Fußball und Sex. Wessen Vergnügen? Wessen Arbeit? Vortrag im Rahmen der RingVO Fußball als europäisches Spektakel Birgit Sauer/Susanne Kimm 10.6.
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- Lena Maurer
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1 Fußball und Sex. Wessen Vergnügen? Wessen Arbeit? Vortrag im Rahmen der RingVO Fußball als europäisches Spektakel Birgit Sauer/Susanne Kimm
2 Einleitung: Fußball und Sex Reden über diesen Zusammenhang Transportieren von Konzepten und Vorstellungen Kampagnen (WM 2006, EM 2008) Medien
3 Überblick 1. Vor der WM Fußball und Sex/arbeit 3. Begriffe und Debatten 4. Gesetze: Frauenhandel und Prostitution (D und Ö) 5. Deutschland: Kampagnen 6. Österreich: Kampagnen 7. Fazit 8. Fragen, Diskussion
4 Vor der WM 2006 Erwartung eines Anstiegs der Prostitution Sorge um Anstieg von Frauenhandel und Zwangsprostitution Kampagnen Die Zahl: begriffliche Verschiebungen
5 Fußball und Sex/arbeit Zusammenhang Fußball Männer - Prostitution biologistische Begründung: Testosteron Herstellung von Männlichkeit Relativiert durch Freierstudien langsame Auflösung einer homosozialen Fangemeinde
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7 Fußball und Sex/arbeit Zusammenhang Fußball Männer - Prostitution biologistische Begründung: Testosteron Herstellung von Männlichkeit Relativiert durch Freierstudien langsame Auflösung einer homosozialen Fangemeinde
8 Begriffe Sexarbeit/Prostitution Frauenhandel Zwangsprostitution
9 Begriffe I: Sexarbeit und Prostitution Sexarbeit (sex work) als Überbegriff unterschiedlicher Dienstleistungen Arbeit; Entscheidung Hier: Synonyme
10 Begriffe II: Frauenhandel Überbegriff: Menschenhandel Arbeitsmigration, hängt aber damit zusammen Missbrauch, Ausbeutung und Gewalt im Kontext des Migrationsprozesses von Frauen Handel findet nicht nur in die Prostitution statt auch in Haushalte, Ehen, Gastgewerbe,
11 Begriffe II: Frauenhandel Definition von Menschenhandel im Palermo-Protokoll (UN 2000): Gewalt/Zwang Täuschung Ausbeutung Menschenschmuggel; Schlepperei
12 Begriffe II: Frauenhandel schwierig zu quantifizieren (Schätzungen: Personen jährlich; der Großteil Frauen und Kinder) Deutschland und Österreich als Ziel- bzw. Transitländer hohe Profite Push- und Pullfaktoren legale Grenzübertritte schwierig Abhängigkeit von SchlepperInnen/HändlerInnen
13 Begriffe III: Zwangsprostitution Umstrittener Begriff Abgrenzung zu freiwilliger Prostitution
14 Debatten um Prostitution: Positionen 1. Prostitution als Sklaverei, Verletzung der Menschenwürde keine Freiwilligkeit 2. Sexwork-Ansatz: Sexarbeit; Zwang und Gewalt nicht automatisch 3. Kritik an der Dichotomie freiwillig/erzwungen
15 Prostitutionsregime Prohibitiv Abolitionistisch Reglementaristisch Sexwork Kriminalisierung von Prostituierten, Kunden, Zuhältern Kriminalisierung von Kunden und Zuhältern Entkriminalisierung von Prostitution; staatliche Kontrolle Anerkennung als Arbeit, rechtliche Regelung
16 Frauenhandel: UN, EU und Europarat UN: CEDAW (1979) Palermo-Protokoll (2000) EU: Vertrag von Amsterdam (1997) Programme seit 2000 Rahmenbeschluss des Rates (2002) Europarat: Konvention zur Bekämpfung des Menschenhandels (2005)
17 Frauenhandel: Österreich Zusammenspiel mit Fremdenrecht 217 StGB: Grenzüberschreitender Prostitutionshandel 104a StGB: Menschenhandel
18 Frauenhandel: Deutschland 232 StGB: Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung 233 StGB: Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft auch hier: Zusammenspiel mit anderen Gesetzen
19 Prostitution: Österreich reglementaristisches Regime Länderkompetenz: Ausübung wo und wann Sittenwidrigkeit keine Anerkennung als Arbeit
20 Prostitution: Deutschland reglementaristisches/ Semi-Sexwork - Regime Prostitutionsgesetz 2002: Abschaffung der Sittenwidrigkeit aber keine Besserstellung von illegalisierten MigrantInnen
21 Kampagnen während der WM 2006
22 abpfiff Schluss mit Zwangsprostitution Deutscher Frauenrat Forderungen an den Staat WM als Tribüne Trennung freiwilliger von erzwungener Prostitution, die aber z.t. nicht transportiert werden konnte
23 Handeln gegen Zwangsprostitution Evangelische Diakonie richtet sich an Öffentlichkeit und (potenzielle) Freier appelliert an deren Verantwortungsgefühl Trennung freiwilliger von erzwungener Prostitution nicht durchgängig Nachfrage Schaffung eines Marktes
24 Stoppt Zwangsprostitution Frauenrecht ist Menschenrecht (FiM) + UnterstützerInnen wendet sich an Freier fordert zur Übernahme von Verantwortung auf Trennung freiwillig/ erzwungen
25 Rote Karte für sexuelle Ausbeutung und Zwangsprostitution Solwodi 3 Phasen: gelbe Karte, rote Karte, Notruf nicht immer klare Trennung von Prostitution und Frauenhandel Freierbestrafung in bestimmten Fällen mehr Kontrolle und Zusammenarbeit
26 freiersein context e.v. + Bündnisorganisationen kein Fokus auf Zwangsprostitution richtet sich an alle Männer (nicht speziell an Fußballfans) und die Öffentlichkeit 10 Grundregeln Trennung Prostitution und Frauenhandel
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28 freiersein context e.v. + Bündnisorganisationen kein Fokus auf Zwangsprostitution richtet sich an alle Männer (nicht speziell an Fußballfans) und die Öffentlichkeit 10 Grundregeln Trennung Prostitution und Frauenhandel
29 Prostitution ohne Zwang und Gewalt BanYing richtet sich an Freier explizit gegen Menschenhandel, nicht gegen Prostitution Kampagne über die WM hinaus
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31 Resümee der Kampagnen und ihrer Folgen unrealistische Zahlen Medienhype oft keine Differenzierung zwischen unterschiedlichen Begriffen diskursive Verknüpfung von Prostitution und Zwang Stigmatisierung Opferdiskurs
32 Resümee der Kampagnen und ihrer Folgen Stärkung abolitionistischer Kräfte rassistischer Diskurs kein Zusammenhang zwischen Fußball und Frauenhandel nachweisbar mediale Aufmerksamkeit Öffentlichkeit Razzien; Abschiebungen
33 Resümee der Kampagnen und ihrer Folgen Bedürfnisse von in der Sexarbeit tätigen Migrantinnen geraten aus dem Blick Eintreten für mehr Rechte wird erschwert Staat und Gesellschaft entziehen sich der Verantwortung Law and Order-Diskurs
34 EURO 2008: Kampagnen in Österreich
35 Ausgangspunkte Evaluationen der deutschen Kampagnen Warum überhaupt eine Kampagne zur EURO? Ambivalente Rolle der Medien Fokus auf SexarbeiterInnenrechte, nicht auf Frauenhandel/Zwangsprostitution Initiative von LEFÖ
36 LEFÖ: Lust auf Rechte
37 LEFÖ: Lust auf Rechte Ziele: langfristige Verbesserung der Situation von SexarbeiterInnen Sensibilisierung der Öffentlichkeit
38 LEFÖ: Lust auf Rechte Forderungen: Abschaffung der Sittenwidrigkeit Anerkennung von Prostitution als Arbeit Reform des Fremdenrechtspakets Schutz
39 Andere Initiativen Kärntner Grüne: Unterschriftenliste Niederösterreich: Round Table Christa Prets (österreichische Abgeordnete im EU-Parlament): Rote Karte für Zwangsprostitution
40 Fazit Unterschiede in den Kampagnen zwischen den Ländern Mögliche Gründe: Lehren aus 2006 andere gesetzliche und diskursive Ausgangslage
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