2. Zwischenbericht 2015 für das Projekt

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1 2. Zwischenbericht 2015 für das Projekt Beeinflussung des Raum-Zeit-Verhaltens von Rotwild (Cervus elaphus) durch großräumige Beweidungsprojekte auf ausgewählten DBU Naturerbeflächen

2 Inhaltsverzeichnis Seite 1 Allgemeine Angaben Bericht Bearbeitete Themenschwerpunkte GSM-GPS-Telemetrie Rotwild Sendertechnik Fang und Bearbeitung von Rotwild Ergebnisse Rotwildtelemetrie Telemetrie Weidetiere Fang und Bearbeitung der Weidetiere Ergebnisse Weidetiertelemetrie Losungskartierung zur räumlichen Verteilung des Rotwildes Ergebnisse der Losungskartierung Ethökologische Feldstudie Fotofallenmonitoring Vegetationskartierung Pilotstudie zur Wildbestandserfassung mittels Drohenbefliegung Sonstiges Wolfsvorkommen in den Untersuchungsgebieten Exkursionen und Besichtigung anderer Beweidungsprojekte Literaturrecherche Barrierewirkung von Zaunanlagen Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit Bisher erschienene Veröffentlichungen des Projektes Öffentlichkeitsarbeit des Projektes

3 1. Allgemeine Angaben Thema der Auftragsforschung: Beeinflussung des Raum-Zeit-Verhaltens von Rotwild (Cervus elaphus) durch großräumige Beweidungsprojekte auf ausgewählten DBU Naturerbeflächen Auftragnehmer: 1 Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde Fachbereich Wald und Umwelt Fachgebiet Wildbiologie, Wildtiermanagement und Jagdbetriebskunde (FWWJ) Alfred-Möller-Straße 1 (Haus 11) Eberswalde 2 Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadensverhütung Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW Pützchens Chaussee Bonn Projektleitung: Prof. Dr. Siegfried Rieger 1 (siegfried.rieger@hnee.de; Tel.: ) Dr. Michael Petrak 2 (michael.petrak@lanuv.nrw.de; Tel.: ) Projektbearbeitung: Frank-Uwe F. Michler 1 (frank.michler@hnee.de; Tel.: ) Benjamin Gillich 1 (benjamin.gillich@hnee.de; Tel.: ) Berichtszeitraum: November 2014 bis Oktober 2015 Förderzeitraum: Januar 2014 bis Dezember 2017 Abb. 1: Aufsuchen sendermarkierter Tiere mittels terrestrischer Telemetrie in der Oranienbaumer Heide (links), immobilisiertes Schmaltier ID2 mit Ohrmarken und GSM-GPS-Halsbandsender in der Glücksburger Heide. Fotos: B. Gillich (l), F. Michler (r) 3

4 2. Bericht Die Freilandarbeiten fanden zu etwa gleichen Teilen auf den drei DBU Naturerbeflächen Ueckermünder Heide (Mecklenburg-Vorpommern), Glücksburger Heide und Oranienbaumer Heide (beide Sachsen-Anhalt) statt (Abb. 2). Abb. 2: Lage aller DBU Naturerbeflächen (rote Punkte, Stand 2014). Die drei Untersuchungsflächen sind namentlich gekennzeichnet und haben eine Größe von bis ha (links). Besonders die Glücksburger Heide ist durch ehemaligen militärischen Übungsbetrieb stark kampfmittelbelastet (Mitte). Charakteristisch für alle drei Naturerbeflächen sind strukturreiche Offenlandbiotope. Großflächige Calluna-Heiden prägen vor allem das Landschaftsbild in der Glücksburger Heide und Oranienbaumer Heide (rechts). Karte: DBU, Fotos: F. Michler 2.1 Bearbeitete Themenschwerpunkte GSM-GPS-Telemetrie Rotwild Sendertechnik Bis dato wurden 29 GPS-Plus-Halsbandsender (8 Hirsch-, 15 Alttier-, 6 Kalbsender) der Firma Vectronic Aerospace GmbH angeschafft (Abb. 3). Die Sender sind mit folgenden Komponenten ausgestattet: GSM-Modul (Datenübermittlung via SMS oder GPRS (8 Ortungen pro Übermittlung) Aktivitätssensoren, Temperatursensoren, Proximity-Sensoren Mortalitäts-Logger VHF-Sender UHF-Kommunikation 3 bis 4 D-Batterien (bei den Kalbsendern mit DropOff-System) 4

5 Abb. 3: Auswahl der GSM-GPS-Senderhalsbänder, die für die Besenderung des Rotwildes bisher angeschafft wurden. Fotos: F. Michler Fang und Bearbeitung von Rotwild Der Fang des Rotwildes erfolgte mit Hilfe von zwei unterschiedlichen Methoden der Distanzimmobilisation während der Brunft und dem Netzfang in den Wintermonaten. Distanzimmobilisation Für die Distanzimmobilisation stehen dem FWWJ drei Narkosewaffen der Firma DanInject zu Verfügung. Während der Brunft wurde gezielt an Suhlen und auf einzelnen Kanzeln angesessen bzw. auf der Pirsch versucht, sich dem Rotwild auf max. 20 bis 25 m anzunähern. Um ein schnelles Auffinden der beschossenen Stücke zu gewährleisten werden Senderpfeile der Firma Dist-Inject eingesetzt (Abb. 4). Alle Kaltgaswaffen sind mit einer Laufkamera (Contour Roam2 ) ausgestattet, so dass die Treffpunktlage der Senderspritzen und die Anflutung der Narkotika im Nachhinein detailliert ausgewertet werden können. Abb. 4: Ansitz für die Distanzimmobilisation in einem verblendeten Erdsitz an einer Suhle (links). Zum schnellen Auffinden der beschossenen Stücke kommen UHF-Senderpfeile (DistInject ) und eine Empfangsanlage der Firma Wagener, Köln zur Anwendung (rechts). Fotos: F. Michler 5

6 Netzfang Der Fang von Rotwild erfolgte in den Wintermonaten an geeigneten Fangplätzen mit speziellen Fallnetzen. Hierfür wurde das Rotwild mittels Lockfütterungen unter großflächige Netze gelockt, um es tierschonend fangen und immobilisieren zu können. Bei den Fallnetzen handelt es sich um speziell angefertigte Fischernetze mit einer Grundfläche von knapp 500 m² (23 x 23 m, Maschengröße 10 x 10 cm, Garnstärke 4 mm). Der Netzaufbau konnte aufgrund der z.t. noch ausstehenden behördlichen Genehmigungen erst im späten Herbst oder frühen Winter erfolgen. Dabei war es wichtig, dass die Netzfangplätze eben und von Holz und anderen Gegenständen an denen sich die Tiere verletzen könnten bereinigt wurden (Abb. 5). Die Netze wurden jeweils an drei Ecken mit Halteseilen an Bäumen in ca. sechs Meter Höhe befestigt. An der Stirnseite wurde das Spannseil befestigt, welches über eine Umlenkrolle an einem Dreibein zum Spannbaum geführt wurde. Direkt neben dem Spannbaum stand eine geschlossene Kanzel, von der aus das Netz manuell ausgelöst werden konnte. Die Kanzeln befanden sich in 80 bis 160 Meter Entfernung zum Netz. Über Umlenkrollen konnten die Netze auf eine Höhe von ca. drei Meter gebracht werden. Als Lockmittel wurden Zuckerrüben eingesetzt. Alle Netzfangplätze wurden permanent mittels automatischer Wildkameras (Schwarzblitzkameras: 940 nm) überwacht. Dabei wurden im Laufe der Fangsaison zwei Kameras gestohlen. Abb. 5: Ein gewissenhafter Netzaufbau und die permanente Netzpflege nehmen viel Zeit in Anspruch - sind aber das Fundament für den erfolgreichen Einsatz dieser Fanganlagen. Fotos: F. Michler 6

7 Für den Aufbau eines Netzes wurden in der Regel zwei Tage benötigt. Sehr aufwändig war die vorherige Präparation der Netzfangplätze (Mähen, Mulchen, von Stümpfen und Ästen beräumen, Kanzeln errichten etc.). Hier haben die Mitarbeiter des Bundesforst intensiv mitgearbeitet. Auch die permanente Pflege der Netzfangplätze (Netze nachspannen, Unterhalten der Lockfütterungen) erfolgte hauptsächlich durch die Mitarbeiter des Bundesforst. Auch hier war eine sehr gute und zuverlässige Zusammenarbeit zu verzeichnen. Insgesamt waren in der letzten Fangsaison vier solcher Fanganlagen im Einsatz. In einer Fangnacht wurde die Kanzel am Netz permanent besetzt, und die Fangfläche mittels eines Nachtsichtgerätes (Swarovski NC 2) überwacht. Die manuelle Auslösung erfolgte, wenn ein oder mehrere Tiere zentral unter dem Netz standen und sich entspannt verhielten. Wurde das Netz ausgelöst, verwickelten sich die Tiere innerhalb weniger Augenblicke im Netz und waren bewegungsunfähig. Anschließend wurden die Tiere für die weitere Bearbeitung und das Anlegen der GPS-Senderhalsbänder mittels Handspritze oder eines zwei Meter langen Impfstabes (DanInject ) immobilisiert. Abb. 6: Netzfangplätze in den Untersuchungsgebieten Ueckermünder Heide und Glücksburger Heide. Die Fallnetze decken eine Fläche von knapp 500 m² ab. Links oben ist die Fanganlage am Kirchacker in der Ueckermünder Heide zu sehen. Rechts oben ein Drohnenbild (aufgenommen aus 100 m Höhe) der Netzfanganlage in der Glücksburger Heide. Die Kanzeln, aus der die manuelle Auslösung der Netze erfolgte, befanden sich 80 m (links unten) bzw. 150 m (rechts unten) vom Netz entfernt. Fotos: F. Michler & B. Gillich 7

8 Bearbeitung der gefangenen Tiere Die Bearbeitung der immobilisierten Tiere erfolgte unmittelbar am Fangplatz und nahm pro Individuum ca min in Anspruch. Über jeden Bearbeitungsvorgang wurde Protokoll geführt. Als erstes wurde den Tieren ein Augengel (Vidisic ) gegen das Austrocknen der Cornea verabreicht und das Haupt mit einer Sichtschutzmaske (Wildlife Capture Equipment, Texas) geschützt. Nach dem Überprüfen des Geschlechts (bei Kälbern) und der Altersschätzung wurden die Tiere mit Ohrmarken und einem GPS-Senderhalsband markiert. Beim Setzen der Ohrmarken (Dalton Typifix ) wurde für spätere genetische Analysen automatisch eine Gewebeprobe entnommen. Zusätzlich wurden von jedem Tier Speichel- und Blutproben genommen (Abb. 7). Abschließend wurden die Tiere fotografiert und ein α 2 -Adrenozeptor- Antagonist als Antidot appliziert. Nach ca. fünf bis zehn Minuten standen die Tiere auf und liefen davon. Alle besenderten Tiere wurden am nächsten Morgen mittels VHF-Telemetrie aufgesucht, um den Zustand der Tiere zu überprüfen. Bei allen durchgeführten Feldimmobilisationen ist kein narkosebedingter Verlust aufgetreten (Mortalität = 0 %). Abb. 7: Angewandte Freilandmethoden: Markiertes Hirschkalb ID4 in der Oranienbaumer Heide (o.l.), Dalton Typifix Ohrmarke zur automatischen Entnahme und Konservierung einer Gewebeprobe (o.r.). Entnahme einer Speichelprobe mit einem Abstrichbesteck von nerbe plus bei Hirsch ID5 (u.l.) und einer EDTA-Blutprobe (u.r.) bei Schmaltier ID2. Fotos: F. Michler 8

9 Ergebnisse Rotwildfang und -telemetrie Im September/Oktober 2014 erfolgten auf den drei Untersuchungsflächen vier Brunfteinsätze á sechs Tage mittels Narkosegewehr und von Januar bis März 2015 insgesamt zwölf Fangaktionen an vier Netzfangplätzen. Ueckermünder Heide: Vom 8. bis 12. September war ein Team von zwei Mitarbeitern in der Ueckermünder Heide aktiv. Hier wurde am 11. September ein Hirschkalb (ID1) auf dem Kaulbarschberg erfolgreich besendert. Dieses nachweislich verwaiste Kalb war insgesamt über sieben Monate am Sender und verendete am 25. März 2015 (vermutlich gerissen, Verursacher unklar). Während dieser Zeit lieferte das Kalb insgesamt GPS-Ortungen (30-Minuten-Taktung). Die von ID1 genutzte Fläche war mit 23 ha (95 % Fixed-Kernel-Polygon) außerordentlich klein (Abb. 8). Lediglich ein dokumentierter Ausreißer am 14. Nov (Fluchtverhalten?) verursachte letztendlich ein Gesamtstreifgebiet von 154 ha (MCP 100 %). Abb. 8: Lage des Streifgebietes von Hirschkalb ID1 in der Zeit vom bis Abgebildet sind die einzelnen Ortungspunkte (n = 6.076) sowie das 100 % MCP (154 ha). Abb. 9: Fotofallenbild von ID1 am 11. Februar 2015 (links) und Todfund des verendeten Hirschkalbes am Fotos: F. Michler & B. Gillich 9

10 Ein zweiter Brunfteinsatz erfolgte vom 22. bis Während dieser Zeit wurden ein Hirsch und ein Alttier auf dem Kaulbarschberg beschossen beide Tiere konnten nach dem erfolgreichen Beschuss nicht aufgefunden werden. Die zwei Netzfanganlagen in der Ueckermünder Heide (Kirchacker, Bruchwiese) wurden im Rahmen von acht Fangaktionen im Februar und März 2015 insgesamt fünf Mal ausgelöst. Jedes Mal befand sich ausschließlich männliches Rotwild (und einmal zusätzlich ein einzelner Überläufer) unter den Netzen, denen es in allen Fällen gelang, sich wieder aus den Netzen zu befreien. Aus diesem Grund wurde mittlerweile ein neues Netz mit einer dickeren Garnstärke (5 mm) für die Ueckermünder Heide angeschafft und auch bereits aufgebaut. Glücksburger Heide: In der Glücksburger Heide fanden während der Brunft ein Feldeinsatz vom 15. bis 20. September und ein weiterer vom bis statt. Während dieser Zeit wurden mittels Distanzimmobilisation an einer Suhle sowie von einer Kanzel aus ein Hirsch (ID5) sowie ein Schmaltier (ID2) erfolgreich beschossen und besendert. Daneben wurden noch zwei weitere Hirsche sowie ein Alttier beschossen, die im Anschluss nicht aufgefunden wurden. Der Hirsch ID5 (5. bis 6. Kopf) wurde am markiert (Abb. 10; siehe 1. Zwischenbericht) und lieferte bis zu seinem Tod am insgesamt 56 Ortungen. Dabei belief er eine Fläche von 551 ha (MCP100). Der Hirsch wurde am von Pilzsuchern mit einer frischen Schussverletzung (Krellschuss) aufgefunden (Abb. 10). Nach Auswertung der Daten wurde der Hirsch am nachts (bei Mond) an der Waldgrenze beschossen und flüchtete zurück in den Wald. Anschließend hielt sich ID5 noch zwei Tage in einem ca. 5 ha großen Gebiet auf, bevor der Mortalitätssensor des Halsbandsenders am um 16:35 Uhr das Verenden des Tieres indizierte. Abb. 10: Der Hirsch ID5 am Tag seiner Besenderung am (links). Rechts ist der verendete Hirsch am in einem Waldstück nördlich von der DBU-Liegenschaft zu sehen (ca. 1,5 km vom Fangplatz entfernt). Fotos: F. Michler & U. Günther 10

11 Abb. 11: Lage der Streifgebiete (100 % MCP) von Hirsch ID5 (links) und Tier ID2 (rechts). Das Polygon von ID5 (n = 56 Lokalisationen) entspricht dem Brunftstreifgebiet von Mitte September bis Anfang Oktober 2014 und das Polygon von ID2 (n = Lokalisationen) dem Streifgebiet von September 2014 bis August ID2 wurde als Schmaltier am 19. September 2014 erfolgreich besendert und liefert seitdem zuverlässig Daten (2-Stunden-Taktung). Bis Mitte August 2015 wurden Lokalisationen erhoben. Diese Ortungen verteilten sich auf einer Fläche von insgesamt ha (MCP100; Abb. 11). In der südlichen Glücksburger Heide wurde am eine Netzfanganlage aufgebaut. Nachdem die Lockfütterung Anfang Januar 2015 gut angenommen war, erfolgte in der Nacht vom 14. auf den eine erste Fangaktion. Beim Auslösen des Fallnetzes stand ein Kahlwildrudel von acht Stücken unter dem Netz, von denen sieben Tiere gefangen und erfolgreich markiert werden konnten. Sechs Tiere (vier Alttiere: ID3, ID10, ID11, ID13; ein Schmaltier: ID9; ein Wildkalb: ID16) wurden mit Sendern und ein Wildkalb nur mit Ohrmarken (ID6) ausgestattet. Alle Sendertiere liefern bis dato zuverlässig Daten (n ges. = Lok.) und nutzen schwerpunktmäßig den zentralen Teil der Glücksburger Heide (Abb. 12). Abb. 12: Lage der Gesamtaktionsräume (MCP-100 %) von sechs sendermarkierten Tieren in der Glücksburger Heide, Januar bis Oktober Die Stücken wurden am zusammen unter einem Netz gefangen. 11

12 Die Größe der bis dato belaufenen Flächen (MCP-100%; Januar bis Oktober 2015) beträgt zwischen ha (ID13) und ha (ID10). Auch wenn die Lage der Streifgebiete eine nahezu homogene und zeitgleiche Nutzung der Fläche indiziert, so zeigt das Raum-Zeit-Verhalten jedoch nur vereinzelt auch tatsächlich eine synchrone Bewegung der Tiere im Raum. Durch das Fotofallenmonitoring (siehe Kap ) ist bekannt, dass die besenderten Tiere des ersten Netzfanges im Januar und Februar 2015 in einem Kahlwildrudel vergesellschaftet waren, dass aus mindestens 43 Individuen bestand. Seit dem Frühsommer ist eine Verschiebung der Raumnutzung in östliche Richtung zu beobachten. Jedoch blieben alle besenderten Tiere bis zum Ende des Berichtszeitraumes (Oktober 2015) nahezu ausschließlich in der Glücksburger Heide und nutzen nur nachts auch unmittelbar angrenzende Offenlandflächen außerhalb der DBU-Liegenschaft (Abb. 13). Durch die zentrale Lage der Streifgebiete aller besenderten Tiere in der Glücksburger Heide liefern die Daten eine sehr gute Vorraussetzung für die Beantwortung der übergeordneten Fragestellung, inwieweit das geplante Beweidungsprojekt einen Einfluss auf das Raum-Zeit- Verhalten des Rotwildes haben wird. Abb. 13: Entwicklung der saisonalen Raumnutzung von sechs weiblichen Sendertieren (siehe Abb. 12), die am zusammen unter einem Netz in der Glücksburger Heide gefangen wurden. Dargestellt sind alle Ortungen für die Monate Februar (l.o.), März (r.o.), April (l.u.) und Mai 2015 (r.u.). 12

13 Oranienbaumer Heide: Aufgrund der im Jahr 2014 nur recht vereinzelt stattfindenden Brunft wurde in der Oranienbaumer Heide nur ein Brunfteinsatz durch zwei Mitarbeiter am durchgeführt. Hierbei kam kein Stück Rotwild in Anblick. Am 22. Januar 2015 wurde am südlichen Rand der Weidefläche eine Netzfanganlage aufgebaut. Hier erfolgte die erste Fangaktion am Dabei wurden von einem sechsköpfigen Rudel ein Hirschkalb (ID4) sowie ein Wildkalb (ID17) erfolgreich gefangen und besendert. Bei einer zweiten Fangaktion am wurden beide Tiere wiedergefangen. Hierbei wurde u.a. der korrekte Sitz des Halsbandsenders überprüft beide Tiere waren in einem sehr guten Zustand, es waren keine Beeinträchtigungen durch die vorherige Besenderung erkennbar. Die Tiere senden bis dato im 30-minuten-Takt zuverlässig Daten und halten sich bis auf wenige Ausnahmen schwerpunktmäßig südlich der Weidefläche auf (Abb. 14). Mit Beginn des neuen Jagdjahres sind seit dem 1. April 2015 in der Oranienbaumer Heide nun ein Spießer und ein Schmaltier am Sender. Die Tiere beliefen bis Ende Juli 2015 Flächen (MCP100) von ha (ID17) bzw ha (ID4). Im August wurde das Schmaltier ID17 erstmalig auch im Nordosten der DBU-Liegenschaft geortet. Die Nutzung von Weideflächen fand bis dato praktisch nicht statt. Durch Sichtbeobachtungen, Fährten- und Losungsfunde sowie vor allem durch das Fotofallenmonitoring (siehe Kap ) ist bekannt, dass besonders im Norden Rotwild regelmäßig auf den Weideflächen unterwegs ist. Aus diesem Grund wurden für die neue Fangsaison 2015/16 mittlerweile zwei Netzfanganlagen im Norden der Liegenschaft aufgebaut. Abb. 14: Lage der Streifgebiete (MCP100) beider Sendertiere (ID4 und ID17) in der Oranienbaumer Heide vom bis (links). Rechts ist der Aktionsraum (1.430 ha) von ID17 inklusive aller Ortungen dargestellt. Die schwarze Grenze entspricht der DBU-Naturerbefläche (2.102 ha). n ID4 = Lokal., n ID17 = Lokalisationen. 13

14 2.1.2 Telemetrie Weidetiere Inwieweit die Anwesenheit von Weidetieren einen Einfluss auf das Raum-Zeit-Verhalten des Rotwildes hat, wird unter anderem im Zuge von umfangreichen Interaktionsanalysen mit speziellen Proximity-Sensoren (Kontaktsender) untersucht. Dafür werden einzelne Weidetiere (aus jeder Herde mindestens eins) mit ID-Tags markiert. Diese ID-Tags sind über eine UHF- Kommunikation in der Lage mit den Halsbandsendern der markierten Rothirsche zu interagieren. Ab einer Distanz < 120 m wird die Entfernung der besenderten Tiere zueinander permanent registriert. Gleichzeitig passt sich die Ortungs-Taktung der Rotwildsender von 30 Minuten auf zwei Minuten an (Abb. 16). Auf Grundlage dieser Daten kann das Interaktionsverhalten (Meidung, neutrales Verhalten, Anziehung) valide eingeschätzt werden. Um auch die Raumnutzungsdaten von Weidetieren und Rotwild im Rahmen einer klassischen Interaktionsanalyse (dynamisches Interaktionsverhalten) miteinander verschneiden zu können, werden einzelne Weidetiere zusätzlich mit GPS-Halsbandsendern ausgestattet. Ein entsprechendes Beweidungsprojekt ist bis dato ausschließlich in der Oranienbaumer Heide etabliert, so dass sich diese Untersuchungen im letzten Jahr auf diese Fläche beschränkten. Der aktuelle Weidetierbestand (Stand: ) in der Oranienbaumer Heide beträgt 105 Konik-Pferde (inkl. 30 Pfohlen) und 48 Heckrinder (inkl. 5 Kälber). Die Pferde lebten Anfang dieses Jahres auf der 800 ha großen Weidefläche in fünf Herden (momentan drei Herden) und die Rinder in zwei Herden Fang und Bearbeitung der Weidetiere Die Heckrinder wurden am besendert. Dies erfolgte im Rahmen der einmal im Jahr stattfindenden veterinärmedizinischen Untersuchung ( Blutung ) der Weidetiere. Dafür wurden die Rinder in zwei Fangkralen gefangen. Die Besenderung mit den ID-Tags und GPS- Sendern erfolgte in einem Headgate, wobei die Auswahl der Tiere durch die Primigenius ggmbh (PETER POPPE) erfolgte. Die Konik-Pferde konnten ohne Fang oder entsprechende Immobilisierung markiert werden. Dafür wurden aus den einzelnen Herden besonders zahme Tiere ausgesucht, die mit kleinen Futtergaben angelockt werden konnten. Die Auswahl der Tiere erfolgte hier ebenfalls durch die Primigenius ggmbh (CLAUDIA WALTER) Ergebnisse Weidetiertelemetrie Bei der Fangaktion am wurden drei Heckrinder mit ID-Tags (ID-B, ID-C, ID-D), ein Konik mit einem ID-Tag (ID-A) und drei weitere Rinder mit GPS-Halsbandsendern ausgestattet (Abb. 15 und Abb. 17). 14

15 Abb. 15: Markierung von Weidetieren mit ID-Tags und GPS-Halsbandsendern in der Oranienbaumer Heide am Fotos: F. Michler & B. Gillich Fünf weitere Konik-Pferde wurden im Februar und März 2015 sukzessive mit drei ID-Tags (ID-E, ID-F, ID-G) und zwei GPS-Halsbändern durch die Primigenius-Mitarbeiterin C. WALTER markiert. Somit tragen in der Oranienbaumer Heide momentan sieben Weidetiere einen ID-Tag und fünf weitere Weidetiere einen GPS-Halsbandsender 1. Aufgrund des momentanen Raumverhaltens der zwei markierten Stück Rotwild (ID4, ID17) außerhalb der Weidefläche (siehe Punkt ) sind noch keine Proximity-Events (Interaktionen) zwischen den ID-Tags und den Rotwildsendern registriert worden. Abb. 16: Die Eichung der GPS-Plus-Halsbandsender auf die ID-Tags der Weidetiere erfolgte im Feld unter Realbedingungen. Die Proximity-Sensoren wurden auf Grundlage dieser Feldtests so eingestellt, dass der Halsbandsender vom Rotwild einen ID-Tag via UHF ab einer Entfernung von ca. 120 m registriert. Ab dieser Distanz speichert der Rotwildsender alle acht Sekunden die Empfangsstärke (= Distanz zwischen ID-Tag und dem Rotwildsender). Zusätzlich wird die Taktung der GPS-Ortungen von 30 min auf 2 min angepasst. Diese Ortungsfrequenz hält bis eine Stunde nach dem letzten Kontakt an. Foto: F. Michler 1 Von der Hochschule Anhalt (Bernburg) laufen im Jahr 2015 zusätzlich zwei GPS-markierte Konik-Pferde auf der Fläche. 15

16 Abb. 17: Mit ID-Tags markierte Weidetiere in der Oranienbaumer Heide. Fotos: F. Michler & C. Walter Losungskartierung zur räumlichen Verteilung des Rotwildes Das Losungszählverfahren ist eine etablierte Methode, um unter anderem die Verteilung von Schalenwild auf der Fläche einzuschätzen. Die Ausnutzung der Defäkation für Zwecke der Wildbestandsverteilung kam etwa 1940 in Nordamerika auf (Pellet Group Counts). Dabei wird zwischen zwei Ansätzen unterschieden, dem faecal standing crop (FSC)- und dem faecal accumulation rate (FAR)- Verfahren. Bei der FSC-Methode wird ohne vorheriges Freiräumen der Transekte in einem Durchgang die absolute Anzahl zu findender Losung bestimmt. Im Gegensatz hierzu muss bei einem FAR-Verfahren vor der eigentlichen Losungszählung zunächst alle Losung von den Transekten entfernt werden, so dass nur die in einem bestimmten Zeitraum akkumulierte Losung gezählt wird. In der Glücksburger Heide und Ueckermünder Heide wurde die FSC- Methode zur Bestimmung der Verteilung des Rot-, Reh- und Schwarzwildes vor der Etablierung der Beweidungsprojekte angewendet. Dazu wurde ein Gitternetz über das Untersuchungsgebiet gelegt, dessen Seitenlänge 500 m beträgt. Jeder Schnittpunkt steht für ein Transekt von 50 Meter Länge und zwei Meter Breite, also einer Fläche von 100 Quadratmeter (Abb. 18). Daraus ergaben sich für die Glücksburger Heide 90 und für die Ueckermünder Heide 65 Transekte. Die Startpunkte wurden auf einem GPS-Gerät gespeichert und im Gelände angelaufen. Zusätzlich wurde die Peilung des Transektes notiert. Somit ist gewährleistet, dass bei einer erneuten Losungskartie- 16

17 rung nach Etablierung der Beweidungsprojekte dieselben Transekte abgelaufen und miteinander verglichen werden können. Die aufgenommene Losung wird in einer Karte grafisch dargestellt, so dass eine Schwerpunktverteilung der Tiere in den Gebieten erkennbar wird. Zusätzlich wurde dieses Verfahren für die geplanten Weideflächen in der Glücksburger Heide so angepasst, dass eine höhere Datendichte auf diesen Flächen erreicht wurde. Diese Daten stellen den momentanen Ist-Zustand da und können mit erneut aufgenommenen Daten nach Etablierung des Beweidungsprojektes verglichen werden. Abb. 18: Startpunkte und Laufwege der 90 Transekte (links) sowie Lage und Kartierung der vier geplanten Beweidungsflächen in der Glücksburger Heide (rechts) Ergebnisse der Losungskartierung Im Juni 2015 fand die Kartierung von Rotwildlosung in der Glücksburger Heide statt. Aus Sicherheitsgründen konnte im mittig gelegenen Bombodrom nicht nach Losung gesucht werden, da dort ein striktes Betretungsverbot gilt. Es gab lediglich elf Trakte in der Heide auf denen keine Rotwildlosung gefunden wurde. Die Schwerpunkte der Funde lagen im Norden und Südwesten (Abb. 19). Im Norden konzentrierten sich die Funde am Nord- und Südrand über die gesamte Länge des Hubschrauberlandeplatzes. Auch die deitaillierte Untersuchung des Hubschrauberlandeplatzes wies eine sehr hohe Defäkation in diesem Gebiet aus. Im Südwesten der Glücksburger Heide ließ sich ebenfalls eine Konzentration von Losung fest- 17

18 stellen. Hier wurde zwar punktuell die höchste Anzahl gefunden, allerdings ist dieses Gebiet von der Ausdehnung her kleiner als das im Norden. Auch sind die Grenzen der Losungskonzentration (vor allem nach Osten) deutlich schärfer nachvollziehbar. Außerhalb dieser beiden Hauptfundgebiete wurde fast im gesamten Untersuchungsgebiet Losung gefunden. Die geringste Funddichte ließ sich im mittigen Osten und östlichen Süden der Glücksburger Heide feststellen. Interessant ist ein erkennbarerer Konzentrationsanstieg der Losungsfunde am Nordrand des Bombodroms. Ein besonderes Interesse der Losungskartierung lag auf den vier zukünftigen Weideflächen (kleine Fläche West, Flugfeld, Panzertrasse und Hubschrauberlandeplatz; Stand Juni 2015). Diese Flächen wurden genauer untersucht, um die Intensität der Nutzung durch das Wild festzustellen. Dabei wurde die Losung auf drei Trakten der gesamten Flächenlänge in gleichmäßigen Abständen zueinander kartiert (Abb. 18). Mit über 900 Losungsfunden weist der Hubschrauberlandeplatz eine extrem hohe Losungsdichte auf. Abb. 19: Verteilung der Rotwildlosung nach der Losungskartierung in der Glücksburger Heide (links). Frischer Losungshaufen von Rotwild in der Glücksburger Heide. Die aufgefundene Losung wurde in drei Altersstufen eingeteilt (frisch, mittlel, alt). Foto: F. Michler 18

19 Abb. 20: Losungsfunde von Rot-, Reh- und Schwarzwild auf den geplanten Beweidungsflächen in der Glücksburger Heide (BERLING 2015). In der Ueckermünder Heide wurden 65 Transekte im Revier Altwarp nach Losung abgesucht. Auf 36 Transekten (55,4%) wurden insgesamt 91 Losungshaufen von Rotwild gefunden. Die stärksten Häufungen entsprachen bis zu 5 Losungshaufen pro Transekt, was insgesamt 3 Mal vorkam. Auffallend ist das nahezu vollständige Fehlen von Rotwildlosung im nördlichen Bereich nahe Altwarp und Altwarp Siedlung. Südlich von Altwarp beim Glienkenberg, wo das geplante Beweidungsprojekt initiiert werden soll, und auf dem Kaulbarschberg (einer Wildruhezone) finden sich hingegen starke Akkumulationen von Rotwildlosung (Abb. 21). Abb. 21: Verteilung von Rotwild- und Rehwildlosung in der Ueckermünder Heide. Die Losungskartierung fand Anfang Juli auf der Halbinsel Altwarp statt (1.900 ha). 19

20 2.1.4 Ethökologische Feldstudie Mögliche Verhaltensveränderungen des Rotwildes in Folge der Etablierung großflächiger Beweidungsprojekte werden in den Untersuchungsgebieten durch ethökologische Studien nach dem Verfahren von M. PETRAK analysiert. Dafür werden alle Rotwildsichtungen, die von geschultem Personal in den Untersuchungsgebieten registriert werden, in Beobachtungskarten eingetragen. Diese Studien erlauben differenzierte Verhaltensbeobachtungen und die Erarbeitung von Fragestellungen zur Aktivitätsperiodik, Störungen im Lebensraum, zu Auswirkungen von Besuchern und zur Interaktion zwischen den verschiedenen Tierarten. Für jede Liegenschaft wurden je nach Vorhandensein der wichtigsten Vegetationstypen individuelle Grundlagenprotokolle (Karteikarten) erstellt (Abb. 22). Die für die drei Naturerbeflächen Ueckermünder Heide, Glücksburger Heide und Oranienbaumer Heide zuständigen Mitarbeiter des Bundesforstes wurden dafür am 1. Juli 2015 an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde geschult. Die Aufnahmen für die ethökologische Feldstudie startete mit Beginn der Jagdzeit Anfang September Abb. 22: Beispiel einer Beobachtungskarte für die Glücksburger Heide. Für jedes Untersuchungsgebiet wurden je nach Vorkommen der wichtigsten Vegetationstypen angepasste Grundlagenprotokolle erstellt Fotofallenmonitoring Für die Beantwortung verschiedener Fragestellungen wird auf den Untersuchungsflächen ein umfangreiches Fotofallenmonitoring betrieben. Neben Fragen zur Entwicklung der sozialen Organisation von Rudeln, in denen sich besenderte Stücke befinden, zählt hierzu vor allem die Zaun- und Flächenüberwachung in der Oranienbaumer Heide sowie die permanente Überwachung aller Lockfutterstellen und Netzfanganlagen (Abb. 23). Je nach Fragestellung ergeben sich hierbei unterschiedliche Anforderungen an die eingesetzten Wildkameras. Für eine Zaunüberwachung ist beispielsweise eine sehr kurze Auslöseverzögerung notwendig ( 0,25 s), um ein eventuell überspringendes Tier fotografieren zu können. Hierfür werden in erster Linie Weißblitzkameras eingesetzt. Infrarotblitzkameras (840 nm) werden auf Grund 20

21 ihres nur schwach sichtbaren Blitzes vor allem zur Wechselüberwachung genutzt. Kameras mit einem sog. Schwarzblitz (940 nm) verfügen über eine etwas geringere Ausleuchtung als Infrarotblitzkameras, eignen sich aber auf Grund des für die Wildtiere nahezu unsichtbaren Blitzes für sensible Bereiche wie z.b. Futter- und Fangplatzüberwachungen. Gerade hier müssen potentielle Störungen so gering wie möglich gehalten werden. Um große Flächen wie z.b. die Weideflächen in der Oranienbaumer Heide überwachen zu können, werden Panoramakameras eingesetzt (Abb. 26). Diese Kameras decken einen Winkel von 150 ab. Die Flächenüberwachung dient in erster Linie zur Beantwortung der Frage ob und wann Rotwild die Weidefläche nutzt. Zusätzlich wird in der Glücksburger Heide der Einsatz von Mobotix-Kameras erprobt (Abb. 25 rechts). Diese aus der Objektüberwachung stammenden Kameras haben den Vorteil, dass sie permanent Bilder aufnehmen und bei Nichtereignis den Speicher wieder überschreiben. Somit ist bei einem Ereignis eine Auslösung ohne jede Verzögerung möglich. In allen drei Untersuchungsgebieten wurde seit Herbst 2014 ein permanentes Fotofallenmonitoring mit insgesamt 21 Fotofallen etabliert und seit dem laufend gepflegt (Abb. 25 links). In Folge dessen sind mittlerweile über Fotofallenbilder entstanden, welche gesichtet, ausgewertet und einsortiert wurden. Abb. 23: Beispiele für den Einsatz von automatischen Wildkameras. Oben links: Überwachung einer Netzfanganlage in der südlichen Glücksburger Heide. Oben rechts: Überwachung einer Lockfütterung in der nördlichen Glücksburger Heide. Unten Links: Überwachung einer Suhle in der Ueckermünder Heide durch die Überwachung von Suhlen während der Brunft war ein guter Überblick über die anwesenden Brunfthirsche im Gebiet möglich. Unten rechts: Den Weidezaun überfallender Rotspießer in der Oranienbaumer Heide. Fotos: FWWJ 21

22 Abb. 24: Vier Fotofallentypen, die im Rahmen des Fotofallenmonitorings auf den Untersuchungsflächen im Einsatz sind: Weißblitzkamera (Cuddeback Attack) zur Zaunüberwachung, Infrarotkamera (Moultrie M-880) zur Überwachung von Rotwildwechseln, Schwarzblitzkamera (Reconyx HC600) für die Überwachung von Lockfutterstellen und Panoramakamera (Moultrie Panoramic 150) für die Flächenüberwachung der Weideflächen in der Oranienbaumer Heide (v.l.n.r.). Fotos: F. Michler Abb. 25: Die Betreuung des Fotofallenmonitorings erfolgt regelmäßig durch die Mitarbeiter des FWWJ. Links: Auslesen einer Fotofalle durch B. Gillich in der Glücksburger Heide. Rechts: Mobotix-Kamera in der Glückburger Heide. Fotos: F. Michler Abb. 26: Rotwild auf der Weidefläche in der Oranienbaumer Heide. Die Bilder entstanden am Nachmittag (oben) bzw. um die Mittagszeit (unten) und wurden mit Panoramakameras aufgenommen. Fotos: FWWJ 22

23 Neben der Zielart Rotwild wurde von den Wildkameras ein großes Spektrum anderer Wirbeltiere aufgenommen darunter befinden sich für die einzelnen Untersuchungsgebiete auch mehrere Erstnachweise. Im Folgenden findet sich eine Artenliste aller mittels Fotofallen dokumentierten wildlebenden Vertebratenarten (mit * markiert sind Erstnachweise). Glücksburger Heide: Schalenwild: Schwarzwild, Rehwild, Damwild, Rotwild Raubsäuger: Wildkatze* (C3-Nachweis), Waschbär* (C1-Nachweis), Marderhund, Dachs, Baummarder, Wolf, Fuchs Vögel: Kolkrabe, Eichelhäher, Seeadler, Bussard, Habicht, Kohlmeise Sonstige: Eichhörnchen, Feldhase Oranienbaumer Heide: Schalenwild: Schwarzwild, Rehwild, Damwild, Rotwild Raubsäuger: Waschbär* (C1-Nachweis), Wolf, Fuchs, Dachs, Baummarder, Iltis Vögel: Eichelhäher, Kohlmeise, Waldkauz Sonstige: Feldhase Ueckermünder Heide: Schalenwild: Schwarzwild, Rehwild, Rotwild Raubsäuger: Fischotter, Marderhund, Dachs, Fuchs, Baummarder, Hauskatze Vögel: Kranich, Amsel, Wintergoldhähnchen Sonstige: Eichhörnchen, Feldhase Abb. 27: Beispiele für dokumentierte Nebenfänge, die im Rahmen des Fotofallenmonitorings nachgewiesen wurden. Fischotter (UH, o.l.), Wildkatze (GH, o.r.), Bussard und Hase (GH, u.l.), Seeadler (GH, u.r.). 23

24 2.1.6 Vegetationskartierung Vegetationskartierungen zählen zu den indirekten Beobachtungsmöglichkeiten, welche Veränderungen der Vegetationszusammensetzung sowie den Verbiss durch Wild- u. Weidetiere dokumentieren können. Die Technik der Vegetationsaufnahme folgt den wissenschaftlichen Standards der Vegetationsökologie. Im Unterschied zur reinen Vegetationsaufnahme wird für die Pflanzenarten noch die phänologische Entwicklung von Blüte, Blatt und Frucht dokumentiert, da die Annahme einzelner Pflanzen stets auch von ihrer Entwicklung abhängt. Zusätzlich wird die Verbissbelastung (Äsungszahl, 0 bis 6) aufgenommen. Die Äsungszahl ist ein Maß für die Menge der aufgenommenen Teile einer Pflanzenart. Geschätzt wird dabei der Prozentanteil der abgebissenen Sprosse, Wurzeln und Blätter unter Bezug auf die Gesamtpflanzen. Um die Situation vor der Etablierung des Beweidungsprojektes in der Glücksburger Heide dokumentieren zu können, wurde vom 17. bis 22. August 2015 in Kooperation mit dem Kartierbüro LPR Landschaftsplanung Dr. Reichhoff GmbH (G. WARTHEMANN) eine Vegetationskartierung durchgeführt. Hierfür wurde auf 28 Probeflächen (á 100 m²) innerhalb von vier gebietsbestimmenden Vegetationstypen (A: Heidekrautheide, Offenland und Pionierwald bis 75% Gehölzdeckung; B: Landreitgrasflur; C: Sukzessionswald, ohne LRT; D: Heide Trockenrasen; Abb. 29) die gesamte Vegetation der Kraut- und Baumschicht aufgenommen sowie die Äsungszahl bestimmt. Im Vorhinein wurden die Mitarbeiter des FWWJ sowie Herr WARTHE- MANN am in der Glücksburger Heide von Dr. PETRAK in die Vegetationskartierung eingearbeitet (Abb. 28). Die Feldarbeiten wurden erfolgreich abgeschlossen, momentan werden die Daten ausgewertet (Stand November 2015). Abb. 28: Vegetationskartierung und Aufnahme der Äsungszahl in der Glücksburger Heide durch G. Warthemann und Dr. M. Petrak. Fotos: F. Michler 24

25 Abb. 29: Verteilung von 28 Probeflächen (100 m²) auf vier charakteristischen Vegetationseinheiten für die Vegetationskartierung in der Glücksburger Heide auf der Grundlage der CIR-Luftbildauswertung von

26 2.1.7 Pilotstudie zur Wildbestandserfassung mittels Drohnenbefliegung Für die weiterführende Interpretation der aufgenommenen Telemetriedaten ist die Abundanz des Rotwildes auf den Naturerbeflächen eine bedeutender Parameter. Neben den indirekten Methoden der Losungskartierung und der ethökologischen Studien sollen die Populationsdichte und -verteilung auf den einzelnen Flächen auch durch direkte Methoden ermittelt werden. In den letzten Jahren hat sich die Wildbestandserfassung aus der Luft auf der Grundlage einer IR-/RGB-Taxation (Kamerakopplung) immer mehr etabliert. Hierbei kommt üblicherweise ein Leichtflugzeug zum Einsatz, an dem eine Echtbild- und eine Wärmebildkamera montiert sind. Diese bemannten Flugzeuge müssen aus rechtlichen Gründen eine Mindestflughöhe von 300 Meter einhalten und sind auf einsatznahe Flughäfen mit Start- und Landemöglichkeiten angewiesen. Hinzu kommt ein erfahrender Pilot, welcher das Flugzeug in richtiger Geschwindigkeit und Höhe auf vorher festgelegten Flugbahnen steuern muss. Nach der Befliegung werden die Bilder der Wärmebildkamera nach Wärmesignaturen durchsucht und anschließend auf dem Echtbild die Tierart bestimmt (Abb. 30). Des Weiteren ist es möglich die Einzelfotografien mittels spezieller Computersoftware zu großflächigen Bildern zusammen zu fügen. Diese Art der Wildbestandserfassung ist auf die vegetationsfreie Zeit beschränkt, damit die Wärmebildkamera die Wärmesignaturen der Tiere erfassen kann. Abb. 30: Beim Prinzip der Kamerakopplung (IR- und RGB-Detektion) wird von einer Fläche zeitgleich ein Bild mit einer Wärmebild- und einer Echtbildkamera gemacht. Somit lassen sich vorhandene Tiere auf der Fläche erkennen und identifizieren. Fotos: Hanseatic AVS Der Fachbereich Wald & Umwelt der HNE Eberswalde verfügt über eine Drohne (S180Mk.2) der Firma Hanseatic Aviation Solutions (Abb. 31). Die Methode der IR-/RGB-Detektion ist grundsätzlich auch mit einem UAV (unmanned aerial vehicle) anwendbar. Dabei hat eine Drohne gegenüber einem bemannten Kleinflugzeug einige elementare Vorteile: Ihr Einsatz ist aufgrund ihrer geringen Größe (2 m Spannweite) und ihres leisen Elektromotors außerordentlich störungsarm. Die Drohne wird während des Einsatzes praktisch nicht von den Wildtieren wahrgenommen. Drohnen dürfen im Zuge der allgemeinen Aufstiegsgenehmigung max. 26

27 100 m hoch fliegen. Die deutlich geringere Flughöhe ermöglicht eine sehr hohe Auflösung der Bilder von 2,5 cm GSD (Ground Samling Distance; entspricht 2,5 cm pro Pixel bei 100 m Flughöhe). Die relativ langsame Fluggeschwindigkeit der Drohne (60 bis 80 km/h) verringert darüber hinaus maßgeblich das Bildrauschen. Weiterhin hat die Drohne den Vorteil, dass sie keinen Flughafen für den Start und die Landung benötigt. Stattdessen sind Wiesen oder Waldschneisen ausreichend (Abb. 32). Um realistisch einschätzen zu können, ob ein Einsatz der Drohne im Zuge einer Wildbestandserfassung auf den einzelnen Untersuchungsflächen erfolgreich durchgeführt werden kann, wurden in der Glücksburger Heide vom 16. bis in Kooperation mit Hanseatic Aviation Solutions insgesamt sieben Drohnenbefliegungen mit einer RGB-Kamera durchgeführt. Die Testflüge verliefen sehr erfolgreich und lieferten insgesamt hoch aufgelöste Orthobilder aus der zentralen Glücksburger Heide. Neben sehr interessanten Habitatstrukturen (Abb. 33) konnte mehrmals Rotwild eindeutig determiniert werden (Abb. 34). Abb. 31: Die Drohne S180 der Hochschule Eberswalde auf der Startrampe in der Glücksburger Heide (links). Während des Fluges ist ein permanenter Sichtkontakt zur Drohne zu gewährleisten. In der Glücksburger Heide wurde die Bodenstation daher stets auf erhöhten Plätzen wie hier einem alten Kommandohügel eingerichtet (rechts). Fotos: F. Michler Abb. 32: Der Start der Drohne erfolgt mit einem Bungee-System auf einer Freifläche (hier eine alte Panzertrasse in der Glücksburger Heide, links). Nach dem manuellen Start geht die Drohne in einen Standby-Modus und fliegt nach der Aktivierung via Autopilot den vorher programmierten Flugplan ab (rechts). Die Drohne kann mit einer Akkuladung bis zu 300 ha Fläche befliegen. Foto: F. Michler 27

28 Abb. 33: Beispiele von zwei Luftbildern, die bei einer Drohnenbefliegung in der Glücksburger Heide entstanden sind. Links: Die Bodenstation über Telemetrie (2,4 GHz) ist die Bodenstation permanent in Kontakt mit der Drohne. Somit werden ständig Flugdaten wie Windgeschwindigkeit, Fluggeschwindigkeit, Akkuspannung etc. übertragen. Rechts: Ein Wasserloch im Bombodrom. Gut zu sehen sind die zahlreichen Wildwechsel, die zu dieser Wasserressource führen. Fotos: FWWJ Abb. 34: Mit der Drohne aufgenommenes Rotwild in der Glücksburger. Bei einer Drohnenbefliegung in der zentralen Glücksburger Heide konnte ein Rotwildrudel von insgesamt 19 Stück determiniert werden. Foto: FWWJ Sonstiges Wolfsvorkommen in den Untersuchungsgebieten Das Raumverhalten des Rotwildes wird durch verschiedene Parameter maßgeblich beeinflusst. Dazu gehören neben z.b. den annuellen Wetterbedingungen oder der Fruchtfolge auf den umliegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen auch Informationen zur Präsenz von Top- Prädatoren wie dem Wolf. Für die Interpretation des analysierten Raum-Zeit-Verhaltens sind z.b. Daten zur Anzahl der Wölfe bzw. zur zeitlichen Anwesenheit der Tiere im Gebiet sehr 28

29 wesentliche Parameter. Daten die im Rahmen des Fotofallenmonitorings (Wolfsnachweise) bzw. während der Feldarbeit (Losung, Spuren, Risse) als Nebenfänge registriert werden, dienen hierbei als Grundlage für die spätere Interpretation der Raumnutzungsdaten des Rotwildes. Glücksburger Heide: In der Glücksburger Heide entstanden im Rahmen des Fotofallenmonitorings bis zum insgesamt 383 Bilder vom Wolf. Zweimal wurden Wölfe von Projektmitarbeitern bei der Feldarbeit direkt beobachtet. Auf Grundlage der Fotofallenbilder sind detaillierte Aussagen zur Reproduktion sowie zur Anzahl der vorkommenden Wölfe möglich. Nachdem im Jahr 2014 erstmals Reproduktion in der Glücksburger Heide dokumentiert wurde (siehe Bericht Wolfsmonitoring Sachsen-Anhalt 2013/2014), wobei der Verbleib der Welpen unklar blieb, konnte die Reproduktion für das Jahr 2015 detailliert belegt werden. Die Wölfin und der Rüde des bekannten Elternpaares sind aufgrund individueller Merkmale eindeutig identifizierbar. Das Weibchen wurde im April mehrmals hochträchtig nachgewiesen, ab Anfang Mai waren die Flanken der Wölfin offensichtlich eingefallen, so dass die Geburt der Welpen auf die erste Maiwoche datiert. Am 27. Mai 2015 ist die Mutterwölfin mit einem drei- bis vierwöchigem Welpen durch eine Fotofalle gelaufen (Abb. 35), so dass wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt die Wurfhöhle gewechselt wurde. Abb. 35: Fotofallenbilder von Wölfen in der Glücksburger Heide. Oben links: Der Rüde des Elternpaares, oben rechts: Das Muttertier mit einem drei- bis vierwöchigem Welpen aus dem diesjährigen Wurf, unten links: Die Wölfin des Elternpaares in einer Suhle, unten rechts: zwei diesjährige Welpen an einem Wasserloch. Fotos: FWWJ 29

30 Ab August 2015 wurden regelmäßig Welpen auf den Fotofallenbildern nachgewiesen. Maximal sind dabei drei Welpen gemeinsam auf den Bildern zu erkennen. Insgesamt leben somit derzeit mindestens sechs Wölfe in der Glücksburger Heide (das Elternpaar, drei diesjährige Jungtiere, ein Jährling). Am wurden in der nordwestlichen Glücksburger Heide Skelettreste eines juvenilen Caniden gefunden (Abb. 36). Nach Begutachtung des Skeletts durch das Naturkundemuseum in Görlitz (Prof. Dr. H. Ansorge) handelte es sich hierbei mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen sechs bis acht Wochen alten Wolfswelpen. Die Skelettreste wurden dem Zoologischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (zentrale Sammelstelle für Sachsen-Anhalt) übergeben. Im Winter 2014/2015 konnten bei günstigen Schneebedingungen regelmäßig Wolfsspuren in der Glücksburger Heide dokumentiert werden hierbei waren stets zwei Tiere gemeinsam unterwegs. Abb. 36: Skelettreste eines Wolfswelpen in der Glücksburger Heide, Funddatum: 13. April 2015 (links). Charakteristische Wolfslosung in der Glücksburger Heide (rechts). Fotos: F. Michler Oranienbaumer Heide: In der Oranienbaumer Heide entstanden im Rahmen des Fotofallenmonitorings insgesamt 28 Wolfsbilder. Hierbei handelte es sich offensichtlich um zwei einzelne Individuen unbekannten Geschlechts. Im Mai 2015 waren erstmalig zwei Wölfe zusammen auf einem Fotofallenbild sichtbar. Seitdem waren mehrmals ein offensichtlich älterer Wolf und ein Jährling zusammen auf den Fotos erkennbar. Möglicherweise hat hier mittlerweile eine Paarbildung stattgefunden. Aufgefundene Wolfslosung aus der Oranienbaumer Heide wird dem Landesamt für Umwelt in Halle an der Saale für nahrungsökologische Analysen zur Verfügung gestellt. 30

31 Abb. 37: Fotofallenbilder von Wölfen in der Oranienbaumer Heide, links beim durchqueren des Weidezauns, rechts mitten auf der Weidefläche. Fotos: FWWJ Ueckermünder Heide: In der Ueckermünder Heide wurde bisher kein Wolf durch die aufgestellten Wildkameras erfasst. Zwei Rissfunde (Spießer und besendertes Hirschkalb ID1; wobei in beiden Fällen der genaue Verursacher unklar blieb) sowie vereinzelte Sichtungen durch Anwohner in Altwarp (mündl. Mittl. CHRISTINA MÖLLER) könnten auf die sporadische Anwesenheit einzelner Individuen im Untersuchungsgebiet hindeuten. Abb. 38: Aufgefundene Rotwildkadaver im Revier Altwarp. Links ein Spießer ( ) und rechts das verendete Hirschkalb ID1 am Bei dem besenderten Tier waren im Halsberreich deutliche Bissspuren eines großen Caniden sichtbar. Fotos: F. Michler & B. Gillich Exkursionen und Besichtigung anderer Beweidungsprojekte Am 5. November 2014 besichtigten wir im Rahmen einer geführten Exkursion durch ANJA STACHE (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde) das Beweidungsprojekt Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde an der Schönower Heide (Berlin). Auf 824 ha leben hier ca. 200 Rinder (u.a. Parkrinder, Heckrinder, Westhighlands, Hinterwälder, Wasserbüffel) und 50 31

32 Pferde (Koniks & Fjordpferde). Im Januar 2015 besuchten Mitarbeiter des FWWJ das holländische Beweidungsprojekt Oostvaardersplassen in Flevoland. Hier leben auf ha über Weidetiere (850 Rothirsche, 400 Heckrinder & 1000 Konik-Pferde). Im Rahmen einer wildbiologischen Jahrestagung der Gesellschaft für Wildökologie und Naturschutz e.v. (siehe wurden am 9. und 10. Mai 2015 auf den Untersuchungsflächen Glücksburger Heide und Oranienbaumer Heide zwei geführte Exkursionen über das Forschungsprojekt sowie über das etablierte (Oranienbaumer Heide) bzw. das geplante Beweidungsprojekt (Glücksburger Heide) durchgeführt. Am 2. Juli 2015 besichtigten wir unter der Leitung von THOMAS MICHAEL (Nationalparkstiftung Unteres Odertal) verschiedene Beweidungsprojekte mit Heckrindern, Konik-Pferden und Wisenten im Nationalpark Unteres Odertal (Brandenburg). Neben vegetationskundlichen Themen ging es hierbei vor allem um wildtierdurchlässige Zäunungen. Abb. 39: Exkursionen zu verschiedenen Beweidungsprojekten. Oben links: Beweidungsprojekt Hobrechtsfelde, oben rechts: Wildbiologische Exkursion in der Oranienbaumer Heide, unten links: Besichtigung verschiedener Beweidungsprojekte im Nationalpark Unteres Odertal, unten rechts: Wildtierdurchlässiger Zaun um eine Wisentherde im NP Unteres Odertal. Fotos: B. & F. Michler 32

33 2.1.9 Literaturrecherche Barrierewirkung von Zaunanlagen Im Rahmen der internationalen Literaturrecherche zur Barrierewirkung von Zaunsystemen wurden bis dato zwei Bachelorarbeiten am Fachgebiet für Wildbiologie, Wildtiermanagement und Jagdbetriebskunde angefertigt: EDINGER (2012): Auswirkungen von Landschaftszerschneidungen auf Wildtierpopulationen, LEYENDECKER (2014): Internationale Literaturschau zur Beeinflussung des Raum-Zeit-Verhaltens von Rotwild durch Zäune und zu Konstruktionsmöglichkeiten für Zaunsysteme, die für Rotwild durchlässig sind. Durch die großflächige Errichtung von Zäunen für u.a. Weideflächen oder zum Agrarflächenschutz können die natürlichen räumlichen Ausbreitungsmöglichkeiten des Rotwildes beschränkt werden. Als Folge können Streifgebiete und Wanderrouten blockiert und der Zugang zu Wasser- und Futterquellen, sowie zu Setz- und Brunftplätzen verwehrt werden. Konsequenzen daraus sind die Eingrenzung und Zerschneidung des Lebensraumes und von lebenswichtigen Ressourcen, sowie die Einschränkung des genetischen Austausches. Durch die teilweise oder vollständige Barrierewirkung von Zäunen kann es zu Verletzungen und oder Todesfällen kommen. Dabei spielen sowohl die Konstruktionsart als auch die verwendeten Materialien eine wichtige Rolle. Werden die Wanderrouten und Landschaftsgegebenheiten etc. beachtet, können Zäune wildtierfreundlicher gestaltet werden. Bei Berücksichtigung von wildtierfreundlichen Maßen, dem Einbau von Querungshilfen und der verbesserten Sichtbarkeit der Zäune, kann das Leben für Wildtier und Menschen vereinfacht werden. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, vorhandene Zäune wildtierfreundlich zu gestalten, doch existiert keine einheitliche Lösung für alle Zauntypen. Die Zäune müssen individuell angepasst werden. Ist die Errichtung von Zäunen nicht zwangsläufig notwendig, können Alternativen, wie Hecken, Pfeiler und Seile eingesetzt werden, die für Wildtiere durchlässig sind Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit Bisher erschienene Veröffentlichungen des Projektes Veröffentlichungen in Tagungsbänden RIEGER, S.; MICHLER, F.-U.; GILLICH, B.; GLEICH, E.; PETRAK, M.; & TILLMANN, J. (2015): Beeinflussung des Raum-Zeit-Verhaltens von Rotwild (Cervus elaphus) durch großräumige Beweidungsprojekte auf ausgewählten DBU-Naturerbeflächen eine Projektvorstellung. In: KINSER, A. & MÜNCHHAUSEN, H. FRHR. V. (Hrsg.) (2015): Gestresst, Verwaist und Eingesperrt der ethische Umgang mit unseren großen Wildtieren in Politik und Jagd. Tagungsband zum 7. Rotwildsymposium der Deutschen Wildtierstiftung vom 25. bis 28. September 2014 in Warnemünde, ISBN , 200 S. 33

34 Posterpräsentationen GILLICH, B.; MICHLER, F.-U.; GLEICH, E.; PETRAK, M.; TILLMANN, J. & RIEGER, S. (2014): Eine Projektvorstellung: Beeinflussung des Raum-Zeit-Verhaltens von Rotwild (Cervus elaphus) durch großräumige Beweidungsprojekte auf ausgewählten DBU Naturerbeflächen. Posterpräsentation auf dem 7. Rotwildsymposium der Deutschen Wildtierstiftung in Warnemünde, September GILLICH, B.; MICHLER, F.-U.; GLEICH, E.; PETRAK, M.; TILLMANN, J. & RIEGER, S. (2015): Beeinflussung des Raum-Zeit-Verhaltens von Rotwild (Cervus elaphus) durch großräumige Beweidungsprojekte auf ausgewählten DBU Naturerbeflächen. Posterpräsentation auf der Jahrestagung der Vereinigung der Wildbiologen und Jagdwissenschaftler Deutschlands (VWJD) in Freising, November GILLICH, B.; MICHLER, F.-U.; MARTINI, A.; BLASKO, L. & RIEGER, S. (2015): Fallnetze Eine effektive Methode zum Fang von Rotwild. Posterpräsentation auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung (GWJF) in Bad Blankenburg, April GILLICH, B.; MICHLER, F.-U.; MARTINI, A.; BLASKO, L. & RIEGER, S. (2015): Netzfanganlagen Eine effektive Methode zum Fang von Rotwild. Posterpräsentation auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Wildökologie und Naturschutz (GWN) in Jessen (Elster), Mai Vorträge MICHLER, F.-U.; GILLICH, B. & RIEGER, S. (2015): Aktuelle Rotwildforschung an der Hochschule Eberswalde ein methodischer Überblick. Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung (GWJF) in Bad Blankenburg, MICHLER, F.-U.; GILLICH, B. & RIEGER, S. (2015): Aktuelle Rotwildforschung an der Hochschule Eberswalde ein methodischer Überblick. Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Wildökologie und Naturschutz (GWN) in Jessen (Elster), 9. Mai 2015 MICHLER, F.-U. (2015): Arbeitsstand des Projektes Beeinflussung des Raum-Zeit- Verhaltens von Rotwild durch großräumige Beweidungsprojekte auf ausgewählten DBU-Naturerbeflächen Vortrag auf dem Workshop Rotwildforschung an der HNE Eberswalde, 1. Juli 2015 GILLICH, B. (2015): Datengrundlage des Projektes: Beeinflussung des Raum-Zeit- Verhaltens von Rotwild durch großräumige Beweidungsprojekte auf ausgewählten DBU-Naturerbeflächen Vortrag auf dem Workshop Rotwildforschung an der HNE Eberswalde, 1. Juli 2015 Veröffentlichungen in Monographien BERLING, B. (2015): Losungskartierung in der Glücksburger Heide. Bachelorarbeit Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, 54 S. 34

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