Der demografische Wandel bei Erwachsenen mit geistiger Behinderung
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- Nicolas Stein
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1 GEFÖRDERT VOM IN KOOPERATION MIT DEM Der demografische Wandel bei Erwachsenen mit geistiger Behinderung Friedrich Dieckmann & Christos Giovis 1
2 1. Vorausschätzung der Altersentwicklung von Erwachsenen mit geistiger Behinderung in Westfalen-Lippe im Zeitraum Teilhabe, 51, 1/212, 12-19; 2. Schätzung der Sterbewahrscheinlichkeiten und Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland KVJS-Projekt Alter erleben 2
3 Altersvorausschätzung Erfassung des Personkreises: EDV-gestützte Auswertung von aggregierten personenbezogenen Daten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe über die Empfänger_innen von Eingliederungshilfe, zzgl. ergänzender Statistiken (z.b. Schuljahrgangsstatistiken NRW, Pflegestatistiken) fehlende Personenkreise / Dunkelziffer (z. B. Menschen, die keine Leistungen der Eingliederungshilfe beziehen) Entwicklungsmodell mit Annahmen über die altersspezifischen Überlebenswahrscheinlichkeiten (Sterbetafeln) die jährlichen Wanderungsbewegungen zu und zwischen Wohn- und Tagesbeschäftigungsformen Status quo - Szenario 3
4 Ablaufschema für die Altershochrechnung nach Wohnhilfen Zeitraum der Hochrechnung / Projektion % stationäre Wohnformen t 33% ambulante Wohnformen unbekannte Wohnformen (z.b. bei Angehörigen) Fortschreibung / Projektion (mittels Neuzugängen, Wechselwahrscheinlichkeiten, Überlebenswahrscheinlichkeiten) nach Jahrgang gestaffelte Wechselquoten Neuzugänge (Förderschulabgänge) 4
5 Erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung aus Westfalen-Lippe im Jahr % Anzahl der Personen % 21% % % ab 6 Männer Frauen Anteil der Altersstufe in % Gesamt: KatHO NRW 21 5
6 Erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung aus Westfalen-Lippe im Jahr % % % % % Anzahl der Personen ab 6 Männer Frauen Anteil der Altersstufe in % Gesamt: KatHO NRW 21 6
7 Wohnen Erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung aus Westfalen-Lippe nach Wohnform (21) Gesamt: Stationäres Wohnen 37% 49% Ambulant betreutes Wohnen Wohnen ohne prof. Unterstützung 14% KatHO NRW 21 7
8 Stationäres Wohnen im Jahr % % % % % Anzahl der Personen ab 6 Männer Frauen Anteil der Altersstufe in % Gesamt: KatHO NRW 21 8
9 Stationäres Wohnen im Jahr % Anzahl der Personen % % % % ab 6 Männer Frauen Anteil der Altersstufe in % Gesamt: KatHO NRW 21 9
10 Ambulant betreutes Wohnen im Jahr Anzahl der Personen 1. 29% 25% 2% % 7% ab 6 Männer Frauen Anteil der Altersstufe in % Gesamt: KatHO NRW 21 1
11 Ambulant betreutes Wohnen im Jahr % % % 21% % Anzahl der Personen ab 6 Männer Frauen Anteil der Altersstufe in % Gesamt: KatHO NRW 21 11
12 Wohnen bei Angehörigen / Wohnen ohne professionelle Unterstützung im Jahr % % 25% Anzahl der Personen % % 198 k.a. k.a. k.a ab 9 Männer Frauen Anteil der Altersstufe in % Gesamt: KatHO NRW 21 12
13 Wohnen bei Angehörigen / Wohnen ohne professionelle Unterstützung im Jahr % % Anzahl der Personen % 5% 3% % k.a. k.a ab Männer Frauen Anteil der Altersstufe in % Gesamt: KatHO NRW 21 13
14 Tagesangebote / Unterstützung während des Tages 14
15 Personen mit geistiger Behinderung ab 65 Jahren im stationären und ambulant betreuten Wohnen im Jahr 21 KatHO NRW Anzahl der Personen 45% % % 218 5% 2% % % ab 95 Männer Frauen Anteil der Altersstufe in % Gesamt:
16 Personen mit geistiger Behinderung ab 65 Jahren im stationären und ambulant betreuten Wohnen im Jahr 23 KatHO NRW % % % Anzahl der Personen % 3% 1% % ab 95 Männer Frauen Anteil der Altersstufe in % Gesamt:
17 Hilfe- und Pflegebedarf 17
18 Verteilung der Altersstufen stationärer Wohnformen bezogen auf die Hilfebedarfsgruppen 4% 35% 3% 25% 2% 15% HBG 1 HBG 2 HBG 3 HBG 4 HBG 5 1% 5% ab 9 % 18
19 Geschätzte Anzahl von Erwachsenen mit geistiger Behinderung in Westfalen-Lippe Schätzjahr mit Pflegestufe ( Sockel ) zusätzlich altersbedingt Pflegebedürftige mit Stufe Variante I Variante II 21 ~ ~ KatHO NRW 21 19
20 Fazit Der starke Anstieg von Senior_innen (>= 6 Jahre) am Personenkreis Erwachsener mit geistiger Behinderung (von 1% in 21 auf 31% in 23) stellt eine nachholende Entwicklung dar, eine Normalisierung im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Aussicht auf Lebensjahre im Alter mit großen Freiräumen bei Erhalt der Funktionsfähigkeit Ambulant betreute Wohnsettings müssen alterstauglich gestaltet werden. Ein Zurück ins Heim im Alter als Regel ist nicht gewünscht von den Betroffenen, rechtlich bedenklich und unwirtschaftlich. Die wachsende Anzahl geistig behinderter Senior_innen in allen Wohnformen benötigen tagsüber unterschiedliche Arten und Umfänge der Unterstützung. Mehr als die Anzahl pflegebedürftiger Senior_innen wird der Umfang und die Art der im Einzelfall notwendigen (nicht nur pflegerischen) Hilfen eine große Herausforderung für die Behindertenhilfe darstellen. 2
21 Vorausschätzung der Altersentwicklung von Erwachsenen mit geistiger Behinderung in Westfalen-Lippe im Zeitraum Teilhabe, 51, 1/212, 12-19; Schätzung der Sterbewahrscheinlichkeiten und Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland KVJS-Projekt Alter erleben 21
22 Die Verwendung von Sterbe- bzw. Überlebenswahrscheinlichkeiten ist die Basis einer jeden Vorausschätzung Altersstufe männlich weiblich 1,46191, ,35593, , , , , Altersstufen (Ausschnitte) Projektionsjahr (Gegenwart) , , ,3 214, ,
23 Vorausschätzung - bisher Gegenwart Zukunft? Bisher rechneten wir mit Sterbe- bzw. Überlebenswahrscheinlichkeiten der Gesamtbevölkerung Deutschlands Wir haben keine zielgruppenspezifischen Überlebenswahrscheinlichkeiten vorliegen! 23
24 Notwendige Bedingungen für die Schätzung der zielgruppenspezifischen Überlebenswahrscheinlichkeiten eine Zielgruppengröße von über 1. Personen Sterbefälle müssen bei ca. über 1 Fälle im Jahr liegen Daten sollten über mindestens drei Jahren vorliegen Es werden auch die Daten aller Überlebenden benötigt Datenfelder > Geschlecht > Sterbedatum > Erhebungsjahr > Geburtsdatum Datenbasis Daten des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe Daten aus Einrichtungen in Baden-Württemberg 24
25 Berechnungsverfahren Ermittlung der rohen Sterbewahrscheinlichkeiten (P) Elimination von Nullstellen und Kurvenglättung () Nicht-lineare Annäherung an die echte, mutmaßlich zugrundeliegende Wahrscheinlichkeitsverteilung (N) Grundlagen > Sterbeziffernverfahren nach Farr > Verfahren der gleitenden Durchschnitte (7-stufig) > exponentielle Regressionsanalyse 25
26 Berechnung der Sterbewahrscheinlichkeiten P 26
27 Glättung der Kurve (Mittelung über sieben Jahrgänge) 27
28 Schätzung der Sterbewahrscheinlichkeiten N 28
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