SCHÜLER- WETTBEWERB. Jahr des interkulturellen und religiösen. Dialogs im Bildungswesen
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- Lars Hofmann
- vor 6 Jahren
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1 SCHÜLER- WETTBEWERB Jahr des interkulturellen und religiösen Dialogs im Bildungswesen 1
2 EINLEITUNG Das Schuljahr wurde in der Deutschsprachigen Gemeinschaft unter das Motto des Interkulturellen und interreligiösen Dialogs gestellt und ein Aktionsplan für die Schüler und Auszubildenden aller Bildungseinrichtungen beschlossen. Wie vieler Orts in Europa, treffen wir auch in Ostbelgien auf Sprachen, Kulturen und Religionen aus aller Welt. Diese Realität muss uns Ansporn zu einem Austausch der Kulturen und Religionen, zum gegenseitigen Kennenlernen und Respektieren, zum unvoreingenommenen Miteinander sein, und dies nicht zuletzt auch angesichts der angestiegenen Zahl von Flüchtlingen. Der Schülerwettbewerb, der hier vorgestellt wird, ist ein wichtiger Bestandteil des Aktionsplans, denn er soll die Schüler und Auszubildenden zu einer kreativen Auseinandersetzung mit dieser Thematik bewegen. Wie geht man mit der Verschiedenheit um? Was bedeutet Anderssein? Kann man nicht vom Anderen lernen? Wie vermeidet man Vorurteile? Welche Anstrengungen muss man unternehmen, um korrekt zu kommunizieren? Wie kann man Fremden beim Einleben helfen? Wie erreicht man Toleranz im Alltag? Wie sollte Integration organisiert werden? Der Wettbewerb richtet sich an alle Schüler und Auszubildenden von 3 bis 18 Jahren im Klassenverband, die in einer Bildungseinrichtung in der Deutschsprachigen Gemeinschaft eingeschrieben sind. 2
3 Er ist nach drei Altersklassen unterschiedlich aufgebaut: Kindergarten und die drei ersten Primarschuljahre (3 bis 8 Jahre), die drei letzten Primarschuljahre (9 bis 12), sowie die Sekundarschule und die ZAWM (12 bis 18 Jahre). Jede Schulklasse, die sich am Schülerwettbewerb beteiligen möchte, meldet sich zunächst online über das Formular Einschreibung Schülerwettbewerb auf an. Die ganze Klasse reicht dann eine Schülerarbeit ein. Wie die Schülerarbeiten gestaltet werden, nach welchen Themen sie sich orientieren können und welche Preise die besten Werkstücke erwartet, ist im Weiteren beschrieben. Einsendeschluss für die Schülerarbeiten ist der Einsendeschluss für die Schülerarbeiten ist der 30. Januar Die Angabe der Schule (des ZAWM), der Klasse und einer Kontaktperson mit Post- und Mailadresse, sowie Telefonnummer ist unabdingbar. Adresse: Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Fachbereich Pädagogik z.hd. Herrn Olaf Bodem, Sonderbeauftragter Gospertstraße 1 B Eupen 3
4 PRÄSENTATIONSFORMEN DER WERKSTÜCKE Die Präsentationsform der Werkstücke ist frei, sollte sich jedoch an vorliegenden Empfehlungen orientieren. Je nach Altersklasse sind die Empfehlungen angepasst: 1. Grundschule (3 bis 12 Jahre) 1.1. Kindergarten (KG) und Primarschule PS (Schuljahr 1 bis 3): Bastelwerk (Spielkarten, Collagen, Figuren usw.), Bilder (gezeichnet, gemalt, fotografiert) in maximalem Format A3, Audiovisuelles Primarschule PS (Schuljahr 4 bis 6): Texte (Gedicht, Brief, Kurzgeschichte, illustrierte Dokumentation - maximal 3 DIN A 4-Seiten), Plakate, Flyer, Bilder (gezeichnet, gemalt, fotografiert - in maximalem Format A3), Audiovisuelles. 2. Sekundarschule und ZAWM (12 bis 18 Jahre) (SEK) Texte (Gedicht, Brief, Kurzgeschichte, illustrierte Dokumentation - maximal 3 DIN A 4-Seiten), Plakate, Flyer, Bilder (gezeichnet, gemalt, fotografiert - in maximalem Format A3), Audio-Slideshow (maximal 4 Minuten siehe Video und Erklärvideo ( maximal 4 Minuten siehe und Zeitungsseite (siehe 4
5 AUFGABENSTELLUNG Die Themenwahl ist frei, insofern sie sich in die Thematik des interkulturellen und interreligiösen Dialoges einreiht. Folgende Beispiele * der Aufgabenstellung sollen bei der Themenwahl helfen. Die Altersklasse ist als Orientierung in fett angegeben: n Du hilfst einem Kind aus deiner Klasse, das aus einem anderen Land zu euch gekommen ist. Illustriere diese Situation. KG+PS n Es ist schön, dass die Menschen so verschieden sind. Diese Unterschiede machen unser Leben erst interessant und bunt. Viele Kinder und Jugendliche haben aber das Gefühl, den Anforderungen ihres Umfelds nicht zu genügen. Markenkleidung, Smartphone und Longboard dürfen nicht fehlen, sonst wird man schnell ausgeschlossen. Kennst du das? Wie kannst du sein wie du bist? PS n Kunstwerke sind Ausdruck ihrer Zeit und viele Künstlerinnen und Künstler setzen sich in ihren Werken für Frieden und gegen Gewalt ein. Wähle Kunstwerke aus, die vor dem Hintergrund des Weltgeschehens aufrütteln. Gestalte in Auseinandersetzung mit diesen Vorbildern eine eigene kreative Arbeit. SEK n Dein Freund, der Drache, war auf Entdeckungstour in fremden Ländern, in denen die Kinder ganz anders leben als Du. Er kommt zu Dir zurück. Was hat er erlebt? KG+PS n Deine Schule richtet einen Weltladen ein, in dem man Produkte aus der ganzen Welt kaufen kann. Wie gestaltest Du den Laden und was kann man dort kaufen? KG+PS 5
6 n Richte Kindern in einem Entwicklungsland eine Schule ein. Was sollen die Kinder dort lernen? PS n Illustriere den Zusammenhang zwischen Armut in Entwicklungsländern und europäischem Konsumverhalten an Hand eines selbst gewählten Beispiels (Jeans, T-Shirt, Smartphone ). PS+SEK n Jedes Jahr flüchten tausende Menschen nach Europa, viele von ihnen nehmen den gefährlichen Weg über das Mittelmeer. Gleichzeitig sinkt in manchen EU Staaten die Bereitschaft, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Setzt Euch mit diesem Problem auseinander. PS+SEK n Reicher Mann und armer Mann standen da und sahn sich an. Und der Arme sagte bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich. (Bertolt Brecht, 1934). Setzt Euch vor dem Hintergrund der Bedeutung Europas in der Welt mit Brechts Zitat auseinander. SEK n Wer glaubt, dass sich die ewige Frage von Krieg und Frieden in Europa nie mehr stellt, könnte sich gewaltig irren. Die Dämonen sind nicht weg, sie schlafen nur. (Jean-Claude Juncker, 2013) Setzt Euch mit Junckers Stellungnahme auseinander oder illustriert Junckers Einschätzung unter Einsatz gestalterischer Mittel. SEK 6
7 n Familien aus allen europäischen Ländern können viel voneinander lernen. Wie stellst du dir den familiären Alltag in anderen europäischen Ländern vor? PS n Mitreden können in Europa fängt so an: Sich kennen und verstehen lernen, miteinander sprechen. Stelle dar, was du einem europäischen Freund zeigen und mit ihm unternehmen möchtest, wenn er dich besucht. KG+PS n Du wachst eines Morgens auf und befindest dich in einem Land auf einem anderen Kontinent. Was siehst und erlebst du? KG+PS n Die europäische Küche ist vielfältig. Gestalte eine europäische Speisekarte, die zeigt, wo jedes verwendete Produkt herkommt und welchen Weg es hinter sich hat. KG+PS n Beobachte das Treiben in einer Bahnhofs- oder Flugabfertigungshalle und halte es bildnerisch fest! KG+PS n Nachts treffen sich in einer Bibliothek geschriebene Fragmente (Worte, Sätze, Reime, Zitate u. a.) aus Büchern unterschiedlicher Kulturen. SEK n Feiert Gott Weihnachten, Hanukka und auch noch Mohammed s Geburtstag? KG+PS 7
8 n Wenn wir miteinander leben, müssen wir einander verstehen. (Johannes Rau, ) Interviewe zu dieser Aussage Menschen anderer Kulturen, die in Deutschland leben. Fasse die Ergebnisse zusammen und kommentiere sie. PS+SEK n Chancengleichheit für Mann und Frau in Europa nur Wunschdenken? Setzen Sie sich mit geeigneten gestalterischen Mitteln (bildnerisch) mit dieser Aussage auseinander. SEK n Was kannst du tun, um deinem Klassenkameraden aus einem anderen Land zu helfen, damit er sich bei uns wohler fühlt? Wie kannst du dazu beitragen, Mitschüler aus anderen Ländern in die Klassengemeinschaft einzubeziehen? KG+PS+SEK n Europa ist das Ziel vieler Migranten. Zur Integration von Einwanderern können alle beitragen. Was kann eure Gemeinde, die Schule und jeder Einzelne dafür tun, damit die Einwanderer Verständnis und freundliche Aufnahme finden? KG+PS n «Heute schon Schwein gehabt?» - Essgewohnheiten interreligiös erforschen - Halal- koscher: Was ist das? Wie geht das? Und wie sieht das bei uns in der Schulkantine aus? PS+SEK n Wie könnte man die Gemeinsamkeiten der christlichen, jüdischen und islamischen Religion ( Trialog ) darstellen? PS+SEK n Gehört der Islam zu Europa und seinen Staaten? SEK n Sucht und beschreibt Zeugnisse jüdischen oder islamischen Lebens in unserer Gegend und dokumentiert diese Präsenz PS+SEK 8
9 n Setzt Euch kritisch mit Äußerungen auseinander wie Kopftuch und Schleier gehören nicht in unsere Schulen, Mädchen und Frauen dürfen hier nicht benachteiligt werden, bei der Tötung von Tieren kommt nur das Schächten in Frage PS+SEK n «Hilfe - wir erwarten einen wichtigen Kundenbesuch!» Unsere Kunden sind a) strenggläubige Moslems b) strenggläubige Juden ein Vademecum / Faltblatt / Broschüre für hiesige Unternehmer und Geschäftsleute erstellen SEK * Nach: Gabriela Radermacher-De Ridder und 9
10 PREISE Ähnlich wie bei der Wahl der Werkstücke und der Themen, wird auch bei der Prämierung der besten Schülerarbeiten eine möglichst altersgerechte Staffelung vorgesehen: 1. Grundschule KG + PS Preise in Höhe von 200 für die Klassenkasse PS Preis: eintägige Klassenfahrt mit dem Reisebus nach Brüssel mit angepasstem Besuchsprogramm 2. Preis: 500 für die Klassenkasse 3. Preis: 300 für die Klassenkasse 5 Trostpreise von 100 für die Klassenkasse 10
11 2. Sekundarschule und ZAWM 1. Preis: 4-tägige Reise bei zweitägigem Aufenthalt in Berlin mit angepasstem Besuchsprogramm 2. Preis: 1000 für die Klassenkasse 3. Preis: 500 für die Klassenkasse 5 Trostpreise von 100 für die Klassenkasse Die Auswahl der prämierten Werkstücke erfolgt bis zum 1. März 2017 und wird von einer Jury vorgenommen, die sich aus Vertretern des FB Pädagogik, der AHS, des Medienzentrums, des JIZ / Infotreff, des RDJ und Info Integration zusammensetzt. Die Preisverleihung an die besten Arbeiten des Schülerwettbewerbs und die besten Schulprojekte findet auf einer Abschlussveranstaltung Ende April / Anfang Mai 2017 statt. 11
12 VERANTWORTLICHER HERAUSGEBER: Norbert Heukemes, Generalsekretär, Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens Gospertstraße Eupen info@dglive.be FbKOM.TvdB/ / Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, September 2016 Layout: JCW-Communication Mit freundlicher Unterstützung der Herbert Quandt-Stiftung BILDNACHWEISE: S. 1: Gina Sanders -Fotolia.com / S. 3: Picture-Factory-Fotolia.com / S. 6: Robert Kneschke-Fotolia.com / S. 9: michaeljung-fotolia.com / S. 10: czarny_ bez-fotolia.com 12
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