Schuleheute. Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten... Reizwort Selektion. Gegängelte Schule Chancengleichheit? Bildungsreise durch NRW

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1 Schuleheute Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung K Jahrgang Gegängelte Schule Chancengleichheit? Bildungsreise durch NRW VBE-Grundschultag Stellungnahmen zum Modell der AS Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten... Reizwort Selektion

2 Schule heute Aus dem Inhalt: Aus unserer Sicht Thema Rechtsfragen Schulpolitik Positionen Bildungspolitik Berufspolitik Tipps VBE-regional Medien Gegängelte Schule Reizwort Selektion Anmerkungen zu einer umstrittenen Aufgabe der Schule Die letzte Woche der Sommerferien /Offene Musterprozesse Wie stehen die Chancen? Kleine Bildungsreise durch NRW Schuleinzugsbezirke / Unterrichtsausfall Stellungnahmen zum Modell der Allgemeinen Sekundarschule Zwischen Anspruch und Wirklichkeit Impressionen vom Grundschultag Der Bücherwurm präsentiert: Das fliegende Klassenbuch Buddy-Wettbewerb: Deutschlands sozialste Schüler gesucht Mobbing unter Kindern und Jugendlichen Olpe-Rhode immer noch ein Trauma Büchermarkt Aus unserer Sicht Gegängelte Schule S elbstständig und eigenverantwortlich sollen die Schulen in Nordrhein- Westfalen sein. So steht es zumindest im Koalitionsvertrag. Dessen Tinte war noch nicht richtig trocken, schon waren wir wieder bei der altbekannten Regelwut. Wie ein Damoklesschwert schwebt nämlich über uns der Unterrichtsausfall, dem man seitens des Schulministeriums endlich beikommen will. Dagegen ist grundsätzlich gar nichts zu sagen 5 Millionen Stunden Unterrichtsausfall im Jahr sind zweifellos nicht hinnehmbar. Natürlich muss eine Landesregierung dagegen etwas tun. Entscheidend ist aber, was sie tut, und vor allem, was sie mit diesem Tun Lehrerinnen und Lehrern, aber auch der Öffentlichkeit signalisiert. Lehrerinnen und Lehrern signalisiert sie derzeit mehr oder weniger direkt, sie missbrauchten ihre Arbeitszeit. Würde das anders, falle auch weniger Unterricht aus. Es wird auf allen Ebenen auf Teufel komm herraus angeordnet,was sich alles ändern muss, was Lehrerinnen und Lehrer zu tun und zu unterlassen haben. Lässt das Ministerium eine Regelungslücke, wird sie schleunigst durch Verfügungen und Anweisungen der nachgeordneten Behörden geschlossen. Mit Selbstständigkeit und Eigenverantwortung hat das nur wenig zu tun. Natürlich sollen Lehrerinnen und Lehrer sich weiterhin fortbilden, aber auf keinen Fall während Regelungen bis ins kleinste Detail der Unterrichtszeit. Selbstverständlich müssen Eltern angemessen beraten werden, aber nicht während der Unterrichtszeit. Selbstverständlich muss aber hier auch das Prinzip Kundenorientierung gelten. Selbstverständlich sollen sich Lehrerinnen und Lehrer flexibel auf die unterschiedlichen Arbeitszeiten von Eltern einstellen, aber bitte nicht während der Unterrichtszeit. Bis ins kleinste Detail wird geregelt, zu welcher Uhrzeit Schulleiterbesprechungen stattfinden dürfen nämlich auf keinen Fall am Vormittag. Lehrerräten wird von der Bezirksregierung die Teilnahme an Fortbildungen untersagt, die fest eingeplant waren Fortbildungsmaßnahmen übrigens, die die Lehrerorganisationen in Absprache mit dem Ministerium organisieren,und die nur zum Teil aus Haushaltsmitteln des Landes refinanziert werden. Nur zur Erinnerung: Selbstständig und eigenverantwortlich sollen die Schulen in Nordrhein- Westfalen sein. Das ist die Theorie, während in der Praxis fleißig gegängelt wird. Und wozu das Ganze? Wozu diese Anordnungswut, wo doch Statistiken aus dem Ministerium selbst uns sagen, dass der Hauptgrund für Unterrichtsausfall die Erkrankung von Lehrerinnen und Lehrern ist? Die Erklärung scheint mir ganz einfach zu sein. Man verhindert mit diesen, die Schulen gängelnden Maßnahmen zwar kaum Unterrichtsausfall, erreicht da- Sh

3 Thema mit aber eine breite Öffentlichkeit. Am Stammtisch wusste man schon immer, dass Lehrerinnen und Lehrer faule Säcke sind.wie schön, dass da endlich mal durchgegriffen wird? Hilft das den Schülerinnen und Schülern? Nein. Hilft es den Eltern? Nein. Den Lehrerinnen und Lehrern? Nein. Wem hilft es dann? Nun, es hilft vielleicht einer Landesregierung, die im Wahlkampf Unterrichtsgarantie versprochen und sich mit diesem Ziel übernommen hat. Es hilft, davon abzulenken, dass dieses Versprechen schwieriger zu erreichen ist als gedacht. Um das nicht eingestehen zu müssen, braucht man jetzt Sündenböcke. Für diese Rolle sind Lehrerinnen und Lehrer bestens geeignet, diese Rolle kennen sie schon. Auch Lehrerinnen und Lehrer wollen, dass den Kindern möglichst viel Unterricht zugute kommt. Aber wir wollen auch, dass Eltern vernünftig beraten werden, und dass Schul- und Unterrichtsentwicklung weiter stattfinden kann. Ohne die Unterrichtszeit zu tangieren, geht das aber nicht uneingeschränkt. Die Arbeitszeit und Belastungen der Lehrerinnen und Lehrer waren schon unter Rot-Grün mehr als ausgereizt. Schade, dass die Hoffungen, die viele Lehrerinnen und Lehrer in die neue Landesregierung gesetzt hatten, schon enttäuscht wurden, bevor die ersten 100 Tage verstrichen waren. Landesvorsitzender VBE-NRW Landschulheim im Nordschwarzwald Das Else-Stolz-Heim ist geeignet für Landschulheimaufenthalte, Ferienfreizeiten, Jugendorganisationen von Vereinen. In herrlicher Lage, mitten im Wald, mit großem Tummelplatz direkt vor dem Haus, nur 400 m von der Schwarzwaldhochstraße entfernt am Unterplättig gelegen, bietet dieses Haus phantastische Möglichkeiten zu ungestörtem Aufenthalt. Ihre Gruppe mietet das ganze Haus, Mindestbelegung 20 Personen. Das Haus ist für Selbstverpfleger mit allem Komfort eingerichtet und bietet 36 Jugendlichen nebst Betreuern Platz. Wandermöglichkeiten bis in über 1000 m Höhe (Badner Höhe) sind geboten. Im Winter bestehen gute Skisportmöglichkeiten. Lifte sind in der Nähe und zu Fuß oder mit dem Bus gut zu erreichen. Baden-Baden liegt nur 15 Autominuten entfernt. Die Bushaltestelle ist an der Straße. Sie wolle das Image von Lehrerinnen und Lehrern verbessern, war die vollmundige Ankündigung der neuen Schulministerin. Und das Wohl der Kinder stehe für sie im Vordergrund. Wie sollen wir das vor diesem Hintergrund verstehen? Gilt das Wohl der Lehrerinnen und Lehrer nichts? Was wir zur Zeit erleben, beschädigt das Image, erhöht die Belastung und führt zu Frustration und Demotivation. Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Baden-Baden e.v. Rheinstraße Baden-Baden Telefon ( ) Telefax ( ) Sh 10 05

4 Thema Reizwort Selektion von Reinhard Schilmöller Anmerkungen zu einer umstrittenen Aufgabe der Schule I n der gegenwärtigen Diskussion um die Struktur unseres Bildungswesens spielt der Begriff der Selektion eine zentrale Rolle. Hochselektiv sei unser Schulsystem,so lautet der vielfach erhobene Vorwurf. Wir unterlägen im Bildungsbereich der Sucht zu sortieren und vor allem zu früh zu sortieren,seien geradezu Weltmeister in der Selektion. Entsprechend ist von einer ausgrenzenden Grundphilosophie unseres Schulsystems die Rede, die es dringend zu überwinden gelte. Die folgenden Ausführungen wollen die Berechtigung des genannten Vorwurfs klären helfen. Sie versuchen ausgehend von einer Begriffsdefinition Herkunft und Bedeutung der schulischen Selektionsfunktion aufzuzeigen, die immanenten Probleme schulischer Selektion zu kennzeichnen und eine pädagogische Bewertung vorzunehmen. Dr. Reinhard Schilmöller, Akademischer Oberrat a.d. 1. Zu den Begriffen Selektion und Selektionsfunktion Dem Begriff Selektion, so kann man es im lateinischen Wörterbuch nachlesen, liegt (in der ersten Person Singular) das lateinische Wort lego (legi, lectus) zugrunde. Es wird übersetzt mit sammeln, auswählen, auslesen, lesen, durchgehen, durchlaufen. Seligo (selegi, selectus) bedeutet dann absondernd auswählen, auslesen (vgl. Stowasser 1994, 292). Der Fremdwörterduden übersetzt das Nomen Selektion entsprechend mit Aussonderung, Auswahl, Auslese, Zuchtwahl und das Adjektiv selektiv mit auf Auslese, Auswahl beruhend, auswählend. Als Wortbedeutung des Verbs selektieren wird angegeben aus einer Anzahl von Individuen oder Dingen diejenigen heraussuchen, deren Eigenschaften sie für einen bestimmten Zweck besonders geeignet machen (1997, 736). Von zentraler Bedeutung ist die Selektion in der Evolutionstheorie von Charles Darwin. Dort meint der Begriff Selektion die natürliche Auslese der Arten, den Sachverhalt also, dass bestimmte Individuen einer Population auf Grund genetischer Merkmale in einer bestimmten Umwelt im Kampf ums Dasein bevorzugt überleben und sich vermehren,während andere unterliegen und aussterben. Die deshalb auch Selektionstheorie genannte Theorie Darwins lieferte erstmals eine überzeugende, wissenschaftlich begründete Erklärung für die Entstehung der Pflanzen- und Tierarten. Sie wird häufig auch auf das soziale Feld übertragen und dient dort der Kennzeichnung einer Ellenbogengesellschaft, in der der Stärkere sich durchsetzt und der Schwächere unterliegt (Sozialdarwinismus). Im Nationalsozialismus war die Selektion wesentlicher Bestandteil der herrschenden Rassentheorie; sie hatte für viele Menschen verheerende Folgen, so dass der damalige Bundespräsident Roman Herzog in seiner Rede am in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde in Berlin zu Recht sagen konnte: Die Wurzel der Barbarei war die Selektion. Sh

5 Reizwort Selektion Thema In der soziologischen Theorie der Schule dient der Begriff Selektion zur Bezeichnung einer wichtigen gesellschaftlichen Funktion der Schule. Funktion meint eine Aufgabe, eine Rolle in einem größeren Zusammenhang hier der Gesellschaft. Diese Aufgabe oder Rolle muss nicht unbedingt intendiert sein; wer von Funktionen der Schule spricht, denkt in der Regel daran, was die Schule unabhängig davon, ob sie es bewirken will oder wollte, tatsächlich bewirkt. Funktion ist insofern ein empirischer Begriff. Als Hauptfunktionen der Schule werden von Soziologen in der Regel die Qualifikations-, die Selektions- und die Integrationsfunktion benannt, so etwa von Helmut Fend (1980, 13ff.). Die hier zur Diskussion stehende Selektionsfunktion meint dabei die Zuordnung der Schülerinnen und Schüler zu weiterführenden Ausbildungsgängen, zu Positionen und Laufbahnen in der Gesellschaft, die die Schule mit Hilfe von Prüfungen, von Noten, Zeugnissen und Berechtigungsnachweisen vornimmt. Sie schließt die Verweigerung von Chancen und die Zurückweisung von Ansprüchen ein und bedeutet letztlich eine Eingliederung in die Sozialstruktur, in das Oben und Unten der Gesellschaft. Dass sich mit der Selektionsfunktion der Schule gleichwohl ein zumindest von der Intention her ursprünglich positives Anliegen verbindet, soll im Folgenden kurz aufgezeigt werden. 2. Zur Herkunft und Bedeutung der schulischen Selektionsfunktion Das Kriterium, nach dem die Schule selektiert, ist jedenfalls dem Anspruch, vielleicht nicht der Realität nach die Leistung der Schülerinnen und Schüler. Leistungsprinzip und Selektionsfunktion der Schule sind insofern eng miteinander verknüpft. Historisch gesehen hat die Schule eine Selektionsfunktion erst übernommen mit der Etablierung des Leistungsprinzips als gesellschaftliches Zuteilungsprinzip im Übergang von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft. Als konkretes Datum lässt sich das Jahr 1834 nennen, in dem das Abiturzeugnis seine Berechtigungsfunktion für den Besuch der Universität erhielt. Von diesem Zeitpunkt an breitete sich das Berechtigungswesen immer weiter aus und erhielten Noten und Zeugnisse der Schule jene Bedeutung für Beruf und Fortkommen, für Rang und Status in der Gesellschaft, die sie bis heute haben. Nicht ohne Grund wird die Etablierung des Leistungsprinzips als gesellschaftliches Zuteilungsprinzip als großer Fortschritt betrachtet, befreit es doch von den Fesseln einer feudalen, ständisch gegliederten Gesellschaft, in der allein der Stand, in den man hineingeboren wurde, über Status, Fortkommen und Einkommen bestimmte. Das Leistungsprinzip gilt insofern als emanzipatorisches Prinzip, aber auch als egalisierendes, demokratisches Prinzip, weil es die Zuteilung von Faktoren abhängig macht, die jedermann in gleicher Weise zugänglich sind, von der individuellen Leistung nämlich. Weil damit die Hürden für den gesellschaftlichen Aufstieg für alle gleich zu sein scheinen, entspricht es unserem Verständnis von Gerechtigkeit. Erst die moderne, arbeitsteilige, nach dem Leistungsprinzip organisierte Gesellschaft macht es notwendig, dass sich der vereinzelt Einzelne als Ergebnis bürgerlicher Vergesellschaftung in ein Verhältnis zur Gesellschaft setzt und seinen Platz in ihr findet. Die Selektion stellt insofern eine unentbehrliche, gesellschaftlich notwendige Aufgabe dar, für die der Begriff Allokation zutreffender wäre. Allokation meint einen Platz, einen Ort in der Gesellschaft zuweisen und transportiert als Begriff damit jenen positiven Bedeutungsgehalt, den der belastete und undifferenziert gebrauchte Begriff Selektion heute nicht mehr zu übermitteln vermag. So sehr also Allokation und Selektion gesellschaftlich notwendige Aufgaben sind, so wenig notwendig und nur das Ergebnis zufälliger historischer Entwicklung ist es, dass die Schule diese Aufgabe erfüllt. Im Prinzip durchaus denkbar und vorstellbar ist es, dass andere, etwa die aufnehmenden Institutionen, die Hochschulen, Behörden, Ausbildungsbetriebe, sie übernehmen, die Schule also von der Selektionsaufgabe entlastet wird. Es ist demnach zu begründen, warum gerade die Schule sie erfüllen soll. Zuvor sollen jedoch zunächst die immanenten Probleme der schulische Selektionsaufgabe gekennzeichnet und erläutert werden. 3. Zur immanenten Problematik schulischer Selektion Dass die schulische Selektion mit zahlreichen Problemen, Schwierigkeiten und Konflikten behaftet ist, weiß in der Regel jeder aus eigener leidvoller Erfahrung. Sortiert man diese Probleme ein wenig und kleidet sie jeweils in eine Frage, so erhält man folgenden Problemkatalog: 5 Sh 10 05

6 Thema Reizwort Selektion Die Grundschule hat nicht die Aufgabe, Kinder miteinander zu vergleichen, sie zu sortieren oder für bestimmte weiterführende Schulen auszulesen. Ekkehard Dietrichs 1993 Probleme schulischer Selektion a. Das Problem der Beeinträchtigung des Elternrechts Dürfen Schule und Staat sich über den Elternwillen hinwegsetzen? Eltern betrachten das Leistungsurteil und die Selektionsentscheidung der Schule häufig als Eingriff in ihr Erziehungsrecht (Art. 6 GG) und in die Karriereplanung für ihr Kind. Der Staat dagegen kann auf sein Recht zur Gestaltung der Schule (Art. 7 GG) verweisen. Zu fragen ist nach dem Verhältnis der Rechte, konkret, ob Selektionsentscheidungen nur mit dem Einverständnis oder auch gegen den Willen der Eltern getroffen werden können, ob man das Leistungsprinzip nicht außer Kraft setzt, wenn nur noch das Wollen der Eltern und nicht mehr das Können der Kinder die Entscheidungsgrundlage bildet, ob es nicht Teil der pädagogischen Verantwortung der Schule ist, dem Druck der Eltern auf den urteilenden Lehrer standzuhalten u.a.m. b. Das Problem der vorausgesetzten, aber nicht vorhandenen Chancengleichheit Wird die schulische Selektion bei ungleichen Startchancen nicht notwendig zur (ungerechten) sozialen Selektion? Unstrittig ist, dass die Gleichheit der Startchancen eine Voraussetzung dafür ist, dass das Leistungsprinzip als gerecht und legitim gelten kann. Und unstrittig ist ebenso, dass diese Voraussetzung nicht vorliegt, Kinder aus bildungsfernen Schichten gegenüber Kindern aus bildungsbewussten Elternhäusern vielmehr deutlich benachteiligt sind, so dass die schulische Selektion zwangsläufig zur ungerechten sozialen Selektion wird. PISA bestätigt, dass unser Schulsystem weniger als das anderer europäischer Katrin Höhmann (Hrsg.) Begabtenförderung in heterogenen Lerngruppen ISBN , Preis 15,- EUR, 295 Seiten LIBRO: Lernnetzwerk zur individuellen Begabtenförderung im Rahmen offenen Unterrichts. Der Name des Bertelsmann Lernnetzwerks zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Begabungen ist Programm. Es greift ein aktuelles pädagogisches Thema auf: Begabungsförderung in Klassen, die nicht leistungshomogen sind, und es macht sich zur Aufgabe, sinnvolle und praktikable Antworten auf diese Herausforderung zu finden. Sechs Schulen haben sich 2000 für drei Jahre auf den gemeinsamen Weg gemacht, um miteinander Antworten auf die Frage zu finden, wie Schülerinnen und Schüler in heterogenen Gruppen auf ihrem jeweiligen Leistungsniveau am besten gefördert werden können. Vieles an Verfahren und Materialien wurde in den drei Jahren entwickelt. Entstanden ist ein Buch, das vor allem Schulpraktikern eine Vielzahl wertvoller Anregungen vermittelt: Aus der Praxis für die Praxis. Länder Herkunftsbenachteiligungen auszugleichen vermag, sie im Gegenteil noch verstärkt und so zum großen Ungleichheitsverstärker wird, wie eine Zeitung titelte (FAZS vom ). Zu fragen ist, welche Gründe dafür verantwortlich sind und ob und auf welche Weise mehr Bildungsgerechtigkeit erreichbar ist. Eine wesentliche Ursache dafür, dass unser Schulsystem Herkunftsbenachteiligungen nicht nur nicht ausgleicht, sondern noch verstärkt, sehen Kritiker in der auf die Dreigliedrigkeit unseres Schulsystems ausgerichteten Homogenisierung der Lerngruppen nach allgemeiner Leistungsfähigkeit und der damit verbundenen Praxis einer für alle gleichen frontalen Unterrichtung, die ein individuelles Eingehen auf einzelne förderungsbedürftige Kinder und Jugendliche nicht zulasse. Entsprechend sieht man in der Etablierung eines integrierten Schulsystems mit einer Ausrichtung auf die gezielte individuelle Förderung in stärker heterogenen Gruppen einen Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit. Kritisch zu bedenken ist aber, dass Kinder aus bildungsstarken Elternhäusern von einem individuellen Förderangebot, auf das jedes Kind einen grundgesetzlichen Anspruch hat, nachweislich stärker als andere Kinder profitieren mit der Folge, dass die Ungleichheit fortbesteht, dass die Schule Franz E. Weinert zufolge nur begrenzt zur Veränderung kognitiver Kompetenzunterschiede zwischen Schülern beitragen und keine Nivellierung oder Egalisierung, sondern allenfalls eine gewisse Angleichung erreichen kann (vgl. 2001, 73ff.), so dass sich unrealistische und utopische bildungspolitische Zielsetzungen von daher verbieten, dass sich argumentieren lässt, dass die Beseitigung von Benachteiligungen und das Herstellen gerechter Lebensverhältnisse eine politische und keine genuin pädagogische Aufgabe darstellt und sie entsprechend auch mit politischen Maßnahmen und nicht mit den Mitteln der Schule und Pädagogik zu lösen ist. c. Das Problem des angemessenen Zeitpunkts von Selektionen Wird in unserem Schulsystem nicht viel zu früh und viel zu häufig selektiert? Die Kritik daran, dass in unserem Schulwesen zu früh selektiert wird, ergibt sich aus einem veränderten Begabungsverständnis. Nur von einem nativistischen Begabungsverständnis her, das Begabung als weitgehend angeboren betrachtet, lässt sich die Praxis frühzeitiger Auslese schon nach dem 4. Schuljahr, die erwiesenermaßen zu vielen Fehlzuweisungen und entsprechenden Rückläuferquoten führt, rechtfertigen, nicht aber von einem dy- Sh

7 Reizwort Selektion Thema d. Das Problem des unterlegten Gerechtigkeitsverständnisses Soll man sich an einem egalisierenden ( Allen das Gleiche ) oder an einem zuteilenden ( Jedem das Seine ) Gerechtigkeitsverständnis orientieren? Dem gesellschaftlichen Leistungsprinzip liegt insofern ein egalisierendes Gerechtigkeitsverständnis zugrunde, als die Leistungsnormen für alle in gleicher Weise gelten, allen also das Gleiche zugemutet und danach selektiert und platziert wird. Zu bedenken ist, dass die curriculare Begründung für die schulischen Anforderungen immer auch mit Blick auf ihre Relevanz für das spätere individuelle und gesellschaftliche Leben erfolgt und sie daher nicht für einzelne Kinder einfach dezimiert werden können, ohne ihnen Schaden zuzufügen, Wenn wir das Ideal der Chancengerechtigkeit in der Schule umsetzen, dann erreichen wir nicht mehr Gleichheit, sondern im Gegenteil mehr Ungleichheit. Je besser der Unterricht ist, je mehr wir die Schüler ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend fördern, desto mehr schlagen die Gene durch und die sind nun einmal ungleich verteilt. Intelligente Schüler können aus anregendem Unterricht den meisten Honig saugen. Elsbeth Stern, Lernpsychologin am Max- Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin in: DIE ZEIT, Nr. 31, vom , S. 69 namischen Begabungsbegriff her, der Umweltfaktoren einen größeren Einfluss zumisst und unterstellt, dass man Qualität der schulischen Leistungsbeurteilung e. Das Problem der empirisch nachgewiesenen mangelnden Kinder mittels Förderung begaben kann. Die bildungspolitischen Forderungen lauten daher, die Grundschulzeit ausgesetzt und daher als Grundlage für Selektionsentschei- Ist das Lehrerurteil nicht immer Verfälschungstendenzen zu verlängern oder ein integriertes Schulsystem zu etablieren.der Selektionszeitpunkt ließe sich dadurch hinauszögern Grundlage für Selektionsentscheidungen ist die schulidungen ungeeignet? und die durch den Schulformwechsel bedingte Häufigkeit sche Leistungsbeurteilung. Nun belegen empirische Untersuchungen zur Qualität des Lehrerurteils jedoch die von Selektionen reduzieren. Zudem verlören Selektionen ihren einschneidenden, mit einem Ortswechsel verbundenen Charakter. Allerdings muss auch hier kritisch gefragt Vergleichbarkeit und damit die Fragwürdigkeit der Zen- mangelnde Objektivität, Zuverlässigkeit, Gültigkeit und werden, surengebung (Ingenkamp 1971). Kritiker halten die auf einem solchen Leistungsurteil der Schule fußende Selekti- wie konstant, verlässlich und unabhängig von Zeitgeist und gesellschaftlichem Bedarf die Aussagen der Begabungstheorie zur Wirksamkeit von genetischen und von Fortfall. Dieser Argumentation gegenüber ist jedoch zu on deshalb für äußerst problematisch und fordern ihren Umweltfaktoren sind, bedenken, ob Selektionen (etwa nach bestimmten Lerndefiziten) dass die gesellschaftliche Notwendigkeit von Selektion nicht eine notwendige Voraussetzung für die frühzeitige gezielte individuelle Förderung von Kindern sind, dass sich die Frage, ob diese Aufgabe zu leisten ist, da- und Allokation ein Faktum ist, ob nicht auch ein integriertes Schulsystem auf interne her nicht mehr stellt, sondern nur noch, wer sie am besten erfüllt, Differenzierungen, Zuweisungen, Auf- und Abstufungen, Selektionen also angewiesen ist, jedenfalls so dass als Alternative zur Schule nur die aufnehmenden lange, wie man eine gewisse Homogenisierung als notwendige Voraussetzung für den gemeinsamen Unter- kämen, man aber befürchten muss, dass diese die Se- Institutionen (Handwerk, Industrie, Schulen) in Frage richt in größeren Gruppen betrachtet. lektionsaufgabe wesentlich unprofessioneller, punktueller und noch weniger sachgerecht, im Ergebnis also ungerechter erfüllen würden als die Schule. f. Das Problem der nachweislich mangelhaften prognostischen Validität (Vorhersagegültigkeit) Welchen Sinn haben Selektionsentscheidungen, wenn ihre Prognose nicht zutrifft? Die schulische Selektionsentscheidung bezieht sich auf die Eignung für zukünftige Aufgaben, hat also prognostischen Charakter. Aber kann man von den Noten der Grundschule auf den Erfolg am Gymnasium, vom Abiturzeugnis auf den Studienerfolg, von den Deutschkenntnissen auf die Eignung als Arzthelferin schließen? Zweifel daran sind berechtigt. Jeder kennt Gegenbeispiele. Untersuchungen bestätigen den dass vergleichende Evaluationen dann nicht mehr möglich wären und eine Vergleichbarkeit der Abschlüsse onsentscheidungen. Der Kritiker, der daraus die Forderung mangelnden prognostischen Wert schulischer Selekti- überhaupt nicht mehr bestünde, womit dann eine andere Form der Ungerechtigkeit etabliert würde. dass ein Ausbildungsweg immer an mehreren nach Abschaffung ableitet, sollte allerdings bedenken, Punkten 7 Sh 10 05

8 Thema Reizwort Selektion Der Sinn der Notengebung besteht einzig in der Selektion der Schüler, die mit dem Anspruch der individuellen Betreuung von Kindern unvereinbar ist. Margarete Götz 1991 von Leistungsbewährungen abhängt, für die jeweils unterschiedliche Leistungskriterien gelten und zu denen andere Zuteilungskriterien hinzutreten, so dass dem schulischen Urteil zumindest eine partielle Bedeutung zukommt, dass hohe und gute Schulabschlüsse trotz mangelnder Vorhersagegültigkeit eine große gesellschaftliche Wertschätzung genießen und viele Türen öffnen, dass Eltern vor allem deshalb (und weniger ihres inhaltlichen Bildungsangebotes wegen) die Schule schätzen und darauf der Erfolg unseres Bildungswesens beruht. g. Das Problem gewandelter Strukturen im Ausbildungs- und Beschäftigungssystem Werden schulische Selektionsentscheidungen heute überhaupt noch benötigt? Sind sie nicht überflüssig geworden? Zweifel, ob die historisch überkommene Allokations- und Selektionsaufgabe der Schule heute noch zeitgemäß ist, ergeben sich infolge der in vielerlei Hinsicht veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.Traditionelle Orientierungen haben an Bedeutung verloren, starre Rollenvorschriften lockern sich und ebenso festgefügte Muster schulischer und beruflicher Laufbahnen. Die Handlungsspielräume des Einzelnen haben sich dadurch erweitert und lassen immer mehr Wahlmöglichkeiten zu. Man entscheidet selbstbestimmt über Lebensformen und Beruf. Man wird, was man will. Allein die schulische Allokation schränkt diese Freiheit weiterhin ein und bindet das Wollen an das Können. Den Betroffenen erscheint das vielfach als ein Akt obrigkeitsstaatlicher Bevormundung, als unerlaubter Eingriff in die Freiheitsrechte. Auch daher rührt das negative Image von Allokation und Selektion. Selbst wenn man diese Sicht nicht teilt und es vielleicht sogar als positiv empfindet, dass in unserer Gesellschaft nicht alles käuflich ist, die Frage bleibt, ob Allokation und Selektion unter den heute gegebenen Verhältnissen nicht dysfunktional und überflüssig geworden sind und aus der Schule verbannt werden sollten. Spräche dafür nicht auch, dass man sich damit der vielen mit der Selektion verbundenen Probleme, die hier erläutert wurden, mit einem Schlag entledigen könnte? Bevor zu dieser Frage Stellung bezogen wird, soll zunächst das bisher ausgeklammerte Problem der pädagogischen Bewertung der schulischen Selektion erörtert werden. 4. Zur pädagogischen Dignität schulischer Selektion Für die Mehrzahl der Autoren, die sich dazu äußern, ist Selektion etwas, das mit diesem pädagogischen Förderungsauftrag der Schule nicht vereinbar ist, das ihm entgegensteht, ihn gefährdet. Entsprechend gilt Selektion vielen als ein Reizwort, das Emotionen und Aggressionen weckt. Es steht für das, was man gerade nicht will, was man ablehnt, was in strikter Opposition zum pädagogischen Ideal der Förderung zu stehen scheint. Entsprechend setzt man die Begriffe konträr gegeneinander: Förderung versus Selektion lautet die antithetische Formel, das Gegensatzpaar, das man in unzähligen Publikationen vorfindet. Die Konsequenzen, die von den Autoren gezogen werden, gehen in zwei Richtungen: Tolerierung einerseits und Eliminierung andererseits. Wer für Tolerierung plädiert, beruft sich in der Regel auf die gesellschaftliche Notwendigkeit von Allokation und Selektion, sieht darin zumeist eine der Schule von außen auferlegter Aufgabe, die ihr eigentlich wesensfremd sei, die es in Pflichterfüllung gegenüber Staat und Gesellschaft aber zu erfüllen gelte (vgl. Wittenbruch 2000, 12). Entsprechend ist man bemüht, den Widerspruch nicht überzubetonen und zu dramatisieren. Aber auch diejenigen, die die These vom Widerspruch von Selektion und Förderung stärker konturieren und wie Nipkow für die schrittweise Hinausverlagerung konkurrenzorientierter Selektion aus der Schule (1978, 14) plädieren, berufen sich zur Begründung ihrer Forderung darauf, dass die Selektionsaufgabe eine der Schule im historischen Prozess auferlegte, von außen, von der Gesellschaft her in sie eingedrungene Aufgabenstellung darstelle, die pädagogisch nicht legitimierbar sei und von der sie auf Dauer entlastet werden müsse. Pädagogisch gewollt und gesellschaftlich auferlegt lässt sich als Kennzeichnung insofern den Begriffen Förderung und Auslese zuordnen. Und einmal in die Welt gebracht, produziert die Formel Selektion versus Förderung weitere Entgegensetzungen, die durch Zuordnung und Kennzeichnung entstehen und sich allesamt in der Literatur nachweisen lassen. Selektion Förderung gesellschaftlich pädagogisch gewollt auferlegt Gleichheit Individualität ( Allen das Gleiche ) ( Jedem das Seine ) Sachanspruch Individuelle Entwicklung als Norm als Norm Die Frage, die sich hier stellt, lautet, ob das, was historisch so geworden und gesellschaftlich unzweifelhaft notwendig ist, sich auch pädagogisch legitimieren lässt. Noten gegliedertes Schulwesen Verbalberichte Grundschule Sh

9 Reizwort Selektion Thema Das Argumentationsmuster, das solchen antithetisch angelegten Katalogen zugrunde liegt, ist in der Pädagogik weit verbreitet; es ist das von Negativfolie und positivem Gegenbild. Seine Überzeugungskraft gewinnt es durch seine Einfachheit: Es ist klar, überfordert das Denken nicht, markiert die eigene Position sowohl wie das Feindbild, weist eine klare Handlungsperspektive für die bildungspolitische Aktion aus. Erhöht man die Anforderungen an das Denken etwas, schwindet diese Überzeugungskraft allerdings und erweist sich die Antithese Selektion versus Förderung formal wie inhaltlich als problematisch, schief und unzutreffend. Ein funktionaler Begriff schließt die nicht beabsichtigten, faktischen Wirkungen ein, ein intentionaler Begriff dagegen nicht. Zu den nicht beabsichtigten, gleichwohl nicht zu leugnenden, faktischen Wirkungen der Selektion gehören jene Folgen, die man mit dem Begriff der negativen Auslese belegt: das Durchfallen bei Prüfungen, Sitzenbleiben, Zurückstellen, Verfehlen von Abschlüssen etc. Dass Lehrer solches anzielen, ist nicht vorstellbar und jedenfalls mit dem Ethos des Lehrerberufs nicht vereinbar. Nein, die Intention ist (zumindest im Regelfall) eine andere, nämlich das, was der schon erläuterte positive Bedeutungsgehalt von Selektion meint: den Schülern Hinweise zu geben auf ihre Eignung für künftige Bildungs- und Ausbildungswege bzw. eine entsprechende fähigkeitsgerechte Zuordnung zu solchen Ausbildungsgängen vorzunehmen. Intentional gefasst, steht die Selektionsaufgabe also keineswegs im Gegensatz zur Förderungsabsicht. Sie ist vielmehr und das ist das inhaltliche Argument ein Teil der Förderung der individuellen Entwicklung der Schüler, ein Bestandteil des Bildungsauftrags der Schule, den Schülern zur Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung zu verhelfen. Zu dieser seiner Selbstverwirklichung ist der Mensch auf einen ihm gemäßen Platz in der Gesellschaft angewiesen, an dem er in einer Weise ökonomisch abgesichert leben, einen Beruf ausüben und sich betätigen kann, dass er zufrieden ist und sein Leben gelingt. Um diesen Platz zu finden und einzunehmen, braucht er Hinweise auf seine Eignung dafür ebenso wie verwertbare Qualifikationen. Beides liefert die Schule. Darin besteht ihr Selektions-, besser: ihr Allokationsauftrag. Er ist ein Teil des pädagogischen Auftrags und steht nicht im Widerspruch dazu. Mit pädagogischer Begründung lässt sich seine Hinausverlagerung aus der Schule daher nicht fordern. Angesichts der immanenten Probleme schulischer Selektion bleibt aber die Frage, weshalb gerade die Schule diese Aufgabe erfüllen soll. Wäre es nicht doch sinnvoller, wenn die aufnehmenden Institutionen sie übernähmen? Man kann sogar noch einen Schritt weitergehen und bezweifeln, ob eine Entfernung und Hinausverlagerung der Selektionsaufgabe aus der Schule überhaupt möglich ist. Voraussetzung für diese Möglichkeit der Herausverlagerung ist, dass die Selektion tatsächlich eine der Schule von außen auferlegte, wesensfremde und daher auch eliminierbare Aufgabe darstellt, wie es ja behauptet wird. Wäre die Selektion dagegen integraler Bestandteil der Schule, ein konstitutives Element vielleicht gar, wäre dies nicht möglich. Und eben das behauptet Niklas Luhmann, wenn er vom Selektionscode spricht, der der Schule innewohne und der vom schulischen Lernen nicht ablösbar sei. Er bestünde in der Unterscheidung von besser und schlechter, artikuliere sich in Lob und Tadel und sei aufs Minimum beschränkt noch im Kopfnicken und Kopfschütteln, in der Kommentierung von Antworten etc. manifest. Sehr zu Unrecht würde die Selektion daher als eine gesellschaftlich aufgezwungene, erziehungsfeindliche Aufgabe dargestellt. Der Vorgang sei umgekehrt: Mit der Selektion übe das Erziehungssystem Einfluss auf die Umwelt aus und habe die Chance, den eigenen Kriterien dort Ansehen und Wirkung zu verschaffen. Die Vorstellung Draußen die Gesellschaft Drinnen die Schule erweist sich demzufolge als unzutreffend; Schule und Selektion sind nicht zu trennen. 9 Sh 10 05

10 Thema Reizwort Fazit Als Fazit der Analyse der schulischen Selektionsfunktion ist abschließend darauf zu verweisen, dass die Selektion ein notwendiges und unverzichtbares Element einer arbeitsteilig nach dem Leistungsprinzip organisierten Gesellschaft darstellt, die Schule die Selektionsaufgabe der professionellen Ausbildung der Lehrer und des langen Beobachtungszeitraums wegen besser als andere gesellschaftliche Institutionen zu erfüllen vermag, diese Aufgabe mit dem pädagogischen Auftrag der Schule vereinbar ist, Förderung und Auslese also kein Widerspruch sind und eine pädagogisch begründete Kritik daher nicht greift, Selektivität sich auch deshalb nicht als Vorwurf eignet, weil sie für die Schule konstitutiv ist und jedem Akt der Stellungnahme zu Schülerleistungen innewohnt, Kritik insofern nicht global und pauschal auf die Selektivität, sondern auf bestimmte Formen negativer Auslese und auf immanente Probleme (soziale, frühe, häufige Auslese) zu beziehen und entsprechend genau und differenziert zu kennzeichnen ist, bei Vorschlägen zur Reform unseres Schulwesens bewusst zu halten ist, dass die Schule ihrer Selektionsfunktion wegen für viele Schüler aus bildungsfernen Schichten die einzige Chance auf einen herkunftsunabhängigen sozialen Aufstieg darstellt. Literatur Selektion Biermann, Rudolf (Hg.): Schulische Selektion in der Diskussion. Bad Heilbrunn 1976 Dietrichs, Ekkehard: Beginnt der Ernst des Lebens mit dem Zeugnis? In: Grundschule 1/1993, S (Teil1) Fend, Helmut: Theorie der Schule. München - Wien - Baltimore 1980 Götz, Margarete: Leistungserziehung und -bewertung in der Grundschule. In: Grundschulmagazin 5/1991, S Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Werke in zwanzig Bänden. Frankfurt 1971 Ingenkamp, Karlheinz (Hg.): Die Fragwürdigkeit der Zensurengebung. Weinheim - Basel 1971 Luhmann, Niklas: Codierung und Programmierung. Bildung und Selektion im Erziehungssystem. In: Ders:, Schriften zur Pädagogik. Frankfurt 2004, S Nipkow, Karl Ernst: Rollenkonflikte und Identitätskrisen des Lehrers in der Schule von heute. In: DDS 1/1978, S Oelkers, Jürgen: Kann Bildung rentabel sein? In: Forum E 4/1992, S. 7-9 Reinhardt, Sibylle: Der Lehrer als Balanceur - weitere Überlegungen zur Konfliktstruktur der Lehrerrolle. In: DDS 3/1981, S Schelsky, Helmut: Schule und Erziehung in der industriellen Gesellschaft. Würzburg Schilmöller, Reinhard: Noten und Zeugnisse: pädagogisch fragwürdig? In: M. Felten (Hg.): Neue Mythen in der Pädagogik. Donauwörth 1999, S Strobel-Eisele, Gabriele: Bildung, Qualifikation und Selektion als Bestimmungsgrößen einer pädagogischen Theorie der Schule. In: Neue Sammlung 1/2004, S Terhart, Ewald: Schule und Selektion: Die Perspektive der Lehrer. In: W. Metzler/U. Sandfuchs (hg.): Was Schule leistet. Funktionen und Aufgaben der Schule. Weinheim 2001, S Weinert, Franz E.: Schulleistungen - Leistungen der Schule oder der Schüler? In: Ders. (Hg.): Leistungsmessungen in Schulen. Weinheim - Basel 2001, S Wittenbruch, Wilhelm/Brenk, Markus/ Drees, Annette: Fördern und Auslesen. Texte und Dokumente aus acht Jahrzehnten zur Konfliktstruktur der Grundschule. Heinsberg 2000 Sh

11 Rechtsfragen Die letzte Woche der Sommerferien D as Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat sich im des Beamten. Rahmen einer Eilentscheidung (AZ.: 1L946/05) mit In der besprochenen Entscheidung stellte das VG wei- der Frage beschäftigt, inwieweit Lehrkräfte in der letzten ter fest, dass auch die Voraussetzungen des 12 Absatz 2 Woche der Sommerferien für dienstliche Belange zur Verfügung stehen müssen. dass die konkrete Verfügbarkeit für die organisatorische ADO erfüllt sind, die zu Gunsten des Beamten verlangen, Anlass war die Klage eines Lehrers, der eine Dienstbefreiung für die am letzten Freitag der Sommerferien an- angekündigt ist. Vorbereitung des Schuljahres erforderlich und dies vorher beraumte Lehrerkonferenz aufgrund einer Urlaubsabwesenheit erreichen wollte. Im konkreten Fall war die Lehrerkonferenz bereits im Das Verwaltungsgericht stellte hierzu zunächst grundsätzlich fest, dass die Regelung in 12 ADO (Allgemeine Dienst- Termin angekündigt. Darüber hinaus gab auch die Tages- September 2004 und somit bereits fast ein Jahr vor dem ordnung) rechtlich nicht zu beanstanden ist. Die ADO ordnung der Konferenz darüber Aufschluss, dass die Konferenz zur organisatorischen Vorbereitung des neuen Schul- schreibt vor, dass Lehrkräfte ihren Urlaub grundsätzlich in den Ferien zu nehmen haben, sich allerdings in der letzten Woche vor Unterrichtsbeginn des neuen Schuljahres Lehrers wegen eines nach der Ankündigung gejahres gedacht war. Ein Anspruch auf Befreiung des zur Dienstleistung bereit zu halten haben. buchten Erholungsurlaubs besteht daher nicht. Diese Pflicht ergibt sich aus den hergebrachten beamtenrechtlichen Grundsätzen der Dienst- und Treuepflicht Justiziar RA Martin Kieslinger VBE-NRW Offene Musterprozesse B ei zahlreichen Rechtsänderungen der vergangenen Jahre hat der VBE in Zusammenarbeit mit dem dbb (Deutscher Beamtenbund) deren Rechtmäßigkeit gerichtlich überprüfen lassen. Einige Gerichtsentscheidungen in diesen Musterprozessen liegen zwar inzwischen vor, sind aber noch nicht rechtskräftig geworden, weil hier höchstrichterliche Entscheidungen gesucht werden. Nachfolgend ein Überblick über den derzeitigen Stand der Musterprozesse. Weihnachtsgeld 2003: Das VG (Verwaltungsgericht) Düsseldorf hat in seiner Entscheidung die Kürzung deshalb als nicht rechtens angesehen, weil die Höhe des Weihnachtsgeldes von der Beschäftigungsdauer des gesamten Kalenderjahres abhängt. Da aber erst im November 2003 die gesetzliche Regelung für die Kürzung geschaffen wurde, war das damit eine Rückwirkung auf das ganze Jahr, die nach Auffassung des VG zu dem Zeitpunkt nicht mehr rechtens war. Es hat daher das BVerfG (Bundesverfassungsgericht) angerufen, dessen Entscheidung aber noch aussteht. Urlaubsgeld 2004: Das VG Düsseldorf hat eine Musterklage abgewiesen,so dass jetzt das OVG (Oberverwaltungsgericht) Münster entscheiden muss. Kostendämpfungspauschale bei der Beihilfe: In einigen Musterprozessen hat das VG Gelsenkirchen direkt einen Vorlagebeschluss für das BVerfG gefasst, so dass dieses jetzt erst entscheiden muss. Es gibt aber bereits einige, noch nicht rechtskräftige negative Entscheidungen anderer Verwaltungsgerichte. Versorgungsabschlag wegen Pensionierung ab 63 und wegen Dienstunfähigkeit: Auch hier ist die gerichtliche Entscheidung noch offen, ob der Abschlag rechtens ist. Zahlreiche VG-Verfahren ruhen,auch hier liegt die höchstrichterliche Entscheidung beim BVerfG. Absenkung des Ruhegehaltssatzes von 75 auf demnächst 71,75 %: Das BVerfG hat in einer jüngsten Entscheidung drei Klagen zurückgewiesen und die Absenkung als verfassungsgemäß bezeichnet. Die Erwartung an die Entscheidungen der Verwaltungsgerichte und des Bundesverfassungsgerichts darf sicherlich nicht zu hoch angesetzt werden, aber allein der Tatbestand, dass einige Verfahren vom BVerfG angenommen worden sind, zeigt doch, dass die Rechtmäßigkeit der Regelungen nicht ganz unumstritten ist. Über den Ausgang dieser Verfahren wird der VBE selbstverständlich informieren. Albert Hohenlöchter VBE-Referent Rechtsberatung 11 Sh 10 05

12 Schulpolitik Wie stehen die Chancen? Kleine Bildungsreise durch NRW Unter Demokratie verstehe ich,dass sie dem Schwächsten die gleichen Chancen einräumt wie dem Stärksten. Mahatma Ghandi D ie Reise führt durch das Land der Vielfalt 1, die Route geht allerdings nicht den angepriesenen Sehenswürdigkeiten nach. Sie folgt vielmehr einem Reiseführer, der kaum etwas anderes als Zahlen enthält. 2 Es ist eine virtuelle Reise, denn das geht schneller und ermöglicht außerdem den einen oder anderen Zickzackkurs. Der ist auch nötig, denn Zahlen und nicht Streckenverläufe geben die Reiseroute vor. Station 1:Willebadessen, Kreis Höxter. Der Reiseführer sagt Folgendes: Im Schuljahr 2004/05 wechselten 48,1 % der Kinder von der Grundschule zur Hauptschule. Diese Schulform scheint hier ihrem Namen noch alle Ehre zu machen und wirklich die Hauptschulform der Sekundarstufe I zu sein. Station 2: Bad Honnef, Rhein-Sieg-Kreis. Information des Reiseführers: Im Schuljahr 2004/05 gingen hier 13,8 % der Schülerinnen und Schüler von der Grundschule zur Hauptschule über. Erste Irritation und die Frage: Wie können solche Unterschiede möglich sein? Beide Gemeinden haben keine eigene Gesamtschule, auch in erreichbarer Nähe gibt es kein Gesamtschulangebot. Die Zahl der Wechsler zu dieser Schulform liegt folglich bei Null. Dieser Erklärungsversuch führt also zu nichts. Der Reiseführer selbst nennt nur Zahlen und keine Gründe, also ist eine Annäherung an das Phänomen von anderer Seite gefragt. Das Land der Vielfalt hat schließlich eine Verfassung, die für alle Menschen in allen Regionen und Kommunen gleichermaßen gelten soll. Hier findet sich zumindest die Theorie dazu, wie es mit den Übergängen von der Grundschule zu weiterführenden Schulen vor sich gehen soll: Für die Aufnahme in eine Schule sind Anlage und Neigung eines Kindes maßgebend, heißt es dort in Artikel 10, Absatz 2. Das ist die Theorie, aber wie passt die zur Praxis? Sind die Anlagen und Neigungen der Kinder in Willebadessen etwa so ganz anders als die ihrer Altersgenossen in Bad Honnef? Falls ja, wie kann das denn möglich sein? Oder werden sie vielleicht so unterschiedlich wahrgenommen und beurteilt? Vielleicht sollte man mal folgende Probe aufs Exempel machen: Die Grundschulkinder aus Willebadessen ziehen kurz vor ihrem Wechsel zur weiterführenden Schule geschlossen nach Bad Honnef um. Zugegeben das ist illusorisch, also hilft diese Idee auf der Suche nach Erklärungen nicht viel. Nun könnte der Vorwurf kommen, die Reiseroute sei bislang einseitig, weil nur auf Extreme fixiert. Um den zu entkräften, folgt nun der angekündigte Zickzackkurs durch die Schullandschaft in NRW. Übergänge von der Grund- zur Hauptschule in NRW im Schuljahr 2004/05 (Kommunen ohne eigene oder erreichbare IGS) Willebadessen 48,1% Anröchte 40,7% Hallenberg Stadt 38,1% Bad Berleburg 34,4% Büren Stadt 28,1% Everswinkel 25,9% Ostbevern 23,3% Nideggen Stadt 17,5% Monschau 15,8% Bad Honnef 13,8% Ostbevern Everswinkel Willebadessen Anröchte Büren Hallenberg Bad Berleburg Nideggen Bad Honnef Monschau Im Land der Vielfalt scheint in dieser Sache wirklich vieles möglich zu sein. Was ist nun in Anröchte anders als in Nideggen? Was läuft in Monschau anders als in Hallenberg? Und was sagen die Zahlen über unser Schulsystem aus? Im Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Landesregierung steht, dass das begabungsgerechte gegliederte Schulsystem erhalten bleiben soll. Wenn dieses System begabungsgerecht ist, muss man daraus wohl schließen, dass die Begabungen der Kinder in Bad Honnef mit denen in Willebadessen nicht vergleichbar sind.woran aber sollte das dann liegen? Die Geschichte dreht sich im Kreis. Sh

13 Kleine Bildungsreise durch NRW Schulpolitik Station 3: Hallenberg, Hochsauerlandkreis. Kommentar des Reiseführers: Im Schuljahr 2004/05 gingen hier 61,9 % der Kinder von der Grundschule zum Gymnasium. Station 4: Lügde, Kreis Lippe. Im selben Schuljahr machten hier 13,6 % der Schülerinnen und Schüler diesen Weg. Und wieder die Frage: Wie können solche Unterschiede möglich sein? Über diesen Zahlen scheint das Motto zu schweben: Sage mir, wo du lebst, und ich sage dir, welche Bildungschancen du hast. Oder anders formuliert: Begabung ist nicht gleich Begabung, es hängt davon ab, in welchem Ort man sie hat. Sind die Bildungschancen junger Menschen etwa das Produkt von Zufällen? Geht es hier um ein Würfelspiel? Um auch hier nicht bei den Extremen stehen zu bleiben, soll gezeigt werden, was alles möglich ist. Übergänge von der Grundschule zum Gymnasium in NRW im Schuljahr 2004/05 (Kommunen ohne eigene oder erreichbare IGS) Hallenberg 61,9% Bad Driburg 50,4% Erwitte 44,1% Brakel, Stadt 40,5% Marsberg 31,8% Bad Wünnenberg 29,9% Bestwig 22,5% Südlohn 19,2% Eslohe 17% Lügde 13,4% Südlohn Bad Driburg Erwitte Bad Wünnenberg Bestwig Eslohe Hallenberg Lügde Klassenfahrten nach Berlin (Incl. Transfer, Unterkunft, Programmgestaltung nach Absprache) Broschüre anfordern bei: Biss, Freiligrathstr. 3, Berlin, Tel. (0 30) Brakel Marsberg Station 5: Bönen, Kreis Unna. Hier gibt es ein Gymnasium. Durchschnittliche Quote der Schülerinnen und Schüler, die im Verlauf der Sekundarstufe I das Gymnasium verlassen mussten: 47,1 % Station 6: Odenthal, Rheinisch-Bergischer Kreis. Auch diese Kommune hat nur ein Gymnasium. Durchschnittliche Quote der Schülerinnen und Schüler, die im Verlauf der Sekundarstufe I das Gymnasium verlassen mussten: 4 %. Station 7: Ausweitung der Reiseroute über NRW hinaus Schulformen sind primär für die Bildung von leistungsdifferenzierten Umwelten verantwortlich, stellt der Bildungsforscher Jürgen Baumert in der PISA-Untersuchung fest % der Unterschiede in den Mathematikleistungen führt er auf die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Schulformen zurück und weist nach, dass die Unterschiede zwischen den Schulformen im Verlauf der Sekundarstufe I zunehmen. Dies führt er auf die Regulierungsprozesse durch Abstiegsmobilität zurück, 4 die aber keineswegs zu einer leistungsmäßigen und sozialen Homogenisierung von Lerngruppen 5 führe. Er weist außerdem hinsichtlich der Leistungen von Schülerinnen und Schülern Überlappungen zwischen den Schulformen nach. So erreichten z.b. 19 % der Realschülerinnen und -schüler in NRW ein mathematisches Leistungsniveau, das über dem unteren Leistungsviertel der Gymnasiasten lag. 6 Da aber im nordrhein-westfälischen Schulsystem kaum Aufstiege möglich sind, 7 v erhilft dies den Schülerinnen und Schülern in der Regel nicht zu einem höheren Bildungsabschluss. Wer hat, dem wird gegeben, könnte man fast sagen. Wer den Übergang zum Gymnasium schafft, wird dann auch mehr gefördert als in einer Hauptschule. Die Zahlen sprechen für sich. Christel Jungmann 1 Land der Vielfalt ist ein Werbeslogan auf der NRW-Homepage 2 Kanders, Michael/Rösner, Ernst: Bestandsgefährdung weiterführender Schulen in Nordrhein-Westfalen. Schülerzahlen 2004/05 und Modellrechnungen für die Schuljahre 2008/09 und 2013/14, unveröffentlichtes Manuskript 3 Deutsches PISA-Konsortium(Hrsg.): PISA Ein differenzierter Blick auf die Länder der Bundesrepublik Deutschland, Opladen 2003: Leske+Budrich, S ebd., S ebd., S ebd.,s Im Schuljahr 2003/04 wurden in NRW Schülerinnen und Schüler in einen weniger anspruchsvollen Bildungsgang zurückgestuft, während nur den umgekehrten Weg gingen. Zahlen aus: Rösner, Ernst: Rahmenkonzept einer allgemeinen Sekundarschule, Dortmund 2005: VBE-Verlag, S Sh 10 05

14 Positionen Positionen Thema Schuleinzugsbezirke Schulministerin Barbara Sommer in ihrer Rede beim Grundschultag am : Mein Gesetz ist der Koalitionsvertrag. Daran muss ich mich halten. Die Schuleinzugsbezirke müssen jetzt aufgelöst werden. Ich glaube nicht, dass es einen großen Run auf Schulen geben wird, die weit entfernt sind. Und außerdem: Wer wollte, hat es schon immer geschafft, sein Kind woanders anzumelden. Udo Beckmann in seiner Rede beim Grundschultag am : Den Plan, die Schuleinzugsbezirke aufheben zu wollen, hat der VBE von Anfang an entschieden abgelehnt, und dabei bleiben wir auch. Wir wollen kein zwei Klassen-System von Schulen und keine Gettoisierung von Migrantenkindern, wozu der Verzicht auf die Schulbezirke zwangsläufig führen würde. Wir wollen nicht diesen Effekt aus den Niederlanden, wo man inzwischen die Schulen für Migrantenkinder schwarze Schulen und die für niederländische Kinder weiße Schulen nennt. Und weil dieser Effekt den niederländischen Schulpolitikern auch bekannt ist, suchen sie jetzt nach Maßnahmen, um ihn einzudämmen. Wir täten gut daran, aus den Fehlern unserer Nachbarn zu lernen, statt sie zu kopieren. Thema Unterrichtsausfall Brief des VBE-Landesvorsitzenden an die Schulministerin (Auszug): Sehr geehrte Frau Ministerin, Ihre Ankündigung im Amtsblatt vom , Elternsprechtage dürften in Zukunft nur noch außerhalb der Unterrichtszeit stattfinden, hat unter Kolleginnen und Kollegen für sehr viel Unmut gesorgt. Wir empfinden diesen Ihren Vorstoß als faktische Verlängerung der Arbeitszeit von Lehrerinnen und Lehrern, die unserer Ansicht nach nicht im Einklang mit dem von ihnen an anderer Stelle geäußerten Verständnis für die hohen Belastungen im Lehrerberuf steht. Unserer Auffassung nach wollte der Gesetzgeber nicht verfügen, dass Elternberatung außerhalb der regulären Unterrichtszeit angesiedelt sein muss. 44 des Schulgesetzes sieht vielmehr folgende Regelung vor: Lehrerinnen und Lehrer beraten Eltern außerhalb des Unterrichts in Sprechstunden und an Sprechtagen. Als ehemalige Lehrerin wissen Sie um die Wichtigkeit der Beratungsfunktion, die Lehrerinnen und Lehrer an Elternsprechtagen übernehmen. Der Beratungsauftrag kann aber nur uneingeschränkt wahrgenommen werden, wenn auch die Möglichkeit besteht, Eltern unterschiedliche Zeiten anzubieten, die zu ihrer jeweiligen Arbeits- und Familiensituation passen. Wir appellieren daher an Sie, Lehrerinnen und Lehrer nicht zu Sündenböcken für den Unterrichtsausfall in NRW zu erklären. Ergänzend möchte ich anmerken, dass es aus unserer Sicht unabdingbar ist, dass Fortbildung im dienstlichen Interesse auch während der Unterrichtszeit stattfindet, da sie Teil der Jahresarbeitszeit ist. Antwortschreiben der Schulministerin (Auszug): Sehr geehrter Herr Beckmann, gerne will ich Ihnen meine Aussagen zu den Elternsprechstunden und Elternsprechtagen sowie zur Lehrerfortbildung näher erläutern. Die Lehrerinnen und Lehrer haben eine Sonderstellung inne im Hinblick auf die Gestaltung ihrer Arbeitsleistung und -zeit wie kaum eine andere Berufsgruppe. Außerhalb des festgelegten Unterrichts, der Konferenzen und Dienstbesprechungen bleibt es weitgehend der einzelnen Lehrkraft überlassen, wie sie ihre verschiedenen Aufgaben im Rahmen ihrer Arbeit erledigt. Ich sehe deshalb die Forderung, Elternsprechtage und schulinterne Fortbildung in der unterrichtsfreien Zeit durchzuführen, weder als eine Verlängerung der Arbeitszeit noch als eine unzumutbare Anforderung an die Lehrerinnen und Lehrer an. Im Gegensatz zu Ihnen bin ich der Auffassung, dass Unterrichtsausfall in Folge von Elternsprechtagen und schulinterner Fortbildung vermeidbar ist, wenn die Schule bereit ist, von der traditionellen Gestaltung dieser Veranstaltungen abzuweichen und z.b. flexible Beratungskonzepte zu entwickeln und schulinterne Fortbildung in die unterrichtsfreie Zeit zu verlegen. Es liegt mir fern, die Lehrerinnen und Lehrer zu Sündenböcken für den Unterrichtsausfall in NRW zu machen. Sh

15 Positionen Mein Anliegen ist es, den Anspruch der Schülerinnen und Schüler auf einen ungeschmälerten Unterricht nach den Vorgaben der Stundentafeln zu sicher. Brief des Landesvorsitzenden an die SPD-Fraktionsvorsitzende Hannelore Kraft (Auszug): Sehr geehrte Frau Kraft, Ihr öffentlich gemachter Vorschlag, Lehrerinnen und Lehrer mit Sanktionen zu belegen, die während der Unterrichtszeiten Elternberatung anbieten oder an Fortbildungen teilnehmen, hat bei den Kolleginnen und Kollegen großen Unmut hervorgerufen. Mit Ihrem Angriff auf die Lehrerschaft tragen Sie mit dazu bei, das Stammtischvorurteil vom faulen Lehrer zu unterstützen und der besonderen Belastung nicht Rechnung zu tragen. Seit Jahren fordert der VBE eine den Erfordernissen angemessene Stellenreserve für Schulen, um Unterrichtsausfall zu verhindern. Diese Forderung ist bei Ihrer Fraktion immer auf taube Ohren gestoßen. Stattdessen wurden Maßnahmen wie Geld statt Stellen ins Leben gerufen, die von so vielen Unwägbarkeiten geprägt sind und von Haushaltsansatz zu Haushaltsansatz gekürzt wurden, dass Schulleiterinnen und Schulleiter damit kaum Unterrichtsausfall verhindern können. Im Übrigen wäre es sinnvoll gewesen, Sie hätten sich vor Ihrer öffentlichen Schelte mit den Daten der Erhebung des Unterrichtsausfalls von 2003 auseinandergesetzt. Diese Erhebung, unter rot-grüner Landesregierung erstellt, macht deutlich: Wie in der Untersuchung des Jahres 2001 sind auch bei einer repräsentativen Stichprobe Erkrankungen der Lehrkräfte Hauptauslöser für den Unterrichtsausfall, die anderen Gründe treten in den Hintergrund. Der VBE protestiert aufs Schärfste gegen Ihre populistische Lehrerschelte. Antwort der SPD-Fraktionsvorsitzenden (Auszug): Sehr geehrter Herr Beckmann, in einem Gespräch mit Journalisten ging es um die Frage, was die neue Landesregierung gegen den Unterrichtsausfall tun kann und wird. Dort habe ich zunächst darauf hingewiesen, dass nach Angaben der Schulministerin trotz aller Bemühungen die Zahl der ausfallenden Unterrichtsstunden aktuell wie bereits 2003 erneut knapp 5 Millionen pro Schuljahr beträgt. Weiter habe ich deutlich gemacht, dass es illusorisch wäre, den Unterrichtsausfall auf Null herunterfahren zu wollen.. Ergänzend habe ich klargestellt, dass die Möglichkeiten der Schulen, etwas gegen den Unterrichtsausfall zu tun, sehr beschränkt sind und dass es eben falsch sei, wenn die Landesregierung das Problem auf die Schulen schieben wolle. Allerdings können die Schulen etwas tun, indem sie die Verpflichtung aus dem neuen 42, Absatz 6 des Schulgesetzes umsetzen. Darin wird bestimmt, dass außerunterrichtliche Veranstaltungen der Schulen in der Regel so organisiert werden müssen, dass kein Unterricht ausfällt. Aus Sicht der SPD darf für Elternsprechtage kein Unterricht ausfallen... Deshalb haben wir die angeführte Änderung des Schulgesetzes im Frühjahr vorgenommen... Die Terminplanungen an den Schulen zeigen leider, dass diese Regelung an einzelnen Schulen noch nicht befolgt wird. Darauf habe ich hingewiesen und erklärt, dass die neue Landesregierung in der Pflicht steht, die Beachtung dieser Regel zu erreichen. Auf die Nachfrage einer Journalistin, ob dazu auch Sanktionen erforderlich seien, habe ich deutlich gemacht, dass es für keine Landesregierung akzeptabel wäre, wenn diese gesetzliche Vorschrift durch die Schulen des Landes nicht umgesetzt würde. Eine klasse Mühle für die Klasse Die Jugendmühle in Wissel bei Kalkar am Niederrhein Max. 34 Schlafplätze preiswert rustikal projektgeeignet behindertengerecht Nähere Informationen unter: oder Tel / Sh 10 05

16 Bildungspolitik Stellungnahmen zum Modell der Allgemeinen Sekundarschule Prof. Dr. em. Manfred Boensch Ein großer Wurf! D er VBE in Nordrhein-Westfalen wird mit dem Rahmenkonzept für eine Allgemeine Sekundarschule entwickelt von Ernst Rösner Geschichte schreiben. Wenn man in einem Bundesland lebt wie der Autor dieser Zeilen gemeint ist Niedersachsen, kann man die Perspektivensicherheit und die Konsequenz des schulpädagogischen Denkens nur bewundern. Gegen alle wissenschaftlichen Befunde und gegen alle internationalen Trends werden in Niedersachsen gegenwärtig drei gravierende Strukturfehler begangen: eine zu frühe Auslese nach dem 4. Schuljahr, die Abkoppelung der Hauptschule aus dem Ensemble der Sekundarschulen (ohnehin bisher im Regelfall nur bis zum 9. Schuljahr ausgelegt) und die Benachteiligung der Realschüler/-innen beim Übergang in die Sekundarstufe II (Wiederholung eines Schuljahres, um an die im 10. Schuljahr beginnende Sekundarstufe II mit dem Abitur nach 12 Schuljahren anschließen zu können). Das Konzept des VBE liefert die sinnvolle Alternative, ohne dogmatisch eine einzige Lösung zu fordern. Die Begründungen (demografische Entwicklung, Bildungsbeteiligung, Qualifizierungsbedarf, Vermeidung sozialer Auslese) sind so stichhaltig, dass man nur verwundert auf andere Entwicklungen schauen kann. Die schulstrukturellen Überlegungen sind so souverän, dass man dem Konzept nur folgen kann. Das Grundkonzept einer Allgemeinen Sekundarschule ist in seinen Grundlinien, in seiner Flexibilität und mit seiner pädagogischen Begründung (grundsätzlich, aber auch mit einem Schuss Pragmatik) so ausgelegt, dass auch hart gesottene Bildungspolitiker von gestern nicht nur Ablehnung zeigen können. Erprobungsphase für alle Schüler/ innen eingerichtet werden (längere gemeinsame Schulzeit). Für die Schuljahre 7-10 sind Varianten möglich: traditionelle Schulgliederung (im Sinne einer Kooperativen Gesamtschule), Zweigliedrigkeit (integrierte Hauptund Realschule sowie Gymnasium), aufgeschobene Schulformgliederung (auch 7 und 8 noch schulformübergreifend) und konsequente integrierte Form (Integrierte Gesamtschule), Möglichkeit integrativen Unterrichts (gemeinsamer Unterricht mit Schülern/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf). Ganztagsangebote. Verbunden sind mit dieser strukturellen Offenheit die Ideen der Erleichterung des Übergangs in weiterführende Schulen, der Schaffung von Durchlässigkeit (und zwar nicht nur Abstiegs-, sondern vor allem auch Aufstiegsmobilität), der Erfahrung mit heterogenen Lerngruppen, der Vermeidung frühzeitiger differentieller Lernmilieus mit der Folge unterschiedlicher Entwicklungschancen, der Entkoppelung von sozialer Herkunft und Bildungschancen, der Minimierung misserfolgsorientierter Schulkarrieren, der Minimierung ungleicher Bildungschancen bei unterschiedlicher ethnischer Herkunft. Das alles ist differenziert begründet mit Verweis auf Defizite hinsichtlich der IST-Lage. Es mündet in konkrete Fallbeispiele, so dass kein Wolkenkuckucksheim entsteht, sondern Handlungsspielraum für die Verhältnisse vor Ort und Ideenangebote für Zögerliche gegeben werden. Wichtig sind die Grundanliegen: Allgemeine Sekundarschulen sollten möglichst nicht als grundständig gegliederte Systeme geführt werden. Die Schuljahre 5 und 6 sollen als Orientierungs- und Wenn ich es etwas frech sagen darf: Der VBE war bisher für progressive Bildungspolitik nicht so sehr bekannt. Jetzt ist er es! Prof. Dr. em. Manfred Boensch Sh

17 Bildungspolitik Es ist ein pragmatisches Konzept, das hoffentlich auch die verdiente politische Beachtung erhält. Prof. Dr. Horst Weishaupt, Bergische Universität Wuppertal Der Inhalt ist überzeugend. Prof. Dr. Heinz-Jürgen Ipfling, Universität Regensburg I ch halte die Kapitel 4 und 5 für wichtig, weil hier dezidiert auf die Ausgangslage eines Bundeslandes eingegangen und ein Begründungsrahmen nachgezeichnet wird, aus dem sich die späteren Forderungen ableiten lassen. Es sind eben nicht nur die PISA-Ergebnisse, sondern andere Faktoren wie z.b. die demografische Entwicklung, auf die wir reagieren müssen. Im Kapitel 6 wird ein ganz wichtiger Punkt hervorgehoben: die unterschiedlichen Bildungsmilieus. Ich halte dies für ein wichtiges Element zur Veränderung der Schulstruktur, weil es nicht sein kann, dass Kinder mit gleichen Merkmalen am Gymnasium besser gefördert werden als an der Hauptschule. Dies ist eine tief greifende Ungerechtigkeit in unserem System. Das Kapitel 7 ist für mich außerordentlich spannend, weil hier in einer Schule unterschiedliche Binnengliederungen vorgeschlagen werden. So halte ich die Orientierungsphase für eine ganz wichtige Phase, weil hier das gemeinsame Lernen nach oben verlängert wird. Allerdings habe ich selber Probleme mit den Formen der Differenzierung ab Klasse 7. So sind mir die Differenzierungen in Abbildung 8 (Trennung der Bildungsgänge nach Klasse 6, Anm. der Red.) und 10 (Integrierter Hauptund Realschulteil, Gymnasialteil getrennt, Anm. der Red.) noch von einer zu frühen Trennung in Säulen innerhalb der Schule gekennzeichnet. Ich halte das Modell von Abbildung 9 (schulformübergreifend nach Klasse 6, Anm. der Red.) für zukunftsweisend, wobei der Begriff schulformübergreifend aus meiner Sicht nicht angemessen ist, weil es ja keine Schulformen mehr gäbe. Außerordentlich sympathisch ist mir, die Integration voranzutreiben. Die vorsichtige Zurückhaltung bezüglich der Inklusion halte ich für nicht angemessen, weil es der Gesamtaussage des Gutachtens im Grunde widerspricht. Wenn die Binnengliederung vor Ort festgelegt werden kann, dann sollte doch eine Schule auch die Freiheit haben, sich in diesen Fragen so zu bewegen, wie sie es für richtig empfindet. Auf Seite 80 wird auf die fehlende Akzeptanz von großen Schulstrukturveränderungen hingewiesen. Dieses Argument kommt ja immer wieder in unterschiedlichen Kontexten vor, zuletzt bei einem Gutachten des DIPF über die Orientierungsstufe in Niedersachsen. Dort wurde sogar vor einem Schulkrieg gewarnt. Wo diese Ängste herkommen, kann ich mir nicht erschließen. Obwohl der runde Tisch am Ende der DDR klar eine zehnjährige Einheitsschule beschlossen hat, ist in keinem der neuen Länder diese Form zu beobachten, es wurde schlicht und ergreifend ohne Rückfrage ein gegliedertes Schulsystem eingeführt. Keiner fragte nach Akzeptanz oder verwendete Begriffe wie Schulkrieg. Sehr unterstützen will ich die Aussagen vom Sitzenbleiben. Diese Form der Steuerung hat sich nicht als effektiv erwiesen. Was die Schulleitung angeht, so denke ich doch, dass man zu einer gemeinsamen Schulleitung kommen muss. Jede Form von nach Wertigkeit strukturierten Abteilungsleitungen führen zur Verinselung, wie sich ja an den kooperativen Gesamtschulen zeigt. Lieber Herr Beckmann, Sie sehen, dass ich das Gutachten gelesen habe und mich freue, dass der VBE die Diskussion voranbringt. Einige Dinge gehen mir nicht weit genug, aber ich muss ja nicht wie ein Interessenverband politisch denken. Das sei Ihnen zugestanden. Prof. Dr. Matthias von Saldern, Universität Lüneburg Prof. Dr. Matthias von Saldern 17 Sh 10 05

18 Berufspolitik Zwischen Anspruch und Wirklichkeit Impressionen vom Grundschultag Schulministerin Barbara Sommer M an hat mir ein Bügeleisen ins Ministerium gestellt, erklärte Schulministerin Barbara Sommer den 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Grundschultages in Köln. Ein Bügeleisen für die Schulministerin? Etwa ein übler Macho-Streich? Nein, keineswegs, eher ein nützliches Utensil. Sie habe nämlich noch die eine oder andere Kante oder Falte an einem neuen Kleid zu glätten, das sie aber grundsätzlich gerne trage, fügte die Ministerin hinzu. Das neue Kleid ist in schwarz-gelb gehalten und heißt Koalitionsvertrag. Dass es daran einiges zu bügeln gibt, sah auch der VBE- Vorsitzende so. Er stieß sogar auf eine Falte, die zwischendurch schon verschwunden zu sein schien die Auflösung der Schuleinzugsbezirke. Kurze Zeit nach ihrem Amtsantritt hatte die Ministerin noch erklärt, die Auflösung der Schuleinzugsbezirke gehöre nicht zu ihren vordringlichsten Aufgaben, sie werde erst einmal zurückgestellt. Wer die Hoffnung hatte, aufgeschoben hieße aufgehoben, der wurde allerdings enttäuscht. Mit großer Sorgfalt und in enger Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden wolle sie dabei vorgehen, versprach Barbara Sommer, aber die Schuleinzugsbezirke würden bis 2008 definitiv aufgelöst. Wer wollte, hat es schon immer geschafft, sein Kind an einer Grundschule der eigenen Wahl anzumelden, war ihr Hauptargument. Nun solle das eben grundsätzlich und ohne unnötige Genehmigungsbürokratie für alle möglich sein. Wettbewerb hieß das zentrale Wort, das immer wieder fiel. Ein Wettbewerb zwischen den Grundschulen soll entstehen und die herausfiltern, die eben nicht wettbewerbsfähig sind. Angesichts sinkender Schülerzahlen stehe ohnehin künftig die Frage nach Schulschließungen Arbeitsgruppe Lernen lernen von Anfang an. Referentin Gabriele Cwik (l.), Grundschulrektorin an. Angebot und Nachfrage würden dann richten, welche Schulen es treffen solle. Der VBE-Vorsitzende beschrieb dagegen die Gefahr, die man in den Niederlanden schon kennt und gerade einzudämmen versucht dass es nämlich weiße VBE-Landesvorsitzender Udo Beckmann Schulen für niederländische Kinder und schwarze für Migrantenkinder gibt. Man solle doch aus den Fehlern der Nachbarn lernen statt sie zu kopieren, gab er der Ministerin als Anregung mit. Auch in anderen Punkten bezog Schulministerin Sommer klar Position. Den Schulkindergarten werde es in der bisherigen Form nicht mehr geben, ersatzweise sei eine noch nicht zu Ende entworfene Einrichtung namens Lernstudio geplant. Hier sollen demnächst Sozialpädagoginnen und -pädagogen Fördergruppen betreuen. Für die offenen Ganztagsgrundschulen kündigte die Ministerin ein neues Curriculum an. Sie kritisierte die ihrer Ansicht nach noch in mancher Hinsicht nicht perfekte Zusammenarbeit zwischen dem Vormittags- und Nachmittagsbereich und kündigte qualitative Verbesserungen an. So solle in Zukunft stärker darauf geachtet werden, dass auch für den Nachmittagsbereich qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. Klare Worte sprach die Ministerin auch zum Thema Grundschulempfehlung, die in Zukunft einen verbindlichen Charakter haben soll. Wollen Eltern dieser Empfehlung nicht folgen, soll es zunächst ein Gespräch geben, an dem die Eltern sowie jeweils ein Vertreter der gewünschten und abgebenden Schule beteiligt sind. Führt dies zu keinem von allen Seiten akzeptierten Ergebnis, soll ein Probeunterricht an der von den Eltern gewünschten Schule die endgültige Lösung bringen. Der VBE-Vorsitzende drückte den Unmut der Lehrerinnen und Lehrer über die Tage zuvor gemachte Ankündigung aus dem Ministerium aus, dass Elternsprechzeiten und Fortbildungen künftig nur noch in der unterrichtsfreien Zeit stattfinden sollen. Er argumentierte mit der Kundenorientierung, die auch die unterschiedlichen Arbeitszeiten von Eltern mit bedenken müsse. Dieser Argumentation wollte Barbara Sommer allerdings nicht folgen. Der Nachmittag des Grundschultags war mit Arbeitsgruppen zu pädagogischen Themen gefüllt. Fotos: Herbert Boßhammer Sh

19 Tipps Der Bücherwurm präsentiert: Das fliegende Klassenbuch Der Bücherwurm lädt mit Beginn des neuen Schuljahres alle Grundschulkinder in NRW zum Lese- und Schreibwettbewerb ein. Das fliegende Klassenbuch heißt die Aktion, die Lust und Freude am Lesen und Schreiben fördern soll. Schirmherrin des Lese- und Schreibwettbewerbs ist Barbara Sommer, Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes NRW. D ie Grundschulkinder bilden Teams und schreiben einen der fünf vorgegebenen Geschichtenanfänge weiter. Es entstehen die fliegenden Klassenbücher. Die jeweils beste Gruppe aus den Jahrgängen 1 und 2 sowie den Jahrgängen 3 und 4 wird ermittelt. Die ausgewählten Sieger-Teams gewinnen eine Reise zur großen Abschlussveranstaltung im Kindermuseum Atlantis in Duisburg am 24. März 2006.Zusätzlich gibt es viele Sonderpreise zu gewinnen. Unterstützt wird der Wettbewerb durch umfangreiche Unterrichtsmaterialien zum Thema Lesen und Schreiben für die Grundschule. Das Unterrichtspaket besteht aus Unterlagen mit methodisch-didaktischen Hinweisen für Lehrkräfte sowie Arbeitsblättern zur differenzierten und handlungsorientierten Unterrichtsgestaltung. Schülermagazin und Plakat geben Anregungen für den Wettbewerb. Das fliegende Klassenbuch ist eine Initiative der Projekt Ruhr GmbH, die schon in der Vergangenheit Maßnahmen entwickelt hat, um die Lesefähigkeit der Kinder im Ruhrgebiet zu verbessern. Die Duden Paetec GmbH und die Egmont Franz Schneider Verlag GmbH sind weitere Förderer des Wettbewerbs. Durchgeführt wird die Aktion vom Zeitbild Verlag. Die Schulmaterialien können ab sofort kostenlos unter heruntergeladen werden. Weitere Informationen: Christina Woischnik, Zeitbild Verlag GmbH, Tel.: , Nina.Woischnik@zeitbild.de Deutschlands sozialste Schüler gesucht! Bundesweiter Buddy-Wettbewerb W er sind Deutschlands sozialste Schüler? Wo gibt es die engagierteste Klasse? Der Buddy e.v. zeichnet im Rahmen des Buddy-Schulwettbewerbs 2005 Schülerinnen und Schüler aus, die gesellschaftliche und soziale Verantwortung übernommen haben die Buddys sind. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln der Vodafone Stiftung Deutschland. Ein Buddy kann dabei jemand sein, der sich um Mitschüler kümmert, die gemobbt wurden oder die nicht mehr zur Schule kommen wollen, erklärt Roman Rüdiger, Geschäftsführer des Buddy e.v., die Idee. Es kann aber auch eine Klasse sein, die sich um engeren Kontakt zu Senioren im Altenheim nebenan kümmert. Wir setzen der Kreativität der Schüler keine Grenzen, betont Rüdiger. Roman Rüdiger, Geschäftsführer des Buddy e.v., und Dr. Uli Kostenbader, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland, präsentieren den bundesweiten Buddy-Wettbewerb 2005 Mach mit! Verantwortung leben. 19 Sh 10 05

20 Tipps Teilnahmebedingungen Mitmachen können Gruppen von mindestens 5 Schülern aller weiterführenden Schulen (Haupt-, Real-, Gesamt-, Kollegschulen, Berufsbildende Schulen, Gymnasien). Die Gruppen oder Klassen bewerben sich mit einer Aktion, die Teil eines längerfristigen Engagements war und an deren Planung und Durchführung die Schüler maßgeblich beteiligt waren. Die Dokumentation der Buddy-Taten kann handschriftlich, per Video oder Audio-Reportage beim Buddy e.v. eingereicht werden. Noch bis zum 31. Oktober läuft die Einreichungsfrist für den mit insgesamt Euro dotierten Wettbewerb. Eine Expertenjury ermittelt im Herbst 16 Landessieger,aus deren Mitte im Rahmen der Finalveranstaltung am 10. Dezember in Hannover der Bundessieger gekürt wird.alle Landessieger erhalten zudem einen Abenteuertag für ihre Gruppe und eine Einladung zu einem eintägigen Buddy-Camp in Hannover. Verantwortung leben und fördern Die Erfahrung zeigt, dass Gleichaltrige in der Peergroup oft mehr ausrichten können als Lehrer oder Eltern, weiß Roman Rüdiger Sie sprechen eine gemeinsame Sprache und können Probleme auf gleicher Augenhöhe lösen. Mit dem Wettbewerb möchten wir Kindern und Jugendlichen Mut machen, sich mehr füreinander einzusetzen. Das Buddy-Projekt versteht sich als umfassendes Modell zum sozialen Lernen. Ziel ist es, die persönliche und gesellschaftliche Verantwortung von Kindern und Jugendlichen zu fördern, indem ihnen die dafür notwendigen Kompetenzen vermittelt werden. Die Umsetzung erfolgt in Trainings für Pädagogen, die in Lernprogrammen auf die verschiedenen Bundesländer oder Kommunen abgestimmt werden. Der Buddy e.v. schließt sich den Forderungen der OECD nach einer stärkeren Vermittlung sozialer Schlüsselkompetenzen in der Schule an. Jenseits von Fachnoten muss der Fokus auf die Ausbildung selbstständigen sozialen Handelns und des kompetenten Umgangs mit erworbenem Wissen gelegt werden. Weitere Informationen zum Wettbewerb und zum Buddy-Projekt gibt es unter Telefon 0211/ Kontakt: CP/COMPARTNER Jörn Hutecker Tel: 0201/ hutecker@cp-compartner.de Buddy e.v. Robert Kekez Tel:0211/ robert.kekez@buddy-ev.de Sh

21 Mobbing unter Kindern und Jugendlichen 23. Kinder- und Jugendschutzforum M obbing ist ein verbreitetes Phänomen. Experten schätzen, dass jedes 7. Kind während seiner Schulzeit gemobbt wird. Von Mobbing bzw. Bullying spricht man, wenn ein Kind über einen längeren Zeitraum von einem oder mehreren Kindern systematisch schikaniert wird und sich nicht selbst helfen kann. Die Formen reichen von Hänseleien über Drohungen bis zu körperlichen Formen der Gewalt. Die Opfer werden gedemütigt und leiden sehr. Aus Scham und Angst vertrauen sie sich meist niemandem an. Sie brauchen aber die Unterstützung der Erwachsenen. Die Diskussionen auf bisherigen Tagungen und das rege Interesse an dem Thema zeigten, dass ein großer Informationsbedarf besteht. Daher sollen erprobte und erfolgreiche Programme auf dem Kinder- und Jugendschutzforum am in der Luise-Alberz-Halle in Oberhausen einem breiten Adressatenkreis vorgestellt werden. Interessierte Mitarbeiter/innen aus der Jugendhilfe, Lehrpersonen, Erzieher/innen aus Kindertagesstätten, aus Beratungsstellen, von der Polizei sind herzlich eingeladen. Weitere Informationen bei AJS,Carmen Trenz,Telefon 0221/ oder info@mail.ajs.nrw.de Kath. LAG Kinder- und Jugendschutz NW e.v., Münster, Marianne Hasebrink, Telefon 0251/54027 oder Kath.LAG.Jugendschutz.NW@t-online Tipps weiterhin erhältlich: in Kooperation mit der Kindernothilfe CD-Paket (3 CDs, ca. 120 Min.) WeihnachtsHits Buch: 126 Seiten Bestell-Nr Bestell-Nr Preis: 15,80 EUR Preis: 32,80 EUR Lichtertänze zur Winter- und Weihnachtszeit Buch: 84 Seiten CD (Spieldauer ca. 50 Min.) Bestell-Nr Bestell-Nr Preis: 11,80 EUR Preis: 13,20 EUR Friedenslicht aus Betlehem Weihnachtliche Kinderlieder Heft: 20 Seiten CD (Spieldauer ca. 45 Min.) Bestell-Nr Bestell-Nr Preis: 5,00 EUR Preis: 10,20 EUR Robinsons Weihnachtsreise D er klingende immerwährende Adventskalender mit CD: mit Geschichten, Liedern, Backrezepten, Spielen, Bastelanleitungen, Aktionen und einem persönlichem Liederheft. Dazu gibt es eine CD, auf der alle Lieder des Kalenders zu hören sind, und auf der Norbert Blüm und Vera Int-Veen die Geschichten vorlesen. Umschlagkalender mit 24 Advent-Ideen und CD (Spieldauer ca. 70 Min.) Bestell-Nr Komplett-Preis: 19,90 EUR Welt-Weihnachtslieder für Kinder Buch: 68 Seiten CD (Spieldauer ca. 60 Min.) Bestell-Nr Bestell-Nr Preis: 10,20 EUR Preis: 13,20 EUR Kinderträume im Advent Heft: 28 Seiten CD (Spieldauer ca. 45 Min.): Bestell-Nr Bestell-Nr Preis: 6,50 EUR Preis: 12,80 EUR Diese Weihnachtsmaterialien sind gedacht für den Einsatz in Kindergärten sowie in den Schulklassen 1 6. VBE Verlag NRW GmbH Westfalendamm Dortmund B e s t e l l u n g e n a n : Telefon: (mo. bis do Uhr) Telefax: mit Online-Shop info@vbe-verlag.de Innerhalb Deutschlands portofreier Mindestbestellwert 10,- EUR, andernfalls Porto- und Versandkosten 2,60 EUR.

22 VBE-regional BV Arnsberg Olpe-Rhode immer noch ein Trauma M itten im 21. Jahrtausend fühlt man sich ins Mittelalter zurück versetzt. Da gibt es einen Schulstreik und auch -streit, der das ganze Dorf spaltet. Im Ortsteil Olpe-Rhode steht eine idyllische Grundschule mit 8 Klassen und 8 Lehrkräften und einem wunderschönen Abenteuerschulhof.Weil das Verhalten auf einem derartigen Schulhof geregelt sein muss, um hier Verletzungen zu verhindern, wurde eine Schulhofordnung erarbeitet und in der Schulkonferenz mit den Stimmen der Eltern verabschiedet. Wenn ein Kind in dem unfallgefährdeten Bereich rannte, konnte es schon mal eine gelbe oder rote Karte gezeigt bekommen und musste sich die Schulhofordnung durchlesen, die an der Wand angebracht war. Dies wurde dann von einigen Eltern als an die Wand stellen angesehen. So missfiel einer Gruppe Eltern einer vierten Klasse das pädagogische Wirken des Großteils des Kollegiums; sie bestreikten die Schule und weigerten sich ihre Kinder zu dieser Schule zu schicken. Sie schalteten die Presse ein und Dank guter Beziehungen zur Presse wurde daraus eine große Medienkampagne. Auf Grund von Zusagen der Bezirksregierung an die Eltern beendeten diese den Streik und schickten ihre Kinder wieder zur Schule. Lokale, regionale und überregionale Presse und zahlreiche Fernsehanstalten berichteten über die Auseinandersetzung der Eltern mit ihrer Klassenlehrerin und den übrigen Kolleginnen und den hinter diesen stehenden Eltern. Die Angriffe in der Presse gegen die Schule und auch seitens einiger Eltern gegen die Gruppe der Kolleginnen steigerten sich schier ins Unerträgliche, so dass ein Großteil der Kolleginnen daran erkrankte und teilweise stationär behandelt werden musste und auch z. T. heute noch nicht dienstfähig ist. Aus VBE-Sicht hat man den rebellierenden Eltern seitens der Bezirksregierung zuviel Gehör und Zustimmung zukommen lassen. Beteuerungen der Bezirksregierung, dass die Lehrkräfte sich nichts hätten zuschulden kommen lassen, wurden aber von der Presse nicht aufgegriffen. Als letztendlich die große Gruppe der Kolleginnen Versetzungsanträge stellte und diesen auch entsprochen wurde, wurde dies in der Presse als von der Bezirksregierung verordnete Zwangsversetzung dargestellt. Die Bedingungen für einen neuen Anfang dieser Kolleginnen an den neuen Schulen wurden somit schon fast wieder unerträglich belastet. Die Kolleginnen fordern nun eine öffentliche Rehabilitierung. Neben dieser Rehabilitation bleiben aber eine Vielzahl von Fragen offen. Selbstverständlich ist es richtig, die Elternrechte anzuerkennen, aber ist es nicht auch geboten, dass der Dienstherr sich hinter seine Lehrkräfte stellt und seiner Fürsorgeverpflichtung für seine Lehrkräfte nachkommt? Wie viele Eltern gibt es, die sich hinter die Schule stellen, sie unterstützen und großartige Arbeit leisten, aber es mehren sich auch die Fälle, dass Kolleginnen und Kollegen sich fast wehrlos Angriffen und auch Drohungen vereinzelter Eltern gegenüber sehen. Auch hier wird der Ruf nach Unterstützung durch den Dienstherrn laut. Als Polizeibeamter kann man sich dieser Unterstützung sicher sein das ist auch gut so aber warum erhalten wir sie als Lehrer oder Lehrerin nicht? Albert Hohenlöchter VBE-Bezirksverband Arnsberg Impressum SCHULE HEUTE - Information und Meinung erscheint monatlich - mindestens zehnmal jährlich Produktion: VBE Verlag NRW GmbH Westfalendamm 247, Dortmund, Telefon (02 31) , Fax (02 31) Internet: info@vbe-verlag.de Herausgeber: Verband Bildung und Erziehung (VBE) Landesverband Nordrhein-Westfalen Gesamtverband der Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher im DBB NRW, Westfalendamm 247, Dortmund, Telefon (02 31) , Fax (02 31) info@vbe-nrw.de, Internet: Redaktion: Herbert Boßhammer (Schriftleiter), Westfalendamm 247, Dortmund, Telefon (0 25 1) ; h.bosshammer@vbe-nrw.de Udo Beckmann, Christel Jungmann Druck und Anzeigenverwaltung: Gebrüder Wilke GmbH Caldenhofer Weg 118, Hamm Satz und Layout: my-server.de GmbH Wambeler Hellweg 152, Dortmund in Zusammenarbeit mit Kirsch Kürmann Design Wittekindstr. 11, Dortmund Anschriftenverwaltung: VBE-Geschäftsstelle Westfalendamm 247, Dortmund Mitglieder erhalten diese Zeitschrift kostenlos als Verbandsorgan. Abonnement 17,00 EUR, Einzelheft 1,90 EUR, zuzüglich Versandkosten. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt besteht kein Ersatzanspruch. Die Artikel werden nach bestem Wissen veröffentlicht und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Rechtsansprüche können aus der Information nicht hergeleitet werden. Die Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Ein Nachdruck, ganz oder teilweise, ist nur mit der Genehmigung der Redaktion, die wir gern erteilen, zu gezeichneten Beiträgen mit der des Verfassers bei Zusendung eines Belegexemplares gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr. Die Einsender erklären sich mit einer redaktionellen Prüfung und Bearbeitung der Vorlage einverstanden. Die Rücksendung erfolgt nur, wenn ausreichendes Rückporto beiliegt. Die Besprechung ohne Aufforderung zugesandter Bücher bleibt der Redaktion vorbehalten. Die namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Ansicht der Verfasser wieder und entsprechen nicht in jedem Fall der Redaktionsmeinung. Redaktionsschluss jeder Ausgabe ist der 1. des Vormonats. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Beilage: Der öffentliche Dienst an Rhein und Ruhr. ISSN-Nr.: X Sh

23 Büchermarkt Medien Manfred Bönsch Nachhaltiges Lernen durch Üben und Wiederholen Preis: 18,00 EUR ISBN: Seiten Nachhaltiges Lernen heißt sinnbestimmtes, selbstständiges und erfolgreiches Lernen. Beim schulischen Lernen mangelt es mitunter oder gar häufig genau an den drei Merkmalen. Schüler/-innen können den Sinn von Lernanforderungen nicht erkennen, das Lernen wird ihnen ständig vorgeschrieben und schließlich fehlt der Erfolg. Die Ausführungen dieses Buches geben eine Fülle von Hilfen für ein anderes Lernen: Nämlich Ziele zu erkennen, das Lernen in die eigene Hand zu nehmen und das Üben und Wiederholen zu intensivieren. Werner Glatz u. Adolf Kell (Hrsg.) Gesellschaft zur Förderung der Lehrerbildung (GFL) Lernstandserhebung und Unterrichtsqualität ISSN: Seiten Die Gesellschaft zur Förderung der Lehrerbildung (GFL) in Siegen-Wittgenstein e. V. an der Universität Siegen setzt die thematische Konzentration auf Probleme der Lehrerbildung in Band 63 der Siegener Studien seit Jahren kontinuierlich fort. Im ersten Teil werden zehn Kurzfassungen von herausragenden wissenschaftlichen Examensarbeiten veröffentlicht, die im Rahmen der Ersten Staatsprüfungen für die Lehrämter vorgelegt wurden. Neben der Bandbreite derzeit gewählter Themen wird auch die Anspruchsqualität ersichtlich, die mit der Vergabe des Studienpreises 2005 verbunden war. Teil zwei der Siegener Studien enthält sehr beachtenswerte Beiträge aus der lehrerbildungsrelevanten Forschung. Dabei geht es um Mindestniveaus für Fachleistungen und standardisierte Kompetenztests. Lässt sich Unterricht durch Standards und Tests verbessern? von Hans Brügelmann. Der Verfasser setzt sich aus dieser Frageperspektive mit der Anlage und den Ergebnissen internationaler Vergleichsstudien auseinander und zeigt auf, wie Lehrer/-innen mit solch vorwiegend politisch-ökonomisch motivierten Versuchen umgehen können. In einem weiteren Beitrag Standards,Tests und Unterrichtsqualität unternimmt Hans Werner Heymann den Versuch einer kritischen Klärung und zeigt auf, was unstrittig und was strittig ist. Richard Huisinga legt eine umfangreiche Problemskizze zur Lernstandserhebung vor, in der er, von historischen Beispielen ausgehend, die bildungspolitischen Maßnahmen einer systematischen erziehungswissenschaftichen Analyse unterzieht und kritisch bewertet. Beiträge zu Bildungsstandards der KMK von Helmut Kaufmann und zur Evaluation und Qualitätssicherung der Lehrerbildung von Anne Schmidt-Peters runden diesen Teil ab. Im Schlussteil werden die neuesten Informationen zur Lehrerbildung gegeben, die verdeutlichen, wie es an der Schnittstelle zwischen Schule und Hochschule zugeht. Mitgliedern der GFL wird der jährlich erscheinende Band für den Jahresbeitrag (von 10 EUR) zugestellt. Andere Interessenten können ihn gegen eine Spende in hieran gemessener Höhe (plus Versandkosten) bei der GFL ( beziehen. Sanem Kleff (Hrsg.) Islam im Klassenzimmer Impulse für die Bildungsarbeit Ein Praxisbuch für den Unterricht und für Schulen, die sich als zentralen Lern- und Lebensraum für den ganzen Stadtteil verstehen. edition Körber-Stiftung Preis: 12,- EUR, ISBN: Seiten, Softcover Erscheint im Oktober 2005 Ayse nimmt nicht am Schwimmunterricht teil, Mehmet fährt nicht mit auf Klassenfahrt und Nuray schläft während des Ramadan im Unterricht fast ein. Mehr als Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind muslimischen Glaubens. Sie sind längst keine Minderheit mehr und prägen Schule und Wohnort durch eigene Werte, Traditionen und Rituale. Mit der Initiative»Voneinander Lernen Praxisforum Schule und Islam«hat die Körber-Stiftung gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz der Länder Pädagogen nach ihren Erfahrungen und erfolgreichen, praxiserprobten Ideen und Projekten zum Umgang mit diesen Herausforderungen gefragt. Ein Praxisbuch für den Unterricht und für Schulen, die sich als zentraler Lern- und Lebensraum für den ganzen Stadtteil verstehen. Experimentierkasten für kleine Wetterfrösche Kinder forschen: Wie entsteht ein Blitz? Woher weht der Wind? Wieso wird im Winter Salz gestreut? Wie viel hat es geregnet? Diesen spannenden Fragen gehen kleine Naturforscher ab sechs Jahren jetzt selbst auf den Grund. In dem mini-versuchslabor aus der erfolgreichen Ravensburger Wieso? Weshalb? Warum?- Serie steckt alles, was sie für fünf erste Experimente mit Phänomenen der Natur brauchen (oder sowieso zu Hause haben). Denn: Am besten verstehen Wissensdurstige das, was sie selbst ausprobieren können. Meine ersten Experimente gibt es auch zu den Themen Pflanzen und Spurensuche. Sie sind in Buchund Spielwarenhandel für ca. 9 Euro erhältlich. 23 Sh 10 05

24 Knüllerpreise! Prima(r)-Musik Eine Fundgrube für alle, die Musik auch fachfremd unterrichten dürfen, sollen, wollen, können. von Reinhard Horn, Rita Mölders und Dorothe Schröder F ür die Klassen 1 bis 6 Übungen, Spiele, Sprechkanons, Lieder, Ideen zu Musik und Malen, rhythmische Anregungen und Vorschläge zur Gestaltung von musikalischen Geschichten z. B. dem Krach im Kühlschrank oder dem Immer-Hunger- Monsterlein. Auch die Arbeit mit Instrumenten kommt nicht zu kurz. Die Kopiervorlagen bieten das Arbeitsmaterial für die Schülerinnen und Schüler. In dem umfangreichen CD-Paket (3 CDs) finden Sie die entsprechenden Musiken, Rhythmen und Lieder. Buch (ca. 140 Seiten, gebunden) Art.-Nr ,80 Euro CD-Paket (3 CDs Spielzeit ca. 200 min.) Art.-Nr ,80 Euro Kopiervorlagen zum Buch Art.-Nr ,00 Euro Gesamtpaket (= Buch, CDs und Kopiervorlagen) Art.-Nr ,00 Euro für VBE-Mitglieder 39,00 Euro Preis gültig bis Englisch für den Anfangsunterricht? Wir haben die idealen Materialien für Sie! If You're Happy Songs, Rhymes and Games Herausgegeben von Reinhard Horn, Reinhild Pähler, Detlef Rediker und Janet Wördenweber D amit macht das Englischlernen doppelt so viel Spaß! 26 englische Lieder bieten die Möglichkeit, diese Fremdsprache singend zu lernen und zu erfahren. Lieder zur Begrüßung, zu den Zahlen, zu Wochentagen und Monaten, zum Alphabet, zu Farben, zu den Körperteilen oder auch ganz einfache Bewegungslieder, dazu die entsprechenden Spiel- und Unterrichtsideen nach dem Motto: If you re happy, sing a song! 16 englische Reime und 10 englische Spiele bieten weitere Möglichkeiten, mit Kindern spielend Englisch zu lernen. Ein Anhang mit wichtigen englischen Wörtern trägt zu bestem Verstehen bei. B e s t e l l u n g e n a n : Und damit das Singen noch mehr Spaß macht, gibt es begleitend sowohl die besungene CD als auch eine Playback CD mit allen Strophen aller Lieder. Außerdem gibt es 42 wunderschön gestaltete Kopiervorlagen zum sofortigen Unterrichtseinsatz in der Klasse. CD Best.Nr.: ,20 Euro Liederbuch Best.Nr.: ,20 Euro Playback-CD Best.Nr.: ,20 Euro Kopiervorlagen Best.Nr.: ,00 Euro Gesamtpaket (alle 4 Produkte) Best.Nr.: ,00 Euro für VBE-Mitglieder 29,00 Euro Preis gültig bis VBE Verlag NRW GmbH Westfalendamm Dortmund Telefon: (Mo. bis Do Uhr) Telefax: mit Online-Shop info@vbe-verlag.de Innerhalb Deutschlands portofreier Mindestbestellwert 10,- EUR, andernfalls Porto- und Versandkosten 2,60 EUR.

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