Die Integration muslimischer Menschen in der Tagesstättenarbeit. Rainer Dollase Borchen,
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1 Die Integration muslimischer Menschen in der Tagesstättenarbeit Rainer Dollase Borchen,
2 Gliederung 1. Fragestellung und Anlage der Studie 2. Nutzen für die Praxis I: Akzeptanz, Ablehnung und Toleranz des Islam bei ErzieherInnen in einer anonymen Befragung 3. Nutzen für die Praxis II: Wie ausgeprägt sind integrationstheoretisch relevante Einstellungen? 4. Nutzen für die Praxis III: Belastbarkeit der Einstellungen durch provokative Fragen 5. Nutzen für die Praxis IV: Einstellungen zu Integrationszielen und -methoden bei den Befragten
3 Fremden - bzw. Islamfeindlichkeit Kognitiv: politische, gedankliche Ablehnung von Zuwanderung Emotional: sich unwohl fühlen in Gegenwart von Zugewanderten bzw. bei medialen Berichten Aktional: Diskriminierung von Zugewanderten
4 Fragestellung und Anlage der Studie Gefördert vom BMBF ( ), Universität Bielefeld, freiwilligeüberstunden MitarbeiterInnen: Kai Christian Koch, Myriam Reimer, Heidi Mescher, Katrin Brüess Themen: integrationsrelevante Einstellungen zum Islam und zu anderen Religionen Methode: Fragebogen anonym, postalische oder sonstwie anonyme Rückgabe, provokative items, mehrere Versionen random gemischt, experimentelle Manipulation (Geschichten) Stichprobe: ca Personen aus verschiedenen Berufen Praktisches Ziel: Ermittlung berufsspezifischer Integrationsschwerpunkte
5 Angestellte/Arbeiter/innen 510 Studierende 526 Polizisten/innen 753 Schüler/innen SI 938 Schüler/innen SII 1306 Eltern SI 492 Lehrer/innen 462 Erzieher/innen 330 Krankenpfleger/innen Sozialpädagogen/innen Journalist/innen Ca.300(noch im Rücklauf) Ca.200(noch im Rücklauf) Ca.670(noch im Rücklauf, online)
6 Stichproben im Vergleich mit repräsentativer Erhebung Item: Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden Zustimmung in Prozent Die Zustimmung in den Schülerstichproben übertrifft den repräsentativen Bevölkerungsschnitt um rund 20%.
7 Gliederung 1. Fragestellung und Anlage der Studie 2. Nutzen für die Praxis I: Akzeptanz, Ablehnung und Toleranz des Islam bei ErzieherInnen in einer anonymen Befragung 3. Nutzen für die Praxis II: Wie ausgeprägt sind integrationstheoretisch relevante Einstellungen? 4. Nutzen für die Praxis III: Belastbarkeit der Einstellungen durch provokative Fragen 5. Nutzen für die Praxis IV: Einstellungen zu Integrationszielen und -methoden bei den Befragten
8 Bewertung der Religionen in Schulnoten Muslime am schlechtesten bewertet
9 Soziale Distanz zu strenggläubigen Muslimen,Katholiken,Protestanten,Juden und entschiedenen Religionsgegnern Ablehnung der Einheirat in die eigene Familie Prozentsatz nein Strenggläubige Muslime und Juden werden zwischen 40 und 64% abgelehnt: Deutlich öfter als Katholiken und Protestanten.
10
11 Image des Islam (I) Was passt zu welcher Religion? (Gesamtstichprobe)
12 Image des Islam(II) Was passt zu welcher Religion? (Gesamtstichprobe) Islam: gottesfürchtig, streng, familienorientiert, intolerant und Neuem wenig aufgeschlossen
13 Die Verhinderung von Diskriminierung geht alle Gruppen an.....mangelnde Toleranz bei Muslimen..
14 Gewalttätigkeit ist beidseitig......gewalttätigkeit von Muslimen und anderen..
15 Nutzen für die Praxis I:Fazit Die Daten bestätigen folgende Eindrücke in Durchschnittswerten zur Verifzierung persönlicher Erfahrungen: ErzieherInnen gehören zu den toleranten Gruppen Die Bewertung des Islam ist im Vergleich zu anderen Religionen leicht schlechter Die soziale Distanz zu strenggläubigen Muslimen ist groß Muslime gelten als streng, gottesfürchtig, familienorientiert - zugleich wenig tolerant und Neuem wenig aufgeschlossen Muslime verstoßen ihrerseits gegen das Toleranzgebot
16 Gliederung 1. Fragestellung und Anlage der Studie 2. Nutzen für die Praxis I: Akzeptanz, Ablehnung und Toleranz des Islam bei ErzieherInnen in einer anonymen Befragung 3. Nutzen für die Praxis II: Wie ausgeprägt sind integrationstheoretisch relevante Einstellungen? 4. Nutzen für die Praxis III: Belastbarkeit der Einstellungen durch provokative Fragen 5. Nutzen für die Praxis IV: Einstellungen zu Integrationszielen und -methoden bei den Befragten
17 Wie ausgeprägt sind integrationstheoretisch relevante Einstellungen? Wissen - verbessert pauschale Einstellungen Kontakt - verbessert unter bestimmten Bedingungen (gleicher Status, kooperative Tätigkeit,Ständigkeit, persönliches Kennenlernen) pauschale und interpersonelle Einstellungen (Allport) Integrationserleichternde Soziale Identität - Dekategorisierung und Rekategorisierung verbessert Integration (Tajfel) Ressourcen - Zufriedenheit erleichtert bessere Beurteilungen (Stephan und Stephan, Lazarus)
18 Positiver Umgang mit sozialer Identität 1. Verringere die Bedeutung der kulturellen Zugehörigkeit (Dekategorisierung) 2. Schaffe neue kulturelle Identitäten (Wir in Paderborn)(Rekategorisierung) 3. Vermeide die Bedrohung der kulturellen Identität
19 Bedeutung und Kenntnisse der Religionen Bedeutung und Kenntnisse der eigenen Religion bei Muslimen besser als bei allen anderen Gruppen
20 Kontakt Angaben in Prozent
21 Religion zur Bewertung von anderen Menschen eher unwichtig Prozentsätze pro Religion im Vergleich mit anderen Kriterien Religion ist unwichtig
22 Gemeinsamkeiten mit Muslimen in verschiedenen Bereichen Prozentsätze angenommener Gemeinsamkeiten
23 Ressourcen Soziale Distanz zu Muslimen und Zufriedenheit(sign.Korr.)
24 Was wirkt? Korrelationen integrationsrelevanter Einstellungen mit Fremdenfeindlichkeit Ang Poli Erz SI SII Stud Lehr Kontakt/FF KONTAKT Wissen/M WISSEN Gemeins. /F REKATEGORISIERUNG Bedeutung Religion/F DEKATEGORISIERUNG Bedeutung Religion /M DEKATEGORISIERUNG Zufriedenheit./Leben allg./f RESSOURCE Zufriedenheit/Lehrervh./F RESSOURCE
25 Überraschender Befund Wer seine eigene Religion wichtig nimmt, beurteilt tendenziell Fremde und auch Muslime besser als jemand, der Religion für unwichtiger hält.
26 Nutzen für die Praxis II: Fazit Der private Kontakt mit Muslimen bei ist bei Erzieherinnen recht gering Das subjektiv gute Wissen über den Islam ist eine der wichtigsten Korrelate von Islamfreundlichkeit Wer zufrieden ist, beurteilt Muslime besser - ErzieherInnen sind in der Beurteilung der Muslime von Zufriedenheit unabhängig Wenn Religion wichtig ist, ist die Fremden- und Islamfeindlichkeit geringer - gleichwohl ist Religion bei Deutschen insgesamt unwichtiger als bei Muslimen Es werden zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen Muslimen und Christen wahrgenommen
27 Gliederung 1. Fragestellung und Anlage der Studie 2. Nutzen für die Praxis I: Akzeptanz, Ablehnung und Toleranz des Islam bei ErzieherInnen in einer anonymen Befragung 3. Nutzen für die Praxis II: Wie ausgeprägt sind integrationstheoretisch relevante Einstellungen? 4. Nutzen für die Praxis III: Belastbarkeit der Einstellungen durch provokative Fragen 5. Nutzen für die Praxis IV: Einstellungen zu Integrationszielen und -methoden bei den Befragten
28 Wie sind Sie generell gegenüber Fremden eingestellt?
29 Nachfrage bei positiver Beantwortung....möchte aber nicht, daß die Ausländer hier tun und lassen können was sie wollen...
30 Nachfrage bei negativer Beantwortung:...bin ich strikt gegen fremdenfeindliche Gewalt
31 Anteil Rechtsextremer Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre... und Skala
32 Meinungsverschlechterung bei hypothetischen Ereignissen Prozentsätze Verschlechterung der Meinung über Muslime und Christen
33 Subtiles Interesse an Fundamentalisten? Mittelwerte Interessen für Interview mit islamischem Menschen und islamischem Fundamentalisten (Noten)
34 Weigerungen, eine pauschale Bewertung anderer Gruppen vorzunehmen Mittelwerte für MDC und Gleichbewertung in sozialer Distanzskala
35 Nutzen für die Praxis III: Fazit Eine Prüfung der Belastbarkeit von Einstellungen gegenüber dem Islam und Fremden zeigt: Auch fremdenskeptische Menschen sind fast ausschließlich gegen fremdenfeindliche Gewalt Nur geringe Prozentsätze sympathisieren mit rechten Parteien, doppelt so viele stufen sich aber als rechtsextrem ein Es lassen sich eskalierende Bedingungen angeben, unter denen sich die Einstellungen massiv verschlechtern
36 Gliederung 1. Fragestellung und Anlage der Studie 2. Nutzen für die Praxis I: Akzeptanz, Ablehnung und Toleranz des Islam bei ErzieherInnen in einer anonymen Befragung 3. Nutzen für die Praxis II: Wie ausgeprägt sind integrationstheoretisch relevante Einstellungen? 4. Nutzen für die Praxis III: Belastbarkeit der Einstellungen durch provokative Fragen 5. Nutzen für die Praxis IV: Einstellungen zu Integrationszielen und -methoden bei den Befragten
37 Wie integrieren? Bewertung verschiedener Integrationsmaßnahmen Verschiedenheit betonen wird als schlecht bewertet
38 ...und in den anderen Stichproben
39 Akkulturationsvorstellungen Ablehnung von Ghettos,Befürwortung von Vermischung
40 ...und in den anderen Stichproben
41 Welche Institutionen können am besten integrieren?
42 Welche Wirksamkeit hat der Einzelne?
43 Nutzen für die Praxis IV: Fazit Die Befragten haben klare (und wissenschaftlich nachvollziehbare) Vorstellungen über eine erfolgreiche Integration: Gemeinsamkeiten fördern ist besser als Verschiedenheiten betonen Besseres Wissen übereinander wird erheblich besser bewertet als in der Wissenschaft Schulen, Kindergärten, Medien werden als wichtige Agenten der Integration betrachtet Der Glaube, das man selbst etwas tun kann, dominiert neben allgemeinen gesellschaftlichen (nicht politischen) Maßnahmen
44 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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