11. Sozial-kognitive Persönlichkeitstheorien. Rotter und Bandura. Teil 11.b: Bandura
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- Dorothea Giese
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1 10. Theorien der Persönlichkeit GHF im WiSe 2008 / 2009 an der HS MD- SDL(FH) im Studiengang Rehabilitationspsychologie, B.Sc., 1. Semester Persönlichkeitstheorien Rotter und Bandura Teil 11.b: Bandura Persönlichkeitstheorien: Bandura 1
2 Persönlichkeitstheorien: Bandura Gliederung: 1. Wiederholung: Grundannahmen sozial-kognitiver Lerntheorien 2. Die sozial-kognitive Theorie von Albert Bandura 2.1 Strukturen 2.2 Selbstwirksamkeitserwartungen 2.3 Persönlichkeitsentwicklung 2.4 Lernen am Modell 2.5 Selbstregulation 2.6 Persönlichkeitsveränderung 3. Bewertung Persönlichkeitstheorien: Bandura 2
3 1. Wiederholung: Grundannahmen Sozial-kognitive Persönlichkeitstheorien betonen - die persönlichen Handlungsmöglichkeiten des Menschen - die sozialen Ursprünge des Verhaltens - kognitive Denkprozesse - die Situationsspezifität des Verhaltens - die Bedeutung systematischer Forschung - die Bedeutung des Lernens komplexer Verhaltensmuster ohne Belohnungen (Pervin, Cervone & John, 2005) Persönlichkeitstheorien: Bandura 3
4 2. Die sozial-kognitive Theorie von A. Bandura Albert Bandura (1925 -) Persönlichkeitstheorien: Bandura 4
5 2.1 Strukturen wesentlich sind kognitive Prozesse und Prozesse der Selbstregulation Das Selbst: keine Struktur per se, jedoch Konzept, welches dazu verwendet wird, um kognitive Prozesse wie Selbstwahrnehmungen, Selbstlob, Selbstkritik und Selbstkontrolle zu erklären Personen besitzen zeitlich und situativ variable Selbstwahrnehmung und -kontrolle wesentlicher Aspekt der Selbstwahrnehmungen in Banduras Konzept: Effektivität der eigenen Handlungen Persönlichkeitstheorien: Bandura 5
6 2.2 Selbstwirksamkeitserwartungen auch: Kompetenzerwartungen, self-efficacy Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung, dass man in einer bestimmten Situation das angemessene Verhalten zeigen kann Persönlichkeitstheorien: Bandura 6
7 2.2 Selbstwirksamkeitserwartungen positive Erwartungen hinsichtlich der eigenen Selbstwirksamkeit können auf neue Situationen generalisiert werden die Selbstwahrnehmungen der Effektivität der eigenen Handlungen beeinflussen Gedankenmuster, Motivation, Leistung und Emotionen Persönlichkeitstheorien: Bandura 7
8 2.2 Selbstwirksamkeitserwartungen Die Beurteilung von Selbstwirksamkeit hängt ab von: den tatsächlichen Leistungen Beobachtungen der Leistungen anderer Kommunikation durch andere Personen der Beobachtung der emotionaler Zustände während der Beschäftigung mit oder der Arbeit an einer Aufgabe (Frustration, negative Emotionen geringe Selbstwirksamkeit Persönlichkeitstheorien: Bandura 8
9 2.3 Persönlichkeitsentwicklung Persönlichkeit formt sich unter wesentlicher Beteiligung von Lernprozessen Lernvorgänge sind in soziale Kontexte eingebettet Persönlichkeitstheorien: Bandura 9
10 2.3 Persönlichkeitsentwicklung 1. Beobachtungslernen (beinhaltet die Fähigkeit, komplexe Verhaltensweisen durch Beobachtung von anderen zu lernen) 2. Selbstregulation (beinhaltet die Fähigkeit, Einfluss auf das eigene Verhalten auszuüben und nicht nur mechanisch auf Umweltreize zu reagieren) - beide beinhalten kognitive Prozesse. - beide sind beeinflusst von Belohnung und Bestrafung, jedoch nicht dadurch determiniert (Abgrenzung von lerntheoretischen Positionen) Persönlichkeitstheorien: Bandura 10
11 2.4 Beobachtungslernen auch: Lernen am Modell Persönlichkeitstheorien: Bandura 11
12 2.4 Beobachtungslernen Menschen können Verhaltensweisen lernen, die sie bei anderen beobachten sie müssen sie nicht selbst zeigen (Unterscheidung zwischen Aneignung und Ausführung einer Verhaltensweise) von "Lernen" kann daher nach Bandura bereits gesprochen werden, wenn das Verhalten eines Modells nur beobachtet wurde Eigenschaften des Modells sind bedeutsam für den Lernvorgang Persönlichkeitstheorien: Bandura 12
13 2.4 Beobachtungslernen Experiment von Bandura, Ross & Ross (1963): Kinder beobachten ein Modell, das sich aggressiv verhält und dafür entweder belohnt, bestraft oder ohne Konsequenzen gelassen wird in der anfänglichen Testsituation (kein Anreiz) imitieren Kinder, die das bestrafte Modell beobachteten, dies weniger als Kinder, die andere Modelle beobachten dieser Unterschied kann aufgehoben werden, wenn den Kindern ein attraktiver Anreiz für die Reproduktion des Modellverhaltens geboten wird Persönlichkeitstheorien: Bandura 13
14 2.4 Beobachtungslernen Interpretation: Die Konsequenzen für das Modell in Bezug auf das aggressive Verhalten hat einen Einfluss auf die Ausführung dieses Verhaltens, nicht jedoch das Erlernen aggressiven Verhaltens Persönlichkeitstheorien: Bandura 14
15 2.5 Selbstregulation Menschen lernen Standards (= Maßstäbe) in Bezug auf die Erwartung bezüglich einer Verstärkung von anderen oder durch sich selbst Sie lernen: - sich adäquate Ziele zu setzen - sich selbst zu loben - sich mit Selbstkritik zu bestrafen Wichtig dafür: Überzeugungen und Erwartungen (Selbstwirksamkeit!), Ziele, Bewertungsmassstäbe und Fertigkeiten Persönlichkeitstheorien: Bandura 15
16 2.6 Persönlichkeitsveränderung Persönlichkeitsveränderung erfordert die Aneignung kognitiver Kompetenzen und Verhaltenskompetenzen mit Hilfe von Modellernen und/oder neuen Erfahrungen Persönlichkeitstheorien: Bandura 16
17 2.6 Persönlichkeitsveränderung Untersuchung von Bandura, Adams und Beyer (1977) zur Schlangenphobie: 10 Versuchspersonen im Alter von Jahren mit starker Schlangenphobie Vpn wurden in drei Gruppen mit unterschiedlichen Behandlungsmethoden eingeteilt: Gruppe 1: Modellernen mit geleiteter Partizipation Gruppe 2: Modelllernen Gruppe 3: Kontrollgruppe Persönlichkeitstheorien: Bandura 17
18 2.6 Persönlichkeitsveränderung Untersuchung von Bandura, Adams und Beyer (1977) zur Schlangenphobie: vor und nach der Behandlung Behavioral Avoidance Test (BAT) : 29 zunehmend schwerere Aufgaben mit einer Boa Constrictor Verhaltensmesswert ergab sich aus der Anzahl erfolgreich ausgeführten Interaktionen Persönlichkeitstheorien: Bandura 18
19 2.6 Persönlichkeitsveränderung Untersuchung von Bandura, Adams und Beyer (1977) zur Schlangenphobie: Messung zur Erwartung der Selbstwirksamkeit : - vor der Behandlung - nach der Behandlung, aber vor BAT - nach BAT - einen Monat nach der gesamten Behandlung Messwert ergab sich aus eigener Einschätzung der Bewältigung jeder bedrohlichen Aufgabe Persönlichkeitstheorien: Bandura 19
20 2.6 Persönlichkeitsveränderung Untersuchung von Bandura, Adams und Beyer (1977) zur Schlangenphobie: Generalisierungsüberprüfung: Gegenüberstellung nach der Behandlung mit anderer Schlangenart Persönlichkeitstheorien: Bandura 20
21 2.6 Persönlichkeitsveränderung Persönlichkeitstheorien: Bandura 21
22 2.6 Persönlichkeitsveränderung Ergebnisse der Untersuchung von Bandura, Adams und Beyer (1977) zur Schlangenphobie: Kontrollgruppe: keine signifikante Veränderung Persönlichkeitstheorien: Bandura 22
23 2.6 Persönlichkeitsveränderung Ergebnisse der Untersuchung von Bandura, Adams und Beyer (1977) zur Schlangenphobie: Gruppe 1 und Gruppe 2: - signifikante Zunahme des Annäherungsverhaltens - signifikante Zunahme der Selbstwirksamkeitserwartung - Selbstwirksamkeitserwartung vor dem zweiten BAT erwies sich als genauer Prädikator für erzielte Leistung - Nachfolgedaten bewiesen Verbesserung und Festigung der Ergebnisse - Erfahrung, etwas zu beherrschen steigert die Selbstwirksamkeitserwartung und somit die Leistung Persönlichkeitstheorien: Bandura 23
24 3. Bewertung keine eigenständige Persönlichkeitstheorie, sondern Ausdifferenzierung des sozial-kognitiven Ansatzes Kognitionen bezüglich des Selbst als wesentliche Persönlichkeitsstrukturen zentral: Selbstwirksamkeitserwartungen Ansatz berücksichtigt die Vielfältigkeit menschlicher Lernmöglichkeiten Ansatz ist offen für Weiterentwicklungen Persönlichkeitstheorien: Bandura 24
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