Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln
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- Sigrid Geisler
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1 Querdenker Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Zwölfte Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung im Sommersemester 2011 Prof. Klaus Bastian Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 1
2 Übersicht Hans-Ulrich Niemitz zum Andenken Gesellschaft bewahren durch verändern Gesellschaft Ethik Versicherungsreversibilität Recht ETHIK n Die Möglichkeit, neue Konstruktionsprinzipien hinzuzufügen Welche Institutionen brauchen Gesellschaften? Das fünfte ethische Prinzip Erbrecht, Geldrecht Computerspiele als kulturelle und konstruktive Archäologie Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 2
3 Die Forschungsfragen im Studium generale Hans-Ulrich Niemitz Erhalt und Verbesserung von Gesellschaft Ethik, Recht und Gesellschaft Geschichte und Chronologierevision Neue Medizin und Erklärung von Krankheiten Fukushima: Kernkraft ist nicht versicherungsreversibel Eigentumsökonomik Erklärung von Kredit, Zins und Geld Simulation und Erprobung von Gesellschaften in Computerspielen Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 3
4 Wesen des paradigmatisch Neuen Kein gleitender Übergang möglich Problem, anschlussfähig mit den Alten diskutieren zu können; der Erfolg muss den Neuen Recht geben. Alte Kernbegriffe entfallen auf dem Weg zum wirklich Neuen entfallen sogar die eigenen Begriffe (Beispiel: Eigentum, Besitz Termin/Abruf-Natural/Kollateral- Eigentum/Besitz) Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 4
5 ETHIK als Kulturprinzip Hier ist nicht die Ethik der Philosophen gemeint, die diskursiv universelle moralische Fragen behandeln, die jedoch mangels Letzbegründung nicht entscheibar sind. Aber es geht um ein Prinzip, welches die universell formulierten Probleme der Philosophie im speziellen Fall von (antiken oder modernen) Gesellschaften generell zu lösen gestattet Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 5
6 Der Forschungsgegenstand Prinzipien (Moral, A-Moral, ETHIK) sozialer Formationen (Niemitz) universell: speziell: PRINZIP MORAL A-MORAL (Herrscher) ETHIK Regeln Sitte Befehl Recht soziale Formation Gemeinschaft Herrschaft Gesellschaft auch Kultur genannt Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 6
7 Was ist MORAL? Selbstverständnis (Kulturprinzip) des Stammes (Gemeinschaft): Mitglied Kooperation Solidarität Geben und Nehmen nach Anweisung der Mehrheit Solidarpflicht = Reziprozität Kein technischer Fortschritt. Jede Veränderung bedroht die Gemeinschaft. Die Moral kann nicht hinterfragt werden Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 7
8 Was ist A-MORAL? Selbstverständnis des Herrschers: Ungleichheit Unfreiheit Unsicherheit Geben und Nehmen nach Befehl Herrschersicherheit ohne Quantität geht es nicht gemessen in Mengen Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 8
9 Was ist ETHIK? Die Verfassung (Kulturprinzip) von Polis und Civitas: Gleichheit Freiheit Sicherheit Geben und Nehmen nur mit Versicherungsreversibilität ohne Quantität geht es nicht gemessen an Proprietas Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 9
10 Übergänge kultureller Formationen Gemeinschaft Solidarpflicht Herrschaft Willkür Gesellschaft Recht ETHIK n Ethik, Ökonomik und Recht sind Errungenschaften von Gesellschaften! Uns interessieren ökonomische Operationen in Gesellschaften, die auf Freiheit, Gleichheit und Sicherheit basieren und keiner Herrschaft bedürfen. Operationen in Rechtssicherheit (Versicherungsreversibilität) erfordern ein Rechtssystem Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 10
11 Ethik und ihre Möglichkeiten (1) 1. Gleichheit 2. Freiheit 3. Sicherheit Proprietas Versicherungsreversibilität Recht Abruf/Termin-Natural/Kollateral-Besitz/Eigentum Register, Gerichte, Polizei nur natürliche Personen Sklaven Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 11
12 Rechtssicherheit Recht wahr: Die Gesellschaft garantiert für alle Rechtstitelakzeptanten generell logisch-formal die Prozedur (den Prozess) (logisch: Vorhersehbarkeit der Vollstreckung). wirksam: Der Rechtstitelemittent muss wirklich-wirksam das Risiko des Rechtstitelakzeptanten individuell versichern! (wirklich: Möglichkeit der Vollstreckung). DESHALB: Gewaltmonopol ( zwingend ): Die Gesellschaft (der Staat ) darf gegen widerspenstige Rechtstitelemittenten, die sich gegen Vollstreckung wehren, Gewalt anwenden Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 12
13 Versicherungsreversibilität Nach Beendigung eines Rechtsgeschäftes: Am Ende muss derjenige, der etwas gegeben, z.b. verliehen hat, [hinsichtlich seiner Proprietas bzw. seiner Vermögensverhältnisse] wieder so dastehen, als wäre all dies nicht geschehen. Ansonsten würde niemand mehr Gläubiger werden! Versicherungsreversibilität rechtfertigt Vollstreckung und Zins Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 13
14 Recht ist... Recht ist logisch Recht ist wirklich, weil vollstreckt wird Recht zwingt ökonomisch zu handeln Wahrheit Wissenschaft Wirklichkeit Eigentum treibt Ökonomie Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 14
15 Es gibt nur... Logik (eben die Logik); keine Diskurslogik, Wirtschaftslogik, Medizinlogik... Wirklichkeit (eben die Wirklichkeit); keine Diskurswirklichkeit, Wirtschaftswirklichkeit, Medizinwirklichkeit... Ethik (eben die Ethik); keine Diskursethik, Wirtschaftsethik, Medizinethik Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 15
16 Herrschaft nach der Gesellschaft Gemeinschaft Vor-Antike Herrschaft Natural-Tausch Mittelalter Herrschaft Antike Gesellschaft Ethik 3 Kredit / Zins / Geld Münz-Tausch Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 16
17 Menschenrecht, Geldrecht Weil nun klar ist, was Recht und Geld sind, können das Menschenrecht und das Geldrecht als ethische Konstruktionsprinzipien formuliert werden: Menschenrecht: Niemand darf einen Menschen in einem Kollateralvertrag als Sicherheit, d.h. als Kollateralbesitz stellen; also: Sklavereiverbot. Geldrecht: Es darf kein Geld (privat) bzw. gesetzliches Zahlungsmittel (staatlich) emittiert werden, das nicht Abrufkollateraleigentum ist Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 17
18 Herrschaft nach der Gesellschaft Gemeinschaft Vor-Antike Herrschaft Natural-Tausch Mittelalter Herrschaft Münz-Tausch Antike Gesellschaft Ethik 3 Kredit / Zins / Geld Moderne Gesellschaft Ethik Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 18
19 Ethik und ihre Möglichkeiten (2) 1. Gleichheit 2. Freiheit 3. Sicherheit ANTIKE: natürliche Personen, die sich kollateralisieren Sklaverei NEUZEIT: England 1381 Lollarden / Preußen 1807 Reformer, Proprietas wird nicht gleich verteilt. Aber: viertes ethisches Konstruktionsprinzip gegen Sklaverei: 4. Menschenrecht (kein Mensch darf sich oder andere Menschen kollateralisieren) Deshalb wird überwiegend naturalisiert: Miet-, Pacht- und Arbeitsverträge Industriealisierung (Industrielle Revolution) juristische Personen (Kapitalgesellschaften) Imperialismus ( versteckte Herrschaft ) / nullter und erster Tigerstaat Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 19
20 Menschenrecht, Geldrecht Weil nun klar ist, was Recht und Geld sind, können das Menschenrecht und das Geldrecht als ethische Konstruktionsprinzipien formuliert werden: Menschenrecht: Niemand darf einen Menschen in einem Kollateralvertrag als Sicherheit, d.h. als Kollateralbesitz stellen; also: Sklavereiverbot. Geldrecht: Es darf kein Geld (privat) bzw. gesetzliches Zahlungsmittel (staatlich) emittiert werden, das nicht Abrufkollateraleigentum ist Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 20
21 Ethische Erweiterungen von Gesellschaften Gemeinschaft Herrschaft Antike Antike Gesellschaft Ethik 3 Moderne mit Menschenrecht Moderne Gesellschaft Ethik 4 Künftige Gesellschaft Ethik Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 21
22 Ethik und ihre Möglichkeiten (3) 1. Gleichheit 2. Freiheit 3. Sicherheit 4. Menschenrecht (kein Mensch darf sich oder andere Menschen kollateralisieren) Wir brauchen ein fünftes ethisches Konstruktionsprinzip 5. recht Zum Beispiel ein stabiles Geldsystem ohne die Möglichkeit, Finanzblasen zu erzeugen, damit keine eskalierende und zu Herrschaft führende Trennung in viele Superarme und wenige Superreiche; keine Finanzkrisen. Die Gesellschafter bleiben verschuldungsfähig. Ideen: Erbrecht ändern // Geld darf nur AbrufKollateralEigentum sein. //??? Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 22
23 Die experimentelle Frage Gemeinschaft Herrschaft Antike Antike Gesellschaft Ethik 3 Moderne Moderne Gesellschaft Ethik 4 Von Geburt an Unternehmer? Künftige Gesellschaft Ethik Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 23
24 Internet-Computerspiele Zwischen Spiel und Archäologie Spielekonstruktionen (Massive Multiplayer Online Rollenspiele) konstruktive experimentelle, kulturelle, ethische Archäologie Erste Implementierungen: Moneyworld Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 24
25 Zusammenfassung Gemeinschaft stammesgenossenschaftliche Solidarpflicht Herrschaft ein hierarchisches Gewaltverhältnis Gesellschaft eine ethischen Setzung ihrer Mitglieder Antike: Gleichheit, Freiheit, Sicherheit Moderne: Gleichheit, Freiheit, Sicherheit, Menschenrecht Zukunft: Ethik als ein politisches Gestaltungskonzept? Paradigmenwechsel Neue Begriffe Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 25
26 ENDE Das fünfte ethische Prinzip wie sich Gesellschaften entwickeln Bastian 26
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