Oberst i.g. Michael Kötting Referatsleiter Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe Telefon (030)

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2 Impressum Herausgeber Kommando Luftwaffe Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe General-Steinhoff-Kaserne Kladower Damm Berlin Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes Oberst i.g. Michael Kötting Referatsleiter Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe Telefon (030) Redaktion Stabshauptmann Burkhard Jochims Layout, Satz Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe / Produktion Bildnachweis Ingo Bicker, Marcus Schulze, Bernd Berns, Sascha Donner, Michael Bertram, Ulrich Metternich, Peter Müller, Stefan Gygas, Andreas Hassler, Toni Dahmen, Nurgün Ekmekcibasi, Stefan Petersen, Markus Kroth, Dr. Torsten Weber, Daniel Fischer, Walter J. Fröhler, Oliver Bender, Jan Smekal, Taktisches Luftwaffengeschwader 31 Boelcke, Einsatzführungskommando der Bundeswehr, Radaktion Personal Druck Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr Druckerei Köln-Wahn Flughafenstraße Köln Wahn Weitere Informationen im Internet (Mit freundlicher Unterstützung cpm communikation presse marketing GmbH)

3 Inhaltsverzeichnis 1. Das Grußwort des Inspekteurs der Luftwaffe an die Besucher der ILA 1 2. Standorte der Luftwaffe 3 3. Das Kommando Luftwaffe stellt sich vor 5 4. Die Luftwaffe im Einsatz Die Luftwaffe sichert den deutschen Luftraum im Dauereinsatz Multinationale Einsätze Die Luftwaffe leistet ihren Beitrag Der Einsatz der Luftwaffe in Afghanistan Stets hellwach Die FlaRak im Einsatz in der Türkei Der Einsatz der Luftwaffe in Mali Flugzeuge und Waffensysteme der Luftwaffe Eine Auswahl von Systemen der Luftwaffe Die Weiße Flotte Das Mehrrollenkampfflugzeug Eurofighter Der Übergang von der Transall zum A400M Das Flugabwehrraketensystem Patriot Das Flugabwehrsystem Mantis Das aktive Radarrundsuchgerät ARED Der Kampfjet Tornado Der Airbus A310 MRTT (Multi Role Transport Tanker) Der Transfer des Hubschraubers CH-53G zur Luftwaffe Das ferngesteuerte Luftfahrzeug Heron Der leichte Unterstützungshubschrauber EC Moderne Führungssysteme Kooperationen der Luftwaffe mit der Industrie Die Personalgewinnung und Ausbildung in der Luftwaffe Die Personalgewinnung der Luftwaffe Ihre Chance Neue Wege in der Ausbildung des Führungspersonals für die Luftwaffe Die Zukunftsfelder der Luftwaffe Der Weltraum Missile Defence Air Surface Integration (ASI) Ferngesteuerte Luftfahrzeuge 57

4 Grußwort des Inspekteurs der Luftwaffe Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Karl Müllner Die Luftwaffe heute und morgen. Sicherheit für Deutschland, Sicherheit für unsere Partner, Sicherheit im Einsatz. Die ILA Berlin Air Show zählt zu den größten Luft- und Raumfahrtveranstaltungen weltweit. Unserer Luftwaffe bietet sie einerseits alle zwei Jahre die Möglichkeit, sich mit der deutschen und internationalen Luftfahrtindustrie über künftige Fähigkeiten und Schwerpunkte auszutauschen. Andererseits erlaubt es uns die ILA auch, dem interessierten Bürger einen kleinen Einblick in das zu geben, was wir schon heute für unser Land tun. So freue ich mich sehr darauf, während der ILA Berlin Air Show 2014 mehr von unserer Luftwaffe zeigen zu können. Unsere Welt ist in den letzten Jahren nicht friedlicher geworden. Im Jahr 2013 gab es erneut mehr gewaltsame Konflikte als in den Jahren zuvor. Auch der Start ins Jahr 2014 war nicht friedlicher. Im Gegenteil - die Versuchung, wirtschaftlichen Druck und militärische Gewalt zur Durchsetzung politischer Interessen anzuwenden, scheint selbst in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ungebrochen geblieben zu sein. Dem gilt es mit allen politischen Mitteln vorbeugend und glaubwürdig entgegen zu treten. Gut ausgerüstete und flexibel einsetzbare Streitkräfte bleiben dafür ein politisches Instrument der Wahl und zugleich unverzichtbare Rückversicherung zur Wahrung und Sicherung des Friedens und der internationalen Ordnung. Die Bundeswehr und besonders auch die Luftwaffe müssen sich dazu jedoch ständig weiterentwickeln und sich ändernden Bedingungen anpassen. Dabei gilt es, aus den Erfahrungen der Einsätze sorgfältig zu analysieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Erfahrung konnte die Luftwaffe in den vergangenen Jahren reichlich sammeln: ob in Afghanistan oder in Afrika, ob in der Türkei oder auf dem Balkan die Luftwaffe war und ist weltweit im Einsatz. Der Beitrag der Luftwaffe ist in allen Einsätzen für unsere Kameraden aus Heer, Marine, Zentralem Sanitätsdienst und der Streitkräftebasis unverzichtbar. Gerade die Fähigkeiten der Luftwaffe und der unserer Verbündeten brachten in allen bisherigen Einsätzen den für den militärischen Erfolg ausschlaggebenden Vorteil. Das muss auch in Zukunft so bleiben. 1

5 Um auch in den künftigen Einsätzen ihren asymmetrischen Vorteil entscheidend zur Geltung bringen zu können, benötigt die Luftwaffe die für Luftstreitkräfte so charakterisierende hochmoderne Technik, die oft die Grenze des bis dato technisch Machbaren verschiebt und so mittelbar die Innovationskraft der deutschen Industrie fordert. Für alle Besucher der ILA heißt es daher: Es gibt viel zu entdecken, Neues, wie die Entwicklung ferngesteuerter Luftfahrzeuge, bis hin zu Bewährtem, das zukünftigen Anforderungen angepasst werden muss. Es kann sich durchaus sehen lassen, was die Luftwaffe heute bereits hat oder worüber sie bald verfügen wird. Von der weißen Flotte der Flugbereitschaft, die bei Staatsbesuchen ab und an einmal im Rampenlichtsteht, bis zu den grauen Riesen Airbus A310 MRTT; vom bewährten Arbeitspferd Transall bis zur Zukunft des Lufttransports Airbus A400M; vom Leichten Unterstützungshubschrauber für die Spezialkräfte bis zum Transporthubschrauber CH-53, vom Tornado über den Eurofighter bis zum Heron 1 reichen die Flugzeuge der Luftwaffe. Mit den Flugabwehrsystemen Mantis und Patriot sowie dem hochmodernen Radargerät ARED kommen die Systeme am Boden hinzu. In welchen Bereichen muss die Luftwaffe jedoch besonders genau hinsehen, um für die Zukunft weiter gewappnet zu bleiben? Jeder Smartphone-Besitzer, jeder Besitzer eines Navigationsgerätes nutzt heute schon im privaten Bereich Satelliten, den Weltraum. Auch für die Luftwaffe und die Bundeswehr ist es besonders wichtig, Satelliten verlässlich nutzen zu können, sei es zur Navigation oder zur Aufklärung und Kommunikation. Die Raketentechnik verbreitet sich rasant der Ausbau der bodengebundenen Luftverteidigung und der Raketenabwehr, gemeinsam mit unseren NATO-Partnern, ist darauf die konsequente Antwort. Und natürlich müssen wir in Zukunft mit ferngesteuerten Luftfahrzeugen nicht nur aufklären und über große Zeiträume hinweg überwachen können, sondern zum Schutz unserer Soldaten am Boden zur Not auch schießen können. Es geht aber nicht nur um Ausrüstung und Material. Entscheidend sind unsere Soldatinnen und Soldaten, die unsere überwiegend hochkomplexen Waffensysteme reparieren und fliegen, bedienen und betreiben. Die Abhängigkeit von technischer Professionalität und persönlicher Leistungsbereitschaft prägt, unabhängig vom Dienstgrad und Arbeitsplatz, das persönliche Miteinander in der Luftwaffe. Da kommt es auf jeden Einzelnen an, auf das Vertrauen, sich im Team aufeinander verlassen zu können! Weil auf der ILA jedoch meist Flugzeuge und Systeme im Vordergrund stehen, erzählen in diesem Heft vor allem auch Soldatinnen und Soldaten von dem, was sie für unsere Luftwaffe, unsere Bundeswehr und damit letztlich für uns alle tun. Wir das Team Luftwaffe zeigen uns als moderner, innovativer und leistungsfähiger Teil unserer Bundeswehr, als attraktiver Arbeitgeber mit starkem Teamgeist sowie als verlässlicher Kooperationspartner in Deutschland. Ich bedanke mich für Ihr Interesse an unserer Luftwaffe und wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen! 2

6 Luftwaffeninstandhaltungsgruppe 21 Objektschutzregiment der Luftwaffe Friesland Taktische Luftwaffengruppe Richthofen Lufttransportgeschwader 62 Systemzentrum 23 Systemzentrum 26 Waffensystemunterstützungszentrum 2 Systemzentrum 21 Zentrum Luftoperationen Luftwaffenunterstützungsgruppe Kalkar Einsatzführungsbereich 2 Systemzentrum 25 Taktisches Luftwaffengeschwader 31 Boelcke 2. Standorte der Luftwaffe Unteroffizierschule der Luftwaffe Flugabwehrraketengeschwader 1 Schleswig-Holstein Flugabwehrraketengruppe 26 Taktisches Luftwaffengeschwader 51 Immelmann Lufttransportgeschwader 63 Flugabwehrraketengruppe 61 Husum Kropp Alt Duvenstedt Panker Sanitz Bad Sülze Laage Appen Jever Trollenhagen Wittmund Schortens Faßberg Diepholz Wunstorf Berlin Kalkar Holzdorf Nörvenich Köln Erndtebrück Flugabwehr- raketen-- gruppe 21 Flugabwehrraketengruppe 24 Taktisches Luftwaffengeschwader 73 Steinhoff Systemzentrum 24 Technisches Ausbildungszentrum der Luftwaffe Abteilung Nord Kommando Luftwaffe Flugbereitschaft BMVg Einsatzführungsbereich 3 Hubschraubergeschwader 64 3

7 Kommando Einsatzverbände Luftwaffe Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe Flugbereitschaft BMVg Zentrum Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe Luftwaffenunterstützungsgruppe Wahn Taktisches Luftwaffengeschwader 33 Luftwaffenausbildungsbataillon Büchel Frankfurt am Main Germersheim Neuburg an der Donau Manching Laupheim Ummendorf Landsberg am Lech Kaufbeuren Erding Fürstenfeldbruck Penzing Amt für Flugsicherung der Bundeswehr Instandsetzungszentrum 12 Hubschraubergeschwader 64 Technisches Ausbildungszentrum der Luftwaffe Abteilung Süd Weitere Informationen unter: Luftwaffe.de CPM.de Instandsetzungszentrum 13 Taktisches Luftwaffengeschwader 74 Systemzentrum 14 Waffensystemunterstützungszentrum 1 Offizierschule der Luftwaffe Lufttransportgeschwader 61 4

8 3. Das Kommando Luftwaffe stellt sich vor Das Kommando Luftwaffe ist der höchste Führungsstab der Luftwaffe und Dienstsitz des Inspekteurs der Luftwaffe. Es wurde am 1. Oktober 2012 in Berlin- Gatow aufgestellt und ist dem Bundesministerium der Verteidigung unmittelbar nachgeordnet. Dem Kommando Luftwaffe sind in der zweiten Führungsebene der Luftwaffe drei Kommandobehörden unterstellt: Das Kommando Einsatzverbände Luftwaffe, das Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe und das Zentrum Luftoperationen. Der Inspekteur ist Vorgesetzter aller Luftwaffenangehörigen. Das Kommando Luftwaffe ist die zentrale Ansprechstelle der Luftwaffe für das Bundesministerium der Verteidigung, andere Organisationsbereiche und Partnernationen. Er plant, lenkt, kontrolliert und stellt die zukunftsfähige Weiterentwicklung der Luftwaffe im Rahmen der militärpolitischen Vorgaben und Rahmenbedingungen sicher. In seiner Funktion als Berater der militärischen Leitung des Bundesministeriums der Verteidigung und des Parlamentes informiert er beim Einsatz von Luftstreitkräften sowie bei Fragen zur Sicherheit im Luft- und Weltraum. Der Hauptsitz des Kommandos ist die General-Steinhoff-Kaserne in Berlin-Gatow. Derzeit ist das Kommando aber noch auf zwei Dienstsitze aufgeteilt den ersten Dienstsitz in Berlin-Gatow mit ca. 150 Soldatinnen und Soldaten und zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den zweiten Dienstsitz am Standort Köln-Wahn mit ca. 250 Soldatinnen und Soldaten und zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Erst nach Schaffung der notwendigen Infrastruktur in der General-Steinhoff-Kaserne wird das Kommando vollständig in Berlin-Gatow untergebracht werden. Ein Verbindungselement der Luftwaffe beim Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam berät in Einsatzfragen Die Gliederung des Kommandos dient dem Zweck die Führungsfähigkeit des Inspekteurs und seine Beratungskompetenz in luftwaffenspezifischen Angelegenheiten sicherzustellen. Der Stellvertreter des Inspekteurs der Luftwaffe vertritt den Inspekteur vollumfänglich während dessen Abwesenheit und ist zugleich Beauftragter für Reser- Kommando Luftwaffe in der General-Steinhoff-Kaserne Kladower Damm 182, Berlin-Gatow (1. Dienstsitz) 5

9 Kommando Luftwaffe in der Luftwaffenkaserne Wahn (2. Dienstsitz) vistenangelegenheiten sowie für das Veränderungsmanagement der Luftwaffe. Er begleitet die Veränderungsprozesse in der Luftwaffe im kontinuierlichen Dialog mit den betroffenen Verbänden. Der Chef des Stabes koordiniert die Stabsarbeit. Über ihn arbeitet das Kommando, im Kern bestehend aus vier Abteilungen, mit ihren Unterabteilungen und Referaten dem Inspekteur zu. Daneben wird der Inspekteur vom Stabsbüro, der Unterabteilung Zentrale Aufgaben (Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe, Controlling und Zentrales Auftrags- und Vorhabenmanagement) und der Stabsgruppe, der Rechtsberatung und der Truppenpsychologie unterstützt. Abteilung 1 Weiterentwicklung/Fähigkeitsmanagement/Bundeswehrplanung Luftwaffe Die Abteilung 1 ist die Strategieabteilung im Kommando Luftwaffe. Sie ist verantwortlich für die konzeptionelle Weiterentwicklung, die internationale Zusammenarbeit und Kooperation sowie die Haushaltsmittelplanung und -bewirtschaftung. Aus bundeswehrgemeinsamen Vorgaben werden Handlungsempfehlungen beispielsweise für die Bereiche Personal, Betrieb, Infrastruktur und Rüstung abgeleitet. Darauf aufbauend werden nationale Interessen im multinationalen Bereich vertreten, um daraus entstehende Synergieeffekte zu nutzen. Abteilung 2 Einsatz Durch die Abteilung 2 bringt sich das Kdo Lw mit seiner Luftwaffenexpertise in einsatzrelevante Prozesse ein. Sie berät und unterstützt die Abteilung Strategie und Einsatz im Ministerium sowie dessen Partnerkommandos der Streitkräftebasis oder der Marine zu Einsatzfragen von Luftstreitkräften und deren Fähigkeiten. Sie stellt weiterhin die Einsatzbereitschaft aller Einsatzverbände und der Einsatzmodule der Luftwaffe sicher und ist verantwortlich für die militärfachliche Ausbildung in der Luftwaffe. Zusätzlich ist die Abteilung 2 verantwortlich für die Koordination und Steuerung folgender organisationsbereichübergreifender Aufgaben: Sicherheit im Luftraum, Fliegerabwehr zu Lande, Militärischer Flugbetrieb und Fluglärmangelegenheiten, Flugsicherheit und Militärische Flugsicherung, Weltraumlage/ Nukleare Teilhabe, Luft-/Raumfahrtmedizin sowie Fliegerärztlicher Dienst Bundeswehr. 6

10 Abteilung 3 Personal/Organisation/ Ausbildung Die Abteilung 3 befasst sich mit den Bereichen Personal, Organisation und allgemeinmilitärische Ausbildung in der Luftwaffe. Hier werden entsprechende Grundsatzangelegenheiten bearbeitet, einschließlich der Auswirkungen von notwendigen Anpassungen der Luftwaffe auf die Organisationsstruktur und die Personalentwicklung. Zum Aufgabenbereich zählt auch die Bearbeitung von Fragen des Zulagenwesens sowie der Reservistenangelegenheiten. Die der Luftwaffe zugewiesenen Aufgaben der Nutzungsorganisation der Standardanwendungssoftware der Bundeswehr (SASPF) werden durch das Customer Competence Center ebenfalls in der Abteilung 3 wahrgenommen. Abteilung 4 Unterstützung Die Abteilung 4 plant und steuert alle Maßnahmen zum Herstellen und Erhalten der materiellen Einsatzfähigkeit und Einsatzbereitschaft der von der Luftwaffe genutzten Waffensysteme und Produkte. Darunter fallen alle Aufgaben der Logistik in der Luftwaffe. Angefangen bei Grundsatzangelegenheiten, der Erarbeitung von Konzepten zur Einsatzlogistik, der Kooperation mit der Wirtschaft, der bi- und multinationalen Zusammenarbeit bis hin zur eigentlichen (Material-) Unterstützung bei Übungen und Einsätzen. Unterabteilung Zentrale Aufgaben In der Unterabteilung Zentrale Aufgaben sind die Arbeitsbereiche Vorhaben-/ Veranstaltungsmanagement, Kommunikation und Informationsarbeit sowie Controlling zusammengefasst. Im Referat Zentrales Auftrags- und Vorhabenmanagement werden Besuche hochrangiger militärischer und ziviler Besucher des In- und Auslandes in der Luftwaffe vorbereitet, geplant und begleitend durchgeführt. Gleiches gilt für Tagungen, Appelle und Informationsveranstaltungen des Inspekteurs der Luftwaffe selbst. Das Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe steuert, koordiniert und überwacht in engem Zusammenwirken mit dem Presse-/Informationsstab des Bundesministeriums der Verteidigung alle nach innen und außen wirkenden Maßnahmen der Informationsarbeit der Luftwaffe. Ich bin im Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe in Berlin-Gatow im Bereich der Medienauswertung eingesetzt. Durch uns wird der Inspekteur der Luftwaffe täglich darüber informiert was die Öffentlichkeit in Bezug auf die Luftwaffe bewegt. Familie und Dienst zu vereinbaren ist für meinen Mann der ebenfalls Soldat ist und für mich von besonderer Bedeutung, da wir im Frühling unser erstes Kind erwarten. Oberleutnant Jacqueline Kirch, Kommando Luftwaffe, Presse- und Informationszentrum Das Referat Controlling verantwortet den Grundsatz der luftwaffenspezifischen Belange des Controllings und eines kontinuierlichen Verbesserungsprogrammes in der Luftwaffe. Neben der Durchführung des strategischen und operativen Controllings nach den Vorgaben des InspL und des BMVg begleitet das Referat alle für die Luftwaffe relevanten Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen. 7

11 Ausblick Die ministerielle Entscheidung zur Aufstellung des Luftfahrtamtes der Bundeswehr, in dem nahezu alle für einen sicheren Flugbetrieb erforderlichen Teilaufgaben und Kompetenzen (u.a. Flugsicherheit und Zulassungswesen) gebündelt werden, hat auch Auswirkungen auf die Führungsorganisation der Luftwaffe. Ein großer Teil der Aufgaben, die bisher in der zweiten Führungsebene, insbesondere im Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe abgebildet waren, werden zukünftig in diesem neuen Amt wahrgenommen. Dies macht Anpassungen der Führungsorganisation der Luftwaffe erforderlich, die genutzt werden, um die Aufgabenwahrnehmung noch konsequenter prozessorientiert auszurichten, Kompetenz und Verantwortung noch stärker zu bündeln und im Ergebnis die Strukturen weiter zu verschlanken. Weitere Informationen unter: Luftwaffe.de Autor: Oberstleutnant i.g. Holger Schär Kommando Luftwaffe Abteilung 3 II b Organisation Kommando Luftwaffe Kommando Einsatzverbände der Luftwaffe Kommando Unterstützungsverbände der Luftwaffe Zentrum Luftoperationen 8

12 4. Die Luftwaffe im Einsatz 4.1 Die Luftwaffe sichert den deutschen Luftraum Eurofighter im Formationsflug Die Bundeswehr ist seit Jahrzehnten in Afrika, Afghanistan und vielen anderen Ländern dieser Welt im Einsatz. Die Luftwaffe ist seit Beginn dieser Einsätze am Lufttransport, der Luftaufklärung, am Raum- und Objektschutz sowie der Bereitstellung von fliegenden Intensivstationen beteiligt. Des Weiteren kümmert sich die Luftwaffe um die Rückführung von Einsatzversehrten. Neben dieser umfangreichen Unterstützung der Auslandseinsätze ist die Luftwaffe auch in der Heimat zum Schutz des deutschen Luftraums im Dauereinsatz. Denn ein Luftraum, mitten in Europa, mit mehreren Millionen Flugbewegungen, muss überwacht und gesichert werden. Das Zentrum Luftoperationen ist die Kommandobehörde der Luftwaffe, die ihren Teil für die Sicherheit im deutschen Luftraum beiträgt. Neben dem Weltraumlagezentrum wird dort auch die Operationszentrale betrieben. Sie arbeitet wie eine Spinne in ihrem Netz, das heißt sie sammelt sämtliche für die Luftwaffe relevanten Informationen, um die Einsatzbereitschaft der Luftwaffenkräfte jederzeit hoch zu halten. Diese Informationen werden verdichtet und dann weiter an alle Bedarfsträger wie z.b. die Taktischen Luftwaffengeschwader oder eben auch an andere Kommandobehörden bis hin zum Bundesministerium der Verteidigung verteilt. Natürlich benötigt diese sogenannte Spinne im Netz ihre Nahrung in Form von Informationen. Eine wesentliche Grundlage ist das durch die Einsatzführungsbereiche der Luftwaffe erstellte Echtzeit-Luftlagebild, das neben NATO Dienststellen auch der Operationszentrale der Luftwaffe zur Verfügung gestellt wird. Hier fließen Dank einer umfassenden Datenbank und einer unmittelbaren Vernetzung mit der Bundespolizei und der Deutschen Flugsicherung zusätzliche Informationen über auffällige Luftfahrzeuge innerhalb kürzester Zeit ein, so dass ein klares Gesamtbild der Lage entsteht. Der Auslöser kann sich durch Pilotenfehler, Luftnotlage, Ausfall der Kommunikationsmittel der Luftfahrzeuge oder eben auch im schlimmsten Fall durch eine terroristische Bedrohung, wie z. B bei den Anschlägen in den USA ergeben. Da letzteres nie ausgeschlossen werden kann, wird jede Auffälligkeit als potentielle Gefahr betrachtet, um sich auf den schlimmsten Umstand bestmöglich einzustellen. Sobald sich ein Flugzeug auffällig verhält, werden die Abfangjäger eines Taktischen Luftwaffengeschwa- 9

13 ders alarmiert. Sollte bis dahin noch kein Funkkontakt zu dem Luftfahrzeug hergestellt sein, sind unsere Piloten nach wenigen Minuten in der Luft, um direkte Sichtverbindung zu dem betroffenen Flugzeug herzustellen. Dem Piloten bleiben dann verschiedene Optionen, sich im direkten Sichtfeld des betroffenen Luftfahrzeuges bemerkbar zu machen: Vom Wackeln mit den Flügeln bis hin zu Sichtzeichen zwischen den Piloten. Häufig wird der Funkkontakt dann schnell wieder hergestellt oder das Flugzeug bis zur sicheren Landung begleitet. Sollten wichtige Persönlichkeiten wie z.b. der Papst unser Land besuchen oder eine extra Schutzzone für Großveranstaltung, wie die Münchener Sicherheitskonferenz geplant sein, können sich die Menschen in Deutschland auf den Schutz durch die Luftwaffe in Abstimmung mit der Polizei verlassen. Ebenso verbessert sich die Zusammenarbeit mit angrenzenden Nationen und der NATO stetig. So bestehen bereits enge Verbindungen z. B. zu Frankreich und zur Schweiz, um grenzübergreifende Fälle gemeinsam lösen zu können. Das Konstrukt der Operationszentrale der Luftwaffe in all ihren Facetten ist in Deutschland einzigartig und die Fähigkeit zu jeder Uhrzeit, an jedem Tag im Jahr diesen Beitrag zur Sicherheit des deutschen Luftraums zu erbringen, unterstreicht die Leistungsfähigkeit sehr deutlich. Professionell, einsatzbereit und einsatzklar! Das zeichnet das Team Luftwaffe aus. Autor: Leutnant Florian Baumann Zentrum Luftoperationen, Kalkar Als Dezernatsleiter Einsatzlagebild Luftwaffe und Alarmierung in der Operationszentrale der Luftwaffe sind meine Mitarbeiter und ich rund um die Uhr für das Sammeln, Bewerten und Weiterleiten von Informationen an die Luftwaffenführung verantwortlich. Insbesondere außerhalb der regulären Arbeitszeiten sind wir die erste Ansprechstelle in die Luftwaffe. Als Angehöriger des Flugabwehrraktendienstes ist dies eine neue und herausfordernde Aufgabe für mich. Oberstleutnant Marc Probst Zentrum Luftoperationen Weitere Informationen unter: Luftwaffe.de CPM.de Ein Eurofighter der Alarmrotte beim Start 10

14 4.2 Multinationale Einsätze - Die Luftwaffe leistet ihren Beitrag 2014 wird die Luftwaffe wieder ihren Beitrag zur NATO Response Force (NRF; deutsch: Schnelle NATO- Eingreiftruppe) - und den Battle Groups der Europäischen Union leisten. Die NATO-Eingreiftruppe ist seit 2003 das Krisenreaktionsinstrument der NATO. Mit ihrer Schlagkraft, der schnellen Verfügbarkeit und der Fähigkeit zum weltweiten Einsatz soll die NATO-Eingreiftruppe entstehende Krisen bereits frühzeitig durch Abschreckung eindämmen bzw. unterbinden. Die Bandbreite möglicher Einsätze umfasst das gesamte Spektrum von NATO-Operationen und reicht von humanitärer Hilfe bis hin zu Kampfeinsätzen. Innerhalb der NATO-Eingreiftruppe gibt es eine sofort verfügbare Eingreiftruppe. Sie hat eine Stärke von ca Soldatinnen und Soldaten und ist innerhalb von 5 bis 30 Tagen verlegbar. Die Kräfte befinden sich nach einer einjährigen Vorbereitungsphase für das gesamte Jahr in Bereitschaft. Die Beiträge der einzelnen Nationen wechseln dabei in Art und Umfang jedes Jahr. Die Kräfte und Fähigkeiten der Luftwaffeweden dafür durch Prüfteams der NATO hinsichtlich ihrer Einsatzbereitschaft zertifiziert unterstellte die Bundeswehr ca Soldatinnen und Soldaten für die sofort NATO-Eingreiftruppen und ca Soldatinnen und Soldaten für zusätzliche national vorgehaltene NATO-Eingreifkräfte. Damit stellt Deutschland in 2014 ca. 13 Prozent der gesamten NATO-Eingreiftruppe. Die Luftwaffe stellt mit 850 Soldaten rund 50 Prozent der Kräfte und damit den größten Anteil innerhalb der Bundeswehr. Das Kontingent der Luftwaffe besteht aus einem Einsatzverband Flug- und Raketenabwehr mit dem Waffensystem Patriot, eine Einsatzstaffel Lufttransport mit Transportflugzeugen vom Typ Transall C-160, einem Einsatzverband mit Kampfjets vom Typ Eurofighter und Tornado, mit Fähigkeiten zur fliegenden Luftverteidigung und zur Luftaufklärung sowie mit einem Airbus A310 MRTT in der Tanker-Rolle. Die Battle Group der Europäischen Union ist eine für jeweils ein halbes Jahr aufgestellte militärische Formation der Krisenreaktionskräfte der Europäischen Union. Sie besteht aus einem verstärkten Infanterieverband in Bataillonsstärke und einem Führungselement. Sie ist für Ersteinsätze in einer Krisenregion ge- Einsatzkräfte in einer Übung 11

15 Sicherungssoldaten beim Sichern der Landezone dacht. Sie und schafft die nötigen Voraussetzungen für einen sich anschließenden Einsatz, zum Beispiel im Rahmen einer Mission der Vereinten Nationen. Eine EU Battle Group soll innerhalb von fünf Tagen verlegebereit und nach weiteren zehn Tagen im entsprechenden Einsatzland sein. Mögliche Einsatzoptionen reichen von humanitärer Hilfe, der Verhinderung oder Abwehr von Feindseligkeiten oder Übergriffen über die gewaltsame Trennung von Konfliktparteien bis hin zur Durchführung von Anfangsoperationen, um einen Einsatz von Folgekräften, zum Beispiel Friedenstruppen der Vereinten Nationen, zu ermöglichen. Deutschland beteiligt sich 2014 an der für das zweite Halbjahr aufgestellten EU BG mit zwei mittleren Transporthubschraubern vom Typ CH-53. Diese werden in einer gemischten Staffel unter der Führung Belgiens eingesetzt. Ich bin seit neun Jahren Soldat und es gehört zu meinem persönlichen Selbstverständnis, dass ich an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilnehmen werde. Ich habe dafür alle vorbereitenden Lehrgänge absolviert und fühle mich sehr gut vorbereitet. Hauptfeldwebel Marc Vigansky Kommando Luftwaffe, Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe Weitere Informationen unter: Autoren: Oberstleutnant i.g. Stephan Breidenbach Kommando Luftwaffe Abteilung 2 I b Einsatz/ Operative Führung Luftwaffe Oberstleutnant Lars Kleinau Kommando Luftwaffe Abteilung 2 I b Einsatz/ Operative Führung Luftwaffe Luftwaffe.de 12

16 4.3 Der Einsatz der Luftwaffe in Afghanistan Luftwaffensoldaten der Objektschutztruppe in Afghanistan Am wird mit Ablauf des durch die NATO geführten Einsatzes der International Security Assistance Force (ISAF) in Afghanistan das bisher längste und umfangreichste Engagement der Luftwaffe in einem Auslandseinsatz beendet. Der Einsatz, der im Jahr 2002 mit der Einrichtung eines Stützpunktes im usbekischen Termez begann, forderte die Luftwaffe in den Folgejahren. Unablässig fliegen auch heute noch Airbus A310 Langstreckenflugzeuge der Luftwaffe deutsche und internationale Soldaten, zivile Mitarbeiter aber auch Politiker nach Termez, im Einzelfall sogar direkt nach Afghanistan. Für die meisten bei ISAF eingesetzten Soldaten und Soldatinnen ist der Flug in einer Luftwaffenmaschine emotional Beginn und Ende ihres Einsatzes. Speziell ausgestattete Airbus A310 StratAirMedEvac Flugzeuge stehen rund um die Uhr bereit, um Verletzte, Verwundete oder Erkrankte auf höchstem medizinischen Niveau aus den Sanitätseinrichtungen im Einsatz zur Weiterbehandlung nach Deutschland auszufliegen. Der ISAF Einsatz war und ist ein Einsatz, bei dem unsere Luftfahrzeuge vom Boden aus beschossen weden können. Ungewohnte Flugmanöver und auslösende Täuschkörper machen den vielen Passagieren klar, dass sie sich hier in einem Kriegsgebiet befinden. Ob über dem Bergrücken in Faizabad oder über dem Plateau des Flugplatzes Kunduz überall muss mit diesen Gegenmaßnahmen gerechnet werden. Nicht ein deutscher oder internationaler Soldat wurde bis heute in den geschützten Transportmaschinen vom Typ C-160 Transall oder im Transporthubschrauber CH-53 durch Beschuss verwundet. Doch nicht nur für Personalwechsel waren unsere Transportluftfahrzeuge im Einsatz. Von der Lieferung von Versorgungsgütern über den direkten Transport von Infanteristen auch in abgelegene Einsatzorte bis hin zum Verwundetentransport aus den Feldlagern ins Einsatzlazarett in Mazar-E Sharif waren die Luftfahrzeuge der Luftwaffe beteiligt. Mehr aus der Ferne unterstützen hingegen andere Luftfahrzeuge der Luftwaffe. Ferngesteuert aus der Bodenkontrollstation in Mazar-E Sharif beobachten die fliegenden Augen des ferngesteuerten Aufklärungssystems Heron 1 das Umfeld und liefern wichtige Informationen über örtliche Gegebenheiten, aber 13

17 Fliegerleitoffiziere. Klassisch in der Verantwortung der Luftwaffe ist der Betrieb des Flugplatzes Mazar-E Sharif. Vom Kontrollturm des Flughafens, der Flugwetterberatung, der Passagierabfertigung, der Frachtverladung bis hin zur Flughafenfeuerwehr stellt die Luftwaffe den Löwenanteil des Personals. Ähnlich fand dies bereits in den Anfangszeiten in Kabul statt. Einweisung in den Sicherungbereich auch über versteckte Sprengfallen sowie Bewegungen von Aufständischen. Aufgrund der direkten Informationsversorgung der eigenen Kräfte am Boden in Echtzeit können die Heron 1 unsere Soldatinnen und Soldaten am Boden schützen und sind heute als Sicherheitsfaktor für die tägliche Auftragserfüllung nicht mehr wegzudenken. Mehr im Verborgenen und deutlich leiser ist und war die Luftwaffe stets auch am Boden präsent. Die infanteristischen Objektschutzkräfte der Luftwaffe haben sowohl zu Beginn am Flugplatz Kabul als auch über Jahre rund um das Feldlager Camp Marmal und den Flugplatz Mazar-E Sharif für Sicherheit gesorgt mit Patrouillen in gepanzerten Fahrzeugen zur Absicherung der An- und Abflugsektoren des Flugplatzes und zu Fuß inmitten der afghanischen Bevölkerung, aber auch zur Sicherung aus erhöhten Positionen. Luftwaffenschwingen zieren viele der Schulterklappen in der Logistik, den Hauptquartieren, bei der Ausbildung der afghanischen Armee aber auch als Die Luftwaffe wird bis zur letzten Sekunde des ISAF- Einsatzes hochmotiviert und professionell ihren Dienst leisten. Wir werden auch da sein, um die letzten Soldaten und Soldatinnen aus Afghanistan nach Hause zu ihren Familien zu fliegen. Autoren: Oberstleutnant i.g. Manfred Stangl Kommando Luftwaffe Verbindungselement Einsatzführungskommando der Bundeswehr Oberstleutnant Norbert Berger Kommando Luftwaffe Abteilung 2 I b Truppenstelleraufgaben Mein Einsatz als Pressefeldwebel beim Einsatzgeschwader Mazar-e-Sharif war die größte Herausforderung meiner fast 30jährigen Dienstzeit. Gut ausgebildet und vorbereitet, und mit der richtigen, modernen Ausrüstung konnte ich mich dieser Herausforderung stellen. Die Monate im Norden Afghanistans haben mich als Mensch und Soldat entscheidend geprägt. Oberstabsfeldwebel Klaus Sattler, Zentrum Luftoperationen, Informationsfeldwebel Weitere Informationen unter: Transport von Einsatzkräften in Afghanistan Luftwaffe.de Youtube 14

18 4.4 Stets hellwach - Die FlaRak im Einsatz in der Türkei Ein später Oktobertag des Jahres Bei blauem Himmel und Sonnenschein donnert ein Lenkflugkörper des Flugabwehrsystems Patriot, eine helle Wolke hinter sich herziehend, in Richtung seines Zieles. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine anfliegende Mittelstreckenrakete, sondern um ein Übungsziel. Um für den Einsatz gewappnet zu sein, übt das Flugabwehrraketengeschwader 1 Schleswig- Holstein wie fast jedes Jahr mit über 250 Angehörigen auf der Insel Kreta mit dem scharfen Schuss der Waffensysteme Patriot und Ozelot die Abwehr von anfliegenden Flugzeugen und Raketen. Zur gleichen Zeit einige hundert Kilometer östlich an einem Berghang in der südostanatolischen Stadt Kahramanmaras: Soldaten des Flugabwehrraketengeschwaders 1 Schleswig-Holstein kommen gerade aus ihrer Schicht in einer der Feuerleitzentralen des deutschen Einsatzkontingentes ACTIVE FENCE TURKEY. Tag und Nacht schützen die Soldaten ca Einwohner der Stadt vor potenziellen Angriffen aus Syrien mit Kurz- und Mittelstreckenraketen. Zusammen mit Feuereinheiten aus den USA und den Niederlanden verstärkt das deutsche Einsatzkontingent die integrierte NATO Luftverteidigung an der südöstlichsten NATO Flanke. Auf Bitte der Türkei hatte der Nordatlantikrat am 4. Dezember 2012 diesen Einsatz beschlossen und mittlerweile um ein weiteres Jahr bis Anfang 2015 verlängert. Seit dem 28. Januar 2013 betreiben die Luftwaffensoldaten dort rund um die Uhr zwei Feuereinheiten ihres Waffensystems Patriot. Nach Beschluss des Bundestages am 14. Dezember 2013 trafen bereits am 17. Dezember Soldaten und Soldatinnen des Geschwaders zur Erkundung in der Türkei ein. Nur zweieinhalb Wochen später verlegten die ersten Kontingentangehörigen gemeinsam mit den niederländischen Kameraden, um mit den Vorbereitungen in Kahramanmaras zu beginnen. Am 21. Januar entlud das nun vollständig aufgewachsene Kontingent das Gerät und Material aus einem gecharterten Frachtschiff und verlegte in einem kilometerlangen Konvoi aus Militär- und zivilen Fahrzeugen an seinen Einsatzort. Mittlerweile ist die hohe Betriebsamkeit während der Verlegung und des Aufbaus der Einsatzstellungen sowie der größtenteils in Eigenleistung errichteten Gemeinschafts- und Rückzugsräume einer professionellen Routine gewichen der Einsatz in der Türkei ist mittlerweile eine feste Größe in der Jahresplanung jedes einzelnen FlaRakis. Karge Berghänge und vorgelagerte Ebenen prägen die Landschaft. Die Stadt Kahramanmaras zeigt sich überragt von einer neuen, großen Moschee, als sehr lebendig. Bunte Märkte, rege Bautätigkeiten und weitläufige Industrieanlagen. Flugabwehrraketenstellung bei Kahramanmaras / Türkei 15

19 Ein Startgerät des Waffensystems Patriot Obwohl in der Türkei zum ersten Mal das Waffensystem Patriot außerhalb der Landesgrenzen zum scharfen Einsatz kommt, stellt für die meisten FlaRakis ein Auslandseinsatz keine neue Erfahrung dar. Für ISAF stellten die Flugabwehreinheiten von 2009 bis 2011 ein Operational Mentoring and Liaison Team oder kurz OMLT, für die Ausbildung und Begleitung einer afghanischen Unterstützungskompanie im nordafghanischen Kunduz. Im Einsatz KFOR auf dem Balkan sicherten sie bis Oktober 2013 als Sicherungssoldaten das Feldlager in Prizren sowie weitere, umliegende Liegenschaften. Autoren: Oberstleutnant i.g. Manfred Stangl Kommando Luftwaffe Verbindungselement Einsatzführungskommando der Bundeswehr Oberstleutnant Lars Kleinau Kommando Luftwaffe Abteilung 2 I b, Einsatz/ Operative Führung Luftwaffe Auf den Einsatz hier in Kahramanmaras war ich sehr gespannt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden wir fast ausnahmslos in der Heimat und auf Kreta ausgebildet. Das Waffensystem hier für Schutzaufgaben live zu erleben, das fühlt sich noch einmal ganz besonders an. Eine wichtiger Auftrag, die Konzentration und auch Flexibilität erfordert. Die wirklich tolle Kameradschaft und auch die besonders positiven Kontakte zu der türkischen Bevölkerung runden das Bild ab. Leutnant Daniel Risse 4. Staffel Flugabwehrraketengruppe 21 Weitere Informationen unter: Luftwaffe.de Youtube 16

20 4.5 Der Einsatz der Luftwaffe in Mali Seit dem 1. Juli 2013 unterstützt die Luftwaffe den Mali-Einsatz der Vereinten Nationen. Die Basis ist die Resolution 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen; sie regelt die Operation MINUSMA im afrikanischen Staat Mali. Diese Mission tritt die Nachfolge von AFISMA an, einer von der westafrikanischen Wirtschaftsunion ECOWAS geführten Operation im Auftrag der Vereinten Nationen, die seit Januar 2013 gemeinsam mit der französischen Operation SERVAL zu einer Verbesserung der Sicherheitslage in Mali beigetragen. Deutschland unterstützte bereits den Einsatz AFISMA mit Lufttransport- und Luftbetankungskapazitäten. Hauptauftrag der beiden hierfür eingesetzten C-160 Transall mit erweiterter Selbstschutzausstattung (ESS) war in erster Linie die Verlegung von Material und Personal der ECOWAS Staaten nach Mali. Insgesamt sind dabei rund Tonnen Material und fast Personen transportiert worden. Ein Airbus 310 MRTT in Tankerkonfiguration stand bereit, um französische Kampfflugzeuge für den Einsatz zu betanken. Hierbei flog die Luftwaffe rund 70 Einsätze, bei denen über Tonnen Treibstoff abgegeben wurden. Sowohl die C-160 ESS als auch der A310 MRTT waren unter der taktischen Führung des französischen Hauptquartiers in N Djamena im Tschad eingesetzt. Blick aus der Transall beim Anflug auf Dakar Für diese Unterstützungsleistungen hat die Luftwaffe einen Lufttransportstützpunkt im senegalesischen Dakar errichtet, von dem aus die beiden Transall als auch der Airbus eingesetzt wurden. Am 28. Juni 2013 wurde auch eine Beteiligung der Bundeswehr an der Nachfolgemission MINUSMA durch den deutschen Bundestag mandatiert. Für diesen, durch die Vereinten Nationen geführten Einsatz zur Stabilisierung des Landes Mali, wurden erstmalig Luftfahrzeuge der Luftwaffe (zwei Transall) für den Einsatz direkt den Vereinten Nationen unterstellt. Aufgrund der mit MINUSMA einhergehenden Reduzierung der Französischen Luftstreitkräfte in Mali wird der A310 MRTT in Tankerkonfiguration in Deutschland in einer 96-Stunden-Bereitschaft bereitgehalten. Die beiden Transall bilden einen wesentlichen Anteil der Tactical Airlift Unit und waren lange Zeit die einzig verfügbaren militärischen Transportluftfahrzeuge für MINUSMA. Aufgrund ihrer Schutzausstattung sowie der Kurzstart- und Kurzlandeeigenschaften werden sie insbesondere dann eingesetzt, wenn der Zustand der Landebahnen an entlegenen Flugplätzen oder die Bedrohungs- und Gefährdungslage einen Einsatz ziviler Luftfahrzeuge nicht mehr erlaubt. MINUSMA sieht den Schwerpunkt der Unterstützung im taktischen Lufttransport von Personal und Material von der Hauptstadt Bamako in den Norden des Landes. Gerade in einem Land wie Mali, mit einer Fläche von 1,22 Millionen km² (Deutschland: ~ km²), einer Nord-Süd Ausdehnung von km beziehungweise einer Ost-West Ausdehnung von km mit nur rudimentär vorhandenem Straßen- und Schienennetz, kommt dem Lufttransport eine besondere Bedeutung zu. Aufgrund dieser geänderten Auftragslage sind seit Beginn des Einsatzes MINUSMA die beiden Transall mit Besatzungen und Unterstützungspersonal am Flugplatz Bamako stationiert. Zur logistischen Unterstützung und der Routineversorgung des Deutschen Einsatzkontingentes MINUSMA wird zusätzlich eine dritte Transall bereitgehalten. Derzeit leisten etwa 65 deutsche Luftwaffensoldaten und -soldatinnen beim Deutschen Einsatzkontingent ihren Dienst, hiervon befinden sich etwa 45 in Dakar und 20 in Bamako. 17 ¹ Mission multidimensionnelle intégrée des Nations Unies pour la stabilisation au Mali (mehrdimensionale integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali) ² African-led International Support Mission to Mali (afrikanisch geführte internationale Unterstützungsmission für Mali)

21 Karte vom Einsatzgebiet MINUSMA (Quelle: Bundeswehr) Besondere Herausforderungen des MINUSMA-Einsatzes sind neben der allgemeinen Bedrohungs- und Gefährdungslage vor allem das afrikanische Klima mit hohen Temperaturen und zum Teil heftigen Niederschlägen sowie der schlechte Zustand der Lande- Meine ersten Erfahrungen bei der Luftwaffe sammelte ich als Ausbilder unter anderem in Bayern, Schleswig-Holstein und in den Niederlanden. Derzeit bin ich als Pressefeldwebel eingesetzt. In dieser Funktion lerne ich sehr viele neue Menschen und Orte kennen, die ich in meiner alten Verwendung wahrscheinlich nie besucht hätte. So war ich im Rahmen von MINUSMA mehrere Wochen in Dakar stationiert. Die Erfahrungen und Eindrücke die ich dort gewonnen habe zeigten mir, dass ich das Richtige tue. bahnen in Nord Mali. Aber gerade auch unter diesen besonderen Herausforderungen beweist die Transall einmal mehr ihre Robustheit und hohe Zuverlässigkeit. Autoren: Major Martin Lederer Kommando Luftwaffe Verbindungselement Einsatzführungskommando der Bundeswehr Oberstleutnant Norbert Berger Kommando Luftwaffe Abteilung 2 I b Truppenstelleraufgaben Weitere Informationen unter: Hauptfeldwebel Sascha Donner, Kommando Unterstützungsverbände der Luftwaffe Luftwaffe.de Youtube 18

22 5. Flugzeuge und Waffensysteme der Luftwaffe Eurofighter, mehrrollenfähiges Kampfflugzeug Mantis, Flugabwehrsystem Heron 1, ferngesteuertes Luftfahrzeug Tornado, Mehrzweckkampfflugzeug mit Schwenkflügeln T6 Texan II, Schulflugzeug Northrop T-38C Talon, Schulflugzeug Cougar AS532, Mittelschwerer Transporthubschrauber Sikorsky CH-53G, Mittelschwerer Transporthubschrauber

23 Ozelot, mobiles und leichtes Flugabwehrsystem Patriot, Flugabwehrraketensystem Transall C-160D, Transportflugzeug Airbus A310, Transportflugzeug Airbus A340, Transportflugzeug Global 5000, Transportflugzeug Weitere Informationen unter: Airbus A319 CJ, Transportflugzeug Luftwaffe.de

24 6. Eine Auswahl von Systemen der Luftwaffe 6.1 Die Weiße Flotte Für den politisch-parlamentarischen Lufttransport stellt die Flugbereitschaft seit ihrer Indienststellung im Februar 1957 eine in Kapazität und Reichweite gemischte Flotte von Transportluftfahrzeugen für die Lang-, Mittel- und Kurzstrecke bereit. Die sogenannte Weiße Flotte der Flugbereitschaft umfasst elf moderne weiß lackierte Luftfahrzeuge (zwei Airbus A , zwei Airbus A319 CJ, vier Bombardier Global 5000 und drei Cougar AS532). Diese sind so ausgestattet, dass von unterwegs die Regierungsgeschäfte erledigt werden können. So zählen neben einem Konferenztisch, inklusive abhörsicherem Kommunikationssystem mit Telefon, Fax und Wireless-Lan, beim Airbus auch ein Schlafraum und Duschmöglichkeiten zum Interieur des VIP-Bereichs. Die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung ist ein militärischer Verband der Luftwaffe. Sie stellt einen wesentlichen Teil der Lufttransportkapazität der Bundeswehr. Diese umfasst den Transport von Personal, Material und Verwundeten sowie die Luftbetankung anderer Flugzeuge. Darüber hinaus deckt sie auch den Bedarf an Verkehrsflügen, der durch den politisch-parlamentarischen Bereich benötigt wird. Mit diesen modernen und vielseitig einsetzbaren Luftfahrzeugen neuerer Generation kann den Aspekten Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Planungssicherheit bei gestiegener Flexibilität und größerem Einsatzspektrum uneingeschränkt Rechnung getragen werden. Die Fähigkeit zu Präzisionsanflügen unter Instrumentenflugbedingungen an jedem technisch und infrastrukturell dafür ausgestatteten Flughafen ist gegeben. Wie bei der kommerziellen Luftfahrt wird die Flugplanung, die Flugvorbereitung und die Flugdurchführung durch die Nutzung moderner elektronischer Hilfsmittel, erheblich vereinfacht. Eine Regierungsmaschine wie der A340 bietet Platz für mehr als 140 Personen. Auch dieses Flugzeug ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt. So gibt es etwa einen Delegationsbereich und einen VIP-Bereich mit den Büros für die Politiker. Oftmals reisen mehrere Minister gemeinsam zu Auslandsterminen. Die Flüge werden von der Luftwaffe im Auftrag des Bundes- Ein Einblick in den Konferenzraum des A

25 Die verschiedenen Luftfahrzeugmuster der Flugbereitschaft kanzleramtes oder der Ministerien organisiert und durchgeführt. Welche Maschine schließlich für die Reise eingesetzt wird, hängt vor allem von der Delegationsgröße und dem Zielflughafen ab. Zur Abwehr von Angriffen verfügt jedes Flugzeug über eine Reihe von Selbstschutzsystemen. Neben einem Freund- Feind-Kennungsgerät sind die Flugzeuge mit einem lasergestützten Abwehrwaffensystem ausgestattet. Dieses soll vor Boden-Luft-Raketen schützen. Die Maschinen können ebenso für den Transport von Verletzten und Verwundeten, besonders aber auch für Schwer- und Schwerstverletzte/-erkrankte, die unter intensivmedizinischer Betreuung stehen, eingesetzt werden. Die Befähigung zur Übernahme dieser Aufgaben unterstreicht die militärischen Einsatzmöglichkeiten dieser Luftfahrzeuge. Die Weiße Flotte der Flugbereitschaft ist am Flughafen Köln/Bonn beheimatet. Die für den Kurzstreckentransport vorhandenen drei Cougar AS532 sind in Regierungsnähe am Flughafen Berlin/ Tegel stationiert. Nach Indienststellung des neuen Berliner Flughafen Berlin Brandenburg International wird die Flugbereitschaft die Lufttransportkapazitäten für den politischparlamentarischen Bereich von diesem Standort heraus bereitstellen. Autor: Stabshauptmann Uwe Flury Kommando Luftwaffe Abteilung 4 II c, Materielle Einsatzbereitschaft/ Einsatzfähigkeit/ Einsatzlogistik Als Flugbegleiter bei der Flugbereitschaft BMVg in Köln bin ich weltweit auf Lufttransportflügen eingesetzt. Zu meinen Hauptaufgaben an Bord gehört die Gewährleistung von Sicherheit, die Betreuung der Passagiere sowie der Bordservice. Dabei ist mein Einsatzspektrum sehr vielfältig. Neben militärischen Flügen begleite ich auch hochgestellte Persönlichkeiten wie zum Beispiel die Bundeskanzlerin. Weitere Informationen unter: Oberfeldwebel Nikolaj Jacob, Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung Luftwaffe.de CPM.de 22

26 6.2 Das Mehrrollenkampfflugzeug Eurofighter Der Wunsch den Eurofighter zu fliegen ist genauso natürlich wie seine Überlegenheit im Luftraum Historie Am 30. April 2004 landete der erste Eurofighter der Luftwaffe beim Taktischen Luftwaffengeschwader 73 Steinhoff in Mecklenburg-Vorpommern. Auf diesen Moment hatte die Luftwaffe lange gewartet. Anfangs waren es zehn Piloten, die den Eurofighter fliegen durften; nunmehr verfügt die Luftwaffe über mehr als 100 Piloten sowie 112 Kampfjets dieses Typs. Weitere 28 Flugzeuge werden bis Ende 2018 folgen. Mittlerweile sind über Flugstunden erflogen worden. Unfallfrei! Nach langen Definitions- und Entwicklungsphasen vom European Fighter Aircraft (EFA) über den Jäger 90 bis zum heutigen Eurofighter startete der Prototyp im März 1994 vom Flugplatz Manching aus zu seinem Erstflug. Im Februar 2003 hob der erste deutsche Luftwaffen Eurofighter zu seinem Jungfernflug ab. Die offizielle Einführung des Eurofighter bei der Luftwaffe erfolgte dann 2004 mit der Aufnahme des Flugbetriebs beim damaligen Jagdgeschwader 73 Steinhoff in Laage. Dort findet seitdem die zentralisierte Ausbildung der Eurofighterpiloten statt. Nach Abschluss der Lehrgänge in Laage haben die Piloten alle Voraussetzungen erlangt, um in ihren zukünftigen Einsatzverbänden an die endgültige Einsatzreife Combat Ready herangeführt zu werden. Im Juli 2006 sind die ersten Maschinen an das damalige Jagdgeschwader 74 in Neuburg übergeben worden dem ersten Eurofighter Einsatzverband der Luftwaffe. Mit dem letzten offiziellen Flug der F-4 Phantom während eines Tages der offenen Tür beim damaligen Jagdgeschwader 71 Richthofen, am 29. Juni 2013 übernahm der Eurofighter seinen Auftrag am vierten Standort in Wittmund. Einsatz und Ausblick Die Luftwaffe vollzieht derzeit die umfassendste Neuausrichtung ihrer Geschichte. Vom Einsatz her denken - ist dabei der zentrale Leitgedanke. Im Bereich der Luftverteidigung haben wir bereits einen guten Ausrüstungs- und Ausbildungsstand erreicht. Unsere Eurofighter-Verbände stellen dies tagtäglich zum Schutz des deutschen Luftraums, bei Einsätzen zum Schutz des Luftraums in den baltischen Staaten sowie zuletzt bei internationalen Hochwertübungen in Alaska und den Vereinigten Arabischen Emiraten eindrucksvoll unter Beweis. Eine einseitige Konzentration auf Luftverteidigung wäre jedoch falsch. Die Luftwaffe fordert daher, alle Eurofighter mehrrollenfähig zu machen. Als künftiges Rückgrat der Luftwaffe sollten sie auch über die Fähigkeiten zum präzisen Luftangriff, zur bemannten Aufklärung und zum elektronischen Kampf verfügen. So verdeutlichte der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, die beeindruckenden Leistungen des Flugzeugs sowie die Notwendigkeit für seine stete Weiterentwicklung kürzlich in einem Interview. Die beiden Triebwerke des Eurofighter ermöglichen dem Kampfjet die Fähigkeit zum Supercruise. Damit bezeichnet man den Flug im Überschallbereich, 23

27 ohne dabei den Nachbrenner betätigen zu müssen. Kurze Startstrecken, exzellente Steigleistungen und die besondere Beschleunigung runden sein Leistungsbild ab. Die intelligente Flugsteuerung unterstützt dabei den Jetpiloten in völlig neuartiger Weise und erlaubt es ihm, außergewöhnliche Flugmanöver zu absolvieren. Dies können Sie bei den dynamischen Flugvorführungen des Eurofighter im Programm der ILA live erfahren. In den ersten zehn Jahren innerhalb der Bundeswehr hat der Eurofighter mit seinen Leistungen bestätigt, dass er sich mit jedem Kampfflugzeug der Welt messen kann. Der Pilot kann Informationen in Echtzeit erhalten und diese durch automatisierte Vorgänge erheblich schneller verarbeiten. Der daraus resultierende Informationsvorsprung lässt ihn immer Herr der Lage sein. Als Mechanikermeister für den Kampfjet Tornado hatte ich bereits einen nicht alltäglichen Beruf. Mit der Umschulung auf den Eurofighter habe ich jedoch einen, auf die Technik bezogenen, riesen Schritt nach vorne live miterleben können. Das ist sehr spannend und wird mich auch künftig im zivilen Leben weiterbringen. Die Weiterentwicklung vom Jagdflugzeug zum Mehrrollenkampfflugzeug und die damit einhergehende Integration von Präzisionswaffen erlaubt ein umfangreiches Einsatzspektrum. Das schafft Synergien, die früher nur durch unterschiedliche Kampfflugzeuge geleistet werden konnten. Ein wichtiger Meilenstein wird 2015 mit der Integration der Präzisionsbombe GBU-48 erreicht. Der Eurofighter ist das modernste europäische Kampfflugzeug; ein zukunftsorientiertes Waffensystem, welches täglich rund um die Uhr seinen Beitrag zum Schutz des deutschen Luftraumes leistet. Durch seine ständige Weiterentwicklung kann das Flugzeug in nahezu allen komplexen Szenarien eingesetzt werden. Autor: Oberstleutnant i.g. Jan Gloystein Kommando Luftwaffe Abteilung 2 II a, Führung/ Einsatz Luftwaffe Weitere Informationen unter: Oberfeldwebel Stefan Lührsen Wartungsstaffel, Taktisches Luftwaffengeschwader 31 Boelcke Luftwaffe.de CPM.de Eurofighter im Formationsflug 24

28 6.3 Der Übergang von der Transall zum A400M Die Konstrukteure der Transall konnten damals nicht ahnen, dass sie ein Flugzeug gebaut hatten, das sich zum 50. Jahrestag seines Erstflugs immer noch im weltweiten Einsatz befindet. Die Transall, das Arbeitspferd der Luftwaffe Mit der Einführung des Transportflugzeuges A400M ab November dieses Jahres wird die Luftwaffe gleichzeitig den Wachwechsel vom bisherigen Arbeitspferd im Lufttransport, der Transall C-160, einleiten. Im Zeitfenster von 2014 bis 2019 werden insgesamt 40 Luftfahrzeuge A400M eingeführt und gleichzeitig der Betrieb der alten Dame Transall eingestellt. Zudem wird der Lufttransport künftig auf das Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf konzentriert erhielt die Luftwaffe das erste von 90 Luftfahrzeugen vom Typ C-160. Nun wird die Transall nach einer Nutzungszeit von rund 50 Jahren und ca Flugstunden in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Anfang 1959 wurde die deutsch-französische Arbeitsgemeinschaft Transall (Transporter Allianz) gegründet, die das taktische Transportflugzeug C-160 in den Versionen F Frankreich und D Deutschland konstruierte und fertigte. Dabei wurden analog, wie auch heute beim A400M, die Fertigung der Bauteile auf die beteiligten Firmen verteilt. Der Erstflug fand am 25. Februar 1963 statt und ab 1967 kam es zur Auslieferung an die Nutzerstaaten Frankreich, Deutschland, Südafrika und die Türkei. Die Konstruktion der Transall als Kampfzonentransporter orientierte sich am damaligen mitteleuropäischen Szenario des Kalten Krieges, bei der eine Zuladung von ca. 15 Tonnen über eine Entfernung von Kilometer transportiert werden sollte. Die Absicht war die Versorgung der kämpfenden Truppe mittels nahe der vorderen Kampfzone gelegenen Behelfsflugplätze. Die globalpolitischen Veränderungen Anfang der 1990er Jahre wirkten sich auch auf den Lufttransport aus. So begründete die Transall ab 1992 ihren besonderen Ruf bei der Luftbrücke nach Sarajevo, die sich im weiteren Verlauf als größte und längste Luftbrücke herausstellte. Je nach Szenario treten unterschiedlichste Bedrohungslagen auf, wie die Erfahrungen auf dem Balkan oder in Afghanistan gezeigt haben. Hieraus entstand die Notwendigkeit einer adäquaten Selbstschutzausstattung bei Teilen der C-160 Flotte. Die Transall wird dabei durch die Einrüstung von Kevlarplatten als ballistischer Schutz des Cockpits sowie den Einbau eines komplexen elektronischen Schutzsystems gegen hitzesuchende und radargelenkte Raketen ausgerüstet. Einsätze im Rahmen von KFOR, ISAF oder aktuell MINUSMA in Mali gehören heute zum Alltag der Besatzungen und Techniker. Und immer gilt: First In - Last out. Das Nachfolgemodell Airbus A400M wird nun Ende diesen Jahres schrittweise an die Luftwaffe übergeben. Die vorhandenen Einsatzverpflichtungen werden noch bis Ende 2018 parallel durch die Transall sichergestellt. Der A400M ist ein Militärtransporter der neuesten Generation, der technologisch auf dem Stand des A380 ist. Das Luftfahrzeug kann große Lasten von bis zu 37 Tonnen über lange Strecken transportieren und dabei auch auf kurzen, unbefestigten Pisten landen. Die Möglichkeit den A400M in der Luft zu betanken, erhöht dessen Reichweite. Durch Umrüstung kann der A400M auch selbst als Tankflugzeug genutzt oder zum Transport Schwerstverwundeter über große Distanzen eingesetzt werden. Der A400M wird den Besatzungen ein modernes Cockpit sowie die Steuerung mittels Sidestick und Fly by Wire System bieten. Kurzum: Der A400M ist wesentlich leistungsfähiger als die Transall. Für den A400M mit der Serialnummer MSN 018 wurden Ende Januar 2014 die wichtigsten Komponenten nach Sevilla (Spanien) gebracht. Das Flugzeug, das sich dort nun in der Endmontage befindet, wird der 25

29 Überzeugende Fähigkeiten, der A400M erste A400M für die Luftwaffe sein. Die Luftwaffe steht vor der Herausforderung, den Flugbetrieb mit A400M an moderne Standards gemäß europäischer Normen anzupassen, die darüber hinaus auch bei weiteren europäischen Partnern angewendet werden. Dies wird höhere gemeinsame Standards der europäischen Luftstreitkräfte im Betrieb des A400M ermöglichen. Mit den Verfahren kann eine wirtschaftlichere Nutzung erreicht werden, wodurch die nationalen Haushalte entlastet werden. Autor: Oberstleutnant Stephan Kreuzig Kommando Luftwaffe Abteilung 4 II c, Materielle Einsatzbereitschaft/ Einsatzfähigkeit/ Einsatzlogistik Meine Aufgabe ist die Beratung von Luftfahrzeugbesatzungen, sowie die Erstellung und Verbreitung von Flugplänen, damit eine sichere Flugdurchführung gewährleistet werden kann. Ich bin Flugberater seit 1999 in Wunstorf beim Lufttransportgeschwader 62, wo derzeit noch die Transallbeheimatet ist. Ich freue mich schon jetzt auf die Einführung des A400M und der damit verbundenen Erweiterung unseres Aufgabenspektrums. Das neue Transportflugzeug für die Luftwaffe (Quelle: Airbus Defence and Space) Weitere Informationen unter: Hauptfeldwebel Sven Olle Lufttransportgeschwader 62 Youtube CPM.de 26

30 6.4 Das Flugabwehrraketensystem Patriot Das Flugabwehrraketensystem Patriot ist allwetterfähig und hochmobil. Es wird gegen eine Vielzahl möglicher Bedrohungen aus der Luft zum Einsatz gebracht und deckt dabei die Höhenbereiche tief bis sehr hoch ab. Das System hat die Fähigkeit zur Abwehr ballistischer Flugkörper mittlerer Reichweite. Ein Waffensystem Patriot besteht aus mehreren Einzelkomponenten: Das Radar dient zur Erfassung, Identifizierung und unterstützt bei der Bekämpfung von Luftzielen. Anders als bei herkömmlichen Radargeräten verwendet es spezielle Antennentechnik: Die Abstrahlungsrichtung der Antenne wird durch eine elektronisch gesteuerte Phasenverschiebung zwischen den einzelnen Antennenelementen bestimmt. Dies bewirkt eine genauere Entfernungs- und Winkelbestimmung zum Ziel, eine extrem schnelle Strahlausrichtung sowie eine höhere Unempfindlichkeit gegen elektronische Störmaßnahmen. Das Radargerät kann alle notwendigen Funktionen wie Suchen und Erfassen, Zielverfolgen und -beleuchten, Identifizieren, sowie den Austausch von Steuerund Statusdaten mit dem Patriot Lenkflugkörper voll automatisiert ausführen. Aus dem Feuerleitstand des Patriot-Systems wird der Feuerkampf geführt. Er enthält den Feuerleitrechner, Kommunikationsanlagen und Fernbedienmöglichkeiten für das Radargerät, die Stromversorgungsanlage und die Startgeräte der Lenkflugkörper. Die Stromversorgungsanlage für das Radar und den Feuerleitstand besteht aus zwei Generatoren mit jeweils 150 Kilowatt Leistung. Die Generatoren sind synchronisiert, so dass während des Betriebes zwischen ihnen jederzeit gewechselt werden kann. Die Startstationen können bis maximal acht Lenkflugkörper in verschiedenen Varianten aufnehmen. Sie sind mittels Datenfunk und/oder Lichtwellenleiter mit dem Feuerleitstand verbunden. Die Startstation verfügt über eine autarke Stromversorgung. Ergänzt wird eine Staffel mit einem Gefechtsstand, einer Fernmeldeanlage, einer Wartungskomponente sowie mit Fahrzeugen zum Lenkflugkörper-Transport und zur Versorgung. Die taktische Führung von bis zu sechs Staffeln erfolgt aus einem übergeordneten Gefechtsstand, der Kampfführungsanlage. So wird sichergestellt, dass Flugziele nicht von mehreren Patriot-Systemen gleichzeitig bekämpft werden. Patriot wurde seit der Einführung umfangreichen Verbesserungen in allen Bereichen unterzogen. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Software gehörten dazu auch die Einführung neuer Flugkörper und die signifikante Verbesserung des Radargerätes. Ab 2002 wurden die Systeme der Luftwaffe im Rahmen einer Kampfwertanpassung auf die neueste Konfiguration umgerüstet. Ziel war eine verbesserte Bekämpfung von klei- Getarntes Patriot Startgerät 27

31 nen Flugzielen sowie taktisch ballistischen Raketen. Um gegen ballistische Flugkörper mit größerer Reichweite wirken zu können, wurde ein völlig neuer Lenkflugkörper mit moderner Technik für Patriot entwickelt. Dieser zerstört den anfliegenden ballistischen Flugkörper durch einen sogenannten hit-to-kill : Das heißt, das Ziel wird nicht wie bisher durch das Auftreffen weniger Splitter zerstört, sondern durch das direkte Auftreffen des Lenkflugkörpers selbst. Autor: Oberstleutnant i.g. Jan-Henrik Suchordt, Kommando Luftwaffe Abteilung 2 II b Führung/ Einsatz Luftwaffe Aufgrund der vielfältigen und abwechslungsreichen Herausforderungen, die mir im täglichen Dienstbetrieb als künftigem Offizier bei der Flugabwehr am Waffensystem Patriot und als Soldat gestellt werden, identifiziere ich mich zu einhundert Prozent mit meinem Beruf. Meine Entscheidung Soldat zu werden war ein wichtiger Schritt in meinem Leben, den ich bis heute nicht bereut habe. Das Radargerät des Waffensystems Patriot Weitere Informationen unter: Luftwaffe.de Youtube Oberfähnrich Sascha Dirks 2. Staffel Flugabwehrraketengruppe 24 Start einer Partiot Rakete 28

32 6.5 Das Flugabwehrsystem Mantis ihrem durchaus wehrhaften Bild. Anfang 2011 wurde die Gesamtaufgabe Flugabwehr im Zuge der Neuzuordnung von Fähigkeiten und somit auch das Waffensystem Mantis an die Luftwaffe übergeben. Ein Einsatzsystem Mantis besteht aus einer Bedienund Feuerleitzentrale, zwei vernetzten Sensoreinheiten und aus bis zu acht Schnellfeuerkanonen im Kaliber 35 mm. Damit ist der Schutz eines Feldlagers möglich. Herzstück des Systems ist die Bedien- und Feuerleitzentrale, in der alle erforderlichen Arbeitsplätze zur Führung, Bedienung, Wartung und Administration untergebracht sind. Mantis optimaler Schutz gegen asymmetrische Bedrohungen (Quelle: Reinmetall Air Defence AG) Raketen, Artilleriegeschosse und Mörsergranaten haben bei ihrem Einsatz einen enormen Erfolgseffekt und werden auch von terroristischen Gruppierungen eingesetzt. Sowohl Personal als auch Material sind unmittelbar gefährdet. Der Einsatz solcher Waffen ist einfach und kann auch aus urbanem Gelände erfolgen. Die Bedrohungslage entsteht kurzfristig; eine effektive Gegenwehr wird sowohl taktisch als auch technisch zur Herausforderung. Eine erfolgreiche Bekämpfung erfordert ein Ziel in kürzester Zeit sicher zu identifizieren, zu klassifizieren, zu verfolgen und so zu treffen, dass die Wirkung im Schutzobjekt verhindert wird. Das Flugabwehrwaffensystem Mantis ein auf den unmittelbaren Schutz optimiertes stationäres Waffensystem wird zukünftig das Rückgrat der Abwehr von Angriffen mit Raketen, Artillerie- und Mörsergranaten auf Einrichtungen unserer Streitkräfte im Einsatzland bilden. Konzipiert wurde MANTIS auf Basis von Einsatzerfordernissen aus dem Afghanistaneinsatz. Die Abkürzung MANTIS steht für Modular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System, was die grundlegenden Eigenschaften des Systems wiederspiegelt. Gleichzeitig verbirgt sich hinter dem Begriff Mantis der Name für die Gottesanbeterin mit Dem System beigestellt wird ein Luftraumüberwachungsradar. Es gewährleistet die Sicherheit von Luftfahrzeugen, die sich im Wirkungs- und Gefahrenbereich der Geschütze aufhalten. Dazu stellt es eine identifizierte Luftlage bereit, die eine Luftraumkoordinierung ermöglicht. Über weitere Schnittstellen kann das Waffensystem in andere Führungs- und Informationskreise eingebunden werden. Etwa 35 Soldaten, einschließlich des Wartungs- und Instandsetzungspersonales, sind erforderlich, um den Betrieb im Schichtdienst rund um die Uhr zu gewährleisten. Ihr Auftrag wird sich dabei nicht nur auf die Abwehr von Raketen, Artilleriegeschossen und Mörsergranaten beschränken. Denn die Systemfähigkeiten von Mantis ermöglichen es auch, unsere Soldatinnen und Soldaten bei erkannten Angriffen zu alarmieren, und so einen wesentlichen Beitrag zur aktiven Verteidigung beizusteuern. Diese besteht darin, dass neben Aufschlagpunkt und -zeit eines ballistisch In dieser Kabine ist die Bedien- und Feuerleitzentrale des Systems Mantis eingerüstet. (Quelle: Reinmetall Air Defence AG) 29

33 fliegenden Geschosses auch dessen Startpunkt detektiert wird und in Form geografischer Koordinaten für Gegenmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden kann. Sensoreinheit mit Such- und Folgeradar. (Quelle: Reinmetall Air Defence AG) Als Offizier schütze ich mit meiner Crew am Waffensystem Mantis Feldlager gegen Bedrohungen aus der Luft. In meiner Verantwortung liegt die Einsatzbereitschaft des Systems, die Überwachung und Bearbeitung der Luftlage sowie die Koordination des Einsatzes meines Waffensystems. Ein Aufgabenspektrum zwischen Menschenführung, Ausbildung und modernster Waffensystemtechnik welches mich täglich wieder neu fordert. Wenn Mantis feuert, wird seine Spezialmunition zum bestmöglichen Zeitpunkt und mit der höchsten Trefferwahrscheinlichkeit freigesetzt. Unmittelbar vor dem Zusammentreffen mit dem Ziel zerlegt sich die Munition zu einer dichten Wolke und zerstört so die gegnerischen Wirkmittel. Mit dem Waffensystem Mantis hat die Luftwaffe ein hoch präzises Waffensystem zur wirkungsvollen Begegnung der aktuellen Bedrohungssituation erhalten. Mantis wird den Schutz unserer Soldatinnen und Soldaten nachhaltig verbessern. Autor: Hauptmann Holger Pflüger Kommando Luftwaffe Abteilung 4 II c, Materielle Einsatzbereitschaft/ Einsatzfähigkeit/ Einsatzlogistik Weitere Informationen unter: Oberleutnant Christoph Härting 1. Staffel Flugabwehrraketengruppe 61 Luftwaffe.de Youtube Ein Sytem Mantis kann bis zu acht Schnellfeuerkanonen im Kaliber 35mm einbinden. (Quelle: Reinmetall Air Defence AG) 30

34 6.6 Das aktive Radarrundsuchgerät ARED 1 Um diese Fähigkeiten auch für die Zukunft zu erhalten, war die Erneuerung von sechs Geräten der insgesamt 18 Radargeräte erforderlich. Folglich mussten diese sechs aus den 1960er Jahren stammenden Geräte vom Typ Medium Power Radar ersetzt werden. Hierzu begannen 2008 mit dem Beschaffungsprojekt ARED die notwendigen Vorarbeiten in Form von Dokumentenerstellung, Beschreibung der geforderten Leistungen, Ausschreibung und Einholung der Billigung des Parlamentes zur Beschaffung. Diese mündeten im Dezember 2010 im Vertragsschluss mit der französischen Firma Thales Raytheon Systems. Ausgewählt wurde deren Gerätetyp Groundmaster 406 für den Primärradar-Anteil. Das auch in anderen Großraumradargeräten der Luftwaffe verwendete Sekundärradargerät MSSR 2000 der Firma Cassidian war zu integrieren. Grafische Darstellung des Radarrundsuchgerätes (Quelle: Thales Raytheon Systems) Eine lückenlose Überwachung des Luftraumes ist unabdingbar für die Sicherheit eines souveränen Staates. Sie darf zu keiner Sekunde vernachlässigt werden. Deshalb betreibt der Einsatzführungsdienst der Luftwaffe 18 stationäre Großraumradargeräte und bei Bedarf ergänzend bis zu zwei verlegefähige Geräte. Diese liefern den Gefechtsständen die notwendigen Daten zur Erstellung eines aktuellen Luftlagebildes. Die Luftwaffe stützt sich dabei maßgeblich auf die Informationen des Primärradars ab. Primärradargeräte beleuchten das Ziel und empfangen die reflektierte Energie und sind damit nicht auf die Mitarbeit der Flugziele angewiesen. Zur Identifizierung werden zusätzlich Sekundärradarsysteme verwendet, die durch ein Abfrage-Antwort-Verfahren zusätzliche Informationen vom Flugziel erhalten. Ein wichtiges Merkmal des Projektes ARED war von Anfang an, auf teure Neubauten zur Installation der Geräte zu verzichten und die Systeme in die bereits bei den MPR genutzten Gebäude und Türme einzurüsten. Um die daraus bedingte lange Ausfallzeit eines Radarstandortes und deren Auswirkungen auf den Gesamtverbund möglichst gering zu halten, waren die Installationsfolge und -durchführung besonders sorgfältig zu planen. Ein weiteres Merkmal war die Betrachtung von Radarsystem und der notwendigen charakteristischen Wetterschutzkuppel als Ganzes. Da die Leistungsforderungen an das Groundmaster 406 / MSSR 2000 für den Betrieb unter einer solchen Kuppel galten, wurde der Hauptauftragnehmer auch für die Auswahl und Lieferung des Radoms als Vertragsbestandteil in die Pflicht genommen. Technik Das Primärradar Groundmaster 406 unterscheidet sich im Aufbau wesentlich von älteren Radargeräten. Bei deutlich geringerer Leistungsaufnahme findet die Signalerzeugung und -übertragung ausschließlich digital statt. Wo früher hohe, durch Röhrentechnik zentral erzeugte Leistung über Hohlleiter zur Antenne übertragen wurde, finden sich heute ausschließlich Lichtwellenleiter. Die Leistung wird dezentral erst an der Antenne durch kompakte Halbleitertechnik erzeugt. Durch fast 400 Halbleiter-Leistungsmodule ist insgesamt eine hohe Redundanz gegeben, da der Ausfall einzelner Module nur noch minimalen Einfluss auf die Leistung des Gesamtsystems hat. Das Radom in Auenhausen 31 1 (ARED= Aktives Radarrundsuchgerät für den Einsatzführungsdienst der Luftwaffe)

35 Das GM 406 ohne Radom Um das Zielsignal besser aus den allgegenwärtigen Störsignalen herausfiltern zu können, wurde früher unter anderem die Sendeleistung erhöht. Aufgrund der Digitalisierung der Radarsignale bereits an der Antenne gibt es beim Groundmaster 406 keine weiteren Störmöglichkeiten für Rauschsignale auf dem Empfangsweg. Projektstand Im Herbst 2011 wurde das erste Medium Power Radar in Auenhausen abgeschaltet. Nach Abbau des Radars, Herrichtung des Gebäudes für das neue ARED, Werksabnahme des ersten Systems und umfangreichen Testen und Erproben erfolgte die Endabnahme in Auenhausen im April In einer feierlichen Zeremonie wurde das erste ARED dann am 9. Juli 2013 an die Luftwaffe übergeben, das Zweite in Lauda-Königshofen am 13. Februar Weitere ARED folgen in Visselhövede (Mitte 2014) und in Erndtebrück (Herbst 2014). Mit den Übergaben der letzten beiden Systeme in Brekendorf und Freising soll 2015 das Projekt ARED erfolgreich und termintreu zum Abschluss gebracht werden. Mit dieser wichtigen Modernisierungsmaßnahme hat der Verbund der Radarsensoren damit ein modernes Radarsystem zur Verfügung, das die Sicherung des deutschen Luftraums über viele Jahre gewährleisten wird. Autor: Oberstleutnant Gerhard Kroppen Kommando Luftwaffe Abteilung 4 II c, Materielle Einsatzbereitschaft/ Einsatzfähigkeit/ Einsatzlogistik Ich bin Oberstabsfeldwebel Peter Jüngst und im Einsatzführungsbereich 2 über viele Jahre als Radartechniker und als Prüfer in der Qualitä tssicherung tätig gewesen. Aktuell bin ich im Bereich der Technischen Leitung als Instandhaltungssteuerer aller zehn dem EinsFüBer 2 unterstellten Radargeräte eingesetzt. Zudem begleite ich die Einrüstung des ARED in der Luftwaffe seit Beginn des Projektes. Ich bin 46 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Oberstabsfeldwebel Peter Jüngst Einsatzführungsbereich 2 Weitere Informationen unter: Luftwaffe.de 32

36 6.7 Der Kampfjet Tornado Das Waffensystem Tornado ist ein zweisitziges Mehrzweckkampfflugzeug, das für die Nationen Deutschland, Großbritannien und Italien gemeinsam durch die eigens 1969 gegründete Panavia GmbH entwickelt und gebaut wurde. Der Erstflug fand am 14. August 1974 in Manching statt. Heute fliegen in der Luftwaffe von den ursprünglich 349 beschafften Tornados noch 85 in den beiden Taktischen Luftwaffengeschwadern 33 in Büchel und 51 Immelmann in Schleswig, sowie in dem Fliegerischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe in Holloman Air Force Base, New Mexico, USA. Über die Jahre ergab sich aufgrund des rasant steigenden technischen Fortschritts eine erhebliche Änderung der möglichen Bedrohungen und Zielkategorien. Mit der Integration der Abstandswaffe Taurus und der Präzisionswaffe GBU-24 wurde dem Rechnung getragen. Der Tornado deckt damit heute und auch künftig das obere Spektrum der Luftangriffsfähigkeit ausreichend ab. Gleichzeitig wurde nach dem Wegfall des Ost-West Konfliktes und durch die vielfältigeren Einsätze im NATO-Bündnis das Einsatzspektrum für den Tornado größer. Um im Verbund mit anderen Nationen eingesetzt zu werden, war es notwendig, dass die beteiligten Flugzeuge untereinander kompatibel waren, um z. B. Daten untereinander austauschen zu können. Der Tornado konnte diese und weitere Aufgaben nur eingeschränkt erfüllen. Die erste Änderung, die aus dieser Feststellung resultierte, war die Modernisierung der elektrischen und elektronischen Geräte (Avionik), das im Wesentlichen die Einrüstung eines verbesserten Computers mit wesentlich höherer Rechenleistung beinhaltete. Das kann als die Geburtsstunde der ASSTA (Avionic System Software Tornado in ADA¹) bezeichnet werden, denn hier wurde für eine zukunftsorientierte Auslegung des Systems erstmalig die Software ASSTA 1 verwendet waren die ersten Luftfahrzeuge umgerüstet. Im Nachgang wurde auch noch die Trägheitsnavigationsanlage gegen eine fortschrittlichere mit Laserkreisel und integriertem GPS ausgetauscht. Tornado des Taktischen Luftwaffengeschwarders ¹ ADA: Programmiersprache

37 Informationen zum Luftlagebild ausgetauscht und dargestellt werden, der Funkverkehr kann minimiert werden und das neue Funkgerät ist stör- und abhörsicher. Integration der Präzisionsbewaffnung GBU-54 Mit der Integration der laser- und GPS gelenkten Präzisionswaffe GBU-54 wurde eine Präzisionsfähigkeit im Nahbereich bei jedem Wetter erreicht. Mit seinen Fähigkeiten wird der Kampfjet Tornado noch über viele Jahre zuverlässig seinen Auftrag erfüllen und für den Einsatz bestens gerüstet sein. Zielbeleuchtungbehälter und GBU-24 unter einem Tornado Der nächste Meilenstein wurde Mitte 2012 mit dem Zulauf des ersten Waffensystems Tornado ASSTA 3 an die Luftwaffe erreicht. Das Modernisierungsprogramm umfasst mehrere Vorhaben: Autor: Oberstleutnant i.g. Alexander Schneider Kommando Luftwaffe Abteilung 2 II a Führung/ Einsatz Luftwaffe Die Kampfwerterhaltung des Radarwarnsystems Kern ist die Einrüstung eines modernen Radarwarngerätes. Durch einen erweiterten Frequenzbereich und einer Steigerung der Empfindlichkeit können auch moderne Bedrohungssysteme verlässlicher mit dem im Flugzeug eingebauten Radar identifiziert werden. Das verbessert die Überlebensfähigkeit des Tornados. Die Kampfwertanpassung Displaykonzept Die aus den 70er Jahren stammenden Geräte verfügten aufgrund ihrer zu geringen Rechnerleistung nicht mehr über das Potential für einen weiteren Fähigkeitsaufwuchs. Der Austausch der Geräte ging einher mit einer Einführung digitaler Displays, die eine deutliche Verbesserung der Schnittstelle Mensch-Maschine und damit der Bedienbarkeit des Systems darstellten. Durch eine wesentlich bessere Aufbereitung und Darstellung der relevanten Informationen konnte damit die Arbeitsbelastung im Cockpit deutlich reduziert werden. Ich bin froh, mich für die Ausbildung zum Luftbildauswerter entschieden zu haben und in einem Taktischen Luftwaffengeschwader zu dienen. Auswerter zu sein, stellt mich jeden Tag vor neue, abwechslungsreiche Herausforderungen und ich bin stolz darauf, unsere Truppen im Einsatz durch mein Fachwissen zu unterstützen und damit zu deren Sicherheit beizutragen. Oberfeldwebel Marie-Christin Nieswand, Luftbildstaffel Taktisches Luftwaffengeschwader 51 I Weitere Informationen unter: Ein neues abhör- und störsicheres UHF Funkgerät, ein Datenfunksystem mit dem alle beteiligten Kräfte ein aktuelles Lagebild erhalten, befähigen zur vernetzten Operationführung. Luftwaffe.de Youtube Über die taktische Datenverbindung können die für moderne Luftkriegsoperationen unerlässlichen 34

38 6.8 Der Airbus A310 MRTT (Multi Role Transport Tanker) Die Fähigkeit zum schnellen und flexiblen Personal-, Verwundeten- und Materialtransport über große Entfernungen sowie zur Luftbetankung ist eine strategische Forderung an moderne Luftstreitkräfte. Aktuelle Einsatzszenarien erfordern eine weltweite, jederzeit verfügbare Versorgung im Einsatz. Durch Luftbetankung von Kampfflugzeugen kann der Einsatzradius und die Verfügbarkeit im Einsatzraum deutlich erhöht werden. Der Airbus A310 MRTT, im Fachjargon ein Force Multiplier, steigert die Leistungsfähigkeit und das Leistungsspektrum der Bundeswehr. Die Luftwaffe verfolgte schon früh den Ansatz, diese Aufgaben mit nur einem Luftfahrzeugtyp abzudecken. Daher wurden Ende der 1990er-Jahre vier gebrauchte Airbus A beschafft und zum MRTT umgebaut. Diese Luftfahrzeuge können innerhalb weniger Tage mittels spezieller Ausrüstungssätze flexibel auf die jeweiligen operativen Anforderungen angepasst und in folgenden Versionen eingesetzt werden: Passagiertransport / gemischter Fracht- und Passagiertransport Der MRTT kann bis zu 214 Passagiere oder zwölf Standardpaletten und bis zu 57 Passagiere transportieren. Die Beladung des Frachtraumes wird durch eine zwischen Cockpit und Tragflächen befindliche große Beladungsöffnung genannt Main Deck Cargo Door wesentlich vereinfacht. Große Paletten bzw. Frachtstücke können von dort auf Rollen am Boden in den Frachtraum geschoben werden. Mit Hilfe des Airbus A310 MedEvac werden im Einsatz verwundete Soldaten während der Überführung in ihre Heimat medizinisch versorgt. Verletzten- und Krankentransport - MedEvac Die Luftwaffe kann bis zu drei MRTT zu fliegenden Lazaretten umbauen. Diese gehören im Hinblick auf den medizinischen Versorgungsstandard zu den weltweit führenden MedEvac -Systemen. Durch das Main Deck Cargo Door wird der Zugang sowohl bei der Umrüstung des Luftfahrzeugs als auch bei der Übernahme der Patienten erheblich erleichtert. Die MedEvac-Luftfahrzeuge können mit bis zu sechs Patiententransporteinheiten, die dem modernsten Standard der Intensivmedizin entsprechen und für den Transport und Behandlung von Personen mit schwersten Verletzungen vorgesehen sind ausgerüstet werden. Es können bis zu 56 Patienten-Liege-Plätze für weniger stark verletzte/erkrankte, aber liegend zu transportierende Personen eingebaut werden. Die Luftwaffe hält ständig ein mit MedEvac-Rüstsatz ausgerüstetes Flugzeug bereit und kann damit sehr schnell bei Notfällen reagieren, das ganze Jahr, rund um die Uhr. Strategische Luftbetankung Ein Einblick in den Hauptfrachtbereich des A310. Der Rumpf des A310 MRTT ist als Betankungsflugzeug vorbereitet. Zur Umrüstung in die Tankerrolle werden zwei Betankungsbehälter an den Tragflügeln und bis zu sechs zusätzlichen Tanks eingebaut. So verfügt der A310 MRTT über eine maximale Treibstoffkapazität von ca Litern. Die Luftbetankung wird vom Luftbetankungsoffizier über eine Bedienerkonsole gesteuert und per Videoübertragung von je zwei 35

39 Der A310 beim Betanken zweier Eurofighter im Einsatz Tag- und je zwei Nachtkameras überwacht. Mit dem Betankungssystem ist das gleichzeitige Betanken von zwei Empfängerflugzeugen möglich. Seit der Einführung wurde der MRTT in den unterschiedlichsten Einsätzen und Übungen eingesetzt. Die Bandbreite reicht vom MedEvac- Einsatz im November 2000, als verletzte Palästinenserkinder aus dem Gazastreifen zur Behandlung nach Deutschland gebracht wurden, über das Ausfliegen verletzter Bundeswehrsoldaten beim Anschlag 2003 in der afghanischen Hauptstadt Kabul bis zur Unterstützung der internationalen Mission in Mali durch Bereitstellung eines Betankungsflugzeuges zur Betankung franzö- sischer Kampfflugzeuge. Zudem ist der MRTT eine feste Größe beim weltweiten strategischen Personalund Materialtransport über große Distanzen wie z.b. bei der Versorgung des ISAF-Einsatzes in Afghanistan. Autor: Stabshauptmann Uwe Flury Kommando Luftwaffe Abteilung 4 II c, Materielle Einsatzbereitschaft/ Einsatzfähigkeit/ Einsatzlogistik Ich arbeite in einem Airbus A310 MRTT, der eine Art Tankstelle in der Luft ist. Ich koordiniere und steuere die Betankung deutscher Kampfjets und auch Jets anderer Nationen mit Kerosin und halte dabei Funkkontakt mit den Besatzungen der anderen Flugzeuge. Sehr erfahrungsreich waren meine Betankungsfüge im Malieinsatz. Weitere Informationen unter: Major Stefan Hacket Luftfahrzeug Operationsoffizier MRTT Luftwaffe.de Youtube 36

40 6.9 Der Transfer des Hubschraubers CH-53G zur Luftwaffe Mit neuer Technik in die Zukunft Mit den Entscheidungen zur Strukturreform der Bundeswehr wurde auch der Wechsel der Hubschrauber UH-1D und NH90 zum Heer und die Aufnahme der Hubschrauber CH-53 bei der Luftwaffe entschieden. Damit findet die CH-53 seit 2013 ihre neue Heimat im Hubschraubergeschwader 64 der Luftwaffe. Das Geschwader ist an den Standorten Laupheim und Holzdorf/Schönewalde stationiert und verfügt über insgesamt 60 CH-53 für unterschiedliche Transportaufträge sowie die Unterstützung der Spezialkräfte der Bundeswehr. Die CH-53 wurden von 1972 bis 1975 in die Bundeswehr eingeführt. Als Transporthubschrauber sind alle CH-53 in der Lage, 36 Soldaten oder 24 Verwundete oder ca. 5,5 Tonnen über Entfernungen bis ca. 300 Kilometer zu transportieren. Beginnend ab 1991 im Irak sind die CH-53 durchgehend im Auslandseinsatz. Erfahrungen und Erkenntnisse der Auslandseinsätze mündeten in einer verbesserten Ausrüstung der Hubschrauber. So entstanden bis 2002 die 20 Hubschrauber der Baureihe GS, die mit Schutz gegen kleinkalibrige Munition und Lenkflugkörper, erhöhter Reichweite durch Außenzusatztanks, Triebwerkstaubabscheidern sowie einer Selbstschutzbewaffnung ausgestattet wurden. Bereits zu dieser Zeit wurde erkannt, dass eine langfristige Nutzung der CH-53 nur möglich ist, wenn alterungsbedingte Schädigungen an Elektrik und Struktur der Hubschrauber beseitigt werden. So erhielten alle CH-53 bis 2012 Verbesserungen an der Struktur, leistungsgesteigerte Triebwerke sowie eine komplett neue Elektrik, die eine Nutzung bis nach 2030 ermöglicht. Seit 2010 werden 40 CH-53 weiter verbessert. Es entsteht die Baureihe GA. Dabei werden insbesondere die Kommunikation und Navigation der Hubschrauber moderniesiert. Das Cockpit entspricht nun dem moderner Hubschrauber mit Multifunktionsdisplays und zentraler Eingabeeinheit. Hinter den äußerlichen Merkmalen umfasst die Produktverbesserung gehören u.a. verschlüsselungsfähige Funkgeräte, Satellitenkommunikation, ein Allwettersichtsystem, ein Vier-Achsen-Autopilot mit automatischer Start- / Lande- und Schwebeflugfähigkeit, eine Navigationsund Instrumentenflugbefähigung im internationalen Luftraum, eine Einbaumöglichkeit von Zusatztanks in der Kabine sowie eine moderne elektronische Schutzausstattung zur Abwehr von Raketen. In Abhängigkeit von Forderungen aus einem Einsatzszenario können die CH-53GA mit Winde, Abseilvorrichtung, Triebwerkstaubabscheidern, Schutz gegen kleinkalibrige Munition, Selbstschutzbewaffnung und auch spezieller Ausrüstung zum Verwun- Der mittlere Transporthubschauber CH-53G 37

41 CH-53G bei der Übung Elite detentransport ausgerüstet werden. Am wurde die erste CH-53GA an die Luftwaffe nach Holzdorf überführt. Die vierzigste CH-53GA soll Ende 2015 in das Geschwader gehen. Auch die Baureihe CH-53GS wurde nach 2002 an neue Einsatzerfordernisse angepasst. So erhielten auch diese Hubschrauber eine Satellitenkommunikation, ein Allwettersichtsystem sowie eine spezielle Ausstattung zur Lokalisierung und Rückführung in Not geratener Soldaten. Alle CH-53GS erhalten eine elektronische Landehilfe für Einsätze in Staub- und Schneegebieten sowie einen Schutz der wichtigsten Hubschrauberkomponenten. Eine Anpassung der Navigation- und Instrumentenflugbefähigung wird auch für diese Baureihe in den nächsten Jahren erforderlich werden. Insgesamt verfügt das Hubschraubergeschwader 64 dann über 20 für spezielle Einsatzerfordernisse ausgerüstete CH-53GS und 40 modernisierte CH-53GA. Damit ist das Geschwader für künftige Einsätze sehr gut ausgestattet. Autor: Oberstleutnant Werner Schuler Kommando Luftwaffe Abteilung 4 II c, Materielle Einsatzbereitschaft/ Einsatzfähigkeit/ Einsatzlogistik Ein Kindheitstraum wird wahr. Da ich als Kind schon immer die Bell UH 1-D Hubschrauber beobachtet habe, wurde mir schon früh mein Wunschberuf klar. Ich will Hubschrauberpilot bei der Bundeswehr werden! Ich bin dann im Oktober 2008 in die Bundeswehr eingetreten und fliege heute den Transporthubschrauber CH- 53 am Standort Schönewalde. Weitere Informationen unter: Oberleutnant Christian Kutz Lufttransportgruppe Hubschraubergeschwader 64 Luftwaffe.de Youtube 38

42 6.10 Das ferngesteuerte Luftfahrzeug Heron 1 Wartungarbeiten am Heron 1 Hightech ermöglicht neue Fähigkeiten Der Heron 1 ist ein ferngesteuertes Luftfahrzeug mit den Piloten im Cockpit am Boden. Im Militär wird ein solches System als Remotely Piloted Aircraft, kurz RPA, bezeichnet. Die Bezeichnung Unbemanntes Flugzeug trifft nicht den Kern. Zwar befindet sich im Flugzeug keine Besatzung, aber alle Funktionen und Steuereingaben werden durch eine zwei Mann- Besatzung am Boden durchgeführt. Und dieser Unterschied zu einem bemannten Flugzeug hat Vorteile: 1. Das Luftfahrzeug kann für viele Stunden in der Luft bleiben und dadurch die Soldatinnen und Soldaten für lange Zeit unterstützen. 2. Das Luftfahrzeug kann kleiner und leichter gebaut werden. Es ist leiser und kann ohne vom Boden aus entdeckt zu werden mit hochauflösenden Sensoren Tag und Nacht überwachen, beobachten und aufklären. 3. Alle in der Bodenkontrollstation empfangenen Bilder und Videos können in Echtzeit an alle Beteiligten verteilt werden. Die Konvoi- und Patrouillenführer, aber auch die Soldaten in den Gefechtsständen haben damit die Situation vor Ort immer im Blick. 4. Die Besatzung ist nicht in Gefahr und kann wichtige Entscheidungen mit Hilfe von Spezialisten und Luftbildauswertern ohne Stress fällen. Infolgedessen sind ferngesteuerte Luftfahrzeuge seit mehreren Jahren nicht mehr aus den militärischen Einsatzgebieten wegzudenken und leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Soldatinnen und Soldaten. Die Beschaffung eines ferngesteuerten Luftfahrzeuges für die Luftwaffe läuft bereits seit dem Jahr Die Bundeswehr entschied sich im Jahr 2009, drei Heron 1 aus Israel für mehrere Jahre zur Unterstützung der Soldaten in Afghanistan zu leasen. In der Folge wurden in nur 12 Monaten 35 Piloten und 25 Sensorbediener der Luftwaffe in Israel auf Heron 1 ausgebildet. Die ersten Einsatzflüge in Afghanistan fanden im März 2010 statt. Wertvolle Unterstützung aus der Luft in Afghanistan Während des Fluges wird der Heron 1 von der Besatzung aus der Bodenkontrollstation gesteuert. Da alle Steuerungsdaten per Satellit in Echtzeit übertragen werden, lässt sich das ferngesteuerte Flugzeug genauso fliegen wie bemannte Flugzeuge. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten, vom Joystick oder über die Maus am Bildschirm bis zu einem Flugmodus, wobei der Heron 1 immer um einen imaginären Punkt am Boden kreist. Der Sensorbediener steuert die Kameras und ist gleichzeitig verantwortlich für die erfolgreiche Durchführung der Mission. Ein Flug besteht aus mehreren Missionen und kann über 20 Stunden dauern. Da die Aufklärungsmission ständig alle Sinne erfordert, wird die Crew alle vier Stunden ausgetauscht. Meist startet das ferngesteuerte Luftfahrzeug in der Nacht, um einen anderen Heron 1 bei der Unterstützung einer Operation oder einem Überwachungsauftrag abzulösen. Nachts werden die vom Boden aus nicht zu hörenden Luftfahrzeuge oft zur Suche nach Aufständischen, die Sprengfallen vergraben, eingesetzt. Der Tag ist normalerweise ausgefüllt mit Fahrstreckenerkundung, Konvoi- und Patrouillenbegleitung, Überwachung von Aktivitäten und leider auch Unterstützung von Einsatzkräften in Gefechtssituationen. In der Regel wird kein Flug so durchgeführt wie geplant, da die 39

43 Fähigkeiten des Heron 1 immer wieder für unvorhersehbare Zwischenfälle benötigt werden. Das hat aber auch dazu geführt, dass Menschenleben gerettet werden konnten. Fehlende Fähigkeiten Der mehrjährige Einsatz bringt aber auch Einschränkungen des Heron 1 ans Licht. Weder seine Technik noch seine optischen Sensoren lassen einen Einsatz bei jedem Wetter zu. Ein leistungsfähiger Radarsensor steht ebenfalls nicht zur Verfügung. In Gefechtssituationen wird zudem ein deutlicher Nachteil des Heron 1 offenbar. Eine effektive Bewaffnung, um Risiken und Gefahren für Leib und Leben unserer Soldatinnen und Soldaten zu minimieren, besitzt das ferngesteuerte Flugzeug nicht. Aber nur die richtige Kombination aus leistungsfähiger Sensorik, langer Flugzeit, unentdeckter Überwachung und kleiner Präzisionsbewaffnung, hilft, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und abzuwenden. Das Nachfolgesystem des Heron 1 Aufgrund der guten Erfahrungen aus Afghanistan ist für die Bundeswehr die Unterstützungsfähigkeit durch ein ferngesteuertes Luftfahrzeug eine militärisch unverzichtbare Fähigkeit. Das Nachfolgesystem soll eine verbesserte Sensorik besitzten und eine längere Stehzeit im Einsatzgebiet ermöglichen. Das reicht aber noch nicht aus, um unsere Soldatinnen und Soldaten im Einsatz bestmöglich zu schützen. Daher muss aus Sicht der Luftwaffe das nachfolgende System die Fähigkeit zur Präzisionsbewaffnung erhalten. Dann können wir unseren Soldatinnen und Sol- daten bei Gefahr sofort helfen, ohne erst lange auf andere herangeführte Flugzeuge warten zu müssen. Autor: Oberstleutnant i.g. Dipl.-Ing. Jan Smekal Kommando Luftwaffe Abteilung 2 II a Führung/ Einsatz Luftwaffe Durch den Einsatz mit dem ferngesteuerten Flugzeug Heron 1 in Afghanistan unterstützen wir direkt unsere verbündeten Bodentruppen, was sich in Dank und Anerkennung von diesen widerspiegelt. Wir können bisher auf über erfolgreiche Flugstunden im Einsatzgebiet zurückblicken. Ich bin stolz darauf, meinen Anteil hierzu als Pilot des Heron 1 beitragen zu können. Oberleutnant Simon Busch 2. Aufklärungsstaffel Taktisches Luftwaffengeschwader 51 Immelmann Weitere Informationen unter: Luftwaffe.de Youtube Heron 1 im Nachtflug 40

44 6.11 Der leichte Unterstützungshubschrauber LUH Typ EC 645 Ein neuer Hubschrauber für die Spezialkräfte (Quelle: Airbus Helicopters) Spezialkräfte müssen hochmobil sein, damit sie mit ihrer Ausrüstung bei Tag und Nacht schnell zu ihrem Ziel gebracht werden können. Der bisher für diese Aufgabe genutzte Hubschrauber BO 105 kann aufgrund seiner Leistungsgrenzen sowie notwendiger kostenintensiver Nachrüstmaßnahmen nicht weiter genutzt werden. Der deutsche Bundestag billigte daher am 26. Juni 2013 die Beschaffung von 15 LUH vom Typ EC 645 T2. Die Hubschrauber sollen beim Hubschraubergeschwader 64 in Laupheim stationiert werden. Der Beschaffungsvertrag wurde am 11. Juli 2013 mit der Firma Eurocopter Deutschland geschlossen. Die Auslieferung der ersten beiden Hubschrauber ist bis Ende 2015 vorgesehen. Die Auslieferung aller Hubschrauber soll 2017 abgeschlossen sein. Mit dem neuen Hubschrauber werden vor allem die Einsätze von Spezialkräften unterstützt, so dass der Transport von vier Soldaten bei Tag und Nacht unter allen klimatischen Bedingungen ermöglicht wird. Zusätzliche Rüstsätze für den Hubschrauber erweitern dessen Einsatzspektrum und eröffnen weitere Handlungsoptionen. So ermöglicht ein spezielles Kamerasystem Aufklärung unabhängig von der Tageszeit. Dies führt zu einem entscheidenden Vorteil noch vor dem eigentlichen Einsatz. Zudem ermöglicht eine Winde das Absetzen und die Aufnahme von Spezialkräften dort, wo eine Landung nicht möglich ist. Der Transport von sperriger Ausrüstung und Versorgungsartikeln kann auch als Außenlast erfolgen. Auch lässt sich ein Einsinkschutz für Schneelandungen ebenso einrüsten, wie ein System zur Notwasserung. 41

45 Der leichte Unterstützunghubschrauber von Airbus Helicopters (Quelle: Airbus Helicopters) Wichtig für Einsätze der Spezialkräfte sind punktgenaues Anlanden, Kommunikation und Schutz. Diese Aspekte wurden bei der Beschaffung des LUH durch eine hochmoderne Navigationsanlage berücksichtigt. Funkgeräte, mit denen kryptierte Informationen weitergeleitet werden können, gehören ebenfalls zum Standard. Als weitere Ausstattung schützt eine elektronische Schutzausstattung vor Raketenbeschuss. Cockpit und Laderaum sind gegen Handwaffenbeschuss geschützt. Der Hubschrauber ist ebenfalls mit einer Kanone zur Selbstverteidigung ausgerüstet.der LUH soll zukünftig auch eingesetzt werden um deutsche Staatsbürger aus Notsituationen zu befreien. Eine hierbei erforderliche schnelle Verlegung über weite Strecken wurde ebenfalls berücksichtigt. So lässt sich der Hubschrauber in einem Airbus A400M transportieren und ist bereits eine Stunde nach dem Entladen wieder einsatzfähig. Insgesamt erhält die Luftwaffe mit dem LUH einen modernen, flexibel einsetzbaren Hubschrauber. Dieser ergänzt die Fähigkeiten der CH-53. Der Stationierungsort Laupheim bietet dabei die Nähe zu den in Calw stationierten Spezialkräften und erleichtert die Zusammenarbeit und Ausbildung. Autor: Oberstleutnant Werner Schuler Kommando Luftwaffe Abteilung 4 II c, Materielle Einsatzbereitschaft/ Einsatzfähigkeit/ Einsatzlogistik 42

46 6.12 Moderne Führungssysteme Die Luftwaffe schützt rund um die Uhr den deutschen Luftraum im Rahmen der integrierten NATO-Luftverteidigung und der nationalen Aufgabe Sicherheit im Luftraum Daneben muss sie für heutige und mögliche künftige weltweite Einsätze schlagkräftige Luftstreitkräfte bereitstellen. Die Kräfte und Mittel für beide Aufträge müssen geführt werden. Dies geschieht durch moderne vernetzte Computer- und Kommunikationssysteme. Sie müssen die Luftraumüberwachung und die taktische Führung von Luftstreitkräften sowohl in Deutschland als auch weltweit sicherstellen können. Der Luftwaffe steht dazu ein Mix aus nationalen und multinationalen Führungssystemen zur Verfügung. Wer fliegt wo? Über Deutschland herrscht der dichteste Luftverkehr in Europa und jede einzelne Flugbewegung muss kontinuierlich überwacht werden. Dazu hat die Luftwaffe sogenannte Control and Reporting Centre (CRC) im nordrheinwestfälischen Erndtebrück und in Schönewalde, Brandenburg, eingerichtet. Sie überwachen als militärische Luftraumkontrollzentren jede Flugbewegung und fassen sie zu einem Echtzeit-Lagebild zusammen. Dieses Lagebild wird mit weiteren Informationen aus Flugplandaten und sonstigen Quellen zu einem sogenannten Identifizierten Luftlagebild (in Englisch: Recognized Air Picture, RAP) aufbereitet. Dieses RAP bildet die Entscheidungsgrundlage für je nach Einsatzszenario erforderliche Maßnahmen, wie den Start von Jagdflugzeugen oder den Einsatz von Flugabwehrraketenkräften. Mobile Luftraumkontrollzentralen Neben den festen Zentren in Erndtebrück und Schönewalde gibt es auch mobile Luftraumkontrollzentralen. Da ist zum einen das sogenannte Deployable Control and Reporting Center (DCRC) der Luftwaffe, bei dem die Computer- und Kommunikationssysteme in Containern installiert sind. Zum anderen gibt es das Airborne Warning and Control System (AWACS) der NATO, bei dem die Systeme in Flugzeugen der Firma Boeing installiert sind. Beide können Aufgaben vergleichbar mit denen der Luftraumkontrollzentren übernehmen, allerdings sind sie mit weniger Arbeitsplätzen für das Bedienpersonal ausgestattet. Rund um die Uhr ist das militärische Luftraumkontrollzentrum in Betrieb 43

47 Ausblick Die Führungssysteme müssen ständig auf dem neuesten technischen Stand gehalten werden. Am Horizont kündigt sich ein grundlegender Systemwechsel an. Derzeit werden noch unterschiedliche Computersysteme für die Echtzeit- und Planungsdaten verwendet. Die NATO entwickelt und beschafft das Air Command and Control System (ACCS), das beide Datenarten in einem einheitlichen System integriert. Autor: Oberstleutnant i.g. Bernd Lorenzen Kommando Luftwaffe Abteilung 2 II b Führung/ Einsatz Luftwaffe Wer Herausforderungen und Abwechslung sucht, der ist im Einsatzführungsdienst der Luftwaffe genau richtig. Ich bin Einsatzführungsunteroffizier im einzigen verlegefähigen Gefechtsstand der Luftwaffe. Wir stellen als Team die taktische Führung von Luftstreitkräften in Anfangs- und Stabilisierungsoperationen sicher und überwachen lückenlos den zugewiesenen Luftraum. Stabsunteroffizier Alexander Simon Operator im Deployable Control and Reporting Center Weitere Informationen unter: Youtube AWACS: das fliegende Luftraumkontrollzentrum 44

48 6.13 Kooperationen der Luftwaffe mit der Industrie Mit der Einführung des Eurofighter hat die Luftwaffe für die Instandhaltung ihrer Kampfflugzeuge ein völlig neuartiges Modell einer Kooperation mit der jeweiligen Herstellerfirma entwickelt. Während in der Vergangenheit Instandsetzung der Kampfflugzeuge sowohl bei der Luftwaffe als auch bei der Herstellerfirma erfolgte, arbeitet nun die Luftwaffe mit der Herstellerfirma am gleichen Standort. Bei der Industrie werden die vorhandene Infrastruktur, Prüf- und Testanlagen gemeinsam für die regelmäßig wiederkehrenden Inspektionen und Reparaturen genutzt. Dies erspart den Aufbau von parallelen Einrichtungen und reduziert damit den personellen wie finanziellen Aufwand. In den Verträgen zur Zusammenarbeit ist geregelt, dass die Soldaten in allen einsatzrelevanten Fachsparten mitarbeiten können und auch auf den Managementebenen verantwortlich eingesetzt werden. Somit gewinnt die Luftwaffe eine Waffensystem-Expertise, die für die Unterstützung von Auslandseinsätzen und für die Gewährleistung eines sicheren Flugbetriebes zwingend benötigt wird. Beispiele für die Kooperationen sind: Erhalt der Verkehrszulassung, die Instandhaltung von Zellen, Triebwerken und Rettungssystemen sowie die Systemunterstützung. Diese Kooperationen haben sich bei der direkten Unterstützung der Luftwaffengeschwader vor Ort bestens bewährt. Was mit dem Eurofighter begonnen hat, entwickelt sich zunehmend als Standardmodell der Luftwaffe für die Zusammenarbeit mit der Industrie. Denn dieses Modell des Einsatzes von Soldaten bei den Firmen vor Ort konzentriert die teuren Investitionen für Infrastruktur, Testbänke und Werkzeuge an einer Stelle, reduziert den personellen Aufwand für die Luftwaffe und berücksichtigt die permanente Entwicklung, dass die Stückzahlen der einzelnen Kampfflugzeugtypen immer geringer werden. Neben den operationellen und für die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe ganz entscheidenden Aspekten ergeben sich weitere Vorteile für die Luftwaffe. Die in der Kooperation tätigen Soldaten gewinnen wertvolle Erkenntnisse aus der technischen Tiefe der Luftfahrzeuge und ermöglichen, dass die Luftwaffe beurteilungsfähig bleibt und qualifizierte Verbesserungen für den Betrieb der Luftfahrzeuge veranlassen bzw. fordern kann. Erfahrungen aus den Einsätzen für den sicheren Betrieb der Luftfahrzeuge können so zielgerichtet auf den Weg gebracht und gemeinsam mit der Industrie realisiert werden. Die aus den Kooperationen gewonnene Erfahrung trägt auch dazu bei, dass die Luftwaffe Angebote der Industrie für Nachbesserungen und Weiterentwicklungen der Luftfahrzeuge sachkundig und kompetent prüfen und bewerten kann. So trägt die aus den Kooperationen gewonnene technische Expertise maßgeblich dazu bei, möglichen Fehlentwicklungen und unnötigen Investitionen bereits im Zusammenarbeit, Hand in Hand 45

49 Ein Eurofighter beim Ausdocken. Ansatz zu begegnen und die verfügbaren Ressourcen auf die wichtigen Maßnahmen zu konzentrieren. Auch die Industrie als Kooperationspartner zieht Vorteile aus der Zusammenarbeit, ist sie doch wesentlich näher an der Luftwaffe, erhält die Rückmeldungen aus dem operativen Betrieb der Luftwaffe, die unmittelbar in die Produktverbesserung berücksichtigt einfließen können. Nicht zuletzt finden auch die in den Kooperationen eingesetzten Soldatinnen und Soldaten sowie die zivilen Mitarbeiter anspruchsvolle und fordernde Tätigkeiten in einem Umfeld vor, das State-of-the-Art und als besonders attraktiv anzusehen ist. Nicht selten dient die Zeit in einer Kooperation den Soldaten als Sprungbrett für die eigene Karriere, sei es in der Bundeswehr als Berufssoldat oder nach Ausscheiden in der zivilen Arbeitswelt. Weitere Kooperationen der Luftwaffe existieren bereits für die Instandhaltung der Triebwerke von Eurofighter, Tornado, CH-53 und Tiger in München und Erding mit MTU Aero Engines, sowie für Schleudersitze in Ummendorf südlich von Ulm und Rellingen bei Hamburg mit der Firma Autoflug. Autor Oberst Stefan Schmidt-Schickhardt Systemunterstützungszentrum Kampfflugzeuge Das Arbeiten im Eurofighter Kooperationszentrum ist für mich eine sehr gute Möglichkeit intensiver in die Materie des Eurofighter zu blicken. Anhand der tieferen Instandsetzung des Luftfahrzeuges kann ich hier außergewöhnlich viel Erfahrung sammeln. Zudem ist meine Arbeit sehr abwechslungsreich. Oberfeldwebel David Hoffann Eurofighter Kooperationszentrum Weitere Informationen unter: Luftwaffe.de 46

50 7. Die Personalgewinnung und Ausbildung in der Luftwaffe 7.1 Luftwaffe Ihre Chance Die Luftwaffe ist einer der modernsten und attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands. Sie bietet jungen Frauen und Männern vielfältige Karrierechancen in verschiedenen Laufbahnen. Hiermit möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Möglichkeiten bei der Luftwaffe aufzeigen: In der Laufbahn der Offiziere übernehmen Sie früh Verantwortung für ein hochtechnisiertes und komplexes Arbeitsumfeld. Einstellungsvoraussetzung ist hier das Fachabitur oder das Abitur. Der Beruf des Offiziers ist eine besonders anspruchsvolle und spannende Tätigkeit mit abwechslungsreichen Aufgaben und stellt hohe Anforderungen an die eigene Führungsund Sozialkompetenz. Bei einer Verpflichtungszeit von Jahren ist ein Studium grundsätzlich Bestandteil dieser Laufbahn. Die Luftwaffe bietet hier mehr als 20 Studiengänge an den Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und in München an. In der Laufbahn der Offiziere des fliegerischen Dienstes sind die individuellen Anforderungen besonders hoch. Ein Höchstmaß an körperlicher und geistiger Fitness ist hier unabdingbar. Doch der Traum vom Fliegen ist nicht alles. Neben der Bedienung modernster Waffensysteme wie des Kampfflugzeugs Eurofighter sind Offiziere der Luftwaffe immer für die Führung, Ausbildung und Erziehung ihrer Soldatinnen und Soldaten verantwortlich. Die Laufbahnen des allgemeinen Fachdienstes bieten Spezialist(inn)en als Fachunteroffizier (Geselle) oder Feldwebel (Meister) bei einer Regelverpflichtungszeit von 8 beziehungsweise 12 Jahren Verantwortung für ein komplexes Fachgebiet. In diesen Laufbahnen ist eine Berufsausbildung in einem von über 50 Ausbildungsberufen Bestandteil der Ausbildung, wofür mindestens ein sehr guter Hauptschulabschluss oder Realschulabschluss vorliegen muss. Bei einer bereits abgeschlossenen Berufsausbildung besteht die Möglichkeit der Einstellung mit höherem Dienstgrad und zusätzlicher Weiterqualifikation. Junge Leute mit einem Berufsabschluss im elektronischen Bereich und dem Wunsch nach einer berufsnahen Verwendung haben hier zurzeit die größten Chancen. In der Feldwebellaufbahn ist sogar eine Fortbildung bis zum Meister vorgesehen. Alternativ können Sie freiwillig Wehrdienst leisten und überbrücken so die Zeit bis zum Beginn Ihres zivilen Studiums oder Ihrer Berufsausbildung. Dies ist jetzt für 7 bis 23 Monate mit einer 6-monatigen Probezeit möglich. Sie verdienen Geld, bauen Ihre Fach- Ein Feldwebel des Allgemeinen Fachdienstes 47

51 Ein Karrieretruck bei der ILA und Sozialkompetenz aus und sammeln Erfahrung. Darüber hinaus bietet die Bundeswehr den freiwillig Wehrdienstleistenden die Möglichkeit, sich zum Zeitsoldaten erstzuverpflichten; dabei sind auch Wechsel in die Offizier-, Feldwebel- und Unteroffizierlaufbahn gewünscht und werden Ihnen gezielt angeboten. Frauen und Männern zwischen 17 und 29 Jahren stehen alle Laufbahnen, auch im zivilen Bereich, gleichermaßen offen. Im zivilen Bereich bieten wir Laufbahnen im mittleren, gehobenen und höheren Dienst sowohl im technischen als auch nichttechnischen Bereich an. Alle Abschlüsse sind zivil voll anerkannt und finanziell abgesichert. Verwaltungsfachangestellte/r, Koch/ Köchin, Tischler/in oder zahnmedizinische/r Fachangestellte/r sind nur einige Beispiele. Von Angestellten bis zur Beamtin/ zum Beamten suchen wir engagierte und motivierte Mitarbeiter(innen). Studieren Sie mit Gehalt oder absolvieren eine Ausbildung in einer Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr. Darüber hinaus gehört der feuerwehrtechnische Dienst ebenso wie der Dienst der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung des Bundes dazu. Eine entsprechende Einstiegsbesoldung, gute Beförderungsmöglichkeiten und eine lange Arbeitsplatz- und Standortsicherheit machen uns zu einem besonders interessanten Arbeitgeber. Neben guten schulischen Leistungen, körperlicher Fitness und der Bereitschaft zur Teilnahme an Auslandseinsätzen sollten für den Beruf der Soldatin/ des Soldaten vor allem Teamfähigkeit, Engagement und Leistungswillen zu Ihren Stärken gehören. Lassen Sie sich beraten und bewerben Sie sich. Die Karriereberatungsbüros stehen Ihnen mit weiteren Informationen sowie der Möglichkeit von Beratungsgesprächen zur Verfügung. Informationen erhalten Sie auch unter oder der kostenlosen Hotline 0800 / Lassen Sie sich beraten Wir freuen uns auf Sie! Weitere Informationen unter: Bundeswehr-Karriere.de 48

52 7.2. Neue Wege in der Ausbildung des Führungspersonals für die Luftwaffe Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr und der stetigen Qualitätsprüfung wurde die Ausbildung des Führungspersonals für die Luftwaffe in den Jahren 2011 und 2012 einer umfassenden Untersuchung unterzogen. Expertengruppen analysierten das Lehrgangsgeschehen und entwickelten Handlungsfelder für die Neugestaltung der Offizier- und Unteroffizierausbildung. Warum ich zur Luftwaffe gegangen bin Ich bin an der Offizierschule der Luftwaffe in der Ausbildung zum Jet-Piloten. Die Aufgaben des Offiziers im fliegerischen Dienst umfassen dabei mehr als die reine Pilotentätigkeit: Führungsverantwortung, die akademische Herausforderung im Studium, Sport und allgemeine militärische Aufgaben gehören mit zu meinem Beruf. Diese Vielseitigkeit hat mich neben der Faszination für die militärische Fliegerei immer gereizt. Oberleutnant Fabian Loy 9. Offizierschule der Luftwaffe Die Ausbildung sollte auf die wesentlichen Inhalte reduziert werden. Weitere Ziele sind die Modularisierung, Individualisierung, Nachhaltigkeit und Aufwandsneutralität sowie die Steigerung der Identifikation mit der Luftwaffe und der Attraktivität für potenzielle Bewerber. Dazu mussten innovative Ideen entwickelt und praktische Vorschläge erarbeitet werden. Die Folgerungen aus den umfassenden Untersuchungen führten zu einer Neuausrichtung und veränderten Organisation der Ausbildung. Seit Mitte 2013 erfolgt die Offizierausbildung der Luftwaffe nach folgenden neu gesetzten Meilensteinen: Die Grundausbildung der Offizieranwärter wird getrennt vom Offizierslehrgang im Luftwaffenausbildungsbataillon (in Germersheim oder Roth) durchgeführt. Die Dauer des Offizierlehrgangs in Fürstenfeldbruck wurde auf rund sieben Monate verkürzt. Das für die Verwendung als Offizier erforderliche Wissen wird nach dem Prinzip Just in Time vermittelt. Also nicht alles zu Beginn der Dienstzeit, sondern möglichst kurz bevor es benötigt wird. Die Lehrgangsteilnehmer bekommen frühzeitig die Chance, das Team Luftwaffe und die dritte Dimension zu erleben, vor allem durch: 49 Die Offizierschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck Erleben der dritten Dimension

53 ein mehrwöchiges Praktikum in einem Luftwaffenverband zum Kennenlernen ihres späteren Dienstbereichs; eine einwöchige Dienstreise zu verschiedenartigen Dienststellen und Verbänden der Luftwaffe sowie Einrichtungen der Luft- und Raumfahrt; die theoretische und praktische Einweisung in die Grundlagen der Luftfahrt einschließlich mehrerer Segelflüge oder eines Motorflugs; die stärkere Einbeziehung von militärischen Luftoperationen, sowohl teilstreitkraftübergreifend als auch multinational, in die Unterrichtung der Luftwaffenlehre. Kompetenzorientiertes Lehren und Lernen steht im Vordergrund. Es werden nicht nur Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, sondern die Entwicklung von Kompetenzen in selbstbestimmten interaktiven Lernprozessen gefördert. Damit werden Eigenverantwortung, soziale Kompetenz und Handlungssicherheit gestärkt. Der Offizierlehrgang ist als modulares System aufgebaut. Somit können Ausbildungsabschnitte auch wiederholt werden. Führungstraining für künftige Feldwebel Fortbildung EAKK¹ Dieser Aufbau erhöht die Vergleichbarkeit mit der Ausbildung in anderen Teilstreitkräften und Werdegängen und erlaubt eine bessere Durchlässigkeit in die jeweils höhere Laufbahn. Zur Erhöhung der Lernwirksamkeit, aber auch der Lernmotivation werden moderne Ausbildungstechniken genutzt. Soweit möglich erfolgt die Ausbildung kompetenzorientiert und führt zu Qualifikationen, die auch zivil anerkannt werden können. Auch bei dieser Ausbildung liegt ein besonderes Gewicht auf der Intensivierung der Luftwaffenprägung und dem Erleben des Team Luftwaffe durch frühzeitiges Kennenlernen des eigenen Dienstbereichs sowie der anderen Teilbereiche der Luftwaffe. Erste Erkenntnisse aus der Qualitätsüberwachung zeigen: Wir sind auf dem richtigen Weg. Autor: Oberst i.g. Gerhard Hewera Kommando Unterstützungsverbände der Luftwaffe Abteilung POCALw Das Gebäude der Unteroffizierschule der Luftwaffe Auch in der allgemein militärischen Unteroffizier- und Feldwebelausbildung am Standort Appen wurden die Ausbildungsumfänge und die Abläufe gestrafft. Der neue modulare Aufbau der Ausbildung umfasst den/ das: Unteroffiziergrundlehrgang Praktikum in einer Luftwaffendienststelle Grundlagenlehrgang EAKK¹ Unteroffizierlehrgang bzw. Feldwebellehrgang Teil 1 Feldwebellehrgang Teil 2 Ich bin Teletutor in der Vorausbildung für Reservefeldwebelanwärter. Diese findet internetbasiert in Fernausbildung statt und fordert ein hohes Maß an Medienkompetenz und die Tätigkeit als Moderator individueller Lernprozesse. Als besondere Herausforderung sehe ich dabei die große Bandbreite der beruflichen Erfahrungen meiner Lehrgangsteilnehmer, die zusätzlich regelmäßig bis zu 15 Jahre älter sind als ich. So bin ich als Teletutor oftmals Ausbilder und Schüler zugleich, was einerseits fachlich und persönlich fordernd ist, bei mir aber Zufriedenheit bewirkt. Hauptfeldwebel Carsten Schulte 1. Unteroffizierschule der Luftwaffe Weitere Informationen unter: ¹ EAKK = Einsatzvorbereitende Ausbildung für Konfliktverhütung und Krisenbewältigung Luftwaffe.de CPM.de 50

54 8. Die Zukunftsfelder der Luftwaffe 8.1 Das Weltraumlagezentrum Der Weltraum wird in der heutigen Zeit umfassend genutzt, um Satellitensysteme auf verschiedenen Umlaufbahnen zu betreiben. Ihr Einsatz ist nicht nur für die Streitkräfte vieler Länder von großer Bedeutung, die von dort aus u. a. Nachrichten- und Aufklärungssatelliten einsetzen. Auch für zivile Betreiber, die z. B. Kommunikations-, Fernseh- und Wettersatelliten in der Umlaufbahn der Erde unterhalten, ist die sichere Nutzung der Systeme vom Weltraum aus von immens großer Bedeutung. Spezielle Dienste, von denen wir noch vor wenigen Jahren nicht zu träumen wagten, erlauben heute Firmen, Behörden Streitkräften aber auch den Bürgern Software Anwendungen wie Kommunikation, Navigation, HDTV und viele weitere Programme, die vor allem mit der Einführung von Smartphones und Tablets rasanten Zuwachs genommen haben. Der Schutz der Satelliten und damit der Dienste die sie ermöglichen, spielt somit eine herausragende Rolle. Dieser Erkenntnis folgend hatte Deutschland vor Jahren beschlossen, ein Weltraumlagesystem aufzubauen. Das daraus resultierende Weltraumlagezentrum wurde 2011 vom Bundesministerium der Verteidigung sowie dem damaligen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie als gemeinsames Projekt ins Leben gerufen und wird seitdem am niederrheinischen Standort Uedem betrieben und kontinuierlich erweitert. An diesem Knotenpunkt laufen alle Informationen und Beiträge für ein eigenes, nationales Weltraumlagebild zusammen. Von hier aus werden staatliche Stellen mit wichtigen Informationen versorgt: Stehen Wiedereintritte von Weltraumobjekten bevor? Wird die satellitengestützte Navigation durch Weltraumwetterphänomene beeinflusst? Sind Einschränkungen für die Satellitenkommunikation zu erwarten? Sie müssen bestmöglich beantwortet werden, um Schaden und Beschränkungen frühzeitig erkennen und vermeiden zu können. Mit der steigenden Nachfrage nach weltraumgestützten Diensten steigt der Bedarf an Objekten in erdnahen Umlaufbahnen und damit auch die Zahl der Raketenstarts zum Transport in diese Umlaufbahnen. Neben aktiven Satelliten kreisen auch ausgebrannte Raketenstufen, ausgediente Satelliten sowie weitere Objekte als Weltraummüll um die Erde. Das statistische Kollisionsrisiko zwischen Objekten nimmt dadurch mehr und mehr zu. Bei Geschwindigkeiten von über km/h haben selbst Kollisionen von Kleinstteilchen im Millimeterbereich oft gravierende Folgen. Deswegen erfordert der sichere Satellitenbetrieb entsprechende Risikobewertungen für Kollisionsgefahren. Unter Umständen müssen Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, z.b. Ausweichmanöver. Das Weltraumlagezentrum Zwei Partner Ein Ziel: Sicherheit Für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie liegt die Projektverantwortung für das Weltraumlagezentrum beim Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR e.v.). Für das Bundesministerium der Verteidigung stellt die Luftwaffe aus dem Zentrum Luftoperationen heraus den infrastrukturellen Rahmen, spezialisiertes Personal und die militärische Expertise bereit. Beide Teile bilden gemeinsam das Weltraumlagezentrum auf dem Paulsberg in Uedem. Im Juli 2013 wurde der militärische Anteil des Weltraumlagezentrums in die Operationszentrale der Überwachungmonitor für Satelliten und Weltraumschrott Luftwaffe integriert, wo man sich bis dato ausschließlich mit Luftoperationen befasst hatte. Diese Zusammenlegung war ein bedeutender Schritt, um zukünftig Luftlage und Weltraumlage aus einer Hand beurteilen zu können. Diese Fähigkeit ist bereits jetzt unverzichtbar für militärische Operationen jeder Art. Einsatzplanungs- und Führungsprozesse der Bundes- 51

55 wehr werden bereits heute dadurch entscheidend mitgeprägt. Im Jahr 2014 wird die Pilotphase zum Aufbau des Weltraumlagezentrums und zur Entwicklung der grundlegenden Fähigkeiten zur Erfassung und Bewertung einer Weltraumlage abgeschlossen. Deswegen laufen bereits jetzt die Vorarbeiten für eine Überführung des Weltraumlagezentrums aus dem Experimentalbetrieb in den Einsatzbetrieb auf Hochtouren. Hierzu ist ein Ausbau in den Bereichen Sensorik, Datenverarbeitung, Personal und Kooperation erforderlich. Erst dadurch wird eine ständige Beurteilungsfähigkeit der Weltraumlage möglich. Deutschland wird damit als Raumfahrtnation in die Lage versetzt, auf Grundlage eines Weltraumlagebildes Entscheidungen zur militärischen, zivilen und wissenschaftlichen Weltraumnutzung wohlinformiert und verantwortungsvoll zu treffen. Autoren: Major Dipl.-Ing. Patrick Strohmeier Zentrum Luftoperationen, Dezernatsleiter A3 IV a Grundlagen und Weiterentwicklung des Weltraumlagesystems Oberstleutnant i.g. Dipl.-Ing.(FH) Karsten Auras Kommando Luftwaffe 1 I b Grundsatz Militärische Weltraumnutzung Oberstleutnant i.g. Dipl.-Ing. Björn Geerk Kommando Luftwaffe 2 I c Einsatz Weltraumlage Seit einigen Monaten arbeite ich als Technischer Offizier im Weltraumlagezentrum in Uedem. Ich überwache Trümmerteile im Weltraum und berechne deren Zeit und Ort des Wiedereintritts in die Atmosphäre. Zudem stelle ich mögliche Kollisionen mit Trümmerteilen fest und empfehle den Betreibern von Satelliten eine Kursänderung ihrer Satelliten. Oberleutnant Sebastian Schmidt Zentrum Luftoperationen Weitere Informationen unter: Luftwaffe.de CPM.de 52

56 8.2 Raketenabwehr - Die neue Dimension der Luftverteidigung Raketen, Artillerie- und Mörsergranaten, ferngesteuerte und herkömmliche Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und ballistische Flugkörper - die Bedrohungen im Einsatz sind vielfältig. Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr hat die Luftwaffe die Gesamtverantwortung für den Schutz gegen Bedrohungen aus der Luft übernommen. Insbesondere die Landstreitkräfte operieren bei Vorliegen einer Bedrohung in Zukunft unter dem Schutz durch die Luftwaffe. Eine Ausrichtung gegen derartige Bedrohungen ausschließlich auf den Auslandseinsatz wäre aber zu kurz gedacht. Auch über eigenem Hoheitsgebiet muss Deutschland in der Lage sein, mögliche Angriffe abwehren zu können. In beiden Fällen kommt der Flugkörperabwehr (engl. Missile Defence) eine hohe Bedeutung zu. Konsequenterweise steht Missile Defence als eines von vier Zukunftsfeldern im besonderen Fokus der Luftwaffe. Auch wenn Deutschland in der Mitte Europas nur von Freunden und Partnern umgeben ist, darf eine mögliche Bedrohung von außerhalb durch Raketen aus sogenannten Schurkenstaaten nicht außer Acht gelassen werden. Durch Weitergabe von Raketentechnologie an Länder, die uns, Europa oder den NATO- Mitgliedsstaaten, nicht wohl gesonnen sind, besteht über kurz oder lang die Möglichkeit, dass diese eine Rakete entwickeln, die auch Deutschland erreichen kann. Mögliche Abwehrsysteme können nicht über Nacht entwickelt oder beschafft werden. Daher haben schon 2010 in Lissabon die Staats- und Regierungschefs der NATO-Mitgliedsstaaten beschlossen, einen Schutz für die Bevölkerung Europas vor Raketen zu schaffen. Das Programm nennt sich Ballistic Missile Defence Programm und ist Teil des NATO Integrated Air and Missile Defence Systems. Es besteht im Wesentlichenaus von den USA bereitgestellten Sensoren und Abwehrraketen und einem gemeinschaftlich finanzierten Führungssystem. Jedes NATO-Mitglied kann auf freiwilliger Basis Weiteres dazu beitragen. Der Beitrag kann - muss aber nicht - aus Waffensystemen bestehen. Zum Beispiel haben Rumänien und Polen den USA Grund und Boden zur Stationierung von Radartechnik und Abwehrraketen angeboten. Deutschland erklärte Anfang 2012, dass die zwölf Patriot Waffensysteme der Luftwaffe dem Programm bei Bedarf zur Verfügung stehen. Alle Patriot- Systeme sind für das Abfangen anfliegender Kurzstreckenraketen geeignet wurde in Chicago der erste Beitrag zum Schutz Europas einsatzbereit erklärt. Dieser besteht aus einem amerikanischem Radar in der Türkei, einem US amerikanischen Kriegsschiff mit speziellen elektronischen Warn- und Feuerleitsystemen sowie dem NATO Kontrollzentrum in Ramstein. Innerhalb der NATO wird daran gearbeitet, bis zum Ende dieses Jahrzehnts die volle Einsatzbereitschaft zu erreichen. Vor kurzem bestätigte NATO-Generalsekretär Rasmussen die Wichtigkeit des Projekts, indem er diesen Bereich zu einem von sieben Prioritäten in der Fähigkeitsentwicklung für das Verteidigungsbündnis erhob. Scharfer Schuss auf der Mittelmeerinsel Kreta Der Schutz der NATO Staaten bedeutet aber auch, dass die Mitglieder an den Außengrenzen der Staatengemeinschaft geschützt werden müssen. In diesem speziellen Fall hat die Türkei 2012 die NATO um Schutz seiner Bevölkerung vor möglichen Angriffen mit Raketen aus Syrien gebeten. Auf diese Bitte wurde mit der Entsendung von sechs Patriot Einheiten, jeweils zwei aus den USA, den Niederlanden und aus Deutschland, reagiert. Die Luftwaffe schützt mit ih- 53

57 Gefechtsstand einer Patriot Staffel im Einsatz ren Flugabwehrraketensystemen Patriot seit Beginn 2013 die Stadt Kahramanmaras im Süden der Türkei. Deutschland kommt seiner Verantwortung innerhalb der NATO damit sichtbar nach. Das deutsche Waffensystem Patriot stellt den Kern der bodengebundenen Luftverteidigungskräfte in der Bundeswehr. In Europa gibt es kein anderes Land, das in derselben Qualität und Quantität über solche Fähigkeiten verfügt. Seit Ende der 80iger sind die Patrioten in der Luftwaffe in Nutzung. Nach heutigen Einschätzungen wird die Patriot Flotte ihre Grenzen der wirtschaftlichen Nutzung im Jahr 2025 erreichen. Andere europäische Staaten, wie zum Beispiel die Niederlande, haben ähnliche Probleme. Um zeitgerecht eine Lösung für die weitere Zukunft zu erarbeiten, werden gerade verschiedene Optionen für ein mögliches Nachfolgesystem entwickelt. Hier bieten sich mehrere Möglichkeiten unter Rückgriff auf eine Weiterentwicklung des Patriot Systems und die Entwicklungsergebnisse des Medium Extended Air Defense System. Eine Entscheidung dazu wird noch in diesem Jahr erwartet. Unabhängig von der materiellen Nachfolge bleibt insbesondere der Schutz gegen Raketen eine hochkomplexe Herausforderung, der man sich nur multinational stellen kann. Für die Luftwaffe ist diese Aufgabe damit eine von vier Zukunftsfeldern. Die seit Jahren wachsende Bedrohung durch ballistische Flugkörper mit immer größeren Reichweiten und höherer Präzision hat auch mit dem aktuellen Syrienkonflikt eine neue Qualität erhalten, für die Menschen in Deutschland noch abstrakt, für die Bewohner der Städte im Südosten der Türkei aber sehr konkret. Nur wenige Länder können hier schützen. Aktuell nur die USA, die Niederlande und Deutschland. Es geht jetzt darum, wie es in den nächsten Jahrzehnten in der deutschen und damit der europäischen Luftverteidigung weitergeht, gerade in der besonderen Dimension der Flugkörperabwehr. Oberst Stefan Drexler Kommando Luftwaffe Abteilung 2 Derzeit Kontingentführer Active Fence Turkey Weitere Informationen unter: Autor: Oberstleutnant i.g. Marcel Szalai Kommando Luftwaffe Abteilung 1 I b Grundsatz Weiterentwicklung Luftwaffe Luftwaffe.de 54

58 8.3 Air Surface Integration Das Zusammen wirken von Luft- mit Seeund Landstreitkräften Air Surface Integration (ASI) als Denkansatz ist die Antwort der Luftwaffe auf eine neue Schwerpunktsetzung und stellt nicht weniger als eine kleine Revolution unseres althergebrachten Selbstverständnisses dar. Um diese einschneidende Veränderung in ihrer Bedeutung nach außen überhaupt erst verständlich zu machen, bietet sich ein Vergleich der Rolle der Luftwaffe im Kalten Krieg und in heutigen Einsatzszenarien an: Im Kalten Krieg war es die wichtigste Aufgabe der Luftwaffe, zunächst die zahlenmäßig überlegenen und sich in ständiger Einsatzbereitschaft befindlichen Luftstreitkräfte des Warschauer Paktes abzuwehren und somit die Kontrolle über den eigenen Luftraum aufrechtzuerhalten. In einem zweiten Schritt war den gegnerischen Landstreitkräften bereits durch Abriegelung auf deren Territorium das Eindringen in NATO Gebiet zu verwehren. War dies alles erreicht, sollte mit den knappen Ressourcen der Luftwaffe Luftnahunterstützung für eigene Bodentruppen geleistet werden. Dieser alte Ansatz war das richtige Mittel für die Zeit des kalten Krieges und ist auch in der Moderne die richtige Antwort für vergleichbare Szenarien. Er ist optimiert für einen sogenannten symmetrischen Konflikt gegen einen gleichwertigen Gegner. Dazu ist ein genaues Vorabstudium der Ziele, eine minutiöse Planung des Einsatzes und ein Einfügen dieses Einsatzes in die Gesamtluftkriegsführung, auf Englisch die air campaign, notwendig. Hocheffektiv, aber eben nicht flexibel genug für andere Szenare. Wie sieht es in der heutigen Einsatzrealität aus? Nach fünf Stunden Fahrt passiert der Patrouille das, worauf alle vorbereitet sind und gleichzeitig hoffen, es würde nie geschehen. Angesprengt. Zum Glück ist niemand verwundet, aber die im Hinterhalt lauernden Aufständischen beginnen die gestrandeten Fahrzeuge mit Feuerwaffen zu beschießen. Meldungen und Befehle zwischen Gefechtsstand und Patrouille gehen hin und her, welche Unterstützung ist am besten geeignet sowie schnell verfügbar, um den angegriffenen Soldaten in ihrer gefährlichen Situation zu helfen? ASI gibt die Antwort: Nach wenigen Minuten überfliegen zwei Eurofighter das Einsatzgebiet. Allein die Präsenz der Kampfflugzeuge hat diesmal gereicht, die Angreifer ziehen sich zurück. An anderer Stelle geht nachts der Hilferuf eines Frachters an Bord einer Fregatte am Horn von Afrika ein: Verdächtige Boote nähern sich dem Schiff. Ein Albtraum. Aufgrund der großen Distanz zwischen Fregatte und Frachter stellt sich das Problem: Wie Das Zusammen wirken von unterschiedlichen Kräften (Quelle: Zentrum für Transformation der Bundeswehr) 55

59 kann sich der Kommandant schnellstmöglich ein Bild von der Lage vor Ort machen? Erfordert die Situation das Verlassen seiner jetzigen Position? Wird ASI hier umgesetzt, könnte die Antwort in der Neupositionierung eines ferngelenkten Luftfahrzeuges der Luftwaffe liegen, das sich bereits seit Stunden ununterbrochen im Einsatzraum befindet. Mit Hilfe der von diesem Luftfahrzeug übertragenen Bilder ist es dem Kommandanten möglich zu erkennen, ob es sich um eine tatsächliche Bedrohung oder z.b. um harmlose Fischer handelt. Selbstverständlich steht auch in laufenden Einsätzen Luftunterstützung zu Verfügung. Im Vergleich zur heutigen Einsatzrealitiät waren es aber im ersten geschilderten Fall nicht allein die Kampfflugzeuge und ihre Bewaffnung, die den Angriffswillen des Gegners gebrochen haben. Es war die Unmittelbarkeit, mit der sie zur Stelle waren und die damit verbundene klare Botschaft für die eigenen Soldaten: unsere Feuerkraft ist jederzeit verfügbar, wenn ihr uns braucht. Im zweiten Fall konnte durch unmittelbaren Eingriff und Umsteuerung eines laufenden Einsatzes mittels Aufklärung und Datenaustausch dazu beigetragen werden, zwischen unterschiedlichen Einsatzerfordernissen ad hoc zu priorisieren. Die Gesamtoperationsführung wurde hier durch die eigene Vernetzung maßgeblich verbessert. Air Surface Integration, also die unmittelbare Verzahnung von Luftoperationen mit Land- und Seestreitkräften, ist wie dargestellt kein alter Wein in neuen Schläuchen, keine modernisierte Luftnahunterstützung. Air Surface Integration ist ein komplett neuer Denkansatz, mit dem die Luftwaffe und die von ihr unterstützen Land- und Seestreitkräfte Neuland betreten, und sich auch von alten Verfahren lösen werden und müssen. Ich bearbeite das Zukunftsfeld der Luftwaffe Air Surface Integration kurz ASI. Unter ASI verstehen wir u. a. das effektive Zusammenwirken unserer Luftstreitkräfte mit den Land- und Seestreitkräften. Für mich ist es sehr spannend, auf diese Herausforderungen die richtigen Antworten zu finden. Eine solche Weiterentwicklung betrifft naturgemäß auch Waffensysteme zu Wasser und auf dem Land. Es müssen Verfahren weiterentwickelt werden, die es ermöglichen, das Zusammenwirken zielgenau und wirksam anzuwenden. Konkret heißt das: Effizienterer Mitteleinsatz unter Einbezug aller Dimensionen, bei kürzeren Reaktionszeiten, verbessertem Schutz und höherer Flexibilität. Ausbildung des Personals, Organisation der Verfahren sowie die Fähigkeiten der Waffensysteme müssen hierzu perfekt zusammenwirken. Die hierfür notwendigen Anpassungen betreffen vom Kampfjet bis zum Gefechtsführungssystem, vom Radar in der Flugabwehr bis zum Transporthubschrauber, von der Aufklärungsplattform bis zur Funkverbindung alle Bereiche der Luftwaffe. Für die Koordination wird ein Planungs- und Führungsinstrument, das Air Support Operations Centre (ASOC), geschaffen. Dessen Aufgabe ist die verzugslose Bereitstellung relevanter Daten und benötigter Waffenwirkung für die Land- oder Seestreitkräfte. ASI bedeutet also, Mittel und Verfahren zur Hand zu haben, Waffensysteme der Luftwaffe zur richtigen Zeit, mit der richtigen Munition und in dauerhaftem, direktem Kontakt z.b. mit der angesprochenen Patrouille am Boden einsetzen zu können. Gerade dieser unmittelbare Kontakt verbessert die eindeutige Identifizierung des Gegners und seine effektive Bekämpfung. Gleichzeitig wird der Schutz unserer eigenen Soldatinnen und Soldaten verbessert. ASI bedeutet darüber hinaus genauso die verzugslose Bereitstellung von relevanten Aufklärungsergebnissen wie von Lufttransport für Personal, Material oder medizinischer und sonstiger Hilfe. Das Zusammenwirken von Luft-, See- und Landstreitkräften, Air Surface Integration, ist die Antwort auf die Herausforderungen, die an moderne Streitkräfte als Ganzes gestellt werden. Die Luftwaffe sucht in der Umsetzung dieses Denkansatzes den engen Schulterschluss mit Heer, Marine, Streitkräftebasis und dem Sanitätsdienst. Autor: Major i.g. Dipl.-Ing. (Univ.) André Megow Kommando Luftwaffe Abteilung 1 I b Grundsatz Weiterentwicklung Luftwaffe Major i.g. André Megow Kommando Luftwaffe, Abteilung 1 I b Grundsatz Weiterentwicklung Luftwaffe 56

60 8.4 Ferngesteuerte Luftfahrzeuge Der Pilot steuert einen Heron 1 von seiner Bodenkontrollstation aus Der Heron 1 kehrt nach einer über 20 Stunden dauernden Aufklärungsmission zurück Ferngesteuerte Luftfahrzeuge Revolution in der Fliegerei Seit etwas mehr als 100 Jahren versucht der Mensch, die dritte Dimension für sich zu nutzen. Zunächst um überhaupt kurze Strecken in der Luft zurückzulegen, dann um Dinge und Menschen über immer weitere Strecken zu transportieren und zu guter Letzt um möglichst schnell an sein Ziel zu kommen. In den letzten Jahrzehnten wurden militärische Flugzeuge immer weiter entwickelt. Sie wurden schneller und wendiger, können erheblich weiter fliegen und immer modernere und treffsichere Waffen tragen und einsetzen. Fliegen mit einem modernen Kampfflugzeug Das Fliegen und die Bedienung des Eurofighter ist nicht einfach und beansprucht die Piloten extrem. Durch die hohen Geschwindigkeiten entstehen um ein Vielfaches größere körperliche Belastungen als zum Beispiel bei einer Fahrt in einer Achterbahn. Umfangreiche Informationen, die die modernen Sensoren liefern, sind gleichzeitig durch die Piloten nicht nur zu erkennen und zu verstehen, sondern sie müssen je nach Lage auch entscheiden und handeln. Es könnte zum Beispiel sein, dass diese Piloten die Aufgabe haben, Truppen zu unterstützen, die am Boden in Gefahr geraten sind. Dazu müssen die Piloten erst einmal zu diesen Truppen hinfliegen. Das kann schon mal etwas länger dauern.wenn es zum Gefecht kommt, geht sehr wertvolle Zeit verloren. Während des Anflugs könnten die Piloten selbst angegriffen werden. Endlich vor Ort eingetroffen, verbleiben ihnen nur wenige Sekunden, den Zielbereich mit den Sensoren und den eigenen Augen zu erkennen und zu entscheiden, ob und wie sie helfen können. Dabei müssen sie auch den Wirkungskreis der Waffen berücksichtigen. Ist dieser zu groß für ein kleines Ziel und besteht deshalb die Gefahr, Unbeteiligte oder die eigenen Soldaten zu treffen, müssen sie den Angriff unter Umständen sogar abbrechen. Die neue Dimension - Ferngesteuert Fliegen Stellen Sie sich vor, Sie fliegen auch so ein leistungsfähiges Luftfahrzeug. Allerdings sitzten Sie in einem Cockpit am Boden und Sie steuern dieses moderne Luftfahrzeug von dort aus der Ferne über Funk. Das Luftfahrzeug fliegt also ohne Piloten in einer Höhe, in der es nicht gesehen und nicht gehört werden kann. Durch die eingebauten Sensoren, z.b. Kameras, erfahren Sie alles, was am Boden passiert. Alle Bilder 57

61 und Filme werden aufgezeichnet. Jederzeit können Sie sich diese Filme anschauen. Aktuelle Geschehnisse wie das Vergraben von Bomben oder das Errichten von Hinterhalten durch den Gegner erfahren Sie sofort. So werden Sie zum Partner der eigenen Truppen am Boden, die gar nicht mehr auf ihr Auge verzichten wollen. Sie versorgen sie mit allen Informationen, die sie brauchen, um zu überleben und das automatisch und sehr schnell. Selbst sind Sie nicht gefährdet, denn Sie sitzen im geschützten Bereich, im Lager Ihrer Truppen, in Ihrem Cockpit am Boden. Es ist ideal an die Bedürfnisse zur Kontrolle Ihres Luftfahrzeugs angepasst und Sie kontrollieren es genauso, wie die Piloten in der Luft, nur sitzen Sie eben nicht im Luftfahrzeug. Sie steuern ein ferngesteuertes Luftfahrzeug, oder englisch, ein Remotely Piloted Aircraft (RPA). Neben Ihnen sitzt der Bediener der Sensoren. Sie beide können jederzeit mit weiteren Spezialisten sprechen, die in einem Raum neben Ihnen sitzen sowie per Funk oder über Satellit zu erreichen sind. Der Einsatz von ferngesteuerten Luftfahrzeugen zur Aufklärung und zeitgerechten skalierten Unterstützung der Bodentruppen basiert auf der Evolution der Technik in der Fliegerei. Er unterscheidet sich im Grunde nur durch die jetzt mögliche getrennte Verortung der Piloten, die das Luftfahrzeug ansonsten gleich kontrollieren. Dabei ist es im nächsten Schritt eine moralische Verpflichtung am Schutz der Bodentruppen mit bewaffneten ferngesteuerten Luftfahrzeugen beteiligt zu sein um den technischen und zeitlichen Vorteil auch zu nutzen. Seit 1991 fliege ich als Tornado Pilot in einem bemannten Flugzeug noch. Dann aber sehen Sie, wie ein eigener Spähtrupp, den Sie seit Stunden begleiten, in einen Hinterhalt gerät. Sie sind mit dabei, live und emotional. Sie sehen genau die zwei kleinen Gruppen von Angreifern, die sehr nah bei den Wohnhäusern sind. Sie können aber nicht eingreifen, denn Sie haben keine Waffen an Ihrem ferngesteuerten Luftfahrzeugdie Sie jetzt direkt zur Hilfe einsetzen könnten. Also fordern Sie die bewaffneten Flugzeuge an, in denen Piloten sitzen. Dann heißt es warten, bis die Flugzeuge eintreffen. Bange Minuten, denn bis dahin kann am Boden viel passieren. Die moderne Technik erlaubt es, Luftfahrzeuge fernzusteuern, die so groß sein können wie ein Verkehrsflugzeug und die auch in der Lage sind, Waffen zu tragen. Die Kontrolle des ferngesteuerten Luftfahrzeugs erfolgt durch die gleichen Regelanlagen und die gleichen Navigationssysteme nur die Piloten befinden sich an einem anderen, sicheren Ort und können immer wieder durch ausgeruhte Besatzungen ausgetauscht werden, um im entscheidenden Moment hellwach zu sein. Der Einsatz von Waffen aller Art ist in Deutschland immer an ein entsprechendes politisches Mandat und damit an strikte Regeln gebunden, die jeder Pilot kennt und einhalten muss. Das gilt sowohl für die Piloten, die ein Flugzeug in der Luft fliegen, als auch für die Besatzungen am Boden, die ein Luftfahrzeug fernsteuern. Egal, ob in der Luft oder am Boden, beide Besatzungen gehören unverzichtbar zum Team. Autor: Oberstleutnant i.g. Peter Bernewasser Kommando Luftwaffe Abteilung 2 II a Führung/ Einsatz Luftwaffe Weitere Informationen unter: Luftwaffe.de CPM.de Oberstleutnant i.g. Klaus Peter Bernewasser Kommando Luftwaffe, Abteilung 2 II a Führung / Einsatz Luftwaffe 58

62 Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.v. Förderung des Verständnisses und der Unterstüzung für die Aufgaben und Funktionen der Bundeswehr, insbesondere der deutschen Luftwaffe in der Öffentlichkeit Förderung des Verständnisses und der Unterstüzung für die Aufgaben und Funktionen der Bundeswehr, insbesondere der deutschen Luftwaffe in der Öffentlichkeit. Der Vereinszweck Der Verein bietet allen Interessierten ein Forum und Podium, sich über aktuelle Fragen der internationalen und nationalen militärischen Luft- und Raumfahrt auszutauschen. Er ermöglicht den Diskurs im Hinblick auf die Luft- und Raumfahrtpolitik der wichtigsten Industrienationen der Welt, der Fähigkeiten der deutschen und internationalen Luft- und Raumfahrtindustrie sowie deren Hauptbetätigungsfelder. Der Verein beabsichtigt, regelmäßig über technologische Sachstände und Herausforderungen der Entwicklung, der Industriestrukturen in der Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie zu informieren. Er stellt weiterhin ein kompetentes Forum dar, um in einem breiten Ansatz Themen aus Staat und Gesellschaft, Militär, Politik, Wirtschaft, Forschung und Entwicklung zu diskutieren. Absicht ist es hierbei, ein gemeinsames Verständnis für die Notwendigkeit einer adäquaten und modernen Ausrüstung und Ausstattung der Deutschen Luftwaffe als Voraussetzung für eine effektive und effiziente Auftragserfüllung zu schaffen. Ebenso wird die Traditionspflege der Bundeswehr und der Luftwaffe auf Grundlage der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen einbezogen. Vertiefen des Verständnisses für wehrrechtliche und wehrwirtschaftliche Fragen auf dem Gebiet der Luftwaffentechnik und der Notwendigkeit einer an den Aufgaben der Luftwaffe ausgerichteten modernen und leistungsfähigen Ausrüstung. Förderung des nicht wirtschaftlichen Informationsund Positionsaustauschs mit nationalen und internationalen Interessengruppierungen, die vergleichbare ideelle Ziele verfolgen.

63 European Partnership of Air Force Associations (EPAA) Die EPPA wurde am 30. Mai 2003 in Viareggio, Italien, von den Luftwaffenvereinigungen Belgiens, Frankreichs, Deutschlands (Deutscher Luftwaffenring) und Italiens gegründet. Danach traten die Vereinigungen der Länder Österreich und Slowenien, die derzeit Beobachterstatus haben. Mit Gründung der IDLw wurde die deutsche Mitgliedschaft in der EPAA der IDLw zu übertragen. Übergreifendes Ziel der EPAA ist, das Konzept der europäischen Sicherheit und Verteidigung mit Schwerpunkt militärische Luftfahrt den Bürgern, insbesondere der jüngeren Generation, zu vermitteln und die Beziehungen zwischen allen europäischen Luftwaffenvereinigungen zu stärken. Seit 2008 wird alle 2 Jahre ein Symposium unter dem Rahmentitel Air Forces and Europe Upcoming Challenges mit multinationaler Beteiligung aus dem militärischen, politischen und industriellen Umfeld durchgeführt. Des Weiteren werden alle EPAA Repräsentanten zu wichtigen nationalen Veranstaltungen eingeladen. Insgesamt dienen diese Aktivitäten der Vernetzung mit europäischen Verbänden mit dem Ziel, die Weiterentwicklung der Luftwaffen zu unterstützen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Mitgliedschaft der IDLw in der EPAA aufgrund der internationalen Vernetzung den Interessen unserer Luftwaffe dient.

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