\ LÄNDERINFORMATION 04\ Vietnam. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "\ LÄNDERINFORMATION 04\ Vietnam. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte"

Transkript

1 \ LÄNDERINFORMATION 04\ 2017 Vietnam Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

2 INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR 2 Deutsche Rüstungsexporte 5 Bedeutung deutscher Rüstungsexporte für das Empfängerland 7 Militärausgaben 8 Lokale Rüstungsindustrie 9 Streitkräftestruktur 10 Bewaffung der Streitkräfte 12 Die Rolle des Militärs in der Gesellschaft 15 Polizei und andere Sicherheitskräfte 16 INFORMATIONEN NACH DEN KRITERIEN DES GEMEINSAMEN STANDPUNKTS 18 Einhaltung internationaler Verpflichtungen 18 Achtung der Menschenrechte im Empfängerland 19 Innere Lage im Empfängerland 22 Erhaltung von Frieden, Sicherheit und Stabilität in der Region 23 Bedrohung von Alliierten 25 Verhalten in der internationalen Gemeinschaft 25 Unerlaubte Wiederausfuhr 28 Wirtschaftliche und technische Kapazität des Landes 28 BICC \ LÄNDERBERICHT 04\2017 1\

3 ZUSAMMENFASSUNG Militärischer Sektor in Vietnam Deutschland liefert vergleichsweise wenige Rüstungsgüter an Vietnam. Im Großen und Ganzen beschränkt sich der Export auf Ersatzteile sowie Kommunikations- und Detektionsausrüstungen, die vor allem in den Jahren 2006, 2009 und 2010 nach Vietnam ausgeführt wurden. Russland ist der mit Abstand wichtigste Rüstungsexporteur für Vietnam. Vietnams Rüstungsindustrie ist klein und veraltet. Mit Hilfe ausländischer Unterstützung bemüht sich das Land jedoch bereits teilweise mit Erfolg, die Rüstungsindustrie auszubauen und zu modernisieren. Schon im Weißbuch 2004 betonte die vietnamesische Regierung die Bedeutung der heimischen Rüstungsindustrie auch für die Reformierung und Ausstattung der Armee, was sich auch in den Verteidigungsbudgets widerspiegelt. Bislang produzierte ein Großteil der Rüstungsunternehmen Klein- und Leichtwaffen, Munition sowie Kommunikationsausrüstung und ist darüber hinaus in den Bau militärischer Liegenschaften involviert. Heute will die Rüstungsindustrie vor allem den Schiffsbau vorantreiben, der in der vietnamesischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik eine zentrale Stellung einnimmt. Bei der Herstellung von Klein- und Leichtwaffen sowie Munition kooperiert Vietnam mit Indien (2000) und der Ukraine ( ) sowie Berichten zufolge auch mit Belgien und China. Die wichtigsten Kooperationspartner beim Aufbau maritimer Produktionskapazitäten sind insbesondere Russland aber auch Indien. Berichten zufolge wurde im September 2010 ebenfalls eine Kooperationsvereinbarung zwischen Deutschland und Vietnam geschlossen, die Zusammenarbeit in den Bereichen Industrie, Technologie und Forschung sowie einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch vorsieht. Gegründet nach dem Vietnamkrieg 1975 als kleine Streitkraft, wuchs die Vietnamesische Volksarmee (People s Armed Forces of Vietnam, PAVN) in den folgenden Jahrzehnten zu einer der größten Armeen der Welt an. Wie auch China verfügt Vietnam im regionalen Vergleich sowohl absolut als auch im Verhältnis zur Bevölkerung über ein sehr großes Militär. Zudem kann die Regierung auf etwa fünf Millionen Reservisten zurückgreifen (ca. zehnmal so viele wie Aktive). Traditionell ist das vietnamesische Militär fester Bestandteil der Gesellschaft und tief in ihr verwurzelt. Die Armee verfügt über eine Vielzahl schwerer Waffensysteme, von denen die meisten noch aus der ehemaligen Sowjetunion stammen. Auf Grund ihrer Herkunft bzw. ihres Alters ist zum Beispiel bei schweren/leichten Panzern und den gepanzerten Mannschaftstransportern davon auszugehen, dass sie nur noch begrenzt einsetzbar sind. Vietnams Marine ist im Vergleich zum Heer eine eher kleine Teilstreitkraft. Insgesamt ist der Zustand der meisten Boote schlecht. Vietnams Luftwaffe ist überwiegend mit veraltetem Material aus sowjetischer Produktion aus der Zeit des Kalten Krieges ausgestattet. Neben dem Militär gibt es zahlreiche weitere Sicherheitskräfte in Vietnam. Die vietnamesische Polizei (People s Public Security Force, PPSF) ist die übergeordnete Polizei- 2\ BICC \ LÄNDERBERICHT 04 \ 2017

4 einheit des Landes. Ihr unterstehen die vietnamesischen Sicherheitskräfte (People s Security Force, PSF) sowie die vietnamesische Volkspolizei (People s Police, PP). Allen Polizeibehörden obliegt die Aufgabe das Recht durchzusetzen und die innere Ordnung aufrechtzuerhalten. Kriterien des Gemeinsamen Standpunkts der EU für die Kontrolle der Ausfuhr von Militärtechnologie und Militärgütern (2008/944/GASP) Vietnam ist zwar zentralen internationalen Verträgen, wie dem Nonproliferationsvertrag und anderen Verträgen zur Kontrolle von Massenvernichtungswaffen beigetreten, im Bereich der konventionellen Rüstungskontrolle gibt es in Vietnam jedoch weiterhin Vorbehalte gegenüber internationalen Verpflichtungen. Eines der größten Hindernisse politischer Freiheitsrechte in Vietnam ist das Monopol der Kommunistischen Partei, das in der Verfassung verankert ist und keine anderen Parteien neben sich duldet. Auch gibt es große Defizite im Bereich der Presse- und Meinungsfreiheit. Menschenrechte allgemein haben jedoch für die Kommunistische Partei zuletzt an Bedeutung gewonnen, da auch das kommunistisch regierte Vietnam eine verstärkte internationale Integration anstrebt. Grundlegende Menschen- und Bürgerrechte sind zwar in der Verfassung verankert und zahlreiche Gesetze streben eine Verbesserung der Situation an. Die Praxis bleibt jedoch trotz positiver Entwicklungen oft hinter diesen Ansprüchen zurück. Schon seit den 1950er Jahren besteht ein Konflikt zwischen der Regierung in Hanoi und der Minderheit der Bergvölker (Montagnards). Im Vietnamkrieg von den USA zu Kämpfern ausgebildet und eingesetzt, wurden die Bergvölker von der kommunistischen Führung als Verräter und US-Spione eingestuft und auch nach Ende des Krieges verfolgt. Bis heute schwelt dieser Konflikt zwischen Regierung und Minderheit, der 2010 eskalierte und erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führte. Vietnam liegt in einer (sicherheits-)politisch angespannten und sich dynamisch entwickelnden Region. Zwar hat das Gebiet im Hinblick auf eine regionale Sicherheitsarchitektur und politische Integration viel Entwicklungspotential, interne politische Unruhen in zahlreichen benachbarten Ländern haben jedoch die Brüchigkeit vieler Systeme deutlich werden lassen. Regional wird dieses Bild zum Beispiel durch einen Konflikt zwischen Kambodscha und Thailand, der erst kürzlich zu bewaffneten Auseinandersetzungen geführt hat, geprägt. Zwar zeichnete sich im Juli 2011 unter Vermittlung der Vereinten Nationen eine Entspannung des Konflikts ab, doch bereits Ende desselben Monats gab es erneut einen Zwischenfall, bei dem ein kambodschanischer Soldat ums Leben kam. Die politische Situation in der Region wird auch vom autoritär regierten Burma beeinflusst, wo Gewalt im Zuge der Wahlen im Jahr 2010 eine Flüchtlingswelle nach Thailand ausgelöst hat. Darüber hinaus streiten sich Indonesien und Malaysia über die Nutzung und Zugehörigkeit des Ambalat-Blocks in der Celebessee, der reich an Mineralien sein soll, sowie Malaysia und Singapur um die Nutzung von Trinkwasser. Vietnam unterstützt die internationale Gemeinschaft im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Das Land ist bestrebt, die Proliferation von Massenvernichtungswaffen zu verhindern und den illegalen Handel mit Nuklearmaterial zu bekämpfen. BICC \ LÄNDERBERICHT 04\2017 3\

5 Hanoi hat die zentrale Konvention zur Bekämpfung transnationaler organisierter Kriminalität unterzeichnet, bislang jedoch nicht ratifiziert. Ebenso ist das Land keinem der Zusatzprotokolle beigetreten. Gelegen an einer geographisch wichtigen Handelsroute für Drogen und andere Schmuggelwaren dem goldenen Dreieck, ist das Land eine wichtige Transitroute. Die Volksrepublik verfügt über ein umfassendes Exportkontrollsystem, das seit 1998 stetig modernisiert wurde. Es umfasst jedoch primär zivile Produkte, während militärische Güter nur mangelhaft kontrolliert werden. Insgesamt ist die Informationslage über Exportkontrollgesetze bzw. -systeme für Rüstungsgüter und Waffen unbefriedigend. Vietnam ist insgesamt niedrig entwickelt (low-income country) und steht weiterhin vor gewaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsaufgaben. Der Anteil der Militärausgaben hat sich in den letzten Jahren konstant um die 2 bis 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entwickelt, dennoch wendet die Regierung im Verhältnis zur Gesamtgesellschaft viele Ressourcen für das Militär auf, wie der Militarisierungsgrad verdeutlicht. 4\ BICC \ LÄNDERBERICHT 04 \ 2017

6 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR Deutsche Rüstungsexporte Tabelle 1 Deutsche Rüstungsexporte nach Außenwirtschaftsgesetz, (in Millionen Euro) Jahr Güter / in Prozent des Gesamtwertes Gesamtwert 1999 Munition für Jagd.- und Sportwaffen 0, Teile für LKW: 96,5% 0, Sportpistolen und revolver: 73,4%; Munition für Jagd.- und Sportwaffen: 26,6% 0, Kommunikationsausrüstung: 99,9% 0, Kommunikationssysteme, inkl. teile: 94,6% 0, Splitterschutzanzug 0, Richtfunkgeräte: 98,5% 0, Kommunikationsausrüstung: 72,6%; Detektionsausrüstung und Teile für Detektionsausrüstung: 24,3% 2008 Kommunikationsausrüstung und Teile für Kommunikationsausrüstung: 86,9% 0, Detektionsausrüstung, Strahlenspürausrüstung und Teile für Detektionsausrüstung: 77%; Richtfunkgeräte: 16,8% 2010 Detektionsausrüstung, Strahlenspürausrüstung und Teile für Detektionsausrüstung, Strahlenspürausrüstung, Massenspektrometer, Ionenmobilitätsspektrometer: 84,6% 2011 Simulationssoftware und Software für Kommunikationsausrüstung: 97,0 % 10,74 4,89 2,97 3, System zur Entmagnetisierung und magnetischen Vermessung von Schiffen: 57,8 %; Dekontaminationsausrüstung, Dekontaminationsmittel, Detektionsausrüstung und Teile für Dekontaminationsausrüstung, Detektionsausrüstung: 40,7 % 2013 Detektionsausrüstung, Spürausrüstung und Teile für Detektionsausrüstung, Spürausrüstung: 77,8%; Teile für Zielerfassungssysteme: 10,1% C-Schutzbekleidung, Detektionsausrüstung, Strahlenspürausrüstung und Teile für Detektionsausrüstung, Strahlenspürausrüstung: 54,1%; Technologie für Detektionsausrüstung: 25,6%; Kommunikationsausrüstung und Teile für Kommunikationsausrüstung: 13,3% Fahrgestelle für Transporter [über Republik Korea] und Teile für gepanzerte Fahrzeuge: 36,4%; Klimageräte für Fregatten: 28,1%; Elektronische Ausrüstung, Kommunikationsausrüstung und Teile für Kommunikationsausrüstung: 19,6% 12,93 2,59 3,9 2,70 Quelle: Rüstungsexportberichte der Bundesregierung , verfügbar auf der Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie BICC \ LÄNDERBERICHT 04\2017 5\

7 Schaubild 1 Deutsche Rüstungsexporte, Millionen Euro Tabelle 2 Auszug aus dem Waffenhandelsregister von SIPRI, Lieferungen aus Deutschland nach Vietnam Anzahl Bezeichnung Waffenkategorie Bestell- Jahr Liefer- Jahre 4 MTU-8000 Dieselmotor (1996) Bisher geliefert Kommentar 4 Für 2 BPS-500 FAC Quelle: SIPRI Arms Transfers Database, Kommentar Deutschland liefert vergleichsweise wenige Rüstungsgüter an Vietnam. Ausnahmen sind die Jahre 2006, 2009 und 2010, in denen Kommunikations- und Detektionsausrüstung nach Vietnam exportiert wurden. Im Ganzen beschränkt sich der Export von Rüstungsgütern auf Ersatzteile sowie Kommunikations- und Detektionsausrüstungen. Über etwaige Lieferung von Klein- und Leichtwaffen liegen keine Erkenntnisse vor. Alles deutet darauf hin, dass Deutschland für die vietnamesische Regierung als Rüstungslieferant keine wichtige Rolle spielt. Die Regierung in Hanoi ist zwar bestrebt ihr Militär umfassend zu modernisieren, nahm jedoch zum Kauf konventioneller Großwaffensysteme nur mit Russland sowie den USA, Kanada und Frankreich Kontakt auf. Unge- 6\ BICC \ LÄNDERBERICHT 04 \ 2017

8 achtet dessen stärkt das Land seit 2010 seine bilateralen Beziehungen zu Deutschland. Ziel ist eine Kooperation in der (militärischen) Wissenschaft sowie bei der zivilen und militärischen Ausbildung. Von derartigen Programmen könnten auch deutsche Firmen profitieren. So hat beispielsweise Thyssen-Krupp Geschäftsstellen in Hanoi und Ho-Chi- Minh Stadt. Bedeutung deutscher Großwaffensysteme für das Empfängerland Tabelle 3 Absolute Höhe der Großwaffensysteme nach Vietnam , Mio. USD Jahr Summe Alle Angaben in konstanten Preisen mit 1990 als Basisjahr. Quelle: SIPRI Arms Transfers Database: Tabelle 4 Deutsche Großwaffensysteme nach Vietnam , Mio. USD Da Deutschland keine kompletten Großwaffensysteme nach Vietnam liefert, gibt es keine Angaben zu deutschen Lieferungen in der Arms Transfer Datenbank von SIPRI. Alle Angaben in konstanten Preisen mit 1990 als Basisjahr. Quelle: SIPRI Arms Transfer Database, Schaubild 2 Wichtigste Lieferanten der Großwaffensysteme , Mio. USD Russland Weißrussland Ukraine Israel Tschechien Kanada Slowakei Alle Angaben in konstanten Preisen mit 1990 als Basisjahr. Quelle: SIPRI Arms Transfer Database, BICC \ LÄNDERBERICHT 04\2017 7\

9 Kommentar zu den Waffenkäufen Laut SIPRI Arms Transfers Database (Stand März 2017) lag Vietnam im Zeitraum zwischen 2012 und 2016 an 10. Stelle der weltweiten Waffenimporteuren. Russland ist mit Abstand wichtigster Rüstungsexporteur für Vietnam. Laut SIPRI hat Russland Waffen im Wert von knapp 3,77 Mrd. US-Dollar geliefert. In den kommenden Jahren soll die Kooperation mit Russland noch weiter vertieft werden, unter anderem um gemeinsam die vietnamesische Marine und Luftwaffe zu modernisieren. Dadurch könnte Vietnam in den nächsten Jahren zu einem der drei größten Importeure von russischen Waffen und Militärausrüstung aufsteigen. Bereits zwischen 2013 und einschließlich 2016 soll der vietnamesische Anteil am russischen Waffenexport voraussichtlich rund neun Prozent betragen. In den kommenden Jahren ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Waffeneinkäufe steigen wird, bedingt durch den wachsenden Einfluss Chinas in der Region und die territorialen Ansprüche des Landes im Südchinesischen Meer. Neben Verträgen mit Russland sind dabei auch Kooperationen mit Lockheed Martin und Boeing im Gespräch. Möglicherweise wird Vietnam auch vier Tonnen Korvetten der Marke Sigma von der Dutch Damen Group bestellen. Insbesondere die Marine wird bis 2020 im Fokus der Rüstungsbeschaffungen stehen kaufte Vietnam 20 Su-30MK Kampfflugzeuge im Wert von ca. 1,5 Mrd. US-Dollar und darüber hinaus auch sechs russische Diesel betriebene U-Boote der Kilo-Klasse im Wert von 1,8 Mrd. US-Dollar. Bis 2015 wurden vier davon ausgeliefert. Zuvor hatte Vietnam auch die Beschaffung von dieselbetriebenen U-Booten des Typs 206A aus Deutschland erwogen. Ebenfalls aus Russland stammen zwei Fregatten der Gepard-3 Klasse, die sich inzwischen im Dienste der vietnamesischen Marine befinden. Bis 2017 sollen zwei weitere russische Gepard 3.9 Fregatten an Vietnam geliefert werden. Russische Maschinen machen zudem etwa 90 Prozent aller Hubschrauber-Bestände der vietnamesischen Armee aus. Im Jahr 2010 hat Vietnam mit Kanada den Kauf von sechs Transportflugzeugen des Typs DHC-6 Twin Otter vereinbart, die zwischen 2012 und 2014 ausgeliefert wurden. Erstmals hat Vietnam damit ein westliches Flugzeug gekauft. Im Januar 2016 erhielt das Land zudem zwei weitere russische Su-30MK2 Kampfjets, wodurch sich ihre Anzahl nun auf 30 erhöht. Militärausgaben Tabelle 5 Absolute Militärausgaben und Anteil am BIP (Mio. USD) Militärausgaben (in Millionen US-Dollar) Anteil am BIP (in Prozent) 2,2 2,2 2,3 2,4 2,4 Anteil an Staatsausgaben* (in Prozent) 7,3 7,1 8,1 8,0 8,2 Angaben in konstanten Preisen mit 2015 als Basisjahr. Quelle: SIPRI Military Expenditure Database *Daten über den Anteil der Militärausgaben an den Staatsausgaben sind kritisch zu betrachten. Lückenhafte und unzureichende Daten lassen eine genaue Abbildung nur bedingt zu. 8\ BICC \ LÄNDERBERICHT 04 \ 2017

10 Schaubild 3 Absolute Militärausgaben, Trend in Mio. USD Angaben in konstanten Preisen USD mit dem Basisjahr Quelle: SIPRI Military Expenditure Database Schaubild 4 Anteil der Militärausgaben am BIP, Trend (in Prozent) 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0, Angaben in konstanten Preisen mit 2015 als Basisjahr. Quelle: SIPRI Military Expenditure Database Lokale Rüstungsindustrie Vietnam verfügt über eine kleine und wenig produktive Rüstungsindustrie und ist somit angewiesen auf Waffenimporte oder Rüstungskooperationen. Während des Kalten Krieges mussten die Streitkräfte des kommunistischen Landes fast ausschließlich auf importierte Rüstungsgüter und Waffen aus China und der Sowjetunion zurückgreifen. Mit Hilfe ausländischer Unterstützung ist es Vietnam jedoch bereits teilweise erfolgreich BICC \ LÄNDERBERICHT 04\2017 9\

11 gelungen, die Rüstungsindustrie auszubauen und zu erweitern. Dabei ist zu betonen, dass die lokale Verteidigungsindustrie stark von Russland beeinflusst und gesteuert wird. Die meisten Rüstungsunternehmen befinden sich zudem noch in staatlicher Hand. Innerhalb der staatlichen Organisation ist das General Deparment of Defense Industry für die Kontrolle und Lenkung der gesamten militärischen Produktion, für Entwicklung und Forschung sowie für die zentrale Koordination von Rüstungsbeschaffungen verantwortlich. Gleichzeitig übt die Vietnamesische Volksarmee (VPA), die neben der Produktion von militärischen Fahrzeugen ebenfalls an der Herstellung von Sprengstoff beteiligt ist, Kontrolle über die vietnamesische Rüstungsindustrie aus. Während ein Großteil der Rüstungsunternehmen bislang auf die Produktion von Klein- und Leichtwaffen, Munition, Kommunikationsausrüstung sowie die Errichtung und den Ausbau von militärischen Liegenschaften spezialisiert gewesen ist, wird nun vor allem der Schiffsbau vorangetrieben, der in der vietnamesischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik eine zentrale Stellung einnimmt. Sehr bedeutend in dieser Branche ist die Vietnam Shipbuilding Industry Corporation (VINASHIN), die seit 1996 besteht und zu der rund 30 Fabriken gehören. Seit dem ersten Export im Jahr 2000 ist die Corporation sehr gewachsen und kann einige Bestellungen internationaler Kunden verzeichnen. Dennoch stockt der Export, da die meisten der Firmen noch nicht wettbewerbsfähig genug sind, um Produkte für den globalen Markt exportieren zu können. Zwischen Israel und Vietnam gibt es Vereinbarungen über einen Technologietransfer im Bereich Artillerie- und Mörsergranatenmunition. Im September 2010 wurde ebenfalls eine Kooperationsvereinbarung zwischen Deutschland und Vietnam geschlossen, die Zusammenarbeit im Bereich Industrie, Technologie und Forschung sowie einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch vorsieht. In der Fähigkeit, inzwischen zahlreiche Waffensysteme zusammensetzen zu können, zeigt sich eine deutliche Weiterentwicklung der vietnamesischen Rüstungsindustrie. Gegenwärtig sind vietnamesische Unternehmen im Stande, leichte Flugzeuge und Patrouillenboote zusammenzubauen sowie Schiffsreparaturen durchzuführen. Instandsetzung von Flugzeugteilen und des gepanzerten Mannschaftstransporters des Typs M113 ist einigen Unternehmen ebenfalls möglich. Streitkräftestruktur Wehrpflicht: 2 Jahre Heer und Luftverteidigung, 3 Jahre Luftwaffe und Marine, Spezialisten 3 Jahre, einige ethnische Minderheiten 2 Jahre Box 1 Gesamtstärke der Streitkräfte aktiv, davon: Heer: Marine: (davon Marineinfanterie) Luftwaffe: \ BICC \ LÄNDERBERICHT 04 \ 2017

12 Zusätzlich: Reserve: Paramilitär: , davon: Grenzschutz: ca Küstenschutz: k.a. Fischereiüberwachungseinheiten: k.a. Lokale Kräfte: ca (Reservisten) Quelle: IISS Military Balance 2017 Tabelle 6 Stärke der Streitkräfte, Trend Aktive in (IISS) Soldaten auf Einwohner (BICC Berechnungen) 5,2 5,2 5,5 5,5 5,5 5,4 5,4 5,31 5,26 Quellen: IISS Military Balance, , World Bank Kommentar Vietnam verfügt im regionalen Vergleich über ein sehr großes Militär, sowohl absolut als auch gemessen im Verhältnis zur Bevölkerung. Neben den aktiven Soldaten kann die Regierung auf etwa fünf Millionen Reservisten zurückgreifen. Ende der 1980er Jahre war das vietnamesische Militär mit einer Stärke von etwa 1,26 Mio. Soldaten die fünftstärkste Armee der Welt. Seitdem hat die Anzahl der Soldaten um fast zwei Drittel abgenommen. Die heutigen Kommandostrukturen der Streitkräfte reflektieren weiterhin die kommunistische Vergangenheit des Landes. Auf der einen Seite ist der Präsident des Landes qua Amt Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrates und Oberbefehlshaber der Armee. Auf der anderen Seite übt die Partei weiterhin durch den zentralen Militärausschuss großen Einfluss auf die Armee aus. Bedingt durch die wachsende Bedrohung durch die Präsenz Chinas in der Region sowie durch die Territorialansprüche des Landes im Südchinesischen Meer, rüstet Vietnam derzeit auf und will seine Streitkräfte vergrößern. Dies wird jedoch durch zahlreiche politische, historische und finanzielle Hürden gehemmt. Im derzeitigen Fünfjahres- Plan soll dennoch der Modernisierung der Streitkräfte größere Bedeutung zugemessen werden. Seit dem Fall der Sowjetunion hat zudem eine umfassende Professionalisierung innerhalb der vietnamesischen Streitkräfte eingesetzt, die bis heute andauert. Voraussetzung für die Offizierslaufbahn ist inzwischen ein Hochschulstudium. Auch ist die Regierung in Hanoi bestrebt, in den Bereichen Ausbildung und Training mit einer möglichst großen Anzahl von Militärs und Staaten weltweit zu kooperieren (u.a. Australien, China, Indien und Österreich). Zur Modernisierung der Streitkräfte will Vietnam mit regionalen Partnern kooperieren. So unterstützt das Land ein Projekt Malaysias zur Förderung der gemeinsamen Rüstungsindustrie der ASEAN Staaten. Vietnam und BICC \ LÄNDERBERICHT 04\ \

13 Indonesien wollen zudem bei der Produktion von Transportflugzeugen, Wasserüberwachungs-Flugzeugen und Multifunktions-Helikoptern kooperieren. Bewaffnung der Streitkräfte Tabelle 7 Heer Waffenkategorien Anzahl Kommentar Schwere Panzer 1315 Leichte Panzer 620 Davon 45 T-34 eingelagert; Einsatzfähigkeit zweifelhaft Schützenpanzer 300 Gepanzerte Mannschaftstransporter Mehr als 1380 Davon werden 200 M113 modernisiert Aufklärer 100 Artillerie Mehr als 3040 Panzerabwehr Einige u.a. AT-3 Sagger; SU-122 Geschütze Luftabwehr Anahl der Geschütze; zusätzlich Raketen und Flugabwehrraketensysteme (u.a. SA- 18 Grouse; SA-16 Gimlet) Raketen Einige Scud-B/C Quelle: IISS Military Balance 2017 Kommentar Das Heer verfügt über eine Vielzahl schwerer Waffensysteme, von denen die meisten jedoch noch aus der ehemaligen Sowjetunion stammen und entsprechend veraltet sind. Bei den schweren/leichten Panzern und den gepanzerten Mannschaftstransportern ist deshalb davon auszugehen, dass sie nur noch begrenzt einsetzbar sind. Auch die wenigen amerikanischen Kampfpanzer aus den 1980er Jahre sind seit Jahren aufgrund mangelnder Ersatzteile nicht mehr einsatzfähig und dienen teilweise nur noch für Übungen. So ist von den insgesamt rund 1300 schweren Panzern, die das vietnamesische Heer besitzt, nur ein Teil einsetzbar. Für den Zeitraum ist daher eine umfassende Modernisierung der Streitkräfte angedacht, die bereits seit einigen Jahren läuft. Bereits 2001 hat die Regierung eine leichte Modernisierung und Generalüberholung der M113 gepanzerten Mannschaftstransporter in Auftrag gegeben. Mit Israel gibt es seit 2006 Gespräche und bereits erste Pilotprojekte mit dem Ziel, die gesamte Flotte der etwa 850 T-54/55 Kampfpanzer aus polnischer Produktion zu modernisieren und einer Kampfwertsteigerung zu unterziehen. Bei der Beschaffung weiterer Kampfpanzer ist sowohl ein Geschäft mit Russland (T-80) als auch mit Polen (T-72 aus zweiter Hand) nach derzeitigen Informationen gescheitert. 12\ BICC \ LÄNDERBERICHT 04 \ 2017

14 Tabelle 8 Marine Waffenkategorien Anzahl Kommentar U-Boote 7 Fregatten 2 Patrouillenboote 71 Davon Korvetten 6 Minenboote 13 Amphibienfahrzeuge 38 Logistik und Unterstützung 27 Quelle: IISS Military Balance 2017 Box 2 Marineflieger 6 Transportflugzeuge(DHC Twin Otter) 10 Hubschrauber zur U-Boot-Abwehr (Ka-28 Helix A) 4 Transporthubschrauber (2 EC225; 2 Ka-32 Helix C) Quelle: IISS Military Balance 2017 Kommentar Vietnams Marine ist im Vergleich zum Heer eine eher kleine Teilstreitkraft. Insgesamt ist der Zustand der meisten Boote schlecht und veraltet. Vietnam ist daher bestrebt, seine Fähigkeiten zum Schutz der Küstengewässer und der exklusiven Wirtschaftszone sowie zur Machtprojektion im Südchinesischen Meer und zur Sicherung der Gas- und Ölvorkommen auszubauen und die Marine zu modernisieren. Die zwei aus Nordkorea stammenden U-Boote jugoslawischen Typs sind nicht einsetzbar und wurden im Jahr 2010 nach der Anschaffung der sechs russischen U-Boote der Kilo-Klasse (Typ 636), die zu den meist verkauften der Welt gehören, ausgemustert. Das U-Boot Geschäft mit Russland hat insgesamt ein Volumen von etwa 1,8-2,1 Milliarden Dollar und sieht ebenfalls den Bau von militärischer Infrastruktur und die Lieferung von Waffen und anderer Ausrüstung vor. Bis 2015 wurden vier der sechs bestellten U-Boote geliefert. Die Regierung plant bis zu 20 hochseetaugliche Schiffe zu bauen und die beiden Werften Hong Ha und Ba Son zu modernisieren und zu erweitern. Darüber hinaus will die vietnamesische Marine bis 2020 alte und marode Schiffe durch Kauf bzw. die Produktion im Inland zu ersetzen. Nachdem im März 2011 die erste Fregatte des Typs Gepard 3.9 aus russischer Produktion in Empfang genommen wurde, folgte im Juli die zweite Fregatte, die beson- BICC \ LÄNDERBERICHT 04\ \

15 ders zum Schutz maritimer Grenzen und der exklusiven Wirtschaftszonen eingesetzt werden soll. Bis 2017 sollen zwei weitere russische Gepard 3.9 Fregatten an Vietnam geliefert werden. Neben den russischen U-Booten zählen die Fregatten zu den modernsten Kriegsschiffen der vietnamesischen Marine. Berichten zufolge verhandelt die niederländische Schelde Werft mit Vietnam über den Bau von vier Sigma Fregatten, von denen zwei in den Niederlanden und zwei in Vietnam gebaut werden sollen. Bedingt durch die wachsende Bedrohung von China im Südchinesischen Meer, sieht sich Vietnam dazu gezwungen, stark in die Aufrüstung der Marine zu investieren und moderne U-Boote und Fregatten anzuschaffen. Zudem soll im Rahmen eines 2,3 Milliarden Dollar Deals mit Russland unter anderem eine U-Boot Basis gebaut werden. Zur effektiveren Durchsetzung der maritimen Strafverfolgung wurde mit Japan im Januar 2017 ein Abkommen über die Lieferung von sechs neuen Patrouillenbooten im Wert von 338 Millionen Euro beschlossen. Im Rahmen der militärischen Kooperation zwischen Vietnam und Indien trainieren die indischen Streitkräfte bis zu 500 U-Bootfahrer der vietnamesischen Marine. Parallel dazu liefert Indien vier Patrouillenboote, die in den lokalen Werften zusammengebaut werden. Tabelle 9 Luftwaffe Waffenkategorien Anzahl Kommentar Abfangjäger 107 Ausbildungsflugzeuge 47 Transportflugzeuge 23 Kampfhubschrauber 26 Mehrzweckhubschrauber 6 Transporthubschrauber 28 Luftabwehr Mehr als 12 Davon einige Su-22M3/M4/UM Fitter zur Luftraumüberwachung Anzahl der Boden-Luft-Raketen, zusätzlich einige Geschütze Raketen Einige U.a. AS-17B Krypton; AS-9 Kyle; AA-8 Aphid Quelle: IISS Military Balance 2017 Kommentar Vietnams Luftwaffe ist überwiegend mit veraltetem Material aus sowjetischer Produktion aus der Zeit des Kalten Krieges ausgestattet. Insbesondere MiG-21 und Su-22 Kampfflugzeuge werden von der Luftwaffe eingesetzt. Ebenso wie das Heer und die Marine, sollen auch die vietnamesischen Streitkräfte umfassend modernisiert werden. Dazu ist das Land insbesondere auf Waffendeals mit Russland angewiesen, so wie bereits die Beschaffung von mehreren Su-27 und Su-30MK2 Kampfflugzeugen (zuletzt im Januar 14\ BICC \ LÄNDERBERICHT 04 \ 2017

16 2016). Die Luftwaffe ist darüber hinaus bestrebt, die alternden Mig-21 und Su-22M- 3/M-4 durch moderne Flugzeuge zu ersetzen. Möglicher Ersatz sind russische MiG-35 oder Su-34. Zudem beschaffte Vietnam durch verschiedene Rüstungsverträge zusätzliche Waffensysteme: mehrere Lockheed Martin P-3 Orion aus den USA, drei Airbus C212 MPAs, sechs DHC-6 Twin Otter Serie 400, zehn polnische M28 Skytrucks und eine unbekannte Anzahl Svetlyak Angriffsflugzeuge. Ähnlich wie auch die Vergrößerung der Marine ist die Modernisierung der Luftwaffe sind in einem engen Zusammenhang mit der militärischen Stärke Chinas zu sehen. Der Ausbau des chinesischen Marinestützpunktes in Sanya (Hainan Insel), der 60km außerhalb der vietnamesischen Wirtschaftszone liegt, verschärfte das ohnehin gespannte Verhältnis zwischen beiden Ländern. Im Februar 2016 stationierte China sogar Kampfjets auf einer Insel im Südchinesischen Meer und provozierte damit die anderen Regionalmächte wurde bekannt, dass Vietnam auf diese Bedrohung reagieren und stärker aufrüsten will, um China im Kampf um die Inseln im südchinesischen Meer standzuhalten. So befindet sich der Küstenstaat derzeit in Gesprächen mit europäischen sowie amerikanischen Herstellern, um neue Kampfflugzeuge zu kaufen. Auch Seeaufklärer und unbewaffnete Drohnen sollen angeschafft werden. Im Gespräch stehen dabei unter anderem "Gripen E"-Jets von Saab, Typhoon- Kampfflugzeuge von Eurofighter sowie F/A-50-Jäger von Lockheed. Weiterhin sollen mehr als 100 russische MiG-21-Jäger ersetzt werden. Allein durch die Aufstockung der Luftwaffe wäre Vietnam eine der leistungsstärksten Militärstreitkräfte in Südostasien. Box 3 Paramilitär Küstenschutz: Mehr als 56 Patrouillenboote (u.a. 4 TT-400TP; 2 Hae Uri); 5 Schiffe der Logistik und Unterstützung (Schlepper), 3 Seeaufklärer (C MPA) Fischereiüberwachung: 3 Patrouillenboote Quelle: IISS Military Balance 2017 Box 4 Peacekeeping Südsudan (UNMISS): 2 Beobachter Zentralafrikanische Republik (MINUSCA): 3 Beobachter Quelle: IISS Military Balance 2017 Die Rolle des Militärs in der Gesellschaft Gegründet 1975 nach dem Ende des Vietnamkrieges, wuchs die Vietnamesische Volksarmee (People s Armed Forces of Vietnam (PAVN)) in den folgenden Jahrzehnten zu einer der größten Armeen der Welt. Laut Artikel 45 der Verfassung hat das vietnamesische Militär die Aufgabe, die nationale Unabhängigkeit und Souveränität, die nationale BICC \ LÄNDERBERICHT 04\ \

17 Einheit und territoriale Integrität, die nationale Sicherheit und soziale Ordnung sowie das sozialistische Regime zu beschützen. Traditionell ist das vietnamesische Militär so tief in der Gesellschaft verwurzelt, dass in gewissen Bereichen von Gesellschaft aber auch Wirtschaft die Trennung zwischen militärisch und zivil unscharf scheint. Auch die Verknüpfung zwischen dem Militär und der Politik ist eng. Während laut Verfassung der Staatspräsident Oberbefehlshaber der Armee ist, kontrolliert die Kommunistische Partei mit Hilfe des Zentralen Militärkomitees (Central Military Party Committee) die gesamte PAVN. De facto ist das Militär also dem Zentralen Militärkomitee und dem Verteidigungsminister untergeordnet, die jeweils Anweisungen geben dürfen und die zentrale Richtung vorgeben. Vietnams Streitkräfte betreiben zudem eine rege Wirtschaftstätigkeit. Neben der Kontrolle zahlreicher Rüstungsfirmen, sind Teile des Militärs in der Kaffeeproduktion, im Kohleabbau, im Telekommunikations- und Textilsektor und sogar im Gesundheitsbereich aktiv und besitzen dort eine Reihe von Unternehmen. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa Soldaten in diesen Bereichen, bis hin zur Vollbeschäftigung, arbeiten. Während in den 1990er Jahren eine drastische Reduzierung der Armee einsetzte und die Wehrpflicht reformiert wurde, haben die Streitkräfte mittlerweile zusehends das Problem, ausreichend Männer zu rekrutieren, da sie durch eine schwindende Attraktivität und weniger Verpflichtungsmöglichkeiten in Konkurrenz mit der zivilen Wirtschaft stehen. Gleichzeitig versuchen Jugendliche zunehmend der Wehrpflicht zu entgehen insbesondere solche der Oberschicht sowie der politischen und wirtschaftlichen Elite. Stattdessen werden dann Soldaten aus armen ländlichen und städtischen Gebieten rekrutiert. Mit der zunehmenden Bedrohung durch die Gebietsansprüche Chinas in der Region wächst der Einfluss und die Bedeutung des Militärs. Polizei und andere Sicherheitskräfte Tabelle 10 Ausgaben für öffentliche Ordnung und Sicherheit Ausgaben öffentliche Ordnung / Sicherheit Angaben in Milliarden US-Dollar, Die Ausgaben für Sicherheit und öffentliche Ordnung wurden von nationalen Währungen in US-Dollar in jeweils aktuelle Preise umgerechnet. Quelle: IMF Government Finance Statistics Yearbook 2008 Neben dem Militär gibt es zahlreiche weitere Sicherheitskräfte im Vietnam. Das Land nimmt die Wahrung der inneren Sicherheit sehr ernst. Laut Schätzungen der Australian Defence Forces Academy befindet sich jeder sechste Vietnamese im Dienst einer Sicherheits- oder Polizeieinheit. Die vietnamesische Polizei (People s Public Security Force (PPSF)) ist die übergeordnete Polizeieinheit des Landes. Ihr unterstehen die vietnamesischen Sicherheitskräfte (People s Security Force (PSF)) sowie die vietnamesische Volkspolizei (People s Police (PP)). Allen Polizeibehörden obliegt die Aufgabe, Recht durchzusetzen und die innere Ordnung aufrechtzuerhalten. Die PSF ist die primäre Strafverfolgungsbehörde und ope- 16\ BICC \ LÄNDERBERICHT 04 \ 2017

18 riert hauptsächlich in städtischen Gebieten. Daneben existiert die People s Armed Security Force (PASF), die aus Angehörigen der Sicherheitskräfte und des Militärs zusammengesetzt sind und eine Art Gendarmerie darstellt. Die PASF kann mit der sowjetischen Miliz aus der Zeit des Kalten Krieges verglichen werden und hat seit ihrer Gründung 1959 einen paramilitärischen Charakter. Ihr Auftrag geht dabei über den der PSF hinaus und sieht, neben der Kriminalitätsbekämpfung, ebenfalls die Verfolgung politischer motivierter Verbrechen und die Bekämpfung von Aufstandsbewegungen vor. Übernommen werden nicht nur investigative Aufgaben im Rahmen der Polizeiarbeit, sondern auch Bewachungsaufgaben wie Objektschutz oder Personenschutz. Darüber hinaus sind die Einheiten der PASF mit der Aufklärung sensibler politischer Verbrechen betraut und verfolgen den landesweiten Schmuggel. Im Gegensatz zur PPSF sind Einheiten der PASF mit schweren Waffen ausgestattet und deutlich mobiler. Neben den genannten Sicherheitskräften gibt es eine Reihe weiterer offizieller Akteure, wie die Grenzschutzpolizei (Border-Control Police) und die Küstenwache (Vietnam s Coast Guard) und zahlreiche unprofessionelle Akteure, wie beispielsweise People s Protection Squad, Neighborhood Protection Civil Guard Agency und Township Public Security Force. Die vietnamesische Küstenwache wurde erst 2008 von der Marine unabhängig und ist damit die jüngste Strafverfolgungsbehörde des Landes. Durch die Abspaltung von der Marine verfügt die Küstenwache über ein umfangreiches Waffen- und Schiffsarsenal, das jedoch sehr veraltet ist. Aufgabe der Küstenwache ist die Kontrolle der Küstengewässer sowie die Verhinderung von Piraterie und Schmuggel. Laut dem Global Corruption Barometer ist Korruption unter Polizei- und Sicherheitskräften weit verbreitet. BICC \ LÄNDERBERICHT 04\ \

19 Informationen nach den Kriterien des Gemeinsamen Standpunkts Einhaltung internationaler Verpflichtungen Tabelle 11 Mitgliedschaft in Abrüstungs- und Rüstungskontrollverträgen Kurzname des Abkommens Status Quelle Chemiewaffen-Protokoll von 1928 Beigetreten SIPRI Jahrbuch Partieller atomarer Teststopp Vertrag von 1963 Unterzeichnet, nicht ratifiziert SIPRI Jahrbuch Äußerer Weltraumvertrag von 1967 Beigetreten SIPRI Jahrbuch Non-Proliferationsvertrag für Nuklearwaffen von 1970 Beigetreten SIPRI Jahrbuch Vertrag zum Verbot von Massenvernichtungswaffen auf dem Meeresboden von 1972 Beigetreten (Unter Vorbehalt) SIPRI Jahrbuch Biologie- und Toxinwaffen-Konvention von 1975 Beigetreten SIPRI Jahrbuch Konvention zum Verbot der Veränderung der Umwelt zu unfriedlichen Zwecken von 1978 Konvention zum Verbot bestimmter konventioneller Waffen von 1983 Beigetreten Unterzeichnet, nicht ratifiziert SIPRI Jahrbuch SIPRI Jahrbuch Chemiewaffen-Konvention von 1997 Beigetreten SIPRI Jahrbuch Anti-Personenminen-Konvention (Ottawa Vertrag) von 1999 Nicht beigetreten SIPRI Jahrbuch Übereinkommen über Streumunition von 2010 Nicht beigetreten SIPRI Jahrbuch Der Internationale Waffenhandelsvertrag (ATT) 2014 Nicht beigetreten SIPRI Jahrbuch Kommentar Vietnam ist zwar dem Non-Proliferationsvertrag und anderen Verträgen zur Kontrolle von Massenvernichtungswaffen beigetreten, im Bereich der konventionellen Rüstungskontrolle gibt es jedoch weiterhin Vorbehalte. Auch dem Internationalen Waffenhandelsvertrag (ATT) von 2014 ist das Land nicht beigetreten. Die Zurückhaltung etwa bei der Anti-Personenminen-Konvention ist auch auf die Verpflichtung zurückzuführen, alle Minen im Land innerhalb von vier Jahren nach Ratifizierung zu beseitigen, was angesichts der Kriegshinterlassenschaften nach wie vor eine große Aufgabe wäre. Im Falle der Konvention zum Verbot von Streumunition gibt es zwar eine intensive Debatte, die Vorbehalte zum Beitritt des entsprechenden Vertrages gegen Streumunition sind jedoch ähnlich und reichen von logistischer Überforderung bei der Räumung bis hin zu offenen Fragen bei der Entschädigung von Opfern. Gegen Vietnam sind derzeit weder durch die Vereinten Nationen noch durch die Europäische Union Sanktionen verhängt. 18\ BICC \ LÄNDERBERICHT 04 \ 2017

20 Achtung der Menschenrechte im Empfängerland Tabelle 12 Mitgliedschaft in UN-Menschenrechtsabkommen Abkommen Status Quelle Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung, 1969 Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, 1976 Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte, 1976 Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW), 1981 Beigetreten Beigetreten Beigetreten Beigetreten Fakultativprotokoll zum CEDAW, 2000 Nicht beigetreten Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe, 1987 Nicht beigetreten Übereinkommen über die Rechte des Kindes, 1990 Beigetreten Fakultativprotokoll zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes betreffend den Verkauf von Kindern, die Kinderprostitution und die Kinderpornographie, 2002 Fakultativprotokoll zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes betreffend die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten, 2002 Beigetreten Beigetreten Box 5 Auszug aus dem Länderbericht des US-amerikanischen Außenministeriums zur Menschenrechtspraxis für 2015 The Socialist Republic of Vietnam is an authoritarian state ruled by a single party, the Communist Party of Vietnam (CPV), and led by General Secretary Nguyen Phu Trong, Prime Minister Nguyen Tan Dung, and President Truong Tan Sang. The most recent National Assembly elections, held in 2011, were neither free nor fair, despite limited competition among CPV-vetted candidates. Civilian authorities maintained effective control over the security forces. The government began implementing laws in accordance with constitutional amendments, including human rights-related articles, promulgated in January In November the National Assembly passed several laws affecting the rights of its citizens, including a new penal code, criminal procedure code, law on custody and temporary detention, civil code, and civil procedure code. The criminal procedure code and the custody law codified the presumption of innocence, placed the burden of proof in criminal proceedings on the state, recognized a limited right to remain silent in certain circumstances, and loosened regulations on the right to counsel. The penal code retained vague national security provisions and BICC \ LÄNDERBERICHT 04\ \

21 in some areas added new offenses criminalizing preparatory acts. The most significant human rights problems in the country were severe government restrictions of citizens political rights, particularly their right to change their government through free and fair elections; limits on citizens civil liberties, including freedom of assembly, association, and expression; and inadequate protection of citizens due process rights, including protection against arbitrary detention. Other human rights abuses included arbitrary and unlawful deprivation of life; police attacks and corporal punishment; arbitrary arrest and detention for political activities; continued police mistreatment of suspects during arrest and detention, including the use of lethal force and austere prison conditions; and denial of the right to a fair and expeditious trial. The judicial system was opaque and lacked independence, and political and economic influences regularly affected judicial outcomes. The government limited freedom of speech and suppressed dissent; exercised control over and censorship of the press; restricted internet freedom and freedom of religion; maintained often-heavy surveillance of activists; and continued to limit privacy rights and freedoms of assembly, association, and movement. The government continued to control registration of nongovernmental organizations (NGOs) closely, including human rights organizations. Authorities restricted visits by human rights NGOs that did not agree to government oversight. Authorities and NGOs recorded higher numbers of human trafficking victims, possibly attributable to growing demand among neighboring countries as well as the country s decision in 2012 to improve its efforts to track and investigate cases. The government maintained limits on workers rights to form and join independent unions and did not enforce safe and healthy working conditions adequately. Child labor persisted, especially in agricultural occupations. The government sometimes took corrective action, including prosecutions, against officials who violated the law, and police officers sometimes acted with impunity. Police corruption persisted. Quelle: United States Department of State, Country Report on Human Rights Practices Box 6 Auszug aus dem Jahresbericht von Amnesty International für 2015/2016 Severe restrictions on freedoms of expression, association and peaceful assembly continued. The media and the judiciary, as well as political and religious institutions, remained under state control. At least 45 prisoners of conscience remained imprisoned in harsh conditions after unfair trials. They included bloggers, labour and land rights activists, political activists, religious followers, members of ethnic groups and advocates for human rights and social justice. Activists were convicted in new trials. The authorities attempted to prevent the activities of independent civil society groups through harassment, surveillance and restrictions on freedom of movement. A reduction in criminal prosecutions of bloggers and activists coincided with an increase in harassment, shortterm arbitrary detentions and physical attacks by security officers. Scores of Montagnard asylumseekers fled to Cambodia and Thailand between October 2014 and December The death penalty was retained. Quelle: Amnesty International Report 2015/ \ BICC \ LÄNDERBERICHT 04 \ 2017

22 Box 7 Bewertung bürgerlicher und politischer Rechte durch Freedom House 2017 Bewertung für Vietnam auf einer Skala von 1 für völlig frei bis 7 für völlig unfrei: Bürgerliche Rechte: 5 Politische Rechte: 7 Gesamtbewertung: Nicht frei Die Bewertung des Freedom House ist subjektiv, sie beruht auf dem Urteil von Experten, deren Namen von Freedom House nicht bekannt gemacht werden. Box 8 Auszug aus dem Länderbericht von Freedom House 2016 zurzeit not available Several high-profile bloggers and activists were arrested or assaulted in 2015, and state control of the media, restrictions on religious freedom, and crackdowns on political dissidents continued. Vietnam s relations with neighboring China have been strained over disputed territory in the South China Sea, and groups of anti-china protesters gathered in Ho Chi Minh City and other cities on a number of occasions, at times prompting police violence and detentions. However, the government tolerated some demonstrations during the year, including environmental protests in Hanoi. In July, the head of the Communist Party of Vietnam (CPV) made a landmark trip to the United States and met with President Barack Obama in a sign of increasingly close U.S.-Vietnam relations. Shortly before the trip, Hanoi released a prominent political activist from prison. Quelle: Kommentar Eines der größten Hindernisse politischer Freiheitsrechte in Vietnam ist die Einparteienherrschaft der Kommunistischen Partei, die keine anderen Parteien neben sich duldet. Grundlegende Menschen- und Bürgerrechte sind zwar durch die Verfassung formal gewährleistet und zahlreiche Gesetze streben eine Verbesserung der Situation an. Dennoch gibt es große Defizite in der Praxis, vor allem im Bereich der Presse-, Versammlungs- und Meinungsfreiheit. Oppositionelle werden verfolgt und eingesperrt, Journalisten eingeschüchtert und die Religionsfreiheit missachtet. Besonders Kritik an der Kommunistischen Partei und dem Staat werden durch die Polizei verfolgt und unterbunden. Willkürliche Verhaftung und die unrechtmäßige Unterbringung in Gefängnissen, insbesondere von Regimekritikern, ist weiterhin ein oft genutztes Instrument der Regierung. Die Todesstrafe ist nicht abgeschafft. Westliche Staaten und zahlreiche Nichtregierungsorganisationen haben immer wieder auf diese Missstände hingewiesen. In den letzten Jahren ist jedoch zu beobachten, dass Menschenrechte im allgemeinen und die Garantie wirtschaftlicher und sozialer Grundrechte im Besonderen für die Kommunistische Partei an Bedeutung gewonnen haben, da das heutige Vietnam eine verstärkte internationale Integration anstrebt. Hanoi macht nicht nur Schritte zur Verbesserung der Menschenrechtspraxis, sondern befindet sich auch zunehmend in einem BICC \ LÄNDERBERICHT 04\ \

23 internationalen und regionalen Dialog darüber. So erklärte sich Vietnam im August 2015 offiziell dazu bereit, Gespräche über die Verbesserung der Menschenrechte im Landzu führen. Innere Lage im Empfängerland Box 9 Politisches System; Auszug aus dem Länderbericht des Auswärtigen Amtes (September 2016) Vietnam befindet sich in einem wirtschaftlichen Transformationsprozess zu einem marktwirtschaftlichen System, während die Kommunistische Partei Vietnams (KPV) weiterhin an ihrem Machtmonopol festhält. Es gibt einen politischen Willensbildungsprozess, in den Partei, Regierung und Parlament auf nationaler, Provinz- und Bezirksebene einbezogen sind. Ein Mehrparteiensystem und eine Stärkere Bürgerbeteiligung lehnt die KPV indes ab. Es gibt keine organisierte Opposition. Verbände, Organisationen und die Gewerkschaft sind in der Vaterlandsfront" zusammengefasst und damit Teil des Systems. Die am 1. Januar 2014 in Kraft getretene Verfassung schreibt in Artikel 4 unverändert die führende Rolle der KPV in Staat und Gesellschaft fest. In der Praxis werden Legislative, Exekutive und Judikative weiterhin von der KPV-Führung kontrolliert. Das 19- köpfige Politbüro bestimmt die Richtlinien der Politik. Es wird seit Januar 2011 von Generalsekretär Nguyen Phu Trong geleitet. Er wurde im Januar 2016 durch den alle 5 Jahre tagenden Kongress der Kommunistischen Partei im Amt bestätigt. Das 200-köpfige Zentralkomitee der Partei ist das zweithöchste Parteiorgan und tagt in der Regel zweimal im Jahr. Die Mitglieder der Nationalversammlung sind in der Regel KPV-Mitglieder. Bei den Parlamentswahlen im Mai 2016 durften nur einige wenige unabhängige Kandidaten antreten. Die Nationalversammlung emanzipiert sich seit einigen Jahren und hat an Selbstbewusstsein und Einfluss gewonnen, bleibt aber im Institutionengefüge schwach. Alle fünf Jahre finden Parteitage statt. Auf dem VI. Parteitag 1986 wurde die so genannte Doi-Moi"-Politik beschlossen, die grundlegende Wirtschaftsreformen eingeleitet hat. Der letzte Parteitag fand im Januar 2016 statt und stimmte über die Zusammensetzung des neuen Politbüros und des neuen Zentralkomitees ab. Der von der neuen Nationalversammlung gewählte Präsident Tran Dai Quang und Premierminister Nguyen Xuan Phuc wurden bereits vorher parteiintern benannt. Die Bevölkerung wählt die Nationalversammlung und die örtlichen Volkskomitees auf Provinz- und Bezirksebene. Die Kandidaten werden zuvor von der KPV ernannt oder gebilligt. Quelle: Korruptionsindex von Transparency International - Corruption Perceptions Index (2016) Im Jahresbericht 2016von Transparency International, für den in 176 Staaten Befragungen zur Wahrnehmung von Korruption bei Beamten und Politikern durchgeführt wurden, liegt Vietnam auf Platz 113 (2015: Platz 112), zusammen mit Bolivien und Armenien. Deutschland liegt auf Platz 10. Quelle: 22\ BICC \ LÄNDERBERICHT 04 \ 2017

24 Spannungen und innere Konflikte Ein lang andauernder Konflikt zwischen der Minderheit der Bergvölker und der Regierung eskalierte 2010 und führte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Er besteht bereits seit den 1950er Jahren. Nach dem Ende des Vietnamkrieges 1975 verfolgte die Regierung in Hanoi diese Minderheit der Montagnards, die von den USA zu Kämpfern ausgebildet und eingesetzt worden war, als Verräter und US-Spione. Zuletzt wurden das Militär und die Polizei von der politischen Führung eingesetzt, um die vorwiegend christlichen Bergvölker zur Teilnahme an Gottesdiensten und dem Besuch staatlich genehmigter Kirchen zu verpflichten. Ganze Dörfer sahen sich Militäreinsätzen ausgesetzt und zahlreiche Personen wurden willkürlich verhaftet. Der Konflikt mit den überwiegend christlichen Bergvölkern hat auch eine weltanschauliche Dimension, da die vietnamesische Regierung religiöse Infiltration befürchtet und bestrebt ist, informelle Kirchen im zentralen Hochland zu schließen und Menschen an der Teilnahme an Gottesdiensten zu hindern. Daneben hat der Konflikt auch eine wirtschaftliche und regionalpolitische Ebene in Bezug auf den Landbesitz. Einige der Montagnards flohen nach Kambodscha, wo sie mit der Begründung religiöser Verfolgung im Herkunftsland Vietnam Asyl suchten. Erhaltung von Frieden, Sicherheit und Stabilität in der Region Geographische Lage Vietnam liegt in Südostasien und wird auf der östlichen Seite vom Golf von Tonkin und dem Südchinesischen Meer umschlossen. Im Norden grenzt das Land an China, im Westen an Laos und Kambodscha sowie im Süden an den Golf von Thailand. Das Land verfügt über lange Grenzen mit China, Kambodscha und Laos. Politische Situation in der Region Vietnam liegt in einer (sicherheits-)politisch angespannten und sich dynamisch entwickelnden Region. Zwar hat das Gebiet im Hinblick auf eine regionale Sicherheitsarchitektur und politische Integration viel Entwicklungspotential, interne politische Unruhen in zahlreichen benachbarten Ländern haben jedoch die Brüchigkeit vieler Systeme deutlich werden lassen. Ein weiterer interner bewaffneter Konflikt zwischen Regierung und Oppositionellen in den letzten Jahren veranlasste die thailändische Regierung darüber hinaus Kambodscha zu beschuldigen, Oppositionelle und Regierungsgegner aufzunehmen und ihnen einen sicheren Zufluchtsort zu bieten. Die politische Situation in der Region wird auch vom autoritär regierten Burma heute Myanmar beeinflusst, wo Gewalt im Zuge der Wahlen im Jahr 2010 eine Flüchtlingswelle nach Thailand ausgelöst hatte. Nach der 2010 begonnen kontrollierten Übergabe der Macht des Militärs an das Parlament hat sich die Konfliktsituation in Burma/Myanmar entspannt und die Demokratiebewegung bekam neuen Aufschwung. In November 2015 wurden friedliche Parlamentswahlen durchgeführt. Zu den zahlreichen ungelösten (maritimen) Territorialkonflikten und Grenzfragen, in denen Vietnam direkt involviert ist, gehören die Rivalitäten mit China, Malaysia, Brunei, den Philippinen und Taiwan über den Status und die Zugehörigkeit der Paracel- und BICC \ LÄNDERBERICHT 04\ \

6\ 2016 \ LÄNDERINFORMATION. Vietnam. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

6\ 2016 \ LÄNDERINFORMATION. Vietnam. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte \ LÄNDERINFORMATION 6\ 2016 Vietnam Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR 2 Deutsche

Mehr

Der Globale Militarisierungsindex (GMI) 2013 des BICC

Der Globale Militarisierungsindex (GMI) 2013 des BICC Der Globale Militarisierungsindex (GMI) 2013 des BICC Was ist der Globale Militarisierungsindex (GMI)? Der Globale Militarisierungsindex (GMI) bildet das relative Gewicht und die Bedeutung des Militärapparats

Mehr

Internationalisierung und Privatisierung von Krieg und Frieden

Internationalisierung und Privatisierung von Krieg und Frieden A 2006/ 4000 Prof. Herbert Wulf Internationalisierung und Privatisierung von Krieg und Frieden Nomos Inhalt Danksagung 9 Vorwort 11 Einleitung Neue Kriege und die Gefahr für das staatliche Gewaltmonopol

Mehr

Demokratie weltweit. Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen.

Demokratie weltweit. Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen. Demokratie weltweit Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen www.demokratiewebstatt.at Mehr Information auf: www.demokratiewebstatt.at Die Grundsätze der Demokratie Übung: Grundsätze

Mehr

Nicht nur nette Nachbarn

Nicht nur nette Nachbarn Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Östliche Partnerschaft 17.09.2015 Lesezeit 3 Min Nicht nur nette Nachbarn Seit 2009 arbeitet die Europäische Union daran, die politischen und

Mehr

Übersicht. Einfluss der Größe einer Volkswirtschaft auf den Handel Weitere Faktoren, die den Handel beeinflussen

Übersicht. Einfluss der Größe einer Volkswirtschaft auf den Handel Weitere Faktoren, die den Handel beeinflussen Kapitel 2: Der Welthandel im Überblick 2-1 Übersicht Wer handelt mit wem? Das Gravitationsmodell Einfluss der Größe einer Volkswirtschaft auf den Handel Weitere Faktoren, die den Handel beeinflussen Entfernungen

Mehr

Völkerrechtliche Verträge: VölkerR

Völkerrechtliche Verträge: VölkerR Beck-Texte im dtv 5031 Völkerrechtliche Verträge: VölkerR Textausgabe von Dr. Albrecht Randelzhofer 12., neubearbeitete Auflage Völkerrechtliche Verträge: VölkerR Randelzhofer schnell und portofrei erhältlich

Mehr

NomosGesetze. Prof. Dr. Dr. h.c. Christian Tomuschat Prof. Dr. Christian Walter. Völkerrecht. 7. Auflage. Nomos

NomosGesetze. Prof. Dr. Dr. h.c. Christian Tomuschat Prof. Dr. Christian Walter. Völkerrecht. 7. Auflage. Nomos NomosGesetze Prof. Dr. Dr. h.c. Christian Tomuschat Prof. Dr. Christian Walter Völkerrecht 7. Auflage Nomos I. Internationale Organisationen 1 Charter of the United Nations/Charta der Vereinten Nationen

Mehr

Die Proliferation Security Initiative - Engagement zur Verhinderung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen

Die Proliferation Security Initiative - Engagement zur Verhinderung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen Botschaft von Japan. Neues aus Japan Nr. 92 Juli 2012 Die Proliferation Security Initiative - Engagement zur Verhinderung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen Im Juli 2012 findet auf Japans nördlicher

Mehr

Der internationale Kampf gegen die Todesstrafe

Der internationale Kampf gegen die Todesstrafe Der internationale Kampf gegen die Todesstrafe Sergey Medvedev, Ryan Plocher HS 15222: Menschenrechte im globalen Kontext, WS 10/11 Leitung: PD Dr. Berthold Kuhn, Frédéric Krumbein Gliederung Einleitung

Mehr

dtv Völkerrechtliche Verträge

dtv Völkerrechtliche Verträge Völkerrechtliche Verträge Vereinte Nationen Beistandspakte Menschenrechte See-, Luft- und Weltraumrecht Umweltrecht Kriegsverhütungsrecht Deutsche Einheit Textausgabe Herausgegeben von Universitätsprofessor

Mehr

Deutscher Bundestag. Sachstand. Die Militärausgaben ausgesuchter Staaten von 1990 bis Wissenschaftliche Dienste WD /12

Deutscher Bundestag. Sachstand. Die Militärausgaben ausgesuchter Staaten von 1990 bis Wissenschaftliche Dienste WD /12 Deutscher Bundestag Die Militärausgaben ausgesuchter Staaten von 1990 bis 2012 Seite 2 Die Militärausgaben ausgesuchter Staaten von 1990 bis 2012 Verfasser/in: Aktenzeichen: Abschluss der Arbeit: 8. November

Mehr

Staaten mit der höchsten Anzahl an Migranten USA 13,5. Russland 8,7. Deutschland 13,1. Saudi-Arabien. Kanada. Frankreich 10,7 10,4.

Staaten mit der höchsten Anzahl an Migranten USA 13,5. Russland 8,7. Deutschland 13,1. Saudi-Arabien. Kanada. Frankreich 10,7 10,4. Migration Nach Aufnahmestaaten, Migranten in absoluten in absoluten Zahlen Zahlen und Anteil und an Anteil der Bevölkerung an der Bevölkerung in Prozent, in 2010 Prozent, * 2010* Migranten, in abs. Zahlen

Mehr

Menschenrechte- Seite1

Menschenrechte- Seite1 Menschenrechte- Seite1 00:00 Länge Text 00:07 23 Die Welt ist voller unterschiedlicher Kulturen, Länder und Menschen. Bei allen Unterschieden gibt es aber eine wichtige Gemeinsamkeit: Alle Menschen sind

Mehr

ZUSAMMENFASSUNG, 2, GRUNDDATEN,ZUM,MILITÄRISCHEN,SEKTOR, 2, Deutsche!Rüstungsexporte! 5!

ZUSAMMENFASSUNG, 2, GRUNDDATEN,ZUM,MILITÄRISCHEN,SEKTOR, 2, Deutsche!Rüstungsexporte! 5! LÄNDERBERICHT\ÄGYPTEN INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATENZUMMILITÄRISCHENSEKTOR 2 DeutscheRüstungsexporte 5 BedeutungdeutscherRüstungsexportefürdasEmpfängerland 7 Militärausgaben 9 LokaleRüstungsindustrie

Mehr

Auf der Flucht. 1) Warum flieht man eigentlich?

Auf der Flucht. 1) Warum flieht man eigentlich? Auf der Flucht 1) Warum flieht man eigentlich? Dafür gibt es viele Gründe; politische Verfolgung, Folter, Krieg oder Bürgerkrieg sind einige Beispiele dafür! 2) Woher kommen die Flüchtlinge? Syrien Seitdem

Mehr

Welt-Bruttoinlandsprodukt

Welt-Bruttoinlandsprodukt In Mrd., 2007 17.589 Mrd. US $ 1.782 Mrd. US $ Südosteuropa und GUS Europa Russland 1.285 Deutschland 3.302 Ukraine 141 15.242 Mrd. US $ Nordamerika Großbritannien Frankreich 2.738 2.567 Kasachstan 94

Mehr

Rede im Deutschen Bundestag am 08. April Jahresabrüstungsbericht 2010 Erfolgreiche Schritte zu mehr Frieden und Sicherheit

Rede im Deutschen Bundestag am 08. April Jahresabrüstungsbericht 2010 Erfolgreiche Schritte zu mehr Frieden und Sicherheit Dr. Reinhard Brandl Mitglied des Deutschen Bundestages Rede im Deutschen Bundestag am 08. April 2011 Jahresabrüstungsbericht 2010 Erfolgreiche Schritte zu mehr Frieden und Sicherheit Plenarprotokoll 17/103,

Mehr

6\ 2016 \ LÄNDERINFORMATION. Nigeria. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

6\ 2016 \ LÄNDERINFORMATION. Nigeria. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte \ LÄNDERINFORMATION 6\ 2016 Nigeria Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR 2 Deutsche

Mehr

Menschenrechte Dokumente und Deklarationen

Menschenrechte Dokumente und Deklarationen Menschenrechte Dokumente und Deklarationen Bundeszentrale für politische Bildung 5 Inhalt Inhalt Karl Josef Partsch Der internationale Menschenrechtsschutz. Eine Einführung 11 I. Internationale Abkommen,

Mehr

Die Mitgliedschaft Österreichs bei der ESA jährt sich heuer zum 20. Mal.

Die Mitgliedschaft Österreichs bei der ESA jährt sich heuer zum 20. Mal. Sehr geehrter Herr Generaldirektor, Sehr geehrter Frau Staatssekretärin, werte Festgäste! Die Mitgliedschaft Österreichs bei der ESA jährt sich heuer zum 20. Mal. Der Beitritt Österreichs zur ESA, welcher

Mehr

6\ 2016 \ LÄNDERINFORMATION. Ukraine. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

6\ 2016 \ LÄNDERINFORMATION. Ukraine. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte \ LÄNDERINFORMATION 6\ 2016 Ukraine Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR 2 Deutsche

Mehr

Vertrauen in die Lebensmittelbranche

Vertrauen in die Lebensmittelbranche THIS EXIT MARKET Vertrauen in die Lebensmittelbranche Fokus Deutschland (Auszug) Juli 2016 Methodik Allgemeine Bevölkerung 5 Jahre in 25+ Märkten Alter 18+ 1.150 Befragte pro Land Online-Erhebung in 28

Mehr

TTIP. Was steht für die multinationalen Firmen in der Schweiz auf dem Spiel? ZHK Lunch Talk. Zürich, 1. September 2016

TTIP. Was steht für die multinationalen Firmen in der Schweiz auf dem Spiel? ZHK Lunch Talk. Zürich, 1. September 2016 TTIP Was steht für die multinationalen Firmen in der Schweiz auf dem Spiel? ZHK Lunch Talk Zürich, 1. September 2016 Globaler Freihandel in Schwierigkeiten Doha in 2001 gestartet mit geplantem Abschluss

Mehr

Verteidigung in Europa: Mehr Strategie wagen

Verteidigung in Europa: Mehr Strategie wagen Verteidigung in Europa: Mehr Strategie wagen Keyfacts über Rüstung - USA will weniger für Nato zahlen - EU plant gemeinsamen Verteidigungsfonds - Gemeinsame Beschaffung hilft bei Kostensenkung 16. Februar

Mehr

Reale Austauschverhältnisse (Terms of Trade)

Reale Austauschverhältnisse (Terms of Trade) Index (2000 = ), 1980 bis 2006 Index 170 168 171 160 Süd-Osteuropa und GUS 150 140 130 120 152 117 ökonomisch sich entwickelnde ökonomisch am wenigsten entwickelte 120 116 121 118 150 143 110 90 80 109

Mehr

Direktinvestitionen USA im Fokus

Direktinvestitionen USA im Fokus Direktinvestitionen USA im Fokus Investitionen aus deutscher Sicht (Statistik der Deutschen Bundesbank) Für Deutschland sind die USA der wichtigste Auslandsstandort. Dies gilt auch für Investitionen in

Mehr

UN Konvention über die Rechte des Kindes

UN Konvention über die Rechte des Kindes UN Konvention über die Rechte des Kindes am 13. April 2012 Das System der Vereinten Nationen Gründung: 26.Juni 1945 intergouvernementale Organisation: zwischenstaatlicher Zusammenschluss von 192 (193)

Mehr

Schriftliche Fragen an die Bundesregierung im Monat Januar 2016 Fragen Nr. 5. namens der Bundesregierung beantworte ich die Frage wie folgt:

Schriftliche Fragen an die Bundesregierung im Monat Januar 2016 Fragen Nr. 5. namens der Bundesregierung beantworte ich die Frage wie folgt: 1 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Herrn Jan van Aken Mitglied des Deutschen Bundestages Platz der Republik 1 11011 Berlin HAUSANSCHRIFT POSTANSCHRIFT Matthias Machnig Staatssekretär Scharnhorststraße

Mehr

\ LÄNDERINFORMATION 04\ Ukraine. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

\ LÄNDERINFORMATION 04\ Ukraine. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte \ LÄNDERINFORMATION 04\ 2017 Ukraine Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR 2

Mehr

der die und in den von zu das mit sich des auf für ist im dem nicht ein eine als auch es an werden aus er hat daß sie nach wird bei

der die und in den von zu das mit sich des auf für ist im dem nicht ein eine als auch es an werden aus er hat daß sie nach wird bei der die und in den von zu das mit sich des auf für ist im dem nicht ein eine als auch es an werden aus er hat daß sie nach wird bei einer um am sind noch wie einem über einen so zum war haben nur oder

Mehr

ENTWICKLUNGS- MESSUNG

ENTWICKLUNGS- MESSUNG MERKBLATT ENTWICKLUNGS- WIE WIRD DIE ENTWICKLUNG EINES LANDES BEURTEILT? Entwicklungsmessung Seite 2 ENTWICKLUNGS- WIE WIRD DIE ENTWICKLUNG EINES LANDES BEURTEILT? Wie misst man «Entwicklung»? Als klassische

Mehr

Makrodaten der supra- und internationalen Organisationen

Makrodaten der supra- und internationalen Organisationen Universität zu Köln Lehrstuhl für Empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung Hauptseminar: Datenquellen der Sozial- und Wirtschaftsforschung WS 2006/07-12.12.2006 Prof. Andreß / Dipl. Soz. H. Lohmann

Mehr

Der Haager Verhaltenskodex (HCOC) und das Engagement gegen die Verbreitung ballistischer Raketen

Der Haager Verhaltenskodex (HCOC) und das Engagement gegen die Verbreitung ballistischer Raketen Botschaft von Japan. Neues aus Japan Nr. 106 September 2013 Der Haager Verhaltenskodex (HCOC) und das Engagement gegen die Verbreitung ballistischer Raketen Im Mai 2013 übernahm Japan den Vorsitz des Rahmenwerkes

Mehr

Schweizer Aussenpolitik

Schweizer Aussenpolitik Anleitung LP Ziel: Die Schüler lernen, wie und wo sich der Schweizer Staat stark macht für die Einhaltung der Menschenrechte im Ausland. Arbeitsauftrag: Die Schüler lesen in Gruppen die Arbeitsblätter

Mehr

\ LÄNDERINFORMATION 04\ Ghana. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

\ LÄNDERINFORMATION 04\ Ghana. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte \ LÄNDERINFORMATION 04\ 2017 Ghana Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR 2 Deutsche

Mehr

UBS Briefing mit Peter Achten, China- und Fernostkorrespondent, Ringier, Peking Mittwoch, 20. Januar 2010, im Seepark.Thun. Volkswirtschaften Top Ten

UBS Briefing mit Peter Achten, China- und Fernostkorrespondent, Ringier, Peking Mittwoch, 20. Januar 2010, im Seepark.Thun. Volkswirtschaften Top Ten Volkswirtschaften Top Ten 2002 1. USA 31,9% GDP/Welt 2. Japan 12% 3. Deutschland 6,2% 4. Grossbritannien 4,8% 5. Frankreich 4,5% 6. 4,4% 7. Italien 3,7% 8. Kanada 2,2% 9. Spanien 2,1% 10. Mexiko 2% 2008

Mehr

Massenstreiks in Indien, Brasilien und Südafrika nach 2008 und die Potenziale transnationaler Solidarität. Jörg Nowak

Massenstreiks in Indien, Brasilien und Südafrika nach 2008 und die Potenziale transnationaler Solidarität. Jörg Nowak Massenstreiks in Indien, Brasilien und Südafrika nach 2008 und die Potenziale transnationaler Solidarität Jörg Nowak Massenstreiks in großer Entfernung und mit ähnlichen Merkmalen 1. Die Streiks betreffen

Mehr

Konflikt oder Kooperation in Asien-Pazifik?

Konflikt oder Kooperation in Asien-Pazifik? A2002/2128 Konflikt oder Kooperation in Asien-Pazifik? Chinas Einbindung in regionale Sicherheitsstrukturen und die Auswirkungen auf Europa Von Frank Umbach R. OLDENBOURG VERLAG MÜNCHEN 2002 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Allgemeine Erklärung der Menschenrechte Allgemein gesehen, sind die Menschenrechte grundlegende Rechte, die allen Menschen unabhängig von Herkunft, Rasse, Sprache, Staatsangehörigkeit, Religion und Geschlecht

Mehr

12\ 2017 \ LÄNDERINFORMATION. Serbien. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

12\ 2017 \ LÄNDERINFORMATION. Serbien. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte \ LÄNDERINFORMATION 12\ 2017 Serbien Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR 2

Mehr

Die Streitkräfte der DDR - Die NVA als Parteiarmee unter Kontrolle ziviler Kräfte

Die Streitkräfte der DDR - Die NVA als Parteiarmee unter Kontrolle ziviler Kräfte Politik Sven Lippmann Die Streitkräfte der DDR - Die NVA als Parteiarmee unter Kontrolle ziviler Kräfte Studienarbeit Ruprecht- Karls- Universität Heidelberg Institut für Politische Wissenschaft Oberseminar:

Mehr

Asylbewerber nach Staatsangehörigkeit

Asylbewerber nach Staatsangehörigkeit Asylbewerber nach Staatsangehörigkeit nach Staatsangehörigkeit 28.005 [9,3 %] Afghanistan Top 10 144.650 [48,0 %] 18.245 [6,1 %] Russland 15.700 [5,2 %] Pakistan 15.165 [5,0 %] Irak 13.940 [4,6 %] Serbien

Mehr

Hintergrundinformationen zum G20 Global Forum on Steel Excess Capacity. 28. November 2017

Hintergrundinformationen zum G20 Global Forum on Steel Excess Capacity. 28. November 2017 Hintergrundinformationen zum G20 Global Forum on Steel Excess Capacity 28. November 2017 Entwicklung der globalen Rohstahlproduktion 1800 1600 1400 1200 1000 Rohstahlproduktion weltweit: 2013: 1650 Mio.

Mehr

EUROPÄISCHER RAT KOPENHAGEN JUNI 1993 SCHLUSSFOLGERUNGEN DES VORSITZES

EUROPÄISCHER RAT KOPENHAGEN JUNI 1993 SCHLUSSFOLGERUNGEN DES VORSITZES EUROPÄISCHER RAT KOPENHAGEN 21.-22. JUNI 1993 SCHLUSSFOLGERUNGEN ES VORSITZES 6. Beziehungen zur Türkei Hinsichtlich der Türkei ersuchte der Europäische Rat den Rat, dafür zu sorgen, daß die vom Europäischen

Mehr

Die Kommunistische Partei bereitet die Wahlen für die Volksräte vor

Die Kommunistische Partei bereitet die Wahlen für die Volksräte vor Konrad-Adenauer-Stiftung e.v. Dr. Willibold Frehner Country Representative to Vietnam Second floor, Rainbow building 7 Trieu Viet Vuong Street Hanoi, Vietnam Tel : (0084-4) 9432791 / 9432792 Fax : (0084-4)

Mehr

\ LÄNDERINFORMATION 04\ Ägypten. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

\ LÄNDERINFORMATION 04\ Ägypten. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte \ LÄNDERINFORMATION 04\ 2017 Ägypten Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR 2

Mehr

I Einführung in die Grundlagen der Menschenrechte 19

I Einführung in die Grundlagen der Menschenrechte 19 Abkürzungsverzeichnis 13 Einleitung 15 I Einführung in die Grundlagen der Menschenrechte 19 1 Begriff und Wesen der Menschen rechte 23 1.1 Menschenrechte als subjektive Rechte aller Menschen kraft Geburt

Mehr

Indonesiens Airlines bestellen Hunderte von Maschinen

Indonesiens Airlines bestellen Hunderte von Maschinen Indonesiens Airlines bestellen Hunderte von Maschinen 25.10.2016 Billigfluglinie Lion Air expandiert besonders stark / Auftragsvolumen von über 40 Mrd. US $ / Von Roland Rohde Jakarta (GTAI) - 2012 orderte

Mehr

1. Einleitung Globalisierung 5

1. Einleitung Globalisierung 5 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung 1 2. Globalisierung 5 2.1. Globalisierung und deren Probleme 5 2.1.1. Entstehung und Theorie des Neoliberalismus 6 2.1.2. Kritik am Neoliberalismus 10 2.1.2.1. Auswirkungen

Mehr

Kindersoldaten und bewaffneter Konflikt

Kindersoldaten und bewaffneter Konflikt Sabine von Schorlemer Kindersoldaten und bewaffneter Konflikt Nukleus eines umfassenden Schutzregimes der Vereinten Nationen PETER LANG Internationaler Verlag der Wissenschaften Inhalt Vorwort Abkürzungsverzeichnis

Mehr

Tabellarische Aufbereitung der Rüstungsexportberichte der Bundesregierung keine. keine

Tabellarische Aufbereitung der Rüstungsexportberichte der Bundesregierung keine. keine Tabellarische Aufbereitung der Rüstungsexportberichte der Bundesregierung 2000-2016 +++ www.waffenexporte.org +++ AFGHANISTAN 2016 a) 2.423.578 2015 a) 5.590.949 c) 12.000 2014 a) 3.360.167 b) 11.700 (VN-

Mehr

Afrika: Viele Probleme, viele Chancen

Afrika: Viele Probleme, viele Chancen Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Afrika 16.10.2017 Lesezeit 4 Min. Afrika: Viele Probleme, viele Chancen Der afrikanische Kontinent wird von Europäern oft als ein einziges Land

Mehr

PRESSEMITTEILUNG INTERNATIONALE INSTITUTIONEN VERÖFFENTLICHEN DATEN ZUM BIP DER G20: VERLANGSAMUNG DES BIP-WACHSTUMS DER G20 AUF 0,7 %

PRESSEMITTEILUNG INTERNATIONALE INSTITUTIONEN VERÖFFENTLICHEN DATEN ZUM BIP DER G20: VERLANGSAMUNG DES BIP-WACHSTUMS DER G20 AUF 0,7 % 14. März 2012 PRESSEMITTEILUNG INTERNATIONALE INSTITUTIONEN VERÖFFENTLICHEN DATEN ZUM BIP DER G20: VERLANGSAMUNG DES BIP-WACHSTUMS DER G20 AUF 0,7 % IM VIERTEN QUARTAL 2011 Das vierteljährliche Wachstum

Mehr

\ LÄNDERINFORMATION 04\ Singapur. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

\ LÄNDERINFORMATION 04\ Singapur. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte \ LÄNDERINFORMATION 04\ 2017 Singapur Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR 2

Mehr

Asia/Pacific. Regional Concept. Japan Australia. South Korea. China. Taiwan. Pakistan. Vietnam. Philippines. India Thailand. Malaysia.

Asia/Pacific. Regional Concept. Japan Australia. South Korea. China. Taiwan. Pakistan. Vietnam. Philippines. India Thailand. Malaysia. Asia/Pacific Regional Concept South Korea Japan Australia China Hong Kong New Zealand Pakistan Taiwan India Thailand Vietnam Philippines Malaysia Singapore SCA, RHQ Indonesia 1 ASEAN umfasst zehn Länder,

Mehr

Partnerschaft Entwicklung Mission

Partnerschaft Entwicklung Mission Partnerschaft Entwicklung Mission Flüchtlingskrise: Fluchtursachen und Handlungsfelder Gisela Voltz Migration weltweit 1 Mrd Menschen MigrantInnen (IOM 2014) ; davon 740 Mio BinnenmigrantInnen (VR China

Mehr

M+E-Industrie bleibt Exportbranche Nummer eins

M+E-Industrie bleibt Exportbranche Nummer eins Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Metall- und Elektro-Industrie 02.08.2017 Lesezeit 4 Min. M+E-Industrie bleibt Exportbranche Nummer eins Die wichtigste Exportbranche in Deutschland

Mehr

Der Neorealismus von K.Waltz zur Erklärung der Geschehnisse des Kalten Krieges

Der Neorealismus von K.Waltz zur Erklärung der Geschehnisse des Kalten Krieges Politik Manuel Stein Der Neorealismus von K.Waltz zur Erklärung der Geschehnisse des Kalten Krieges Studienarbeit Inhalt 1. Einleitung 1 2. Der Neorealismus nach Kenneth Waltz 2 3. Der Kalte Krieg 4 3.1

Mehr

Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2014

Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2014 Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2014 Manfred Junkert, Hauptgeschäftsführer HDS/L Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie e.v. Pressekonferenz

Mehr

Ausgewählte Handelsbilanzen ( Teil 1)

Ausgewählte Handelsbilanzen ( Teil 1) ( Teil 1) -853,6 Handelsbilanzdefizit -1,7-113,0-2,2-36,5-154,1 USA Großbritannien Deutschland Handelsbilanzüberschuss 4,3 38,4 220,5 Japan 1,9 64,7 80,1 China 0,4 3,4 180,7-0,3-55,9-4,3 Indien in Mrd.

Mehr

6\ 2016 \ LÄNDERINFORMATION. Jordanien. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

6\ 2016 \ LÄNDERINFORMATION. Jordanien. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte \ LÄNDERINFORMATION 6\ 2016 Jordanien Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR 2

Mehr

I. gemäß bilateraler und multilateraler vertraglicher Vereinbarungen mit dem Ausland1. Vertrag

I. gemäß bilateraler und multilateraler vertraglicher Vereinbarungen mit dem Ausland1. Vertrag RiVASt: Anlage I Anhang IIRechtsgrundlagen für Rechts- und Amtshilfe der Zollverwaltungen in Verfahren wegen Verdachts von Zuwiderhandlungen gegen die Zoll-, Verbrauchssteuer-, Monopol- und Außenwirtschaftsgesetze

Mehr

Raff Reale Außenwirtschaft WS 07/08 Folie 2-1

Raff Reale Außenwirtschaft WS 07/08 Folie 2-1 Folie 2-1 2. Ein Blick in die Daten: Der Welthandel Wer handelt wie viel? Wer handelt mit wem? Das Gravitationsmodell Wer handelt was? Multinationale Unternehmen und Outsourcing Datenquellen: International

Mehr

Wettstreit der Giganten

Wettstreit der Giganten Fokus Wettstreit der Giganten In Asien beeindruckte vor allem China durch hohes Wachstum. Doch nun macht Indien auf sich aufmerksam und geht auf Aufholjagd. China und Indien beide Länder verfügen über

Mehr

1207 Mrd. Euro. 398,2 Mio. t

1207 Mrd. Euro. 398,2 Mio. t Deutsche Ausfuhren mit leichtem Wachstum Anteil gewachsen Anteil gleich Anteil gesunken nach Wert Rest 19,5 % China 6,2 % Indien,8 % Russland 1,8 % Brasilien,7 % USA 8,7 % Türkei 3,8 % 127 Mrd. Euro 216

Mehr

Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte Länderportrait Ukraine Quelle: CIA World Factbook Letzte Aktualisierung: Dezember 2014 Länderportrait

Mehr

Die Bedeutung außenwirtschaftlicher Beziehungen für die Entwicklung einer Region. 11. Deutsche Woche in St. Petersburg, 25.

Die Bedeutung außenwirtschaftlicher Beziehungen für die Entwicklung einer Region. 11. Deutsche Woche in St. Petersburg, 25. Die Bedeutung außenwirtschaftlicher Beziehungen für die Entwicklung einer Region 11. Deutsche Woche in St. Petersburg, 25. April 2014 Dr. Dirk Lau, Handelskammer Hamburg, Leiter Standort- und Regionalpolitik

Mehr

Grundlagenwissen über Herkunftsländer und Folgerungen für die pädagogische Praxis Afghanistan

Grundlagenwissen über Herkunftsländer und Folgerungen für die pädagogische Praxis Afghanistan Grundlagenwissen über Herkunftsländer und Folgerungen für die pädagogische Praxis Afghanistan Bonner Institut für Migrationsforschung und interkulturelles Lernen (BIM) e.v. - www.bimev.de Geographische

Mehr

12\ 2015 \ LÄNDERINFORMATION. Ägypten. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

12\ 2015 \ LÄNDERINFORMATION. Ägypten. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte \ LÄNDERINFORMATION 12\ 2015 Ägypten Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR 2

Mehr

Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (Teil 1)

Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (Teil 1) (Teil 1) Welt ökon. entwickelte Staaten ökon. sich entw. Staaten 8.302 2.688 38.067 Luxemburg 102.145 Norwegen Katar 82.357 79.387 Irland Dänemark Schweiz Schweden 59.752 57.791 54.936 49.066 Ver. Arab.

Mehr

Statement of the Central Committee of the Party of Labour of Austria, Vienna, 19 December 2015

Statement of the Central Committee of the Party of Labour of Austria, Vienna, 19 December 2015 Solidarity with the CP of Ukraine [ En, De ] Statement of the Central Committee of the Party of Labour of Austria, Vienna, 19 December 2015 The Party of Labour of Austria condemns the ban of the Communist

Mehr

2862/J XX. GP - Anfrage 1 von /J XX.GP

2862/J XX. GP - Anfrage 1 von /J XX.GP 2862/J XX. GP - Anfrage 1 von 5 2862/J XX.GP der Abgeordneten Kier, Stoisits, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten betreffend Umsetzung der Menschenrechte im Rahmen

Mehr

8. Informationstag Exportkontrolle am 8. Dezember 2016

8. Informationstag Exportkontrolle am 8. Dezember 2016 8. Informationstag Exportkontrolle am 8. Dezember 2016 Aktuelles aus dem BAFA: Neue Endverbleibsdokumente Dr. Björn Griebel (Zivilgüter) Valerie Hermesmeier (Rüstungsgüter) http://www.bafa.de/ 21 Außenwirtschaftsverordnung

Mehr

Konjunkturumfrage 2015

Konjunkturumfrage 2015 1. Wirtschaftssituation in Polen 2. Investitionsfaktoren 3. Investitionsattraktivität 4. Wichtigste Herausforderungen Wirtschaftssituation in Polen Wirtschaftslage Polens in den Augen der Investoren Aktuelle

Mehr

Trinkwasser. Zugang in Prozent der Bevölkerung, insgesamt. Bevölkerung, in Mio. Zugang zu sauberem Trinkwasser, in Prozent

Trinkwasser. Zugang in Prozent der Bevölkerung, insgesamt. Bevölkerung, in Mio. Zugang zu sauberem Trinkwasser, in Prozent Trinkwasser Zugang in Prozent der Bevölkerung, 2008 Zugang zu sauberem Trinkwasser, in Prozent insgesamt Bevölkerung, in Mio. Welt 78 96 6.750 100 98 100 1.029 Gemeinschaft unabhängiger Staaten 98 277

Mehr

Anonymous mit Jorge Massoud.

Anonymous mit Jorge Massoud. E-Mail-Adresse oder Han Angemeldet bleiben Anonymous mit Jorge Massoud. 11. November 2014 um 16:00 Bearbeitet Die Vereinigten Staaten von Amerika haben in 231 Jahren seit ihrer Gründung, insgesamt 219

Mehr

Vorlesung Völkerstrafrecht

Vorlesung Völkerstrafrecht Vorlesung Völkerstrafrecht SoSe 2013 8. Stunde (20.6.2013) RA Dr. Stefan Kirsch - Terminplan SoSe 2013-1 18.04.2013 Einführung / Überblick 2 25.04.2013 Völkerrecht und Strafrecht I: Der Geltungsbereich

Mehr

Die OPDE-Gruppe erhielt Besuch von einer Regierungsund Unternehmerdelegation aus Thailand

Die OPDE-Gruppe erhielt Besuch von einer Regierungsund Unternehmerdelegation aus Thailand Die OPDE-Gruppe erhielt Besuch von einer Regierungsund Unternehmerdelegation aus Thailand Eine Gruppe von 25 Repräsentanten aus der Regierung und der Energiewirtschaft Thailands besuchte die fotovoltaische

Mehr

Ausgewählte Leistungsbilanzen (Teil 1)

Ausgewählte Leistungsbilanzen (Teil 1) (Teil 1) In absoluten Zahlen und in Prozent des BIP, Betrachtungszeiträume zwischen 1996 und 2007 Leistungsbilanzdefizit Leistungsbilanzüberschuss -239 1996 bis 2000-5,3% -731-545 USA 2001 bis 2005 2007

Mehr

Japan und die Europäische Union ein Überblick

Japan und die Europäische Union ein Überblick Botschaft von Japan. Neues aus Japan Nr. 78 Mai 2011 Japan und die Europäische Union ein Überblick Die Beziehungen zwischen Japan und der Europäischen Union (EU) sind geprägt durch einen umfassenden Austausch

Mehr

Humanitäres Völkerrecht

Humanitäres Völkerrecht Hans-Peter Gasser Humanitäres Völkerrecht Eine Einführung mit einer Einleitung von Daniel Thürer Nomos Schulthess 2007 Einleitende Bemerkungen von Daniel Thürer: Kriegerische Gewalt und rule of law 1 Kapitel

Mehr

1789 Déclaration des Droits de l Homme et du Citoyen 1791 U.S. Bill of Rights usw. konstitutiv für moderne Demokratien

1789 Déclaration des Droits de l Homme et du Citoyen 1791 U.S. Bill of Rights usw. konstitutiv für moderne Demokratien ÜV Internationale Beziehungen, 28.1.03 Internationale Menschenrechtspolitik Ursprünge: Menschenrechte (MR) = Rechte von Individuen, die sie allein aufgrund der Tatsache besitzen, dass sie Menschen sind

Mehr

Definition von Krieg

Definition von Krieg Schrank der Vielfalt Definition von Krieg Dateiname: HVR_II_Material_Arbeitsblatt_Kriegsdefinition Abstract: Vorbereitungszeit: - Durchführungszeit: - GL-Bedarf: - Materialien: - Rahmenbedingungen: - Geeignet

Mehr

Deutsch-Indische Handelskammer

Deutsch-Indische Handelskammer Deutsch-Indische Handelskammer Indiens Wirtschaft: Potential heute und in der Zukunft Bernhard Steinrücke Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Indischen Handelskammer 1 Indiens Wirtschaft: Potential heute

Mehr

Export in Mrd. US-Dollar nicht zuzuordnen 2,2 3,5 4,5 3,7 2,0 9,7 4,3 4,5 6,4 4,4 14,9 12,5 16,8 50,9 43,5

Export in Mrd. US-Dollar nicht zuzuordnen 2,2 3,5 4,5 3,7 2,0 9,7 4,3 4,5 6,4 4,4 14,9 12,5 16,8 50,9 43,5 Anteile am Weltwarenexport in Prozent, 1948 bis 2007 Prozent 100 90 80 59 84 157 579 1.838 3.675 7.375 13.619 Export in Mrd. US-Dollar nicht zuzuordnen 2,2 3,5 4,5 3,7 2,0 4,9 2,7 7,3 3,2 4,1 6,5 6,8 5,7

Mehr

12\ 2017 \ LÄNDERINFORMATION. Singapur. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

12\ 2017 \ LÄNDERINFORMATION. Singapur. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte \ LÄNDERINFORMATION 12\ 2017 Singapur Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR 2

Mehr

Zur Menschenrechtsproblematik an EU- und US- Außengrenzen. Dr. Ulrike Borchardt

Zur Menschenrechtsproblematik an EU- und US- Außengrenzen. Dr. Ulrike Borchardt Beitrag zur Ringvorlesung Friedensbildung Grundlagen und Fallbeispiele WS 2013/2014 Zur Menschenrechtsproblematik an EU- und US- Außengrenzen Dr. Ulrike Borchardt Dr. Ulrike Borchardt 1 Gliederung Aktualität

Mehr

Der Einsatz der Bundeswehr in Syrien un d seine võlkerrechtliche Bewertung

Der Einsatz der Bundeswehr in Syrien un d seine võlkerrechtliche Bewertung Der Einsatz der Bundeswehr in Syrien un d seine võlkerrechtliche Bewertung I. W as hat sich vom 13.11. bis zum 4.12.2015 ereignet? - Die rechtsbegründenden Tatsachen. 11. W ar die Bundesrepublik verpflichtet,

Mehr

index 2013 Klimaschutz-Index Komponenten 7,5% 10% 7,5% 10% 10% 10% 4% 4% 20% 30% Emissionsniveau 10% 10% 30% Entwicklung der Emissionen KLIMASCHUTZ

index 2013 Klimaschutz-Index Komponenten 7,5% 10% 7,5% 10% 10% 10% 4% 4% 20% 30% Emissionsniveau 10% 10% 30% Entwicklung der Emissionen KLIMASCHUTZ Klimaschutz-Index Komponenten Komponenten des Klimaschutz-Index Nationale Klimapolitik Primärenergieverbrauch pro Kopf Internationale Klimapolitik 7,5% 7,5% CO 2 -Emissionen pro Kopf Effizienz-Trend Effizienz-Niveau

Mehr

Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA)

Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA) In Milliarden US-Dollar, 1980, 1990, 2000 und 2007 14,2 3,5 2,8 2,2 1,3 Nord- und Mittelamerika 2,7 7,0 2,2 1,2 1,4 Europa 3,2 3,7 4,2 34,1 5,3 4,7 2,3 Mittlerer Osten 12,9 6,9 7,7 7,2 2,6 Ostasien Nordafrika

Mehr

Türkei: Beitrittsverhandlungen erhöhen Reformdruck

Türkei: Beitrittsverhandlungen erhöhen Reformdruck Economic Research Allianz Group Dresdner Bank Working Paper No.: 12, 19.5.24 Autor: Dominik Thiesen Türkei: Beitrittsverhandlungen erhöhen Reformdruck auf EU Die Türkei ist ein wichtiger strategischer

Mehr

Neue Märkte in Asien erschließen Erfahrungen und anstehende Projekte

Neue Märkte in Asien erschließen Erfahrungen und anstehende Projekte Neue Märkte in Asien erschließen Erfahrungen und anstehende Projekte Emrah Camli OAV German Asia-Pacific Business Association München, BAU 2015, 20. Januar 2015 www.efficiency-from-germany.info Überblick

Mehr

Internationale Konfliktforschung I. Tutorat W12_ Ausblick: von «alten» zu «neuen» Kriegen

Internationale Konfliktforschung I. Tutorat W12_ Ausblick: von «alten» zu «neuen» Kriegen Internationale Konfliktforschung I Tutorat W12_05.12.2012 Ausblick: von «alten» zu «neuen» Kriegen Plan Rückblick Übung: Wahr oder falsch? Literatur Zweck Entwicklung der «Grenze» Nach 1945: die Norm territorialer

Mehr

Auslandsinvestitionen

Auslandsinvestitionen Mai 2016 Auslandsinvestitionen Daten für den Maschinenbau Der Bestand der deutschen Investitionen im ausländischen Maschinenbau hat sich in 2014 um 4,3 Prozent erhöht. Dies ergibt sich aus der aktuellen

Mehr

6. Thüringer Außenwirtschaftstag Vietnam Spezial. Die ASEAN Economic Community (AEC)

6. Thüringer Außenwirtschaftstag Vietnam Spezial. Die ASEAN Economic Community (AEC) www.pwc.de 6. Thüringer Außenwirtschaftstag Vietnam Spezial Die Economic Community (AEC) 8. und EWG im Vergleich Historie (gegründet 1967) Zeit des Kalten Krieges, junge Staaten in Südostasien, kommunistische

Mehr

12\ 2015 \ LÄNDERINFORMATION. Äthiopien. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte

12\ 2015 \ LÄNDERINFORMATION. Äthiopien. Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte \ LÄNDERINFORMATION 12\ 2015 Äthiopien Informationsdienst Sicherheit, Rüstung und Entwicklung in Empfängerländern deutscher Rüstungsexporte INHALT ZUSAMMENFASSUNG 2 GRUNDDATEN ZUM MILITÄRISCHEN SEKTOR

Mehr

Die Europäische Union

Die Europäische Union Die Europäische Union Die Mitgliedsländer der Europäischen Union Im Jahr 1957 schlossen sich die sechs Länder Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und das Königreich der Niederlande unter

Mehr