Leitfaden Lehrpfad für junge Schnitzeltiger! Schnitzel, wo kommst du her?

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1 Leitfaden Lehrpfad für junge Schnitzeltiger! Schnitzel, wo kommst du her?

2 Impressum: Herausgeber und Verleger: Verband Österreichischer Schweinebauern 1. Auflage, Jänner, Projektleitung und Redaktion: GF Ing. Georg Mayringer Erstellt von: DI Elisabeth Lenz Mitwirkung und Unterstützung: Agrarmarkt Austria Marketing GmbH. Grafik: Daniela Pfeiffer Fotos: VÖS, AMA, agrarfoto.com Druck: Colour and Point Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde teilweise von geschlechtergetrennten Formulierungen abgesehen. Der Inhalt bezieht sich gleichermaßen auf beide Geschlechter. Copyright: Alle Rechte bleiben beim Herausgeber und Verleger. Wien, Jänner

3 Inhalt Allgemeines Einführung 04 Unser Informationspaket 05 Tipps zur Verwendung 06 Material 07 Symbole zur Orientierung 07 Schweinelehrpfad Tafel 1 Das Schwein - ein Glücksfall! 08 Tafel 2 Schweine in Österreich 10 Tafel 3 Damit es dem Schwein schmeckt 12 Tafel 4 Vom Nehmen und Geben 14 Tafel 5 Familie Schwein 16 Tafel 6 Familie Schwein: Das Ferkel 18 Tafel 7 Familie Schwein: Die Sau 20 Tafel 8 Familie Schwein: Der Eber 22 Tafel 9 Das Mastschwein 24 Tafel 10 Vielfalt beim Hausschwein 26 Tafel 11 Der lange Weg vom Korn bis zum Schnitzel 28 Tafel 12 Beste Qualität: Das AMA-Gütesiegel 30 Tafel 13 Schnitzelexperte 32 Tafel 14 Schweinefleisch: Viel mehr fit als fett 34 Tafel 15 Damit es uns schmeckt 36 Nachbereitung 38 Adressen 39 03

4 Der Lehrpfad für junge Schnitzeltiger wurde von der Agrar Markt Austria und vom Verband Österreichischer Schweinebauern in Zusammenarbeit mit Pädagogen und Experten entwickelt, um Österreichs Schweinehaltung darzustellen. Neben Wissenswertem über Landwirtschaft bietet der Lehrpfad vielseitig einsetzbare Materialien für die Unterrichtsgestaltung und die Durchführung eines Bauernhofbesuches. Das Informationsmaterial vermittelt auf unterhaltsame Weise landwirtschaftliche und ernährungswissenschaftliche Zusammenhänge. Es ist heute wichtiger denn je, schon die jungen Konsumenten auf die Bedeutung der Landwirtschaft aufmerksam zu machen und durch Transparenz in der Nahrungsmittelherstellung ihr Vertrauen zu gewinnen. Durch die räumliche Trennung der Bauern und Verbraucher, haben Menschen immer seltener die Möglichkeit, Landwirtschaft direkt zu begreifen. Der Schweinelehrpfad, sowie die Website und der Film Schwein gehabt... wirken dem entgegen. Das Schulpaket fördert durch eine realistische Darstellung der österreichischen Schweinehaltung Interesse und Verständnis der Kinder/Jugendlichen für Österreichs Landwirtschaft. Dieser Leitfaden bietet eine optimale Anleitung zur Durchführung des Themenschwerpunktes Schweinehaltung in Österreich. Viel Freude und Erfolg bei der Umsetzung! Ing. Georg Mayringer Geschäftsführer, Verband Österreichischer Schweinebauern 04

5 Unser Informationspaket Mit unserem Informationspaket bieten wir Ihnen die Möglichkeit, mit allen Sinnen Österreichs Schweinehaltung zu verstehen. Der Film Schwein gehabt... lebt durch Bilder und vermittelt Eindrücke. DVDs sind bei der Agrarmarkt Austria erhältlich. Agrarmarkt Austria GmbH. Dresdnerstr. 68a A-1200 Wien Tel.: +43/1/ Das Begleitheft des Films Schwein gehabt... verschafft Überblick. Es ist Bindeglied zwischen Film und Website. Das Begleitheft wird mit der DVD mitgeliefert, kann aber auch auf der Website runtergeladen werden. Das Web ( ist schnell, aktuell, flexibel und interaktiv. Unterrichtsmaterial zum Download steht bereit. Der Lehrpfad für junge Schnitzeltiger, im Alter von etwa 8-12 Jahren, soll durch aktives Tun den Kindern auf eine spielerische Art und Weise die Schweinehaltung näher bringen. Weitere Informationen erhalten Sie beim Verband Österreichischer Schweinebauern. Verband Österreichischer Schweinebauern Dresdnerstr. 89/19 A-1200 Wien Tel.: +43/1/ >05

6 Tipps zur Verwendung Der Leitfaden gibt Anregungen für eine kreative Gestaltung des Lehrpfades, um so eine kleine Erlebniswelt aufzubauen, in der Kinder und Jugendliche wichtige Botschaften und Informationen der Schweinehaltung erfahren. Aufbau und Struktur Der Lehrpfad besteht aus 15 Informationstafeln, deren Inhalt von Domestizierung über Haltung und Fütterung bis zum Lebensmittel Schweinefleisch reicht. Das Wissen über Österreichs Schweinehaltung wird mittels gut strukturierten Texten, Bildern und Grafiken vermittelt. Dabei werden nicht reine Zahlen, Daten und Fakten präsentiert, sondern vielmehr das Mitwirken der Kinder und Jugendlichen durch Anschauungsmaterial und verschiedene Aktivitäten gefördert. Aus diesem Grund stellt der VÖS neben den 15 Informationstafeln eine Reihe von Materialien zur Verfügung. Außerdem wird auf der Website zusätzlich Unterrichtsmaterial zum Downloaden bereitgestellt. Lernumgebung Im Idealfall wird der Lehrpfad auf einem schweinehaltenden Betrieb aufgestellt, wo der Bezug zur Praxis das Verständnis des Wissensinhaltes unterstützt. Auf jeden Fall ist beim Aufstellen des Lehrpfades, sei es nun auf einem Bauernhof, auf einer Veranstaltung oder in einer Schule, auf Folgendes zu achten: übersichtliche Anordnung der Schautafeln, genügend Platz und geeignete Vorrichtungen, um Spiele etc. aufzulegen. Zielgruppe Der Lehrpfad Schnitzel, wo kommst du her? kann sich an verschiedene Zielgruppen, die Interesse an der österreichischen Schweinehaltung zeigen, richten. Wird der Lehrpfad in Schulen oder auf landwirtschaftlichen Betrieben ausgestellt, ist er besonders für Kinder und Jugendliche im Alter von 8-12 Jahren geeignet. 06

7 Material Für den Lehrpfad werden folgende Materialien vorgeschlagen: 1 Küchenwaage 3 kg Getreide 9 Glasbehälter mit Raps, Soja, Sonnenblumenkernen, Erbsen, Gerste, Weizen, Hafer, Mais, Fertigfutter 1 Schweinepuzzle 1 Schweinememory Verpackungsmaterial mit AMA-Gütesiegel Wissensquiz Permanent Marker Plakate Schere Uhu Buntpapier Buntstifte Behälter für Keimversuch Erde Durch eigene Ideen kann diese Liste jederzeit erweitert werden. Symbole zur Orientierung Spezielle Symbole dienen als Wegweiser für den Einsatz des Schweinelehrpfades. Inhalt Zur Orientierung werden der Inhalt und die Gestaltung der 15 Informationstafeln wiedergegeben. Zusatzinfo Welche Vorbereitungen für die einzelnen Stationen getroffen werden müssen, erfahren Sie hier. Wissensfrage Wir haben uns für jede Station eine Wissensfrage ausgedacht. Die Kinder/Jugendlichen können diese mit Hilfe der Tafeln lösen. Eine Zusammenfassung der Fragen finden Sie auf der Website unter Downloads/Wissensfragen. Aktivitäten Unter diesem Symbol erklären wir die verschiedenen Aktivitäten. Material Welches Material für die jeweiligen Stationen benötigt wird, können Sie hier nachlesen. Website Weitere Informationen finden Sie im Downloadbereich unter Lehrpfad und Material können beim Verband Österreichischer Schweinebauern angefordert werden. 07

8 Das Schwein ein Glücksfall Zusatzinfo Als Einstieg können die Kinder/Jugendlichen selbst tätig werden. Es wird neben der ersten Tafel Das Schwein ein Glücksfall ein leeres Plakat befestigt. Stifte werden bereitgestellt, damit die Kinder/Jugendlichen auf den Plakaten festhalten können, wie es ihnen heute geht. Außerdem ist Platz für Redensarten, Sprichwörter oder Witze über Schweine. Wissensfrage Vor wie vielen Jahren wurden Schweine zu Haustieren? Aktivität Wie geht es dir heute? Schreib auf ein Plakat, ob du dich heute eher sauwohl oder saudreckig fühlst. Kennst du Redensarten, Sprichwörter oder Witze über Schweine? Schreib deine Einfälle auf ein Plakat. Material Plakat Stifte 08

9 1 Inhalt Wir haben Schwein gehabt, das Schwein als Nutztier entdeckt zu haben. Kein anderes Säugetier von ungefähr der gleichen Größe bringt pro Jahr so viele Junge zur Welt. Das Fleisch ist für viele einfach köstlich, enthält obendrein noch viel Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und ist ein wichtiger Energielieferant. Hausschweine stammen von den sehr anpassungsfähigen und intelligenten Wildschweinen ab. Als Schweine vor 9000 Jahren zu Haustieren (domestiziert) wurden, unterschieden sie sich noch kaum von ihren Vorfahren. Sie wurden im Alter von 1 1/2 Jahren mit einem Gewicht von ca. 50 kg geschlachtet.! Heute gibt es weltweit ungefähr 150 Rassen. Ein Mastschwein wiegt im Alter von etwa 6 Monaten 110 kg. 09

10 Schweine in Österreich Zusatzinfo Bei dieser Station ist Basteln angesagt. Mit Hilfe der Anleitung für Faltschweine können die Kinder/Jugendlichen aus einem bunten Blatt Papier ein Schweinchen falten. Wissensfrage In welchem Bundesland werden die meisten Schweine gehalten? Aktivität Wenn du möchtest, versuch aus einem bunten Blatt Papier ein Schweinchen zu falten. Material Schere Uhu Buntpapier A4 oder A5 Buntstifte Website Anleitung für Faltschweine 10

11 2 Inhalt In Österreich gibt es rund Schweinehalter. Die Anzahl der Schweine in Österreich beträgt rund 3 Mio. (das heißt auf ca. jede/n dritte/n Österreicher/in kommt etwa ein Schwein!) Die meisten Schweine werden in den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark gehalten. Dort wächst der Mais, die Futtergrundlage der Schweine, durch das ideale Klima und den guten Boden besonders gut. 11

12 Damit es dem Schwein schmeckt Zusatzinfo Kenntnisse über Futtermenge und Futtermittel können durch selbstständiges Abwiegen und Angreifen der Futtermittel erworben werden. Dazu wird eine Waage bereitgestellt, mit der Kinder/Jugendliche diejenige Menge abwiegen können, die ein Mastschwein, eine Sau oder ein Ferkel am Tag frisst. Stellen Sie weiters Behälter mit Futtermitteln auf. Durch Angreifen, Riechen und Sehen lernen die Kinder/Jugendlichen die Unterschiede der Futtermittel kennen. Wissensfrage Aus welchen Futtermitteln setzt sich das Frühstücksmüsli eines Schweins zusammen? Aktivität Versuche jeweils die Futtermenge abzuwiegen, die eine Sau, ein Mastschwein oder ein Ferkel pro Tag frisst. Versuche durch Betrachten, Angreifen und Riechen zu erkennen, um welche Futtermittel es sich in den Glasbehältern handelt. Material Waage 3 kg Weizen Behälter mit Futtermittel 12

13 3 Inhalt Damit Schweine gesund bleiben und schnell wachsen, bekommen sie nur ausgewähltes Futter. Die optimale Mischung macht es aus! Schweine brauchen energiereiches Futter und die richtige Menge an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen. Das Futter wird unterschiedlich zusammengestellt, je nachdem, ob es sich um ein Ferkel, eine Sau oder ein Mastschwein handelt.! Sau: Ferkel: Mastschwein: 3-3,5 kg pro Tag 1-1,5 kg pro Tag 2,2 kg pro Tag 13

14 Vom Nehmen und Geben Zusatzinfo Legen Sie ca. eine Woche, bevor Sie den Schweinelehrpfad präsentieren, einen Keimversuch an. Dieser sollte die Kinder/Jugendlichen anregen, über den Betriebskreislauf nachzudenken. Streuen Sie dazu einige Weizenkörner in einen Behälter mit feuchter Erde und lassen Sie diese an einem warmen, hellen Ort keimen. Wissensfrage Betrachte den Betriebskreislauf auf Tafel 4 und überlege, warum dem Boden organischer Dünger und biologische Abfälle zugefügt werden. Aktivität Lege deinen eigenen Keimversuch an, indem du in einem Topf mit Erde einige Weizenkörner gleichmäßig verteilst. Halte die Erde feucht und stelle den Topf an einen warmen, hellen Ort. Material Weizenkörner Topf Erde 14

15 4 Inhalt Die kreislauforientierte Wirtschaftsweise ist ein besonderes Markenzeichen der österreichischen Schweinehaltung und wird auch durch die gesetzlichen Bestimmungen in Österreich gefördert. Die Haltung von Schweinen ohne Ackerfläche ist dabei nicht zugelassen. Einer der wichtigsten Faktoren in der Schweinehaltung ist das Futter. Die Futtergrundlage für Schweine besteht überwiegend aus hofeigenem Getreide und Mais, die meist durch zugekaufte Eiweißfuttermittel, Vitamine und Mineralstoffe ergänzt wird. Das hofeigene Futter wird den Tieren verfüttert. Diese produzieren organischen Dünger, der auf den Feldern ausgebracht wird. Somit werden dem Boden jene Nährstoffe wieder zurückgegeben, die ihm durch die Ernte des Getreides genommen wurden. 15

16 Familie Schwein Zusatzinfo Nachdem mit Hilfe der Tafel Familie Schwein geklärt ist, was ein Ferkel, eine Sau oder ein Eber ist, können die Kinder/Jugendlichen sich Gedanken machen, wie diese Begriffe in einer anderen Sprache heißen. Hängen Sie dazu ein Plakat auf und stellen Sie Stifte zur Verfügung. Wissensfrage Wie nennt man das weibliche und das männliche Schwein, sowie die Kinder des Hausschweins noch? Aktivität Weißt du, wie die Begriffe Schwein, Sau, Eber, Ferkel in einer anderen Sprache heißen? Wenn ja, schreibe sie auf das Plakat nebenan (gib in Klammer Sprache und eventuell Aussprache an). Material Plakat Stifte 16

17 5 Inhalt Sau: Das weibliche Schwein heißt Sau. Eber: Männliche Tiere werden Eber genannt. Ferkel: Die Kinder des Hausschweins sind die Ferkel (Einzahl: das Ferkel). 17

18 Familie Schwein: Das Ferkel Zusatzinfo Am Liegeverhalten der Ferkel erkennt man, wann es den Ferkeln zu kalt, zu warm oder angenehm warm ist. Die Kinder/Jugendlichen können dies durch das genaue Betrachten der Tafel 6 Familie Schwein: Das Ferkel herausfinden. Die Abbildung Liegeverhalten der Ferkel können Sie auf der Website downloaden und zum Beschriften bereitstellen. Wissensfrage Woran merkst du, wann es den Ferkeln zu kalt, zu warm oder angenehm warm ist? Aktivität Ordne der Abbildung Liegeverhalten der Ferkel die Begriffe zu kalt, zu warm und angenehm warm zu. Material Stifte Website Arbeitsblatt Liegeverhalten der Ferkel 18

19 6 Inhalt Ein Ferkel wiegt bei der Geburt zwischen 1,5 und 2 kg. Ferkel sind Nestflüchter, das heißt sie stehen gleich nach der Geburt selbstständig auf den Beinen. Am Beginn ihres Lebens ist die Milch der Mutter (Sauenmilch) das ideale Futter für die Ferkel. Ferkel brauchen besonders viel Wärme (30 C). Dafür sorgt beim Hausschwein ein Ferkelnest mit Wärmelampe. Im Alter von vier Wochen kommen die Ferkel in den Kindergarten, den Aufzuchtstall. Dort ist es warm und ein spezielles Futter sorgt für eine gesunde Entwicklung der Kleinen. Liegeverhalten der Ferkel So liegen die Ferkel bei unterschiedlichen Temperaturen. 19

20 Familie Schwein: Die Sau Wissensfrage Wie lange ist eine Sau trächtig? Aktivität Berechne, wie viele Ferkel eine Sau pro Jahr zur Welt bringt. 20

21 7 Inhalt Sauen sind etwa 8 Monate alt, wenn sie zum ersten Mal trächtig werden (beim Menschen sagen wir schwanger ). Sie wiegen zu dieser Zeit ca. 140 kg. Die kleinen Ferkel werden nach 3 Monaten, 3 Wochen und 3 Tagen geboren. Eine Sau bringt ca. 2,2-mal im Jahr ca. 12 Ferkel zur Welt ( wirft ). Während der Trächtigkeit werden die Sauen in Gruppen gehalten. Eine Woche vor der voraussichtlichen Geburt kommen die Sauen in eine Abferkelbucht, wo sie einzeln gehalten werden. Spezielle Bügel in dieser Bucht sollen die Ferkel davor schützen, von ihrer eigenen Mutter versehentlich erdrückt zu werden. 21

22 Familie Schwein: Der Eber Wissensfrage Auf welche zwei Arten können Sauen besamt werden? Aktivität Versuche, ein besonders gut aussehendes Schwein zu zeichnen. Material Buntstifte Papier 22

23 8 Inhalt Eber sind mit 8 Monaten erwachsen. Ähnlich wie in der Natur dürfen nur Eber mit besonders guten Eigenschaften Vater werden. Nur mehr wenige paaren sich mit einer Sau, da die künstliche Besamung für den Schweinezüchter Vorteile hat. Dazu zählen die schnellere Verbesserung der Erbanlagen vieler Schweine sowie die guten hygienischen und gesundheitlichen Bedingungen. 23

24 Das Mastschwein Zusatzinfo Der Tafel 9 können Sie wichtige Informationen über das Mastschwein entnehmen. Die Grafik zeigt die durchschnittliche Tageszunahme eines Mastschweins, gegliedert in Fett-, Fleischund Gesamtzunahme. Mastschweine werden mit einem Gewicht von etwa 110 kg geschlachtet, da sie ab diesem Zeitpunkt mehr Futter brauchen, aber trotzdem weniger zunehmen. Außerdem steigt der Anteil an Fett im Fleisch, was bei den Konsumenten nicht erwünscht ist. Zur Abwechslung und als Wiederholung können Sie für diese Station ein Schweinememory auflegen. Wissensfrage Für besonders Interessierte: Betrachte die Grafik auf Tafel 9 Das Mastschwein und überlege, warum Mastschweine nicht länger gefüttert werden. Aktivität Du kennst bestimmt das Spiel Memory. Versuche die gleichen Karten aufzudecken. Material Memory 24

25 9 Inhalt Mastschweine können ab einem Gewicht von 30 kg täglich etwa ein 3/4 kg zunehmen. Nach vier Monaten haben sie ein Schlachtgewicht von 110 kg erreicht. Bis dahin sollten sie sich möglichst wohl fühlen und werden in Gruppen gehalten. Selbstverständlich haben sie genügend Fress- und Tränkeplätze. Schweine sind kluge, neugierige und aktive Tiere. Deshalb bekommen sie etwas zur Beschäftigung (z. B. ein Stück Holz mit Kette). 25

26 Vielfalt beim Hausschwein Zusatzinfo In Österreich werden am häufigsten Edel-, Landrasse- und Pietrain-Schweine gezüchtet. Durch genaues Betrachten der Tafel 10 können die Kinder/Jugendlichen die Unterschiede der Rassen erkennen und das Arbeitsblatt Schweine in Österreich ( beschriften. Schweine der Rasse Pietrain sind leicht an ihrer weißen bis hellgrauen Färbung mit dunkelbraunen oder schwarzen Flecken zu erkennen. Edelschweine sind einfarbig weiß und haben Stehohren. Im Gegensatz dazu haben Landrasse-Schweine Schlappohren. Wissensfrage Welche Rassen kommen in Österreich am häufigsten vor? Aktivität Versuche das Arbeitsblatt Rassen in Österreich richtig zu beschriften. Material Stifte Website Arbeitsblatt Rassen in Österreich 26

27 10 Inhalt Damit bestmögliches Fleisch produziert wird, brauchen die Schweine ganz bestimmte Eigenschaften. Diese müssen die Eber bzw. die Säue auf die Ferkel vererben. Dazu werden die Richtigen für die Paarung ausgesucht. Sie werden gekreuzt. Die häufigsten Rassen in Österreich: Landrasse und Edelschwein: Werden als Mütter eingesetzt: hohe Fruchtbarkeit gute Muttereigenschaften Pietrain: Werden als Väter eingesetzt: gute Fleischqualität viel Fleisch 27

28 Der lange Weg vom Korn bis zum Schnitzel! Zusatzinfo Legen Sie bei dieser Station das Arbeitsblatt Der lange Weg vom Korn bis zum Schnitzel auf (siehe Die Kinder/Jugendlichen können diese mit Hilfe der Tafel 11 Der lange Weg vom Korn bis zum Schnitzel beschriften. Wissensfrage Sieh dir die Abbildung auf Tafel 11 Der lange Weg vom Korn bis zum Schnitzel an und überlege dir, über welche Wege Schweinefleisch zu uns Konsumenten gelangen kann. Aktivität Versuche das Arbeitsblatt Der lange Weg vom Korn bis zum Schnitzel richtig zu beschriften. Material Stifte Website Arbeitsblatt Der lange Weg vom Korn bis zum Schnitzel 28

29 11 Inhalt 29

30 Beste Qualität: Das AMA-Gütesiegel Zusatzinfo Das AMA-Gütesiegel und seine Kriterien zu kennen, ist die eine Sache, beim Einkauf darauf zu achten, die andere. Nur wer genau schaut, was im Einkaufswagen landet, kann sicher sein, qualitativ hochwertiges Fleisch zu kaufen. Legen Sie bei dieser Station Verpackungsmaterial mit dem AMA-Gütesiegel zum Betrachten auf. Wissensfrage Welche Bedeutung hat das AMA-Gütesiegel auf einem Produkt? Aktivität Versuche auf den Verpackungen das AMA-Gütesiegel oder das Bio-Zeichen zu finden. Material Verpackungen mit dem AMA-Gütesiegel und dem Bio-Zeichen. 30

31 12 Inhalt Wenn du auf einem Produkt das AMA-Gütesiegel siehst, kannst du sicher sein, dass: das Produkt von einem österreichischen Bauern stammt. das Produkt qualitativ hochwertig ist. das Produkt von österreichischen Betrieben verarbeitet wurde. Kaufst du ein Produkt, auf dem du das Bio- Gütesiegel siehst, kannst du zusätzlich sicher sein, dass: das Produkt von einem österreichischen Bio-Bauern stammt. das Produkt gentechnikfrei hergestellt wurde. das Produkt den strengen Anforderungen des biologischen Landbaus entspricht.! Mein Vorteil beim Einkauf mit AMA-Gütesiegel: ausgezeichnete Qualität nachvollziehbare Herkunft unabhängige Kontrollen 31

32 Schnitzelexperte Zusatzinfo Die Kinder/Jugendlichen lernen bei dieser Station spielerisch die einzelnen Teilstücke des Schweins durch das Zusammenbauen eines Schweinepuzzles kennen. Wissensfrage Aus welchen Teilstücken wird normalerweise ein Schweinsschnitzel zubereitet? Aktivität Puzzle: Versuche aus den einzelnen Teilstücken ein Schwein zusammenzubauen. Material Puzzle 32

33 13 Inhalt Schweinefleisch ist das beliebteste Fleisch der Österreicher/innen. Es ist leicht zuzubereiten, preisgünstig und schmeckt gut. Außerdem weist es eine ganze Palette von wichtigen Nährstoffen auf.! Ein/e Österreicher/in isst durchschnittlich 66 kg Fleisch im Jahr, 40 kg davon liefert im Durchschnitt das Schwein. 33

34 Schweinefleisch: viel mehr fit als fett! Zusatzinfo Legen Sie bei dieser Station das Tortendiagramm Inhaltsstoffe eines Schnitzels auf (siehe Es veranschaulicht, wie groß die Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe eines 100 g-schnitzels sind. Wissensfrage Wie viel Fett enthalten 100 g mageres Schnitzelfleisch? Aktivität Male das Tortendiagramm Inhaltsstoffe eines Schnitzels mit den richtigen Farben an: Blau: 75 % Wasser Grün: 22 % Eiweiß Violett: 2 % Fett Rot: 1 % Mineralstoffe & Spurenelemente Material Buntstifte Website Arbeitsblatt: Tortendiagramm Inhaltsstoffe eines Schnitzels 34

35 14 Inhalt Das Vorurteil, Schweinefleisch sei fett, stimmt nicht mehr! Mittlerweile wurde der Fettgehalt auf die Hälfte reduziert. Im Schweinefleisch befinden sich viele wichtige Mineralstoffe (Zink, Eisen, Kalium..) und Vitamine (Vitamin B12 ), die der menschliche Körper braucht. Ein kleines Steak deckt den Tagesbedarf eines Mannes: Eiweiß: Vitamin B12: Eisen: 65 % für starke Muskeln 100 % für Blutbildung und Wachstumsvorgänge 36 % Baustoff des roten Blutfarbstoffes, besonders wichtig für Kinder und Jugendliche im Wachstum.! Auf 100 g Schnitzelfleisch kommen so beispielsweise nur 2 g Fett. 35

36 Damit es uns schmeckt! Zusatzinfo Ein Wissensquiz, das alle Wissensfragen zusammenfasst, kann bei dieser Station als Abschluss von den Kindern/Jugendlichen durchgespielt werden. Wissensfrage Kennst du typische österreichische Speisen vom Schwein? Aktivität Versucht die Fragen des Wissensquiz zu beantworten. Material Wissensquiz 36

37 15 Inhalt Fleisch ist nicht nur ein Stück Lebensenergie, es lässt auch Feinschmeckerherzen höher schlagen. Für viele ist es einfach köstlich! Typische österreichische Rezepte sind: Wienerschnitzel vom Schwein gegrillte Koteletts Schweinsbraten usw

38 Nachbereitung Nach dem Lehrpfad soll den Kindern/Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden, die vielen Eindrücke, die sie gesammelt haben, auch mitzuteilen und brennende Fragen noch zu klären. Es bietet sich daher an, den Kindern/Jugendlichen Zeit für Fragen zu lassen, um Lücken aufzudecken und diese durch Diskussionen zu füllen. Eine weitere Möglichkeit wäre die Gestaltung eines Plakates. Dies dient sowohl der Wiederholung und Verarbeitung des Erlebten, kann aber auch mit Photos und Zeichnungen geschmückt werden und so als schöne Erinnerung an den Projekttag dienen. Sehr sinnvoll wäre es, den Lehrpfad zu evaluieren, ob er gut oder schlecht angekommen ist. Wie haben die Kinder/Jugendlichen diese Form der Wissensvermittlung angenommen? Konnte ein realistisches Bild der österreichischen Schweinehaltung vermittelt werden? etc. Als krönender Abschluss kann den jungen Schnitzeltigern eine gute Jause angeboten werden. Dabei können sie sich selbst überzeugen, wie gut Schweinefleisch, sei es in Form eines Schnitzels, Schinkens etc., schmeckt! 38

39 Adressen Verband Österreichischer Schweinebauern Dresdnerstr. 89/19, A-1200 Wien Tel.: 01/ Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH. Dresdnerstraße 68a, A-1200 Wien Tel.: +43 (01) info@rund-ums-schwein.at 39

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