Hand in Hand Unterstützung für Familien mit Kindern
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- Björn Raske
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1 Hand in Hand Unterstützung für Familien mit Kindern Jahresbericht 2015
2 Seite 2 von 7 Kurzbeschreibung Seit dem Jahr 2007 unterstützt das Evangelische Dekanat Dreieich Familien mit mindestens einem Kind im Alter von bis zu 14 Jahren und die ihren Wohnsitz im Dekanat Dreieich 1 haben. Dabei erhalten die Familien individuelle Unterstützung, die auf verschiedenen Ebenen ansetzt. Die Hilfe wird erbracht durch ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen, eine pädagogische Laienhelferin und sozialpädagogische Fachkräfte. Das Angebot hat sich in den letzten Jahren stetig weiter entwickelt und umfasst nun die drei Bausteine Offener Spielkreis, Familienbegleitung und Triple P Positives Erziehungsprogramm. Je nach Problemlage, Einschätzung der leitenden sozialpädagogischen Fachkraft und Kapazität der Mitarbeiter/-innen können Familien an einem, zwei oder auch allen drei Bausteinen teilnehmen. Im Jahr 2013 wurde eine Leistungsvereinbarung mit dem Kreis Offenbach geschlossen. Seitdem muss als Zugangsvoraussetzung von Familien vor Teilnahme ein vereinfachter Antrag auf Familienhilfe nach 27 Abs. 1 u.2 i.v.m. 16 SGB VIII gestellt werden. Hiervon ausgenommen ist lediglich der Baustein Offener Spielkreis, da er als niedrigschwelliges Kontaktangebot allen Eltern offen stehen soll. Schirmherrschaft Die Schirmherrschaft für das Projekt haben Pröpstin Gabriele Scherle und der Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Carsten Müller (SPD) im Jahr 2007 übernommen und bis heute fortgeführt. Zusammenfassung: Über Hand in Hand erreichten wir im Jahr 2015 insgesamt 124 Familien. Den Offenen Spielkreis besuchten in Dreieich-Sprendlingen 34 Mütter/Väter mit 39 Kindern, in Langen 73 Mütter mit 82 Kindern. Über die Familienbegleitung erreichten wir 19 Familien mit 36 Kindern. Am Elterntraining nahmen in 2015 insgesamt 12 Familien teil Der Anteil von Familien mit Migrationshintergrund lag im Elterntraining bei 50% und in der Familienbegleitung bei 69%. 1 Das Evangelische Dekanat Dreieich erstreckt sich über die Kommunen Dreieich, Egelsbach, Langen und Neu- Isenburg
3 Seite 3 von 7 Umsetzung Mitarbeiterinnen Im Jahr 2015 waren für Hand in Hand Mitarbeiter/-innen wie folgt tätig: Leitende Sozialpädagogische Fachkraft, die in allen drei Bereichen auch tätig war Pädagogische Laienhelferin aus dem soziokulturellen Umfeld der Zielgruppe, die in den Bereichen Offener Spielkreis und Familienbegleitung tätig war Erzieherin, die ausschließlich im Bereich Offener Spielkreis tätig war Sozialpädagogische Fachkraft, die ausschließlich im Bereich Familienbegleitung tätig war Zwei Studentinnen der Erziehungswissenschaften, die im Rahmen eines Praktikums im Bereich Familienbegleitung tätig waren Ehrenamtliche (1 x männl., 2 x weibl.), die im Bereich Familienbegleitung tätig waren Offener Spielkreis (OSK) Ein Offener Spielkreis wird an zwei Standorten angeboten: Seit 2011 im Petrus Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Langen, Westendstr. 70, mittwochs von 10:00 Uhr 12:00 Uhr. Seit 2013 in den Räumen der Evangelischen Versöhnungsgemeinde Buchschlag- Sprendlingen im Gemeindezentrum Hegelstraße 91, dienstags von 10:00 12:00 Uhr. Angeleitet werden diese Treffen jeweils von einer sozialpädagogischen Fachkraft / Erzieherin und der pädagogischen Laienhelferin. Die Spielkreise enthalten Elemente klassischer Eltern-Kind-Gruppen. Begrüßung mit Singkreis, danach Frühstück, freies Spiel der Kinder mit Anregung der Mütter zum Beobachten, gemeinsame Aktivität (z.b. Fingerfarben, Kneten o.ä.), Abschlusskreis mit Sing- und Bewegungsspielen, persönliche Verabschiedung. Für die Teilnahme am OSK ist keine Anmeldung erforderlich. Sie kann regelmäßig oder sporadisch stattfinden. Alle Fragen können gestellt werden. Im Zweifel wird der Kontakt zu anderen Anlaufstellen hergestellt. Es gibt Tipps zu allen möglichen Angeboten in der Gemeinde / Kommune / Region. Der Spielkreis bietet aber auch die Möglichkeit sich Anregungen zur Erziehung, Förderung, Ernährung und Pflege des Kindes zu holen. Regelmäßig, jedoch nicht zu häufig, werden Fachleute zu bestimmten Themen eingeladen. So z.b. AKJO Arbeitskreis Jugendzahnpflege Offenbach.
4 Seite 4 von 7 Für einige Mütter und Kinder entsteht hier der erste Kontakt zur deutschen Sprache. Diese kann, muss aber nicht geübt werden. Das gemeinsame Frühstück ist ein wichtiger Baustein des Spielkreises. Das Essen wird gestellt. Viele Kinder (aber auch Mütter) lernen hier erstmals diverse Gemüse- und Obstsorten kennen. Gesunde Ernährung ist immer wieder Thema in dieser Runde. Weiter entstehende Gespräche drehen sich teils um Alltagsthemen, aber auch um Erziehungsfragen oder existenzielle Sorgen. Bereits hier ist die Doppelbesetzung wichtig, denn nur so können intensive Gespräche geführt werden, ohne die anderen Mütter zu vernachlässigen. Es fallen für teilnehmende Eltern keine Gebühren an, Bastelmaterial und Verpflegung werden ebenfalls nicht auf die Teilnehmerinnen umgelegt. Insgesamt konnten wir im Jahr 2015 über den Baustein Offener Spielkreis 107 Mütter mit 121 Kindern erreichen. Der OSK ist ein echtes Erfolgsmodell. Die Gruppen werden nicht beworben und dennoch steigen seit 2012 die TN-Zahlen stetig an OSK Dreieich-Sprendlingen OSK Langen OSK Gesamtteilnehmerinnen Graphische Darstellung des Zuwachses an Teilnehmerinnen der Offenen Spielkreise, ab 2013 erweitert um den Standort Dreieich-Sprendlingen.
5 Seite 5 von 7 Familienbegleitung 2015 erreichten wir über den Baustein Familienbegleitung 19 Familien, in denen 36 Kinder leben. Bei sieben dieser Familien hatte die Familienbegleitung bereits 2014 begonnen. Die begleiteten Familien leben im Dekanat Dreieich wie folgt verteilt: Drei Familien in Dreieich, fünf Familien in Neu-Isenburg und elf in Langen. Knapp 70% der Familien hatten einen Migrationshintergrund. In diesem Jahr waren fünf Familien über den ASD zu uns gekommen. Diese Familien waren zum Teil mehrfach problembelastet. Zudem kamen fünf Familien mit einer aktuellen Fluchterfahrung zu uns, was ebenfalls eine besonders zeitintensive Begleitung erforderlich machte. Tätigkeiten in der Familienbegleitung waren vor allem: - Begleitung zu Behörden, Ämtern, Elterngesprächen in Kita und Schule - Begleitung zu Banken, Schuldnerberatung - Hilfe bei Wohnungssuche, -besichtigungen, Gespräche mit Maklern, Vermietern - Begleitung zum Rechtsanwalt, zum Familiengericht - Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen auf Sozialleistungen - Unterstützung beim Ausfüllen von medizinischen und psychologischen Fragebögen - Kinder in Sportvereine, Leseclub, o.ä. vermitteln - Vermittlung zum Deutschkurs - Gemeinsam mit Mutter und Kind Deutsch üben - Begleitung einer Mutter zur Geburt ihres Kindes - Begleitung zum Zahnarzt. Anleitung zum Zähneputzen des Kleinkindes - Haushaltsführung / Hygiene - Gesellschaftsspiele in die Familie bringen und anleiten - Gemeinsam durch die Stadt gehen und wichtige Anlaufstellen zeigen - Einüben, was Kinder für die Schule brauchen - Zuhören, als Gesprächspartnerin zur Verfügung stehen - Fragen zu Entwicklung, Erziehung des Kindes - Unterstützung bei Beantragung einer Mutter-Kind-Kur -. Als Anlage 1 ist diesem Bericht eine anonymisierte Übersicht der teilnehmenden Familien beigefügt.
6 Seite 6 von 7 Triple P Elterntraining Im Jahr 2015 wurden zwei Triple P Gruppentrainings durchgeführt (1 x in Dreieich und 1 x in Neu-Isenburg). Teilgenommen an diesen beiden Trainings haben 12 Familien aus den Kommunen Dreieich, Langen, Egelsbach und Neu-Isenburg. 50 % der teilnehmenden Familien hatten einen Migrationshintergrund. Einer türkischsprachigen Familie wurde das Begleitbuch zum Elterntraining in türkischer Sprache zur Verfügung gestellt. In diesem Jahr stellte die Zugangsvoraussetzung Vereinfachter Antrag auf Familienhilfe keine Schwierigkeit dar. Als Anlage 2 ist diesem Bericht eine anonymisierte Übersicht über die teilnehmenden Familien beigefügt. Qualitätssicherung Praxisanleitung Die leitende pädagogische Fachkraft traf sich regelmäßig mit der pädagogischen Laienhelferin, um über die Familien und das weitere Vorgehen zu sprechen. Die anderen Mitarbeiter/-innen konnten nach Bedarf ebenfalls an diesem Treffen teilnehmen. Supervision Die leitende pädagogische Fachkraft nahm ihrerseits im Jahr 2015 neun Termine Supervision / Fallbesprechung zu je 90 Minuten in Anspruch. Schulungen / Fortbildungen der Mitarbeiterinnen Die leitende pädagogische Fachkraft nahm an folgenden Fortbildungen teil: 1. Zukunftsthemen der Familienbildung in Hessen (1 Tag) 2. Freiwilligenmanagement Modul IV (1 Tag) 3. Vaterschaft heute Ergebnisse der Frankfurter Väterstudie (1/2 Tag) 4. Frühförderfachtag Wenn mit dem Kind was ist Vom (Zusammen-)Wirken der Systeme in der frühen Kindheit (1 Tag) 5. Vom Umgang mit Schuld in der sozialen Arbeit (1 Tag) 6. Triple P Einzeltraining (2 Tage)
7 Seite 7 von 7 Die pädagogische Laienhelferin nahm an folgenden Schulungen teil: 1. Resilienz Kinder stärken 2. Vom Umgang mit Schuld in der sozialen Arbeit (1 Tag) Für die ehrenamtlich tätigen Personen wurde eine Einführungsschulung angeboten, die die leitende sozialpädagogische Fachkraft durchführte. Erstmals in diesem Jahr nahmen auch die Familienpaten des Kreises Offenbach an der Einführungsschulung teil (Keiner fällt durchs Netz). In Vereinbarung mit der Koordinatorin des Patenprojektes vom Kreis wurde die Einführungsschulung verkürzt auf ½ Tag. Weitere Kurzmodule sind für 2016 geplant. Qualitätsdialog mit ASD In diesem Jahr konnte der Qualitätsdialog zwischen Teamleitung West und der leitenden pädagogischen Fachkraft nur einmal stattfinden, da wegen Terminüberlastung der Teamleitung West kein zweiter Termin gefunden werden konnte. Netzwerktreffen Keiner fällt durchs Netz Die leitende pädagogische Fachkraft nahm regelmäßig an den Netzwerktreffen Keiner fällt durchs Netz teil. Langen, im März 2016 Gez. Angela Ruland, Leiterin Evangelische Familienbildung im Kreis Offenbach
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