Konzept Sicherheitsprävention Drogen Stand: März 2005 Haupt- und Realschule Salzbergen Überarbeitung: Jan. 2009
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- Kathrin Gerstle
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1 Konzept Sicherheitsprävention Drogen Stand: März 2005 Haupt- und Realschule Salzbergen Überarbeitung: Jan Konzept Sicherheitsprävention Drogen für die Haupt- und Realschule Salzbergen In Anlehnung an den Erlass d. MK vom Bezug / Gem. RdErl. d. MK vom Vorbemerkung Einen Konsum von Suchtmitteln konnte man bei unseren Schülern bisher in folgenden Situationen beobachten: - einige Jugendliche rauchen auf dem Schulhof bzw. auf den Toiletten; - einige Schüler/innen erscheinen betrunken zur Schule (z.b. Tag X, selten!); - Schüler/innen erzählen von ihren Wochenenderlebnissen und geben mit Alkoholexzessen an; - Schüler veröffentlichen Fotos und Texte im Internet, die auf Drogenkonsum schließen lassen. 2. Grundsatz des Konzeptes Sicherheitsprävention Drogen Obwohl wir an der Schule (außer bei den Rauchern) meist nicht direkt mit dem Problem des Drogenkonsums unserer Schüler/innen konfrontiert werden, stehen wir in der Verantwortung durch geeignete Maßnahmen einem Missbrauchs- bzw. Suchtverhalten entgegenzuwirken. 3. Begriffsbestimmung 3.1. Was sind Drogen? Drogen sind Substanzen, die auf das zentrale Nervensystem einwirken und so in die natürlichen körperlichen Vorgänge eingreifen. Dabei können sie die Wahrnehmung von Sinneseindrücken, Gefühlen und Stimmungen beeinflussen. Unter Drogen verstehen wir alle Mittel, die anregen oder beruhigen: Stoffe, die den Menschen zunächst in angenehme aber auch unangenehme Stimmungen versetzen und ihn seelisch und körperlich abhängig machen können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert jede Substanz als Droge, die in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag. Mit diesem erweiterten Drogenbegriff bezieht die WHO neben Schmerzmitteln und Schlaf- und Beruhigungsmitteln auch Alltagsdrogen wie z.b. Kaffee und Tee mit ein. 1
2 3.2. Legale und illegale Drogen Die Erfahrungen unserer Schüler/innen mit Suchtmitteln beziehen sich vermutlich eher auf einen Umgang mit den legalen Drogen wie Alkohol, Tabak und Medikamenten, deren Gebrauch in unserer Gesellschaft überwiegend akzeptiert und toleriert wird. Ein Umgang mit illegalen Drogen wie Cannabis, Ecstasy, Kokain, LSD oder Heroin, deren Besitz, Handel, Anbau und Einfuhr unter Strafe stehen, konnte bei unseren Schüler/innen nur in sehr seltenen Fällen beobachtet werden. 4. Ursachen für Drogenkonsum In der Drogenforschung musste man erkennen, dass es keine eindeutigen Ursachen für abhängiges Verhalten gibt. Problematisch für den Umgang mit Suchtmitteln ist es auf jeden Fall, wenn ein Jugendlicher nicht gelernt hat, mit Konflikten umzugehen oder Enttäuschungen zu ertragen. Wenn er Angst hat zu versagen, nicht akzeptiert zu werden, wenn er kein Selbstwertgefühl hat und von Gefühlen wie Langeweile, Wut, Angst und Einsamkeit beherrscht wird. Wichtige Einflussfaktoren der Sozialisation: Eltern und Familie: Eltern sind bis zur Pubertät das wichtigste Vorbild für die Entwicklung der Kinder. Sie wirken mit ihrem Konsumverhalten als Modell und tragen wesentlich zur Herausbildung der Persönlichkeitsstruktur der Heranwachsenden bei. Die Gruppe der Gleichaltrigen: In der Pubertät verblasst die Vorbildfunktion der Erwachsenen und die Jugendlichen stehen wesentlich stärker unter dem Einfluss von gleichaltrigen Bezugsgruppen oder auch älteren Idolen. Dieses kann sich positiv wie negativ auswirken. Gleichaltrige können eine wichtige positive Modellfunktion einnehmen oder auch einen negativen Einfluss auf das Drogenverhalten anderer ausüben. Das gesellschaftliche Umfeld: Den besten Schutz gegen Sucht bieten positive erwachsene Vorbilder, an denen sich die Kinder orientieren können. Mit dem Besuch des Kindergartens, spätestens mit der Einschulung wechseln die Bezugspersonen für die Kinder und neben den Eltern übernehmen Pädagogen oder Pädagoginnen in Kindergarten, Schule und Vereinen mehr Verantwortung im Erziehungsprozess. Der wachsende Leistungsdruck der Gesellschaft und die schwierige Situation auf dem Ausbildungs- und Stellenmarkt erhöhen den Druck in der Schule und führt oft zu einer Überforderung der Jugendlichen. 5. Zielrichtungen der Suchtprävention - allgemein Das Hauptziel von Drogenprävention ist es - Schüler/innen stark zu machen, Suchtmitteln zu widerstehen und Alternativen bei der Problembewältigung aufzuzeigen, - den Beginn des Konsums von Suchtmitteln zu verhindern oder hinauszuzögern und riskante Konsummuster frühzeitig zu erkennen sowie möglichst zu beheben. 2
3 Dabei gibt es drei Zielrichtungen: Primärprävention will Suchtprobleme und Suchterkrankungen gar nicht erst entstehen lassen. Es ist der umfassendste Ansatz, da es dabei nicht so sehr um einzelne Personen geht, sondern um die Förderung eines gesundheitsgerechten Verhaltens in der gesamten Gesellschaft. Sekundärprävention hat das Ziel, Menschen mit einem beginnenden Missbrauchsverhalten davor zu schützen, langfristig in eine Abhängigkeit zu geraten. Sie setzt bei einzelnen Personen an, die erste Zeichen eines Missbrauchs zeigen, und versucht die Zunahme einer Problematik zu verhindern. Tertiärprävention setzt während der Behandlung bei abhängigen Personen an und versucht einen Rückfall bzw. eine Verschlimmerung der Abhängigkeit zu verhindern Ziele und Maßnahmen zur Drogenprävention an unserer Schule - konkret Unsere Möglichkeiten und unser Aufgabenbereich im Rahmen unseres Erziehungsauftrages als Institution Schule liegen vor allem im Bereich der Primär- und Sekundärprävention. Hauptziel: Wir wollen den Beginn eines Drogenkonsums unserer Schüler verhindern bzw. möglichst lange hinauszögern sowie beginnendes Missbrauchsverhalten erkennen und diesem entgegenwirken. Von diesem Hauptziel lassen sich vier vorrangige Teilziele ableiten, welchen wir uns durch die im Folgenden angegebenen organisatorischen Maßnahmen und Verhaltensweisen annähern wollen: Teilziele: Organisatorische Maßnahmen Wir fördern bzw. stärken Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit, Handlungskompetenz und Konfliktfähigkeit unserer Schüler. Unterrichtsorganisation Wir gestalten möglichst handlungsorientierten und schülerzentrierten, bei Bedarf leistungsdifferenzierten Unterricht, organisieren regelmäßig Gruppen- und Partnerarbeit, Projektarbeit und Rollenspiele und achten auf angemessene Leistungsanforderungen. 3
4 Es kann ein Klassenrat (z.b. 4 Schüler/innen einer Klasse) eingerichtet werden, der die Verantwortung von organisatorischen Aufgaben übernimmt wie z.b. die Planung des Wandertages. Aufklärung / Information Wir informieren unsere Schüler/innen regelmäßig über Ursachen und Gefahren von Drogenmissbrauch. Einladung kompetenter Sachverständiger (z.b. Drogenberatungsstelle Lingen, Polizei etc.), die über bestimmte Themengebiete informieren bzw. aufklären. Organisieren einer Themenwoche zur Drogenprävention: Unterricht nach Plan, jeder Lehrer behandelt einen fachspezifischen Aspekt des Themas (in den Fächern, in denen das möglich ist). Wir arbeiten eng mit den Eltern zusammen, zeigen Gesprächsbereitschaft und informieren diese regelmäßig über Ursachen und Gefahren von Drogenmissbrauch bzw. erinnern sie an die Bedeutsamkeit ihrer eigenen Funktion bei der Suchtprävention ihrer Kinder. Wir informieren uns über die Gewohnheiten und die persönlichen Einstellungen unserer Schüler/innen in Bezug auf den Konsum von Suchtmitteln, versuchen daraus Rückschlüsse auf mögliche Ursachen zu ziehen und versuchen diese zu bekämpfen. Anbieten einer AG Drogenprävention im Rahmen des Nachmittagsangebots der Ganztagsschule, welche eine Umfrage per Fragebögen durchführt und auswertet, regelmäßige Aufklärungsarbeit leistet, Kontakte herstellt, Projekte erkundet etc. Die Auswertung der Fragebögen erfolgt getrennt nach Jahrgängen so können Entwicklungen bzw. Tendenzen erkannt werden; die Auswertung der Fragebögen gibt Auskunft über die wichtigsten Problempunkte. 6. Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen Die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen zeigt sich darin, dass - der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die einen Missbrauch legaler oder illegaler Substanzen beginnen, reduziert werden kann. - der Beginn eines Missbrauchsverhaltens altersmäßig nach hinten verschoben wurde, was dazu führt, dass das Risiko von körperlichen und emotionalen Schäden reduziert wird. Ob tatsächlich etwas verändert werden konnte, kann die Auswertung der angestrebten Umfrage sicherlich nur bedingt beantworten. Zudem wird vorausgesetzt, dass die Schüler ehrlich antworten. 4
5 7. Bisherige Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Institutionen Suchtpräventionswochen in Salzbergen In Anlehnung an das Projekt Keine Kurzen für die Kurzen! fand in Zusammenarbeit mit Thomas Wienker ( Kolping Jugendmigrationsdienst) und dem Familienzentrum St. Cyriakus die Suchtpräventionswochen in der Zeit vom Juni 2007 in Salzbergen statt. Dazu führte die HRS Salzbergen am 05. Juni 2007 einen Projektvormittag mit den Klassen 8 und 9 zum Thema Suchtprävention und Alkoholmissbrauch durch. Beteiligte Institutionen: Suchtberatung -Diakonisches Werk Lingen Kreuzbund Rheine Inhalte der Einheit Suchtprävention : KomA -Projekt (Kontrollierter Umgang mit Alkohol), Quiz, Theorie Alkohol: Promillegrenzen, Einsatz der Rauschbrillen, Alternativen zum Alkoholkonsum, eigene Standpunkte zum Umgang mit Alkohol. KomA - Präventionsprojekt an der Haupt- und Realschule Salzbergen (Kontrollierter Umgang mit Alkohol) Beteiligte Institutionen / Personen im Projekt: - Katholischen Jugend, kommunale Jugendarbeit, Jugendarbeit & Jugendschutz Landkreis Emsland. (Präventionsteam) - Fachkräfte aus dem KomA Team gestalteten in den 8. Jahrgängen einen informativen sowie abwechslungsreichen Projekttag zum Thema Alkoholkonsum und seine Folgen. - Schulsozialarbeiterin Annika Büchter und Tanja Günther, welche ein freies soziales Jahr an unserer Schule absolviert. Wanderausstellung zum Thema Alkohol Gefahr und verantwortungsvoller Umgang in der Mensa der Haupt- und Realschule bis Über 50 von Jugendlichen erstellte Plakate zum Thema Alkohol, seinen möglichen Auswirkungen und wie man einen kontrollierten Umgang erlangen kann, wurden dargestellt. Alternativgetränke Verkauf im Kiosk und an Elternsprechtagen Durchführung: Sozialarbeiterin, Annika Büchter und Tanja Günther (FSJl) Im Angebot waren an unserer Schule alkoholfreie, leckere Cocktails als Partyidee. Man kann auch ohne Alkoholkonsum cool und lustig sein es geht auch ohne. So lautete die Botschaft des Präventionsteams. 5
6 KomA Projekt Nachtreffen (Kontrollierter Umgang mit Alkohol) Zur Stärkung der Nachhaltigkeit und Reflexion der Schüler/innen, Lehrer/innen und des KomA-Teams, ob die Bausteine und Methoden richtig angekommen sind, fand mit den damalig befragten Schüler/innen jetzige Klassen 9 - ein KomA - Nachtreffen statt. Zur Vorbereitung des Treffens wurde ein Fragebogen online von den Schüler/innen bearbeitet, u.a. um noch offene Fragen zum Thema Alkohol behandeln zu können. Durchführung: Landkreis Emsland, FB Jugend und Sport Jugendarbeit / Jugendschutz 6
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