Merkmale der Täter. Max-Planck-Institut für Ausländisches und Internationales Strafrecht

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1 Merkmale der Täter

2 Alter und Geschlecht

3 Grafik: Geschlechts- und Altersstruktur der polizeilich registrierten Kriminalität Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre > 59 Jahre Männer Frauen

4 Alter, Geschlecht und einfacher Diebstahl Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre > 59 Jahre Männlich Weiblich

5 Alter, Geschlecht und schwerer Diebstahl Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre >59 Jahre Männlich Weiblich

6 Alter, Geschlecht und Körperverletzung Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre > 59 Jahre Männlich Weiblich

7 Alter und Kriminalität Schwerpunkt offiziell registrierter Kriminalität: Jugendalter Männer: Heranwachsende Frauen: Jugendliche Alterskriminalität (> 60 Jahre) Schwerpunkt liegt auf einfachem Diebstahl (ähnlich der Kinderkriminalität)

8 Jugend und Kriminalität

9 Formale Definitionen Kinderkriminalität Eintragungsfähigkeit Bundeszentralregister (ab relativer Strafmündigkeit: Erziehungsregister, 14 Jahre) Eintragungsfähigkeit Polizeiliche Informationssysteme (Baden-Württemberg beispw. PAD = Personenauskunftsdatei): nicht gesetzlich festgelegt, 6-8 Jahre

10 Inhaltliche Gesichtspunkte der Kinderkriminalität Materielle Definition der Kinderkriminalität Normative Bedingungen wirken sich aus auf (und werden beeinflusst durch) äusseres Erscheinungsbild innere Vorgänge (Unrechtseinsicht et.) Wahrnehmung durch die Gesellschaft (und ihre Institutionen)

11 Entwicklung der Kinderkriminalität Alle Einfacher Diebstahl Körperverletzung

12 Jugendkriminalität

13 Polizeilich registrierte deutsche Jugendliche Tatverdächtige und Verurteilte (pro ) Tatverdächtige Jugendliche Tatverdächtige HW Verurteilte Jugendliche Verurteilte HW

14 Junge Menschen als Täter und Opfer von Tötungsdelikten (pro ) Kindl. TV Jugendl. TV Heranw. TV Kindl. Opfer Jugendl. Opfer Heranw. Opfer

15 Polizeilich registrierte deutsche Jugendliche Tatverdächtige und Verurteilte (pro ) Raubdelikte Tatverdächtige Jugendliche Tatverdächtige HW Verurteilte Jugendliche Verurteilte HW

16 Polizeilich registrierte deutsche Jugendliche u. Heranwachsende Tatverdächtige und Verurteilte (/ ) Gef. Körperverletzung Tatverdächtige Jugendliche Tatverdächtige HW Verurteilte Jugendliche Verurteilte HW

17 Jährliche Prävalenzraten des Raubverdachts in den Geburtskohorten 1970, 1973, 1975, 1978 männlich/deutsch J. 15 J. 16 J. 17 J. 18 J. 19 J.

18 Erklärungen Die Anzeigeneigung (kriminelle Reizbarkeit) hat zugenommen Prekäre (Risiko) Gruppen sind grösser geworden Informelle Kontrollen werden schwächer (Familie, Nachbarschaft etc.) Risiken (kriminelle Anreize) werden grösser (beispw. neue Medien) Die Jugend hat sich verändert Begehung von Straftaten in Gruppen hat zugenommen

19 Gesellschaftliche Bedingungen und Jugendkriminalität Neue Gelegenheiten und neue Risiken Der Zerfall von Systemen informeller Kontrolle Individualisierungstendenzen und Modernisierungsverlierer Die Zunahme prekärer (Risiko-) Gruppen Der sozio-kulturelle Kontext der (Gross-)Stadt reduzierte Zugangschancen und Schattenwirtschaften Gettoisierung und Segregation Verlust von Akzeptanz und Legitimation

20 Alterskriminalität

21 Theorie der Schwäche biologische Gründe (Ersatzhandlungen) Erklärung der Alterskriminalität größere Toleranz alten Menschen gegenüber (weniger Anzeigen) höheres Maß an internen Kontrollen (und als Konsequenz hieraus eine größere Konformitätsbereitschaft) Theorie der Gelegenheiten Alterungsprozesse als "Ausgliederung" (Desozialisation) und als Reduzierung der Teilnahme an (allen) sozialen Aktivitäten.

22 FrauenKriminalität

23 Tatverdächtige Insgesamt sowie Frauen Insgesamt Weiblich

24 Anteile weiblicher Tatverdächtiger , , , ,

25 Erklärung der Frauenkriminalität Biologische und moralische Erklärungen (Theorie der Schwäche) These der "Ritterlichkeit Theorie unterschiedlicher Sozialisation Unterschiedliche Sozialkontrolle unterschiedliche Gelegenheiten (bedingt durch unterschiedliche Integration in das öffentliche bzw. Berufsleben) Emanzipationsprozesse? Unterwelt als Spiegelbild der Oberwelt (Diskriminierung und Machtgefälle)

26 Gefährliche Klassen: Schicht und Kriminalität Ausgangspunkt: offiziell registrierte Kriminalität konzentriert sich auf untere soziale Schichten Schichtmodell und Klassenmodelle der Gesellschaft 19. Jahrhundert: Debatte über Gefährliche Klassen Lumpenproletariat Frage der Kontrolle (Einbindung) gesellschaftlicher Gruppen Bindung durch Arbeit und Arbeitsmarkt Klassenstrafrecht und Klassenjustiz

27 Amateure, Abenteurer, Professionalität (crime as work) und Organisierte Kriminalität

28 Verbrechen als Beruf Sutherland: The Professional Thief Schattenwelten und Schattenwirtschaften Normen und Werte regulieren die Schattenwirtschaften und damit verbundene Berufsrollen (Dieb und Hehler, Zuhälter etc.) Lerntheorien, Gelegenheitstheorien, ökonomische Theorien

29 Organisierte Kriminalität Der Diskurs über organisierte Kriminalität und Innere Sicherheit Das OrgKG 1992 Geldwäsche, Gewinnabschöpfung und neue Ermittlungsmethoden

30 Definition Organisierter Kriminalität Planmässige Begehung von Straftaten Einzeln oder in Gesamtheit von erheblicher Bedeutung Zwei oder mehr Beteiligte auf längere oder unbestimmte Zeit arbeitsteilig gewerbliche/geschäftsähnliche Strukturen unter Anwendung von Gewalt oder anderer zur Einschüchterung geeigneter Mittel oder unter Einflussnahme auf Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Justiz

31 Geschichte der Organisierten Kriminalität 17./18. Jahrhundert Räuber- und Gaunerbanden 19./20. Jahrhundert Grossstädtische Unterwelten Berufs- Gewohnheitsverbrecher/Professionelle Kriminalität

32 Erklärung der Organisierten Kriminalität Grossstadtmilieus Anpassung und Rationalisierung Entwicklung von Schwarzmärkten Reaktion von Minderheiten ( ethnische Leiter ) Theorie des schwachen Staats

33 Kriminelle Karrieren

34 Prävalenz Polizeilicher Registrierung in den Geburtskohorten 1970, 1973, 1975 und 1978 im Alter von 17 Jahren in % Deutsche/Männlich bis 4 > 4 Insgesamt

35 Prävalenz polizeilicher Registrierung in den Geburtskohorten 1970, 1973, 1975 und 1978 im Alter von 17 Jahren in % Ausländisch/männlich bis 4 >4 Insgesamt

36 Prävalenz Polizeilicher Registrierung in den Geburtskohorten 1970, 1973, 1975, 1978 im Alter von 17 Jahren in % Aussiedler/männlich bis 4 >4 Insgesamt

37 Prävalenz Polizeilichen Tatverdachts (1 Tat) im Vergleich der Geburtskohorten der Deutschen, der Ausländer und der Aussiedler Deutsche Ausländer Aussiedler

38 Prävalenz Polizeilichen Tatverdachts (2-4 Taten) im Vergleich der Geburtskohorten der Deutschen, der Ausländer und der Aussiedler Deutsche Ausländer Aussiedler

39 Prävalenz Polizeilichen Tatverdachts (>4 Taten) im Vergleich der Geburtskohorten der Deutschen, der Ausländer und der Aussiedler 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0, Deutsche Ausländer Aussiedler

40 Prävalenz Polizeilichen Tatverdachts (insgesamt) im Vergleich der Geburtskohorten der Deutschen, der Ausländer und der Aussiedler Deutsche Ausländer Aussiedler

41 Was wissen wir über Karrieren Etwa 2-3% der männlichen Angehörigen einer Geburtskohorte entwickeln Kriminelle Karrieren (5 und mehr Registrierungen) Auf diese Gruppe gehen bis zu zwei Drittel aller polizeilich registrierten Straftaten in dem Geburtsjahrgang zurück Karrieristen sind bislang prospektiv nicht sicher identifizierbar Jugendkriminalkarrieren enden in der Regel mit dem Übergang in die Erwachsenenwelt Veränderungen in den Übergangsmöglichkeiten (Zugang zum Arbeitsmarkt) mögen in der Zukunft Übergänge stärker blockieren

42 Entwicklung über verschiedene Geburtskohorten Der polizeilich registrierte Anteil von Jugendlichen nimmt zu Die Zunahme findet sich allerdings im wesentlichen bei einmal Auffälligen Die Anteile der Karrieretäter verändern sich nicht Ausländische Jugendliche fallen durch extrem hohe Prävalenzraten auf Der polizeilich registrierte Tatverdacht ist hier keine Ausnahme mehr, sondern die Regel Aussiedlerjugendliche verhalten sich in den ersten Generationen ähnlich den hier geborenen deutschen Jugendlichen Erst mit den Spätzuzügen gleichen sich die Prävalenzraten des Tatverdachts denjenigen der Ausländerjugendlichen an Dies spricht dafür, dass sich das Ausmass an Integrationsproblemen angleicht

43 Ethnische Minoritäten und Kriminalität

44 Entwicklungen in der Ausländer- Immigrantenkriminalität kriminalität Migrationskriminalität (kleine grenzüber-schreitende Kriminalität) Immigrationskriminalität Transaktionskriminalität (Schwarzmarkt-kriminalität)

45 Ausländeranteile an Tatverdächtigen und Wohnbevölkerung Anteil Tatverdächtige Anteil Wohnbevölkerung

46 Ausländerstatus und Tatverdacht Asylbewerber Arbeitnehmer Touristen Ausbildung Illegal

47 Immigrantenkriminalität Erste, zweite, dritte etc. Generationen

48 Prävalenz Polizeilichen Tatverdachts (insgesamt) im Vergleich der Geburtskohorten der Deutschen, der Ausländer und der Aussiedler Deutsche Ausländer Aussiedler

49 Migrationskriminalität Einfacher Diebstahl (insb. Ladendiebstahl) Strassenverkehrsdelikte

50 Immigrationskriminalität Straftaten nach dem Ausländergesetz und Asylverfahrensgesetz Urkundenfälschung

51 Transaktionskriminalität Drogenmärkte Prostitution-/Rotlichtmilieus Immigrationsmärkte (Menschenhandel) Andere Schwarzmärkte: PKW etc.

52 Konzepte der Diskriminierung Individuelle Diskriminierung Gruppendiskriminierung

53 Ausländeranteile im Strafvollzug Jahre J. 24 J J

54 Abschiebehaft: Zugänge und Bestand Bestand Zugänge

55 Raum und Kriminalität

56 Räumliche Verteilungen Grossstädte vs. Land Grossstädte (< ) = ca. 18% der Einwohner, aber etwa 35% der registrierten Kriminalität Kleinstädte (40% der Einwohner, aber 20% der Kriminalität) Industriestaaten vs Entwicklungsländer Stadtteile (hot spots) Unterschiede zwischen Grossstädten (beispw. München vs. Hamburg) Hamburg: / München: 9.263/

57 Erklärung der Unterschiede und Reaktionen Chicago-Schule der Kriminologie Soziale Desorganisation Häufiger Wechsel der Personen/Haushalte Zusammenbruch informeller Sozialkontrolle Zero-Tolerance Policing Wehret den Anfängen broken windows Prozess

58 Was wird durch Polizeiliche Kriminalstatistiken gemessen? Anzeigebereitschaft (Opfer ist gate keeper ) Determinanten» Deliktsschwere, ethnische Zugehörigkeit, Illegalität (beisp. Illegale Immigranten, Drogenmärkte)» Direkt beeinflussbar durch gesetzliche, vertragliche Verpflichtungen (Geldwäsche, Versicherungen) Kontrollintensität im Falle opferloser Delikte proaktive Polizei (V-Leute, under cover policing, TÜ etc.) abhängig von Investitionen in Polizei und Verfahrensrecht

59 Selbstjustiz Selbständige Erledigung von Kriminalität beispw. durch Betriebsjustiz Öffentliche Verkehrsbetriebe (Erhöhter Fahrpreis) Familie Nachbarschaft

60 Konsequenzen Dunkelfeld der Kriminalität Gesetz der konstanten Verhältnisse? Alternative Messinstrumente Selbstberichtsbefragungen Opferbefragungen

61 SRD Fragen Die meisten Menschen tun in ihrem Leben manchmal Dinge, die verboten sind, z.b. ohne Fahrkarte im Bus fahren oder etwas stehlen. Wir möchten gerne von Dir wissen, ob Du auch schon einmal etwas Verbotenes getan hast. Ich habe schon einmal einen ganzen Tag oder mehrere Tage die Schule geschwänzt in einem Geschäft etwas gestohlen jemanden so geschlagen, dass er/sie verletzt war oder blutete

62 Freiburger SRD Studie forschung/online publications and resources Oberwittler u.a.: Soziale Lebenslagen und Delinquenz von Jugendlichen

63 Befunde aus Selbstberichtsforschungen Kriminalität ist (bei Kindern und Jugendlichen) weit verbreitet (Ubiquitätsthese; Normalitätsthese) Die weite Verbreitung von Kriminalitätsbegehung ist beschränkt auf triviale Delikte. Nahezu alle Jugendliche begehen irgendwann einmal eine Straftat.

64 Befunde Schwere Kriminalitätsbegehung sowie wiederholte und mehrfache Deliktsbegehung sind selten. Unterschiede zwischen den Geschlechtern bleiben bestehen, wenn schwere Straftaten und wiederholte Deliktsbegehung einbezogen werden (und auf triviale Delikte verzichtet wird).

65 Befunde Das Dunkelfeld ist offensichtlich bei leichten Delikten stärker ausgeprägt als bei schweren Delikten. Die Ergebnisse aus Täterbefragungen lassen sich im Bereich von schwerer Kriminalität mit denen der Kriminalstatistik zur Deckung bringen.

66 Befunde Eine strikte Trennung zwischen Tätern und Nichttätern kann nicht durchgeführt werden

67 Opferbefragungen Fragestellungen Selbst erlittene Kriminalität Einstellungen insb. aber Kriminalitätsfurcht

68 Opferbefragungen Vorteile weniger sensible Fragen für die Befragten» Ausnahme: Betrug, sexuelle Gewalt Nachteile nur Deliktsbereiche mit individuellen Opfern

69 Normalität der Kriminalität Kriminalität und ökonomische/kulturelle Leistung (Rechtswissenschaft, Arbeitsplätze, Versicherungen, Literatur) Kriminalität als Schrittmacher für sozialen Wandel (beispielsweise sexuelle Emanzipation, Gewerkschaften/Arbeiterbewegung); Kriminalität macht Normen erst sichtbar (aus der Abweichung ergibt sich erst der Inhalt und die Autorität der Norm); Kriminalität als Voraussetzung für Integration einer Gesellschaft (die konformen Gesellschaftsmitglieder solidarisieren sich gegen den Abweichler); der Verbrecher ist notwendig als Projektionsobjekt für Triebwünsche und dafür, daß dauerhafter Triebverzicht (und damit die Kanalisation der Antriebskräfte in kulturelle Leistungen) ermöglicht wird.

70 Kriminalitätstheorien Soziologische Theorien Psychologische Theorien Ökonomische Theorien Biologische Theorien

71 Soziologische Kriminalitätstheorien

72 Anomietheorie der Kriminalität Durkheim Merton

73 Mertons Anomietheorie Gesellschaften zerfallen in eine kulturelle und in eine soziale Struktur die kulturelle Struktur gibt an, welche Ziele in einer Gesellschaft erreicht werden sollten und wie dies geschehen sollte (Normen und Werte) die soziale Struktur entscheidet über die Möglichkeiten, die Ziele tatsächlich zu erreichen: objektive Bedingungen des Handelns

74 Anomietheorie Sind kulturelle und soziale Strukturen nicht integriert, dann entsteht für den einzelnen Menschen eine anomische Situation oder Stress

75 Reaktion auf Anomie Innovation: Die kulturellen Ziele werden beibehalten, die normativ zugelassenen Wege werden ersetzt durch illegale oder illegitime Mittel (Abweichung, Kriminalität). Ritualismus: Die Werte und Ziele werden aufgegeben, die zugelassenen institutionalisierten Mittel werden zum Eigenwert. Rückzug aus der Gesellschaft. Sowohl Werte und Ziele als auch die Mittel werden abgelehnt. Die Anpassung besteht darin, sich aus der Gesellschaft auszugrenzen. Rebellion: Sowohl Werte als auch Normen werden abgelehnt, gleichzeitig wird versucht, die abgelehnten Werte und Normen durch ein neues (gerechteres) System von Werten und Normen zu ersetzen.

76 Cloward/Ohlin: Anomie und Zugangschancen Erweiterung der Anomietheorie kriminellen Verhaltens durch Cloward/Ohlin Ergänzt wird die Anomietheorie um die Zugangschancen zu illegitimen Mitteln Bei Merton enthält die Sozialstruktur implizit eine Annahme zur Verteilung der Zugangschancen zu legitimen Mitteln, der Unterschicht diese legitimen Mittel weitgehend verbaut sind. Cloward/Ohlin stellen die Frage nach der Verteilung der illegitimen Möglichkeiten. Rückgriff auf Theorie der differentiellen Assoziation.

77 Theorie der differentiellen Assoziation Theorie der differentiellen Assoziation: kriminelles Verhalten wird gelernt, wie jedes andere Verhalten auch. Die hiermit verbundenen Annahmen betreffen: Kriminelles Verhalten wird in intimen Bezugsgruppen gelernt. Das, was gelernt wird, besteht nicht nur darin, wie man Diebstähle oder andere kriminelle Verhaltensweisen begeht, sondern auch in bestimmten Wertemustern, Einstellungen (die für bestimmte professionelle Kriminalitätsbegehung bezeichnend sind). Der Zugang zu derartigen Gruppen ist unterschiedlich verteilt. Insoweit hängt die Begehung von Kriminalität davon ab, ob und inwieweit man zu bestimmten Gruppen und damit Lernmöglichkeiten Zugang bekommt.

78 Theorieintegration Integration der Theorie der differentiellen Assoziation und der Anomietheorie Typisierung verschiedener subkultureller Anpassungsmuster: Die kriminelle Subkultur (die entsprechende Lernund Kontaktmöglichkeiten voraussetzt). Die Konfliktsubkultur (Banden). Die Rückzugssubkultur (Scheitern in jeder Hinsicht, d. h. sowohl im legalen als auch im illegalen Bereich).

79 Hauptgesichtspunkt der Anomietheorien Strukturell erzeugter Stress führt zu Kriminalität (oder anderen abweichenden stresslösenden Verhaltensweisen) Politische Reaktion: Herstellung von Chancengleichheit, Beseitigung von Armut (Politik der sechziger und siebziger Jahre; war on poverty)

80 Subkulturtheorien

81 Cohens Kultur der Gang Kulturtheorie männlicher Bandenkriminalität Ausgangspunkt: Mertons Analyse von kultureller und sozialer Struktur männliche Jugendliche der Ghettos können bereits in der Schule die von der Mittelschichtsgesellschaft gesetzten Erwartungen nicht oder nur schwer erfüllen. Hieraus folgt individuelle Frustration. Zur Lösung der Frustration werden im Wege einer kollektiven Reaktionsbildung die Mittelschichtsnormen und -werte entwertet und durch eine andere Wertekultur ersetzt. Dies ist die Wertekultur der Bande.

82 Millers Kulturkonflikttheorie Die Subkultur der Bande das Produkt eines größeren subkulturellen Kontextes. Miller versteht die Jugendbande als Teil einer traditionsreichen Subkultur (der Unterschicht, der Arbeiterklasse). Die Verhaltensweisen, die als deviant oder kriminell bezeichnet werden können, entstehen dabei aber nicht wie bei Merton oder Cohen aus der Frustration oder der Anomie, sondern aus der allgemeinen Motivation, mit subkulturellen Werten und Normen konform zu bleiben. Die Kriminalität der Bande ist deshalb ein Nebenprodukt subkultureller Normen, die mit denen der dominanten Kultur im Widerspruch stehen. Abweichung und Kriminalität sind damit kein Produkt einer zielgerichteten Reaktion auf Mittelschichtsnormen, sondern der Versuch, nach den in der Subkultur geltenden Normen zu leben.

83 Subkulturelle Werte Schwierigkeiten mit dem Gesetz haben, Härte und Männlichkeit (gegenüber Weichheit und Feigheit), Gerissenheit (gegenüber Beschränktheit, Gelderwerb durch harte Arbeit), Risiko und Aufregung, Autonomie (gegenüber Unterordnung und Autorität).

84 Labeling Approach Anomietheorien verweisen auf sozial bedingten Stress auf den einzelnen, der somit zu Abweichung und kriminellem Verhalten getrieben wird und keine eigenständigen Beiträge leistet. Im Labeling Approach (oder Etikettierungsansatz) wird die einzelne Person ebenfalls in den Mittelpunkt gerückt. Hiermit wird dann auf Interaktionen (zwischen Personen oder zwische Personen und Institutionen) verwiesen. Der labeling approach ist mit den Arbeiten von Becker verbunden (wie wird man Jazzmusiker; wie wird man Haschischraucher). Der labling approach wurde in den 60er Jahren auch in Deutschland bzw. in Westeuropa rezipiert. Der labeling approach ist methodisch mit qualitativen Verfahren verbunden.

85 Labeling Approach Ausgangspunkt: die Normsetzung schafft die Voraussetzung für die Möglichkeit des von ihnen abweichenden Verhaltens geschaffen. Soziale Normen "verursachen" deshalb Abweichung bzw. Kriminalität.

86 Labeling approach Die Bewerung einer Handlung als konform oder abweichend erfordert: Ein Bewertungsschema (Norm) Ein Bewertungsvorgang: d. h. ein Interaktionsprozeß, in dessen Verlauf Menschen anderen Menschen die Eigenschaft abweichend bzw. kriminell zuschreiben.

87 Zuschreibungsprozess 1. Schritt: Verhalten (oder Abweichung) 2. Schritt: Interaktionsprozesse, Handelt es sich um eine Abweichung; ist die betreffende Person ein Dieb? 3. Schritt: Zuschreibung in Form von Selbstzuschreibung, Identitätsveränderung Fremdzuschreibung, Rekonstruktion der Geschichte des Individuums erleichtert durch Aktenführung (Jugendämter, Strafakten)

88 Konsequenzen des labeling approach Unterscheidung zwischen Primärabweichung Sekundärabweichung Besondere Bedeutung für kriminelle Karriere Besondere Bedeutung für Kriminalpolitik Verhinderung von Sekundärkriminalität Diversion Non-Intervention Reduzierung von Stigma, beispw. Bundeszentralregistergesetz

89 Stress oder Kontrolle? Kriminalitätstheorien als Erklärung pathologischer Erscheinungen, die im Verlaufe von Vergesellschaftungs- oder Sozialisationsprozessen auftreten. Erklärung der Fehl- oder Nichtanpassung eines Menschen, verursacht durch sozialstrukturelle Pathologien, familiäre Ausnahmesituationen oder persönlichkeitsspezifische Defizite "Streßtheorien" fassen solche Ansätze zusammen, die von einem allgemein gesellschaftlichen Norm- und Wertekonsensus ausgehen und die abweichende oder kriminelle Handlungen durch blockierte Zugänge und dadurch ausgelösten Streß verursacht ansehen Das Schwergewicht in der Erklärung der Entstehung von Konformität liegt auf der Erziehung und dem Prozeß der Norminternalisierung.

90 Ausgangsfrage Hobbes: Der Mensch ist des Menschen Wolf Problem: Wie kann der Einzelne geschützt werden? Schutz (innere Sicherheit) bietet allein der Staat (durch äusseren Zwang) Kriminalität wird verhindert durch äusseren Zwang

91 Änderung der Ausgangsfrage Warum verhalten sich Menschen abweichend? Warum verhalten sich Menschen konform?

92 Antwort der sozialstrukturellen Gesellschaftstheorie Menschen verhalten sich konform, weil es ein konsentiertes Werte- und Normensystem gibt, das im Laufe der Sozialisation jeder Mensch, der normal erzogen wird, internalisiert, insoweit kommen Erwartungen der Gesellschaft (Normen) und Interessen des Einzelnen zur Deckung. Konformität ist deshalb die Regel (und nicht erklärungsbedürftig), Abweichung ist die Ausnahme (und deshalb erklärungsbedürftig)

93 Probleme Werte- und Normkonsens ist zweifelhaft Vietnamkrieg, Studentenunruhen, Rassenunruhen der sechziger Jahre Was ist Norminternalisierung? Freudsches Konzept des Überichs und des Gewissens als Übernahme von Fremderwartungen (gesellschaftliche Normen) Konsequenz: schlechtes Gewissen, aber keine Verhinderung des Normbruchs

94 Neues Interesse an Kontrolltheorien Kontrolltheorie der Kriminalität (Hirschi) Erklärungsbedürftig ist, warum sich der Einzelnen an die Regeln hält

95 Variable Attachment: emotionale Bindung an relevante andere (Eltern, peers) Commitment: rationale Bindung über instrumentelle Interessen (beispielsweise erworbener Status, der nicht aufs Spiel gesetzt werden soll, Karrierechancen, die man sich nicht verderben will) Belief: Bindung aufgrund gemeinsamer geteilter Werte und Normvorstellungen; Glaube an die Legitimität der Ordnung und der Normen Involvement: Bindung auf der Basis der faktischen Teilnahme an den Institutionen der Gesellschaft (beispielsweise durch Arbeit oder Ausbildung).

96 Psychologische Kriminalitätstheorien Theorie der Psychodynamik (Freud) Persönlichkeit gliedert sich in Es, Ich und Über-Ich Es: Triebe Ich: Person oder Persönlichkeit Über-Ich: Gewissen Entwicklung der Psyche Ausbildung des Ich (und damit der Abgrenzung zu anderen Personen) Ausbildung des Über-Ichs (gesellschaftliche Normen und Erwartungen) Die Entwicklung von Ich und Über-Ich: Identifikationsprozesse (mit Mutter und Vater) Zu

97 Psychodynamik und Abweichung abweichendes Verhalten entsteht als Folge von Fehlentwicklungen in der Persönlichkeit neurotische Fehlentwicklungen: ein zu starkes ("tyrannisches") Über-Ich (bedingt durch zu starke Identifikations- und Unterwerfungsprozesse in der frühen Erziehung) läßt eine adäquate Verarbeitung der Triebe nicht zu. Triebimpulse werden verdrängt und aufgestaut. Verbrechen und Abweichungen werden dann zu Symptomen (Beispiel: der Verbrecher aus Schuldgefühl). Psychopathische Entwicklungen (als Folge gestörter (fehlender) Identifikation) führen zu Über-Ich-Defiziten, die eine angemessene Kontrolle der Triebe und eine interne Steuerung des Menschen auf der Basis der Repräsentanz gesellschaftlicher Erwartungen im Über-Ich nicht gewährleisten.

98 Lerntheorien Kriminelles Verhalten wird erlernt wie jedes andere Verhalten Lernmechanismus der operanten Konditionierung (Bekräftigungslernen) Problemverhalten wird aufgrund verstärkender Verhaltenskonsequenzen erworben und verfestigt wird. Hypothese: Eine Person wird dann antisoziales Verhalten (kriminelles Verhalten) zeigen, wenn sie in der Vergangenheit dafür bekräftigt/belohnt worden ist und wenn aversive Konsequenzen das Verhalten nicht unterdrückt haben.

99 Lerntheorien Erklärung erstmaligen Verhaltens/Erklärung seltenen Verhaltens hier kann die Bekräftigung bzw. Verstärkung keine Rolle spielen Lerntheorie stellt heute auf eine Dreiteilung ab: Erwerb von Verhalten, Auslösung von Verhalten Stabilisierung von Verhalten. Der Erwerb von Verhalten erfolgt durch Beobachtungslernen.

100 Beobachtungslernen Massenmedien und Gewalt

101 Auslösung von Verhalten Wahrnehmung von Gelegenheiten Befehl und Gehorsam

102 Das Milgram Experiment Aufruf zur Teilnahme an einem Experiment über Lernen, Gedächtnis und Strafe ; 4,50 US$ für Teilnahme Rollen: Lernender, Lehrer und Wissenschaftler, der das Experiment überwacht Der Lernende wird in einem Stuhl festgeschnallt und an Elektroden angeschlossen Vorgetäuscht wird zur Zuordnung der Rollen von Lernendem und Lehrer eine Zufallsauswahl. Der Lernende wird allerdings immer von einem Schauspieler gespielt. Das Experiment besteht aus: Vorlesen von Begriffspaaren, die vom Lernenden wiederholt werden müssen Bei Fehlern muss der Lehrer Stromstöße versetzen Stromstöße reichen von 15 Volt bis 450 Volt (Lebensgefahr)

103 Das Milgram Experiment

104 Durchführung 30 Schalter von Volt, markiert mit Hinweisen wie 15 Volt = leichter Schock, 75 Volt = schmerzhaft bis 450 Volt = Lebensgefahr Vor Beginn des Versuchs wurden die Versuchspersonen von einem anwesenden Versuchsleiter, der als legitimierte Autoritätsfigur auftrat, nochmals massiv darauf hingewiesen, wie wichtig die strikte Einhaltung der Regeln sei Der angebliche Schüler äußerte vor Beginn des Versuchs beiläufig, er habe ein leichtes Herzleiden, wolle aber dennoch am Versuch teilnehmen das Opfer begann bei 75 Volt zu stöhnen, woraufhin viele Versuchspersonen den Versuchsleiter vorsichtig baten, das Experiment zu unterbrechen, was dieser jedoch mit barscher Kritik und Appellen an die Männlichkeit seiner Versuchspersonen ablehnte Bei 180 Volt bat dann der "Schüler" eindringlich, das Experiment abzubrechen, da er die Schmerzen nicht mehr ertrage Bei 300 Volt brüllte er um Hilfe, danach schwieg er

105 Ergebnisse The theory that only the most severe monsters on the sadistic fringe of society would submit to such cruelty is disclaimed two-thirds of this studies participants fall into the category of obedient' subjects, they represent ordinary people drawn from the working, managerial, and professional classes (Obedience to Authority) Ultimately 65% of all of the "teachers" punished the "learners" to the maximum 450 volts No subject stopped before reaching 300 volts

106 Ökonomische Kriminalitätstheorien Makro-ökonomische Ansätze Arbeitslosigkeit und Kriminalität Krisen und Kriminalität Preisentwicklung und Kriminalität Rational Choice Handlung als Ergebnis von Nützlichkeitsabwägungen

107 Ökonomische Kriminalitätstheorien Wann treten Nützlichkeitskalkulationen auf? Einschränkungen der rational choice Erklärung Normen, normative Orientierung Routinen, routine activity approach

108 Biologische Kriminalitätstheorien Annahme: Kriminalität ist vererblich Adoptions- und Zwillingsstudien Gen-Forschung

109 Soziale Kontrolle Gesellschaftliche Institutionen/Systeme zur Erzeugung und Erhaltung von Verhaltenskonformität Strafrechtliche Sozialkontrolle Allgemeine Sozialkontrolle

110 Soziale Kontrolle und Prävention Primärprävention Prävention unerwünschten Verhaltens durch Erziehung etc. Sekundärprävention Prävention durch Strafgesetze (Androhung von Strafe) Tertiärprävention Prävention durch Rückfallverhütung

111 Normgenese Strafrechtsnormen als konsensualer Kern des Normensystems Strafrechtsnormen als Ausdruck Gruppeninteressen Institutionellen Interessen Probleme der Normgeneseforschung Seltenheit des Normsetzungsereignisses Komplexität von Normsetzungsprozessen Probleme des Datenzugangs Verknüpfung mit Normimplementation

112 Bedingungen und Funktionen Kriminalisierung und Entkriminalisierung Überkriminalisierung Überkriminalisierung und präventive Wirkungen des Strafrechts Fragmentarischer Charakter des Strafrechts Straftat und Strafe als Ausnahmeerscheinungen

113 Polizei Institutionen Strafrechtlicher Verhaltenskontrolle Staatsanwaltschaft Gerichte Soziale Dienste in der Justiz Vollstreckungseinrichtungen, insbesondere Strafvollzug

114 Polizei Rechtsgrundlagen polizeilichen Handelns Polizeigesetze der Länder» Gefahrenabwehr und Aufrechterhaltung von Ordnung» Ermessen Strafprozessordnung» Polizisten als Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft» Ermittlungen bei Verdacht strafbarer Handlungen» Legalitätsprinzip

115 Grafik: Anzahl öffentlicher und privater Polizei pro der Wohnbevölkerung in den Ländern der EU Österreich Belgien England/Wales Dänemark Finnland Frankreich Deutschalnd Griechenland Irland Italien Luxemburg Niederlande Portugal Spanien Schweden EU Insgesamt Öffentliche Polizei/ Private Polizei/

116 Tatverdacht Entstehung des Tatverdachts Zunächst weitgehend Anzeigeerstatter, reaktive Orientierung der Polizei Alltagstheorien und Kontrolle proaktive Methoden der Ermittlung verdachtsunabhängige Kontrollen (Schleierfahndung) im Grenzraum

117 Polizeiforschung Untersuchungen über die Polizei Wie entsteht Tatverdacht Polizeiliche Ermittlungseffizienz Verhältnis Polizei und Gesellschaft/Minderheiten Übernahme von ethnischen Minderheiten in der Polizei Untersuchungen für die Polizei Kriminalistik

118 Ermittlungseffizienz Grafik: Ermittlungseffizienz der Polizei in Abhängigkeit von einem zu Beginn der Ermittlungen identifizierten Tatverdächtigen (Einbruchsdiebstahl; Dölling 1999, S.52) Aufklärung Anklage Verurteilung Tatverdächtiger bekannt Tatverdächtiger unbekannt

119 Polizeiliche Kontrollstrategien Community Policing Zero tolerance

120 Zero Tolerance und Beschwerden Graph: Index crimes and Complaints for Abuse of Police Authority in New York Index Crimes Complaints

121 Traditionelle Funktionen der Staatsanwaltschaft Repräsentiert die rechtliche Dimension des Ermittlungsverfahrens» Ausgleich zwischen Effizienz und Rechtsstaat» Kontrolle und Anleitung der Polizei Neutralität im Ermittlungsverfahren Gate-Keeper für Gericht und Kriminalstrafe; Anklagemonopol Ausnahmen:» England: Polizei nimmt Funktionen der StA wahr; eine StA besteht erst seit 1986» Dänemark: Polizei übernimmt Anklagefunktion in bestimmten Deliktsbereichen

122 Funktionswandel? Politische Funktionen (Wahlposition)? Von Anklage- zur Einstellungsbehörde? Vom Ermittler zum Entscheider?

123 Legalitäts- und Opportunitätsprinzip in Europa Zwei Modelle Opportunität: Holland, England, Frankreich, Belgien, Legalität: Italien, Deutschland, Österreich Aber: Zunehmende Konvergenz Konvergenz hin zu Opportunität

124 Staatsanwaltschaft und Polizei Ausgangsmodell De Facto: StA ist Herrin des Ermittlungsverfahrens» Ausnahme: Untersuchungsrichter (Frankreich, Spanien)» Ausnahme: Polizei ist in den Ermittlungen unabhängig (England)» Polizei ermittelt unabhängig» StA trifft Entscheidungen (Nichtverfolgung, Anklage)» StA wird zum Richter vor dem Richter

125 StA und Polizei Zunehmende Unabhängigkeit De Facto Unabhängigkeit der Polizei Unabhängige Ermittlungen in praktischer Hinsicht Unabhängigkeit in der Entwicklung und Praxis proaktiver Ermittlungsmethoden (V-Leute, technische Ermittlungsmassnahmen) Unabhängige Informationserhebung und Datenverarbeitung Struktur- und Vorermittlungen Rechtliche Unabhängigkeit Präventiv-Polizeiliche Bereiche und Vor -Ermittlungen Europäische und internationale Zusammenarbeit Verhängung von Transaktions -Geldstrafen (Holland, Dänemark)

126 Konfliktbereiche im Verhältnis StA und Polizei Unabhängigkeit der Polizei Kriminalitätsbekämpfung und Effizienz vs Rechtsstaatsorientierung Informationsverarbeitung und Zugriff auf Informationen

127 Trends in der Einstellungs- politik Trend zur Einführung von Einstellung unter Auflagen Aber: unbedingte Einstellungen überwiegen überall bei weitem Der Polizei werden teilweise Einstellungsbefugnisse mit der Möglichkeit von Transaktionsgeldstrafen übertragen

128 Entwicklungen bei vereinfach- ten Verfahren Verstärkte Einführung und Nutzung vereinfachter und beschleunigter Verfahren Verschiebung der de facto Strafzumessung auf die Staatsanwaltschaft

129 Erklärungen für die veränderte Rolle der StA Starke Zunahme der Straftaten und des Fallaufkommens in den sechziger und siebziger Jahren Komplexe und zeitaufwendige Verfahren der Wirtschaftskriminalität Tendenz zum Präventions- und Risikostrafrecht

130 Verlagerung des Schwerpunkts auf das (Vor-) Ermittlungsverfahren Schwerpunkt liegt heute im Ermittlungsverfahren, insbesondere auch mit Informationsaustauschmustern (Ausländerbehörden, Steuerfahndung), gemischten Ermittlungsgruppen Zunehmende Bedeutung der Eilanordnungen im Strafverfahren Zunehmende Bedeutung von vorläufigen Massnahmen mit erheblichem punitiven Charakter (Beispiel: Einfrieren von Konten, vorläufiger Zugriff auf Vermögenswerte) Wechsel von ante facto Kontrolle durch das Gericht hin zu post facto Kontrollen Richterliche Kontrolle verliert im Zusammenhang mit neuen Ermittlungsmassnahmen an Bedeutung

131 Erledigungen in Deutschland ,5 28,1 27, ,3 8,6 0 Anklage Strafbefehl Bedingte Einstellung Unbedingte Einst. Anderes

132 Struktur der Auflagen in Deutschland ,7 1,5 2,4 0,4 Geldauflage Gemeinnützige Leistungen Wiedergutmachung Unterhalt

133 Trends in der Praxis in Deutschland (%) Anklage Strafbefehl a

134 Ungleichmässigkeit Baden-Wuerttemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen M.-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-W. Rheinland P Saarland 0 % 153a Sachsen Sachsen-A. Schleswig-H.

135 Ungleichmässigkeit Ungleichmässigkeit innerhalb Deliksgruppen beispw. Drogendelikte beispw. Diebstahl Ungleichmässigkeit zwischen Delikten beispw. Eigentums- vs. Wirtschaftsdelikte Fragen: Soll Gleichmässigkeit hergestellt werden? Wie kann Gleichmässigkeit hergestellt werden?

136 Kontrolle des Einstellungs- ermessens Einführung von allgemeinen Richtlinien (Einstellungsrichtlinien, vergleichbar sentencing guidelines (USA), in Kraft in Holland) Kontrolle durch das Opfer beispw. Klageerzwingungsverfahren beispw. zwingende Wiedergutmachung in Frankreich Interne Kontrollen Transparenz: Begründung

137 Gewaltenteilung Dominanz des exekutiven Rechts Flexibilität und Informalität Marginalisierung der Gerichte Das Gericht beschränkt sich im wesentlichen auf die Freiheitsstrafe Konventionelle Straftaten und die Straftaten der konventionellen Gesellschaft fallen in die Erledigungskompetenz der StA

138 Trends in der Budgetierung Trend zur Einführung von Globalbudgets Konsequenzen: StAs werden stärker durch ökonomische Kriterien bestimmt Einführung von Management-Techniken

139 Gerichte und Richter Sanktionsmuster Strafzumessungsentscheidungen

140 Sanktionsmuster Sanktionsmuster sind geprägt durch die normativen Rahmenbedingungen 47 Geldstrafe hat Priorität über die kurze Freiheitsstrafe 56 Bewährung bei Freiheitsstrafen bis zu 2 Jahren

141 Sanktionsmuster Grafik: Verteilung der Strafen 1998 in % , ,4 6 12,6 Freiheitsstrafe o.bew. > 2 Jahre Freiheitsstrafe ohne Bew. Freiheisstrafe mit Bew. Geldstrafe

142 Lebenslange Freiheitsstrafe Verurteilungen wegen Mordes und Verurteilung zu lebenslanger Freiheitsstrafe Verurteilungen wg. Mord Verurteilungen zu lebenslanger Freiheitsstrafe

143 Wandel in der Strafe Graph: Proportions of Long Prison Sentences for Drug Offenders Years Years 5-10 Years

144 Stabilität in Strafen Grafik: Länge verhängter Freiheitsstrafen bei Einbruchsdiebstahl (in% aller Verurteilungen) bis 6 Monate 6-12 Monate 1-2 Jahre > 2 Jahre

145 Strafzumessungsforschung Befunde Strafe bleibt im unteren Drittel des Strafrahmens Strafe ist orientiert an glatten Zahlen Strafzumessung orientiert sich nicht an dem komplexen Programm des 46 StGB, sondern an wenigen Faktoren» Schwere» Vorstrafen Strafzumessung entwickelt lokale Traditionen und damit auch regionale Differenzen

146 Gesamtstrafenbildung Grafik: Durchschnittliche Reduzierung der Gesamtstrafe und Einzelstrafensummen m Reduzierung M. 36 M. 60 M. 84 M. 108 M. 132 M. 156 M. 180 M. 204 M. 228 M. Einzelstrafensumme Raub Einbruch Exponentiell (Raub) Vergewaltigung Exponentiell (Einbruch) Exponentiell (Vergewaltigung)

147 Vollstreckung Geldstrafe Ersatzfreiheitsstrafe und gemeinnützige Arbeit Bewährung Bewährungshilfe Freiheitsstrafe Gefängnissystem

148 Die Ökonomie des Strafrechts Ökonomische Rahmenbedingungen Prinzip der Selektion Kosten sowie Kosten-Nutzen-Analysen Was kostet das Strafrecht?

149 Personal pro der Bevölkerung Richter StaatsanwaltscPolizei Gefängnis Insgesamt Österreich 19,8 2, Dänemark 6, Frankreich 11 2, Deutschland 25,4 7, Niederlande Schweden 19,2 7, UK 14,9 4,

150 Kosten pro Einwohner in Euro Kosten in Euro/Einwohner Justiz StA Polizei Gefängnis Insgesamt Österreich Dänemark Frankreich Deutschland Niederlande Schweden

151 Wandel strafrechtlicher Sozialkontrolle Von Todes- und Leibesstrafen zur Freiheitsstrafe abgeschlossen Ende des 19. Jahrhunderts Von Freiheitsstrafe zu Kontroll- und Geldstrafen abgeschlossen Mitte des 20. Jahrhunderts Erklärungen Elias: Zivilisierung von Gesellschaft und Macht Foucault: Perfektionierung der Kontrolle

152 Postmodernes Strafen? Die Rückkehr von Stigmatisierung und Gefängnis Common Sense anstelle überprüfbarer Wirkungen Der Wechsel der Adressaten: Vom Individuum zur Öffentlichkeit Vertrauen auf Symbole und sichtbare Zeichen des Strafens und Bestraftwerdens

153 Die Folgen Strafrechtlicher Sozialkontrolle Generalprävention positive Generalprävention negative Generalprävention Spezialprävention positiv negativ Sicherung

154 Negative Generalprävention Abschreckungs- oder deterrence Forschung Theoretische Grundlagen: Lerntheorien, ökonomische Theorien Variable der Abschreckung Bestrafungsrisiko Bestrafungsschwere Schnelligkeit der Bestrafung

155 Methodenfragen Methodische Ansätze Vergleich verschiedener Regionen (mit unterschiedlichen Sanktionen; insb. Forschungen zur Todesstrafe) Vergleich Vorher/Nachher bei Änderungen des strafrechtlichen Sanktionensystems (Beispiel: deutsche Strafrechtsreform 1969; Reduzierung der kurzen Freiheitsstrafe) Befragungen

156 Abschreckungsforschungen durch Befragungen Kombination Dunkelfeldbefragung und Schwereeinschätzung und Risikoeinschätzung Problem: Kausalität bei Querschnittuntersuchungen Kombination: Perzeption von Risiko und Schwere sowie Handlungsintentionen Problem: Sind Handlungsintentionen realistisch?

157 Befunde der Abschreckungsforschung Im Vergleich Entdeckungsrisiko und Bestrafungsschwere spielt das Entdeckungsrisiko die entscheidende Rolle Die Bestrafungsschwere wirkt sich erst bei einem bedeutsamen Entdeckungsrisiko aus Dies heisst, dass Abschreckungsstrategien im Kern auf die Erhöhung des Entdeckungsrisikos setzen müssen Allerdings lässt sich das Entdeckungsrisiko in der Praxis nur sehr schwer manipulieren Werden ausserstrafrechtliche Abschreckungsfaktoren einbezogen, dann werden Entdeckungsrisiko und Schwere marginal

158 Positive Generalprävention Normbruch erzeugt Enttäuschung Auf Enttäuschung kann reagiert werden durch Aufgabe der normativen Erwartungen Demonstration der Beibehaltung der Erwartungen Die Beibehaltung der Erwartungen wird demonstriert dadurch, dass dem Verantwortlichen Kosten auferlegt werden (Sanktion) Kernpunkt: Akzeptanz und Legitimität der strafrechtlichen Normen (Beibehaltung der Erwartungen)

159 Spezialprävention Negativ: individuelle Abschreckung durch Bestrafung werden zusätzliche Hemmschwellen für die Zukunft aufgebaut (beispw. taste of prison approach) Problem: abnehmender Grenzschaden (analog zum Grenznutzenmodell der Ökonomie): Sanktionen nutzen sich schnell ab Positiv: Behandlung und Lernen Resizialisierungsforschung, insbesondere im Strafvollzug und in der Sozialtherapie

160 Behandlungsforschung Behandlungsideologie der fünfziger und sechziger Jahre unbestimmte Freiheitsstrafe Martinson 1974: nothing works und Kritik aus der Rechtsstaatsperspektive Evaluationsforschungbbb Problem der Methoden: kaum Experimente Frage: wurden Behandlungsansätze überhaupt implementiert? Frage: für wen sind Behandlungsansätze sinnvoll? Stand: Für spezifische Gruppen können, wenn auch kleine Behandlungseffekte nachgewiesen werden

161 Sicherung Sicherungsverwahrung/incapacitation Kriminalpolitische Ausformungen selective incapacitation categorical incapacitation Schwerpunktbildungen Intensivtäter/chronische Straftäter Forschung: Zusammenhänge zwischen physischer Sicherung und Entwicklungen der Kriminalität Problem der Identifizierung und Prognose Ökonomische Probleme

162 Strafvollzug und Sicherung USA

163 Strafrechtliche Sozialkontrolle Sündenbocktheorie und Kritik Herrschaftskritik (insb. marxistische Ansätze; Kritische oder Radikale Kriminologie) Abolitionismus: Gesellschaften ohne Strafvollzug und ohne Strafrecht

164 Viktimologie Ausgangspunkte der Opferforschung Das Opfer als Lieferant von Kriminalitätsdaten Opferbefragungen und Dunkelfeld Das Opfer als Kriminalitätsursache : Beiträge zur Entstehung der Straftat Das Opfer als Teil der sozialen Kontrolle

165 Opfer und Kriminalitätsdaten Gegenwärtige Diskussion ist auch bestimmt durch die Frage, ob regelmäßige Opferbefragungen in Deutschland in Ergänzung der polizeilichen Kriminalstatistik durchgeführt werden sollen. Beispiele: National Crime Survey USA; British Crime Survey, International Crime Survey Problem: Kosten

166 Opfer und Mitverantwortung Viktimodogmatik: wie wird das Opferverhalten in der Strafrechtsdogmatik aufgegriffen» Beispiel: Notwehrrecht (Provokation) Opfer und Stigmatisierung Beispiel: Sexualkriminalität Opfer und Selbstschutz sowie Prävention Sicherung und Selbstverteidigung Opfer und Verbrechenskontrolle

167 Opfer und Soziale Kontrolle Opfer als gate-keeper/anzeigeerstattung Warum unterlassen Opfer eine Anzeige? Warum erstatten Opfer eine Anzeige?

168 Anzeigemotive Anzeigemotive bei Eigentumsdelikten und Delikten gegen die Person , ,8 23,4 19,6 19,2 19, ,8 8,6 6,4 4,2 2,5 1,4 Versicherungsschutz Um die gestohlenen Sachen wiederzubekommen Schwerer Fall/Gehört angezeigt Bestrafung Damit sich das nicht wiederholt Hilfe bekommen Entschädigung vom Täter Eigentumsdelikte Delikte gegen die Person %

169 Nichtanzeigemotive Nichtanzeigemotive bei Eigentumsdelikten und Delikten gegen die Person ,5 41, ,3 9 6,1 7,5 8,6 4 3,9 2,5 2 1,7 3 1,3 1,5 0,5 0,5 5,2 Tat nicht schwerwiegend/kein Schaden Problem selbst gelöst Polizei hätte nichts tun können Polizei war nicht nötig Polizei hätte sowieso nichts gemacht Kein Versicherungsschutz Angehörige haben die Sache bereinigt Täter war ein Bekannter Will mit Polizei nichts zu tun haben Furcht vor Repressalien Eigentumsdelikte Delikte gegen die Person %

170 Erweiterungen der viktimologischen Perspektive

171 Verbrechensfurcht Innere Sicherheit hat objektive und subjektive Dimensionen (Wahrnehmung von Sicherheit/ Sicherheitsgefühl) Verbrechensfurcht als weiterer Schwerpunkt in Opferbefragungen

172 Dimensionen der Verbrechensfurcht Emotional (haben Sie nachts Angst in der Umgebung Ihrer Wohnung) Kognitiv (mit welcher Wahrscheinlichkeit rechnen Sie, in den nächsten 12 Monaten Opfer eines (Diebstahls) zu werden?) Verhalten (Haben Sie in Ihrem Haushalt eine Schusswaffe? Bewaffnen Sie sich, wenn Sie abends aus dem Haus gehen?

173 Korrelate der Verbrechensangst Geschlecht Alter

174 Erklärungen der Verbrechensangst Besondere Verletzlichkeit Reflex der Kriminalität? Unabhängig von der Kriminalitätsrate

175 Kriminalitätswahrnehmungs- paradox Kriminalitätsproblem bleibt lokal gleich, verändert sich nicht Kriminalität nimmt insgesamt (beispw. in Deutschland) zu

176 Opferpolitik und Opfergesetzgebung Schutz des Opfers vor Sekundärbelastungen/-traumatisierung durch stärkere Beteiligung am Strafverfahren» Opferanwalt» Nebenklage, Adhäsionsklage stärkeren Schutz vor Belastungen» Videovernehmungstechnik (Mehrfachvernehmung)» Anonymität von Zeugen» Ausschluss der Öffentlichkeit bessere Information» Informationsrechte bessere Wiedergutmachung/Mediation

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