49. Österreichische Pflanzenschutztage

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1 ISSN Österreichische Pflanzenschutztage und Stadthalle Wels Zusammenfassung der Präsentation

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3 Programm Mittwoch, 26. November 2008 Plenum Großer Saal Vorsitz: Dr. Matthias Lentsch, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 9:00 Uhr Eröffnung, Ök.Rat DI Georg Prosoroff, Präsident der ÖAIP 9:10 Uhr Rechtliche Situation betreffend die Bekämpfung des Maiswurzelbohrers in Österreich und in der EU 7 Ing. Michael Kurzweil, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien 9:30 Uhr Kleiner Käfer auf großer Wanderschaft: Die Ausbreitung des Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera virgifera) in den vergangenen Jahr(zehnt)en 8 Dr. Giselher Grabenweger, AGES/Institut für Pflanzengesundheit, Wien 9:50 Uhr Bekämpfung des Maiswurzelbohrers bei natürlicher Ausbreitung und isoliertem Ausbruch in Österreich 8 DI Hubert Köppl, LK Oberösterreich 10:10 Uhr Pause 10:30 Uhr Erfahrungen mit der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers in anderen europäischen Befallsgebieten 9 Hans-Helmut Petersen, Syngenta Agro GmbH 10:50 Uhr Zur Situation des Westlichen Maiswurzelbohrers im Jahr 2008 und deren Konsequenzen 10 Dr. Peter Baufeld, Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen 11:10 Uhr Erfahrungen mit der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers in Bayern und zukünftige Maßnahmen 11 DI Carolin Bögel, Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft 11:30 Uhr Diskussion 12:00 Uhr Mittagspause Sektion I: Ackerbau Großer Saal Vorsitz: DI Peter Klug, LK Steiermark 14:00 Uhr Wirksame Strategien gegen Diabrotica virgifera mit der Saatgutbeize Poncho und mit Spritzinsektiziden 12 W. Andersch, Bayer CropScience AG, K. Neubauer, Bayer CropScience 14:20 Uhr Phänologie des Eischlupfs des Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera) 13 A. Kahrer, G. Grabenweger, AGES/Institut für Pflanzengesundheit, Wien 14:40 Uhr Entwicklung neuer Bekämpfungsmethoden gegen Diabrotica virgifera virgifera 13 J. Rosner, NÖ Landesregierung 15:00 Uhr Wirksamkeitsprüfung verschiedener insektizider Wirkstoffe gegen die Larven des Westlichen Maiswurzelbohrers Diabrotica virgifera virgifera 14 K. Foltin, AGRO DS, J. Zvolenski, M. Marek, ZENAGRO, Slowakei 15:20 Uhr Pause Vorsitz: Dr. Josef Rosner, NÖ Landesregierung 15:35 Uhr Pflanzenschutzmittel aus der Perspektive von GLOBAL H. Burtscher, GLOBAL

4 15:55 Uhr EU-Agrarministerratsbeschluss zur Neuordnung der Zulassung von Pflanzenschutzwirkstoffen mit weit reichenden Veränderungen für die heimische Landwirtschaft Effektiver Schutz noch möglich? 17 F. Michlits, Industriegruppe Pflanzenschutz 16:15 Uhr Die Verwendung von Pflanzenschutzmittel aus der Sicht der Landwirtschaft Gesunderhaltung von Lebens- und Futtermittel 18 H. Rohringer, Vorsitzender des Pflanzenbauausschusses der LK Niederösterreich 16:35 Uhr Diskussion der zu erwartenden Auswirkungen der Pflanzenschutzmittelzulassung neu auf die Landwirtschaft 16:50 Uhr Auswirkungen der Bodenbearbeitung auf den Maiszünslerbefall 19 M. Zellner, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft 17:10 Uhr Pyrinex 25 CS + Invite EC Diabrotica-Bekämpfung Erste Versuchsergebnisse 20 H. Michlits, Feinchemie Schwebda GmbH. 17:30 Uhr Ausgewählte Pflanzenschutzprobleme im steirischen Hopfenanbaugebiet im Jahre B. Edler, BOKU Wien, P. Klug, LK Steiermark; J. Glauninger, BOKU Wien Sektion II: Ackerbau Galeriesaal Vorsitz: Professor Dr. Volker Zinkernagel, TU München 14:00 Uhr Differenzierte Düsentechnik für erfolgreichen Pflanzenschutz 21 B. Göbel, TeeJet Technologies, Bomlitz 14:20 Uhr Moderne Düsentechnik - Hohe Leistung, wenig Abdrift 22 F. Renner, agrotop, Obertraubling 14:40 Uhr Weniger Wasseraufwand bei höherer Fahrgeschwindigkeit? Pflanzenschutzmaßnahmen im Feldbau 23 A. Schenk, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft 15:00 Uhr Krankheitserscheinungen und Beschädigungen als Qualitätsmängel bei Kartoffeln Ergebnisse von Untersuchungen bei der Knollenanlieferung in Ostösterreich 24 K. Sengthaler, BOKU Wien; E. Kronberger, Lapro Stockerau GmbH & CO KG; J. Glauninger, BOKU Wien 15:20 Uhr Optimierte Bekämpfungsstrategien von Rapsschädlingen in Westungarn im Hinblick auf die ersten wirtschaftlichen Schäden vom großen Kohltriebrüsser (Ceutorhynchus napi) 25 I. Farkas, Landwirtschaftsamt des Komitats Vas 15:40 Uhr Butisan Kombi Das erste Dimethenamid-P-haltige Herbizid für den Vorund Nachauflauf - Einsatz im Raps 26 A. Schönhammer, BASF 16:00 Uhr Pause Vorsitz: DI Erich Roscher, LK Kärnten 16:20 Uhr Successor 600 Neue Anwendungsmöglichkeiten in Raps, Sonnenblume und Sojabohne 27 M. Fünfkirchen, Stähler Austria, Graz 16:40 Uhr Steigende Intensität in Raps zahlt sich aus 28 H. Vantieghem, BASF 17:00 Uhr Optimale Intensitäten in Winterraps Ertragspotentiale ausschöpfen 28 A. Günther, Syngenta Agro GmbH 3

5 17:20 Uhr PANAREX Ein neues Gräserherbizid in breitblättrigen Kulturen 29 H. Oppelmayer, Kwizda Agro, Wien 17:40 Uhr Prosaro Erfahrungen bei der Krankheitsbekämpfung im Getreide und Raps 30 J. Ortmayr, Bayer CropScience Donnerstag, 27. November 2008 Sektion I: Ackerbau Großer Saal Vorsitz: DI Johannes Schmiedl, LK Niederösterreich 8:20 Uhr ARMA Ein Additiv für mehr Wirkung und Effizienz in der Pflanzenschutzmittelanwendung 31 H. Deimel, agroplanta GmbH & CO KG an den Anfang 8:40 Uhr Validate der neue innovative Wirkungsverstärker und Abdriftverminderer 32 J.-D. Wiss, DeSangosse, Pont Du Casse, Frankreich 9:00Uhr EXPRESS SX Die erste Technologie zur Unkrautbekämpfung im Nachauflauf in Sonnenblume 33 J. Schlagenhaufen, Kwizda Agro, Wien 9:20 Uhr Husar OD Mit neuer, innovativer Formulierungstechnologie für höhere Wirkungssicherheit gegen Windhalm und Unkräuter im Getreide 34 J. Ortmayr, Bayer CropScience 9:40 Uhr Ungräser in Getreide sicher und kulturverträglich bekämpfen 35 H. Raffel, Syngenta Agro GmbH 10:00 Uhr Pause Vorsitz: DI Wolfgang Weigl, LK Niederösterreich 10:20 Uhr Caliban Duo + Mischpartner zur Unkrautbekämpfung in Getreide 36 M. Fünfkirchen, Stähler Austria 10:40 Uhr BROADWAY (DOW H) Ein neues Getreideherbizid mit einem neuen Wirkstoff (Pyroxsulam) und Florasulam zur Bekämpfung von Ungräsern und Unkräutern 36 J. Becker, Dow Agro-Sciences, München 11:00 Uhr Vorkommen und potenzielle Verbreitung des Rispenkrauts (Iva xanthiifolia) (Nutt.) in Österreich 37 S. Follak, G. Strauß, AGES/Institut für Pflanzengesundheit, Wien 11:20 Uhr Beispiele aktueller und wichtiger zukünftiger Getreidekrankheiten 38 G. Bedlan, M. Plank, AGES/Institut für Pflanzengesundheit, Wien 11:40 Uhr Priori Xtra, der Rostspezialist in Getreide 39 T. Balz, Syngenta Agro GmbH 12:00 Uhr Mittagspause Vorsitz DI Hubert Köppl, LK Oberösterreich 13:20 Uhr Untersuchungen zu Biologie und Schadwirkung der Getreidewanze (Eurygaster maura L.) 40 A. Kahrer, H. Klapal, O. Wurm, AGES/Institut für Pflanzengesundheit, Wien 13:40 Uhr Clio Star Eine neue Problemlösung für Ungras- und Unkrautbekämpfung im Mais 40 A. Schönhammer, BASF 4

6 14:00 Uhr Duo System Die Versicherung im Mais gegen schwer zu bekämpfende Ungräser 41 J. Graf, BASF 14:20 Uhr Herbizidresistente Unkraut- und Ungrasbiotypen in Mais: Muss die Unkrautbekämpfung in Mais mehr Wirkstoffmanagement betreiben? 42 M. Schulte, F. Wachata, Syngenta Agro GmbH 14:40 Uhr Laudis + Aspect Pro Erfahrungen bei der Unkrautbekämpfung im Mais 44 K. Neubauer, Bayer CropScience 15:00 Uhr SL950 6-OD, eine neue Formulierung von Nicosulfuron zur Bekämpfung von Ungräsern und Unkräutern im Mais 44 J. W. Körschenhaus, ISK Biosciences Europe S.A. 15:20 Uhr MIKADO AS VITAL eine neue Kombination zur Unkraut- und Schadgraskontrolle in Mais mit Düngereffekt 45 J. Schlagenhaufen, Kwizda Agro, Wien 15:40 Uhr Vergleich der Wirksamkeit aktueller Maisherbizidkombinationen 46 E. Zwatz, LAKO und LFS Tulln Sektion II: Obst-, Wein-, Gemüse-, Gartenbau Galeriesaal Vorsitz: Ing. Stefan Winter, LK Burgenland 8:40 Uhr Movento das erste doppeltsystemische Insektizid im Gemüsebau 47 A. Schweiger, Bayer CropScience 9:00 Uhr Erstnachweis von phytosanitär bedeutenden Bakteriosen an Gemüsekulturen in Österreich 47 A. Plenk, G. Bedlan, AGES/Institut für Pflanzengesundheit, Wien 9:20 Uhr Diagnosemethoden für Kartoffelzystennematoden am Institut für Pflanzengesundheit 48 I. Gabl, C. Lethmayer, H. Hausdorf, AGES/Institut für Pflanzengesundheit, Wien 9:40 Uhr Vorstellung der Broschüre Gesamtheitliche Strategie zur Bekämpfung des Feuerbrandes U. Persen, AGES/Institut für Pflanzengesundheit, Wien 10:00 Uhr Untersuchungen über Anfälligkeiten verschiedener Apfelsorten gegenüber dem Feuerbranderreger Erwina amylovora 49 D. Greilinger, U. Persen, R. Gottsberger, J. Schaffer, H. Reisenzein, AGES/Institut für Pflanzengesundheit, Wien 10:20 Uhr Pause Vorsitz: Ing. Martin Palz, LK Steiermark 10:40 Uhr Untersuchungen zum Auftreten des Gewächshausthrips Frankliniella occidentalis (Pergande) in Südtiroler Obstanlagen 50 M. Wolf, Land- und forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg 11:00 Uhr DuPont TM Coragen : Ein neuer Standard in der Bekämpfung des Apfelwicklers (Cydia pomonella) 51 D. Kores, Du Pont de Nemours GmbH, Bad Homburg 11:20 Uhr Anoplophora chinensis schaurig-schöner Käfer? 52 L. Seelmann, AGES/Institut für Pflanzengesundheit, Wien 11:40 Uhr Kabuki Plus Pack Neue Anwendungsmöglichkeiten in Obst und Wein 53 G. Haubenhofer, Stähler Austria 12:00 Uhr Mittagspause 5

7 Vorsitz: Ing. Josef Klement, LK Steiermark 13:20 Uhr Maccani die Wirkstoffkombination gegen Schorf und Echten Mehltau im Apfel 54 A. Kühn, BASF SE 13:40 Uhr Aktuelle Untersuchungen zur Quarantänephytoplasmose Flavescence dorée 54 H. Reisenzein, R. Steffek, R. Gottsberger, B. Suarez-Mahecha, N. Berger, J. Altenburger, AGES/Institut für Pflanzengesundheit, Wien 14:00 Uhr Amerikanische Rebzikade (Scaphoideus titanus) in Österreich Ergebnisse Monitoring N. Zeisner, H. Hausdorf, AGES/Institut für Pflanzengesundheit, Wien 14:20 Uhr Quantitative Belagsbildung und Verteilung von Pflanzenschutzmitteln im Weinbau 56 C. Trummer, HBLA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg 14:40 Uhr Untersuchung der Herbizidausbringung ohne Wasser im Weinbau 56 B. Schildberger, HBLA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg 15:00 Uhr LEGEND POWER Ein neues Fungizid zur Oidiumbekämpfung in Wein 57 J. Andert, Kwizda Agro, Wien 15:20 Uhr Strategien zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten im Weinbau unter Berücksichtigung aktueller Versuchsergebnisse 58 A. Schweiger, Bayer CropScience Posterpräsentationen: Diverse Energiepflanzen neben Mais (dreijähriger Versuch aus der Steiermark * J. Robier, Landw. Versuchsreferat der Steiermark Vergleich zwischen integrierter und organisch biologischer Produktion bei den Rebsorten Rathay und Roesler 58 M. Mehofer, HBLA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg BROADWAY Vorstellung eines neuen Getreideherbizides und dessen besondere Bedeutung unter Berücksichtigung der österreichischen Unkrautsituation 60 A. Reischütz, Kwizda Agro, Wien Biologische Bekämpfung von Diabrotica-Larven mit Nematoden 61 Stefan Toepfer, Ralf-Udo Ehlers, Regina Burger, Ulrich Kuhlmann, CABI Europe, c/o Plant Protection Directorate, Hodmezovasarhely, Hungary; University of Kiel, Germany; Landi Reba, Basel, Switzerland CABI Europe, Delemont, Switzerland Natürliche Sterberaten in Diabrotica-Populationen 61 Stefan Toepfer, Ulrich Kuhlmann, CABI Europe, c/o Plant Protection Directorate, Hodmezovasarhely, Hungary; CABI Europe, Delemont, Switzerland Vergleich der Diasporenreife von Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli), der Gelben und der Klebrigen Borstenhirse (Setaria pumila und S. verticillata) und der Wilden Fingerhirse (Eleusine indica) 62 Katharina BURGER, Johannes BALAS und Johann GLAUNINGER Institut für Pflanzenschutz, Universität für Bodenkultur Wien Wilde Mohrenhirse [Sorghum halepense]: Verbreitung in der Steiermark im Jahre Fragner Harald 1, Klug Peter 2, Glauninger Johann 1, 1 Institut für Pflanzenschutz, Univ. f. Bodenkultur Wien, 2 Landwirtschaftskammer Steiermark Zusammenarbeit von Wissenschaft, Beratung und Praxis in einem Forschungsprojekt im Jahre Marion LANDL 1, Anita KAMPTNER 2, Andreas STAUDIGL 3, Johannes BALAS 1, Johann GLAUNINGER 1 1 Institut für Pflanzenschutz, Universität für Bodenkultur Wien, 2 Landwirtschaftskammer Niederösterreich, 3 Bauernerdäpfel VerkaufsGmbH., Hollabrunn 6

8 Rechtliche Situation betreffend die Bekämpfung des Maiswurzelbohrers in Österreich und in der EU Ing. Michael Kurzweil Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Der Maiswurzelbohrer ist in der EU als Quarantäneschadorganismus eingestuft, das heißt, er wird als potenzielle Gefahr für das Gebiet der Gemeinschaft betrachtet und unterliegt daher den pflanzengesundheitlichen Rechtsvorschriften auf EU- und auf nationaler Ebene. Nationale Vorschriften Das Pflanzenschutzgesetz 1995 des Bundes - gemäß der Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern - nur auf die Ausbreitung von Schadorganismen im Wege des Transports von Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen. Die Vorschriften über die Bekämpfung des Maiswurzelbohrers werden demnach von den Bundesländern erlassen. Dabei werden neben den konkreten Bekämpfungsmaßnahmen auch Meldepflichten, die Überwachung (Monitoring), die Festlegung von Befalls- und Sicherheitszonen, allfällige Aufzeichnungspflichten, sowie lokale Verbringungsverbote festgelegt. EG-Rechtsvorschriften Die Richtlinie 2000/29/EG des Rates über Maßnahmen zum Schutz der Gemeinschaft gegen die Einschleppung und Ausbreitung von Schadorganismen der Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse listet den Maiswurzelbohrer als Quarantäneschadorganismus. Sie enthält weiters ein generelles Verbringungsverbot für den Schädling und eine allgemeine Bekämpfungspflicht. Darüber hinaus regelt die Entscheidung der Kommission 2003/766/EG die Bekämpfung des Käfers bei isoliertem Auftreten. Sie enthält eine Verpflichtung zur Durchführung eines jährlichen Monitorings, die Festlegung von Befalls- und Sicherheitszonen, lokale Verbringungsverbote und die konkreten Bekämpfungsmaßnahmen, die von den Mitgliedstaaten in den Befalls- und Sicherheitszonen durchzuführen sind. Bei isoliertem Auftreten müssen die Mitgliedstaaten bestimmte Maßnahmen mit dem Ziel der Ausrottung des Käfers setzen. Jährlich ist ein Bericht über die aktuelle Befallssituation an die Europäische Kommission zu erstatten. Die Empfehlung der Kommission 2006/565/EG bezieht sich auf Gebiete, in denen sich der Maiswurzelbohrer insbesondere durch natürliche Ausbreitung bereits etabliert hat. Sie basiert auf einer Bekämpfungsrichtlinie der EPPO und sieht Eindämmungsmaßnahmen, d.h. Maßnahmen zur Reduzierung der Schädlingspopulationen und zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung des Käfers vor. Zukünftige Entwicklungen Aufgrund der fortschreitenden Ausbreitung des Maiswurzelbohrers im Wege der natürlichen Ausbreitung und durch Verkehrmittel gibt es auf europäischer Ebene derzeit Überlegungen zur Änderung der Bekämpfungsstrategie. 7

9 Kleiner Käfer auf großer Wanderschaft: Die Ausbreitung des Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera virgifera) in den vergangenen Jahr(zehnt)en Dr. Giselher Grabenweger Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für Pflanzengesundheit Spargelfeldstraße 191, A-1220 Wien oder Aus der Sicht des Maiswurzelbohrers sind die vergangenen 15 Jahre in Europa zweifelsohne sehr erfolgreich verlaufen. Seitdem der Käfer zu Beginn der 90er Jahre in der Nähe von Belgrad (Serbien) zum ersten Mal in Europa Fuß gefasst hat, vergrößert sich sein Verbreitungsgebiet in Europa von Jahr zu Jahr. Mittlerweile existieren in Europa zwei große, zusammenhängende Befallsgebiete, eines im Südosten und Osten Europas, welches vom Balkan im Süden bis über die Karpaten im Norden reicht und auch wichtige Maisanbaugebiete in Österreich einschließt, sowie ein zweites in Norditalien, von Friaul und Julisch-Venetien im Osten über die Lombardei bis ins Piemont im Westen. Hinzu kommen zahlreiche kleinere, isolierte Befallsausbrüche in Mittel-, West und Nordwesteuropa, welche meistens in der Nähe von Flughäfen oder ähnlichen großen Güterumschlagplätzen liegen. Diese kleinen Schädlingspopulationen werden zwar in vielen Fällen erfolgreich wieder ausgerottet, die Zahl neuer, isolierter Ausbrüche steigt jedoch Jahr für Jahr an. In Österreich wurden die ersten Exemplare des Maiswurzelbohrers im Jahre 2002 im Osten des Bundesgebietes an der Grenze zur Slowakei festgestellt. In den folgenden Jahren hat sich der Schädling unaufhaltsam weiter nach Westen ausgebreitet. Bereits im Jahr 2005 dehnte sich das Befallsgebiet über Wien und das Burgenland bis weit nach Niederösterreich und die südliche Steiermark aus. Weitere drei Jahre später ist auch Niederösterreich fast zur Gänze befallen, ebenso wie der oberösterreichische Donauraum bis nach Linz. Dazu kommen vereinzelte Käferfunde im Kärntner Lavanttal und im Tiroler Inntal in der Nähe von Kufstein, sowie größere isolierte Befallsvorkommen im Inntal an der Grenze zwischen Oberösterreich und Bayern. Die Pflanzenschutzdienste der Bundesländer überwachen die Ausbreitung des Maiswurzelbohrers an mehr als 400 Pheromonfallenstandorten in Österreich. Auf Grundlage dieser Daten erstellt die AGES Verbreitungskarten, welche im Internet allgemein zur Verfügung stehen ( Die Geschwindigkeit der Verbreitung des Schädlings hängt von verschiedenen Faktoren, wie z.b. der Geländetopographie, der Verfügbarkeit von Maisflächen und dem Vorhandensein stark frequentierter Verkehrswege ab. Die Käfer können gut fliegen, eine Ausbreitung von km pro Jahr ist durch aktiven Flug möglich und wird gemeinhin als natürliche Verbreitung des Schädlings angesehen. Zusätzlich werden die Schädlinge auch passiv verfrachtet, etwa als blinde Passagiere durch den Güterverkehr, und können so innerhalb einer Saison Distanzen von vielen hundert Kilometern zurücklegen. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren muss im nächsten Jahr vor allem im oberösterreichischen Zentralraum und im Klagenfurter Becken mit vermehrtem Befall gerechnet werden. Bekämpfung des Maiswurzelbohrers bei natürlicher Ausbreitung und isoliertem Ausbruch in Österreich DI Hubert KÖPPL Landwirtschaftskammer Oberösterrreich Summary Diabrotica has spread in Austria on a natural basis up to the middle of Upper Austria and in the south to Carinthia. Isolated outbrakes were detected near the Bavarian border along the Innriverside near Passau in Upper Austria and near Kufstein in Tyrol. Control measures such as crop 8

10 rotation or the use of insecticides (e.g. seed treatment) are layed down by the local district authorities. Im Jahr 2008 hat sich der Westliche Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera) in ganz Österreich weiter ausgebreitet. Ausgehend vom Burgenland, wo er 2002 erstmals von Ungarn und der Slowakei kommend auftrat, hat er sich auf natürlichem Wege im Norden bis in die Mitte Oberösterreichs und im Süden bis Kärnten ausgebreitet. Isolierte Ausbrüche gab es in Oberösterreich entlang des Inns an der Grenze zu Bayern und in Tirol am Grenzübergang Kufstein-Kiefersfelden. In den betroffenen Gebieten haben die Bezirksverwaltungsbehörden gemäß den geltenden EU-Entscheidungen die Bekämpfung per Verordnungen geregelt (Gebiete der natürlichen Ausbreitung bzw. isolierte Ausbrüche). Die Ausbreitungsgeschwindigkeit betrug in Österreich bis zu 50 km pro Jahr, Funde innerhalb dieser Entfernung wurden als natürliche Ausbreitung betrachtet. Maßnahmen im Gebiet der natürlichen Ausbreitung Es ist die Fruchtfolge so zu gestalten, dass Mais in zwei aufeinanderfolgenden Jahren nur einmal angebaut wird oder eine geeignete, zulässige chemische Behandlung des Maises durchgeführt wird. Gemäß österreichischem Maiswurzelbohrer-Bekämpfungsprogramm wird in allen natürlichen Befallsgebieten, wo Mais auf Mais gebaut wird, eine Saatgutbeizung durchgeführt. Zugelassen sind Poncho (41,8 ml/ Körner, ca. 30,-) und Cruiser 350 FS (90 ml/ Körner, ca. 30,-). Die Behandlung muss unter Angabe der betroffenen Fläche und des verwendeten Beizmittels aufgezeichnet und diese Aufzeichnungen müssen zwei Jahre aufbewahrt werden. Weiters wird die Verbringung von Erde und von Maschinen geregelt. Maßnahmen bei einem isolierten Ausbruch Die Bezirksverwaltungsbehörde grenzt um das befallene Feld eine 1-km Befallszone ab, in der jeder Maisbestand im Befallsjahr mit einem zugelassenen Insektizid (z.b. Biscaya) behandelt werden muss. Weiters wird eine Fruchtfolge vorgeschrieben, in der Mais innerhalb von drei Jahren nur einmal gebaut werden darf. In der Befallszone wird neben einer Beizung auch eine Adultenbekämpfung (ca. 70,-/ha) durchgeführt. In einer 5-km Sicherheitszone um den Fundort ist die Fruchtfolge so zu gestalten, dass Mais in zwei aufeinanderfolgenden Jahren nur einmal angebaut wird oder im Befallsjahr und im Folgejahr eine Beizung und/oder Adultenbekämpfung erfolgt. Zusätzlich werden in der Befallszone Ernte- und Verbringungsbeschränkungen ausgesprochen. Es gibt auch Regelungen zum Verbringen von Erde und Maschinen. Der Durchwuchs von Mais ist zu bekämpfen. Eine Aufhebung der Zonen erfolgt, wenn zwei Jahre keine Käfer gefangen werden. In manchen Bundesländern wird nur Fruchtfolge bzw. Beizung vorgeschrieben. Erfahrungen mit der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers in anderen europäischen Befallsgebieten Hans-Helmut Petersen Syngenta Agro GmbH, Maintal The Western Corn Root worm (Diabrotica virgifera virgifera) has been further spread in Europe Damage in corn has been observed in fields in Hungary, Serbia and Italy. UK and Benelux had no findings in 2008, where France observed four locations. Main new area of new detection was in Southern German, where treatment with the objective of eradication of the pest in spring 2008 failed. Bee colonies showed an increased mortality in this area because of exposure to dust from insecticide treated seeds emitted to flowering plants during maize drilling. Therefore all insecticides for seed treatment in maize have been suspended in Germany and several other countries. The chemical industry is working on better seed treatment solutions to reduce the dust from treated maize seeds and to avoid risk to bees and other non-target organisms in future. Der Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera) hat sich auch in der Maissaison 2008 weiter in Europa ausgebreitet. Schäden an Kulturpflanzen wurden wieder in den Befallszentren Ungarns, 9

11 Serbiens und Italiens in der Praxis beobachtet. Keinen neuen Befall hat es in Pheromonfallen in England und Benelux gegeben, während Frankreich einzelne Käfer an vier Fundorten (Alsace, Bourgogne, Rhône, Savoy) gemeldet hat. Den größten Neubefall gab es in den deutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg, i.d.r. am Rand von Gebieten, wo im Vorjahr zum ersten Mal der Maiswurzelbohrer entdeckt wurde. Eingeleitete Eradikationsmaßnahmen durch Flächenspritzungen mit Blattinsektiziden im Anbaujahr 2007 auf den Befallsflächen und die Anwendung einer hochgeladenen insektiziden Beize in diesem Anbaujahr brachten im Sinne der Eradikationsziele keinen ausreichenden Erfolg. Bienenschäden hat es in Zusammenhang mit einer insektiziden Beize und einer schlechten Beizqualität gegeben. Pneumatischen Drillmaschinen, die mit Unterdruck arbeiten, verursachten für Bienen eine erhöhte Exposition mit insektiziden Wirkstoffen. Dies führte zu einem Ruhen der Zulassung aller insektiziden Maisbeizen in Deutschland. Derzeit arbeitet die Pflanzenschutzindustrie in Zusammenarbeit mit Züchtern (Beizstellen) und den Geräteherstellern mit Hochdruck daran, dass die Haftung der insektiziden Beizen am Saatgut mit neuen Kleber- Lösungen verbessert wird und ein Gefahrenpotential für Bienen minimiert bzw. ausgeschlossen werden kann. Auch in Frankreich hat es Anwendungen von insektiziden Beizen gegen den Maiswurzelbohrer gegeben. Im Frühjahr 2008 wurde Cruiser (Thiamethoxam) für die Anwendung im Mais zugelassen. Durch eingeleitete vorsorgliche Maßnahmen in Abstimmung mit den Imkern, bei der Drilltechnik und der Beizqualität, sind keine Bienenschäden aus dem Anwendungsgebiet (ca ha) aufgetreten. Die Anwendung hat in den Gebieten eine weitere Verbreitung des Maiswurzelbohrers erfolgreich verhindert. Neue Versuchsergebnisse gibt es aus den Kernbefallsergebnissen Ungarn und Italien. In den Versuchen werden insektizide Beizen mit Granulaten (Force 1.5 G) verglichen bzw. auch deren Kombination getestet. Es gibt gute Ansätze des Pflanzenschutzes, um eine wirtschaftliche Lösung bei Befall mit dem Maiswurzelbohrer zu erzielen. Schwieriger sind Maßnahmen, die als Ziel eine Eradikation des Schädlings haben. Deren Erfolg hängt nicht nur von der Maßnahme, sondern u.a. auch von den örtlichen Gegebenheiten, d.h. Flächenverteilung, Flächengröße, Anteil weitere Wirtpflanzen, Neueinschleppung und Umfang des Befallsmonitorings ab. In der Eradikation werden Fruchtfolgen mit Spritzmaßnahmen in der Flugphase der Adulten plus Beizen in den Folgekultur oder Nachflächen kombiniert. Insektizide Granulate haben in Ungarn die größte Bedeutung, während insektizide Beizen in Befallsregionen mit geringerem Befallsdruck eingesetzt werden. Die Schweiz setzt sehr erfolgreich auf eine konsequente Fruchtfolge, hat aber nicht eine Landwirtschaft, die dem vollen Wettbewerb des Marktes ausgesetzt ist. Die Möglichkeiten der Bekämpfung hängen stark von der Zulassungssituation der Produkte in den einzelnen Ländern ab. Die für die Bekämpfungsstrategie der kommenden Saison zur Verfügung stehenden Produkte, werden durch das mögliche Gefahrenpotential für Bienen bestimmt. Es wäre wünschenswert, wenn noch rechtzeitig Lösungen bereitstehen, um der Landwirtschaft auch für das Maisanbaujahr 2009 eine wirtschaftlichen Anbau zu ermöglichen. Zur Situation des Westlichen Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera virgifera) im Jahr 2008 und deren Konsequenzen Dr. Peter Baufeld Julius Kühn-Institut Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit, Kleinmachnow Der Westliche Maiswurzelbohrer wird in Europa durch seine zunehmende Ausbreitung in immer mehr Ländern zum bedeutenden Maisschädling. In intensiven Maisanbaugebieten, in denen Mais nach Mais angebaut wird, sind eine starke Vermehrung und eine schnelle Ausbreitung zu erwarten. 10

12 Gebiete mit geringem Maisanteil in der Fruchtfolge oder große zusammenhängende Gebiete ohne Mais verzögern ein Voranschreiten oder bringen es völlig zum Erliegen. Andererseits begünstigen zunehmende Verschleppungen mit Verkehrsmittel die schnelle Ausbreitung in Europa und überwinden auch solche Gebiete. Im Jahr 2008 gab es in Frankreich, in Österreich und in Deutschland Neueinschleppungen. Die Ausrottungsmaßnahmen der vergangenen Jahre führten zu unterschiedlichen Ergebnissen. Der Westliche Maiswurzelbohrer hat sich auf natürlichem Weg Deutschland aus Polen bis auf 95 km, aus Tschechien bis auf 90 km und aus Österreich bis auf 70 km genähert. Die natürliche Ausbreitung wird man ohne große Aufwendungen nicht mehr stoppen können. Durch Eingrenzungsmaßnahmen, wie sie die Empfehlung der EU nahelegt, kann jedoch bei konsequenter Umsetzung die Ausbreitungsgeschwindigkeit deutlich reduziert werden. Die mehrfache Verschleppung des Westlichen Maiswurzelbohrers in bisher befallsfreie Gebiete mit Transportmitteln, so auch im Jahr 2008, kam sicher nicht mehr überraschend. Insbesondere Frankreich und Deutschland waren davon betroffen und es kam zu mehreren Neueinschleppungen. Aber auch Ausrottungsmaßnahmen, die nur teilweise Erfolg hatten, trugen zum Neuaufflammen des Befalls bei. In Frankreich wurden insgesamt 21 Käfer an 6 Standorten festgestellt. So wurde bei Paris erneut ein Käfer festgestellt, der auf eine Neueinschleppung oder gar auf ein Überleben aufgrund des intensiven Befalls in den Jahren zuvor (2007 wurde kein Befall festgestellt) zurückzuführen ist. Ferner wurden fünf Käfer in Orschwiller (Elsass), zwei Käfer in Ruelisheim und Battenheim (Elsass), zwei Käfer in Solaize/Isere und Saint-Symphorien d Ozon/Rhone (Rhone- Alpes) und sechs Käfer in Saint-Priest/Rhone (Rhone-Alpes) festgestellt. Die EG-Entscheidung kommt zur Anwendung. In Deutschland, in Baden-Württemberg wurden in der Ortenau bei Mahlberg 76 Käfer gefangen. Bereits im Vorjahr wurden 9 Käfer bei Lahr (Flugplatz) erstmalig registriert. Die Behandlungen mit Insektiziden fanden sehr spät statt und ein Ausbruch zweier Weibchen hätte bereits zu dieser Käferzahl geführt. In der Bodenseeregion wurden im Jahr Käfer gefangen. Hier ist die Einschleppung bereits 2 bis 3 Jahre zuvor passiert und eine Vermehrung ging bereits von statten. Aufgrund der hohen Käferzahlen wurden daher konsequent auf ein Anbauverbot von Mais für 2 Jahre in der Befallszone und einer Fruchtfolge in der Sicherheitszone gesetzt. Der Erfolg war überzeugend: 2008 wurden keine Käfer gefangen. In Baden-Württemberg im Allgäu nahe der bayerischen Grenze wurde bei Altmannshofen, unmittelbar an der Autobahnabfahrt der Autobahn 96 (München-Lindau), ein Käfer im Rahmen des regulären Monitorings gefangen. Es handelte sich um eine Neueinschleppung. In Bayern konnte der Befall am Münchner Flugplatz (2007: 1 Käfer) voraussichtlich getilgt werden. Im Passauer Raum ist die Käferzahl nach Anwendung der Ausrottungsmaßnahmen von 235 Käfern im Jahr 2007 auf 28 Käfer im Jahr 2008 deutlich gesunken (nicht nur die Fruchtfolge in der Sicherheitszone ist zur Anwendung gekommen). Hingegen hat sich die Situation im Inn- und Rottal (2007: 2 Käfer) und in weiteren Regionen Niederbayerns deutlich verschlechtert. Nicht die Anzahl Käfer mit insgesamt 222 Stück ist dramatisch (2007: 239 Käfer), sondern die Verteilung mit einer Ausdehnung über 75 km. Die Ausrottung wurde in dieser Region aufgegeben und Eingrenzungsmaßnahmen sind nunmehr vorgesehen. Erfahrungen mit der Bekämpfung des Westlichen Maiswurzelbohrers in Bayern und zukünftige Maßnahmen Carolin Bögel, Ullrich Benker Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz Experiences with the control of the Western corn rootworm in Bavaria and future measures In Bayern wurden die ersten Käfer des Westlichen Maiswurzelbohrers im August 2007 am Flughafen München und im Landkreis Passau gefunden. Im Rahmen eines Überwachungsprogramms des amtlichen Pflanzenschutzdienstes waren Pheromonfallen bevorzugt in Maisschlägen in der Nähe von kritischen Stellen wie Flughäfen, Schiffsanlegestellen, 11

13 Rast- und Parkplätzen aufgehängt. Sofort nach dem ersten Fund wurden die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen in Übereinstimmung mit der EU-Entscheidung eingeleitet, um den Schädling wieder auszurotten. Neben der sofortigen Bekämpfungsaktion und einer verstärkten Überwachung wird um den Fundort für mindestens drei Jahre eine Befalls- und Sicherheitszone abgegrenzt. In diesen Zonen gelten Maßnahmen, wie Verbringungsverbote für Maispflanzen und für Erde, zeitliche Erntebeschränkungen, bestimmte Fruchtfolgen oder Behandlungsauflagen. Während am Flughafen München bis Ende September nur ein Käfer gefangen wurde, lassen die weiteren Käferfunde im Gebiet der Stadt Passau darauf schließen, dass die ersten Westlichen Maiswurzelbohrer bereits im Jahr 2006 aufgetreten sein müssen. Der Erstbefall konnte nicht zeitnah erfasst werden. Im Jahr 2008 wurden in den Befallsgebieten intensive Erhebungen durchgeführt. Am Flughafen München wurde kein Käfer festgestellt. Hiermit bestätigte sich die Vermutung, die auf eine erstmalige Einschleppung schließen lassen. In Niederbayern verschärfte sich jedoch die Befallssituation. Während im Vorjahr das Auftreten des Käfers räumlich eng begrenzt war, erfolgte im Jahr 2008 eine Ausweitung über mehrere Landkreise hinweg. Zusätzlich muss mit kontinuierlichen Neueinschleppungen aus den natürlichen Befallsgebieten Österreichs, der Slowakei und Ungarns über die Transitwege gerechnet werden. Die Ausrottungsstrategie ist in Niederbayern gescheitert, weshalb nun zur Eingrenzungsstrategie übergegangen wird. Wirksame Strategien gegen Diabrotica virgifera mit der Saatgutbeize Poncho und mit Spritzinsektiziden W. Andersch, Bayer CropScience AG K. Neubauer, Bayer CropScience In Österreich ist Poncho mit dem Wirkstoff Clothianidin seit 2003 zugelassen und wird als Saatgutbehandlungsmittel gegen tierische Schädlinge erfolgreich eingesetzt. Aufgrund der verschiedenartigen Wirkungsweise mit Fraß- und Kontaktwirkung schützt Clothianidin die Maispflanze nicht nur vor Wurzelfraß, sondern hemmt auch in sublethalen Dosierungen die Entwicklung der Maiswurzelbohrer zum adulten Käfer. Die Etablierung bzw. die natürliche Ausbreitung einer Maiswurzelbohrerpopulation kann mit Maßnahmen, wie Fruchtfolge oder chemischer Bekämpfung verzögert werden. Die Herausforderung an Poncho besteht darin, die anfangs zahlenmäßig geringe Population nachhaltig zu beeinflussen. Die Wirkung auf Maiswurzelbohrer-Populationen wurde in einem Modellversuch in Ungarn sowie in Freilandversuchen in Italien nachgewiesen. Damit ist nachgewiesen, dass durch die Poncho-Beizung nicht nur wirtschaftlicher Schaden durch den Wurzelfraß vermieden werden kann, sondern eine nachhaltige Beeinflussung der Populationsentwicklung zu erwarten ist. Die Behandlung von Maissaatgut mit Poncho ist eine moderne, anwenderfreundliche Maßnahme zur Bekämpfung aller bekannten Schädlinge, die wie Drahtwürmer, Erdraupen, Blattläuse, Zikaden, Fritfliegen regelmäßig in der Kultur angetroffen werden. Poncho sorgt somit für eine Sicherung von Qualität und Ertrag im Maisanbau. Zusätzlich ist Poncho ein wichtiges Instrument in dem Bemühen, das Vordringen des Maiswurzelbohrers nach Mitteleuropa nachhaltig zu beeinflussen und ermöglicht somit weiterhin den kontinuierlichen Anbau von Körner- und Silomais. Neben der Entwicklung von Saatgutbehandlungsmitteln werden auch die Spritzinsektizide Decis und Biscaya gegen die adulten Käfer des Maiswurzelbohrers entwickelt. Ziel dieser Spritzanwendungen ist einerseits der in isolierten Neubefallsgebieten geforderten Eradikationsmaßnahmen nachzukommen bzw. den Schaden der Käfer durch Fraß an den Narbenfäden zu verhindern. 12

14 Phänologie des Eischlupfs des Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera) Andreas Kahrer und Giselher Grabenweger Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für Pflanzengesundheit Spargelfeldstrasse 191, A-1220 Wien oder Die Kenntnis des Schlupfverlaufes von Larven des Maiswurzelbohrers ist eine der wichtigsten Basisinformationen für die Durchführung verschiedenster Bekämpfungsmaßnahmen und auch zur Abschätzung von deren Wirkung. Durch die versteckte Lebensweise der Larven im Boden ist es jedoch nur mit aufwändigen Methoden möglich, diesen zu überprüfen. Um den Schlupfverlauf zu erfassen, wurden Partien von Erde mit Eiern des Maiswurzelbohrers im Herbst 2007 in geringer Bodentiefe in einem Maisfeld in Deutsch Jahrndorf im Burgenland vergraben. Ab April 2008 wurden diese in periodischen Abständen ins Labor gebracht, um das Schlüpfen zu beobachten. Diese Eier stammten von Käferweibchen, die im Spätsommer 2007 gefangen und im Labor in Eiablagekäfigen gehalten worden waren. Der Schlupf in Deutsch Jahrndorf setzte unter diesen naturnahen Verhältnissen ab dem 13. Juni 2008 ein. Parallel dazu wurde die Bodentemperatur mit einem direkt daneben vergrabenen Temperaturdatenlogger stündlich gemessen und aufgezeichnet. Für weitere Auswertungen wurden Literatur- und eigene Versuchsdaten bezüglich Entwicklungsnullpunkt und jener Wärmesumme verwendet, bei der gerade die ersten Larven zu schlüpfen beginnen. Bei einem Entwicklungsnullpunkt von 10,5 C und einer Wärmesumme von 246 C fällt der errechnete Schlupftermin auf den 10. Juni 2008 und stimmt damit sehr gut mit dem unter Feldbedingungen beobachteten Schlupftermin überein. Gemäß den Aufzeichnungen der Bodentemperatur traten ab Anfang April 2008 Temperaturen oberhalb des Entwicklungsnullpunktes für die Postdiapauseentwicklung des Maiswurzelbohrers auf. Entwicklung neuer Bekämpfungsmethoden gegen Diabrotica virgifera virgifera Josef Rosner und A. Hahnekamp Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Landwirtschaftliche Bildung, Frauentorgasse 72, 3430 Tulln; josef.rosner@noel.gv.at Tel.: / Weltweit werden über 20 Millionen ha Mais durch Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera) befallen; allein in den USA 13,5 Millionen ha. Da ein Schaden von über 1 Milliarde US$ verursacht wird, muss der Schädling intensiv bekämpft werden. Während in den USA Bt Mais - Bt rootworm neben Bt cornborer (Maiszünsler) wegen Resistenzen gegen die bisher eingesetzten Insektizide zur Anwendung gelangt, müssen in Europa wegen der gesetzlichen Situation andere Strategien entwickelt werden. In Österreich ist die Rechtslage eindeutig, wird doch eindeutig in Befallsgebieten eine Fruchtfolge vorgeschrieben; jedoch wird allzu häufig die Ausnahmeregelung zur Norm genommen. Die in den Verordnungen nicht sehr genau definierte chemische Bekämpfung beschränkt sich in der Regel auf eine Saatgutbeizung. Diese ist zwar wirkungsvoll, hat die Ausbreitung von Diabrotica verlangsamt und eine Epidemie bisher verhindert, benötigt aber bei stärker werdendem Schädlingsdruck eine ergänzende Unterstützung in jenen Fällen, wo das sicher sinnvolle Einhalten einer Fruchtfolge nicht möglich ist. In der folgenden Aufzählung soll eine Übersicht über die Möglichkeiten der Diabroticakontrolle gegeben werden. 13

15 Einhalten einer Fruchtfolge mit einer Anbaupause bei Mais von 1 2 Jahren Anbau Mais 2 Jahre 1 Jahr Anbaupause mit chemischen Bekämpfungsmaßnahmen: 1. Jahr moderate Bekämpfung mit Saatgutbeizung oder Saatrillenbehandlung (Granulat, Reihenspritzung) oder Reihenbehandlung im Jugendstadium des Maises vor dem Larvenschlupf Applikation in den Wurzelbereich mit Spezialgerät oder Reihenspritzung mit anschließendem Anhäufeln Infiltration des Wirkstoffs nach Regen in den Wurzelbereich und dadurch Larvenbekämpfung 2. Jahr volle chemische Diabroticabekämpfung mit Saatgutbeizung oder Saatrillenbehandlung + Jungpflanzenbehandlung + 2 Käferspritzungen 3. Jahr Anbaupause Mais Maismonokultur: volles chemisches Bekämpfungsprogramm mit Saatgutbeizung oder Saatrillenbehandlung + Jungpflanzenbehandlung + 2 Käferspritzungen Die Spritzmaßnahmen gegen die adulten Käfer wirken zeitlich begrenzt und sind daher mindestens einmal, besser zweimal während der Flugzeit zu wiederholen. Es ist auch zu berücksichtigen, dass der Larvenschlupf über Monate vor sich geht und die Käferflugzeit sich über mehr als 3 Monate erstreckt und von nicht behandelten Feldern in Nachbarstaaten ständig neue Käfer zufliegen. Zur Jungpflanzenbehandlung wurde von den Autoren ein Gerät entwickelt, das eine Applikation eines Insektizids in den Wurzelbereich ermöglicht. Dieses Gerät ist ein Hackgerät, das mittels Meiselscharen die Präparate (Granulate) in den Bereich der Wurzeln bzw. unter diese der jungen Maiswurzeln bringen soll, ohne sie zu verletzen. Wirksamkeitsprüfung verschiedener insektizider Wirkstoffe gegen die Larven des westlichen Maiswurzelbohrers Diabrotica virgifera virgifera ¹ Foltin,K., ² Zvolenski, J. ² Marek, M. ¹ AGRO DS Österreich, Technisches Büro, Untere Hauptstrasse 22 a, A 7041 Wulkaprodersdorf, ² ZENAGRO Sereïská, 122, SK Trnava, SLOWAKISCHE REPUBLIK Summary Diabrotica virgifera virgifera populations have rapidly grown in Central Europe over the last years. Trials to characterize the efficacy of different soil insecticidal treatments have been laid out in South Slovakia Under severe infestation of larvae insecticide seed treatments and soil (in furrow) applied insecticides show only some moderate effect. Assessments on root pruning by larvae due to IOWA-Scale 1-6 and gooseneck symptoms have been carried out. Under dense maize cropping conditions (50 % maize) in this area it will require more steps to control resp. to delay the pest: 14

16 root directed treatments by insecticide granules in young maize plants overhead leave applied insecticides with decent residual effect to reduce the adult beetle population No need to mention a wider maize rotation within the cropping system. Einleitung Diabrotica virgifera virgifera (Maiswurzelbohrer) hat mit seinem starken Auftreten in der Südslowakei zu weiter reichenden Bekämpfungsstrategien geradezu führen müssen. Aus diesem Grund wurde im Starkbefallsgebiet um Senec östlich von Bratislava in Zusammenarbeit mit den Slowakischen Pflanzenärzten (SRS Slovenská rastlinolekárska spoločnosť) und der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für integrierten Pflanzenschutz (ÖAIP) eine Versuchsreihe zur Larvenkämpfung mit zugelassenen Maissaatgutbeizen und Bodeninsektiziden angelegt. Material und Methoden Versuchsanlage: Streifen zu je 6 Maisreihen in 2-facher Wiederholung; Parzellengröße 4,5 x 50 m. Die Anlage erfolgte auf einem Maisfeld mit Mais als Vorfrucht, allerdings mit Winterweizen in 2006 und Zuckerrüben Versuchsvarianten: 1. Insektizid unbehandelte Kontrolle 2. Santana 11 kg Saatrillenbehandlung (Clothianidin 110 g.as/ha ) 3. Force 1,5 G 8,5 kg Saatrillenbehandlung (127,5 g.as /ha Tefluthrin) 4. Poncho 41,25 ml/u Saatgutbeize Standard Dosis Österreich 5. Poncho Pro 104 ml/u Poncho Pro Saatgutbeize 6. Force 1,5 G 14 kg Saatrillenbehandlung (210 g.as/ha Tefluthrin) Betriebsstandard Auswertungen: 1. Bewertung der Wurzelentwicklung nach der IOWA-Skala: Es wurden 10 Pflanzen pro Parzelle mit dem Spaten vorsichtig ausgegraben, anhaftendes Bodenmaterial abgewaschen und nach IOWA bewertet. 2. Bewertung der Gesamtpflanzenentwicklung und Gänsehalssymptome nach einer 4- teiligen Skala: 1. keine Gänsehalssymptome 2. leichte Gänsehalssymptome 3. starke Gänsehalssymptome 4. komplette Lagerung Pflanzen unbeerntbar Biologische Wirksamkeit: Wirkungsgrade in % von der Insektizid unbehandelte Kontrolle. Ergebnisse Alle im Versuch geprüften Varianten erreichten zwar bescheidene, jedoch brauchbare Bekämpfungserfolge, welche in der IOWA-Skala zwischen 3,6 und 3,9 rangierten. Der Befall in der mit Insektiziden unbehandelten Kontrolle mit 4,5 war deutlich über der allgemein angenommenen Wirtschaftlichkeitsgrenze von 3. Gänsehalssymptome wurden häufig und in unterschiedlichen Abstufungen gefunden, Ernteverluste als Folge von Larvenschäden waren nicht festzustellen. Ausblick Durch den in Mitteleuropa stark gestiegenen Diabrotica-Druck in Ackerbaugebieten mit hohem Maisanteil in der Fruchtfolge (50 %) ist neben der Saatgutbeizung auch eine gezielte Larvenbekämpfung bei der Saat oder im Jugendstadium der Maispflanzen dringend zu empfehlen. Käferspritzungen bei Verfügbarkeit ausreichend lang wirksamer Präparate sind als ergänzende Eindämmungsmaßnahme sinnvoll. 15

17 Pflanzenschutzmittel aus der Perspektive von GLOBAL 2000 H. Burtscher GLOBAL 2000 Auf EU-Ebene werden gegenwärtig die Rahmenbedingungen für die zukünftige Zulassungs- und Anwendungsbestimmungen für Pestizide verhandelt. Am Ende dieses Prozesses soll ein weitgehend harmonisiertes europäisches Pflanzenschutzmittelrecht stehen, mit dem Ziel, das Risiko durch den Einsatz von Pestiziden für Anwender, Konsumenten und Umwelt zu minimieren. Gleichzeitig sollen durch die noch umstrittene - Schaffung einer Zonenzulassung und die teilweise Vereinfachung der Zulassungsverfahren bürokratische Hürden reduziert werden. Während Konsumentenschützer und Umweltschützer fürchten, dass die zum Teil positiven Ansätze der ursprünglichen Vorlage durch die Schaffung von Schlupflöchern und Ausnahmeregelungen verwässert werden, wird von Seiten der Landwirtschaft und der agrochemischen Industrie argumentiert, die Umsetzung dieser Gesetzesvorschläge führte bei den Landwirten zu Engpässen bei der Verfügbarkeit von Pestiziden, was in weiterer Folge Ertragseinbußen und Preissteigerungen für europäische Produkte nach sich zöge. Im Zentrum der Kritik stehen die sogenannten Ausschlusskriterien für die Zulassung von bestimmten Stoffen, etwa, dass Pestizidwirkstoffe mit krebserregenden, erbgutverändernden oder reproduktionstoxischen Eigenschaften zukünftig keine Zulassung mehr erhalten sollen. Die Kritiker argumentieren, dass stoffinhärente Eigenschaften grundsätzlich kein Zulassungskriterium sein sollten, sondern dass immer die Exposition, d.h. die Wirkstoffkonzentration, welche von der Umwelt, den Anwendern oder den Konsumenten aufgenommen wird, mitberücksichtigt werden muss. Auf Basis einer Expositionsabschätzung soll daher eine Risikobewertung durchgeführt werden, die dann Grundlage für die Zulassung sein soll. Konsumentenschützer halten dem entgegen, dass sowohl die Ermittlung der Exposition als auch die Risikobewertung an sich, zahlreiche Fehlerquellen beinhalten, weshalb das Vorsorgeprinzip anzuwenden sei und Stoffe mit besonders gefährlichen Eigenschaften erst gar nicht zugelassen werden dürften. Die Grenzen des Risiko-basierten Ansatzes zeigen sich am Beispiel des im heurigen Frühjahr aufgetretenen Bienensterbens in Süddeutschland, wo durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren der Pestizidwirkstoff Clothianidin bei der Maisaussaat in größerer Menge in die Umwelt gelangt, als dies im Zuge des Zulassungsverfahrens des Pflanzenschutzmittels angenommen wurde. Dies verursachte den Tod von enden Bienenvölkern; und das, obwohl Clothianidin von der Zulassungsbehörde als nicht bienengefährlich eingestuft worden war. Auch die von GLOBAL 2000 Ende August dieses Jahres präsentierte Studie über die unsicheren Pestizid-Höchstmengen in der EU deckt erhebliche Schwächen der gegenwärtig praktizierten Risikobewertung auf. Noch Besorgnis erregender ist aber der Umstand, dass die Politik auch das zeigte die Studie von GLOBAL 2000 offenbar bereit ist, Ergebnisse der Risikobewertung - auch zum Nachteil der Konsumentinnen - zu ignorieren. 16

18 EU-Agrarministerratsbeschluss zur Neuordnung der Zulassung von Pflanzenschutzwirkstoffen mit weit reichenden Veränderungen für die heimische Landwirtschaft Effektiver Schutz noch möglich? F. Michlits, Industriegruppe Pflanzenschutz Syngenta Agro GmbH, Anton-Baumgartnerstrasse 125/2/3/1, 1230 Wien Summary: The European Commission proposed a new Regulation concerning the placing of pesticides on the market, including Cut-Off Criteria that would ban the use of many active ingredients based on pure hazard criteria, instead of considering the risk assessment. The European Parliament revised the Commission s draft Regulation and presented amendments including additional cut-off criteria that would ban even more active ingredients. If the Parliament s additional cut-off criteria are adopted into law, up to 85% of the active ingredients in agriculture today could be banned. The ban on some of the main active components of fungicides, herbicides and insecticides will leave especially Austrian farmers producing small crops with few or no alternatives. The proposed revisions will impact the quality of European food, the source of Europe s agricultural products, and prices of fruit, vegetables and other staples. Die geplante europäische Verordnung über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitten wird zu weit reichenden Veränderungen für die österreichische Landwirtschaft führen, sollte es nicht noch zu einem Einlenken seitens des europäischen Parlaments und der Kommission kommen. Bisher werden Wirkstoffe und Pflanzenschutzmittel dann zugelassen, wenn die konkreten Risiken bei der praktischen Anwendung für Anwender, Verbraucher und die Umwelt akzeptabel sind. Geht es nach dem Willen der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments, soll dieses bewährte Prinzip teilweise aufgegeben werden. Wirkstoffe sollen künftig keine Zulassung mehr erhalten, wenn der konzentrierte Stoff bestimmte Eigenschaften besitzt. Selbst wenn diese Eigenschaften bei der praktischen Anwendung einer Substanz gar nicht zu erwarten sind, weil sie dabei stark verdünnt ist, haben solche Stoffe keine Chance mehr. Durch die Vorschläge der europäischen Kommission wäre ein Großteil der bewährten, seit Jahren erfolgreich im Einsatz befindlichen Wirkstoffe betroffen und würde verloren gehen. Gegen die wenigen verbliebenen Wirkstoffe würden Schädlinge und Pilze wesentlich schneller resistent werden und so eine Bedrohung einzelner Kulturen, z.b. bei Getreide, Obst oder Gemüse, darstellen. So würde alleine der Verlust aller Triazole dazu führen, dass eine der wichtigsten Krankheiten des Weizens (Septoria tritici) nicht mehr adäquat zu bekämpfen ist. Ertragsverluste von % wären die Folge. Aber auch in vielen anderen Kulturen sind unabschätzbare Folgen zu erwarten. Eine Bewertung der britischen Zulassungsbehörde PSD (Pesticides Safety Directorate) kommt zu Ergebnissen, die unsere Befürchtungen im Grundsatz bestätigen. Im Falle einer zusätzlichen Verschärfung der Ausschlusskriterien durch das Europäische Parlament wären die Folgen für die europäische Land- und Forstwirtschaft unabsehbar. 67 bis 85 % aller Wirkstoffe wären betroffen. Besonders dramatisch wäre die Situation bei den Insektiziden. Bis zu 94 % aller Wirkstoffe wären nicht mehr zulassungsfähig. Aber auch 69 bis 85 % aller Fungizide und 52 bis 80 % aller Herbizide stünden der europäischen Landwirtschaft nicht mehr zur Verfügung. Eine drastische Abnahme der verfügbaren Wirkstoffe führt zu sinkenden Erträgen in allen Kulturen und sogar dazu, dass der Anbau bestimmter Kulturen in Österreich und Europa nicht mehr möglich ist. Die Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft im globalen Vergleich leidet, 17

19 zusätzliche Steigerungen der Nahrungsmittelpreise sind wahrscheinlich. Jegliche Grundlage für einen nachhaltigen Pflanzenschutz sowie die Entwicklung der nächsten Generation von Wirkstoffen ist gefährdet. Schon in den letzten Jahren ist die Zahl neu zugelassener Wirkstoffe ständig zurückgegangen. Durch verschärfte Zulassungskriterien würden die Anzahl neuer Wirkstoffe pro Jahr weiter sinken. Vor dem Hintergrund steigender Nahrungsmittelpreise und globaler Versorgungsengpässe, muss der landwirtschaftlichen Produktion eine ausreichende Vielfalt an Pflanzenschutzmitteln zur Verfügung stehen, um den effektiven und langfristigen Schutz einzelner Kulturen sicher zu stellen. Jedes weitere gefahrenbedingte Ausschlusskriterium wäre hierbei kontraproduktiv, da es die Anzahl der zur Verfügung stehenden Pflanzenschutzmittel drastisch einschränkt und noch dazu keine spürbare Verbesserung für den Schutz von Anwendern, Verbrauchern und Umwelt bringt. Besuchen Sie auch die Homepage der Industriegruppe Pflanzenschutz und bilden Sie sich Ihre Meinung Sie haben die Möglichkeit, ihren EU-Abgeordneten zu kontaktieren um Ihre Meinung kund zu tun: Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln aus der Sicht der Landwirtschaft Gesunderhaltung von Lebens- und Futtermitteln H. Rohringer Vorsitzender des Pflanzenbauausschusses der LK Niederösterreich Landwirtschaftliche Kulturen sind durch zahlreiche Schadorganismen gefährdet. Um Lebens- und Futtermittel in ausreichender Menge und guter Qualität zu erschwinglichen Preisen wirtschaftlich zu produzieren, ist nach Ausschöpfung aller vorbeugenden und flankierenden Maßnahmen (z.b. Fruchtfolge, angepasste Standort- und Sortenwahl, richtige Bodenbearbeitung, optimale Saatzeit und Sätechnik, ausgewogene Pflanzenernährung) ein gezielter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig. Zur Absicherung des betrieblichen Einkommens nimmt die Vertragsproduktion einen zunehmend wichtigeren Stellenwert ein. Im Rahmen dieser Verträge werden von den Handelspartnern Qualitätskriterien und Vorgaben hinsichtlich der abzuliefernden Mengen gemacht, die ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht zu erfüllen sind. Schaderreger landwirtschaftlicher Kulturen verursachen nicht nur Ertragseinbußen, sondern führen auch zu Erschwernissen bei der Ernte sowie bei der Aufbereitung und Lagerung des Erntegutes. Vielfach wird dadurch auch die Qualität des Erntegutes stark vermindert und Waren können sogar gesundheitlich bedenklich werden (Fäulnis, Pilztoxine, Toxine durch Befall mit Vorratsschädlingen). Pflanzenschutzmittel sind daher nicht wie andere Betriebsmittel anzusehen, sondern stellen eigentlich Pflanzenmedikamente dar, die sehr verantwortungsvoll und nur im notwendigen Ausmaß zum Einsatz gelangen, wenn alle anderen Maßnahmen nicht Erfolg versprechend sind. Aus den zuvor genannten Gründen ist es erforderlich, dass eine entsprechend breite Palette von gut wirksamen und sicheren Pflanzenschutzmitteln zur Verfügung steht. Ein Wegfall von Wirkstoffen aufgrund der vom EU-Parlament für die kommende EU-Pflanzenschutzmittel- Verordnung geforderten Ausschlusskriterien würde die Probleme mit zahlreichen Schaderregern dramatisch verschärfen. So würde der Wegfall der wichtigsten Wirkstoffe im Getreidebau zu deutlichen Mindererträgen und Qualitätseinbußen führen. In Spezialkulturen wären teilweise Totalausfälle die Folge bzw. könnten viele Kulturen nicht mehr angebaut werden. Dies wäre praktisch eine Rückkehr in die Steinzeit des Pflanzenschutzes. 18

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