Alternative Finanzierungsstrategien in der Regionalentwicklung. Regionale u. projektbezogene Instrumente. Josef Bühler

Transkript

1 Alternative Finanzierungsstrategien in der Regionalentwicklung Regionale u. projektbezogene Instrumente Josef Bühler

2 neuland + Tourismus, Standort, Regionalentwicklung GmbH & Co KG Seit 1990, Hauptsitz in Aulendorf 6 Gesellschafter/ innen mit interdisziplinäres Team: Tourismus, Agrarwissenschaft, Betriebswirtschaft, Sozialwissenschaften, Geografie, Grafik 5 Standorte, 10 Mitarbeiter/ innen plus Partnerbüros (Wirtschaftsförderung, Energie, Stadtentwicklung, Landschaftsplanung, Design) Erfolg ist, was bleibt.

3 Gute Ideen Engpass leere Taschen? de.bergfürst.com Finanzierungsbedarf Fehlendes Eigenkapital für Investitionen bzw. für die Liquiditätsabsicherung Kein oder sehr teurer Zugang zu Fremdkapital Zuwenig Kaufkraft zur Wohlstandsförderung

4 Häufige These: Es gibt kein Geld in der Region Wie viele Spareinlagen liegen in Ihrem Landkreis auf den Regionalbanken? Welchen Zinssatz bekommen Sie aktuell bei der Sparkasse für diese Sparbucheinlage?

5 Meine Gegenthese 1: Es gibt Geld in der Region Vision: 0,5 % für die Regionalentwicklung = x Mio. Private Sparbuch-Einlagen 2013 (Verzinsung 0.1-1,0 %) 0,65 Mrd. Sparkasse Bautzen 0,77 Mrd. Spk. Hochsauerland 0,64 Mrd. Spk. Schwalm-Eder 1,59 Mrd. Spk. Südwestpfalz 0.52 Mrd. Hz. Spk. Sigmaringen 1,24 Mrd. Spk. Vorpommern 0,50 Mrd. Spk. Wittenberg

6 Meine Gegenthese 2: Es fehlen die Beteiligungsangebote Nur selten finden sich in der Region Bürger- Beteiligungsangebote und Spenden aktion Themenstiftung Beteiligungen??? dafür ausgerichtete Kommunikationsstrategien

7 Finanzierungsquellen und - instrumente Wirtschafts- Unternehmen Privat- Personen/ Private Haushalte Öffentliche Hand/ Öffentliche Haushalte Institutionen Verbände Vereine Mitgliedsbeiträge Spenden Beteiligungen Konsum Kredit Zuschüsse Weiterleitung von Spenden Beteiligungen... Zuschüsse Sponsoring Beteiligungen Spenden Kredite Sponsoring Beteiligungen Kredit Spenden

8 Übersicht: Art der Finanzierungsinstrumente Projektbezogene Instrumente Ausgerichtet auf wirtschaftliche Projekte Beteiligung als Mitunternehmer/in oder Kreditgeber/in Ausgerichtet auf gemeinnützige Projekte Beteiligung über Schenkung Projektübergreifende (regionale) Systeme Ausgerichtet auf wirtschaftliche Projekte Beteiligung über Einlagen, Kredite bzw. Finanzierung über Regionalwährungen Ausgerichtet auf gemeinnützige Projekte Beteiligung über Schenkung, Tauschringe

9 Projektbezogene Instrumente: Nachhaltiges Finanzierungskonzept Investitionsphase Betreiberphase Ggf. teilweise Refinanzierung

10 Projektfinanzierung: direkte Beteiligung oder Schenkung Projektbezogene Finanzierungsinstrumente (Bühler, 2010/2014) Beteiligung als Mitunternehmer/in Finanzierungsinstrument Beispiel Steuerliche Einstufung Stille Beteiligung Private Altenhilfeeinrichtung Unternehmensbeteiligung Genossenschaftsanteile ee4mobil; Energiegenossenschaften, ALLMENDA Social Business (A) Unternehmensbeteiligung Geschlossene Fondsanteile Bürgerbreitbandnetz; Netzkauf Schönau Unternehmensbeteiligung Aktien AG Apfeltraum, Landwirtschaft Unternehmensbeteiligung Genussscheine/-rechte Solarcomplex AG, Bodensee Unternehmensbeteiligung Beteiligung über Schenkung Sammleraktie, Ablasshandelsschein Öchsle Bahn AG, Biberach ALLMENDA Social Business (A) Spende Auktion BUND Ravensburg Spende, Sponsoring Leih- u Schenkgemeinschaft Freie Dorfschule Unterlengenhardt Spenden oder Schenkung Crowdfunding Spende Beteiligung

11 Beteiligung als Mitunternehmer/in: Wirtschaftlich orientierte Projekte

12 Genossenschaft (e.g.) 200 Privatpersonen, Unternehmen, Energiegenossenschaften, Kommunen

13 Geschlossener Fonds (GmbH& CoKG) 3 Ämter, 2 Städte Investitionssumme: - 60 Mio. EUR Notwendiges Eigenkapital: -12 Mio EUR Mindesteinlage: als Kommanditeinlage als Gesellschaftsdarlehen Verzinsung : - 2,5 % in der Bau- und - 4,5 % in der Betriebsphase

14 Aktiengesellschaft Biobauernhof Aktien oder Genussrechte Kuh-Aktie = 500 Euro Anteil an Kuhherde 2.5 % Dividende, 5 % bei Naturalien plus soziale Rendite das gute Gewissen in artgerechte Tierhaltung zu investieren Genussschein bis /Jahr von Prospektpflicht ausgenommen.

15 Gemeinnützige/Gemeinwohl-Projekte

16 Beteiligung über Schenkung: Sammleraktien (Spende) Ausgabe über Verein jährlich ca plus Netzwerklösung über Aktionärsversammlung, ca. 200 Aktionäre Ausgabe über Bank: 2 Mio. mit über 2000 Aktionären

17 Beteiligung über Schenkung: Schenk- und Leihgemeinschaft neuland

18 Beteiligung über Schenkung Crowdfunding ( Stephan Popp, 2014 Stephan Popp, 2014

19 Beteiligung über Schenkung Crowdfunding Dübener Heide (Zeit & Geld)

20 Regionale Finanzierungssysteme

21 Projektfinanzierung über aufzubauende Regionale Finanzierungssysteme Regionale Finanzierungssysteme (Bühler, 2010/2014) Regionalfonds/ Regionale Kapitalsammelstellen Finanzierungsinstrument Beispiel Kapitalerschließung Bürgeraktiengesellschaft Revolvierende Fonds Regionalwert AG (BW); Bürger-AG nachhaltiges Wirtschaften (HE) RegioMIT (HE); Xper Capital (BY), Nordvorpommersche Waldlandschaft (MV) Stiftungen Beteiligung EU-Mittel u. nat. Kofinanzierung, ggf. priv. Kapital Stiftung Bürger-/Themenstiftungen Fundraising-Maßnahmen (Voraussetzung Gemeinnützigkeit) Komplementärwährungen Regiogeld/-währung Tauschringe Chiemgauer, Lausitzer Talente Vorarlberg Tauschring Heilbronn und viele andere Initiativen Geschl. Verrechnungssystem Geschl. Verrechnungssystem

22 Regionale Kapitalsammelstellen: Bürger-AG (wirtschaftliche Projekte)

23 Regionale Kapitalsammelstellen: Bürger-AG (wirtschaftliche Projekte

24 Revolvierende Regionalfonds: wirtschaftliche Projekte Fondsträger: Regionalbanken, Gebietskörperschaften, GmbH (Anerkennung BAFIN) Mikrokredit-Fondsträger: Vereine, Unternehmensnetzwerke etc.

25 Bürger-/Themenstiftungen: Gemeinnützige Projekte

26 Komplementärsysteme: Regionalwährung und Tauschringe regionetzwerk.blogspot.de/ Regionalwährung: Wirtschafts-Ausrichtung Tauschringe: Gemeinwohl-Ausrichtung

27 Land(auf)Schwung: Transferüberlegungen Bedarfsanalyse: Bei welchem Thema, bei welcher Zielgruppe ist ein Finanzierungsengpass vorhanden. Akzeptanzanalyse: Welche Instrumente werden von den potentiellen Projektträgern akzeptiert? Strategieansatz: Was bedeutet das für die regionale Förder-/ Finanzierungsstrategie? Projektträger Qualifizierungsstrategie Alternative Finanzierungen Forcierung kooperativer Unternehmensformen (e.g.) Aufbau regionaler Kapitalpool für zentrales Entwicklungsthema Wohlstandsförderungsstrategie über Komplementärsysteme Innovationsansatz: Welche Bedeutung könnte diese Strategie für die Weiterentwicklung der GAK Rahmenrichtlinien bedeuten?

28 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Josef Bühler