Eine Versorgungslücke schliessen Hospizkultur in der Ostschweiz. Ivo Dürr Daniel Büche
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- Lars Langenberg
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1 Eine Versorgungslücke schliessen Hospizkultur in der Ostschweiz Ivo Dürr Daniel Büche
2 Einführung
3 Patientenbeispiel 42 jähriger Patient, Herr Huber mit Lungenkrebs (Bronchus Ca)
4 körperlich Schmerzen Atemnot, Sauerstoff bringt keine Erleichterung Möglicher Verschluss der Atemwege durch Tumorwachstum, mit Erstickungsgefahr Möglicher Tumordurchbruch mit lebensbedrohender Blutung Ausgeprägte Müdigkeit Kann sich im Spital selbständig versorgen
5 sozial Verheiratet, die Ehefrau ist überfordert mit den Panikattacken ihres Mannes, arbeitet 50%, kann keine zusätzlichen Ferien beziehen Zwei Kinder, 7 und 10 Jahre alt, hängen sehr an ihrem Vater, der vieles mit ihnen unternommen hat Zum Vater wenig Kontakt, dieser hat eine zweite Familie gegründet, Mutter ist verstorben zwei Geschwister Schwiegereltern Hat keinen Hausarzt
6 psychisch Angst vor Schmerzattacken, vor einer möglichen Blutung, vor dem Sterben Attacken von Panik vor dem Ersticken, v.a. nachts und dass es bei einer akuten Atemnot zu lange dauert, bis Hilfe vor Ort ist Grosser Kummer was aus seiner Familie wird Wut und Trauer, dass er seine Frau und Kinder verlassen muss Fühlt sich im Spital am sichersten Erschöpft, emotional nicht mehr fähig Entscheidungen zu treffen, benötigt jemanden, der ihn coacht
7 spirituell Glaubt an eine höhere Macht, hat keine Vorstellungen bzgl. Sterben oder das Danach Wechselbad von Hoffnung und Urvertrauen an das Gute versus verlassen sein und abfallen Findet keine Antwort auf die Sinnfrage
8 Aktuelle Situation von Herr Huber Der Patient befindet sich derzeit auf einer Palliativstation Die Symptome können nicht weiter verbessert werden, die kurativen Behandlungsmöglichkeiten sind ausgeschöpft Somit kein Kriterium mehr, für eine weiterführende Betreuung um Akutspital Wie weiter?
9 Unterscheidung Hospiz Palliativstation
10 Spital Menschen in Krisen Diagnostik, Behandlung, Eingriffe Arzt ist 24h anwesend Freiwillige können bei Bedarf beigezogen werden Begrenzte Aufenthaltszeit OP- Hospiz Menschen in Krisen Keine Diagnostik, Behandlung und OP- Eingriffe erwünscht Arzt ist 24h konsiliarisch erreichbar Freiwillige sind ein fester Bestand des Teams Unbegrenzte Aufenthaltszeit Häusliche Atmosphäre
11 Hospiz, was ist das? Hospiz (lat. hospitium Herberge )...ist eine Einrichtung der Sterbebegleitung. Im deutschen Sprachraum der Gegenwart wird mit Hospiz meist eine stationäre Pflegeeinrichtung bezeichnet, die meist über nur wenige Betten verfügt und ähnlich wie ein kleines Pflegeheim organisiert ist. Das erste stationäre Hospiz St. Christophers wurde 1967 in London eröffnet. In Deutschland gibt es inzwischen mindestens 179 stationäre Hospize
12 Geschichte vom Hospiz Die Hospizbewegung ist in Mitteleuropa sehr stark an den christlichen Glauben gebunden. Die Grundsätze der modernen Hospizbewegung bauen weiterhin auf den christlichen Tugenden auf. Nichts desto trotz ist die Offenheit für allen Menschen aus allen sozialen Schichten und mit jeglichen religiösen und weltanschaulichen Hintergründen offen. Die Hospizbewegung ist auch eine gesellschaftliche Bewegung, die nicht. aus dem Gesundheitswesen entstanden ist. Vielmehr ist die Hospizbewegung als Gegenbewegung ein Korrektiv gegen ein Gesundheitswesen, das vieles als machbar erachtet, entstanden. Diese kritische Einstellung ist der Hospizbewegung auch heute noch inne, was aber nicht bedeutet, dass sie die moderne Medizin grundsätzlich ablehnt und kurative Ansätze nicht annehmen möchte. Ihr Ansatz ist vielmehr maximal patienten-, beziehungsweise personenorientiert
13 Hospiz St.Gallen
14 Prinzipien der Hospiz-Idee Offenheit, Wahrhaftigkeit, Echtheit Herz und Verstand Freiheit des Geistes zu respektieren Achten des Bedürfnisses nach Autonomie
15 Fragen
16 Hospiz => Versorgungsstrukturen
17 Hospiz = sozialmedizinische Institution mit Palliative Care Auftrag ist......eine eigenständige Einrichtung der Langzeitpflege oder kann als Station oder Abteilung einer Einrichtung der Langzeitpflege zugeordnet sein. Es werden Patientinnen und Patienten betreut, deren Krankheitssituation mehrheitlich stabil ist, jedoch die Behandlung einen hohen Grad der Komplexität erfordert und stationär erfolgt. Ein spezialisiertes, interprofessionell arbeitendes Palliative-Care-Team kümmert sich in einem ganzheitlichen Ansatz um die Patientinnen und Patienten und deren nahestehende Bezugspersonen. Freiwillige Mitarbeitende sind integraler Bestandteil des interprofessionellen Teams....autonom bezüglich der Aufnahme, der Behandlung und der Entlassung von Patientinnen und Patienten.
18 Auftrag Ziele sind... Linderung belastender Symptome Erreichung einer bestmöglichen Lebensqualität der Betroffenen ein Sterben in Würde Begleitung der nahestehenden Bezugspersonen in der Trauerphase und gegebenenfalls über den Tod der Patientin, des Patienten hinaus
19 Aufnahmekriterien Jeder der folgenden Aspekte ist alleine oder in Kombination für die Aufnahme ausreichend: komplexe körperliche, psychische, soziale oder spirituelle Problematik schwierige Entscheidungsfindung bei weit fortgeschrittenen Leiden Dekompensation des bisherigen Betreuungsnetzes, schwere Belastung der nahestehenden Bezugspersonen schwer belastende Situation in der Sterbephase
20 Strukturqualität: Berufsgruppen Ärztliches Personal täglich während 24 Stunden erreichbar und innerhalb notwendiger Zeit auf der Station verfügbar Dipl. Pflegefachpersonal während 24 Stunden präsent (1,2 VZ-Stelle pro Bett) Anderes Pflegepersonal Andere Berufsgruppen: Fachpersonen der Physiotherapie, Psychologie, Psychotherapie, inkl. Musik-/Kunsttherapie, Sozialarbeit, Ergotherapie, Logopädie, Diätassistenten/Ernährungsberatung verfügbar Seelsorge verschiedener Konfessionen verfügbar Psychosoziale u. spirituelle Betreuung jederzeit kurzfristig verfügbar Liste mit externen Konsiliarärztinnen und ärzten (z.b. Anästhesie, Psychiatrie) Freiwillige Mitarbeitende nach Bedarf präsent
21 Personalqualifikationen Ärztliches Personal: Mindestens 100% Ärztin/Arzt mit abgeschlossener Facharzt-Weiterbildung, jeweils mit besonderen Kenntnissen auf dem Gebiet der Palliativmedizin (entsprechend Kompetenzlevel B2/C der Fachgesellschaft palliative ch). Dipl. Pflegefachpersonen: Mindestens 50% aller diplomierten Pflegefachpersonen bzw. pro Schicht mindestens eine diplomierte Pflegefachperson mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung und besonderen Kenntnissen auf dem Gebiet der Palliative Care (davon mindestens zwei Fachpersonen mit Kompetenzniveau B2/C gemäss Fachgesellschaft palliative ch) Anderes Pflegepersonal: Mindestens zweijährige Berufserfahrung und besondere Kenntnisse auf dem Gebiet der Palliative Care. Mindestens sechsmonatige Tätigkeit in einem spezialisierten Palliativbereich oder Äquivalent, Grundkurs Palliative Care (mind. 40 Stunden).
22 Strukturqualität: Räume Wohnliche Atmosphäre, Patientenbereiche ausgestattet gemäss den Normen für hindernisfreie Bauten 1- und 2-Bett-Zimmer mit Nasszelle Übernachtungsmöglichkeiten für nahestehende Bezugspersonen Stationsbad (Wohn-)Küche Verabschiedungs-/Meditationsraum, multifunktionell nutzbar Räumlichkeiten für soziale und therapeutische Aktivitäten, multifunktionell nutzbar Aufenthaltsbereich für nahestehende Bezugspersonen
23 Die Freiwilligen im Hospiz Unter besonderer Beachtung ihrer jeweiligen Kompetenzen und Aufgaben können Freiwillige Teil des interprofessionellen Teams und der palliativen Versorgung sein. Zentral ist, dass sie entsprechend vorbereitet und kontinuierlich begleitet werden (Supervision). Dies ist am ehesten in einer geführten Gruppe von Freiwilligen der Fall. Um ihre Kenntnisse und Fertigkeiten zu verbessern, sollten die die Möglichkeit einer (betrieblichen) Weiterbildung in Palliative Care erhalten. Freiwilligengruppen der Palliative Care bieten den Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen eine Begleitung während der Krankheitszeit und der letzten Lebensphase an. Dadurch leisten sie einen bedeutenden Beitrag, dass kranke Menschen am Ort ihrer Wahl betreut werden können. Es muss jedoch stets bedacht werden, dass Freiwilligengruppen die Fachpersonen nicht er-setzen können.
24 Freiwillige: Zielgruppe Palliativpatientinnen und -Patienten Nahestehende Bezugspersonen (z.b. Angehörige) Trauernde
25 Auftrag und Ziel Freiwillige Mitarbeitende leisten einen wesentlichen Beitrag zur psychosozialen und emotionalen Entlastung von Patientinnen, Patienten, den nahestehenden Bezugspersonen und den betreuenden Berufsgruppen. Sie tragen zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen bei. Das Angebot gilt für nahestehende Bezugspersonen auch in der Zeit der Trauer.
26 Freiwillige: Zugangskriterien Wunsch nach Begleitung seitens der Betroffenen Anfrage/Anforderung bei der koordinierenden Fachkraft Die Dauer eines Einsatzes wird vom Bedarf bestimmt, möglich sind wenige Stunden bis hin zu ganzen Nächten. Wenn sich die Situation der Betroffenen verbessert oder verschlechtert, muss der Einsatzrahmen neu vereinbart werden.
27 Unterschied Hospiz und Pflegeheim Patienten Komplexität der Patienten Lebenserwartung der Patienten Alter der Patienten Bedürfnisse der Patienten Professionelle Stellenplan Kompetenzen Infrastruktur
28 Pflegeheim mit Hospizbetten Ist eine Möglichkeit, wenn das Pflegeheim eine getrennte Abteilung haben kann, welche, die obigen Kriterien erfüllt
29 Was läuft in der Ostschweiz
30 Verein Freunde stationäres Hospiz St.Gallen Präsident: Prof. em. Dr. med. Christoph Hürny Vizepräsident: Roland Buschor Kassier: Lydia Koller Aktuar: Beata Winiger Vorstandsmitglieder: Ivo Dürr Dr. med. Daniel Büche MSc Dr. med. Verena Küchler
31 Our dream, coming up soon...? Referent / Bereich 31
32 Finanzierung Haus ist für 10 Jahre finanziert
33 Verein Aktivitäten
34 Kontakt zu den Behörden
35 Kantonales Palliativkonzept St.Gallen Entwicklungspotential Hospizangebote: Unterstützung des Aufbaus und der Etablierung eines bedarfsgerechten Hospizangebots. Mögliche Finanzierungsvarianten für Hospizpatientinnen und patienten sollen geprüft und erarbeitet werden.
36 Kantonales Palliativkonzept St.Gallen Umsetzungsprioritäten: 1. Realisierung einer gesetzlichen Grundlage im Kanton St.Gallen18 2. Leistungsaufträge des Kantons St.Gallen19 3. Klärung der Finanzierungsmöglichkeiten für ein stationäres Hospizangebot.
37 Klärung der Finanzierungsmöglichkeiten eines stationären Hospiz Für die bestehenden Finanzierungslücken zum Betrieb eines stationären Hospizangebots werden Finanzierungsmöglichkeiten geprüft, d.h der Finanzierungsbedarf wird ermittelt und in Zusammenarbeit mit den beteiligten Akteurinnen und Akteuren Finanzierungslösungen gesucht.
38 Was läuft in der Schweiz
39 Dachverband
40 Wo gibt es schon Hospize? Lighthouse Hospiz Aargau (Brugg) Hospiz St. Antonius (Hurden) Crysalide Fondation Rive-Neuve (Blonay) Im Aufbau: Hospiz Zentralschweiz Hospizabteilung Pflegeheim Werdenberg Hospizwohnung Hospiz im Park, Arlesheim Hospice Ticiono
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