Betriebswirtschaftslehre für Ingenieure Kostenkalkulation. Richard Kuttenreich

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1 Betriebswirtschaftslehre für Ingenieure Kostenkalkulation Richard Kuttenreich

2 Beziehungen zwischen Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträgern Kostenarten Kostenträger Fertigungsmaterial (Rohstoffe) Fertigungslöhne Abschreibungen Betriebsstoffe Gehälter Versicherungen Zinsen Steuern Miete Einzelkosten Gemeinkosten BAB Erzeugnisse Kostenstellen Material Fertigung Verwaltung Vertrieb

3 Kalkulationsschema der Zuschlagskalkulation Materialeinzelkosten Materialgemeinkosten Kosten für Zulieferteile Gemeinkosten Lohnkosten Fertigungsgemeinkosten Angebotspreis (netto) Materialkosten Fertigungskosten Herstellungskosten Selbstkosten Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten Gewinnzuschlag Bezugsbasis Addition

4 Fertigungsmaterial Fertigungsmaterial Materialgemeinkosten Materialgemeinkosten Fertigungslohn Fertigungslohn Kalkulatorische Abschreibungen Fertigungsgemeinkosten Kalk. Zinsen Raumkosten Selbstkosten Maschinenkosten Energiekosten Instandhaltungskosten Restfertigungsgemeinkosten Verwaltungskosten Verwaltungskosten Vertriebskosten Vertriebskosten Bild 1: Zusammensetzung der Selbstkosten ohne Maschinenkosten und mit Maschinenkosten

5 Gliederung von Betrieben nach Kostenstellen Hilfskostenstellen (z.b. Werkzeugmacherei) Materialbereich Fertigungs- Hauptkostenstelle 1 (z.b. Dreherei) Fertigungs- Hauptkostenstelle n (z.b. Lackiererei) Verwaltung Vertrieb Allgemeine Kostenstellen (z.b. Gebäude, Heizung, Werkschutz,...) Hauptkostenstellen: unmittelbare Auftragsbearbeitung Hilfskostenstellen: innerbetriebliche Leistungen für die Fertigungshauptstellen Allgemeine Kostenstellen: innerbetriebliche Leistungen für alle übrigen Kostenstellen Auftragsdurchlauf Innerbetrieblicher Leistungsfluß

6 Bereiche Allgemeine Kostenstellen I Fertigungshauptstellen II/1 Fertigungshilfsstellen II/2 Material III Verwaltung IV Vertrieb V Kostenstellen Kostenarten... Hilfslöhne Gehälter Werkzeuge Hilfsstoffe Energie kalk. Zinsen Abschreibungen Summe der Gemeinkosten Umlage Allgemeine Kostenstellen Umlage Fertigungs-hilfsstellen Summe der Gemeinkosten einschließlich Umlage Fertigunsgemeinkosten Materialgemeinkosten Verwaltungsgemeinkosten Vertriebsgemeinkosten Zuschlagsgrundlage Fertigungslöhne Fertigungsmaterial Herstellkosten Herstellkosten Gemeinkostenzuschlag in % % % % % Tabelle 10.2 Schema des BAB

7 Kostenartenrechnung EK System der Vollkostenrechnung Kostenstellenrechnung BAB Vorkostenstellen Fertig. Erfolgsrechnung Verwaltg. Vertrieb Material Kostenträgerrechnung Produkte EK MGK FGK HK Umsatz./. HK d. Um- Satzes GK VEK VWK SK./. VVK = Erfolg EK GK MGK FGK HK VEK VWK VVK SK Einzelkosten Gemeinkosten Materialgemeinkosten Fertigungsgemeinkosten Herstellkosten Vertriebskosten Verwaltungskosten Vertriebs- und Verwaltungskosten Selbstkosten Lager

8 Gegenüberstellung der Voll- und Teilkostenrechnung Vollkostenrechnung Teilkostenrechnung Umsatzerlöse Umsatzerlöse Variable Kosten Einzelkosten Gemeinkosten Deckungsbeitrag Fixe Kosten Gewinn Quelle: TU München, Prof. Reinhart, Prof. Milberg

9 Übersicht über Kostenrechnungssysteme Vollkostenrechnung beruht auf der Abgrenzung von Grenzkostenrechnung beruht auf der Abgrenzung von Einzelkosten Gemeinkosten Variable Kosten FixeKosten Wofür entstehen Kosten? Wofür entstehen Kosten?

10 System der Vollkostenrechnung oder Grenzkostenrechnung Kostenartenrechnung EK var. GK Vorkostenstellen Kostenstellenrechnung BAB Fertig. Erfolgsrechnung Umsatz Verwaltg. Vertrieb Material fix var. fix var. fix var. fix var. fix var. fix var. fix var. Kostenträgerrechnung Produkte EK var.mgk var.fgk var.hk var.vek./. Var.HK = DBI./. Var.VVK = DBII fixe GK var.vwk var.sk./. Fixe Kosten = Erfolg Lager var. Kosten fixe Kosten

11 Entscheidung über Annahme oder Ablehnung eines Zusatzauftrages bei unausgelasteten Kapazitäten Produktion Stück Fixkosten Variable Kosten Gesamte Kosten Umsatz Ergebnis Ablehnung des Zusatzauftrages; altes Betriebsergebnis bleibt bestehen Kalkulation eines Zusatzauftrages über 100 Stück bei einem Preis von 100 /Stück und variablen Kosten von 80 /Stück Vorkalkulation: Variable Kosten Fixkosten Gesamtkosten Erlös Verlust A 80 /Stück 30 /Stück 110 /Stück 100 /Stück 10 /Stück Deckungsbeitragskalkulation: Erlös Variable Kosten Deckungsbeitrag B 100 /Stück 80 /Stück 20 /Stück Annahme des Zusatzauftrages; neues Betriebsergebnis weist verringerten Verlust aus Produktion Stück Fixkosten Variable Kosten Gesamte Kosten Umsatz Ergebnis Quelle: TU München, Prof. Reinhart, Prof. Milberg

12 Warum sind die Handwerkerstunden so teuer?

13 Ein Beispiel: 1.Bruttolohn des Gesellen je Stunde 2.Personalkosten (ca. 95 %) 3.Gemeinkosten (ca. 130 %) 4.Zuschlag für Unternehmerrisiko und Kaufkraftschwund (10 %)

14 Bruttolohn des Gesellen je Stunde (effektiver Stundenlohn) = 100% 18,00-22,00

15 Personalkosten (ca. 95%) 7,74-9,46 - Gesetzliche Sozialaufwendungen (ca. 43%), z.b. Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung Lohnfortzahlung im Krankheitsfall Berufsgenossenschaft Gesetzliche Feiertage Gesetzliche Ausfalltage - Tarifliche Sonderaufwendungen (ca. 42%), z.b. 7,56-9,24 Urlaubsentgelt Vermögenswirksame Leistungen Sonderzahlungen 13. Monatsgehalt Tarifliche Ausfalltage - Sonstige Sozialaufwendungen (ca. 10%), z.b. 1,80-2,20 Haftpflicht Schutzkleidung Fahrtkosten zurück

16 Gemeinkosten (ca. 130%) - Betriebliche Gemeinkosten (ca. 85%), z.b. 15,30-18,70 Gehälter für Büro und Arbeitsvorbereitung Nicht direkt verrechenbare Zeiten Strom, Gas, Wasser Betriebliche Steuern, Gebühren, Beiträge Reparaturen und Instandhaltung an Gebäuden und Maschinen Raumkosten Kfz.-Kosten Steuer- und Rechtsberatungskosten Kapitaldienst/Zinsen - Kalkulatorische Gemeinkosten (ca. 45%), z.b. 8,10-9,90 Unternehmerlohn, Verzinsung des eingesetzten Kapitals Kalkulatorische Mieten Kalkulatorische Abschreibung zurück

17 Zuschlag für Unternehmerrisiko und Kaufkraftschwund (10%) 1,80-2,20 Studentenverrechnungssatz je direkt verrechenbare Stunde 60,30-73,70

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