INKLUSION EINFACH ERKLÄRT
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- Gretel Lang
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1 INKLUSION
2 INKLUSION EINFACH ERKLÄRT 2
3 VIELFALT LEBEN UND LERNEN WIE VIEL VIELFALT HALTEN WIR AUS? 3
4 SEIT DEM 26. MÄRZ 2009 GILT IN DEUTSCHLAND DER ANSPRUCH AUF INKLUSIVE BILDUNG D U R C H D I E R AT I F I Z I E R U N G D E R U N - B E H I N D E R T E N R E C H T S K O N V E N T I O N E R K E N N E N D I E V E R T R A G S S TA AT E N A N, D A S S M E N S C H E N M I T B E H I N D E R U N G E N E I N R E C H T A U F B I L D U N G H A B E N. D A M I T E R K L Ä R E N S I E, O H N E D I S K R I M I N I E R U N G U N D A U F D E R G R U N D L A G E D E R C H A N C E N G L E I C H H E I T E I N I N K L U S I V E S B I L D U N G S S Y S T E M A U F A L L E N E B E N E N U N D L E B E N S L A N G E S L E R N E N ZU G E W Ä H R L E I S T E N. 4
5 DIE UN-BEHINDERTENRECHTS- KONVENTION Artikel 24: Bildung in leichter Sprache Jeder Mensch mit Behinderungen soll genau die Dinge lernen und bekommen, die er braucht, wenn er in eine Schule geht. Zum Beispiel Blindenschrift oder Gebärdensprache. Oder wie man von einem Ort zum anderen findet. 5
6 DIE UN-BEHINDERTENRECHTS-KONVENTION Artikel 24: Bildung in leichter Sprache Es muss sicher sein, dass Menschen mit Behinderungen nicht diskriminiert werden. Sie müssen die Möglichkeit haben, gleich wie alle anderen Menschen in jede Schule zu gehen, in die sie gehen wollen. 6
7 INKLUSION ALLE GEMEINSAM 7
8 D I E UN-BEHINDERTENRECHTSKONVENTION E R F O R D E R T E I N E N PA R A D I G M E N W E C H S E L
9 Paradigmenwechsel: Bisher standen folgende Fragen im Vordergrund: Ist das Kind schulfähig? (Schuleingangsuntersuchung) Welche Schule ist die richtige für mein Kind? (Schulwahl) 9
10 In einer Schule für alle, also in einer inklusiven Schule, lautet die Frage: Welche Rahmenbedingungen müssen wir schaffen, damit dieses Kind an dieser Schule die optimalen Lernbedingungen bekommt? 10
11 Zweiter Paradigmenwechsel: Die Sonderpädagogik hat durch separate Beschulung die Bildungsfähigkeit aller Schülerinnen und Schüler aufgezeigt. Nun gilt es, diese hohe sonderpädagogische Kompetenz für die allgemeine Schule und damit für alle Schüler fruchtbar zu machen! 11
12 WER INKLUSION WILL, SUCHT NACH WEGEN, WER INKLUSION VERHINDERN WILL, SUCHT NACH BEGRÜNDUNGEN.
13 DER ANSPRUCH AUF INKLUSIVE BILDUNG BEINHALTET FÜR ALLE KINDER: Frühzeitige und individuelle Förderung 13
14 INDIVIDUELLE FÖRDERUNG IST NICHT SEPARIERENDE FÖRDERUNG!
15 DER ANSPRUCH AUF INKLUSIVE BILDUNG BEINHALTET FÜR ALLE KINDER: Frühzeitige und individuelle Förderung Nicht Defizit- sondern Ressourcen-Diagnostik; eine Diagnostik, die sich auf die angemessenen Vorkehrungen bezieht anstelle einer Zuweisungsdiagnostik Gemeinsamer Unterricht und darin das Recht auf individuelle Unterstützung, wenn nur so die Entwicklung und Teilhabe an der Gesellschaft gewährleistet werden kann; ggf. müssen angemessene Vorkehrungen getroffen werden (Laptop, Auszeiten etc.) 15
16 DER ANSPRUCH AUF INKLUSIVE BILDUNG BEINHALTET WEITERHIN: Nicht diskriminierende (Leistungs-)Bewertungen und Zeugnisse Therapie in der Schule (Heilmittelerbringung) Multiprofessionelle Pädagogenteams an der Schule (Fachlehrkräfte, Sonderpädagogen, Schulsozialarbeiter, Schulbegleiter etc.) 16
17 WELCHE PERSONELLEN R ESSOURCEN BRAUCHEN W I R? 17
18 Die Arbeitszeit zwischen Präsenzzeit und Vertrauenszeit 35 Stunden Präsenzzeit 28 Stunden aktive Arbeit mit dem Kind 7 Stunden Vorbereitungen, Beratungen, etc 10 Stunden Vertrauenszeit (weitere Vorbereitungen, Fortbildung, Fachliteratur, Elterngespräche, Konferenzen) Die 36. Stunde und fünf freie Tage Verantwortlicher Umgang mit Zeit und Arbeitskraft Formale Korrektheit und verantwortliche Freiheit 18
19 Die Zusammenarbeit mit den Sonderpädagoginnen 2 Klassen bekommen je vier Stunden eine Sonderpädagogin / einen Sonderpädagogen (zusammen 8 Stunden) Je zwei Stunden werden davon in beiden Klassen Unterricht für die gesamte Klasse verantwortet (= 4 Stunden) Mit den beiden Klassenlehrkräften bereitet der Sonderpädagoge / die Sonderpädagogin den Unterricht vor und reflektiert ihn (= 2 Stunden) Die restlichen zwei Stunden stehen für unterstützende oder begleitende Peergroup-Arbeit zur Verfügung. 19
20 Teamarbeit braucht fest eingeplante Zeit Das Team trifft Entscheidungen über Stundenplan und Pausen ist verantwortlich für Unterrichtsgestaltung und das Erreichen der Bildungsziele entscheidet, wer wann was wie unterrichtet 20
21 DER ANSPRUCH AUF INKLUSIVE BILDUNG BEINHALTET WEITERHIN: Ein nicht einschränkendes und nicht behinderndes Lernumfeld mit den entsprechenden Räumlichkeiten Teilungsräume Therapie- und Auszeitenräume Lehrerarbeitszimmer Einbindung aller kommunalen Strukturen in die inklusive Entwicklung sowie die Zusammenarbeit von Jugendhilfe und sozialen Diensten mit allen Bildungseinrichtungen sicherzustellen. 21
22 ZIEL ALLER SCHULISCHEN UND PARTNERSCHAFTLICHEN BEMÜHUNGEN: Jedes Kind optimal zu fördern und herauszufordern zu einer selbstbewussten, neugierigen Persönlichkeit, die motiviert ist, die vor ihr liegende Zukunft zu gestalten! 22
23 Die Waldhofschule Eine Schule für alle Preisträgerschule 2010 des Deutschen Schulpreises
24 DAS PERSONALKONZEPT DER INTEGRATIVEN GRUNDSCHULE In einer Klasse lernen maximal 18 Schülerinnen und Schüler mit und ohne diagnostiziertem Förderbedarf gemeinsam Zwei bis drei Pädagogen arbeiten gemeinsam unter der Leitung einer sonderpädagogischen Fachkraft Rhythmisierte Ganztagsschule
25 SCHULE ALS LERN- UND LEBENSBEREICH: RHYTHMISIERTE GANZTAGSSCHULE Unterricht 8:00 15:00 h; Freitag bis 13:00 h. Angebote / Freizeitbetreuung 7:00-17:00 h Freitag bis 15:00 h.
26 NEIGUNGSUNTERRICHT
27 27
28 DER WEG ZUR VERÄNDERUNG Analyse der Schulsituation und des Umfeldes Prüfen der Ressourcen Wahrnehmen der Ängste Suche nach Unterstützung und Kooperationspartnern 28
29 AUSGANGSTHESE Durch individuelle Förderung und durch Förderung der sozialen Kompetenz wächst die Selbstachtung und damit die Bereitschaft zum Lernen. Schwelle: Der Spaß an der Schule und die Freude an der Neugier dürfen nicht verschüttet werden. 29
30 KOLLEGIUM MITNEHMEN Klausurtagung mit entsprechenden Inputs Hospitationen in gelingenden Schulen Steuerungs- und Arbeitsgruppen Einbeziehung der Kritiker Sicherung der Evaluation 30
31 INKLUSION BEGINNT IM KOPF DESHALB MUSS KLAR SEIN, WOVON WIR UNS LEITEN LASSEN 31
32 Wir brauchen alle Wir bleiben zusammen Niemand bleibt zurück Niemand wird beschämt Auf den Anfang kommt es an. Die größten Anstrengungen unserer Schule gelten den kleinsten Menschen! DIE PHILOSOPHIE DER VIELFALT (SCHULPHILOSOPHIE DER WALDHOFSCHULE TEMPLIN) 32
33 KINDER SIND VERSCHIEDEN UND HABEN UNTERSCHIEDLICHE STÄRKEN S T Ä R K E N Z U S T Ä R K E N I S T U N G L E I C H S I N N V O L L E R A L S D I E S C H W Ä C H E N A U S G L E I C H E N Z U W O L L E N 33
34 Aus: Largo und Beglinger, Schülerjahre,
35 Aus: Largo und Beglinger, Schülerjahre,
36 Aus: Largo und Beglinger, Schülerjahre,
37 E I N S C H U L I N T E R N E S I N K L U S I V E S C U R R I C U L U M E N T W I C K E L N!
38 DAS INKLUSIVE SCHULINTERNE CURRICULUM ZEIGT AUF wie und auf welchen Wegen sich die Kinder die erforderlichen Verhaltens-, Interaktionsund Kommunikationsstrategien aneignen. wie und in welchem Umfang sie fachliches Wissen erlangen und Problemlösungsstrategien entwickeln können. 38
39 DIE ZU ERREICHENDEN KOMPETENZEN UND LERNZIELE MÜSSEN SO DIFFERENZIERT UND OFFEN FORMULIERT SEIN, DASS gemeinsames Lernen am gleichen Gegenstand auf unterschiedlichen Niveaustufen möglich wird. individuelle Lern- und Entwicklungspläne daraus erarbeitet werden können. Kriterien für eine individuelle Leistungsbewertung daraus abgeleitet werden können. 39
40 LERNBEREICHE EINRICHTEN Beispiel: Hauswirtschaft als fächerübergreifendes handlungsorientiertes Lernfeld Die Fächer Sachkunde, Deutsch und Mathematik stellen für einen Zeitraum, zum Beispiel für ein halbes Jahr jeweils eine Stunde pro Woche zur Verfügung, um für diesen Zeitraum den sehr handlungsorientierten Lernbereich Hauswirtschaft zu gestalten. Ziel: Erarbeiten von Grundlagen (Kenntnisse, Techniken, Verfahren), die eine individuelle, zunehmend selbstständige Lebensführung ermöglichen. 40
41 ANGEMESSENE UNTERRICHTSFORMEN
42 ANGEMESSENE UNTERRICHTSFORMEN FÜR EINE INKLUSIVE SCHULE: Drastische Reduzierung von Frontalunterricht Fächerverbindende und übergreifende Projekte Schüler lernen mit Schülern Projektwochen Freitags ohne Stundenplan Lebenspraktischer Unterricht Wochenplanarbeit (keine Hausaufgaben) Lernlandschaften als Chance zum selbstgesteuerten, entdeckenden Lernen 42
43 LERNLANDSCHAFTEN BEISPIELE GEMEINSAMEN UNTERRICHTS Deutsch: Gedichtewerkstatt Mathematik: Einführung in die Volumenberechnung Gesellschaftswissenschaftlicher Unterricht: Mittelalter Gesellschaftswissenschaftlicher Unterricht: Erdbeben 43
44 ERDBEBEN UND VULKANE EINE LERNLANDSCHAFT FÜR DEN FÜNFTEN JAHRGANG 44
45 FÖRDERUNG LEISTUNGSSTARKER SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER Einsatz als Assistenz-Teacher Enrichment (zusätzliche Anregungen und Materialien) Präsentation von Forschungsergebnissen Förderung in der Wochenplan- oder Freiarbeit 45
46 LEISTUNGSBEWERTUNG Selbstreflexion einüben Rückmeldesysteme entwickeln Präsentationen als Formen der Leistungssicherung nutzen Differenzierende Formen der Leistungsbewertung erarbeiten Schüler Eltern Lehrergespräche als für Leistungsrückmeldungen nutzen Lern- / Bildungspässe Portfolios 46
47 KINDER SIND KÖNNER Wir brauchen eine Kultur der Anerkennung des Könnens! Im forschenden Lernen sind Fehler selbstverständlich Lernen ist Neugier ist Forschen ist Suche nach Antworten dazu müssen wir zuhören und die Fragen der Kinder wahrnehmen 47
48 INKLUSION VERÄNDERT DIE SCHULE Zu Anfang bezeichnen viele den Weg der Inklusion als unmöglich. Es bestehen Ängste vor ausufernder Heterogenität. Es wird Fehler und Irrtümer auf dem Weg geben. Wir müssen aufpassen, dass diese nicht auf dem Rücken unserer Kinder ausgetragen werden. Aber: Wenn für unsere Kinder gilt, dass man aus Fehlern lernen kann, machen wir es ihnen vor: Aus Fehlern lernen! 48
49 Viel Freude beim Reflektieren und Diskutieren wünscht: WILFRIED W. STEINERT Platanenstr Templin 49
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