Die grüne Stadt: Leitbild mit vielen Facetten
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- Claus Biermann
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1 Die grüne Stadt: Leitbild mit vielen Facetten GaLaBau-Forum Südhessen Geisenheim, 16. März 2017 Peter Menke Stiftung DIE GRÜNE STADT 1
2 Vorab: Unsere Arbeit dient der Förderung einer interdisziplinären Debatte über die Lebensqualität mit Grün, der Bewusstseinsbildung und Information der Öffentlichkeit, der Politik und Verwaltung sowie der Wirtschaft über den Wert von Grün in Städten und Gemeinden, des Engagements von Bürgern, Unternehmen, Vereinen, Verbänden, Verwaltung und Politik für mehr Grün in Städten und Gemeinden der Wissenschaft und Forschung 2
3 Heute leben: - weltweit etwa 59 Prozent - in Europa rund 70 Prozent - in Deutschland 78,3 Prozent der Menschen in Städten (Quelle: statistica, 2016). Weltweit nehmen Städte etwa drei Prozent der Landfläche ein! 3
4 LU-Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse Präsidentin des Deutschen Städtetages: Die Herausforderungen an städtische Transformationen kommen deutlich zum Ausdruck: Die Aufforderung zu einer nachhaltigen, global kodierten Stadtentwicklungspolitik ist ein Auftrag an die Weltgemeinschaft und nationale Politiken, Städte handlungsfähig zu machen und an die städtischen Gesellschaften, diese Handlungsfähigkeit zum Nutzen der urbanen Bevölkerung einzusetzen. 4
5 Herausforderungen: Urbanisierung und Naturerfahrung Umweltgerechtigkeit und Perspektiven Ressourcenverbrauch (Raum, Energie, CO2, ) Klimawandel, -anpassung Luftqualität, Gesundheit, Immobilienpreise, Mobilität, Wassermgt., Finanzsituation Kommunen, Beteiligung 5
6 Herausforderungen: Urbanisierung und Naturerfahrung Umweltgerechtigkeit und Perspektiven Soziales Ressourcenverbrauch (Raum, Energie, CO2, ) Klimawandel, -anpassung Luftqualität, Gesundheit, Ökologie Immobilienpreise, Mobilität, Wassermgt., Finanzsituation Kommunen, Beteiligung Ökonomie 6
7 Zwei jüngere UN-Beschlüsse setzen auf STÄDTE als Orte der Anpassung: - Pariser UN-Klimakonferenz 12/2015: Nachhaltigkeitsziele, Treibhausgase, Klimaerwärmung unter 2 Grad Celsius - UN-Siedlungskonferenz (Habitat III) 10/2016 verabschiedet Neue Urbane Agenda - Städte sollen lebenswerter werden 7
8 Grundlagen: Gesetzgebung Grundgesetz: Der Staat schützt auch in Verantwortung für die zukünftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen (Art. 20a) Raumordnungsgesetz: Ziel der Raumplanung ist die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse ( 1, Abs. 2), die Herstellung ausgeglichener ökologischer Verhältnisse und die Sicherung der nachhaltigen Daseinsvorsorge (ROG, 2, Abs. 2). 8
9 Grundlagen: Internationale Dokumente Europäische Charta Umwelt und Gesundheit: Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Umwelt, die ein höchstmögliches Maß an Gesundheit und Wohlbefinden ermöglicht (WHO 1989). Leipzig-Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt: ( ) alle Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung gleichzeitig und gleichgewichtig zu berücksichtigen. Hierzu zählen wirtschaftliche Prosperität, sozialer Ausgleich und gesunde Umwelt. Gleichzeitig sind die kulturellen und gesundheitlichen Erfordernisse zu beachten. (EU 2007) 9
10 Grün ist nicht gleich Grün: Öffentliches Grün Institutionelles Grün Privates Grün Dach-, Fassaden- & Innenraumbegrünung und deren QUALITÄT 10
11 Die Problemfelder: Öffentliche Budgets Sparzwänge Politische Debatte? Lobby für Grün Lange Entscheidungszyklen Sach- & Fachkenntnis Kommunikations-Defizite Zuständigkeitsgrenzen 11
12 Natur findet Stadt wesentlich bestimmt von der Qualität ihrer Zwischenräume Der Erfolg der Stadt ist (Martin Haas, Studio 2050) 12
13 (Öffentliche) Zwischenräume in der Stadt Straßenräume Plätze / Fußgängerzonen, Dächer & Fassaden Restflächen Wasserflächen & Uferräume Parks Spielplätze Friedhöfe Gewerbeflächen private Gärten 13
14 (Öffentliche) Zwischenräume in der Stadt Straßenräume Plätze / Fußgängerzonen, Dächer & Fassaden Restflächen Wasserflächen & Uferräume Parks Spielplätze Friedhöfe Gewerbeflächen private Gärten Alle diese können grün gestaltet werden. 14
15 Bedeutung von Stadtgrün und -blau Klimaökologische Ausgleichsräume Lärmminderungs- und Ruheräume Flächen für Wassermanagement Schadstoffsenken Erlebnisräume, Begegnungs- und Bewegungsräume Entspannungs- und Regenerationsräume Lern- und Naturerfahrungsräume Lebensräume für Tiere und Pflanzen 15
16 Wert des Grün in der Stadt: Ökonomische Faktoren Standortaufwertung Wert von Immobilien Image der Stadt / Tourismus Ökologische Faktoren Mikroklima (Luftfeuchte, Schattierung, ) Biodiversität (Stadt-/Landgefälle) Wasserspeicherung und verdunstung Schadstofffilter 16
17 Wert des Grün in der Stadt: Soziale Faktoren Lebens- und Aufenthaltsort (Sport, Grillen, Sonnen ) Kommunikationsort (alt/jung; Integration ) Ruheort (Lärmminderung, ) Erfahrungsort (vor allem für Kinder) Sozialer Ausgleich 17
18 Central Park, New York 18
19 Zukunftsfähige lebenswerte Städte Veranstaltungsreihe 2017 des Deutschen Werkbund Bayern e.v. Der materielle Wohlstand sinkt. Die Leistungsfähigkeit vieler Kommunen nimmt ab. Zugleich aber steigt der Zuzug in die großen Städte. Dies zwingt zum Umdenken. Leitbild ist die kompakte Bürgerstadt mit einer kooperierenden Gesellschaft, die an der Gestaltung ihres Lebensumfeldes teil hat, aber auch Verantwortung übernimmt. Bedeutend dabei sind kommunikative und ästhetisch gestaltete öffentliche Räume. Sie führen zu mehr Identifikation mit dem Ort, zu sozialer Stabilität und mehr Lebensqualität. 19
20 High Line, New York 20
21 Resiliente Stadt - Zukunftsstadt Eine resiliente Stadt (oder eine resiliente Gesellschaft) verfügt über eine hohe Anpassungskapazität und ist in der Lage, sich sowohl reaktiv als auch proaktiv an sich wandelnde Umweltbedingungen anzupassen und sich von den negativen Folgen schnell zu erholen. (MBWSV NRW 11/2016) Querbezüge zu: Nachhaltige Stadtentwicklung Integrierte Stadtentwicklung Aspekte: Stadtklima Hitzebelastung Lebensqualität Sommerliche Extremwetter Wasserinfrastruktur Sozialorientierte Wohnraumversorgung 21
22 Urbanes Grün kann einen wesentlich größeren, bedeutenderen Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung leisten als bisher dies zu ermöglichen, dafür setzen sich die Unterzeichner dieser Charta Zukunft Stadt und Grün` ein. Inzwischen mehr als 50 Unterzeichner! 22
23 21. Januar 2014, Berlin Vorstellung der Charta im BMUB 23
24 Acht Wirkungs- & Handlungsfelder Abmilderung der Folgen des Klimawandels Förderung der Gesundheit Sicherung sozialer Funktionen Steigerung der Standortqualität Schutz des Bodens, des Wassers und der Luft Erhalt des Artenreichtums Förderung von bau- und vegetationstechnischer Forschung Schaffung gesetzlicher und fiskalischer Anreize 24
25 Acht Wirkungs- & Handlungsfelder Zu jedem Wirkungsfeld werden positive Beiträge und Leistungen von städtischem Grün genannt und Forderungen aufgestellt, die zu konkreten Handlungen einladen. Alle Unterzeichner verpflichten sich darüber hinaus zu eigenen Beiträgen zur Förderung einer grünen Stadtentwicklung. 25
26 Vielen Dank! 26
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