Fachforum 1: Unternehmergeist fördern
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- Mareke Weber
- vor 7 Jahren
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1 Fachforum 1: Unternehmergeist fördern Hannovers Schülerfirmen, RegionalNetzwerk Hannover e.v. promotion school, Wolfsburg AG Moderation: Indre Zetzsche, IFOK GmbH Unternehmergeist fördern = Zuversicht Schüler im Alter von 16 Jahren machen sich heute Sorgen um Ihre Altersversorgung, fragen sich mit zunehmender Sorge, ob sie einen Job, einen Ausbildungs- oder Studienplatz erhalten. Die Erfahrung, die eigene Zukunft im Rahmen von Existenzgründerprojekten selbst zu gestalten, eröffnet für viele mehr als nur eine neue berufliche Perspektive - sie schafft Zuversicht. Das ist ein Ergebnis der Diskussion im Fachforum "Unternehmergeist fördern", in dem anhand von exemplarischen Projekten die Frage diskutiert wurde: Wie können Jugendliche für das Thema Existenzgründung sensibilisiert werden? Und: Wie kann ihnen Mut gemacht werden, eigene unternehmerische Ideen umzusetzen? Schülerfirmen, wie das Netzwerk Hannovers Schülerfirmen eindringlich darstellte, sind eine Möglichkeit junge Menschen schon während der Schulzeit zu sensibilisieren; durch Businessplan-Wettbewerbe wie promotion school der Wolfsburg AG lernen sie Selbstständigkeit als Alternative zum klassischen Ausbildungs- und Berufsweg kennen und mit Existenzgründerberatungen, wie sie die.garage lausitz anbietet, gelingt dann schließlich der Sprung in die Selbstständigkeit. Die Diskussion machte außerdem deutlich, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen, um den Unternehmergeist der jungen Generation zu wecken, zu fördern und nachhaltig zu unterstützen. Zum Beispiel: Die Schulen zum Mitmachen bewegen - was so simpel klingt, gestaltet sich in der Praxis oftmals schwierig. Vielfach ist man von engagierten Einzelpersonen abhängig. Daher ist ein wichtiger Punkt, den organisatorischen Aufwand für die Schulen möglichst gering zu halten und auf die Begeisterung der Schüler/innen zu setzen. Ist der Funken erst übergesprungen, besteht eine der großen Aufgaben nicht selten darin, den Eifer der Schüler/innen zu bremsen, auf Pausen- und Auszeiten zu bestehen. In vielen Punkten hat die Diskussion auch die Richtigkeit und Wichtigkeit bestehender Maßnahmen und Wege bestätigt. So ist und bleibt die lagerübergreifende Vernetzung und Kooperation einer der zentralen Erfolgsfaktoren ebenso wie die Anpassung der Projekte an die regionalen Begebenheiten und der intensive Austausch aller Beteiligten
2 Fachforum 2: Systematische Übergänge von der Schule in den Beruf schaffen Hamburger Hauptschulmodell, Hamburger Netzwerk Erfahrungsaustausch zu Multiplikationen in Frankfurt/Main und Ostwestfalen Moderation: Jochen Tscheulin, IFOK GmbH Das Hauptschulmodell ein Erfolg auf allen Seiten Nach wie vor ist die duale Ausbildung für junge Menschen der erfolgversprechendste Weg in die Berufswelt. Doch vielen Jugendlichen insbesondere Hauptschulabgänger/innen gelingt der nahtlose Übergang von der Schule in Ausbildung nicht. Die Konsequenzen sind folgenreich, denn ohne Ausbildung bleibt ihnen der Zugang zum ersten Arbeitsmarkt häufig verschlossen. Der gelungene Übergang von der Schule in den Beruf ist mithin eine entscheidende Schnittstelle die Weichen hierfür werden bereits in der Schule gestellt. Das Hamburger Hauptschulmodell lebt von der engen Vernetzung aller relevanten Akteure. Welche Erfolgsfaktoren in den Schulen, bei der Arbeitsagentur, in den Unternehmen und in der Koordinierungsstelle wirksam werden, schilderten deren Vertreter im Fachforum Systematische Übergänge von der Schule in den Beruf schaffen. In den Schulen verändert das Projekt nachhaltig die Denk- und Herangehensweise. Es stehen nicht mehr die Schwächen, sondern die Stärken der Jugendlichen im Vordergrund und durch die enge Beziehung zu den Unternehmen liegt der Fokus verstärkt auf dem Anschluss als auf dem Abschluss. Die Arbeitsagentur erhält einen positiven Zugang zu den Unternehmen und kann dem Ziel gerecht werden, nicht erst bei eingetretener Arbeitslosigkeit aktiv zu werden, sondern den Übergang von der Schule in den Beruf zu begleiten. Durch die Beratung der Schüler/innen erhalten die Unternehmen eine neue Perspektive und kommen in Kontakt mit den anderen Akteuren. Die Koordinierungsstelle bildet den zentralen Netzwerkknoten. Sie unterstützt die Jugendlichen und bestärkt ihre Eigeninitiative. Die fortgeschrittene Multiplikation des Hauptschulmodells in anderen Regionen Deutschlands zeugt von dem großen Potenzial und der Übertragbarkeit. Es wurde jedoch auch deutlich, dass der Erfolg des Projekts letztendlich von dem hohen Engagement der beteiligten Akteure abhängig ist.
3 Fachforum 3: Jugendliche mit Startschwierigkeiten in den Beruf begleiten Brücke zum Beruf, BASF Coatings AG Ausbildungsreifeseminar, BASF Aktiengesellschaft Chance 2006, ThyssenKrupp Steel AG Moderation: Dr. Julia Kropf, IFOK GmbH Brücken bauen! Schlechte schulische Leistungen, Schulverweigerung, keine Ausbildung, arbeitslos wer einmal in diese Misserfolgsspirale geraten ist, kommt nur schwer wieder heraus. Daher gilt es, Jugendliche mit Lern- und Schulschwierigkeiten frühzeitig und individuell zu unterstützen. Die vorgestellten Projekte setzen dies mit ihrer Arbeit um: Bereits ab der 8. Klasse begleiten Berufswegeplaner/innen Hauptschüler und Hauptschülerinnen im Berufsorientierungsprozesses und bauen so durch ihre präventive Unterstützung eine Brücke zum Beruf. Im Rahmen einer Projektwoche vermittelt das Ausbildungsreifeseminar ebenfalls frühzeitig Schlüsselqualifikationen und sensibilisiert für die Anforderungen bei der Ausbildungsplatzsuche. Chance 2006 gibt abgelehnten Ausbildungsplatzbewerber/innen eine zweite Chance und bereitet sie mit gezielter sozialpädagogischer und praxisnaher fachlicher Unterstützung auf die Bewerbung im nächsten Jahr vor. Netzwerke bilden das war eine der wichtigsten Empfehlung für das Gelingen derartiger Projekte. Das Zusammenspiel der Unternehmen mit der Bundesagentur für Arbeit, den Kommunen, Schulen und Eltern ist dabei genauso wichtig wie die Unterstützung durch kompetente sozialpädagogische Fachkräften. Neben der engen Verzahnung aller Beteiligten sind eine klare Definition der Ziele und des Konzepts, eine hohe Praxisorientierung und ein hohes persönliches Engagement unabdingbare Erfolgsfaktoren. Jedes Projekt braucht einen Motor, eine treibende Kraft denn nur so kann die Motivation aller Beteiligten gesichert und Schwierigkeiten bei der finanziellen Absicherung der Projekte und der Suche nach engagierten Unternehmen, Schulen und Lehrern überwunden werden. Es zeigt sich, dass der Übergang von der Schule in das Berufsleben meist auch unter erschwerten Ausgangsbedingungen gelingen kann - wenn Sensibilität für die Probleme von Jugendlichen mit Startschwierigkeiten geschaffen wird und die Unterstützung nicht nur fachliche, sondern auch persönliche Belange einschließt.
4 Fachforum 4: Einstiegsqualifizierung (EQ) für Jugendliche anbieten Chance Plus Praxisorientierte Berufsvorbereitung mit Perspektive, Deutsche Bahn AG Moderation: Dr. Jürgen Wüst, IFOK GmbH 2. Chance: Chance Plus Nicht jede/r junge Erwachsene ist dem Berufsleben nach Schulabschluss sofort gewachsen. Daher bietet das öffentlich geförderte Programm zur Einstiegsqualifizierung Jugendlicher (EQJ) Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz die Möglichkeit, sich in der Praxis für die Praxis fit zu machen. Die ausbildungsvorbereitenden Praktika sollen den jungen Menschen nicht nur persönliche Entwicklungschancen, sondern auch alternative Einstiegsmöglichkeiten in das Berufsleben bieten. Das Projekt Chance Plus der Deutschen Bahn bietet den Jugendlichen die Chance, noch fehlende Qualifikationen und Kompetenzen zu erwerben und anschließend den Übergang in eine Ausbildung zu schaffen. Im Rahmen eines Praktikums werden die Jugendlichen ein Jahr lang im Unternehmen theoretisch und praktisch auf die Ausbildung vorbereitet. Die kontinuierliche sozialpädagogische Betreuung gewährleistet eine individuelle und zielorientierte Unterstützung beim Erwerb von Methoden- und Sozialkompetenz. Im Forum berichtete die Deutsche Bahn AG vom großen Erfolg von Chance Plus. Auch von anderen Teilnehmer/innen wurde EQJ als theoretisch ausgereiftes und praxistaugliches Konzept gelobt. Die Akzeptanz unter den Jugendlichen scheint dagegen noch verbesserungswürdig. Die eindrucksvollen Berichte von zwei Auszubildenden der Deutschen Bahn über ihre Erfahrungen im EQJ-Jahr bestärkten den positiven Eindruck und die Zuversicht, dass die Förderung auch langfristig Erfolg haben wird.
5 Fachforum 5: Qualität in der Berufsvorbereitung sichern Siegel berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule, Regionales Netzwerk Thüringen in der IfB! In eigener Sache, Deutsche Bank/FH Ludwigshafen Job-Lokomotive, Hamburg-Mannheimer-Stiftung Moderation: Silke Eschenbeck, IFOK GmbH Fit an den Start! Jugendliche nähern sich dem Thema Berufsorientierung schon lange vor der ersten Bewerbung um einen Ausbildungs- oder Studienplatz an. Welche Berufe gibt es? Wo liegen meine Stärken, wo meine Schwächen? Welche Tätigkeiten passen zu mir? Aufgabe der Schule ist es, die Jugendlichen in der Berufsvorbereitung optimal zu unterstützen. Das Methodenspektrum der Berufsvorbereitung ist groß, doch nicht jede Maßnahme hat den gewünschten Erfolg. Im Fachforum wurde eine erfolgreiche Methode vorgestellt, mit der eine überregionale Qualitätssicherung der schulischen Aktivitäten gelingen kann. Das Qualitätssiegel Berufswahlfreundliche Schule erlangt seine hohe Attraktivität für die Schulen durch die Einbindung aller relevanten Akteure und das starke Engagement der Wirtschaft, wodurch auch die Zusammenarbeit zwischen Schule und Unternehmen gefördert wird. Mehrere Bundesländer setzen bereits auf ein solches Qualitätssiegel; im Forum wurde berichtet, dass weitere Regionen an einer Initiierung arbeiten. Aber auch auf eigene Faust können Jugendliche etwas tun: Ab 2007 können sie ihre persönlichen Kompetenzen und Einstellungen im Internet testen und trainieren. Das Portal jugend in eigener Sache kann aktiv in die Berufsvorbereitung in Schulen eingebunden werden und regt frühzeitig dazu an, sich mit der eigenen beruflichen Fitness auseinander zu setzen. Das Projekt Job-Lokomotive hat erfolgreich an 20 Schulen ein modulares Schulungssystem durchgeführt, das die allgemeinen Schlüsselkompetenzen, das sprachliche Ausdruckvermögen und die bewerbungs-spezifischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler steigern konnte. Die Veröffentlichung von Methode und Ergebnissen ist geplant. Einigkeit herrschte im Forum, dass für den Erfolg von Aktivitäten zur Berufsvorbereitung die strukturelle Einbindung in die Schulcurricula, sowie die enge Einbeziehung von Lehrer/innen und Eltern unabdingbar ist.
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