Spiele für schlaue Hunde

Transkript

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2 Spiele für schlaue Hunde Das Leben mit Hund ist ohne Frage aufregend doch es wird immer wieder Zeiten geben, in denen genau das Gegenteil der Fall ist. Wir sind schließlich alle nur Menschen und manches Mal hat das Leben schlicht andere Pläne. Der Alltag kann einem manchmal ganz schön zu schaffen machen. Damit Dein Hund und Du dennoch weiterhin Spaß am Leben haben, habe ich dieses Buch geschrieben. Es gibt zahlreiche Gründe, mit seinem Hund zu spielen. An erster Stelle steht dabei natürlich der Spaß. Es macht Laune, sich intensiv mit seinem Hund und dessen Fähigkeiten zu beschäftigen. Zum anderen fördert es die Bindung. Durch aktive Beschäftigung und Spiele mit Deinem Hund wirst Du interessant für ihn. Er wird Dir mehr Aufmerksamkeit schenken aus dem ganz einfachen Grund Du schenkst ihm mehr Aufmerksamkeit. Manche Spiele und Beschäftigungsideen können einem ängstlichen Hund mehr Selbstvertrauen geben. Und zu guter Letzt geht es auch noch um die Auslastung. Ich möchte mit diesem Buch zeigen, dass Dein Hund nicht zwingend einen Job als Spürhund, Rettungshund oder Begleithund braucht, um ausgelastet zu sein. Kleine Beschäftigungsideen reichen meist schon, um ihn von Dummheiten abzuhalten. Hunde die sich langweilen neigen dazu, Dinge zu zerstören, seltsame Verhaltensweisen an den Tag zu legen oder alles am Gartenzaun zu verbellen. Für die meisten Ideen, die ich hier vorstelle, brauchst Du kein extra Zubehör kaufen. Vieles davon ist in jedem Haushalt vorhanden und einiges davon ist sogar Müll. Ab sofort wirst Du die Welt und Deinen Haushalt mit anderen Augen sehen und scheinbar unnützes wird zu einem echten Langeweile-Killer. Übrigens solltest Du alle Ideen hier auch als solche behandeln Du musst nicht verbissen üben, bis eine Übung klappt. Jeder Hund ist anders und nicht immer läuft es wie gewünscht. Ich bin mir aber sicher, Ihr werdet trotzdem Euren Spaß haben und genau darum soll es ja auch gehen. Und jetzt wünsche ich DIR viel Spaß beim lesen, ausprobieren und entdecken. 2

3 1. Die Küchenrolle Hunde sind von Natur aus neugierig und die Sache mit der Küchenrolle stellt den Vierbeiner vor ein Problem, das sich schnell lösen lässt - wenn er nur weiß, wie. Alles was Du dazu brauchst ist eine leere Papprolle, am besten von einer Küchenrolle, ein Kochlöffel und Leckerchen. Stecke nun den Kochlöffel durch die Pappröhre und gib ein Leckerchen hinein. Dabei darf Dein Hund Dir gerne zusehen. Halte dann den Kochlöffel am dicken Ende fest und halte ihn waagrecht vor seine Nase. Er wird nun eifrig daran riechen und sich eine Lösung ausdenken, wie er an das Leckerchen darin kommt. 3

4 2. Die Balance halten Tapsig kommen die meisten Welpen daher, aber auch sie können zu Höchstform auflaufen, wenn man ihnen eine Wippe baut. Das klingt viel komplizierter als es ist. Alles was Du brauchst ist ein Brett, das lang und breit genug für Deinen Welpen ist, und eine Isomatte oder etwas ähnliches. Du kannst auch einen Schlafsack oder ein Polster zusammenrollen, mit einem Gürtel zuschnüren und schon hast Du eine Unterlage für die Wippe. Am besten seid Ihr für die ersten Übungen zu zweit. Nimm nun ein Leckerchen in die Hand und ermutige Deinen Welpen, auf das Brett zu steigen. Am Anfang muss daraus auch keine Wippe werden, Du kannst auch einfach eine kleine Steigung bauen. Einer sollte den Welpen mit Leckerchen locken. Der andere passt auf, dass der Welpe nicht herunterspringt oder fällt. Außerdem sollte er aufpassen, dass die Wippe nicht auf den Boden knallt sondern der Abstieg sanft ist. Belohne Deinen Welpen ruhig für jeden Schritt und locke ihn mit weiteren Leckerchen. Mit dieser Übung förderst Du nicht nur das Körpergefühl und seinen Mut sondern auch 4

5 die Bindung zu ihm. Je mehr sich so ein kleiner Hund traut, desto selbstbewusster und weniger ängstlich wird er spätere neuen Situationen gegenüber sein. 3. Das Hütchenspiel Hunde schnüffeln für ihr Leben gern und getoppt wird dieses Empfinden noch, wenn es etwas zu Fressen gibt. Da liegt es nahe, die beiden Methoden miteinander zu kombinieren. Für dieses Spiel brauchst Du drei Plastikbecher, beispielsweise alte Joghurtbecher, und etwas, was gut duftet. Verstecke dann unter einem der drei Becher ein Leckerchen und lass Deinen Welpen einen Weg finden, an das Leckerchen zu kommen. Am Anfang darf er noch sehen, unter welchem Becher es versteckt ist, später dann nicht mehr. 5

6 4. Quiekendes Schweinchen Ich wette, Dein Hund hat nicht nur ein quietschendes Spielzeug sondern mindestens zwei. Für diese Spielidee brauchst Du jedenfalls zwei oder auch mehr Quietschspielzeuge und die entsprechende Anzahl an Personen. Versteck Dich irgendwo in der Wohnung oder im Garten oder im Wald beim Gassigehen - und lass das Spielzeug quietschen. Dein Hund kommt sicherlich schnell angerannt um zu sehen, was los ist. Wenn er bei Dir ist, gibst Du das Signal für die zweite Person, die dann aus einem ganz anderen Eck quietscht und schon ist Dein Hund wieder unterwegs. Nach ein paar Runden ist er vermutlich ziemlich erschöpft und freut sich als Belohnung darauf, nun endlich mit dem Quietschtier spielen zu dürfen. 5. Ja und Nein Ja und Nein ist eine Übung für Fortgeschrittene und funktioniert am besten mit einem Klicker. Hierfür brauchen Hund und Halter einen langen Atem da die Übung nicht beim ersten Mal perfekt klappen wird. Dafür könnt Ihr anschließend locker im Zirkus auftreten oder Euer Geld auf der Straße verdienen! Ziel ist es, dass Dein Hund auf Deine Körpersignale achtet und das macht, was Du ihm anzeigst. Besorg dir zwei Fliegenklatschen oder Kochlöffel und klebe auf jede am dicken Ende einen Zettel. Auf einem steht Ja, auf dem anderen Nein. Ziel ist es, dass Dein Hund den Zettel mit der richtigen Antwort mit der Nase berührt. Theoretisch ginge die Pfote auch, bei großen und eher grobmotorischen Hunden ist der Zettel dann aber schnell hinüber. Nimm den Target mit dem Ja in die rechte Hand, den mit dem Nein in die Linke. Stelle Deinem Hund dann eine Frage, die er mit Ja oder Nein beantworten kann. 6

7 Lautet die Antwort auf die Frage Ja beugst Du Dein rechtes Knie übertrieben nach außen, so dass die Aufmerksamkeit Deines Hundes darauf gelenkt wird. Übe das auf beiden Seiten. Dein Hund soll lernen, dass er auf Dein Bein schauen muss, um ein Leckerchen zu erhaschen. Baue dann nach und nach Deine Kniebeugen ab bis es genügt, mit dem Muskel im Oberschenkel der Seite zu zucken, auf die Dein Hund sich konzentrieren soll. Habt Ihr das geschafft, könnt Ihr Euren Zaubertrick vorführen und Dein Hund wird verblüffender Weise immer die richtige Antwort geben. Einem Zuschauer wird kaum auffallen, dass Du mit dem Oberschenkel zuckst. Für Dich ist die Übung vermutlich schwerer als für Deinen Hund, denn man muss sich ganz schön konzentrieren, um wirklich nur das Bein und nicht Hand und Augen zur Hilfe zu nehmen. Mehr Spielideen für alle Lebenslagen, vom Welpen bis zum Senior, findest Du in der Vollversion 7