Zur Legitimation seien hier drei Gründe angeführt, die ein solches Projekt rechtfertigen:
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- Minna Schuler
- vor 6 Jahren
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1 Die Gedenkstättenfahrt des Seminars GyGe am ZfsL Düsseldorf nach München vom bis Diese Dokumentation entstand aus einem Blog, der von einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fahrt geführt wurde. Gedenkstättenfahrt als Teil der Lehrerausbildung Eine Legitimation Auf den ersten Blick liegt die Frage nahe, warum am Seminar GyGe Düsseldorf das Angebot an alle Referendarinnen und Referendare gleich welcher Fachrichtung gerichtet wird, an einer Gedenkstättenfahrt teilzunehmen. Zur Legitimation seien hier drei Gründe angeführt, die ein solches Projekt rechtfertigen: Wir gehen davon aus, dass viele Lehrerinnen und Lehrer im Laufe ihres Berufslebens mit Fragen konfrontiert werden, deren Antworten in der Vergangenheit verborgen sind. Dies können strukturelle Fragen sein (z.b. die Verpflichtung zur der Wahl der Fächer Ge und Sw in der Oberstufe), es kann sich aber auch um Fragen der Werte- und Moralerziehung handeln. Aus diesem Grund halten wir es für zwingend notwendig, dass angehende Lehrerinnen und Lehrer Gedenkstätten kennenlernen und in seiner Wirkung nachhaltig als Ort erleben. Aus unserer Sicht wird so den Teilnehmenden durch die persönliche Erfahrung die reflektierte und lebendige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ermöglicht. Ermutigt in dieser Sichtweise wurden wir durch die Rückmeldungen von Teilnehmenden, insbesondere dann, wenn diese zum ersten Mal in ihrem Leben eine Gedenkstätte besucht haben. Weiterhin gehen wir davon aus, dass Lehrerinnen und Lehrer insbesondere in Funktion als KlassenlehrerInnen und StufenleiterInnen, aber auch als Begleitung von Klassen- und Stufenfahrten die Gelegenheit bekommen, im Rahmen des geplanten Programms Gedenkstätten zu besuchen. Jede noch so gute Auseinandersetzung mit der Thematik kann die Erfahrung der Wirkung einer Gedenkstätte nicht ersetzen. Dies betrifft pragmatische Fragen wie die des Verhaltens auf dem Gelände eines ehemaligen KZ, es betrifft aber insbesondere auch die Kenntnis der Wirkung des Ortes auf die Teilnehmenden und den sensiblen Umgang damit. Der Besuch einer Gedenkstätte ermöglicht auch den Blick auf die pädagogische Gestaltung des Gedenkens. Wir haben in Dachau eine vorsichtige Konfrontation erlebt, aber das andere Extrem, die direkte Konfrontation mit dem Verbrechen wurde in vielen Gesprächen thematisiert. Diese Erfahrung sensibilisiert für die Frage des pädagogischen Konzeptes der jeweiligen Gedenkstätte. Schließlich halten wir auch im Hinblick auf die Erziehung durch Fachunterricht den Besuch von Gedenkstätten für unverzichtbar: Offensichtlich wird dies im Zusammenhang der unmittelbar betroffenen gesellschaftswissenschaftlichen Fächer und dem Religionsunterricht. Gerade aber Fragen nach dem Warum solcher Entwicklungen oder nach der Stabilisierung politischer Systeme lenkt den Blick auf die erziehende Funktion der Auswahl und Präsentation von Fachinhalten in auf dem ersten Blick "weltanschauungsfreien" Fächern wie z.b. Mathematik. Umgekehrt werden fachwissenschaftliche Entwicklungen durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen vorangetrieben. Diese Erkenntnis führt angehende Lehrerinnen und Lehrer schnell auch in den durch die Fahrt umrissenen Kontext: So stößt man z.b. im Physikunterricht unweigerlich auf die Erkenntnis, dass die Raumfahrttechnologie begünstigt wurde durch Krieg und Menschenrechtsverletzungen in Zwangsarbeitslagern. Das Werk Erich Kästners ist sicher nur dann vollständig im Kontext des Nationalsozialismus zu würdigen, um ein weiteres Beispiel zu nennen.
2 Mittwoch, Die Anreise Im Vorfeld haben wir alle eine anstrengende Busfahrt erwartet. 8,5h sind es dann geworden. Aber es ist uns auf vielerlei Weisen gelungen, die Zeit kurzweilig miteinander zu verbringen. Entspannte Anreise. Anpassung an die Münchner Kultur.
3 "Wir würden nie zum FC Bayern gehen!" - Das wäre damit klargestellt. Ist die Zimmerbelegung auch geklärt? (Christoph Deußen)
4 Donnerstag, Besuch der KZ - Gedenkstätte Dachau Nach einem ausgedehnten Frühstück warten wir vor dem Hotel auf die letzten Nachzügler. Ankunft in Dachau
5 An der Gedenkstätte: In sechs Gruppen soll uns nun das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers gezeigt. Noch wirken die Geschichte des Ortes nicht greifbar. Das ehemalige Eingangstor.
6 Viele Eindrücke
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8 Nachdem wir viele unterschiedliche Eindrücke im ehemaligen Dachauer Konzentrationslager gesammelt haben, bleibt uns jetzt ein kurzer Moment, die teils verstörenden Bilder der Grausamkeit zu verarbeiten. Mittagessen Wir wünschen allen einen guten Appetit!
9 Der Nachmittag Genauere Betrachtung von Häftlingsbiographien. ( )
10 Dachau ist für mich ein historischer Ort, der Geschehenes greifbar macht;... ein durch das Nebeneinander von Unfassbarem und Alltäglichem schwer erträglicher Ort;
11 ... ein Friedhof. Dies hilft zumindest, einen Rahmen für das eigene Handeln an diesem Ort zu finden;... ein Ort der Mahnung...
12 ... des Gedenkens und auch der Hoffnung?
13 Ein Ort der Begegnung unserer Gegenwart mit den Verbrechen der Vergangenheit. (Christoph Deußen)
14 "Flüchtlinge im Zaun" (Mona Teusch)
15 Freitag, Besuch des NS-Dokumentationszentrums "Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen." (Primo Levi, 1986) Diese Worte eines Überlebenden des KZ Auschwitz fassen zusammen, warum wir als angehende Lehrerinnen und Lehrer das Thema Nationalsozialismus so wichtig nehmen müssen. Schülerinnen und Schüler können sich aus ihrer heutigen Sicht oft nicht vorstellen, wie es zu einer solchen Katastrophe kommen konnte. Auf die Frage des Guides im Dokuzentrum der NS-Zeit "wie lange herrschte der Nationalsozialismus in Deutschland?", antworten die meisten Schülerinnen und Schüler "von ". Hier setzt das Dokumentationszentrum an. Den Besuchern wird klar gemacht, dass nationalsozialistische Ideen keine Erfindung Hitlers und der NSDAP waren und auf welcher gesellschaftlichen und politischen Grundlage die nationalsozialistische Partei Hitlers die Herrschaft in Deutschland aufbauen konnte. Auch die Vorstellung, alles sei mit 1945 vorbei, alle Unruhen beseitigt, die Nazis aus Deutschland vertrieben, wird den Besuchern während des Rundgangs genommen. Das geschieht vor allem durch das Betrachten der Probleme der Entnazifizierung, aber vor allem auch dadurch, dass die Ausstellung nicht mit dem Jahr 1945 endet. Am Ende der Ausstellung stößt man auf das Zitat von Primo Levi, das auf den Punkt bringt, dass die Zeit und die damit verbundenen Schrecken des Nationalsozialismus immer ein Teil unseres kulturellen Gedächtnisses bleiben wird und muss. (Mona Teusch)
16 Impressionen Zwischen dem ehemaligen "Führerbau" (der die heutige Musikschule beherbergt) und den Ruinen eines der beiden "Ehrentempels" steht der nüchterne Bau des NS - Dokumentationszentrums im offensichtlichen Widerspruch zu den umgebenden Gebäuden und dem historischen Ort des Standortes - stand hier doch die Parteizentrale der NSDAP. In beklemmender Weise wird einem diese Realität in der Ausstellung vor Augen geführt: Videoinstallationen zu Propagandaveranstaltungen (oben) und der Sprengung der Ehrentempel nach dem Krieg (unten) veranschaulichen, dass die heutige Kulisse auch die
17 Kulisse dieser Ereignisse darstellte. Die räumliche Präsenz der historischen Ereignisse unterstreicht deren in der Ausstellung auch thematisierte Aktualität. Die Fotografie der ausgestellten "Todesmarsch" - Skulptur von Hubertus von Pilgrim steht stellvertretend für die in der Ausstellung thematisierten Verbrechen in den Jahren der NS Diktatur. (Christoph Deußen)
18 Freitag, Natur und Mensch Auf dem Gelände der Nymphenburg befindet sich diese Ausstellung, die sich zum Ziel gemacht hat, Aspekte aus Biologie und Geowissenschaften dem Besucher nahe zu bringen. Hatten wir vor dem Museum den Eindruck, dass sich die Ausstellung vornehmlich an Kinder im Grundschulalter wendet, mussten wir unseren Eindruck schnell revidieren.
19 Wer hätte daran gedacht, dass das Wachstum eines Kristalls bei uns anregende Diskussionen aus den Bereichen Mathematik, Chemie und Physik auslöste! Ähnliches geschah an anderer Stelle zur Lage der inneren Organe im menschlichen Körper. Fazit: Die Ausstellung bietet zu einzelnen Themenbereichen so viel Material, dass es gewinnbringend ist, bei einem Besuch eine Schwerpunktsetzung vorzunehmen. (Christoph Deußen)
20 Evaluation Das Programm
21 Mehrwert für die eigene Ausbildung Nutzen für die zukünftige Multiplikatorenfunktion
22 Weitere Anmerkungen
Denn Joseph Goebbels selbst organisierte das Geschehen vom Münchner Rathaus aus und setzte die schrecklichen Ereignisse von dort aus in Szene.
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