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte (BGG) gefertigt. Die Ledder Werkstätten sind an uns herangetreten und haben gefragt, ob wir den Holzspalter Lassen sich von einem Mitarbeiter der Ledder Werkstätten (rechts) die Herstellung der Holzstücke für den patentierten Feueranzünder demonstrieren (von links nach rechts): Werkstattgruppenleiter Nikolai Mathis, Ausbilder Wolfgang Beushausen und Auszubildender Jan-Henrick Elixmann. und die Schneidemaschine zur Vorbereitung der Materialien bauen können, berichtet Wolfgang Beushausen, der das Projekt bei der BGG begleitet. Insgesamt 60 Holzspaltmaschinen und 10 Papprollenschneidemaschinen sind bereits an die Behindertenhilfeeinrichtung ausgeliefert. Wolfgang Beushausen: Die Herstellung dieser Maschinen ist für unsere Auszubildenden wie ein Test. Denn sie sind mit dieser Aufgabe sehr realitätsnah gefordert, müssen exakt arbeiten und ein funktionierendes Produkt abliefern. Funktioniert etwas nicht, heißt es: Noch einmal machen! Klaus Schwenk von den Ledder Werkstätten weiß die Arbeit der Azubis zu schätzen: Würden wir diese Maschinen in Kleinstauflage bei einer Metallwerkstatt produzieren lassen, wären die Kosten immens. Erst der gute Preis, den die BGG macht, ermöglicht uns, die Produktion auszubauen und entsprechend Beschäftigung zu schaffen. Auf Letzteres kommt es den Ledder Werkstätten auch an. Holzspalter und Schneidemaschine sind schnell aufgebaut, brauchen wenig Platz und sorgen so für eine durchgängige Arbeit. Die Tätigkeit ergänzt somit sehr gut andere Bereiche wie Näherei oder Verpackerei, deren Dienstleistung bereits verschiedene Unternehmen nutzen. Exklusiv-Vertrieb Die Idee ist bereits 13 Jahre alt. Der Werkstattleiter des Centre Les Perce-Neige, einer Behinderteneinrichtung in der Schweiz, erfand 1994 den inzwischen patentierten und rechtlich geschützten Feueranzünder, genannt K-LUMET. In Deutschland sind ausschließlich die Ledder Werkstätten Nutzer dieses Patents und vertreiben die begehrten Anzünder exklusiv. Immer mehr Baumärkte, Geschäfte und Gärtnereien wollen die Feueranzünder in ihr Programm aufnehmen eine Nachfrage, die die Werkstätten nicht mehr decken können. Klaus Schwenk: Derzeit produzieren wir zwischen 300 und 400 Packungen in der Woche. Auf keinen Fall wollen wir unsere Behinderten überfordern. Schließlich steht die Arbeit der Menschen im Mittelpunkt und nicht der Profit. Der Nachfrage tut dies allerdings keinen Abbruch. Die Kunden bringen für diese Situation viel Verständnis auf und lassen sich auf die Warteliste setzen. Jürgen Stapelfeld glück auf 4/

13 STAHL Kein reiner Ego-Trip GMHütte Nachwuchsförderung hat einen hohen Stellenwert für die Hütte. Es muss einmal gesagt werden: Was GMHütte und Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbh (BGG) für den Nachwuchs tun, kann sich sehen lassen. Denn sie sind mit den Schulen der Region zahlreiche Kooperationen eingegangen, unterstützen diverse Projekte mit ihrem Know-how und ihrer Manpower und fördern bei Bedarf auch finanziell. Sinn und Zweck des Engagements ist es, Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufsfindung zu unterstützen oder sie im Vorfeld der Ausbildung zusätzlich zu qualifizieren. Zwei Gründe sind ausschlaggebend für dieses Engagement: Einerseits verspricht sich die GMHütte davon, geeignete Bewerber zu gewinnen. Andererseits sieht sie sich aber auch gesellschaftlich in der Pflicht, Jugendlichen den Berufsweg zu ebnen. Denn viele Aktionen kommen den Jugendlichen zugute ohne dass BGG und GMHütte davon profitieren. Die Kooperationen zum Beispiel umfassen die Mitarbeit in den Arbeitskreisen Ausbildungs- und Arbeitsplatzinitiative Osnabrück/ Osnabrücker Land (AAI), Schule Wirtschaft und Gütesiegel für Hauptschulen. Dieser Arbeitskreis der Landesschulbehörde bewertet vor allem die von den Schulen durchgeführten Projekte zum Thema Berufsorientierung. Auch mit dem Bildungswerk der niedersächsischen Wirtschaft (BNW) arbeitet man zusammen. Das Werk vermittelt Kontakte zwischen Schulen und Betrieben, führt Info-Veranstaltungen durch, organisiert Lehrerfortbildungen und ist Foto: Vera Loose In einem ihrer Projekte stellt die GMHütte Grundschulen Experimentierkästen zur Verfügung. Zusätzlicher Service: Ausbilder hier Elektroausbilder Frank Ullrich (rechts) erläutern den Lehrerinnen und Lehrern, was sich damit alles machen lässt. Ausrichter verschiedener Planspiele für Schulen. In der Berufsinformationsveranstaltung Azubis werben Azubis, die in der GMHütte-Ausbildungswerkstatt stattfindet, stellen Azubis verschiedener Firmen ihre Ausbildungsberufe vor. Am 11. Juli haben sich an dieser Ausbildungsmesse 17 Ausbildungsbetriebe aus der Region beteiligt. Bei den Berufsinfotagen verschiedener Schulen unterstützen BGG- Ausbilder und Azubis Schulen beim Bewerbungstraining, und bei den Berufspraxistagen im Rahmen des Hauptschulerlasses kommen verschiedene Hauptschulen in die Ausbildungswerkstatt und führen hier ihre Projektwochen Technik durch. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Projekten. Zum Beispiel die Mathematische Frühförderung, ein Projekt in Kooperation mit dem Institut für Kognitive Mathematik der Uni Osnabrück. Einbezogen sind Kindergärten, Grundschulen und die Realschule Georgsmarienhütte. Das Projekt beinhaltet sechs Lehrerfortbildungen und wird von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte finanziell gefördert. Bei der Patenschaft Schülerfirma Schul-Shop der Hauptschule Sophie-Scholl, Kloster Oesede begleiten kaufmännische Azubis der GMHütte die Schülerfirma bei der Buchführung. Zudem werden die Projekte Technik für Mädchen und Technik AG unterstützt. Projektleiter ist Hubert Hilmes, ehemaliger Mitarbeiter (Altersteilzeit) der GMHütte. Qualifizierung Direkt ist eine Kooperation mit Maßarbeit Landkreis Osnabrück. Die Einrichtung der Holzwerkstatt wurde von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte mitfinanziert. Teilnehmer sind Jugendliche mit Vermittlungshemmnissen. Ein anderes Gemeinschaftsprojekt mit Maßarbeit AusbildungsplatzService Süd wird ebenfalls unterstützt. Einführung in die Elektrotechnik stellt Grundschulen Elektro- Experimentierkästen zur Verfügung. Dazu gehört auch, dass Ausbilder der GMHütte Lehrerinnen und Lehrer kurz einweisen, was die Kästen alles zu bieten haben. Die BGG ist zudem zusammen mit der Stadt Georgsmarienhütte und MBN (Georgsmarienhütte) Gesellschafter der Werkstatt Metall Georgsmarienhütte. Sie stellt pro Lehrgang zwei Praktikumsplätze bereit. Neben diesen zahlreichen Koope rationen und Projekten veranstaltet man einmal im Jahr das Berufsbildungsforum Georgsmarienhütte mit ausgewiesenen Bildungsexperten. Gäste des Forums waren in diesem Jahr beispielsweise Willy Lemke, Senator für Bildung der Hansestadt Bremen, und Prof. Dr. Inge Schwank von der Universität Osnabrück. Und schließlich stellt die GM- Hütte jährlich etwa 100 Praktikumsplätze für Schüler bereit, betreut von Ausbildern und Auszubildenden. Und dass regelmäßig Betriebsbesichtigungen für Schulklassen und Lehrer/-innen durchgeführt werden oft in Verbindung mit einem Besuch der Ausbildungswerkstatt und einer Diskussion rund um das Thema Ausbildung ist auf der Hütte sowieso eine Selbstverständlichkeit. Jürgen Stapelfeld Auf Spurensuche GMHütte Stahlwerk gilt vielen als Glücksfall für Stadt und Landkreis. Die Kloster-Oeseder Seniorengruppe vor der Antonius-Kirche in Holzhausen. Die Bruchsteine zum Bau des Gotteshauses wurden 1924 nach Abbruch der ersten mechanischen Werkstatt vom damaligen Georgsmarienhütter Bergwerks- und Hüttenverein gestiftet. Ursprünglich stammen sie aus dem Steinbruch am Rehlberg und wurden 1856 über eine Seilbahn, die mitten durch den Breiten Weg der alten Kolonie führte, zum Hüttenwerk transportiert. Senioren erkundeten mit 45 ihren Vormännern Franz Schmedt und Klausjürgen Rinjes die Entwicklung der Stadt Georgsmarienhütte fachkundig geleitet von Johannes Rehm, ehemals Mitarbeiter der GMHütte und Mitglied im Stadtrat der Stadt Georgsmarienhütte. Nach Besichtigung der neuen Baugebiete in Kloster Oesede, Oesede und Holzhausen ging es zum ehemaligen Klöckner-Gelände. Dort überraschte die positive Entwicklung der 25 ha großen Industriebrache, die bereits zu gut 80 Prozent vermarktet ist. Natürlich durfte ein Besuch bei der GM - Hütte, einem der modernsten Stahlwerke Europas, ebenfalls nicht fehlen. Dort wurden den Senioren der neue Pfannen ofen und der ein Jahr alte Hubbalkenofen 63 erläutert. In der Antonius-Kirche in Holzhausen stieß man erneut auf die GMHütte. Denn 1924 hatte der damalige Georgsmarienhütter Bergwerks- und Hüttenverein die Steine der ersten mechanischen Werkstatt für den Bau der Kirche gespendet. Eine Meditation vor dem beeindruckenden Altarbild war Höhepunkt der Bildungsfahrt. Mit dem ökumenischen Choral Großer Gott, wir loben dich brachten die Senioren die Klangfülle der ehrwürdigen Kirche zur Entfaltung. Danach ging es zur Kaffeetafel im Hakeneschfelder Brauhaus Dröge. Johannes Rehm Tradition Bereits seit über 35 Jahren gibt es die Seniorengemeinschaft Kloster Oesede/Holsten-Mündrup. Angefangen hatte es 1970 mit 96 Personen auf einer Adventsfeier, aus der sich monatliche Treffen entwickelt haben. Zu den Aktivitäten zählen schon lange auch Informationsfahrten, bei denen viele Orte im Großkreis Osnabrück und darüber hinaus aufgesucht und besichtigt werden. Personalkarussell kam in Bewegung GMHütte Für beide Seiten wieder ein Gewinn Maik Frisch und Christoph Schöne mit Besuchern Sie ist fast schon zu einer Institution geworden, die keiner mehr missen möchte: die Firmenkontaktmesse Chance. Und auch bei der Ausgabe 2007 war die Georgsmarienhütte GmbH vom 24. bis 25. Oktober wieder mit einem eigenen Stand vertreten. Schließlich ist die Veranstaltung eine ideale Plattform, um die GMHütte und die Unternehmensgruppe den Studierenden als innovatives Unternehmen zu präsentieren und bereits heute auf dem Personalmarkt aktiv zu sein und gezielt Personalmarketing zu betreiben. Der akademische Nachwuchs der Fachhochschule Osnabrück nutzt immer mehr die Möglichkeit, auf der Chance erste Kontakte zu regionalen und überregionalen Unternehmen zu knüpfen. Dabei erhalten die Studierenden erste Einblicke in die Absolvierung von Praktika, Bachelor- und Masterabschlussarbeiten oder auch die Erstellung von Diplomarbeiten. 95 Unternehmen beteiligten sich an dieser Messe, die mittlerweile zu den größten Veranstaltungen dieser Art in Norddeutschland zählt. Sie wurde von der Nordwestdeutschen Akademie für wissenschaftlich-technische Weiterbildung organisiert. Die GMHütte-Mitarbeiter Maik Frische (Entwicklung) und Christoph Schöne (Personalabteilung) konnten auch dieses Jahr wieder feststellen, dass die GMHütte gut im Rennen liegt. Denn das Interesse der FH-Absolventen an deren Angeboten war groß. Christoph Schöne glück auf 4/

14 STAHL Alles wieder im Lack GMHütte Pensionäre verhalfen Industrie-Denkmälern zu neuem Glanz. Spitze. Foto: Ralf Kübeck Einen Verbesserungsvorschlag der Extraklasse lieferte Wilhelm Eckelkamp, Meister im Bereich Walzenwerkstatt. Die bislang eingesetzten 90 mm breiten Walzringe für den Präzisionswalzblock (PSB) der Walzstraße 6 wurden, wenn sie den Drehdurchmesser von 74 mm erreicht hatten, ausgebaut und verschrottet. Auf seinen Vorschlag hin werden jetzt breitere Walzringe eingesetzt, die bei bestimmten Abmessungsgruppen weiterhin für den PSB genutzt werden können. Hierdurch reduziert sich der Bedarf an Walzringen, der durch die Verkürzung der Walzzyklen vor allem auf der schweren Seite mehr und mehr zugenommen hatte. Die Kosteneinsparung für den Minderverbrauch: fast Euro im Jahr. Wilhelm Eckelkamps Idee wurde mit Euro honoriert wieder einmal eine Spitzenprämie im IdeeM. Ralf Kübeck Stolz präsentierten die Pensionäre ihre restaurierten Denkmäler. Hier stehen sie vor der Schmalspur-Dampflokomotive aus dem Baujahr 1919 (von links nach rechts): Horst Wendt, Nikolaus Schuck, Heinz Brörmann, Walter Plassmeyer, Günter Käding, Bernard Schulenburg und Dr. Klaus Lang (Arbeitsdirektor). Foto: Günter Riesenbeck Immer wieder hat die Georgsmarienhütte GmbH im Zuge von Strukturmaßnahmen nicht mehr benötigte Aggregate stillgelegt und dem Museum Villa Stahmer überlassen. So haben bisher fünf stumme Zeugen einer bewegten Industriegeschichte ihren endgültigen Platz im Außenbereich dieses Museums gefunden. Zu sehen sind das Trio-Walzgerüst der früheren Straße 4 (Baujahr 1935), eine Kühlwasserpumpe mit Gleichstromantrieb des früheren Hochofens (Baujahr 1910), der Kolben eines Gasgebläses vom früheren Hochofen, ein Mischerwagen des früheren Hochofens und eine Schmalspur-Dampflokomotive (Baujahr 1919) allesamt Zeugen der Industriegeschichte der Region. Leider waren alle Objekte mangels Wartung im Laufe der Zeit mehr oder weniger stark verrottet und unansehnlich geworden. Um sie vor ihrem endgültigen Verfall zu bewahren, startete Nikolaus Schuck, Vorsitzender der Kunstund Kulturstiftung und der Kunstschule Paletti Georgsmarienhütte, eine Hilfsaktion. Im Sommer konnte er vier tatkräftige Pensionäre des Werkes für seine Idee gewinnen, die Denkmäler zu sanieren. Die Mithelfer und die Dauer ihrer Werkszugehörigkeit: Heinz Brörmann (46 Jahre), Günter Käding (39 Jahre), Walter Plassmeyer (45 Jahre) und Bernard Schulenburg (43 Jahre). Dieses Quartett hat seitdem die stählernen Industriedenkmäler mit großem Einsatz unentgeltlich und Schritt für Schritt gesäubert und neu angestrichen. Selbst die Lokomotive, die sich in einem besonders erbärmlichen Zustand befunden hatte, erstrahlt wieder in neuem Glanz. Bei dem Austausch ganzer Maschinenteile wie z. B. des Kessels gewährte die Firma Wendt Maschinenbau Georgsmarienhütte maßgebliche Unterstützung. Die GM- Hütte hat die Renovierungs- und Sanierungsaktion mit Euro unterstützt. hg Nicht für die Schule, sondern fürs Berufsleben rechnen wir GMHütte Die Rechenkünste von Grundschülern sind arg in die Kritik geraten. Umso erfreulicher, dass es für sie eine Zwergen-Mathe-Olympiade gibt. Bescherung. Foto: Vera Loose Bei der 16. IdeeM-Verlosungsaktion gab es wieder jede Menge glücklicher Gesichter. Denn 16 der 328 Einreicher konnten attraktive Preise mit nach Hause nehmen. Insgesamt waren 479 Verbesserungsvorschläge aus den beteiligten Unternehmen GMHütte (inkl. GSG u. Blankstahl), IAG, MAGNUM, WBO, RRO und Adolf Ellermann eingegangen. Den 1. Preis einen VW Golf mussten sich Martin Niermann, Thomas Bücker und Andreas Schimmöller teilen. Der 2. Preis eine Urlaubsreise im Wert von Euro ging an Alex Reschke, der 3. Preis, ein Fahrrad, an Karl-Heinz Aßhorn. Über den 4. Preis, einen DVD-Festplattenrekorder, freute sich Martin Toeffling. Je eine Jahreskarte für den Zoo Osnabrück (5. Preis) ging an Willi Vogt, Torsten Berdelsmann, Helmut Diekmann, Michael Wolf, Torsten Hübner und Christian Brockmeyer und je ein Jahreslos der Aktion Mensch (6. Preis) an Christian Maschkötter, Guenter Bleiker, Andreas Becker und Frank Huning. Bei der Übergabe des 1. Preises (von links): Ideenmanager Ralf Kübeck, Martin Niermann, Thomas Buecker und Andreas Schimmöller. hg glück auf 4/ So viel Engagement muss belohnt werden: Die kleinen Rechenkünstler wurden zusammen mit ihren Eltern zu einer kleinen Feier in die Ausbildungswerkstatt der GMHütte eingeladen. Grundschulen aus Stadt und 38 Landkreis Osnabrück haben an der diesjährigen Zwergen-Mathe-Olympiade teilgenommen. Im ersten Teil der Olympiade besteht die Aufgabe darin, dass Schulklassen spielerisch mit Mathematik umgehen. Die Schüler sollen sich Spiele ausdenken, in denen als Teil des Spiels mathematische Aufgaben zu lösen sind. In diesem Jahr war das Thema Straßenverkehr vorgegeben. Mathematikstudenten testen dann diese Spiele und suchen die besten aus. Im zweiten Teil der Olympiade nehmen Schüler/-innen an der sogenannten Hirnsportrunde teil. Dabei treten sie gegeneinander an, um sich im schnellen Kopfrechnen zu messen. Zehn Drittklässler aus Georgsmarienhütte haben ebenfalls daran teilgenommen und einen Preis gewonnen. Die Gewinner kommen aus der Grundschule am Harderberg, der Marienschule und der Regenbogenschule. Sie alle wurden zusammen mit Lehrern und Eltern von der GM- Hütte in die Ausbildungswerkstatt eingeladen. Dort wartete auf die kleinen Mathematiker und die Gäste nicht nur eine Feier mit Saft und Süßem, sondern auch ein Einblick in die Stahlerzeugung. Zahlen sind in eurem ganzen Leben wichtige Begleiter egal welchen Beruf ihr euch aussucht. Rechnen gehört immer dazu, betonte Arbeitsdirektor Dr. Klaus Lang bei seiner Begrüßung. Auch die GMHütte achte bei ihren Auszubildenden auf gute Mathematikkenntnisse und unterstütze daher Projekte, die das Wissen rund um die Zahlen fördern. Es ist toll, wenn ihr euch schon so früh für Mathematik interessiert, denn damit könnt ihr nie früh genug anfangen, so Dr. Lang weiter. Zudem erklärte er, wie das Werk aus Schrott im E-Ofen Stahl macht und wie das heiße und flüssige Material weiterverarbeitet wird. Foto: Vera Loose Außerdem erfuhren die kleinen Zuhörer, was aus dem Stahl der Georgsmarienhütte GmbH alles hergestellt wird und wo sie den Werkstoff mit den besonderen Eigenschaften überall finden. Die Osnabrücker Zwergen-Mathe-Olympiade wurde 2001 ins Leben gerufen. Veranstaltet wird sie vom Institut für Kognitive Mathematik an der Universität Osnabrück. Die Olympiade soll auch im nächsten Jahr wieder stattfinden. Jürgen Stapelfeld

15 STAHL Aufstieg und Fall des Johann Cäsar Godeffroy Ein Hamburger Geschäftsmann investiert in das modernste Stahlwerk Deutschlands und bringt sich dabei um sein ganzes Vermögen. Für den Bau eines Hütten- bzw. Stahlwerkes ist vor allem eins notwendig: Geld. Der prominenteste und wichtigste Geldgeber für das Eisenhüttenwerk in der Nähe Osnabrücks war natürlich König Georg. Bis zu seiner schmachvollen Vertreibung durch die Preußen 1866 hat er einen erheblichen Betrag in das vaterländische Unternehmen im Dütetal investiert und damit weitere Geldgeber animiert, seinem Beispiel zu folgen. Unter den Investoren ist auch der Hamburger Geschäftsmann Johann Cäsar Godeffroy. Während Georg nur aus dem Exil verfolgen kann, wie die Hütte die Anfangsschwierigkeiten überwindet und erste Gewinne abwirft, wird Johann Cäsar Godeffroy 1868 für seinen finanziellen Einsatz mit einer Dividende von 33 Prozent belohnt. Godeffroy stammt aus einer der reichsten Familien Deutschlands. Sein Großvater hatte von einem Onkel in Niederländisch-Guyana eine Plantage mit 374 Sklaven geerbt, verkauft und das Geld erfolgreich in Überseegeschäfte investiert. Sein Vater verschiffte als Kaufmannsreeder von Kuba und Haiti Kaffee und Zucker in das nach exotischen Genüssen gierende Deutschland. Nach dessen Tod 1845 baut Sohn Johann Cäsar die Reederei zu einer der größten des Landes aus. Seine Leute treibt er zur schnellen und effektiven Arbeit mit dem Spruch Time is money an. Es ist die Zeit der Auswanderer, der Kolonialwaren, des Goldrausches. Besonders gewinnbringend ist die Fracht der Kopraschiffe. Von mehr als fünfzig Südseeinseln lässt er getrocknete und zerkleinerte Kokosnusskerne holen, aus denen in Europa Seife gemacht wird. Time is money Godeffroy gehört bald zu den reichsten und angesehensten Kaufleuten, dem auch der Staat blind vertraut. Der Duft der großen weiten Welt umgibt ihn was ihm einen tadellosen Ruf als Geschäftsmann verschafft. Übermütig und kühn, im geradezu sorglosen Vertrauen auf seine glückliche Hand, beteiligt er sich an den verschiedensten Unternehmungen. So eben auch 1856 an der Aktiengesellschaft Georgs-Marien- Bergwerks- und Hüttenverein was gewiss kein Fehler ist. König Georg steht ja selbst mit Geld aus seiner Privatschatulle Pate. Als in den 1860er Jahren das Eisenhüttenwerk endlich schwarze Zahlen schreibt, wird rasch überlegt, wie man den Gewinn noch steigern, die Ausschüttung noch größer machen könne. Das Werk stellt auf der Grundlage des schwefelarmen Hüggelerzes erstklassiges Roheisen her, das in ganz Deutschland Abnehmer findet. Vor allem Krupp in Essen ist an dem Roheisen interessiert, denn es lässt sich im Bessemer-Verfahren zu hochwertigem Stahl verarbeiten. Warum aber das gute Roheisen verkaufen? Warum nicht ein Stahlwerk bauen und es selbst verarbeiten? Die Direktoren Dr. Hermann Müller und Carl Wintzer halten dies für sinnvoll der Verwaltungsrat lehnt ab. Noch sind die schlechten Erinnerungen an den Bau des Eisenhüttenwerkes zu frisch, um erneut ein Risiko zu wagen. Diesmal steht ja kein König mit offener Privatschatulle parat. Aber immerhin werden die Direktoren beauftragt, nach Geldgebern für eine weitere Aktiengesellschaft zu suchen. Johann Cäsar Godeffroy, der schon vom Eisenhüttenwerk im Dütetal finanziell profitierte, interessiert sich und unterschreibt am 10. Juni 1867 in Bad Ems einen Vertrag. Darin verpflichtet er sich, das zur Anlage eines Stahlwerks geeignete Grundstück in der Osnabrücker Feldmark für Taler zu erwerben und weitere Geldgeber zu suchen. Weshalb Osnabrück und nicht Georgsmarienhütte? In der Chronik 150 Jahre Stahl aus GMHütte heißt es, dass trotz der guten Ertragslage den Aktionären des GMBHV die Risikobereitschaft fehlte, ein Stahlwerk in Georgsmarienhütte zu bauen, und ein Teil von ihnen daraufhin die Eisen- und Stahlwerk Osnabrück AG gründete. Godeffroy hat gute Geschäftskontakte. Bald kann die Aktiengesellschaft Eisen- und Stahlwerk zu Osnabrück gegründet werden. Auf 1 Mio. Taler wird das Grundkapital festgesetzt, von denen Taler sofort durch Aktienzeichnung akquiriert werden sollen. Godeffroy wird Aufsichtsratsvorsitzender. Das Werk wird großzügig geplant: Es sollte das erste große nach einem einheitlichen Plane entworfene Besse mer-stahlwerk in Deutschland sein (H. Müller, Der Ge orgs-marien- Bergwerks- und Hüt tenverein, Bd. 1, S. 69). Auch die Aussichten schienen glänzend zu sein, wie der Werkschronist schreibt: Das Roheisen wird nur acht Kilometer weiter südlich erzeugt, die Lage des Werkes ist verkehrstechnisch günstig und der Stahlhunger des Marktes ungebrochen. Doch wie beim 1856 gebauten Eisenhüttenwerk im Dütetal ergibt sich ein Problem nach dem anderen. Die Bauten gehen langsamer voran als geplant, Arbeitskräfte sind rar und vieles ist (mal wieder) nicht einkalkuliert worden. Aber man ist euphorisch, plant großzügig noch ein Schienenwalzwerk dazu. Die dafür nötige Geldsumme kommt diesmal als Darlehen vom Hamburger Geschäftsmann Mutzenbecher, der bis Taler bereitstellt. Alle sind zuversichtlich, der Bau des Schienenwalzwerks beginnt. Doch dann kommt der Deutsch- Französische Krieg, der Verkehrswege blockiert und Arbeitskräfte als Soldaten abzieht. Alles ist auf den Betriebsbeginn 1870 kalkuliert, aber 1871 sind wichtige Betriebsteile immer noch nicht fertig. Arbeiten müssen fremd vergeben und teuer bezahlt werden. Von der Öffentlichkeit unbemerkt, muss Godeffroys Imperium in dieser Zeit die ersten Risse bekommen haben. Er besitzt 80 Pro zent der Aktien und beginnt, Löcher mit Krediten zu stopfen. Die Norddeutsche Bank, zu deren Gründungsmitgliedern er glücklicherweise zählte, hilft ihm dabei. No money, no future Aber auch in den Jahren darauf bleibt die erwartete Dividende von 22 Prozent aus, die Stahlproduktion ist noch im Versuchsstadium. Probleme über Probleme, die sich nur mit Zeit und Geduld beheben lassen. Time is money der Leitgedanke seines eigenen Unternehmens wird ihm zum Verhängnis. Noch geben ihm die Banken aufgrund seiner florierenden Südseegeschäfte und seines märchenhaften Landbesitzes in Übersee Geld. Doch nicht mehr lange. Ein Wirtschaftsspion der Reederei Norddeutscher Lloyd meldet nach Deutschland, dass Godeffroys Schiffe monatelang im Hafen liegen und auf Ladung warten und sein Landbesitz nicht größer ist als ein mittelgroßes Gut in Holstein. Der Mythos bricht zusammen. Die Londoner Bank Baring lehnt einen Wechsel ab. Godeffroy ist pleite. Bismarck startet einen staatlichen Rettungsversuch, der aber grandios scheitert. Zu lange schon hatte der Geschäftsmann von seinem guten Ruf gelebt, dem jegliche finanzielle Grundlage fehlte tritt Godeffroy von seinem Posten als Aufsichtsratsvorsitzender zurück, ein Jahr später scheidet er komplett aus. Nach dieser krisenhaften Zeit entwickelt sich das Stahlwerk prächtig. August Haarmann bringt mit seinen neuen Ideen über Eisenbahngleise das Werk in die Gewinnzone. Wie König Georg kann Johann Cäsar Godeffroy die Ernte nicht mehr einbringen. Er stirbt 1885 in seinem Hamburger Wohnhaus, das ihm nicht einmal mehr gehört. Inge Becher Informationen über Johann Cäsar Godeffroy: Gabriele Hoffmann, Schönwetter-Kapitalist, erschienen in der Zeit vom Gewagte Begegnung GMHütte Versöhnung statt Ressentiments stand im Vordergrund. Zwei niederländische Überlebende des Arbeitserziehungslagers Ohrbeck und der Sohn eines im Lager getöteten Niederländers wagten die Begegnung mit der Vergangenheit. Das Lager ist inzwischen Teil der Gedenkstätte Augustaschacht, die von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte finanziell gefördert wurde. Der Osnabrücker NS-Forscher Dr. Volker Issmer hatte den Besuch angeregt und die Gäste mit begleitet und betreut. Hier beschreibt er eindrucksvoll den Besuch der Gedenkstätte: Der Raum im zweiten Obergeschoss ist ganz kahl, aber sehr hell. Ein Fenster öffnet sich zum früheren Appellplatz und zur Hüggelbahn. Das war die Krankenstube. Da habe ich gelegen, und nichts wurde an meinen Verwundungen gemacht. Mein Bruder hat mir zugerufen, ich sollte mich gesund melden, und dass ich wieder an die Arbeit gehen könnte. Sonst kam man nicht lebendig aus dieser Stube heraus. Pieter Hofstra hat es geschafft. Hendrik Foto: Kerstin Fischer Bittere Vergangenheit, versöhnliche Gegenwart. Die Gäste aus den Niederlanden waren sehr froh darüber, dass der Besuch in der Gedenkstätte möglich war und dass die GMHütte die Einladung mit initiiert hatte (hintere Reihe, von links nach rechts): Rien Hofstra, Reyer van Kralingen, Dr. Klaus Lang und Dr. Volker Issmer. Vordere Reihe, von links nach rechts: Michael Gander, Hendrik Willem Gaertman, Pieter Hofstra, Wilfried Hülsmann, Jules Schenck de Jong, Lea Schenck de Jong und Nelly Rölker. Willem Gaertman schweigt, als er diese Geschichte hört. Sein Vater, dessen Vornamen auch der Sohn trägt, hat es nicht geschafft. Er ist damals, Anfang 1945, wie Pieter Hofstra an der Haltestelle Augustaschacht unter die Räder des anrollenden Zugs gekommen. Hat sich die Häftlingskolonne von selbst in Bewegung gesetzt, weil jeder möglichst schnell in den Güterwaggon steigen wollte, der wenigstens etwas Schutz vor der Kälte bot? Oder wurden sie von den Bewachern vorangetrieben? Es wird sich wohl nie mehr klären lassen. Fest steht allerdings, dass Hendrik Willem Gaertman die Verletzungen und die Behandlung, die er in der Krankenstube erlitt, nicht überlebt hat. Seine Frau starb zwei Jahre nach Kriegsende an gebrochenem Herzen, wie der Sohn erklärte. Die vier Kinder wurden auf die Verwandtschaft aufgeteilt Zerstörung einer ganzen Familie! Pieter Hofstra und Hendrik Willem Gaertman waren auf Einladung der Gedenkstätte Augustaschacht und in Absprache mit der Georgsmarienhütte GmbH nach Ohrbeck zum Standort des ehemaligen Arbeitserziehungslagers gekommen. Die Idee entstand bereits im vorigen Jahr in Zusammenhang mit den Feiern zum 150. Jubiläum des Hüttenwerks. Die Georgsmarienhütte GmbH erklärte sich bereit, den Besuch mit zu ermöglichen und den Gästen das Werk zu zeigen. Michael Gander, der Geschäftsführer der Gedenkstätte Augustaschacht, traf die notwendigen organisatorischen Vorbereitungen. Leider gab es eine Reihe von Absagen Ehemaliger, die aus Gesundheits- und/oder Altersgründen die Fahrt ins Osnabrücker Land scheuten. Zu der kleinen Niederländer-Gruppe, die schließlich zum Augustaschacht kam, gehörte ein zweiter Überlebender des Lagers. Jules Schenck de Jong war als Student zur Arbeit in Deutschland zwangsverpflichtet worden und hatte versucht, in die Heimat zu fliehen. Wegen Arbeitsvertragsbruchs wurde er für acht Wochen in den Augustaschacht eingewiesen. Das Lager verließ er mit einem bei einem Arbeitsunfall zerquetschten Daumen und einer Lungenentzündung. Die drei niederländischen Gäste, die jeweils in Begleitung kamen, blieben drei Tage lang. In dieser Zeit besuchten sie außer dem Hüttenwerk und dem Augustaschacht auch den früheren Gestapokeller im Osnabrücker Schloss, das Niederländische Ehrenfeld auf dem Heger Friedhof und den sogenannten Ausländerfriedhof Meyerhöfen bei Bohmte. Auf beiden Friedhöfen sind zahlreiche Tote des Augustaschachts bestattet worden. Begleitet und betreut wurden sie während des Besuchs unter anderem von Michael Gander, Nelly Rölker, die als gebürtige Niederländerin seit Langem in Osnabrück lebt, sowie zeitweise von Dr. Klaus Lang und Wilfried Hülsmann, beide Geschäftsführer der GMHütte. Es war eine gute Zeit, die wir hier verbracht haben, sagte Herr Schenk de Jong beim letzten Beisammensein. Wir haben neue Freunde gewonnen. glück auf 4/

16 STAHL Bildung statt Kinderarbeit GMHütte 126 Millionen Kinder, so schätzt man, arbeiten täglich unter ausbeuterischen Bedingungen. Was ihnen vor allem fehlt, ist Bildung. Das Kinderhilfswerk terre des hommes versucht in vielen Ländern der Welt, Kinderarbeit zu bekämpfen. Zum Beispiel in Indien, im Bundesstaat Karnataka, wo es unzählige illegale Granit- und Erzminen gibt, in denen oft schon Kinder ab fünf unter Gefahr für Leib und Leben im Tagebau arbeiten. Seit 2006 bietet das Hilfswerk dort Kindern eine Ausbildung, unterstützt von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte. Sie hat bereits im letzten Jahr Euro beigesteuert und 2007 weitere Euro ein Engagement, das sich allmählich auszahlt. terre des hommes hat inzwischen provisorische Zeltschulen in der Nähe der Minengelände errichtet. Die Kinder erhalten nicht nur geistige Nahrung, sondern auch regelmäßig eine warme Mahlzeit was für sie nicht immer selbstverständlich ist. Themen im Unterricht sind auch Hygiene und Gesundheitsvorsorge. Daneben gibt es sogenannte Brückenschulen. Dort werden die Kinder an das Leistungsniveau der öffentlichen Schulen herangeführt. Denn langfristig sollen alle die Chance haben, eine öffentliche Schule zu besuchen. George Chira ist der terre-deshommes-koordinator vor Ort. Er weiß, wie wichtig es ist, auch die Eltern mit einzubeziehen: Viele sind selbst Analphabeten und wissen oft nicht, wie wichtig eine Schulausbildung für das spätere Leben ist. Wir müssen sie von der Notwendigkeit überzeugen und ihre Einkommensmöglichkeiten verbessern, wenn wir Kinderarbeit bekämpfen wollen. Die Kinder sind an dem Schulangebot sehr interessiert. Im vergangenen Jahr kamen bereits mehr als 600 in die Zeltschule; 130 von ihnen wechselten auf die Brückenschule. Für 144 Kinder erfüllte sich sogar schon der Wunsch, regelmäßig eine öffentliche Schule zu besuchen. Aber es gibt noch einen zweiten Erfolg, den das Projekt verbuchen kann. George Chira: Immer mehr Eltern interessieren sich für den Schulbesuch ihrer Kinder. Und mittlerweile sind auch die indischen Medien auf das Projekt aufmerksam geworden. Dadurch konnte erreicht werden, dass die indische Regierung begonnen hat, die Zeltschulen zu unterstützen. Bärbel Baum (terre des hommes Deutschland e. V.) Einfach, aber effektiv: Kinder in einer Zeltschule von terre des hommes. Foto: terre des hommes Gesunde Stunde tut der ganzen Familie gut GMHütte Gemeinsam dem Übergewicht der Kleinsten zu Leibe rücken Konzertierte Aktion GMHütte Familien-Hebammenprojekt Nicht alle jungen und werdenden Mütter leben in behüteten Verhältnissen. Viele müssen mit schwierigen Lebenslagen klarkommen oftmals zum Nachteil ihrer Kinder. Ihnen soll das Familien-Hebammenprojekt helfen, das seit Anfang Dezember 2006 im Landkreis Osnabrück praktiziert wird. Träger des Projektes ist der Deutsche Kinderschutzbund (Orts- und Kreisverband Osnabrück e. V.), der es zusammen mit dem Landkreis entwickelt hat. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Finanziell gefördert wird es unter anderem von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte. Sie stellt für 2007, 2008 und 2009 jeweils Euro zur Verfügung. Deren Vorstandsmitglied Heinz- Eberhard Holl machte deutlich, wie Foto: Vera Loose Träger, Förderer und Akteure (von links nach rechts): Beatrice Biesenbaum (RWE Jugendstiftung ggmbh), Landrat Manfred Hugo (Landkreis Osnabrück), Irene Küsters (Familien-Hebamme), Heinz-Eberhard Holl (Vorstand Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Annette Schürmann (Familien-Hebamme), Dr. Josef Bernhard Hentschel (Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück), Dr. Ludwig Schulze (Kinderschutzbund Osnabrück e. V.), Volker Bernstorff (Kinderschutzbund Osnabrück e. V.), Sigrid Hus-Halstenberg (Kinderschutzbund Osnabrück e. V.), Jutta Blasius-Kupczyk (Zonta- Club Osnabrück Area) und Helga Heinsohn (Zonta-Club Osnabrück Area). sehr der Stiftung der Erfolg des Hebammenprojektes für die betroffenen Familien und Kinder am Herzen liegt. Zielgruppe sind u. a. junge Schwangere und Mütter unter 18 Jahren, alleinstehende Schwangere und Mütter, Schwangere und Mütter aus gewalttätigen Milieus, ausländische Schwangere und Mütter mit kulturellen oder psychologischen Hemmschwellen zum deutschen Gesundheitswesen sowie alkohol-, medikamenten- und/oder drogenabhängige Schwangere und Mütter. Elf Familien-Hebammen sind bereits unter Vertrag. Sie betreuen nahezu 40 werdende bzw. junge Mütter mit Kindern im 1. Lebensjahr. Die Zahl der betreuten Fälle soll in nächster Zeit deutlich steigen. bmz Aktuelle Studien beweisen: Das Übergewicht von Kindern steigt ab dem Schulalter deutlich an. Eine Erfolg versprechende Idee könnte diesen Trend zumindest verlangsamen. Denn die Gesundheitskonferenz von Landkreis und Stadt Osnabrück hat ein Projekt entwickelt, das Bewegung in die Ess- und Freizeitgewohnheiten der Foto: Vera Loose Unterstützen die Gesunde Stunde (von links nach rechts): Hermann Cordes (Vorstandsvorsitzender Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Dr. Beate-Maria Zimmermann, Dr. Susanne Schmidt (Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück), Dr. Reinhold Kassing (Erster Kreisrat Landkreis Osnabrück) und Prof. Norbert Albers (Ärztlicher Direktor des Kinderhospitals). Kinder bringen könnte: die Gesunde Stunde. Das Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise soll gefördert und eine nachhaltige, messbare Veränderung in den Lebensgewohnheiten erreicht werden, so Mitinitiator Dr. Reinhold Kassing, Erster Kreisrat des Landkreises Osnabrück. Und Hermann Cordes, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, freut sich über zahlreiche Partner aus Stadt und Landkreis Osnabrück, die das Pilotprojekt inhaltlich mittragen: Für die notwendige wissenschaftliche Begleitung des Projektes ist zum Beispiel der Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Osnabrück wichtig. Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte unterstützt dieses ebenso vorbildliche wie einfallsreiche Projekt mit Euro. Träger sind der Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück und das Kinderhospital Osnabrück. Die Beteiligten wissen: Die Gesunde Stunde steht und fällt mit der Einbindung in die Familie. Und wie wichtig Familie ist, kann man in einer aktuellen Studie des WHO-Kooperationszentrums für Kindergesundheitsförderung (WHO = World Health Organization) nachlesen. Gemeinsame familiäre Aktivitäten und Rituale, wozu auch gemeinsame Mahlzeiten gehören, schützen die Gesundheit der Kinder. Starten soll die Gesunde Stunde im Frühjahr 2008 in einer Gemeinde des Landkreises und in einem Stadtteil Osnabrücks. bmz Beispielhaft. Foto: Petra Pieper Sechs bei einem Massaker im Norden Iraks schwer verletzte irakische Kinder werden derzeit in Deutschland behandelt. Vier davon wurden ins Franziskus-Hospital Harderberg eingeliefert. Initiiert hat die Hilfsaktion der deutsch-irakische Arzt und Politiker Dr. Mirza Dinnayi u. a. unterstützt vom Hagener Verein zur Unterstützung hilfsbedürftiger Personen, vom Freibettenfonds am Klinikum St. Georg, vom Franziskus-Hospital Harderberg und vom Bundesaußenministerium. Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte hat Euro zur Hilfsaktion beigesteuert. Auch wenn es langsam wieder aufwärts geht: Der 17-jährige Zedo, den Dr. Heiner Ehrenbrink operiert hat, leidet immer noch unter starken Schmerzen. bmz glück auf 4/

17 STAHL Die Zukunft kann kommen Judenburg Neue Kolbenstangen- und Komponentenfertigungshalle AZUBI-ECKE Stahlgeländer mit edlem Touch Judenburg Lehrwerkstatt ersetzt alten Zaun. Auch die vermeintlich kleinen Dinge zählen, wenn es darum geht, Werk und Betriebsgelände zu renovieren und zu verschönern. Jüngstes Beispiel ist der Zaun vor den Parkplätzen für Geschäftsführung und Besucher der Stahl Judenburg. Die Geschäftsführung hatte die Lehrwerkstätte damit beauftragt, den alten durch einen neuen zu ersetzen. Dass dafür nur Edelstahl in Frage kam, versteht sich für ein Edelstahlunternehmen von selbst. Deshalb hatten die Azubis die Vorgabe, die Steher (Rohrdurchmesser: etwa 65 mm) und Seilverbindungen aus Edelstahl zu fertigen. Als nach Vorgesprächen und Brainstorming das Design feststand, konnte die Umsetzung beginnen. Das Besondere der Konstruktion: Nach Möglichkeit wurde nichts verschweißt, um die Nachbehandlung zu erleichtern. So stecken die Steher zum Beispiel in gedrehten Sockeln, und die Seilführungen an beiden Seiten der Steher sind verschraubt. Auch die Details des neuen Zaunes überzeugen. So ziert die rostfreien Drehdeckel auf der Oberseite der 25 Steher das Logo der Stahl Judenburg eine Idee, die zunächst mit einer CNC-Fräsmaschine an einem Muster erprobt werden musste. Drei Wochen dauerte die Fertigung aller Einzelteile. Jetzt steht der Zaun und erntete unter anderem auch dickes Lob von der Geschäftsführung. Wolfgang Pally Hat den Bogen raus: Azubi Georg Porkristl beim Montieren des Zaunes. Foto: Traugott Hofer Foto: Wolfgang Pally Die neue Kolbenstangenhalle: Über 20 Jahre ist es her, dass auf dem Werksgelände eine neue Halle gebaut wurde. Es ist die erste Fertigungshalle, die in der Geschichte der Stahl Judenburg GmbH gebaut wurde. Am 14. September wurde sie offiziell der Belegschaft übergeben. Bei dieser Gelegenheit betonte die Geschäftsführung, welch hohen Stellenwert die neue Halle einnimmt: Die Hydraulikbranche ist für Judenburg von strategischer Bedeutung, da hier weiteres Wachstum zu erwarten ist. Deshalb soll die Kolbenstangen- und Komponentenfertigung in den nächsten Jahren ausgebaut werden. Wie sich dies mit anderen Unternehmenszielen verträgt, machten ein Ausblick auf 2008, das angepeilte Budgetziel, die dahinter stehenden Kunden und deren Produkte deutlich. Die Geschäftsführung nutzte zudem die Feier, Werner Steinwidder und Peter Stückler für ihre langjährigen Verdienste als Pioniere der Kolbenstange auszuzeichnen. Die beiden sind Mitte 2007 in die Anwendungstechnik gewechselt, damit ihr Know-how zukünftig allen Werksbereichen zugute kommt. Mit einem gemeinsamen Grillfest endete die Feier, wobei sich Geschäftsführung und Führungskräfte am Grill und im Service für ihre Mitarbeiter betätigten. Mario Griesmaier Wiedersehen macht Freude Judenburg Jugenderinnerungen sind nicht immer nur Familiensache. Foto: Christian Sunnitsch Der ehemalige Arbeiterbetriebsratsvorsitzende Horst Skwarca (vorne links) hatte das Ehemaligentreffen organisiert. Vor 50 Jahren hatten sie erstmals die blaue Montur angezogen, sich an den Schraubstock gestellt und mit ihrer Lehre begonnen. Am 25. Oktober trafen sich knapp 30 Lehrlinge des Jahrgangs 1957 erneut in ihrem Werk auch wenn aus der STEIRISCHEN GUSSSTAHL- WERKE AG inzwischen die Stahl Judenburg GmbH geworden ist. Horst Skwarca, ehemaliger Arbeiterbetriebsratsvorsitzender, hatte das Treffen organisiert. Zusammen mit dem heutigen Arbeiterbetriebsrat Albin Koini und dem heutigen Angestelltenbetriebsrat Christian Sunnitsch begrüßte er die ehemaligen Kollegen. Ausgerüstet mit Schutzhelmen führte der erste Gang wen kann es verwundern in die ehemalige Lehrwerkstätte. Sie ist heute auch dies keine Überraschung komplett umgebaut und auf dem aktuellen Stand der Technik. Im Lehrsaal begrüßte Geschäftsführer Ewald Thaller die Besucher und informierte sie über Entwicklung und Perspektiven der Stahl Judenburg. Wegen der großen Teilnehmerzahl ging auch Werner Steinwidder aus der Anwendungstechnik als Begleiter mit durchs Werk. Erste Stationen waren die mechanische Fertigung, die neue Kolbenstangenhalle und die Qualitätsstelle, wo der eine oder andere Kollege viele Jahre verbracht hatte. Etwas wehmütig wurde den Ex- Kollegen im Hochregallager ums Herz. Dort war zu ihrer Lehrzeit noch das Stahlwerk in Betrieb. Im Ostwerk ließ das großteils noch vertraute Walzwerk wiederum Wiedersehensfreude aufkommen. Den Schlusspunkt setzte der fast vollkommen neu gestaltete Blankstahlbetrieb. Selbst die Ex-Kollegen, die in verschiedenen Betriebsteilen gearbeitet hatten, waren stark beeindruckt, was inzwischen investiert bzw. modernisiert wurde. Paradebeispiele: die topmoderne Schällinie Schumag PM 1 und die Kolbenstangenhalle. Nach einem Imbiss, zu dem die Geschäftsführung geladen hatte, verließen die ehemaligen Kollegen nach gut drei Stunden mit Stolz und viel Freude ihr altes Werk und hoffen auf ein Wiedersehen in zehn Jahren. Christian Sunnitsch Schöne Aussichten Judenburg Jede Menge Aufträge viel Arbeit Bereits zum vierten Mal hatte die Geschäftsführung der Stahl Judenburg GmbH zur jährlich stattfindenden Mitarbeiterveranstaltung geladen. Rund 250 Mitarbeiter waren der Einladung in die neue Kolbenstangenhalle gefolgt, um sich über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens zu informieren. Die Geschäftsführer Ewald Thaller und Dr. Niels Vieweg eröffneten die Veranstaltung. Sie dankten der Belegschaft zunächst für die guten Leistungen der vergangenen Monate. Zudem lobten sie deren Bereitschaft, durch Mehrleistung und zusätzliche Schichten das derzeit hohe Auftragsvolumen abzuarbeiten. Danach legte Ewald Thaller einen Wirtschaftsbericht vor. Themen waren die Markt-, Finanz- und Personalsituation der Stahl Judenburg, die aktuelle Situation der gesamten GMH-Gruppe und ein Ausblick bis 2010 mit den damit verbundenen Zielen, Chancen und Risiken. Dr. Niels Vieweg informierte anschließend über die aktuelle Auftragslage. In den nächsten sechs Monaten sei die Auslastung sehr gut was mehr Schichten für Walzstraße, Walzwerkadjustage, Wärmebehandlung und Blankstahlbetrieb nach sich zöge. Vor diesem Hintergrund appellierte er an die Belegschaft, weiterhin motiviert mitzuziehen. Abschließend thematisierte er Investitionen, Groß - reparaturen und Qualitätsfragen. In einem dritten Komplex erläuterte Ewald Thaller die neuen Spielregeln einer guten Zusammenarbeit. So sprach er über Ideenmanagement, Arbeitssicherheit und Umwelt, die laufenden und bevorstehenden Audits, die Erhebung zur Mitarbeiterzufriedenheit und die neuen Verhaltensregeln, die gemeinsam mit dem Betriebsrat Ende September verabschiedet worden waren. Ab 13 Uhr hatten alle Mitarbeiter Gelegenheit, die Vorträge der beiden Geschäftsführer bei Grillwürstl und antialkoholischen Getränken im Gespräch zu vertiefen. Irene Aich glück auf 4/

18 STAHL Hintertür-Taktik Mannstaedt Wie bewegt man sich auf dem chinesischen Markt? Der Vertriebsbereich Material Handling fährt dort eine ganz eigene Strategie. INTERVIEW Die CeMAT (Centrum für Materialfluss und Transport), ursprünglich Teil der Hannover-Messe, gilt heute als Weltleitmesse der Intralogistik -Branche. Sie fand auch in diesem Jahr u. a. wieder in Schanghai statt. Gründe, bereits zum zweiten Mal daran teilzunehmen, gab es für Mannstaedt reichlich: Der chinesische Markt für Gabelstapler, Lagergeräte und andere Flurförderfahrzeuge wächst seit Jahren zweistellig und ist für Mannstaedt als einem der führenden Hersteller von Hubmast- und anderen Spezialprofilen natürlich ein gefundenes Fressen. Ob man satt geworden ist, weiß Mannstaedt- Mitarbeiter Peter Himmelstein. glück auf: Wenn so viel Bedarf herrscht, müsste die Nachfrage doch riesig sein. Sind die Chinesen gute Abnehmer? Peter Himmelstein: Vorschnelle Euphorie wäre völlig fehl am Platz. Es ist vor allem das preiswerte Marktsegment, das in China rasant wächst. Und auf diesem Sektor tun sich ausländische Anbieter wegen höherer Kosten und Preise traditionell schwer. Wir natürlich auch. Aber Mannstaedt bietet chinesischen Staplerproduzenten ungeachtet dessen eine große Auswahl von Standard- Foto: Peter Himmelstein Auf Erfahrungen des Vorjahres gebaut: Auch diesmal war der Name Mannstaedt auf dem Messestand in chinesischen Schriftzeichen präsent. Zudem hatte man die neue Vertriebsbroschüre ins Chinesische übersetzt und den Dolmetscher des Vorjahres engagiert. Hubmastprofilen an? Himmelstein: Selbstverständlich. Hier gilt es dann aber gewaltige Überzeugungsarbeit bei den Chinesen zu leisten, denn ein Hubmastprofil in Original-Mannstaedt- Qualität kostet nun mal erheblich mehr als ein wenn auch qualitätsmäßig nicht vergleichbares Profil aus chinesischer Produktion. Und was tun Sie, um Ihre Produkte dennoch an den Mann zu bringen? Himmelstein: Wir konzentrieren uns auf solche Produzenten, die ihre Stapler auch mehr und mehr in westliche Länder exportieren. Diese Produzenten können beim Hubmastprofil nur schwer auf Top- Qualität verzichten. Ihr Engagement beschränkt sich ja keinesfalls auf chinesische Abnehmer. Auch japanische Staplerhersteller sind ein weiteres wichtiges Kundensegment. Weshalb? Himmelstein: Weil viele japanische Staplerhersteller bereits ihre Produkte in China fertigen oder dabei sind, dort eine Fertigung aufzubauen. Hier zahlt es sich inzwischen aus, dass wir seit 20 Jahren im übrigen als einziger ausländischer Lieferant alle Staplerproduzenten in Japan beliefern. Ein langjähriger japanischer Kunde nahm die Ce- MAT zum Anlass, gleich zwei neue Hubmastprofile für seine chinesische Produktionsstätte anzufragen. Mannstaedt hat also allen Grund, optimistisch zu sein. Himmelstein: Haben wir. Denn für Mannstaedt bedeutet dies ein schönes Auftragsplus für mindestens 10 Jahre. Hubmastprofile sind nämlich in der Regel sehr langfristig laufende Produkte. Und ein weiterer weltweit führender japanischer Hersteller ließ verlauten, dass er binnen der nächsten zwei bis drei Jahre mit Mannstaedt in China kooperieren will. Sind europäische Kunden jetzt außen vor? Himmelstein: Ganz und gar nicht. Nicht zuletzt galt es auch, Präsenz bei den europäischen Kunden in China zu zeigen. Einer der führenden Hersteller von Stapleranbaugeräten lässt seit Kurzem auch in der Nähe von Schanghai fertigen. Die dafür notwendigen Profile kommen von Mannstaedt und zwar ohne Umweg über Italien. Auch mit anderen langjährigen Kunden, die als Top-Hersteller der europäischen Intralogistik-Branche gelten, haben wir intensive Gespräche geführt. Sie können ebenfalls auf Mannstaedts Unterstützung auf dem chinesischen Markt zählen. In wenigen Wochen übrigens heißt es für den Vertriebsbereich Material Handling dann erneut Let s go east. Das Ziel diesmal: der Wachstumsmarkt Indien, wo die CeMAT erstmals in Bangalore ihre Pforten öffnet. Man könnte meinen, der Vertriebsbereich Material Handling würde sich ganz und gar auf Asien konzentrieren. Himmelstein: Das wäre natürlich ein Fehlschluss. Der nächste wichtige Termin in Deutschland steht nämlich ebenfalls bald an: die original CeMAT in Hannover Ende Mai Auch für diese Messe laufen bei uns die Vorbereitungen schon auf Hochtouren. Vielen Dank für das Gespräch. Schwarz-Weiß-Lösung verspricht rosige Zukunft Mannstaedt Ein neues Hybrid-Profil für den Brückenbau reduziert den Aufwand für Korrosionsschutz und Wartung auf null. Mannstaedt-Teammitglieder mit Schweißanlage und dem schön silbrig angepinselten Muster-Oberteil (von links nach rechts): Peter Engel, Nicola Maglieri, Jakob Riesen, Werner Klein, Olaf Polzin und Rainer Weller. Als führender Hersteller von warmgewalzten Spezialprofilen aus Stahl bietet Mannstaedt über 700 verschiedene Profile an. Von diesen Profilen sind einige allerdings derart komplex, dass walztechnische Verfahren allein nicht ausreichen, um sie herzustellen. Üblicherweise werden solche Profile deshalb im Strangpressverfahren produziert. Um diesen Markt nicht den Herstellern von Strangpressprofilen zu überlassen, hat Foto: Peter Leye Mannstaedt bereits vor Jahren eine Zwei-Komponenten-Lösung entwickelt. Dabei werden einfach zwei warmgewalzte Spezialprofile im Längsschweißverfahren zu einem Fertigprofil verbunden. Einer der Abnehmer dieser Fertigprofile ist die Maurer Söhne GmbH & Co. KG aus München, ein führendes Unternehmen des Stahl-, Maschinen und Anlagenbaus. Für diesen Kunden fertigte Mannstaedt bislang Dehnfugenprofile von bis zu 16 m Länge, die im Brückenbau eingesetzt werden. Beide Profilhälften bestanden bislang aus dem gleichen Werkstoff: aus allgemeinem Baustahl. Einen Nachteil allerdings hatte diese Konstruktion: Da die obere Hälfte der Dehnfuge sehr starker Korrosion ausgesetzt ist, ist der Aufwand für den erforderlichen Korrosionsschutz und die Erhaltung entsprechend groß. Aus diesem Grund haben die Mannstaedter das Produkt weiterentwickelt. Ergebnis ist das sogenannte Hybrid-Profil. Seine Besonderheit: Es hat ein oberes Walzprofil aus einem langlebigen und wertbeständigen nichtrostenden Stahl. Dadurch entfällt der Aufwand für Korrosionsschutz und Wartung. Hinzu kommt: Diese Lösung ist wesentlich kostengünstiger als eine Fertigung des gesamten Profils aus Edelstahl Rostfrei. Auch die Schweißnaht besteht aus Edelstahl Rostfrei Stahl. Die schweißtechnische Herstellung solcher Schwarz-Weiß -Verbindungen gilt wegen der hohen Schrumpfkräfte allgemein als schwierig. Um sie herstellen zu können, musste Mannstaedt seine bestehende Schweißanlage den technischen Erfordernissen anpassen und entsprechend aufrüsten. Bischöflicher Segen. Unter welchen Be - dingungen arbeitet ein Stahlarbeiter? Als Weihbischof Robert Brahm das Dekanat Saarlouis bereiste, besuchte er am 30. August auch die Stahlwerk Bous GmbH, um sich ein Bild davon zu machen. Dechant Heinz Haser von der Pfarrgemeinde Bous und eine Delegation der angrenzenden Gemeinden begleiteten ihn dabei. In einem Gespräch mit Geschäftsführer Franz Josef Schu informierte sich der Weihbischof über Ausbildungs- und Übernahmequote sowie über die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Bei einer Führung durch das Stahlwerk konnten die Besucher vor Ort mit Leib und Seele erleben, welche heißen Bedingungen beim Blockgussbetrieb herrschen. Klaus Kuhn von der Arbeitssicherheit (2. von rechts) mit den Besuchern auf dem Werksgelände und Weihbischof Robert Brahm (4. von rechts). Innerhalb von vier Monaten plante und realisierte ein Team aus Produktion, Betriebsmittelkonstruktion und Schweißfachingenieur/QS den erforderlichen Umbau. Nach Abschluss der Arbeiten war schnell klar: Die Mitarbeiter hatten es geschafft, nicht nur das Terminund Kostenbudget einzuhalten, sondern auch die prognostizierten Leistungsdaten zu erreichen. Armin Hans Die Qualität der ersten Lieferung entsprach vollauf den Kundenerwartungen. Und die Investition wird sich auch zukünftig auszahlen. Denn das Hybrid-Profil eröffnet dem Unternehmen ein neues Marktsegment für die Anwendung warmgewalzter und geschweißter Spezialprofile. Peter Engel und Guido Glees glück auf 4/

19 STAHL Sommerliche Stimmungsbilder AZUBI-ECKE Mannstaedt 8. Sommerfest wurde zum unterhaltsamen Familientreffen. Alle Jahre wieder lädt die Mannstaedt GmbH nach den Sommerferien zu einem großen Fest, das der Betriebsrat mit großem Einsatz organisiert. So erwartete die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familien ein unterhaltsamer Tag mit leckeren Speisen und Getränken, bei dem sich große und kleine Kinder vor allem auf diverse Spielgeräte freuen durften. Der Nachmittag begann für interessierte Familienangehörige mit einer Führung durch das Walzwerk. Danach war für alle Entspannung pur angesagt. Ein Höhepunkt des Sommerfestes: das Menschenkickerspiel. Auch die Geschäftsleitung hatte ein Team gestellt wobei es leider nicht zu einem der ersten Plätze reichte. Am Abend gab es noch Musik und Tanz in der berühmten Windmaschine, einer alten Halle, die unter der Leitung des Betriebsrates für diverse Feiern der Mitarbeiter aus- und umgebaut worden war. Immer bei der Stange bleiben: Mannstaedt-Mitarbeiter beim überdimensionalen Tischfußball-Kick. Mannstaedt-Produkte sind bei BPW erste Wahl, wie die Azubis des Unternehmens mit eigenen Augen verfolgen konnten. Foto:Claudia Bartosch Alles eine Frage der Perspektive Mannstaedt Wie werden die eigenen Profile verarbeitet? Azubis konnten es mitverfolgen. Monika Hansen Es muss nicht gleich im XXL-Format sein (siehe oben rechts). Auch das Spiel am althergebrachten Fußball-Kicker macht Spaß. Einfach lecker: Die Grillwürste stießen auch bei den jungen Besuchern auf Begeisterung. Besuch bei der BPW Bergische Achsen KG in Wiehl, einem der größten Kunden der Mannstaedt GmbH. BPW beschäftigt über Mitarbeiter und ist seit mehr als 100 Jahren auf dem internationalen Markt der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie tätig. Schwerpunkt: Fertigung von Fahrwerksystemen für die Anhänger- und Aufliegerbranche. Bei einer Werksbesichtigung Mitte Oktober lernten die Mannstaedt- Auszubildenden des zweiten, dritten und vierten Ausbildungsjahres die gesamte Produktion kennen. Ihr besonderes Interesse galt natürlich den warmgewalzten Spezialprofilen, die Mannstaedt liefert. Und so verfolgten sie neugierig deren Weiterverarbeitung vom angelieferten Achs-Profil über zahlreiche An- und Bearbeitungsschritte bis hin zur fertigen Achse. Gespannt besichtigten die Azubis auch das frisch renovierte Ausbildungszentrum der BPW, wo etwa 120 Azubis in 16 verschiedenen Ausbildungsberufen ausgebildet werden. Das Gebäude erstreckt sich über vier Etagen. Neben einer Lehrwerkstatt für verschiedene Ausbildungsberufe beherbergt es auch mehrere Diskussions- und Präsentationsräume. Das Gespräch über Ausbildung und Ausbildungsinhalte war sehr informativ und eindrucksvoll. Fazit: Die eigenen Spezialprofile aus Kundenperspektive zu sehen, erweitert den eigenen Horizont. Zudem wurde der Blick für die Belange des Kunden gestärkt und deutlich, was gute Zusammenarbeit bedeutet. Evelyne Jamrozik Tradition zum Anschauen Die BPW Bergische Achsen KG in Wiehl unterhält seit 1952 ein eigenes Werksmuseum, das allen Interessenten zu festen Öffnungszeiten offensteht. Neben der BPW-Firmenhistorie präsentiert es die Entwicklungs- und Fertigungsgeschichte eines historischen Wagens. PERSONALIA Be triebs ju bi lä en 4. Quar tal 2007 Sicher ist sicher. Erstmals veranstaltete die Stahlwerk Bous GmbH einen Umwelt- und Sicherheitstag. Sinn und Zweck war, Sicherheitsbeauftragte und Umweltkoordinatoren in Sachen Arbeitssicherheit, Umwelt und Brandschutz weiterzubilden. Neben eigenen Fachleuten wie Wolfgang Schemel (Labor) und Viktor Martin (Brandschutz) kamen auch externe Experten zu Wort, darunter Hans-Joachim Kany (Berufsgenossenschaft Metall Süd/Nord), Gabriele und Günter Abels (Degussa/Stockhausen), Hilmar Wagner (Brandschutztechnik) und Mario Ernst (Piel). Ein Tagesschwerpunkt war ein neuer Hautschutzplan für das Stahlwerk, den das Ehepaar Abels und Mario Ernst präsentierten. Die Mitarbeiter konnten die Hautschutzprodukte sogar selbst testen. Danach hieß es, bei einer Feuerlöschübung verschiedene Arten von Feuerlöschern zu erproben. Die Veranstaltung kam bei allen Teilnehmern sehr gut an. Geschäftsführung, Arbeitssicherheit und Umweltschutz wollen sie deshalb zukünftig regelmäßig durchführen. Besonders der Praxisbezug gefiel allen Beteiligten (von links nach rechts): Hans Cavelius (Erhaltung), Wolfgang Kreutz und Gabriele Abels (Degussa) besprechen den Hautschutzplan. Armin Hans Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg. Georgsmarienhütte GmbH 35 Jahre: Werner Spreckelmeyer (Personalwirtschaft) Stahlwerk Bous GmbH 25 Jahre: Hans-Jörg Jenal (Erhaltung) 35 Jahre: Hans-Josef Cavelius (Erhaltung) Folgende Jubilare sind irrtümlich nicht in glück auf 3/2007 erschienen, obwohl sie ebenfalls ihr Betriebsjubiläum feiern konnten. Wir bitten, das Versehen zu entschuldigen: 25 Jahre: Roland Fink (Stahlwerk), Ralf Gergen (Stahlwerk) und Andreas Kieren (Stahlwerk) 35 Jahre: Rolf Gerling (Stahlwerk), Gerhard Beck (Erhaltung), Karl Heinz Fahrnow (Erhaltung) und Martin Ochs (Erhaltung) glück auf 4/

20 SCHMIEDE Freiformschmiede: Schmie de wer ke/elektrostahlwerke Grö ditz GmbH Edelstahl GmbH J. P. Schumacher Gröditzer Kur bel wel le Wild au GmbH Walz werk Burg GmbH Gröditzer Werkzeugstahl Burg GmbH Energietechnik Essen GmbH Gesenkschmiede: Schmie dag GmbH Wildauer Schmiedewerke GmbH Rollendes Bahnmaterial: Bo chu mer Ver ein Ver kehrs tech nik GmbH Rad satz fab rik Il sen burg GmbH Bahntechnik Brand-Erbisdorf GmbH Alte Schale, neuer Kern SWG Wer Lokomotiven nach historischem Vorbild nachbauen will, muss nicht nur finanziell stark sein, sondern auch geeignete Kooperationspartner finden. Die Schmiedewerke Gröditz GmbH (SWG) hat bereits Erfahrung mit historischen Eisenbahnen. Denn sie ist eines der Unternehmen, die an der Rekonstruktion des Adlers beteiligt sind Deutschlands erster Lokomotive, deren Nachbau einem Brand zum Opfer gefallen war (siehe glück auf 2/2007). Jetzt geht es um die sogenannte I K die erste Schmalspurbahn- Lokomotive Sachsens. Sie feierte 2006 ihren 125. Geburtstag. Den Termin nahm der Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e. V. Dresden (VSSB) zum Anlass, ein ehrgeiziges Projekt in Angriff zu nehmen: den Nachbau der Lokomotive. Das Besondere an dem Nachbau: Rein äußerlich gesehen ist er ein detailgetreues Abbild des historischen Originals. Was allerdings seine inneren Werte angeht, erfüllt er die aktuellen technischen Anforderungen. Die Lokomotive des Typs I K, so heißt es auf der Internet-Seite des VSSB, war ein technisch interessantes Eisenbahnfahrzeug, ein wichtiger Zeitzeuge der Entwicklung des sächsischen Schmalspurbahnnetzes und ein überzeugendes Produkt der gut entwickelten Wirtschaft in Sachsen. Dass der Verein bei der Suche nach geeigneten Produzenten auf die SWG stieß, kann niemanden verwundern. Denn SWG ist ein wichtiger Lieferant für Radreifen und hat jede Menge Erfahrung bei der Herstellung von Schmalspurradreifen. Und als VSSB-Schatzmeister Thomas Moldenhauer um Kooperation nachfragte, nahmen die Gröditzer die Chance gerne wahr, wieder einmal an der sächsischen Geschichte der Dampflokomotiven mitzuschmieden. Sechs Radreifen benötigte die neue I K 54. Sie wurden mit der gewohnten Kompetenz und Sorgfalt im Schmiedewerk Gröditz gewalzt. Auch die Radsterne, ohne die sie nicht auskommen können, wurden in Gröditz hergestellt gegossen von der Stahlguss Gröditz GmbH. Keine Frage: Die neue I K ist eine Attraktion. Sie soll auf allen sächsischen Schmalspurstrecken fahren und zu deren Erhalt beitragen. Die kleine dreiachsige Lokomotive wird nicht nur Eisenbahn-Fans faszinieren, sondern auch dafür sorgen, dass Schmalspurbahn-Strecken als Reisemittel und Reiseziel noch beliebter werden. Jutta Kniebel Verdienstvoll. Foto: VSSB Auch der sächsische Ministerpräsident Prof. Georg Milbradt war dabei, als am 22. Oktober der Claus-Köpcke-Preis verliehen wurde. Mit ihm wird das besondere Engagement für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Schmalspurbahnen gewürdigt. Im Rahmen dieser Veranstaltung haben die Sponsoren die ersten fertigen Bauteile der I K 54 präsentiert, darunter Führerhaus, Kessel, Laternen sowie Radreifen und Radkörper der Schmiedewerke Gröditz und der Stahlguss Gröditz. Als Dank erhielten sie ein Bild der Lok (von links nach rechts): Dr. Michael Schiller (Geschäftsführer Schmiedewerke), Roland Gorges (Betriebsleiter Stahlguss Gröditz), Prof. Georg Milbradt und Dr. Andreas Winkler (Vorsitzender des VSSB e. V.). Jutta Kniebel Eine detaillierte Zeichnung der I K. K steht für Kleinspur, I für eine Ordnungszahl und für die kleinste Loktype der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen. Später kamen noch größere Loktypen hinzu (II, III, IV ). Die letzte Lok aus der I-Reihe war nach über 80 Jahren Betrieb als Werkslokomotive verschrottet worden. Quelle: VSSB Infos über die I K im Web Die I K ist auf allen Strecken in Sachsen gefahren. Der stürmische Aufschwung der Schmalspurbahn ihre Bedeutung für den Personenverkehr, aber insbesondere die Anforderung aus dem Gütertransport verlangten schon bald stärkere Lokomotiven, um höhere Nutzlasten fahren zu können Die I K blieb trotzdem eine viel beschäftigte Lokomotivgattung, wenngleich nicht mehr für jeden Zweck und auf jeder Strecke 1928 endete der Betriebsdienst der I K bei der Deutschen Reichsbahn viel älter wurde jedoch Nr. 12, die bereits 1923 als Werkslokomotive an das Eisenwerk Schmiedeberg verkauft wurde und dort bis 1964 im Betriebseinsatz war. Wollen Sie noch mehr über die I K wissen? Weitere Informationen finden Sie unter: Feuerprobe. Ungeduldig haben es die Schmiedewerke Gröditz herbeigesehnt. Am 8. September war es so weit. Endlich konnte die instand gesetzte 27-MN-Freiformschmiedepresse ihren Probebetrieb aufnehmen. Somit war eine fünfmonatige Zwangs pause zu Ende, die ein Feuer und dessen Folgen erzwungen hatten. Wie bereits in glück auf berichtet, war es am Freitag, den 13. April 2007, zu einer Havarie im Schmiedebereich gekommen. Ursache: eine gerissene Druckölleitung. Die dabei entstandene Nebelwolke hatte sich am C heißen Schmiedestück entzündet, das gerade bearbeitet wurde. Der daraufhin entstandene Brand hatte das gesamte Pressenführerhaus inklusive Schaltschränke, die elektrische Verkabelung und viele hydraulische Bauteile vernichtet. In Folge der enormen Hitze war auch das Hallendach auf einer Fläche von etwa m 2 eingefallen. Menschen kamen nicht zu Schaden. Der Dank der Schmiedewerker gilt allen inner- und außerhalb des Unternehmens, die tatkräftig, flexibel und unbürokratisch mitgeholfen haben, den Schaden zu beheben und den Ausfall zu minimieren. Bernd Kresinsky Foto: Ina Klix Management-Meeting. Foto: Dr. Lars-Eric Adam Bereits zum zweiten Mal trafen sich Geschäftsführung und erste Führungsebene des Standortes Gröditz Ende November zu einem zweitägigen Management-Meeting. Nach einer Besichtigung der Fertigung der Gröditzer Kurbelwelle Wildau setzte man das Treffen mit einem Gedankenaustausch fort. Thema war die künftige Entwicklung der Elektrostahl- und Schmiedewerke Gröditz. In entspannter Atmosphäre und auf konstruktive Art und Weise wurden Themen von A wie Arbeitszeitgestaltung bis Z wie Zukünftige Entwicklung diskutiert. Am Ende waren sich die Teilnehmer einig: Die Gespräche sollten fortgesetzt werden. ik glück auf 4/

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