EUROPEAN (NETWORK) FOR MOTIVATIONAL MATHEMATICS FOR ADULTS -
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- Mina Färber
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1 Projekt EMMA EUROPEAN (NETWORK) FOR MOTIVATIONAL MATHEMATICS FOR ADULTS - SOKRATES CP NO-GRUNDTVIG-G11 SBF-NR. SOC/05/12 SCHLUSSBERICHT SVEB, Dezember 2007 Inhalt 1. Einleitung 2. Partner 3. Aktivitäten auf EU-Ebene 4. Aktivitäten in der Schweiz 5. Zusammenfassung und Ausblick 6. Kontakt Beilagen A. Schlussbericht EU Projekt B. Projektresultate 1. Reports Study Visits (London und Kopenhagen) und Konferenzen (Bukarest und Florenz) 2. Situationsanalyse Schweiz 3. Unterlagen zur Tagung Alltagsmathematik (k)ein Problem in der Schweiz? Tagungsprogramm Präsentation Prof. Diana Coben, King s College London Präsentation Dr. Philipp Notter, Uni Zürich Präsentation Dr. André Schläfli, SVEB Präsentation Francis Perriard, EB Zürich Teilnehmerliste Resultate der Evaluation 4. Artikel Alltagsmathematik (k)ein Problem in der Schweiz, Züritipp, xx. November 07 C. Abschluss Finanzen 1
2 1. Einleitung Die IALS-Studie aus dem Jahr 1994 zeigt, dass je nach Land zwischen 30 und 65 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Europa derart schwache mathematische Kenntnisse aufweisen, dass sie möglicherweise Einbussen in der Lebensqualität, schlechtere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und weniger Chancen auf lebenslanges Lernen hinnehmen müssen. Wie auch die ersten Resultate der in der Schweiz durchgeführten ALL-Studie von 2004 zeigen, verfügt ein bedeutender Anteil der Schweizer Erwachsenen (8.7 Prozent) ebenfalls über nur sehr schwache Kompetenzen in der Alltagsmathematik (Level 1). Das Projekt EMMA (European Network for Motivational Mathematics for Adults) zielte darauf ab, ein dauerhaftes Netzwerk im Bereich der Förderung der Kompetenzen von Erwachsenen in Alltagsmathematik zu schaffen. Das Netzwerk bezweckt das Erarbeiten und den Austausch von Informationen bezüglich der aktuellen Situation in den Partnerländern im Bereich Alltagsmathematik. Der Fokus liegt im Vergleich der nationalen vorhandenen Mittel und Strategien (Best Practices) zur Bekämpfung von Grundbildungsdefiziten Erwachsener im Bereich Mathematik. Die Projektoutputs waren wie folgt definiert: 1. Erstellen der Webseite sowie Sammeln von Basisinformationen aus den Partnerländern 2. Durchführung der Study Visits sowie Konferenzen - Study Visits: London (Juni 06), Kopenhagen (Januar 07), Barcelona (März 07) und Utrecht (Juni 07) - Konferenzen: Bukarest (Oktober 06) und Florenz (September 07) 3. Erstellen von nationalen Standortanalysen sowie Berichten über die Partnertreffen 4. Verbreitung der Informationen und Projektabschluss. Die Aufgaben der Schweiz in diesem Projekt waren: Aktive Teilnahme an vier Study Visits (London, Kopenhagen, Barcelona, Utrecht) sowie zwei Konferenzen (Bukarest und Florenz) Erstellung von Berichten betreffend die Study Visits sowie der Konferenzen, mit speziellem Fokus auf die Umsetzbarkeit der vorgestellten Strategien und Massnahmen in der Schweiz Sammeln von relevanten Informationen und anschliessende Erarbeitung einer Situationsanalyse für die Schweiz betreffend Bedarf und Angebot von Weiterbildungsangeboten im Bereich Alltagsmathematik für Erwachsene, sowie der nationalen Strategie im Vergleich zu Partnerländern (Benchmarking). Organisation und Durchführung einer Veranstaltung in der Schweiz zur Diskussion und Verbreitung der Resultate der Situationsanalyse. Für diese Veranstaltung wird als Hauptredner ein Experte aus dem EMMA-Partner-Netzwerk (voraussichtlich aus UK) für eingeladen. Veröffentlichung der Resultate auf sowie auf dem EMMA Portal 2
3 Die Study Visits in Barcelona und Utrecht wurden von der Projektleitung nachträglich leider vom Projektplan gestrichen. Damit reduzierte sich die Teilnahme des SVEB an Study Visits auf London und Kopenhagen. Entsprechend wurde der Zeitaufwand für die Aktivitäten in der Schweiz erhöht (Aufwand Tagung, Situationsanalyse und Zeitungsbericht). 2. Partner Es waren 17 Partnerinstitutionen aus folgenden Ländern am EMMA Projekt beteiligt: Norwegen, Spanien, Niederlande, Dänemark, Schweden, Lettland, Österreich, Griechenland, Italien, Rumänien, Frankreich, Slowenien, Deutschland, Ungarn, England sowie Belgien. Die Leitung des Projektes oblag dem Nationalen Institut für Erwachsenenbildung VOX in Oslo. PARTNER 1 PARTNER 2 PARTNER 3 PARTNER 4 PARTNER 5 PARTNER 6 PARTNER 7 PARTNER 8 PARTNER 9 PARTNER 10 PARTNER 11 PARTNER 12 PARTNER 13 PARTNER 14 PARTNER 15 PARTNER 17 Vox, Norwegen CREA, Spanien NO, Schweden DPU, Dänemark NCM, Schweden LAEA, Lettland Uni Linz, Österreich Magyar Népföiskolai Társaság, Ungarn Negocia, Frankreich VOCB, Belgien Deutsches Institut für Erwachsenenbildung DIE, Deutschland The Slovenian Third Age University, Slovenien Fiatest, Rumänien Pixel, Italien Ergon-KEK, Griechenland Schweizerischer Verband für Weiterbildung (SVEB), CH 3. Aktivitäten auf EU-Ebene Im Rahmen des Projekts nahm der SVEB an den Study Visits in London (Juni 06) und Kopenhagen (Mai 07) sowie an den Konferenzen in Bukarest (September 06) und Florenz (September 07) teil. Die Veranstaltungen waren durchwegs gut organisiert und gewährten Einblicke in die verschiedenen Situationen. Während die beiden Study Visits primär auf den Wissenstransfer ausgerichtet waren, dienten die Tagungen vor allem dem Austausch und der Diskussion von Idee und Konzepten. Insgesamt konnte sehr viel relevantes Wissen aus Europa in die Schweiz transferiert werden und wichtige Kontakte für die weitere Arbeit im Bereich Alltagsmathematik aufgebaut werden. vgl. in der Beilage B.1 die Reports von Bernhard Grämiger zu den Study Visits und den Konferenzen, sowie alle EU-Projektmaterialien unter 3
4 4. Aktivitäten in der Schweiz Im Rahmen der Projektumsetzung in der Schweiz wurden folgende Arbeiten durchgeführt: 1. Erstellen einer Analyse zur Situation der Alltagsmathematik in der Schweiz 2. Durchführung einer Tagung zum Thema Alltagsmathematik im November Verfassen eines Artikels zum Thema Alltagsmathematik im Züritipp 4. Veröffentlichung der Resultate auf sowie dem EMMA Portal Im Folgenden wird auf diese Aktivitäten kurz eingegangen. 4.1 Situationsanalyse Alltagsmathematik für Erwachsene in der Schweiz Im Rahmen der Situationsanalyse wurde einerseits die ALL-Studie in Bezug auf die Resultate im Bereich Alltagsmathematik untersucht und dargestellt. Andererseits führten wir eine Internetrecherche durch, um die in der Schweiz heute existierenden Weiterbildungsangebote im Bereich Alltagsmathematik zu dokumentieren. Das Resultat der Analyse kann wie folgt zusammengefasst werden: 400'000 SchweizerInnen und Schweizer haben Mühe mit der Anwendung von einfachsten mathematischen Konzepten. Für diese Personen steht aber nur ein sehr kleines und auf grössere Städte beschränktes Weiterbildungsangebot im Bereich Alltagsmathematik zur Verfügung. Vor dem Hintergrund dieses Resultats haben wir im letzten Kapitel des Berichts mehrere Empfehlungen für die weitere Entwicklung des Bereichs Alltagsmathematik formuliert. Ein sog. Benchmarking der Schweizer Strategie im Bereich Alltagsmathematik konnte nicht vorgenommen werden, zumal eine solche Strategie noch nicht existiert. Die im Bericht formulierten Empfehlungen sind aber von den Erfahrungen aus dem Ausland (insbesondere England und Dänemark) abgeleitet. vgl. die Situationsanalyse in der Beilage B Tagung Alltagsmathematik (k)ein Problem in der Schweiz?, 22. Nov Die Tagung fand im Zentrum für Weiterbildung der Universität Zürich statt; es nahmen 8 ReferentInnen und 35 TeilnehmerInnen teil. Die Zielsetzungen der Tagung waren wie folgt definiert: Die TeilnehmerInnen lernen einerseits das numeracy -Konzept kennen, andererseits die Situation in der Schweiz im Bereich Alltagsmathematik in Bezug auf Kompetenzen der Erwachsenen gemäss des Adult Literacy and Lifeskills Survey (ALL-Studie), Anbieter, Weiterbildungsangebote und aktuelle Projekte. Ausserdem erhalten sie die Gelegenheit, die weitere Entwicklung und Förderung von Alltagsmathematik in der Schweiz gemeinsam mit ExpertInnen zu diskutieren. 4
5 Nach einer Einführung von Bernhard Grämiger vermittelte die Hauptreferentin Diana Coben, Professorin am King s College in London, die Grundlagen des numeracy -Konzeptes, an dessen Entwicklung sie massgeblich beteiligt ist. Anschliessend zeigte sie eine Anwendung des Konzeptes: Alltagsmathematikkurse für Pflegepersonal. Der Stellenwert des Praxisbezugs im Unterricht wurde dabei besonders deutlich, können doch fehlende mathematische Fähigkeiten im Pflegeberuf fatale Folgen haben. Dr. Philipp Notter, Co-Geschäftsführer des Instituts für Bildungsevaluation der Universität Zürich, fasste Methoden und Ergebnisse der ALL-Studie in der Schweiz mit dem Themenschwerpunkt Alltagsmathematik zusammen und gab damit einen Überblick über die Situation in der Schweiz. Anschliessend berichtete Dr. André Schläfli, Direktor des SVEB, über das Kursangebot in Alltagsmathematik in der Schweiz. Er stützte sich dabei auf die aktuelle Internetrecherche des SVEB. André Schläfli zeigte auf, dass Kurse für Alltagsmathematik sich vor allem in den grossen Städten und vorwiegend im Rahmen von Brückenangeboten für Jugendliche finden. Ein Grossteil der Erwachsenen mit tiefen Kompetenzen in Mathematik hat also keinen adäquaten Zugang zu entsprechenden Bildungsangeboten. (vgl. hierzu die Situationsanalye in Beilage 2) Francis Perriard, Lehrperson für Alltagsmathematik bei der EB Zürich, gab einen Einblick in die Praxis. Er erzählte aus seinem Unterrichtsalltag und brachte Beispiele zum methodischen Vorgehen. Den Schluss der Tagung bildete eine Podiumsdiskussion. Tindaro Ferraro, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim SECO, Guglielmo Bozzolini, Geschäftsführer der ECAP, René Stocker, Direktor der VHS Bern, sowie Hans-Peter Hauser, Rektor der EB Zürich diskutierten über Art und Dauer von Grundbildungskursen: Guglielmo Bozzolini und René Stocker sprachen sich für Kurspakete für Grundkompetenzen in mehreren Bereichen (Lesen, Schreiben, Mathematik, ICT) aus, denn meistens haben Menschen in mehreren Grundkompetenzbereichen gleichzeitig Defizite. Hans-Peter Hauser hingegen plädierte für getrennte Kurse in Alltagsmathematik, mit der Begründung, dass so die Anmeldung für einen Kurs leichter fiele, wenn man sich nicht mehrere Schwächen gleichzeitig eingestehen müsse. Häufig sei die Folge des Erfolgserlebnisses im ersten Kurs die Anmeldung für den nächsten. Weiter diskutiert wurde die Problematik fehlender Grundkompetenzen bei Erwerbslosen. Während Tindaro Ferraro die Politik des SECO vertrat, die als oberstes Ziel eine rasche Wiedereingliederung hat, war Guglielmo Bozzolini der Meinung, dass man im Sinne der Nachhaltigkeit die Arbeitslosigkeit als Chance für das Nachholen der Kompetenzen nutzen sollte. Die Tagung endete mit einem Apéro im Buffet des Zentrums für Weiterbildung, wo die Diskussion noch fortgesetzt wurde. vgl. die Unterlagen zur Tagung in der Beilage B.3. 5
6 4.3 Artikel im Züritipp Die Medienplattform des SVEB im Züritipp wurde dazu genutzt, die Öffentlichkeit auf das Thema Alltagsmathematik aufmerksam zu machen. Der Artikel wurde im November 07 veröffentlicht. vgl. den Artikel Alltagsmathematk (k)ein Problem in der Schweiz? in der Beilage B Projektresultate auf Sämtliche Projektresultate stehen auf zur Verfügung. 5. Zusammenfassung und Ausblick Das Projekt EMMA hat den erhofften Anstoss für die Entwicklung des Bereichs Alltagsmathematik in der Schweiz gegeben. Basierend auf den Erfahrungen aus dem Ausland, welche über das EMMA-Netzwerk in die Schweiz transferiert wurden, konnte erstens eine von zahlreichen ExpertInnen besuchte Tagung zum Thema Alltagsmathematik organisiert und durchgeführt werden. Zweitens liegt nun eine Situationsanalyse vor, die als Grundlage für die weitere Entwicklung des Bereichs wichtige Hinweise liefern wird. Schliesslich wurde mit dem Artikel im Züritipp ein erster Schritt zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema unternommen. Aufgrund der Rückmeldungen der ExpertInnen an der Tagung kann davon ausgegangen werden, dass EMMA die Fachdiskussion im Bereich Alltagsmathematik gestartet hat. Es bleibt zu hoffen, dass die in der Situationanalyse definierten Empfehlungen möglichst rasch umgesetzt werden. 6. Kontakt Schweizerischer Verband für Weiterbildung Bernhard Grämiger Oerlikonerstrasse Zürich T: F: M: sveb.bg/
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