Klausur Internationale Wirtschaftsbeziehungen II
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- Christa Koch
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1 Universität Bayreuth Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät PD Dr. Christian Bauer Klausur Internationale Wirtschaftsbeziehungen II Name: Vorname: Studiengang: Semesterzahl: Matrikel-Nummer: Platznummer: Sommersemester 2009 Modell Kurzfragen Multiple-Choice Summe Note Bearbeitungshinweise: 1) Zu bearbeiten sind ALLE Aufgaben auf dem vorgegebenen Platz unterhalb des Aufgabentextes 2) Zeit: 60 Minuten. 3) Erlaubte Hilfsmittel: Nicht-programmierbarer Taschenrechner. 4) Die Heftung darf nicht geöffnet werden.
2 2 Teil 1 (Modell, 30 Punkte) Aufgabe 1: Dornbusch Modell: Ein expansiver monetärer Schock a) Die folgenden fünf Gleichungen (1)-(5) stellen die Grundlage des Dornbusch-Modells dar. Analoge Gleichungen gelten für das Ausland. Ausländische Variablen werden mit * bezeichnet. Variablen im langfristigen Gleichgewicht werden mit gekennzeichnet. Geben Sie für jede der Gleichungen eine kurze, stichwortartige, ökonomische Interpretation an. (5 Pt.) (1) * e r r s e (2) s ( s s) (3) m p ky lr d (4) y h( s p) h( q) d (5) p ( y y)
3 3 b) Langfristiges Gleichgewicht: Wie lauten p und e s im langfristigen Gleichgewicht? (2 Pt.) Leiten Sie daraus und aus (1)-(5) y als Funktion von s und p ab. Stellen sie zudem eine Beziehung von s und y auf, in der p nicht vorkommt, sowie eine Beziehung von p und y, in der s nicht vorkommt, und interpretieren Sie kurz das Ergebnis. (6 Pt.). Hinweis: * p 0. Beschreiben sie zunächst p aus (1)-(3) mit der Abkürzung * L m ky lr.
4 4 c) Bestimmen Sie dp / dm und ds / dm! Welchem Modell entspricht dieses Resultat? Was bedeutet dabei die von Dornbusch unterstellte Annahme dy / dm 0? (4 Pt.)
5 5 d) Zeigen Sie, dass in der Phase nach einem monetären Schock und vor dem Wiederereichen des langfristigen Gleichgewichts p p l s s gilt. (2 Pt.)
6 6 e) Wie ist die Annahme für dp / dm im Moment des Schocks? Vergleichen Sie dies mit Ihrem Ergebnis für dp / dm. Welche Idee steckt hinter dieser Annahme? (2 Pt.)
7 7 f) Leiten Sie aus Ihren bisherigen Ergebnissen - insbesondere Teilaufgabe (d) - eine Beziehung für ds und dm im Moment nach dem Schock ab und interpretieren Sie das Ergebnis. (5 Pt.)
8 8 g) Skizzieren Sie graphisch die Entwicklung von Geldmenge, Wechselkurs und Preisniveau! (4 Pt.) Alternatives Beispiel einer Modellaufgabe aus einer etwas weniger formalen Veranstaltung (also eher der Monetären Außenwirtschaft vergleichbar): (30 Punkte) GAGN Der Kurs des Euro beläuft sich z.z. auf ca. 1,20US$. Der Höchstkurs in diesem Jahr lag bei ca. 1,35 US$. Stellen Sie sich vor, der Kurs des Euro würde auf 1$ sinken. a) Stellt dies eine Auf- oder Abwertung des Euro dar? (1 Punkt) b) Die Veränderung des Wechselkurses betrifft vor allem Ex- und Importe. Geben Sie für die folgenden vier Kategorien an, ob Deutschland (i) viel davon importiert, (ii) viel exportiert, (iii) viel ex- und viel importiert oder (iv) kaum ex- und kaum importiert. Die vier Kategorien sind: Dienstleistungen, Rohstoffe, Halbfertigprodukte und Fertigprodukte. (2 Punkte) c) Analysieren Sie graphisch und verbal, die Effekte der oben beschriebenen Wechselkursentwicklung in einem GA-GN-Modell. Geben Sie insbesondere an, worauf die Schocks zurückzuführen sind und wie Sie die relative Stärke der Schocks zueinander einschätzen. (11 Punkte) d) Begründen Sie kurz, ob die EZB eingreifen sollte. (3 Punkte) e) Begründen Sie kurz, ob die Bundesregierung in dieser Situation durch fiskalpolitische Maßnahmen versuchen sollte, die Wirkung der Schocks aufzuheben. (2 Punkte) f) Von einigen Seiten wird gefordert, den Wechselkurs zu stabilisieren. Welche Maßnahmen könnte die EZB ergreifen, um das Absinken des Wechselkurses zu verhindern? (3 Punkte) g) Analysieren Sie die Folgen dieser Maßnahmen im GA-GN-Modell. Ist die Stützung des Wechselkurses mit den Zielen der EZB vereinbar? (7 Punkte)
9 9 Teil 2 (Kurzfragen, 20 Punkte): 1) Nennen Sie die beiden Kernaussagen des Balassa-Samuelson-Effekts. (4 Pt.) 2) Erläutern Sie den Unterschied zwischen Mundell-Fleming-Modell und Dornbusch- Modell bezüglich der Wechselkurserwartungen. (3 Pt.) 3) Was ist der order flow und inwiefern fließt er in die Preisbildung der market-maker mit ein? (3 Pt.) 4) Interpretieren Sie folgenden Ausdruck aus einem Währungskrisenmodell erster Generation: (3 Pt.)
10 10 5) Redux-Modell: Die beiden unten stehenden Gleichungen stellen die zentralen Lösungen für die Änderungen im langfristigen Gleichgewicht nach einem Schock im Redux-Modell dar. Was bedeutet Gleichung (2)? Wie ändert sich der langfristige Gleichgewichtswechselkurs nach einem expansiven monetären Schock in Europa (Inland)? Woraus resultiert der Unterschied zum Monetären Modell bei der Entwicklung des langfristigen Gleichgewichtswechselkurses (Hinweis: Zwischenperiode!)? (7 Pt.) ˆ 1 1 rb ˆ S M y (1) y g (2) 2 1 n
11 11 Teil 3 (5 x 2 = 10 Punkte): Zu jeder Frage gibt es jeweils mindestens eine richtige Antwort. Eine Frage gilt nur dann als korrekt beantwortet, wenn alle richtigen und keine falsche Antworten angekreuzt wurden. Eine korrekt beantwortete Frage wird mit 2 Punkten bewertet. Eine nicht oder falsch beantwortete Frage wird mit 0 Punkten bewertet. Kaufkraftparität und Zinsparität: Die absolute Kaufkraftparität deckt sich mit der empirischen Datenlage.... Die relative Kaufkraftparitätentheorie besagt, dass die Preisniveaus sämtlicher Länder gleich sind, wenn sie in derselben Währung gemessen werden.... Die ungedeckte Zinsparität besagt, dass sich der Devisenmarkt im Gleichgewicht befindet, wenn die Einlagen in allen Währungen dieselbe erwartete Rendite bieten... Im Monetären Modell ist das aggregierte Angebot vollkommen preiselastisch gilt die Kaufkraftparität im Gleichgewichtszustand..... kommt es bei einer Ausweitung des ausländischen Preisniveaus zu einer Verschiebung der Kaufkraftparitäten-Gleichung..... führt ein Anstieg des inländischen realen Einkommens bei fixen Wechselkursen zu einem Anstieg der Devisen Reserven. Welche der folgenden drei Aussagen stimmen? Im Mundell-Fleming Model sind Preise flexibel..... Im Dornbusch Modell spricht man von Sticky Prices.. Im Monetären Modell passen sich die Preise an...
12 12 Währungskrisenmodelle der ersten Generation beschäftigen sich mit der Bestimmung des Zeitpunkts der spekulativen Attacke. Die spekulative Attacke tritt umso früher ein, je Größer das Monetäre Wachstum. Geringer die Zinselastizität der Geld-Nachfrage. Kleiner de Bestand an Devisenreserven.. Im Währungskrisenmodell der zweiten Generation unterscheidet Jeanne drei Situationen: Himmel, Hölle und Fegefeuer. Im Fegefeuer wird die Zentralbank zum Spielball der Privaten.. Im Himmel und in der Hölle trifft die Zentralbank ihre Entscheidung der Abwertung unabhängig davon, was die Privaten erwarten. Die Zentralbank sollte versuchen in den Bereich des Fegefeuers zu gelangen... Viel Erfolg!
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