Klausur Basismodul Einführung in die Volkswirtschaftslehre
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1 Friedrich-Schiller-Universität Jena Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre Makroökonomik PD Dr. Markus Pasche Klausur Basismodul Einführung in die Volkswirtschaftslehre Wintersemester 2014/2015 Name: Vorname: Matrikel-Nr.: Studienrichtung: Bachelor Wirtschaftswissenschaften Anderes Fach Hinweise: Die Bearbeitungszeit beträgt 90 Minuten. Die Gesamtpunktzahl beträgt 90 Punkte. Die Klausur ist bestanden, wenn mindestens 50 Punkte erreicht wurden. (Dabei wurde berücksichtigt, dass die erwartete Punktzahl bei rein zufälligen Antworten bei Multiple-Choice-Aufgaben positiv ist.) Die Klausur besteht aus 4 Aufgabenblöcken mit entsprechendem Klausurpapier. Eigenes Konzeptpapier ist nicht erlaubt. Es können auch die Rückseiten des Klausurpapiers verwendet werden. Geben Sie alle Blätter ab. Beachten Sie die Wahlmöglichkeiten in Aufgabenblock D! Außer Schreibgeräten sind keine weiteren Hilfsmittel erlaubt. Bitte um kurze Antworten in lesbarer Schrift. Aufgabenblock A B C D Punkte Viel Erfolg! 1
2 Aufgabenblock A: Grundlagen [23 Punkte] 1. Was versteht man unter der Informationsfunktion von Preisen in einer Marktwirtschaft? Welche Rolle spielt dabei der Wettbewerb? [6] 2. Begründen Sie kurz, weshalb Spezialisierung und Tausch ökonomisch vorteilhaft sein kann. Erläutern Sie dabei kurz den Begriff des komparativen Vorteils.[6] 3. Weshalb kann man Bildung als ökonomisches Gut auffassen? [5] 4. Ordnungspolitische Konzeptionen: [6] In einer funktionierenden Wettbewerbswirtschaft führt Privateigentum zur Bildung von Marktmacht. wahr falsch In einer Sozialen Marktwirtschaft werden die Märkte durch den Staat organisiert. wahr falsch Der Ordoliberalismus anerkennt eine Umverteilungsaufgabe des Staates. Welche der folgenden Merkmale gehören zu Euckens konstituierenden Prinzipien einer wettbewerblichen Ordnung: 2 wahr falsch Privateigentum Haftungsprizip Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Prinzip der offenen Märkte Sozialer Ausgleich
3 Aufgabenblock B: Mikroökonomik [30 Punkte] 1. Erläutern Sie kurz verbal, wie man aus dem Haushaltsoptimum durch Preisvariation eine Nachfragefunktion erhält. [5] 2. Charakteristika von Märkten: Was versteht man unter homogenen und heterogenen Gütern? [2] Worin besteht der Unterschied im Verhalten, wenn viele oder wenige Unternehmen am Markt tätig sind? [2] Was ist ein Oligopol? [1] Was ist ein natürliches Monopol? [3] 3. Eine Zustand ist pareto-effizient, wenn... [2+2] Ein ökonomischer Gleichgewichtszustand ist immer pareto-effizient. Ein Zustand B ist gegenüber A immer eine Pareto-Verbesserung, wenn die Mehrheit für B votiert. wahr falsch wahr falsch 3
4 45 Y 4. Ein öffentliches Gut ist charakterisiert durch... [4] Welches Problem ergibt sich aus diesen Eigenschaften für die Bereitstellung öffentlicher Güter durch Märkte? [4] 5. Ein Kunde möchte von einer Bank einen Kredit haben. Welches Informationsasymmetrieproblem entsteht dabei? Was ist eine mögliche Konsequenz? [5] Aufgabenblock C: Makroökonomik [22 Punkte] 1. Wie ist das Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen zusammengesetzt? [2] BIP = Vom Brutto- zum Nettoinlandsprodukt kommt man durch Subtraktion der [1] Ersparnis Steuern Abschreibungen Nominales und reales Einkommenswachstum unterscheiden sich durch [1] Steuern Inflationsrate Konjunkturbereinigung 2. Erläutern Sie anhand nachstehender, noch zu ergänzender Grafik das keynesianische Argument, dass Arbeitslosigkeit durch eine zu geringe Nachfrage entstehen kann: [7] Y D 4
5 3. Wie sind die folgenden Geldmengen definiert? [2] M0 = M1 = Die EZB will in großem Umfang Staatsanleihen kaufen. Welche unmittelbaren Folgen hat das? [1] Das erhöht M0 und M3 im selben Umfang. Das erhöht M0, die Wirkung auf M3 ist ungewiss. Der Bargeldumlauf erhöht sich. Die Banken sind stärker bei der EZB verschuldet. 4. Nennen Sie einige volkswirtschaftliche negative Effekte von Inflation. [5] 5. Wechselkurstheorie: [2] Nach der Kaufkraftparitätentheorie wertet die Währung des stärker inflationierenden Landes Sinkt der Zinssatz im Inland, nimmt die Nachfrage nach ausländischer Währung Eine Aufwertung der heimischen Währung bedeutet, dass der Wechselkurs in Preisnotierung Steigt der Wechselkurs in Preisnotierung werden Importe teurer auf ab ab zu steigt fällt wahr falsch 6. Nach der neoklassischen Außenhandelstheorie spezialisiert sich das relativ arbeitsreiche Land A auf arbeitsintensive Güter... [1]... weil Arbeit produktiver ist als in Land B wahr falsch... weil Arbeit relativ billiger ist als in Land B wahr falsch 5
6 Aufgabenblock D: Wahlteil Bitte wählen Sie eine der vier Aufgaben! [15 Punkte] 1. Wachstum und Innovation Das Bruttoinlandsprodukt ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Welche der folgenden Situationen ist mit dieser Aussage vereinbar? [2] Der Auslastungsgrad ist gleich geblieben und das Produktionspotenzial hat sich erhöht. Das Produktionspotenzial und Auslastungsgrad sind gleich geblieben. Das Produktionspotenzial ist gleich geblieben, dessen Auslastung hat sich erhöht. Stilisierte Fakten von langfristigen Wachstumsprozessen: [5] Das Pro-Kopf-Einkommen Das Einkommen wächst steigt hat keinen Trend schneller als der Kapitalstock langsamer als der ungefähr gleich schnell wie der Kapitalstock nimmt zu, nimmt ab, hat keinen Trend Die Kapitalintensität Die reale Entlohnung von Arbeit nimmt zu, hat keinen Trend Die Arbeitsproduktivität nimmt zu, hat keinen Trend Wie kommt technischer Fortschritt zustande? Welche Probleme ergeben sich dabei? [8] 2. Strategisches Verhalten Ermitteln Sie die Nash-Lösungen in folgendem Spiel. Sind diese pareto-effizient? [4] A B C X -1,6 6,4 2,6 Y 0,0 5,-2 0,0 Z -2,0 0,0 7,1 6
7 Beschreiben Sie kurz (verbal) die strategischen Überlegungen zweier Anbieter, die ein Oligopol bilden. [6] Kind, wenn du deinen Teller nicht leer isst, gebe ich dir nie wieder etwas zu essen! Begründen Sie kurz, wie ein rationales Kind auf diese Erziehungsstrategie reagieren wird. [5] 3. Ökonomische Theorie der Politik Beschreiben Sie kurz das Problem des Stimmentausches bei Abstimmungsprozessen. [5] Was versteht man unter rent-seeking? Nennen Sie ein Beispiel. [5] 7
8 Demokratische Wahlen sind nur sinnvoll, wenn es auch politischen Wettbewerb gibt. Welche ökonomischen Überlegungen stehen hinter dieser Aussage? [5] 4. Empirische und experimentelle Wirtschaftsforschung Erläutern Sie einige Ziele empirischer Wirtschaftsforschung. [6] Emirische Tests zeigen, dass auf lange Sicht Geldmengenwachstum und Inflation positiv korrelieren. Kann man daraus schließen, dass Inflation durch Geldmengenexpansion verursacht ist? Begründen Sie Ihre Antwort. [4] In der neoklassischen Theorie wird häufig von einem eigennutzorientierten Individuum ausgegangen. Erläutern Sie kurz an einem Beispiel, welches Ergebnis der experimentellen Ökonomik dies in Frage stellt. [5] 8
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