Mediation im Strafrecht. Psychologische und soziologische Konzepte zur Entstehung von Delinquenz
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- Hertha Kerstin Lenz
- vor 6 Jahren
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1 Mediation im Strafrecht Psychologische und soziologische Konzepte zur Entstehung von Delinquenz
2 Rechtspsychologische Konzepte Persönlichkeitspsychologische Konzepte Psychoanalytische Konzepte Lerntheoretische Konzepte Soziologische Ansätze Handlungstheoretische Konzepte
3 Persönlichkeitskorrelate der Delinquenz hohe emotionale Labilität hohe Extraversion hohe Impulsivität hohe Risikoneigung hohe Aggressivität geringe Frustrationstoleranz geringe Schuldeinsicht geringe Intelligenz geringe Leistungsmotivation Problem: Fragestellungen der Fragebögen Stichproben-Auswahl Aggressionsraten
4 Der psychoanalytische Ansatz Soziales Fehlverhalten entsteht durch frühe Störungen der psychischen Entwicklung.
5 Frühe Störungen konfliktreiche Partnerschaft der Eltern gravierende Persönlichkeitsstörungen eines Elternteils oder beiden Elternverlust Das Fehlen eines Elternteils angeborene oder entstandene Schwächen des Kindes (emotionale Bindungsbereitschaft, Frustrationstoleranz)
6 Das erste Lebensjahr Entwicklung einer ersten Personenbeziehung Ausbildung von Urvertrauen Ursachen: Unstillbare Sehnsucht nach mütterlichen Personen, Verwöhnung und endlosem Glück Störungsbilder: Schizophrenie, Manie, Depression Delinquenz: Kontrollverlusttaten: Sucht, Affekt-Gewalttaten
7 Das zweite und dritte Lebensjahr Umgang mit Besitz, Leistung, Macht und Position in in der Gruppe, Ausbildung einer gesunden Beziehung Ursachen: Verluste von Familienmitgliedern, chronische Konflikte unter Eltern oder Eltern mit ihren Kindern, Ohnmacht gegenüber einem Familienmitglied Störungsbilder: Paranoia, Motorische Störungen (Tics), Zwangsverhalten Delinquenz: Machttaten: Sadismus, Eigentumsdelikte, aggressive Gewalttaten
8 Das vierte und fünfte Lebensjahr Entwicklung der Liebesinteressen, Entwicklung von Autonomie Ursachen: Umgang mit sexuellen Interessen des Kindes Störungsbilder: Angst- und Konversionsneurosen, sexuelle Störungen Delinquenz: sexuelle Gewaltdelikte
9 Lernprinzipien operantes Konditionieren Stimulus-Kontrolle Lernen am Modell
10 Annahme Interaktionsmuster können sich im zeitlichen Verlauf zu bestimmten gelernten delinquenten Verhaltensweisen ausprägen - sie können jedoch auch wieder verlernt werden!
11 Thesen Lernen durch individuelle Situationen, die verstärkend sind Lernen durch soziale Interaktionen Lernen delinquenten Verhaltens erfolgt vorrangig in in Gruppen, die dem Individuum besondere Verstärkung bieten können kognitive Legitimationen sozialer Prestigegewinn Kontinuität und Konsistenz
12 Theorien zur Delinquenz Soziologische Konzepte
13 Merton s Anomiekonzept Soziale Struktur Soziale Struktur Kulturelle Struktur Kulturelle Struktur Anomie Delinquenz entsteht durch die Umwelt! Delinquenz entsteht durch die Umwelt!
14 Theorie der differentiellen Kontakte Weiterentwicklung von Merton s Theorie durch Sutherland (1960) Zusätzliche Bedingungen: Mitglied einer Gesellschaft mit unterschiedl. Subkulturen Persönlicher Zugang zu zu nonkonformen und deviantem/delinquenten Verhalten Erlernen von Verhaltensmustern in in einer Subkultur Situationen
15 Theorie der differentiellen Kontakte Kriminelles Verhalten resultiert nach Sutherland aus einer heterogenen Gesellschaft, die den Kontakt zu kriminellen Subkulturen ermöglicht, wodurch das Individuum nicht nur die Handlungsweisen,, sondern auch die Bereitschaft und Motivation für kriminelles Verhalten erlernen kann, und dadurch in in einer tatauslösenden Situation zum Delinquenten wird.
16 Labeling Approach Edwien M. Lemert (1951) Primäre Devianz Formelle und informelle Reaktion der Umwelt Sekundäre Devianz
17 Entstehung von sekundärer Devianz Primäre Abweichung Soziale Abweichung Weitere primäre Abweichungen Stärkere Sanktionen und und Ablehnung Weitere Abweichungen, evtl. evtl. Beginn der der Ablehnung der der Sanktionierer Beginn der der formellen, öffentlichen Sanktionierung: Stigmatisierung des des Abweichlers Verstärkte Abweichung als als Reaktion auf auf die die Stigmatisierung Identifizierung mit mit der der Rolle des des Abweichlers
18 Labeling Approach Howard S. Becker Keine Handlung enthält die Qualität abweichend Durch Normsetzung wird definiert, welches Verhalten abweichend ist Normsetzung und -anwendung erfolgt selektiv Macht ist ein Faktor bei der Durchsetzung von gesellschaftlich akzeptierten Regeln und Normen
19 Zusammenfassung der soziologischen Theorien Durch Normsetzung wird definiert, welches Verhalten abweichendes Verhalten ist ist Macht ist ist ein wesentlicher Faktor bei der Durchsetzung von gesellschaftlich akzeptierten Regeln und Normen Durch Normanwendung wird Verhalten zu zu konformen oder abweichendem Verhalten Die Normsetzung und -anwendung erfolgt selektiv Informelle und formelle Reaktionen der Gesellschaft reduzieren die konformen Handlungsmöglichkeiten eines gelabelten Individuums, so so dass nur der Ausweg in in die Abweichlerrolle bleibt
20 Handlungstheorie Dem Menschen stehen in jeder Situation mehrere Alternativen des Sichverhaltens zur Wahl! Fragestellung: Aus welchen Gründen ist es zur Präferenz des kriminellen Verhaltens gekommen? Rekonstruktion des Handlungsverlaufs
21 Modell von Werbrik (1978) Erste Stufe Beurteilung der Aufforderung Suchprozess Ausführungsphase Zweite Stufe Erklärung der Handlungsvorbereitung
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