BIs an die Grenzen STADT ALTENBURG

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1 BIs an die Grenzen STADT ALTENBURG

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3 Abschlussdokumentation»20 Jahre friedliche Revolution«in Altenburg

4 2 Inhalt Inhaltsübersicht Geleitwort 3 Die Arbeitsgruppe und ihre Projekte 4 6 Zeittafel 25 Nachwort 32 Impressum 33»Schwerter zu Pflugscharen«Das Symbol der Friedensbewegung in der DDR

5 Geleitwort Geleitwort 3 Vor zwanzig Jahren sind in Altenburg Menschen bis an die Grenzen gegangen. Sie haben aus Verantwortung für die Stadt Altenburg und die hier lebenden Menschen versucht, bis an die Grenzen des diktatorischen SED-Regimes zu gehen und den Verantwortlichen sowie den Altenburgerinnen und Altenburgern die Grenzen des politischen Systems der Deutschen Demokratischen Republik gezeigt. Der Titel»Bis an die Grenzen«, der als Leitthema über allen unseren Veranstaltungen im Herbst 2009 stand, soll daher bewusst mehrdeutig interpretiert werden können. Es geht um die Grenzen des Zumutbaren für den Einzelnen in einem totalitären System, um die Grenzen, die mutige Altenburgerinnen und Altenburger bei ihrem friedlichen Kampf um Demokratie und Freiheit ausgereizt haben, aber auch um die Grenzen des Regimes und ihrer lokalen Gliederungen in der friedlichen Revolution. Nicht verschwiegen werden soll, dass insbesondere die DVD-Produktion»Bis an die Grenzen Geschichten einer Veränderung«auch die Grenzen der Motivation von Menschen in den letzten Tagen und Wochen der friedlichen Revolution aufzeigt. In den Geschichtsbüchern sowie den zahlreichen Dokumentationen und Veröffentlichungen zum Thema sieht, hört oder liest man immer wieder von den Demonstrationen in Leipzig, Berlin, Dresden oder Plauen. Aber auch Altenburg hat seinen Platz in dieser Aufzählung. Die ersten Initiativen zur friedlichen Revolution fanden hier schon Mitte der 1980 er Jahre und damit frühzeitig statt. Vor zwanzig Jahren wollten Altenburgerinnen und Altenburger nicht mehr zusehen, wie ihre Stadt verfällt und verwahrlost, wollten Umweltverschmutzung und damit Gesundheitsgefährdungen z.b. durch den Teersee Rositz, die braunkohleverarbeitende Industrie in der Umgebung, die Luftverschmutzung oder die Umweltbelastungen durch den Uranbergbau der SDAG Wismut nicht mehr hinnehmen. Und sie konnten nicht mehr ertragen, wie fundamentale Menschenrechte mit Füßen getreten wurden sowie Entmündigung und Bevormundung durch die politischen Verantwortlichen an der Tagesordnung waren. Diese Menschen haben nicht länger zugesehen, sie haben gehandelt. Für die Stadt Altenburg und ihre Einwohner, aber letztlich auch für den politischen Umbruch in der DDR haben diese Akteure einen wesentlichen Beitrag geleistet. Die friedliche Revolution in Altenburg trägt insbesondere die Handschrift von den engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die friedlichen Protest und mutigen Einsatz gezeigt haben. Trotz des begrenzten Dokumentationsmaterials hat die Arbeitsgruppe»20 Jahre friedliche Revolution«versucht, mit der Ausstellung»Bis an die Grenzen«, mit einer Chronik, zwei Podiumsgesprächen und einem»tag der Erinnerung«ein authentisches Bild der damaligen Zeit zu zeichnen. Ziel war, die wichtigsten Schlaglichter der friedlichen Revolution in Altenburg aufzuzeigen und damit zur Erinnerung an diesen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Stadt Altenburg beizutragen. Nachdem die Ausstellung sowie die verschiedenen Veranstaltungen zu Ende gegangen sind, wollen wir mit der vorliegenden Abschlussdokumentation einen Bogen zwischen den geschichtlichen Ereignissen und den Aktionen im Jahr 2009 spannen. Altenburg, Dezember 2009 Die Verfasser

6 4 Arbeitsgruppe & Projekte Die Arbeitsgruppe und ihre Projekte Nachdem die Stadt Altenburg und die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Altenburg die Entscheidung getroffen hatten, sich gemeinsam einer würdigen Form des Erinnerns an die friedliche Revolution in Altenburg anzunehmen, galt es, eine Vorbereitungsgruppe zu bilden. Am 28. Januar 2009 kam es zur ersten Sitzung der von den zwei Veranstaltern eingerichteten Arbeitsgruppe»20 Jahre friedliche Revolution«. Hauptsächlich bestand das zwölfköpfige Gremium aus Akteuren, die die verschiedenen Gruppierungen und auch Phasen der friedlichen Revolution in Altenburg verkörpern. In den folgenden Wochen und Monaten wurde allerhand recherchiert und Ideen für Veranstaltungen und Informationsmaterial gesammelt. Zeitweilig konnte auch Dr. Angela Herz von der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in der Gruppe begrüßt werden, da die von ihr vorbereitete Wanderausstellung»Plätze der Demokratie«in der Veranstaltungsplanung Berücksichtigung finden sollte. In der Arbeitsgruppe wirkten folgende Personen mit: Greger, Ubald (damals Aktion katholischer Christen) Gzik, Peter (damals Neues Forum) Müller-Weiske, Brita (damals Friedensgruppe der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Altenburg) Reim, Susanne (damals Neues Forum) Richter, Margitta (damals Ev.-Luth. Kirchgemeinde Altenburg) Schemmel, Volker (damals SDP-Mitbegründer) Tostlebe, Frithjof (damals Neues Forum, Arbeitsgruppenleiter) Ungvári, Johannes (damals Aktion katholischer Christen, erster frei gewählter Bürgermeister) Wenzel, Martin (damals Neues Forum) Kwaschik, Reinhard Repkewitz, Christian Wolf, Michael (geschäftsführender Pfarrer der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Altenburg) (Stadtverwaltung Altenburg, Büro des Oberbürgermeisters) (Oberbürgermeister der Stadt Altenburg) Recht schnell war klar, dass man sich bei der Organisation von Veranstaltungen hauptsächlich an Daten der friedlichen Revolution in Altenburg orientieren wollte und nicht unbedingt nur an DDR-weit relevanten Ereignissen. So wurde die zentrale Veranstaltung, der»tag der Erinnerung«, auf den 25. Oktober 2009 terminiert. Dieses Datum markiert den zwanzigsten Jahrestag der ersten Großdemonstration in Altenburg, wenn auch nicht der teilnehmerstärksten. Und auch der 4. November, Zeitpunkt für das zweite Podiumsgespräch, welches sich u.a. auch mit dem Thema Bau und Denkmalschutz befasste, war überlegt gewählt. So gab es vor zwanzig Jahren an dem Tag im»goldenen Pflug«ein Bürgerforum zur Sanierung der Altstadt Altenburgs und eine Demonstration des Neuen Forums mit der Kernforderung nach freien Wahlen. Schwerpunkte der Veranstaltungs- und Informationsreihe bildeten die Ausstellung»Bis an die Grenzen«sowie die zwei Podiumsgespräche mit Akteuren der friedlichen Revolution. Die Ausstellung, die in anschaulichen Tafeln sowie symbolischen Litfaßsäulen einen Überblick über die Aktivitäten in und um Altenburg sowie auch über die wirkenden Personen und Gruppierungen gab, wurde am 12. September 2009 in der Taufhalle der Brüderkirche eröffnet und war bis zum Ende der Friedensdekade, also bis zum 18. November 2009, hier zu sehen. Bei den zwei Podiumsgesprächen, die unter dem großen Titel»Bewegte Zeiten«standen, sollten vor allem Zeitzeugen und hier insbesondere Akteure der friedlichen Revolution in Altenburg zu Wort kommen. Die erste Veranstaltung»Aufbruch in die friedliche Revolution«am 11. Oktober 2009 in der Brüderkirche moderierte Ubald Greger. Seine Gäste waren Wolfgang Geffe (Friedensgruppe), Petra Hans (Umweltgruppe), Georg Harpain (Magdalenenstift), Brita Müller-Weiske (Friedensgruppe), Ingo Schulze (Neues Forum) und Michael Wohlfarth (Ev.-Luth. Kirchgemeinde). Rund 250 interessierte Altenburgerinnen und Altenburger nutzten die Möglichkeit, persönliche Erlebnisse der Podiumsgäste zu erfahren. Knapp einen Monat später, am 4. November 2009, luden die Veranstalter zum zweiten Podiumsgespräch ein.wie der Titel der Veranstaltung»Vom Runden Tisch zu freien Wahlen«bereits erkennen lässt, ging es hier schwerpunktmäßig um die letzte Phase der friedlichen Revolution. Dem Moderator

7 Reinhard Kwaschik, geschäftsführender Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Altenburg, standen Peter Gzik (1990 Stadtbaudirektor), Volker Schemmel (1990 SPD-Volkskammerabgeordneter), Johannes Ungvári (1990 Bürgermeister) und Margard Wohlfarth (1990 Staatssekretärin im Ministerium für Familie und Frauen der DDR-Regierung unter Lothar de Maizière) im Großen Ratssaal des Rathauses Rede und Antwort und hatten dabei auch einige Anekdoten aus den Zeiten des Umbruchs zu erzählen. Nach einer Ausstellung, welche aufgrund ihrer stadtgeschichtliche Bedeutung aus Sicht der Arbeitsgruppe weitere Verwendung finden sollte, zwei Podiumsgesprächen und dem»tag der Erinnerung«mit der Wanderausstellung»Plätze der Demokratie«zogen die Verantwortlichen eine positive Bilanz. Mit der Chronik zur friedlichen Revolution und dem mit Unterstützung von Arbeitsgruppenmitgliedern entstandenen Dokumentarfilm»Bis an die Grenzen«stehen Informationsquellen zur Verfügung, die insbesondere der jüngeren Generation einen Überblick über die wesentlichen Geschehnisse in Altenburg Ende der 1980 er Jahre bis zur ersten freien Kommunalwahl im Jahr 1990 geben. Unabdingbar war bei den Vorbereitungsarbeiten die Unterstützung durch das Stadtarchiv Altenburg und zahlreiche weitere Akteure der friedlichen Revolution, so z.b. Wolfgang Geffe, Petra Hans, Georg Harpain, Ingo Schulze sowie das Ehepaar Margard und Michael Wohlfarth. Ihnen gebührt großer Dank. Auch wenn die friedliche Revolution bereits zwanzig Jahre der Vergangenheit angehört, sollte uns das politische und gesellschaftliche Engagement der Akteure stets gegenwärtig sein. Bürgerschaftliches Engagement ist der Motor einer funktionierenden Gesellschaft und wir alle tragen Verantwortung. Dass wir mit der Abgabe einer Stimme bei Wahlen diese Verantwortung nicht aus der Hand geben können, zeigen der mutige Einsatz vieler Menschen in der Zeit des politischen Umbruchs in der damaligen DDR und auch die Früchte der friedlichen Revolution. 1 2 Arbeitsgruppe & Projekte Ausstellungseröffnung»Bis an die Grenzen«am 12. September Brita Müller-Weiske führt eine Klasse durch die Ausstellung 5/6 Wanderausstellung vor dem Altenburger Rathaus

8 6»klartext«neue Öffentlichkeit in und für Altenburg Am 13. Dezember 1989 erschien in Altenburg die erste Ausgabe eines Informationsblattes, das»klartext«genannt und vom Neuen Forum herausgegeben wurde. 35 Pfennige für eine neue Öffentlichkeit, für ehrliche, kritische und informative Berichterstattung»klartext«war ein wichtiger Sprung in Richtung Meinungs- und Pressefreiheit. In der ersten Ausgabe hieß es im Editorial:»klartext soll allen Stimme verleihen, die sich für eine demokratische Erneuerung unserer Gesellschaft einsetzen. Wir brauchen eine neue Öffentlichkeit. klartext versteht sich dabei als kleiner, aber für uns sicher wichtiger Beitrag zu dieser neuen Öffentlichkeit. Auch wenn hier nicht immer Gleichgesinnte zu Wort kommen werden, so sind sie doch alle Gleichberechtigte, die der Wille zu konkreten Veränderungen vereint. Schreiben Sie uns Ihre Gedanken, Fragen, Widersprüche, Sorgen, Hoffnungen. Wir müssen erfahrenes Unrecht zur Sprache bringen, Schuld und Fehler beim Namen nennen, die Ursachen aufdecken und beseitigen. Nur so können wir eine gewisse Sicherheit gewinnen, dass sich das Alte nicht wiederholt und Neues entstehen kann. «Von»klartext«erschienen fünf Ausgaben, die letzte am 31. Januar Ab dem 16. Februar 1990 befriedigte das neue»altenburger Wochenblatt«die Bedürfnisse der Altenburgerinnen und Altenburger nach einem unabhängigen Medium. unzensiert und frei der»klartext«links: Das»ALTENBURGER WOCHENBLATT«, die unabhängige Zeitung für das Altenburger Land, erscheint mit seiner ersten Ausgabe am 16. Februar Dr. Wolfgang Bruder, Offenburgs Oberbürgermeister, verkauft gemeinsam mit dem Herausgeber Ingo Schulze die AWo-Erstausgabe auf dem Altenburger Markt. Ingo Schulze war auch verantwortlicher Redakteur des»klartext«

9 Gründung & Arbeit der Umweltgruppe Die erste Umweltbibliothek innerhalb der DDR wurde im September 1986 in der Berliner Zionskirche eröffnet. Im November 1987 kam es in dieser Bibliothek zu Verhaftungen und Beschlagnahmungen durch die Staatssicherheit. Zahlreiche Solidaritätsaktionen im ganzen Land waren die Folge. In der Altenburger Umweltbibliothek war es möglich, periodisch erscheinende nicht staatliche Publikationen wie z.b. den»grenzfall«, die»umweltblätter«oder den»kontext«einzusehen bzw. Zugang zu Informationen zu erhalten, welche die staatlichen Bibliotheken nicht boten. Die Umweltbibliothek hatte Kontakte zu Umweltschutzorganisationen in der BRD (u.a. Greenpeace, Robin Wood, WWF) und erhielt durch deren Unterstützung Literatur, die in der DDR nicht zu erhalten war. Ende 1986 Herbst 1987 Oktober 1987 Im Umfeld des Magdalenenstiftes und der evangelischen Kirche gründet sich in Altenburg eine Umweltgruppe. Sie verknüpft sich auch mit anderen Umweltgruppen in der DDR. Dies schafft einen Zuwachs an Information für weitere Aktivitäten sowie Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl. Als Gemeinschaftsprojekt mit der Friedensgruppe wird im Magdalenenstift eine Umweltbibliothek eröffnet. Das erfolgt auch als Reaktion auf die Stürmung der Berliner Umweltbibliothek durch Staatssicherheit und Polizei. Die Umweltgruppe beteiligt sich an der Aktion»Eine Mark für Espenhain«. Diese Aktion weist auf die katastrophale Umweltzerstörung durch den Betrieb der Espenhainer Schwelerei hin. 7 Auszüge Gedächtnisprotokoll (1988)

10 8 Von einer kirchlichen Basisgruppe zur Bürgerinitiative, Auszug aus dem Gesprächsprotokoll zur Luftverschmutzung Bericht über eine Kontrolle der Planrealisierung in der KD Altenburg zu dem OV Magdalena, Reg.-Nr. XIII 167/88 am Themenabend Harrisburg Tschernobyl der USA? Die im Jahresarbeitsplan 1989 des Leiters der BV (Blatt 22) festgelegten politisch-operativen Aufgabenstellungen haben das Ziel, die von der bearbeiteten Person und dem grün-ökologischen Bund Arche ausgehenden feindlich-negativen Aktivitäten und Bestrebungen der Vernetzung mit ähnlichen Zusammenschlüssen in anderen Kreisen des Bezirkes konzentriert aufzuklären und vorbeugend zu verhindern. Planmäßig und mit dem angestrebten Erfolg wurde eine Kombination unter Einsatz von IM in Schlüsselpositionen realisiert, die bearbeitete Person als ehrenamtlichen Umweltschutzinspektor zu gewinnen und damit an staatliche Einflußnahme/Kontrolle zu binden. Dagegen haben wiederholt veranlaßte weitere Disziplinierungsmaßnahmen trotz guter Vorbereitung nur zeitweiligen Erfolg, da die Aktivitäten von Magdalena durch kirchenleitende Kräfte toleriert werden. Auszug aus einer Stasi-Akte

11 Teersee Rositz: Uns stinkt s! Teersitz Rositz versuchte Kranzniederlegung 1982 wurden die in der DDR bereits bestehenden Geheimhaltungsvorschriften bezüglich der Umweltdaten nochmals verschärft. Die Veröffentlichung solcher Daten, selbst bildliche Darstellungen, waren untersagt. Die Umweltbelastungen waren zwar deutlich zu spüren, dennoch wurde von den staatlichen Stellen dazu keine Stellung bezogen. Mit verschiedenen Aktivitäten wurde versucht, auf Missstände hinzuweisen. Die Altenburger Umweltgruppe beteiligte sich aber nicht nur an Aktionen mit regionalem Bezug, sondern auch an republikweiten Kampagnen. Die in der DDR bestehenden Gesetze wurden dabei oft mit viel Einfallsreichtum umgangen. Da z.b. Unterschriften- und Geldsammlungen verboten waren,»spendete«man bei der Aktion»1 Mark für Espenhain«und bestätigte den»empfang einer Quittung«mit seiner Unterschrift (das eingenommene Geld ist nach 1989 in eine Stiftung zum Erhaltung des Leipziger Südraums geflossen). Im Sommer 1988 legten Umweltgruppen im ganzen Land, so auch in Altenburg, für vier Wochen zusammengewickelte Bettlaken auf Dächern aus. Jede Woche wurden die Laken um einen Teil aufgewickelt, nach vier Wochen eingesammelt und gemeinsam ausgestellt. Die Laken benötigten keinerlei Kommentar, da sie für sich sprachen. Die Stücke, die im Raum Leipzig den Umwelteinflüssen ausgesetzt waren, wurden schwarz und löchrig. Die Bettlaken aus dem Norden der DDR waren im Verhältnis dazu nur geringfügig verfärbt. So wurde extreme Umweltbelastung sichtbar gemacht, ohne Umweltdaten zu erheben. Tschernobyl Die Bürger in der ehemaligen DDR wurden seinerzeit über dem Reaktorunfall von Tschernobyl völlig unzureichend informiert. Der SED-Staat gab Informationen nur in Abstimmung mit Moskau heraus. Es galt, die Leute zu beruhigen, die Sache zu vertuschen. Eine unbedeutende Meldung in der Partei- Zeitung»Neues Deutschland«sprach lediglich von einer Havarie in dem Reaktor. LVZ vom Wer»Westfernsehen«empfing, wusste von der tatsächlichen Dramatik. Selbst Tabellen mit Strahlenwerten wurden beschönigend veröffentlicht. Im Westen blieb Obst und Gemüse aus Sorge vor Kontamination liegen. Es wurde in die DDR geschafft. Die Bürger kauften es aber nicht. Schließlich verteilte man das»zeug«in Schulen und Kindergärten. Auch zu Atomkraft durfte man nichts Negatives sagen. Themenabend Tschernobyl 1988 Protest gegen geplanten AKW-Bau

12 10 Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut Die Umweltbibliothek versuchte, durch verschiedene Aktionen und vor allem durch Informationsangebote zu allen Bereichen der Umweltverschmutzung auch auf den Raubbau an der Natur im Raum Leipzig-Altenburg-Ronneburg-Gera aufmerksam zu machen. unabhängige Publikation zu den Folgen des Uranbergbaus Informationsheft zur Gewässerverschmutzung»Kaffee Taubenschlag«war eine Veranstaltungsreihe, die auf Initiative der Jungen Gemeinde sowie Mitgliedern der Friedensgruppe und der Umweltgruppe entstand. Neben einem»café«(mit Speisekarte und Bedienung) in den Räumen der Jungen Gemeinde fanden im Rahmen dieser Aktion Film-, Musik-, Kabarett- sowie Informations- und Diskussionsabende statt. Die brisanteste Veranstaltung war seinerzeit die Veranstaltung zum Thema»Wahl 89«, bei welcher die Kontrolle der Wahl angekündigt und die Nichtwähler aufgefordert wurden, ihre Wahlbenachrichtigungskarten (zwecks Kontrolle der Wahlbeteiligung) bei Mitgliedern der Friedensgruppe abzugeben. Wenige Tage vor der Wahl verschwanden die ca. 100 gesammelten Karten (auf wundersame Weise) aus der Wohnung eines Mitgliedes der Friedensgruppe. Zum»Kaffee Taubenschlag«aus einem Bericht eines Mitarbeiters des MfS:» bringt diese Veranstaltungsreihe eine qualitativ höhere Stufe der Diskussionsmöglichkeiten zu allen Fragen der Zeit und deren Auseinandersetzung mit oppositionellem Charakter hervor. Dieses Kaffee wird genutzt, die Zielstellungen der Basisgruppen einem größeren Personenkreis zugänglich zu machen. Ein Beispiel dafür war die Verlesung der Resolution des Arbeitskreises Gerechtigkeit Leipzig, zur Freilassung der Inhaftierten in der CSSR (u.a. Vaclav Havel), am «. Friedensgruppe Wie in einigen anderen Städten der DDR gab es auch in Altenburg unter dem Dach der Kirche eine Friedensgruppe. Die Mitglieder diskutierten bei den wöchentlichen Treffen zu verschiedenen Themen, z.b. Kriegsdienstverweigerung, ziviler Ungehorsam oder Abschaffung des schulischen Pflichtfachs»Wehrerziehung«. Die Berliner Initiative»Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung«, aus welcher später die Bürgerbewegung»Demokratie jetzt«hervorging, forderte die SED zum offenen Dialog über demokratische Veränderungen auf. Ziel dieser Initiative war es, die DDR demokratisch zu erneuern. Auch die Altenburger Friedensgruppe beschäftigte sich längere Zeit mit dieser Thematik und veranstaltete dazu einen Informationsabend. Obwohl die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Altenburg sowohl der Umweltgruppe als auch der Friedensgruppe ein Dach bot, hatten nicht alle kirchlichen Mitarbeiter Verständnis für dieses Engagement. Es gab innerhalb der Kirchen DDRweit zahlreiche Diskussionen darüber, wie politisch Kirche sein darf oder soll. Nicht nur in Altenburg haben Pfarrer die Unterstützung dieser Gruppen nicht befürwortet, da sie um den Verlust von»erkämpften«privilegien fürchteten

13 So unterschiedlich wurde es gesehen Friedensgespräche in Offenburg / LVZ vom Die Städtepartnerschaft mit Offenburg bestand bereits seit Die Altenburger Umweltbibliothek hatte enge Kontakte zu den Offenburger»Grünen«und erhielt von ihnen umfangreiche Unterstützung. Einer der ersten und sehr engagierten Kontaktpfleger aus Offenburg war Stephan Böhm. Wenngleich den staatlichen Institutionen diese Verbindung bekannt war, gab es für die Mitglieder von Umwelt- und Friedensgruppe keine offizielle Möglichkeit, an den»friedensgesprächen«teilzunehmen. Trotzdem gelang es, der Veranstaltung beizuwohnen. Die Akteure sorgten damit für einigen Wirbel, der natürlich nicht öffentlich gemacht wurde. Auszug Stasi-Bericht Tagebuchauszug, Tagebuchauszug, Friedensdekade Die ökumenische Friedensdekade findet seit Anfang der 1980er Jahre im November jeden Jahres an den zehn Tagen vor den Buß- und Bettag statt. Sie bietet für Kirchgemeinden und Gruppen eine gute Gelegenheit, über aktuelle Themen zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung nachzudenken und dies zur Diskussion zu stellen. Entstanden sind die Friedensdekaden sowohl in der DDR als auch in der BRD. Die Friedensdekade wurde als Gesprächs- und Informationsforum genutzt. Träger der Friedensdekade ist heute das Gesprächsforum ökumenische Friedensdekade, das die in Ost- und Westdeutschland entstandenen Friedenswochen/-dekaden fortführt. Es legt jährlich ein Motto fest und stellt Kirchgemeinden und Gruppen verschiedene Materialien zur Verfügung. Das Gesprächsforum umfasst die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und die Trägergruppe»Ökumenische Dekade für Frieden in Gerechtigkeit«. Die Grundlage für das Symbol der Friedensbewegung in der DDR»Schwerter zu Pflugscharen«ist der Bibelspruch Micha 4,3»Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen«. Die Plastik»Wir schmieden Schwerter zu Pflugscharen«von Jewgeni Wutschetitsch war ein Geschenk der UdSSR an die UNO. Es wurde 1959 vor dem UNO-Gebäude in New York aufgestellt.viele Mitglieder der Friedensgruppen und Sympathisanten in der DDR trugen ab 1980 auch Aufnäher mit diesem Symbol. Es war wegen des Geschenks der UdSSR an die UNO (siehe oben) klug gewählt: Der Staat sah ein Oppositionssymbol, welches gleichzeitig vom»großen Bruder«, der Sowjetunion, autorisiert war. Dieser Aufnäher führte aber zu Verfolgungen durch die Staatsorgane und die Träger wurden gezwungen, ihn zu entfernen. Es wurde mit Schul- oder Universitätsverweis und Aussperrung aus dem Betrieb gedroht. Die Synode der evangelischen Landeskirche Sachsens schrieb 1982 in einem Brief an ihre Junge Gemeinde:»Wir müssen Euch aber sagen, dass wir nicht mehr in der Lage sind, euch vor den Konsequenzen, die das Tragen des Aufnähers jetzt mit sich bringen kann, zu schützen«

14 12 Auszug Gedächtnisprotokoll Wahl 1989 Die Wahlen in der DDR wurden von ihren Bürgern umgangssprachlich auch als»zettelfalten«bezeichnet, da keine Wahlmöglichkeit bestand. Vielmehr konnte der»wahlvorschlag«nur angenommen werden, indem der Wahlzettel gefaltet und in die Wahlurne eingeworfen wurde. Das Benutzen der Wahlkabine war nicht Pflicht, jedoch der Gebrauch davon machte einen»wähler«verdächtig. Kirchliche Basisgruppen versuchten in der gesamten DDR die Fälschung der Wahlen 1989 nachzuweisen. In Altenburg wurden dazu die Nichtwähler gebeten, u.a. ihre Wahlbenachrichtigungskarten bei den Mitgliedern der Friedensgruppe abzugeben. Mit den gesammelten Karten sollten unglaubwürdige Wahlbeteiligungen von z.b. 99,9 Prozent widerlegt werden. Leider verschwanden in Altenburg die bei der Friedensgruppe abgegebenen Wahlbenachrichtigungskarten wenige Tage vor der Wahl auf wundersame Weise aus der Wohnung eines Friedensgruppenmitgliedes Die Kontrolle der Wahl gelang trotzdem. In Altenburg lag die echte Wahlbeteiligung bei rund 89,5 Prozent, die offizielle jedoch bei 97,25 Prozent. Aus realen fünf bis zehn Prozent Gegenstimmen wurden in Altenburg amtliche 3,12 Prozent. Zu den Wahlergebnissen gab es, wie in vielen anderen Städten der DDR auch, zahlreiche Anfragen an die zuständigen Wahlkommissionen. Die Antwort war im ganzen Land die Gleiche:»Alles ist korrekt verlaufen.«zur Vorbereitung einer Infoveranstaltung zur»wahl 1989«im»Kaffee Taubenschlag«informierten sich Mitglieder der Friedensgruppe bei den offiziellen Stellen. Wahlbenachrichtigungskarte

15 China 89 China-Sticker selbstgemacht Die Berichterstattung der DDR- Medien über die Ereignisse auf dem»platz des himmlischen Friedens«in Peking verschwieg bewusst das dort geschehene Unrecht. Die Friedensgruppe wollte auf dieses blutige Ereignis aufmerksam machen, doch die Ankündigungsplakate hingen nur kurze Zeit an den Altenburger Kirchen. Kaum angebracht, waren sie wenige Minuten später schon wieder verschwunden. Die Herstellung solcher Plakate war mangels technischer Möglichkeiten nur mit Pinsel und Plakatfarbe möglich. Manch Friedensgruppenmitglied entwickelte sich auf diesem Gebiet zum kleinen Künstler. Der Weltfriedenstag 1989 Am 1. September 1989 fand zum Weltfriedenstag ein Gedenkgottesdienst statt. Treffpunkt war das Magdalenenstift. Von dort zogen rund 100 Menschen zur katholischen Kirche und anschließend zur Brüderkirche. Dies kann als Vorläufer der Demonstrationen in Altenburg bezeichnet werden. Theater-Protestrevolution Die Erklärung der Mitglieder des Landestheaters Altenburg wurde ab Freitag, dem 13. Oktober 1989, nach jeder Vorstellung verlesen. Erklärung Landestheater Altenburg

16 14 Schuldbekenntnis Das Schuldbekenntnis wurde ab dem 20. Oktober 1989 in den Fürbittgottesdiensten in den Altenburger Kirchen verlesen. Dieses Bekenntnis stand symbolisch für alle DDR-Bürger, die in den vergangenen 40 Jahren den Kurs der DDR-Führung mitgetragen haben. Altenburger Akademie WAS WOLLEN WIR? Wir wollen in dieser Zeit Menschen ins Gespräch bringen, die unsere Beunruhigung teilen, die Vergewisserung suchen, die für Offenheit demonstrieren, in Kirche und Gesellschaft, die Interesse (Dazwischen-Sein) zeigen und denen die Bildung des Herzens, auch im Neuen Zeitalter, auch in der»wendezeit«, nicht verloren gehen möchte, die das Neue Denken als Umkehr und Beginn, als Buße und Versöhnung, Profilierung und Courage in ihrem menschlichen und sozialen Beziehungsgeflecht auch und gerade als Christen in unserer Zeit, in unserem Land zur Geltung bringen wollen. (Aus dem»eröffnungsbrief«, 1988) Die Altenburger Akademie, gegründet von Pfarrer Wohlfarth und Frau sowie Kaplan Mothes

17 LVZ vom Brief eines 17-jährigen Demonstration am 19. November »Für die Unumkehrbarkeit der Wende«unter diesem Motto steht eine Demonstration vor dem Landestheater. Organisatoren sind unter anderem Bernd-Michael Baier (Schauspieler und Regisseur), Helga Baier (Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros) und Ingo Schulze (Dramaturg). 2 Der Weg führte vom Theater über die Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 3 an der Brüderkirche vorbei zum Markt. 4 Umwelt-Demo vor dem Rathaus

18 16 Redemanuskript von Petra Hans Tausende Altenburger demonstrieren am 19. November 1989 auf dem Altenburger Markt. 6 9 Die Mitglieder der Umwelt- und der Friedensgruppe sowie des Neuen Forums stellen ihren Betroffenheitsbericht vor. Sie fordern die wahrheitsgemäße Aufarbeitung der regionalen Geschichte. 6 v.l.n.r: Harry Heidecke (Neues Forum), Brita Weiske (Friedensgruppe), Klaus Gutmann (LDPD) 7 v.l.n.r: Harry Heidecke (Neues Forum), Wolfgang Geffe (Friedensgruppe) 8 v.l.n.r: Harry Heidecke (Neues Forum), Ingo Schulze (Neues Forum), Klaus Gutmann (LDPD) 9 v.l.n.r: Harry Heidecke (Neues Forum), Petra Hans (Umweltgruppe), Klaus Gutmann (LDPD)

19 Demonstration am 4. November 1989 Gewaltlosigkeit war höchstes Ziel Kurze Beine für große Schritte Der Arbeitskreis Volksbildung des Neuen Forums sowie die ökumenische Arbeitsgruppe Altenburg hatten in einem offenen Brief an das Ministerium für Bildung und Jugend (vorher: Ministerium für Volksbildung) der DDR vom 14. Dezember 1989 ihre Vorschläge zur Veränderung des Bildungswesens unterbreitet. Unter anderem wurde gefordert, dass weltanschauliche Bekenntnisse nicht Erziehungsziel staatlicher Bildungseinrichtungen sein dürfen, unabhängige Interessenvertretungen für Schüler, Eltern und Studenten bestehen müssen oder alle Formen vormilitärischer Ausbildung abzuschaffen sind. Um den Forderungen des offenen Briefs Nachdruck zu verleihen, demonstrierten am 16. Dezember 1989 in Altenburg auch zahlreiche Schüler und Lehrer. 17 Auszug aus Rapport Nr. 242/89 (Dienstsache Nr. 305/89) des Volkspolizei-Kreisamtes Altenburg, operativer Diensthabender, vom 5. November 1989, 14:10 Uhr

20 18 Forum auf dem Markt Der 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Wolfgang Nebe und der Bürgermeister Lutz Tippmann laden die fünf Erstunterzeichner des offenen Briefes, der zur Friedensandacht am 25. Oktober 1989 verlesen wurde, zu einem Gespräch am 27. Oktober 1989 ins Rathaus ein. Diese machen Nebe und Tippmann klar, dass sie nicht von den Demonstranten zu Gesprächen legitimiert sind und fordern, dass beide persönlich mit allen Demonstranten sprechen. Sie nutzen das Gespräch zur Formulierung ihrer Grundanliegen sowie eines Problemkatalogs. Weiterhin erreichen sie die Freigabe der Litfaß-Säule vor der Staatsbank für freie Meinungsäußerungen. Stasi-Abschrift des offenen Briefes LVZ vom Einladung an die fünf Erstunterzeichner des offenen Briefes

21 Gründung des Neuen Forums Das Neue Forum ist die erste landesweite Oppositionsbewegung in der DDR außerhalb der evangelischen Kirche. Mitglieder der Friedensbewegung wie z.b. Bärbel Boley, Rolf Henrich und Jens Reich, unterzeichnen am 9./10. September 1989 in Grünheide, dem letzten Wohnort des Regimekritikers Robert Havemann, den Gründungsaufruf»Aufbruch 89«. Am 19. September 1989 stellt das Neue Forum (NF) einen Antrag auf Zulassung als»politische Vereinigung«. Das Innenministerium lehnt ihn zwei Tage später mit der Begründung ab, das NF sei»staatsfeindlich«und»illegal«. Als die Behörden durch Demonstrationen zusätzlich unter Druck geraten, tolerieren sie zunächst das NF und lassen es schließlich als politische Vereinigung zu. Von allen Oppositionsgruppen erhält das NF den stärksten Zulauf. Bis zum Ende des Jahres unterschreiben Menschen den Gründungsaufruf, etwa Menschen werden Mitglied. Auch in Altenburg trafen sich einige Menschen, um das Neue Forum zu gründen. Im Landestheater wurde der Aufruf zur Gründung des NF an die Mitteilungstafel geheftet (siehe Bericht eines inoffiziellen Mitarbeiters der Staatssicherheit). Am Anfang trafen sich die Mitglieder illegal in Altenburger Wohnungen.Eine Forderung, die auf allen Demonstrationen wiederkehrte, war die staatliche Zulassung des Neuen Forums. Am 29. November 1989 war es dann soweit. Die Gründungsversammlung des Neuen Forums wird im Goldenen Pflug abgehalten. Diskussionen zum basisdemokratischen Aufbau und zur Organisation des NF münden Ende 1989 in dem Streit, ob man eine Partei bilden oder eine Bürgerinitiative bleiben soll. 19 Bericht eines IM Aufruf des NF

22 20 Denkmalschutz & Bausubstanz illegale Postkarte von Altenburg Von besonders großer Bedeutung bei der friedlichen Revolution in Altenburg war der bauliche Verfall insbesondere der Innenstadt. Obwohl Altenburg den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden hatte, sorgten die politisch Verantwortlichen dafür, dass Altenburg nach 40 Jahren DDR zu großen Teilen aus abrissreifen oder zumindest in schlechtem baulichen Zustand befindlichen Gebäuden bestand. Entgegen jeglichem Respekt vor dem historischen Erbe, das die ehemals so bedeutsame Residenzstadt Altenburg zweifelsfrei zu bieten hatte, setzen die Verantwortlichen auf die Entwicklung von der Kernstadt losgelöster Neubaugebiete, die architektonisch vom baukünstlerischen Flair Altenburgs abgekoppelt waren. Dass ihre Stadt ihr Altenburg so dem Verfall preisgegeben wurde, wollten viele Bürgerinnen und Bürger nicht widerspruchslos hinnehmen. Mit selbst hergestellten Ansichtskarten, die Altenburg von seiner traurigen Seite zeigen, mit selbst gemalten Plakaten oder auch mit Unterschriftensammlungen versuchten sie, auf den Verfall der historischen Altstadt aufmerksam zu machen. Nach der friedlichen Revolution gab es vielseitige Anstrengungen, Altenburgs historisches Antlitz wieder herzustellen. Die Bemühungen der Verantwortlichen der Stadt Altenburg, aber auch zahlreichen privaten Eigentümern, dauert bis heute an. August-Bebel-Straße Spiegelgasse Mit diesem Linolschnitt wurden die Pläne, Teile der Altenburger Altstadt abzureißen und durch Plattenbauten zu ersetzen, angeprangert. Die Vervielfältigung und Verbreitung im Stadtgebiet erfolgte auf Privatinitiative und sorgte bei staatlichen Stellen für Aufruhr, da die Verfasser nicht ermittelt werden konnten

23 LVZ vom Termine des Runden Tischs 1. Runder Tisch 14. Dezember Runder Tisch 14. Januar Runder Tisch 07. Februar Runder Tisch 21. Februar 1990 Sondersitzung 28. Februar 1990 (Vorbereitung Volkskammerwahl) 5. Runder Tisch 07. März Runder Tisch 21. März Runder Tisch 07.April Runder Tisch 18.April Runder Tisch 02. Mai Der Runde Tisch Als»Runden Tisch«bezeichnet man eine symbolische Sitzordnung einer Konferenz, die an die»tafelrunde«von König Artus erinnert. Er kommt immer dann zum Einsatz, wenn bei bestimmten Krisen zwischen Vertretern verschiedener Seiten ein von allen anerkannter Kompromiss gefunden werden soll. Das wesentliche Merkmal des»runden Tischs«ist, dass alle teilnehmenden Vertreter gleichberechtigt sind, es also keinerlei Hierarchien und auch keinen Vorsitzenden o.ä. gibt. Heute verbindet man den»runden Tisch«hauptsächlich mit der friedlichen Revolution in der Deutschen Demokratischen Republik, seinen Vorläufer hatte er aber in Polen. Ebenfalls im Jahr 1989 wandelte sich das sozialistische Polen zu einer demokratischen Republik. In dieser Übergangsphase (6. Februar 1989 bis 5. April 1989) wurde ein»runder Tisch«eingerichtet, der einen Durchmesser von neun Metern hatte und Platz für 57 Personen bot. Am»Runden Tisch«in Polen nahmen Vertreter der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei, der oppositionellen Gewerkschaft»Solidarność«von Lech Wałêsa, der katholischen Kirche und anderer Gruppen teil. Der symbolische Tisch ist übrigens heute noch im Präsidentenpalais zu sehen. Der»Runde Tisch«in der Deutschen Demokratischen Republik wurde auf Initiative von»demokratie jetzt«im Rahmen der friedlichen Revolution eingerichtet. Erstmals tagte er am 7. Dezember 1989 im Gottesdienstraum der Herrnhuter Brüdergemeinde im Bonhoefferhaus (Berlin-Mitte). Später fanden die Sitzungen im Konferenzgebäude des DDR-Ministerrats im Schloss Niederschönhausen statt, letztmals am 12. März In Altenburg tagte der»runde Tisch«erstmals am 14. Dezember Insgesamt beriet der Altenburger»Runde Tisch«neun Mal, letztmals am 2. Mai Zur Vorbereitung der Volkskammerwahl fand eine Sondersitzung statt. Beteiligt waren Vertreter der politischen Parteien und Organisationen, des Neuen Forums, der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde, der»aktion katholischer Christen«sowie von basisdemokratischen Gruppen. Der»Runde Tisch«wurde bis zu den ersten freien Wahlen zu einer wichtigen Institution, welche politische Entscheidungen vorbereitet und getroffen hat. Einladung zum Runden Tisch

24 22 Teilnehmer des Runden Tischs AKC Aktion Katholischer Christen BFD Bund Freier Demokraten BI Umweltschutz Bürgerinitiative Umweltschutz CDU Christlich Demokratische Union DA Demokratischer Aufbruch DBD Demokratische Bauernpartei Deutschlands DFD Demokratischer Frauenbund Deutschland DSU Demokratisch-Soziale Union DTSB Deutscher Turn- und Sportbund Ev.-Luth. Kirchgemeinde FDGB Freier Deutscher Gewerkschaftsbund FDJ Freie Deutsche Jugend GWA Gebäudewirtschaft Altenburg IFM Initiative für Frieden und Menschenrechte LDP Liberale Deutsche Partei Lebenshilfe NDPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands NF Neues Forum PDS Partei des demokratischen Sozialismus RdK Rat des Kreises RdS Rat der Stadt SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands VdgB Verein der gegenseitigen Bauernhilfe Verband der Freidenker VPKA Volkspolizei-Kreisamt 5. Dezember 1989 Im Gebäude des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) werden Schränke und Archive versiegelt. Protokoll zur Sicherstellung von Stasi-Unterlagen

25 Eine Plakataktion der Friedensgruppe Erste und letzte freie Volkskammerwahl in der DDR 23 taz vom Am 18. März 1990 hatten die Bürgerinnen und Bürger der DDR erstmals unter Anwendung demokratischer Grundsätze eine 400 Mitglieder umfassende Volkskammer für die DDR zu wählen. Bei der Volkskammerwahl galt ausschließlich das Verhältniswahlrecht und auch Listenvereinigungen waren möglich. Die Wahlbeteiligung lag bei 93 Prozent. Altenburger Wochenblatt Die Ergebnisse: (Hinweis: Die Prozentzahlen der Wahlergebnisse sind gerundet.) Partei Prozent Mandate Partei Prozent Mandate CDU 40,8 163 Grüne/UFV 2,0 8 SPD 21,9 88 DA 0,9 4 PDS 16,4 66 NDPD 0,4 2 DSU 6,3 25 DFD 0,3 1 B.F.D. 5,3 21 AVL (VL & Die Nelken) 0,2 1 Bündnis 90 2,9 12 Sonstige (Summe) 0,4 0 DBD 2,2 9 Sieger der Volkskammerwahl war das Wahlbündnis»Allianz für Deutschland«aus der CDU, der DSU und dem Demokratischen Aufbruch (DA). Die Regierungskoalition bestand aus der Allianz für Deutschland, der SPD sowie den Liberalen. Lothar de Maizière, Spitzenkandidat der CDU, wurde am 12. April 1990 mit 265 zu 108 Gegenstimmen bei neun Enthaltungen zum Ministerpräsidenten der DDR gewählt. Die Legislaturperiode dauerte nur gut sechs Monate, in denen aber wichtige Meilensteine zur Demokratisierung der DDR gesetzt wurden. Hierzu zählen z.b. die Kommunalverfassung sowie das Verfassungsgrundsätzegesetz der DDR. Durch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland vom 18. Mai 1990 zum 3. Oktober 1990 löste sich die Volkskammer schon bald nach ihrer Konstituierung wieder auf. Die ersten gesamtdeutschen Wahlen zum Deutschen Bundestag fanden am 2. Dezember 1990 statt. Im Kreis Altenburg gab es zur Volkskammerwahl Wahlberechtigte, von denen , also rund 92,6 Prozent, auch ihr Wahlrecht nutzten. Die gültigen Stimmen verteilten sich wie folgt: Partei Stimmen Prozent Partei Stimmen Prozent CDU ,2 DSU ,1 SPD ,6 B.F.D ,9 PDS ,2 Bündnis ,

26 24 Partei Stimmen Prozent Grüne/Unabhängiger Frauenverband ,5 DBD 966 1,4 Demokratischer Aufbruch 483 0,7 DFD 325 0,4 NDPD 293 0,4 Die gewählten Abgeordneten waren MR Dr. Michael Schleußing (CDU), der die Wahl nicht annahm, Volker Schemmel (SPD), Sabine Fache (PDS) und Dr. Dieter Gleisberg (B.F.D). Erste freie Kommunalwahlen Hinweis: Die Prozentzahlen der Wahlergebnisse sind gerundet. Am 6. Mai 1990 kam es zu den lang ersehnten ersten freien Kommunalwahlen, nachdem das entsprechende Gesetz über die Wahlen zu den Kreistagen, Stadtverordnetenversammlungen und Gemeindevertretungen am 13. Februar 1990 veröffentlicht wurde. Die Wahlbeteiligung betrug rund 75 Prozent. Die Altenburgerinnen und Altenburger hatten insgesamt 60 Vertreter der Stadtverordnetenversammlung zu wählen. Die Ergebnisse: Partei/Wählergruppe Stimmen Sitze CDU (44,0 %) 26 SPD (23,4 %) 14 PDS 9.137(11,7 %) 7 Bündnis ( 7,7 %) 5 B.F.D ( 7,2 %) 4 DSU 3.507( 4,5 %) 3 DFD 715( 0,9 %) 1 Zur Konstituierung der ersten frei gewählten Stadtvertretung nach über 40 Jahren kam es am 29. Mai Vorher trafen sich die neu gewählten Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung zu einem ökumenischen Gottesdienst in der Brüderkirche. Stadtverordnetenvorsteher wird Reinhard Hamann (CDU-Fraktion), seine Stellvertreter werden Sieglinde Wittig (B.F.D.-Fraktion), Joachim Roth (SPD-Fraktion), Helmar Penndorf (Bündnis 90-Fraktion) und Joachim Rücker (DSU-Fraktion). Die Stadtverordneten wählen Johannes Ungvári (CDU-Fraktion) zum Bürgermeister, als hauptamtliche Beigeordnete fungieren Rolf Bräunig (SPD-Fraktion) und Reiner Müller (B.F.D.-Fraktion) Stadtverordnetenversammlung (Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Wahl am 6. Mai 1990) Haage, Steffen B.F.D. Dr. Kunze, Harald B.F.D. Müller, Reiner B.F.D. Wittig, Sieglinde B.F.D. Heinig, Klaus Bündnis 90 Kratzsch, Uwe Bündnis 90 Penndorf, Helmar Bündnis 90 Richter, Sonja Bündnis 90 Wenzel, Martin Bündnis 90 Antonik, Marina CDU Arnhold, Frank CDU Buron, Klaus CDU Drogies, Ingo CDU Gentsch, Bernd CDU Hamann, Reinhardt CDU Heßler, Andreas CDU Jackisch, Christa CDU Dr. Kerkhoff, Ursula CDU Löffler, Hans-Jürgen CDU Paditz, Richard CDU Reuter, Eva CDU Richter, Margitta CDU Rumpler, Lothar CDU Dr. Scholz, Renate CDU Schröter, Edelgard CDU Dr. Stempel, Elisabeth CDU Strauß, Annelie CDU Tanner, Christine CDU Ungvári, Johannes CDU Werner, Erika CDU Weßbecher, Steffen CDU Willgeroth, Christine CDU Winter, Reinhard CDU Wohlfarth, Margard CDU Dr. Zippel, Ursula CDU Etzold, Sigrid DFD Fischer, Uwe DSU Schumann, Dietmar DSU Schwabe, Frank DSU Dr. Klaubert, Birgit PDS Manger, Lutz PDS Pavel, Horst PDS Plötner, Heinz-Dieter PDS Stallinger, Walter PDS Stegmann, Harald PDS Stenzel, Gerhard PDS Bräunig, Rolf SPD Burmeister, Eckhard SPD Künzl, Uta SPD Kuntze, Manfred SPD Metzschke, Bernd SPD Dr. Posmik, Günter SPD Pürzl, Luise SPD Reinhold, Albrecht SPD Reinhold, Eckhart SPD Roth, Joachim SPD Dr. Seyffarth, Klaus SPD Theuner, Erika SPD Ventzke, Klaus SPD Voigtmann, Monika SPD Ebenfalls war am 6. Mai 1990 auch ein 85-köpfiger Kreistag zu wählen. Die Ergebnisse: Partei/Wählergruppe Stimmen Sitze CDU (43,3 %) 37 SPD (21,0 %) 18 PDS (10,6 %) 9 B.F.D ( 7,4 %) 6 Bündnis ( 6,8 %) 6 DSU ( 5,1 %) 5 DBD ( 2,6 %) 2 Bauernverband ( 2,4 %) 2 Der Kreistag konstituierte sich am 30. Mai Landrat wird Christian Gumprecht (CDU)

27 Zeittafel zur friedlichen Revolution in Altenburg 1986 Ende Herbst 1987 Gründung der Umweltgruppe im Umfeld des Magdalenenstifts und der evangelischen Kirche Gründung der Friedensgruppe; als gemeinsames Projekt zwischen Umwelt- und Friedensgruppe entsteht die Umweltbibliothek im Magdalenenstift Oktober 1987 die Umweltgruppe beteiligt sich an der Aktion»Eine Mark für Espenhain«; diese Aktion weist auf die katastrophale Umweltzerstörung durch den Betrieb Espenhainer Schwelerei hin Februar und Fürbittandachten in der Brüderkirche gegen Poli- 9. Februar 1988 zeieinsätze, Verhaftungen und Abschiebungen aufgrund der Demonstrationen zum 69. Todestag von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg Frühjahr 1988 Gründung der»altenburger Akademie«der evangelischen und katholischen Kirchgemeinde Sommer 1988 Brüderkirche wird»offene Kirche«21. Juni 1988 offener Abend der Friedensgruppe in der Taufhalle der Brüderkirche unter dem Motto»Abgrenzen«in Anlehnung an die Berliner Initiativgruppe»Absage an Praxis und Prinzipien der Abgrenzung«, welche eine demokratische Erneuerung der DDR fordert 23. Juni 1988 Petra Hans, Georg Harpain und Brita Weiske nehmen ohne Einladung an den Friedensgesprächen mit der Stadt Offenburg anlässlich der Begründung der Städtepartnerschaft teil und beteiligen sich unabgestimmt an der Diskussion, was für erhebliche Aufmerksamkeit bei der Staatssicherheit sorgt 22. Juli 1988 Georg Harpain schreibt einen offenen Brief an den Bürgermeister Lutz Tippmann in der Sorge des zunehmenden Verfalls der Altstadt von Altenburg 13. Oktober 1988 Peter Gzik, Gesellschaft für Denkmalpflege beim Kulturbund, führt im»café Centra«(Weibermarkt) ein Podiumsgespräch mit Mitgliedern des Rates des Kreises zum Erhalt der historischen Altstadt durch November 1988 Friedensdekade in Altenburg (Themen sind u. a. Uranerzbergbau, Abtreibung, Umwelt) mit abschließender liturgischen Nacht in der St. Bartholomäi-Kirche Ende 1988 Lesung mit Stefan Heym in der Gnadenkapelle Februar 1989 Eröffnung der Veranstaltungsreihe»Kaffee Taubenschlag«mit einem Angebot aus Musik, Gesprächen und Information durch die Friedensgruppe und die Junge Gemeinde der evangelischen Kirchgemeinde Altenburg Ab Frühjahr 1989»Gebet für unsere Stadt«in der Brüderkirche (Vorläufer der Fürbittgebete im Herbst) 7. Mai 1989 Kritische Beobachtung der Kommunal»wahl«durch Altenburger Bürgerinnen und Bürger mit Auswertung am Abend in der Wohnung des Ehepaars Geffe; durch die DDR-weite Vernetzung gelingt der Nachweis der Fälschung von Wahlbeteiligung und -ergebnis 15. Mai 1989 öffentliche Präsentation der Ergebnisse der Wahlbeobachtung vom 7. Mai im»kaffee Taubenschlag«Juni 1989 Fürbittandacht wegen der blutigen Niederschlagung der Studentenproteste in China sowie Plakataktion 5. Juni 1989 Weltumwelttag: Mitglieder und Sympathisanten der Umweltgruppe versuchen am Teerverarbeitungswerk Rositz einen Trauerkranz mit dem Zeittafel

28 26 Zeittafel Spruch»In letzter Minute: Nur Umkehr führt weiter!«niederzulegen 1. September 1989 Gedenkgottesdienst zum Weltfriedenstag (Treff im Magdalenenstift; dann Andachten in der katholischen Kirche und der Brüderkirche), Menschenzug (ca. 100 Teilnehmer) wird zum Vorläufer der Demonstrationen in Altenburg Herbst 1989 Oktober Anfang Oktober 1989 Beginn der Fürbittgottesdienste in der Brüderkirche, aus denen sich die Proteste der Altenburger Bürgerinnen und Bürger gegen das SED-Regime entwickeln. Vornehmliche Initiatoren der Aktivitäten aus dem Umfeld der Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde vor dem Oktober 1989 in Altenburg (alphabetisch geordnet): René Agsten,Volker Börner, Heike und Wolfgang Geffe, Petra Hans, Dagmar Kluge, Thomas und Angelika Kränz, Steffen Meisel, Martina Reinhold, Joachim Roth, Beate Tostlebe, Brita Weiske, Marco Wild. Unterstützung und Rückhalt fanden sie beim Leiter des Magdalenenstifts Georg Harpain sowie Pfarrer Michael Wohlfarth. In den folgenden Wochen werden die Initiatoren durch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger unterstützt. sechs Altenburger treffen sich zur illegalen Gründung des Neuen Forums 6. Oktober 1989 in der Nacht zum 7. Oktober werden in der Zeitzer Straße, Leninstraße (jetzt Kauerndorfer Allee) und Thälmannstraße (jetzt Gabelentzstraße) 52 DDR- Fahnen und rote Arbeiterfahnen heruntergerissen 9. Oktober 1989 viele Altenburger nehmen an der entscheidenden Montagsdemonstration in Leipzig teil, die Teilnahme der Altenburger bleibt auch bei den weiteren Montagsdemonstrationen ungebrochen 10. Oktober 1989 Fürbittandacht»Für unser Land«in der Brüderkirche mit der Forderung nach der sofortigen Freilassung der um den 7. Oktober verhafteten Menschen; Verlesung des Aufrufs des Dresdner Schauspielhauses»Wir treten aus unseren Rollen heraus. Die Situation in unserem Land zwingt uns dazu....«; damit erstmals außerkirchliche Verlautbarung in der Brüderkirche 11. Oktober 1989»Qualifizierungsveranstaltung«des Rates der Stadt mit den im Mai 1989 gewählten Stadtverordneten; Verteidigung des Neuen Forums durch einige Stadtverordnete (u. a. Peter Gzik) mit der Forderung der Zulassung 12. Oktober 1989 Mitarbeiter des Lindenau-Museums verfassen einen offenen Brief zum Verfall wertvoller Denkmale in Altenburg 13. Oktober 1989 Verlesung der Protestresolution des Staatsschauspiels Dresden»Wir treten aus unseren Rollen heraus...«durch Darsteller des Landestheaters Altenburg nach jeder Vorstellung ab diesem Zeitpunkt 20. Oktober 1989 Fürbittandacht in der überfüllten Brüderkirche; Vorbereitung durch kirchliche Basisgruppen mit inhaltlicher Verknüpfung des sich illegal formierenden Neuen Forums; erfolgreicher Aufruf an die Bevölkerung, jeweils zu Beginn der Dämmerung brennende Kerzen in die Fenster zu stellen 22. Oktober 1989 erste unzensierte Matinee»Mit dem Gesicht zum Volke«im Landestheater mit eigenen Beiträgen der Künstler zur derzeitigen Situation 24. Oktober 1989 ökumenischer Gottesdienst in der katholischen Kirche; Dekan Wanzek und Pfarrer Wohlfarth sprechen zu ca. 200 Anwesenden und fordern zur Beteiligung an den Aktivitäten des Neuen Forums auf

29 25. Oktober 1989 Fürbittandacht in der Brüderkirche und der St. Bartholomäi-Kirche; ca. 250 Teilnehmer unterschreiben einen offenen Brief an den 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Wolfgang Nebe mit der Aufforderung zum öffentlichen Dialog; im Anschluss gewaltfreie Spontandemonstration mit rund Teilnehmern durch die Innenstadt; Forderung nach Pressefreiheit, freien Wahlen, einem neuen Bildungssystem und der Zulassung des Neuen Forums 27. Oktober 1989 Erstunterzeichner des offenen Briefs vom 25. Oktober werden vom 1. Sekretär der SED Kreisleitung Wolfgang Nebe und Bürgermeister Lutz Tippmann zu einem Gespräch ins Rathaus eingeladen; diese machen den Standpunkt der Demonstranten klar; sie nutzen das Gespräch aber auch zur Formulierung ihrer Grundanliegen sowie eines Problemkatalogs und erreichen die Freigabe der Litfaßsäule vor der ehemaligen Staatsbank (Burgstraße/Ecke Friedrich-Ebert-Straße) für freie Meinungsäußerungen 29. Oktober 1989 öffentlicher Dialog infolge der Gespräche vom 27. Oktober auf Einladung von Bürgermeister Lutz Tippmann muss aufgrund Überfüllung vom Ratssaal auf den Markt verlegt werden; rund Menschen nehmen an der mit Unterbrechung von 9 Uhr bis 17 Uhr dauernden Diskussion teil; gefordert werden u. a. personelle Veränderungen bei den politisch Verantwortlichen, mehr Aufmerksamkeit für die Umwelt, ein neues Krankenhaus, Erhalt der Altstadt, das Neue Forum erhält die Möglichkeit der öffentlichen Präsentation 31. Oktober 1989 drei»dialog-veranstaltungen«der SED unter dem Motto»Bürger fragen Kommunalpolitiker antworten«zur Kanalisierung der Kritik der Bürger finden statt November November 1989 der 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Wolfgang Nebe wird abberufen Fürbittandachten in drei Altenburger Gotteshäusern, erstmals auch in der katholischen Kirche; anschließend erneut Demonstrationszug von ca Teilnehmern, die wieder zur Gewaltfreiheit aufrufen Bürgerforum mit ca. 300 Teilnehmern im Goldenen Pflug mit Schwerpunkt auf der Sanierung der Innenstadt als Vorzugsvariante gegenüber weiteren Neubauten im Außenbereich; Vorschlag zum Umbau der SED- und Stasi-Gebäude zu Altersheimen und Kinderkrankenhäusern 4. November 1989 erste eigene aber nicht genehmigte Demonstration des Neuen Forums mit den Kernforderungen freie Wahlen und Reisefreiheit; ca Bürger nehmen teil 4. November 1989 unter Beteiligung von Mitgliedern der katholischen Gemeinde aus Altenburg (Christian Gumprecht, Gernot Tanner und Johannes Ungvári) wird in Dresden die»aktion katholischer Christen«ins Leben gerufen 7. November 1989 über Bürger sind schon ausgereist; weitere Ausreiseanträge liegen vor 9. November 1989 Fall der Mauer in Berlin; nach dem Bekanntwerden der neuen Reiseregelungen herrscht ein regelrechter Ansturm auf das Volkspolizeikreisamt Fürbittandacht mit Gedenken an die Judenpogrome von 1938; etwa Demonstranten ziehen durch die Pauritzer Straße und entzünden Kerzen am ehemaligen jüdischen Betsaal 16. November 1989 das Sekretariat der SED-Kreisleitung verkündet seinen Rücktritt Zeittafel

30 28 Zeittafel 19. November 1989 Forum auf dem Markt, u. a. mit Vorstellung des Betroffenheitsberichts von Umwelt- und Friedensgruppe; gefordert wird die wahrheitsgemäße Aufarbeitung der regionalen Geschichte 19. November 1989 gemeinsame Veranstaltung von Umweltgruppe und Kulturbund im Ratssaal zum Thema»Gefährdung von Menschen und Umwelt durch das Teerverarbeitungswerk Rositz«19. November 1989 Demonstration vor dem Landestheater unter dem Motto»Für die Unumkehrbarkeit der Wende«, die u. a. von Ingo Schulze, Helga und Bernd-Michael Baier organisiert wird 22. November 1989 Litfaßsäule vor der Staatsbank ist eine echte»volkssäule«mit Aufrufen und kritischen Äußerungen gegen Partei und Staat 29. November 1989 offizielle Gründungsversammlung des Neuen Forums im Goldenen Pflug mit der Forderung der Diskussion über die Wiedervereinigung nach der ökonomischen Stabilisierung der DDR; Neues Forum bleibt Bürgerbewegung und keine politische Partei; als Sprecher werden Klaus Gutmann, Peter Gzik, Dr. Günter Posmik und Ingo Schulze gewählt Dezember 2. Dezember 1989 Versiegelung der Schränke und Archive der MfS-Gebäude in der Clara-Zetkin-Straße (jetzt Lindenaustraße) und in der Majakowskistraße (jetzt Kreuzstraße) auf Initiative eines Bürgerkomitees (Peter Gzik, Georg Harpain, Joachim Roth) unter Zuziehung des Kreisstaatsanwaltes 7. Dezember 1989 Versiegelung von Schränken und Archiven in der Abteilung Inneres beim Rat des Kreises; Richtfunkantennen werden kontrolliert 8. Dezember 1989 Rat des Kreises tritt zurück 11. Dezember 1989 Transport der am 5. und 7. Dezember sichergestellten Akten nach Leipzig 13. Dezember 1989 erste Ausgabe des»klartext«der AG Medien des Neuen Forums erscheint 14. Dezember Runder Tisch im Jugendclubhaus»Rosa Luxemburg«auf Initiative von CDU, LDPD und NDPD mit Vertretern der Parteien und Organisationen, des Neuen Forums, der Aktion katholischer Christen sowie Vertretern basisdemokratischer Gruppen und der evangelischen Kirchengemeinde 14. Dezember 1989 Gründungskomitee der SDP (Sozialdemokratische Partei in der Deutschen Demokratischen Republik) tritt zusammen; Initiatoren sind Albrecht Reinhold, Peter Friedrich, Volker Schemmel und Frank Schulz. 19. Dezember 1989 Konstituierung eines Ortsverbandes des»demokratischen Aufbruchs«20. Dezember Ausgabe des»klartext«u. a. zum Abrissstopp in der Altstadt 21. Dezember Vollversammlung des Neuen Forums im Goldenen Pflug u. a. zum Aktionsprogramm 28. Dezember 1989 Fürbittandacht in der Brüderkirche; Kollekte ist für Hilfsaktionen in Rumänien bestimmt 1990 Januar Bürgerkomitee»Gemeinsam für Altenburg«ruft das Fernsehen der DDR nach Altenburg; am gleichen Abend sendet das Kulturmagazin einen Beitrag über die sterbende Altenburger Altstadt 5. Januar 1990 öffentliche Gründungsversammlung der SDP im Goldenen Pflug mit ca anwesenden Interessenten 6. Januar Transport mit Hilfsgütern nach Rumänien; Pakete werden nach einer dreitägigen Fahrt der Stadt Arad übergeben

31 6. Januar 1990 Soldaten der NVA-Dienststelle Gleina stellen den Dienst ein und legen einen Katalog mit Forderungen vor Fürbittandacht»SED tut weiter weh«mit über 400 Teilnehmern 15. Januar 1990 SPD (Umbenennung von SDP in SPD erfolgte am 13. Januar auf einem DDR-weiten Parteitag in Berlin) und Neues Forum veranstalten eine Demonstration mit ca Teilnehmern; Kernforderungen: Auflösung und kontrollierte Entwaffnung aller Dienststellen des MfS/AfNS, weitere Einschränkung der Macht der SED, Offenlegung des SED-Vermögens und Rückführung der Parteibetriebe in Volkseigentum Fürbittandacht»Wie eckig ist der Runde Tisch«in der St. Bartholomäi-Kirche mit ca. 200 Teilnehmern 3. Vollversammlung des Neuen Forums im Goldenen Pflug mit fast 200 Teilnehmern u. a. zum Zusammenschluss mit dem Neuen Forum Schmölln und der Ankündigung des»klartext«-nachfolgers»altenburger Wochenblatt«; neuer Sprecherrat: Peter Gzik, Hans-Joachim Kessler, Christel Pfefferkorn, Dr. Günter Posmik, Heiko Scharf 18. Januar 1990 Bürgerkomitee aus Denkmalpflegern, Architekten, Bauingenieuren, Verkehrsplanern und Kunsthistorikern wird mit dem Ziel der Rettung der historischen Gebäude in Altenburg gegründet; begleitend wird eine Unterschriftensammlung gestartet 20. Januar 1990 Neujahrsempfang in der Partnerstadt Offenburg mit Vertretern Altenburger Parteien und Organisationen Fürbittandacht unter dem Thema»Pressefreiheit«2. Runde Tisch unter Leitung des Neuen Forums; Themen: Offenlegung des SED-PDS-Vermögens, Stand der Auflösung des AfNS, Nutzung der ehemaligen MfS-Gebäude, Bericht des Vorsitzenden des Rates des Kreises, Festlegung eines 14-tägigen Tagungsrhythmus 28. Januar 1990 Demonstration von SPD und Neuem Forum zur Entmilitarisierung in der DDR Fürbittandacht unter dem Thema»Die Stasi haben wir geknackt, wann knacken wir die Schule?«Februar 2. Februar 1990 erste Zusammenkunft von Baufachleuten in der Brüderkirche Bildung einer Ortsgruppe der Deutschen Sozialen Union (DSU) 6. Februar Runden Tisch, Themen: Abrissstopp für die Innenstadt und Nutzung des ehemaligen MfS-Gebäudes in der Clara-Zetkin-Straße Fürbittandacht unter dem Thema»freie Wahlen« Februar 1990 Arbeitsbesuch des Offenburger Oberbürgermeisters Dr. Wolfgang Bruder in Altenburg mit 24-köpfiger Delegation; Übergabe eines Rettungswagens an die Schnelle Medizinische Hilfe (SMH) Großkundgebung vom Neuen Forum und der SPD auf dem Markt unter dem Motto»Aufbau Altenburgs durch die Einheit Deutschlands«erste Ausgabe des»altenburger WOCHEN- BLATT«(AWo) erscheint; Offenburgs Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Bruder verkauft gemeinsam mit dem Herausgeber Ingo Schulze die Erstausgabe auf dem Altenburger Markt; Verleger ist der Altenburger Ekkehard Reinhold 4. Runder Tisch unter Leitung der CDU; Themen: Bildung einer Kommission zur Sammlung und Prüfung von Vorschlägen zur Umbenennung von Zeittafel

32 30 Zeittafel Straßen und Plätzen, Offenlegung der Finanzierung des Gebäudes der PDS (ehem. SED-Kreisleitung) 24. Februar 1990 der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Johannes Rau, übergibt auf dem Markt Johannes Ungvári als Vertreter des Runden Tischs sechs Busse für den Altenburger Kraftverkehr 28. Februar 1990 Sondersitzung des Runden Tischs unter Leitung der Aktion katholischer Christen zu einem Fairness-Abkommen für den Wahlkampf März 2. März 1990 Bürgerinitiativen»Rettet Altenburg«und»Gemeinsam für Altenburg«laden zur Diskussion mit Gästen aus dem Landtag Baden-Württemberg im katholischen Pfarrhaus; die Unterschriftensammlung für die Rettung historischer Gebäude Altenburgs erbrachte bislang Unterschriften; Baden-Württemberg stellt finanzielle Unterstützung in Aussicht 5. März 1990 Otto von Habsburg spricht im Rahmen einer DSU- Wahlveranstaltung auf dem Altenburger Markt 5. Sitzung des Runden Tischs unter Leitung der Aktion katholischer Christen; Themen: Bauwesen, Wahlvorbereitung, erste Debatte über eine eventuelle Länderzugehörigkeit zu Sachsen oder Thüringen Gründungsveranstaltung der Ortsgruppe der Grünen Partei im Lindenau-Museum 12. März 1990 Peter Gzik wird auf Grundlage eines Beschlusses des Runden Tischs amtierender Stadtbaudirektor 13. März 1990 Fürbittandacht»Vor den ersten freien Wahlen«in der St. Bartholomäi-Kirche Altstadtdokumentation»Rettet Altenburg«sowie die Unterschriftenliste wird Bundeskanzler Kohl bei seiner Wahlkundgebung in Leipzig übergeben 15. März 1990 MR Dr. Bernhard Blüher übernimmt die Schlüssel für das ehemalige MfS-Gebäude Clara-Zetkin- Straße mit dem Ziel der Nutzung der Immobilie für soziale Zwecke 18. März 1990 erste freie und demokratische Wahlen zur Volkskammer, dem Parlament der DDR; folgende Abgeordnete werden über die jeweiligen Listen des Bezirks Leipzig gewählt: Sabine Fache (PDS), Dr. Dieter Gleisberg (B.F.D.), Volker Schemmel (SPD), MR Dr. Michael Schleußing (CDU; Wahl wurde nicht angenommen) 21. März Runder Tisch unter Leitung der NDPD mit der Initiierung Willensbekundung der Bürger zur Frage der künftigen Länderzugehörigkeit 21. März 1990 Kraftverkehr übergibt Mark an den Runden Tisch für soziale Belange eingesetzt; dem evangelischen Kinderhospital kommt diese Spende zur Erneuerung der Heizungsanlage zugute und der Behindertenverband erhält aus den Finanzmitteln Zuwendungen für Wohn- und Arbeitsräume 21. März 1990 Neugründung der 1838 gegründeten und 1945 verbotenen»geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg«; erster Vorsitzender wird Hans-Joachim Kessler, sein Stellvertreter Wolfgang Enke April 4. April Runder Tisch unter Leitung der SPD mit der Vorstellung der Nutzungskonzeption für das ehemalige Stasigebäude Clara-Zetkin-Straße 4. April 1990 Umfrage zur Länderzugehörigkeit auf Beschluss des 6. Runden Tischs; Unterschriften wurden geleistet, davon für Sachsen für Thüringen; Entscheidung zur Durchführung einer Volksbefragung noch

33 18. April Runder Tisch unter Leitung der PDS mit dem Schwerpunkt Grundstücksverkäufe Veröffentlichung von 156 Wahlvorschlägen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Altenburg im Zuge der ersten freien Kommunalwahl, acht Parteien, Organisationen und Vereinigungen reichen die Vorschläge ein CDU: (44 %) 26 Mandate SPD: (23,4%) 14 Mandate PDS: (11,7%) 7 Mandate Bündnis 90: (7,7%) 5 Mandate B.F.D.: (7,2%) 4 Mandate DSU: (4,5%) 3 Mandate Zeittafel April 1990 Kulturforum des Neuen Forums im Lindenau-Museum zur Frage»Wie geht es weiter mit Kunst und Kultur hier und heute?«, alle Parteien, Organisationen und kulturelle Einrichtungen haben die Möglichkeit zur Vorstellung ihrer Kulturkonzeption für die Stadt Mai 2. Mai Runder Tisch unter Vorsitz der evangelischen Kirche mit Resümee der bisherigen Sitzungen; für die am 6. Mai zu wählende Volksvertretung in Altenburg hinterlässt der Runde Tisch zahlreiche Anregungen erste freie Kommunalwahl in Altenburg mit einer Wahlbeteiligung von etwa 75 Prozent; Ergebnisse der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung: DFD: 715 (0,9%) 1 Mandat 29. Mai 1990 konstituierende Sitzung der Stadtverordnetenversammlung; Johannes Ungvári wird zum Bürgermeister gewählt, Beigeordnete werden Rolf Bräunig sowie Reiner Müller; Stadtverordnetenvorsteher wird Reinhard Hamann (CDU-Fraktion); zum Vorstand der Stadtverordnetenversammlung gehören weiter Helmar Penndorf (Fraktion Bündnis 90), Joachim Roth (SPD-Fraktion), Joachim Rücker (DSU-Fraktion), Sieglinde Wittig (B.F.D.-Fraktion) Hinweis: Unter den in dieser Zeittafel erwähnten handelnden Personen befinden sich auch einige, denen eine Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit nachgewiesen wurde. Dies widerspiegelt das Bestreben der Staatssicherheit, die im dargestellten Zeitraum ablaufenden Ereignisse nicht nur zu beobachten, sondern auch zu beeinflussen

34 32 Nachwort Nachwort Mit dem Jahresende 2009 endet auch das Erinnerungsjahr»20 Jahre friedliche Revolution«. Im Januar 2009 trafen sich ehemalige Akteure der friedlichen Revolution in Altenburg sowie Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde und der Stadtverwaltung Altenburg das erste Mal, um im Rahmen der Arbeitsgruppe»20 Jahre friedliche Revolution«über Möglichkeiten der Würdigung der Ereignisse in Altenburg Ende der 1980 er Jahre zu sprechen. Im Ergebnis sind verschiedene Informations- und Veranstaltungsangebote entstanden, die so glauben wir in einem angemessenen Rahmen nicht nur an die Ereignisse der friedlichen Revolution in unserer Heimatstadt erinnern, sondern gleichzeitig das Wirken der Akteure gebührend gewürdigt haben. Die Ausstellung»Bis an die Grenzen«in der Brüderkirche konnte in der zweimonatigen Präsentation rund Besucher begrüßen und erfreute sich großer Beliebtheit. Die Ausstellungseröffnung und das Gerhard-Schöne- Konzert am 12. September 2009 bildeten den offiziellen Startpunkt für die Veranstaltungsreihe der Arbeitsgruppe, welche mit dem Podiumsgespräch»Bewegte Zeiten Aufbruch in die friedliche Revolution«am 11. Oktober 2009 unter Moderation von Ubald Greger in der mit rund 250 bis 300 Besuchern gut gefüllten Brüderkirche fortgesetzt wurde. Der»Tag der Erinnerung«am 25. Oktober 2009 auf dem Markt stand ganz im Zeichen der ersten Großdemonstration in Altenburg vor zwanzig Jahren. Mit der Eröffnung der Wanderausstellung»Plätze der Demokratie«der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Hildigund Neubert, einem kulturellen Rahmenprogramm, Informationsständen und einem abschließenden Friedensgebet in der Brüderkirche erinnerten sich viele Altenburgerinnen und Altenburger an die erste große Demonstration in ihrer Stadt. Mit einem weiteren Podiumsgespräch am 4. November 2009 im Großen Ratssaal des Rathauses, das unter dem Thema»Bewegte Zeiten vom Runden Tisch zu freien Wahlen«stand endete die Veranstaltungsreihe. Die Arbeitsgruppe hat aber auch Informationsmaterial erarbeitet, zum Beispiel eine erstmals in dieser Form erschienene Chronik der friedlichen Revolution in Altenburg, die in einer ersten Auflage von Stück produziert wurde und schon zum ersten Podiumsgespräch bereitstand. Gemeinsam mit der GML Mediengesellschaft entstand zudem der Dokumentarfilm»Bis an die Grenzen Geschichten einer Veränderung«, der mit Bildmaterial und Interviews von Akteuren der friedlichen Revolution den Zuschauer in das Altenburg zur Zeit der friedlichen Revolution zurück versetzt. Mit drei Friedensgebeten im Oktober in der St. Bartholomäi-Kirche sowie einem deutschlandweiten Friedensgebet am 9. November 2009 griff die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Altenburg ein weiteres Symbol der friedlichen Revolution auf. Ohne die Unterstützung von zahlreichen Personen, Institutionen und Spendern wäre eine so umfangreiche Ausarbeitung zur friedlichen Revolution in Altenburg nicht möglich gewesen. Deshalb sei nochmals all jenen gedankt, die durch die Bereitstellung von Bildmaterial oder Informationen oder durch finanzielle Unterstützung zum Gelingen des Projekts beigetragen haben. Die Verfasser

35 Impressum Herausgeber: Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Altenburg Fr.-Ebert-Straße Altenburg Stadt Altenburg Markt Altenburg Redaktion: Reinhard Kwaschik Brita Müller-Weiske Christian Repkewitz Frithjof Tostlebe Bildmaterial: Gesamtherstellung: Christian Bettels, Stadtverwaltung Altenburg Reinhard Mende Ronny Seifarth, Stadtverwaltung Altenburg Raphael Tostlebe graupunkt medienservice Amtsgasse Altenburg Redaktionsschluss: 11. Dezember 2009 Auflage: 1. Auflage 2010 (2.500 Exemplare) Die Angaben in dieser Publikation wurden von uns sorgfältig überprüft. Dennoch können wir schon wegen der nur begrenzt zur Verfügung stehenden öffentlichen Daten leider keine Haftung oder Garantie für die vollumfängliche inhaltliche Richtigkeit übernehmen

36

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