Betriebsabrechnungsbogen (BAB I)
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- Christel Hella Kruse
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1 Ausgefüllter BAB I mit verteilten Gemeinkosten Betriebsabrechnungsbogen (BAB I) Gemeinkosten (in Tsd. ) Materialbereich I II Verwalt.- bereich Vertriebsbereich Summe Hilfs-/Betriebsstoffe Gehälter Kalk. Abschreibung Büromaterial Instandhaltungsk Betriebl. Steuern Kalk. Zinsen Energiekosten Summe Zurechnung der Gemeinkosten auf die Kostenstellen: Kostenstelleneinzelkosten: Die Verteilung der Gemeinkosten erfolgt verursachungsgerecht, d. h. es liegen Belege vor, die eine eindeutige Zurechnung zur kostenverursachenden Stelle möglich machen. Dies verursacht einen hohen Verrechnungsaufwand (z. B. Zuordnung der kalkulatorischen Abschreibung auf die Kostenstellen, in denen die betroffenen Betriebsmittel verwendet werden). Kostenstellengemeinkosten: Die Gemeinkosten Büromaterial, betriebliche Steuern und Energiekosten werden auf der Grundlage von Verteilungsschlüsseln verteilt. Diese Zuordnung ist nicht verursachungsgerecht. Mithilfe der Verteilungsschlüssel wird versucht, eine möglichst verursachungsgerechte Verteilung vorzunehmen. Bei den betrieblichen Steuern lässt sich beispielsweise keine genaue verursachungsgerechte Verteilung vornehmen. Beim Verbrauch des Büromaterials wäre dies möglich (z. B. durch den Einsatz von Materialverwendungsbelegen), wird jedoch wegen des hohen Verwaltungsaufwandes nicht praktiziert. Die Verteilung der Kosten für den Büromaterialverbrauch erfolgt vielmehr auf der Basis der eingesetzten Mitarbeiter, weil ein Verhältnis zwischen Mitarbeiteranzahl und Verbrauchshöhe unterstellt wird. Dies ist jedoch kritisch zu hinterfragen. Ebenso verhält es sich beim Energieverbrauch. Hier wäre durch den Einsatz von Verbrauchsmessern eine genauere Zurechnung möglich, was jedoch einen höheren Kosten- und Verwaltungsaufwand nach sich zieht. Die Verteilung über die Quadratmetergröße ist jedoch ebenso kritisch zu hinterfragen. Kostenverantwortlichkeit Bei den KSt-Einzelkosten kann der Kostenstellenleiter für die Höhe der Kosten verantwortlich gemacht werden (z. B. für die Höhe des Verbrauchs an Hilfsstoffen, für die Höhe der Gehälter). Bei den KSt-Gemeinkosten ist dies problematisch. Am Beispiel der Büromaterialkosten kann dies veranschaulicht werden: Die Verteilung der Kosten für den Büromaterialverbrauch erfolgt auf der Basis der eingesetzten Mitarbeiter. Da im II doppelt so viele Mitarbeiter eingesetzt werden wie im I, findet auch eine doppelt so hohe Kostenbelastung statt. Der Kostenstellenverantwortliche im II könnte einwenden, dass in seiner Kostenstelle weniger Büromaterial verbraucht wird als im II, obwohl in seiner Kostenstelle mehr Mitarbeiter beschäftigt sind. Jörg Bensch - Lernmaterialien (Lösungen) 1
2 Berechnung der Zuschlagssätze: Gemeinkosten Materialbereich Betriebsabrechnungsbogen (BAB I) I II Verwalt.- bereich Vertriebsbereich Summe Summe Zuschlagsgrundlage Zuschlagssatz 12 % 120 % 140 % 20 % 8 % Materialkosten Fert.kosten I Fert.kosten II = HK der Erzeugung LB-Mehrung = HK des Umsatzes Die Herstellkosten der Erzeugung stellen den Wert der im Monat März hergestellten Erzeugnisse dar (Summe aus Material- und Fertigungskosten). Zur Herstellung aller Regale fielen an: Kosten für Fertigungsmaterial (Rohstoffe) zuzüglich 12 % Gemeinkosten Fertigungslöhne im Fertigungsschritt I (Akkordlöhne) zuzüglich 120 % Gemeinkosten Fertigungslöhne im Fertigungsschritt II (Akkordlöhne) zuzüglich 140 % Gemeinkosten Im Fertigungsschritt I fallen höhere Löhne an als im Fertigungsschritt II; mögliche Begründungen: der Fertigungsschritt I dauert länger, in der Kostenstelle Fertigung I werden höhere Akkordlöhne gezahlt. Im Fertigungsschritt II fallen höhere Gemeinkosten an als im Fertigungsschritt I; mögliche Begründungen: es fallen mehr bzw. höhere Gehälter (z. B. durch den Kostenstellenleiter) an, es werden höherwertige Maschinen eingesetzt, die zu einer höheren Abschreibung führen, die Kosten des Büromaterialverbrauchs wurden durch die Schlüsselung höher angesetzt, es fiel mehr Instandhaltungsaufwand an (z. B. weil die Maschinen häufiger repariert werden mussten), die kalkulatorischen Zinsen wurden durch die Schlüsselung höher angesetzt. Die Herstellkosten der Erzeugung werden genutzt, um die vorhandenen Lagerbestände an Fertigerzeugnissen damit zu bewerten. Auf diese Weise findet auch die Bewertung der Lagerbestandsveränderungen statt. Zur Berechnung der Herstellkosten der Umsatzes (also der Kosten, die für die im März abgesetzten Fertigerzeugnisse anfielen) werden nun die Lagerbestandsveränderungen verrechnet. Dabei gilt: Der Wert der Lagerbestandsmehrung wird von den Herstellkosten der Erzeugung abgezogen, da die nun mehr im Lager liegenden Fertigerzeugnisse nicht im März verkauft wurden. Lagerbestandsminderung wird zu den Herstellkosten der Erzeugung dazu gerechnet, da die aus dem Lager (zusätzlich zu den im März hergestellten) entnommenen Fertigerzeugnisse ebenfalls verkauft wurden. Jörg Bensch - Lernmaterialien (Lösungen) 2
3 Kostenträgerzeitrechnung (BAB II) Kalkulation % Regal A Regal B Regal C Summe Fertigungsmaterial Materialgemeinkosten = Materialkosten Fertigungslöhne I Fertigungsgemeinkosten = Fertigungskosten I Fertigungslöhne II Fertigungsgemeinkosten = Fertigungskosten II = Herstellkosten der Erzeugung Berechnung des Wertes der Lagerbestandsveränderung insgesamt Regal A Regal B Regal C Herstellmenge St St St. Herstellkosten der Erzeugung je Stück 32,92 /St. 41,20 /St. 53,46 /St. Lagerbestandsveränderung (+) St St. (+) St. (+) = Lagerbestandsmehrung Wert der Lagerbestandsveränderung * ) ** ) (-) ** ) * ) Ergebnis auf volle Euro abgerundet. ** ) Ergebnis auf volle Euro gerundet. Kalkulation Selbstkosten % Regal A Regal B Regal C Summe = Herstellkosten der Erzeugung /- Lagerbestandsveränderung = Herstellkosten des Umsatzes Verwaltungsgemeinkosten * ) Vertriebsgemeinkosten 8 * ) * ) ** ) = Selbstkosten des Umsatzes * ) Ergebnis auf volle Euro gerundet. ** ) Ergebnis auf volle Euro abgerundet. Zu den Herstellkosten des Umsatzes (dem Wert der im März verkauften Erzeugnisse) werden hinzugerechnet: 20 % Verwaltungsgemeinkosten, 8 % Vertriebsgemeinkosten. Auf diese Weise werden die Selbstkosten des Umsatzes berechnet, also die gesamten Kosten, die zur Herstellung und für den Vertrieb der Regale angefallenen sind. Dass die Verwaltungsgemeinkosten auf die Selbstkosten des Umsatzes aufgeschlagen werden (also nur auf die Kosten der Erzeugnisse, die in diesem Monat verkauft wurden) erfolgt aus Vereinfachungsgründen (denn im Grunde fallen in der Verwaltung auch Kosten an für die Erzeugnisse, die nicht in diesem Monat verkauft wurden und damit zu einer Lagerbestandsmehrung führen). Jörg Bensch - Lernmaterialien (Lösungen) 3
4 Regal A Regal B Regal C Summe Umsatzerlöse Selbstkosten des Umsatzes = Betriebsergebnis Umsatzerlöse Regal A Regal B Regal C Listenverkaufspreis pro Stück 60,00 70,00 80,00 - Rabatt pro St. (5 %) 3,00 3,50 4,00 = Zielverkaufspreis pro Stück 57,00 66,50 76,00 - Skonto pro St. (2 %) 1,14 1,33 1,52 = Barverkaufspreis pro Stück 55,86 65,17 74,48 Umsatzerlös gesamt * * ) Ergebnisse gerundet. Zur Berechnung der Umsatzerlöse muss der Barverkaufspreis für ein Regal berechnet werden, denn es ist davon auszugehen, dass die Kunden vom Listenpreis 5 % Rabatt und 2 % Skonto abziehen. Durch die Multiplikation des Barverkaufspreises pro Stück mit der Absatzmenge errechnet man den Umsatzerlös. Herstell-/Absatzmengen Regal A Regal B Regal C Herstellmenge St St St. Lagerbestandsveränderung St St St. Absatzmenge St St St. Aus der Differenz zwischen Umsatzerlös und Selbstkosten des Umsatzes kann nun der Erfolg (Gewinn/Verlust) berechnet werden. Umsatzerlöse Regal A Regal B Regal C Barverkaufspreis pro Stück 55,86 65,17 74,48 - Selbstkosten pro Stück 42,13 52,74 68,42 = Erfolg pro Stück 13,73 12,43 6,06 St. Jörg Bensch - Lernmaterialien (Lösungen) 4
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