Pflegeüberleitung 1. Einleitung
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- Waldemar Baumgartner
- vor 6 Jahren
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1 Seite 1 von 9 Seiten Im Dr. Herbert-Nieper-Krankenhaus organisieren meine Kollegin Frau Martina Gehrke - Eden und ich die. Vor meinem Einsatz in der war ich auf den verschiedensten Stationen und Abteilungen eines Krankenhauses beschäftigt. Zur Vorbereitung auf die neue Aufgabe habe ich in der ambulanten Pflege gearbeitet. 1. Einleitung Die Anforderungen im Krankenhauswesen, haben sich im Rahmen der Einführung der Gesundheitsstrukturgesetze und der Pflegeversicherung vielfältig verändert. Mit Einführung von Fallpauschalen und AR- DRG' S ab 2003, sehen sich Krankenhäuser in der Situation, die Liegezeiten der Patienten voraussichtlich noch weiter, um bis zu 2 Tage, zu vermindern und Fehlbelegungen abzubauen. Die Organisation in den Krankenhäusern wird sich dem anpassen müssen. Bislang hörte die Fürsorge für den Patienten, bei seiner Entlassung aus dem Krankenhaus, auf Ein Bruch im Behandlungs- und Therapieverlauf der Patienten entstand. Bei einer zunehmenden Verkürzung der Verweildauer führte dies zu gravierenden Qualitätseinbußen in der Pflege und Behandlung der Patienten. Eine Qualitätseinbuße, die von den Hausärzten und weiteren Pflegeeinrichtungen so nicht gewollt war, aber durch die Informationsdefizite zwischen Krankenhaus und externen
2 Seite 2 von 9 Seiten Einrichtungen hervorgerufen wurden. Da dies nicht das Ziel einer professionellen Pflege sein konnte, wurde die, in bislang noch wenigen Häusern, eingeführt. Hinzu kommen die demographischen Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Bedingt durch niedrigere Geburtenzahlen und ein kontinuierlicher Anstieg der Lebenserwartung, wird der Anteil der älteren Menschen im Verhältnis zu den Jüngeren immer höher. Durch den Wegfall der Großfamilien leben daher viele Ältere allein. Probleme treten auf, wenn diese Menschen durch ein chronisches oder akutes Ereignis pflegebedürftig werden. 2 Definition - Der Begriff umfasst alle Gefühle, Gedanken und Handlungen, die notwendig sind um eine kontinuierliche Qualität in der Pflege zu gewährleisten und zwar beim Übergang vorn Krankenhaus in die ambulante Pflege oder nachstationäre Pflegeeinrichtung und umgekehrt. ist die frühzeitige und umfassende Ermittlung der Defizit- und Ressourcensituation des Pflege- und Schwerstpflegebedürftigen. Sie beinhaltet die schriftliche
3 Seite 3 von 9 Seiten Dokumentation der geleisteten Pflege und die rechtzeitige Wiedergabe pflegerelevanter Daten an die nachstehende Pflegeeinrichtung. Vorrangiges Anliegen der ist es, die Kontinuität der Pflege beim Übergang des Patienten zwischen den Institutionen bzw. den Betreuungsformen auf hohem Qualitätsniveau sicherzustellen. Es sollen die personellen, fachlichen und materiellen Vorraussetzungen geschaffen werden, für eine dem individuellen Pflegebedarf entsprechende Versorgung nach dem Krankenhausaufenthalt, für eine weitestmögliche Wiedererlangung bzw. Erhaltung der Selbsthilfefähigeit des Patienten. Im Dr. Herbert- Nieper- Krankenhaus haben wir aus der Verpflichtung unseres eigenen Leitbildes heraus, folgende Definition der : Die versteht sich als Bindeglied für den pflegebedürftigen Menschen zwischen Krankenhaus und ambulanter Pflege oder anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Sie sichert durch Information, Beratung, Organisation und Koordination die pflegerische Weiterbetreuung auf hohem Niveau.
4 Seite 4 von 9 Seiten Um die Krankenhausbehandlung im Sinne der Patienten fortzuführen, sind umfangreiche Informationen an den Hausarzt und alle direkt oder indirekt beteiligten Berufsgruppen und Einrichtungen erforderlich. Hierfür trägt das Krankenhaus eine Verantwortung, welche die in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaussozialdienst übernimmt. 2. Die Pflegebedürftigkeitsdefinition des Pflegeversicherungsgesetzes SGB X Die Pflegebedürftigkeit orientiert sich im wesentlichen an der alten Formulierung des Bundessozialhillegesetzes (BSHG). Allerdings werden bei der Pflegebedarfsermittlung auch hauswirtschaftliche Hilfen mit berücksichtigt. Begriff,,Grundpflege Hilfeleistungen bei den personenbezogenen Grundbedürfnissen des täglichen Lebens, die der Pflegebedürftige nicht (mehr) selbst wahrnehmen oder nur mit einer Unterstützung verrichten kann. Dies sind Aktivitäten bei der Körperpflege, bei der Ernährung und im Zusammenhang mit der Mobilität des Pflegebedürftigen. Im Bereich der Körperpflege nennt der Gesetzgeber das Waschen, Duschen, Baden, die Zahnpflege, das Kämmen, Rasieren und die Darm- und Blasenentleerung. Zur Ernährung zählt das mundgerechte Zubereiten und die Aufnahme der Nahrung. Mit dem Aufstehen und zu-bett-gehen, Anund Auskleiden, Gehen, Stehen, Treppensteigen und dem Verlassen und
5 Wiederaufsuchen der Wohnung wird der Bereich der Mobilität umschrieben. ( 14 Abs. 4 Nr.1-3 5GB Xl) Seite 5 von 9 Seiten Begriff,,hauswirtschaftliche Versorgung Hilfeleistungen bei den Grundbedürfnissen des täglichen Lebens hinsichtlich der Ernährung (Einkaufen, Kochen, Spülen), der Wäsche (Wechseln und Waschen der Wäsche und Kleidung) und des Lebensraumes (Reinigen und Beheizen der bewohnten Räume), die der Pflegebedürftige nicht (mehr) selbst wahrnehmen kann. ( 14 Abs. 4 5GB XI) Pflegestufe 1- erhebliche Pflegebedürftige Diese Patienten müssen im Schnitt einen Hilfebedarf von 90 Minuten täglich haben, wovon mehr als 45 Minuten Pflege sein sollten. Pflegestufe II - Schwerpflegebedürftige Diese Patienten haben einen Hilfebedarf von 3 Stunden täglich, davon 1,5 Stunden Pflege. Pflegestufe III - Schwerstpflegebedürftige Diese Patienten sollten einen Pflegebedarf von mindestens 5 Stunden täglich haben.
6 Seite 6 von 9 Seiten Nun schildere ich Ihnen noch kurz die verschiedenen Leistungsarten der Pflegeversicherung. Folie Nr. 1 Stufe I Stufe II Stufe III Pflegegeld monatlich 205 EUR 410 EUR 665 EUR Pflegesachleistungen 384 EUR 921 EUR EUR Kurzzeitpflege- 28 Tage EUR EUR EUR Tages- und Nachtpflege 384 EUR 921 EUR EUR Vollstat. Pflege EUR EUR EUR 3. Information der oder des Sozialdienstes Hier hat die in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst ein Formular entwickelt, welches frühzeitig vom Pflegepersonal oder den Ärzten, ausgefüllt wird, damit jeder Bereich schnellstmöglich den Kontakt zum Patienten aufnehmen kann. Nun beginnt die Empathiephase die bedeutet, dass man die Bereitschaft und Fähigkeit besitzen sollte, sich in die Einstellung anderer Menschen einzufühlen. Hieraus ergibt sich die umfassende Informationssammlung durch verschiedene Unterlagen, z.b. der Stammbogen (Pat.-Erfassung), aus dem ersichtlich wird, wer der Hausarzt und der nächste Angehörige des Patienten ist, die Einweisungsdiagnosen und die Gewohnheiten bei den Aktivitäten des täglichen Lebens. Informationen bekommen wir ebenfalls durch die Krankengeschichte, die vorhandenen Untersuchungsergebnisse und durch Gespräche mit anderen Teammitgliedern, wie z.b. Stationsärzte, Pflegende, Physiotherapeut, Stomafachschwestern, Diätassistenten und weitere.
7 Seite 7 von 9 Seiten Daraufhin folgt die sozial-pflegerische Anamnese, die wir im Gespräch mit dem betroffenen Patienten schriftlich in unserem Pflegeanamnesebogen erfassen. Die Wohnsituation und das soziale Umfeld, sind genauso wichtig, wie die bisherige Pflegebedürftigkeit bei den ATL`s und deren Finanzierung. Des weiteren erfragen wir die Hauswirtschaftliche Versorgung und die pflegerische und medizinische Behandlung des Patienten. 5. Problemerkennungs- und Beratungsphase Hier folgt der Prozeß für die entlassungsrelevante Bedarfsermittlung. Wir besprechen mit dem Patienten die vorhandenen Probleme bei den ATL`s und versuchen, nach Möglichkeiten zu suchen, die den Patient dazu verhelfen, wieder selbstständig zu werden, aber dennoch mit allen Hilfen und Hilfsmitteln wie nötig, versorgt zu werden. Zur Findung der Problemlösung in der gehört eine ausführliche Beratung über Möglichkeiten des Gesundheitssystems, über Pflegehilfsmittel, über Leistungen aus der Pflegeversicherung, über Leistungen der ambulanten Dienste und in die Vermittlung unterstützender Dienste, z.b. Alltagshilfen. 6. Organisations- und Evaluationsphase (Auswertung) In dieser Phase beginnt für uns die Entlassungs- und Vermittlungsorganisation, die beinhaltet eine Entlassungsplanung mit dem therapeutischen Team und die Anträge bei der Krankenkasse zu stellen. Sie werden nötig, um Leistungen aus der Pflegeversicherung zur häuslichen Pflege für den Patienten zu bekommen, oder Leistungen für Kurzzeit- oder Heimpflege. Um den
8 Seite 8 von 9 Seiten Patienten ohne große Aufregung in den häuslichen Bereich überzuleiten, kümmern wir uns um die Beschaffung und rechtzeitige Lieferung der Hilfsmittel mit Absprache der Angehörigen. Da die Verordnung häuslicher Krankenpflege ( 37.1, 37.2 und 38 5GB V) Krankenhausersatzpflege und die Behandlungspflege seit dem nur noch zum Wochenende bis zum darauffolgenden Mittwoch oder an Feiertagen, von den Krankenhäusern ausgestellt werden darf, haben wir eine Empfehlung zur Verordnung, analog zur bisherigen Verordnung, erstellt. Diese Empfehlung zur Verordnung, übersenden wir dem Hausarzt und dem vom Patient ausgewählten Pflegedienst. Jeden Mittwoch stehen wir für Fragen und Sorgen der Patienten und deren Angehörigen im Rahmen einer 2 stündigen Angehörigensprechstunde zur Verfügung. Der Patient und die Station werden kurz vor der Entlassung über jeden einzelnen Schritt, den wir veranlasst haben, informiert. Ein ausführlicher sbericht und ein Kurzarztbericht, wird dem Patient mitgegeben oder der nachstationären Einrichtung zugefaxt. Die Dokumentation und Evaluation erfolgt grundsätzlich während jeder einzelnen Phase im Verlaufsprotokoll unseres Anamnesebogens. Nach der erfolgten Entlassung des Patienten kommen hin- und wieder Rückmeldungen von Angehörigen, Pflegediensten und stationären Einrichtungen, die wir zur Qualitätskontrolle unserer Arbeit nutzen. Zusammenfassendes und zukunftsorientiertes Fazit Eine gute Zusammenarbeit und Kommunikation mit allen Berufsgruppen innerhalb und außerhalb des Krankenhauses ist sehr wichtig, um für den Patienten das bestmögliche Resultat zu seiner Entlassung erzielen zu können. Das soziale Verständnis für alte, pflegebedürftige und zum Teil hilflose Menschen, bekommt nicht jeder in die Wiege gelegt. Vielleicht können die Mitarbeiter der
9 Seite 9 von 9 Seiten diese Wahrnehmung und das Einfühlungsvermögen für die nachstationäre Versorgung des Patienten schärfen und zum Nachdenken anregen. Sabine Bremer
Verrichtungen des täglichen Lebens im Sinne der Pflegeversicherung sind:
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